Hopfenbauversammlungen 25 Optimierung der Applikationstechnik bei Sprühgeräten Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 1
Probleme /Schwierigkeiten 1999-22 Mehltau im Gipfelbereich (v. a. Hall. Magnum) 23 Rote Spinne im Gipfelbereich 24 Blattläuse nach der 1. Applikation im Juni Unten: vereinzelt Läuse Mitte: blattlausfrei Oben: starker Blattlausbefall überlebende Blattläuse nach der 2. und 3. Applikation im Gipfelbereich Ursachen Ungünstige Einsatzbedingungen (Temp., Wind) Mängel bei der Applikationstechnik Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 2
Optimale Applikationstechnik heißt: Pflanzenschutzmittel in der gewünschten Dosis, gleichmäßig verteilt, zur richtigen Zeit, dort an die Rebe anzulagern, wo sie wirken sollen Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 3
Optimale Benetzung Vorraussetzung: funktionsfähige Technik alle 2 Jahre Spritzen-TÜV Einflussfaktoren: Wassermenge Arbeitsbreite Fahrgeschwindigkeit Luftgeschwindigkeit (Gebläse) Zusatz von Additiven Druck Düsen Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 4
Wassermenge Mikrogramm/cm 2 Blattfläche 14 12 Mikrogramm /cm 2 Blattfläche 1 8 6 4 2 Einfluss der Wassermenge auf den Spritzbelag von Hopfen Hüll 1975 3 8 l/ha 2,5 16 l/ha 2 1,5 1,5 Quantität Qualität (1-14) Einfluss der Wassermenge auf den Spritzbelag von Hopfen Hüll 1979 Einfluss von Wassermenge und Fahrgeschwindigkeit auf den Spritzbelag von Hopfen Hüll 1976 Mikrogramm/cm 2 Blattfläche 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 8 l/ha 1,25 km/h 16 l/ha 1,25 km/h 8 l/ha 2,5 km/h 16 l/ha 2,5 km/h 8 l/ha 3,75 km/h 16 l/ha 3,75 km/h Quantität Qualität (1-14) 16 l/ha 24 l/ha 32 l/ha 4 l/ha Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 5
Wassermenge Optimale Wasseraufwandmenge abh. von: Entwicklungsstadium Sorte (Größe und Form des Habitus) Schaderreger Entwicklungsstadium (ES) 2-7 % der Gerüsthöhe 7 % der Gerüsthöhe bis Infloreszensknospen vergrößert Infloreszensknospen vergrößert bis 5 % der Dolden geschlossen ES 32 37 ES 37-55 ES 55-85 Gebläsespritze (1 1/2-fach) Peronospora, Botrytis 7-13 l 13-19 l 19-28 l Mehltau, Blattl., Rote Spinne 8-15 l 15-22 l 22-33 l Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 6
Arbeitsbreite Die Reben zwischen den Spritzgassen werden schlechter benetzt! Benetzung in % 1 8 6 4 2 Spritzbelagsmessungen der Hopfenreihen in und zwischen den Fahrgassen (AB 6,4 m) Zell und Hüll 24 Durchschnitt aus über 25 Einzelmessungen 45,3 33,2 in der Fahrgasse zwischen den Fahrgassen Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 7
Arbeitsbreite Benetzung in % 1 8 6 4 2 Spritzbelagsmessungen der Hopfenreihen in und zwischen den Fahrgassen (AB 6,4 m) Zell und Hüll 24 45,3 in der Fahrgasse 33,2 zwischen den Fahrgassen Spritzbelagsmessungen in Zell und Hüll 24 11 6 16 Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 8
Arbeitsbreite Spritzbelagsmessungen in Zell und Hüll 24 Benetzung in % 1 8 6 4 2 Spritzbelagsmessungen der Hopfenreihen in und zwischen den Fahrgassen (AB 6,4 m) Zell und Hüll 24 45,3 in der Fahrgasse 33,2 zwischen den Fahrgassen Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 9
Arbeitsbreite Bestimmung des Spritzbelages mit dem Scanalyser Originalbild Farbklassenbild Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 1
Arbeitsbreite Die Reben zwischen den Spritzgassen werden schlechter benetzt! Einfluss der Arbeitsbreite auf den Spritzbelag von Hopfen Hüll 1978 Mikrogramm/cm 2 Blattfläche 6 5 4 3 2 1 Arbeitsbreite 6,4 m Arbeitsbreite 9,6 m 1 2 3 4 5 6 7 Höhe in m Northern Brewer, 1,8 km/h, 12 l Wasser, 6 m 3 /h Luftleistung, Applik. Mitte August Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 11
Arbeitsbreite Die Reben zwischen den Spritzgassen werden schlechter benetzt! daher max. Arbeitsbreite: 6,4 m d. h. jede 2. Gasse fahren Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 12
Fahrgeschwindigkeit Mikrometer / cm 2 Blattfläche 1 8 6 4 2 Einfluss der Fahrgeschwindigkeit auf den Spritzbelag von Hopfen Hüll 1976 Quantität Qualität (1-14) 1,25 km/h 2,5 km/h 3,75 km/h Mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit waren v. a. im oberen Pflanzenbereich geringere Beläge festzustellen Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 13
Fahrgeschwindigkeit Mikrogramm / cm 2 Blattfläche 6 5 4 3 2 1 Einfluss der Fahrgeschwindigkeit auf den Spritzbelag von Hopfen Hüll 1978 6 m3/h; 4 Reihen 1,8 km/h 6 m3/h; 4 Reihen 2,9 km/h 9 m3/h; 6 Reihen 1,2 km/h 9 m3/h; 6 Reihen 2,5 km/h 1 2 3 4 5 6 7 Höhe in m Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 14
Fahrgeschwindigkeit Mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit verringert sich der Spritzbelag... im oberen Pflanzenbereich in den von der Fahrgasse entfernteren Reihen Empfehlung: Fahrgeschwindigkeit unter 2 km/h Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 15
Luftgeschwindigkeit Mikrogramm / cm 2 Blattfläche 6 5 4 3 2 1 Einfluss der Gebläseluftleistung auf den Spritzbelag von Hopfen Hüll 1978 6 m3/h; 4 Reihen 1,8 km/h 6 m3/h; 4 Reihen 2,9 km/h 9 m3/h; 6 Reihen 1,2 km/h 9 m3/h; 6 Reihen 2,5 km/h 6 m3/h; 6 Reihen 1,8 km/h 1 2 3 4 5 6 7 Höhe in m Northern Brewer, 12 l/ha Wasser, Applikation Mitte August Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 16
Luftgeschwindigkeit Ergebnisse der Hüller Versuche von 1978 Mikrogramm / cm 2 Blattfläche 6 5 4 3 2 1 Einfluss der Gebläseluftleistung auf den Spritzbelag von Hopfen 6 m3/h; 4 Reihen Hüll 1978 1,8 km/h 6 m3/h; 4 Reihen 2,9 km/h 9 m3/h; 6 Reihen 1,2 km/h 9 m3/h; 6 Reihen 2,5 km/h 6 m3/h; 6 Reihen 1,8 km/h 1 2 3 4 5 6 7 Höhe in m Northern Brewer, 12 l/ha Wasser, Applikation Mitte August Der Spritzbelag reagiert mit 9 m 3 /h Luftleistung empfindlicher auf eine Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit als mit 6 m 3 /h Bei 9,6m Arbeitsbreite kann mit 6 m3/h Luftleistung kein befriedigender Spritzbelag erzielt werden Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 17
Zusatz von Additiven Einfluss auf Spritzbelag und Wirkungsverbesserung im Hopfen weitgehend unerforscht Mögliche Vorteile: Verbesserung der Benetzung und Haftung von Wirkstoffen auf der Pflanzenoberfläche Weniger Verluste durch Verbesserung der Wirkstoffanlagerung und aufnahme Höhere Regenfestigkeit Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 18
Zusatz von Additiven Spritzbelagsmessung Hüll 24 3.1 Nobili (Standard) 3.2 Nobili (+ inocre) Spritzbelagsmessung Hüll 24 Trieb Oben Mitte Unten % B e la g 4 3 2 1 1 2 3 4 Oberseite zugewandt Unterseite zugewandt Oberseite abgewandt Unterseite abgewandt Ob it dt Ut it dt % Be lag Nobili (Standard) Nobili (+inocre) Aufgrund mangelnder Versuchsergebnisse sind Empfehlungen schwierig. Erfahrungen aus anderen Kulturen können nicht ohne weiteres auf Hopfen übertragen werden (andere Applikationstechnik) 1 8 6 4 2 zugewandt Oberseite zugewandt Unterseite abgewandt Oberseite abgewandt Unterseite Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 19
Druck Thesen: 1. Der Spritzdruck dient meist als Regulativ, um eine bestimmte Wassermenge bei einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit auszubringen. 2. TD-Düsen erfordern einen höheren Spritzdruck, um die größeren Tröpfchen mit Unterstützung des Gebläses in die Gipfelregion zu transportieren! 3. Der am Manometer abgelesene Spritzdruck entspricht nicht dem Spritzdruck an der Düse (3-5 bar Unterschied)! Empfehlung: 2 25 bar bei TD-Düsen Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 2
Düsen TD-Düsen Keine Alternative zu TurboDrop-Düsen 1. Umweltschonend durch 9 % Abdriftminderung 2. Neuere PSM dürfen in sensiblen Bereichen nur mit TD- Düsen ausgebracht werden 3. Biologische Wirksamkeit in Versuchen bestätigt Wirkungsgrad in % 1 95 9 85 8 75 7 65 6 Vergleich TurboDrop- mit Hohlkegeldüsen Wirkungsgrad Blattlaus, Perle, Gschwend 1999 Behandlung am 24 6 99 28.6.99 (4.Tag) 3.6.99 (6.Tag) 7.7.99 (13.Tag) 14.7.99 (2.Tag) TurboDrop-Düsen Hohlkegeldüsen Wirkungsgrad in % 1 95 9 85 8 75 7 Vergleich TurboDrop- mit Hohlkegeldüsen Wirkungsgrad Gemeine Spinnmilbe, Perle, Hemmersdorf 1999 Behandlung am 17.7.1999 Mitac,375 %, 25 l/ha 22.7.99 (5.Tag) 29.7.99 (12.Tag) 5.8.99 (19.Tag) Boniturtermin Mitac,375% (TD) Mitac,375% (HK) 2.8.99 (34.Tag) Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 21
Düsen TD-Düsen Keine Alternative zu TurboDrop-Düsen Blüten- und Doldenbefall in % 5 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1,5 Vergleich TurboDrop- mit Hohlkegeldüsen Peronosporabefall Hersbrucker Spät, Eschelbach 1999 Behandlungen: 27.5.99 1.6.99 17.6.99 16.7.99 27.7.99 13.8.99 2.8.99 22.6.99 Blattbefall 17.8.99 Blütenbefall Boniturdatum 31.8.99 Dolde trocken Aktuan SC (TD),75 % (1,5-fach) Aktuan SC (HK),75 % (1,5-fach) Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 22
Düsen außerhalb des Luftkanals können Spritzfächer besser entfalten und erzielen eine gleichmäßigere Verteilung des Spritzbelages Versuche folgen! Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 23
Zusätzliche Düsen im oberen Bereich verbessern die Benetzung der Gipfelregion! 14 Düsen 16 Düsen 13 % 34 % Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 24
Düsenbestückung abhängig von... Wassermenge oder Entwicklungsstadium Sitz des Schaderregers Standard Kl. Düsen 22 % 38 % Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 25
Fazit Optimale Applikationstechnik bei Sprühgeräten heißt, dass... 1. das Gerät einwandfrei funktioniert ( TÜV ). 2. Wassermenge, Arbeitsbreite, Fahrgeschwindigkeit, Luftleistung und Druck optimal auf die Einsatzbedingungen abgestimmt sind. 3. der Zusatz von Additiven weiter geprüft werden muss. 4. TurboDrop-Düsen Stand der Technik sind. 5. die Düsenanordnung und bestückung je nach Einsatzbedingungen variiert werden muss. Johann Portner - Hopfenbau, Produktionstechnik - IPZ 5a - 26