Auszug aus der Beschreibung des Swiss-Chess-Programms Buchholzwertung: Es werden die Buchholzpunkte ermittelt. Das heißt, es werden die Gesamtpunkte der Gegner, unabhängig vom Ausgang der Partie, addiert. Feinwertungskorrektur (siehe unten) beachten. <Korrektur der Feinwertungen (Buchholz und Sonneborn-Berger) laut FIDE> Im Fenster für die Turniereinstellungen (Schweizer-System) kann (mit <Ranglistenkorrektur (BuW, SoB) nach FIDE>) eingestellt werden, dass zur Ermittlung der Rangliste, bei der Berechnung der Buchholzwertung oder der Sonneborn Berger-Wertung, kampflose oder spielfreie Paarungen / Partien korrigiert werden. Um für die Feinwertungs-Ermittlung (Tiebreak / Feinwertung ist Buchholz oder Sonneborn-Berger) eine unzulässige Beeinflussung von nicht gespielten Partien zu verhindern, werden folgende Regeln (laut FIDE, Kongress Chalkidiki, Griechenland 2009) angewendet: Dabei wird unterschieden, ob es sich um Spieler handelt, die an einer nicht gespielten Partie beteiligt sind oder waren, oder um Spieler die Gegner mit nicht gespielten Partien hatten. Unabhängig davon, wie nicht gespielte Partien zustande gekommen sind, werden diese für die beteiligten Spieler so betrachtet, dass diese Spieler für diese Runde keinen Gegner und somit auch keine Farbe hatten. Dies ist wichtig für die weitere Paarungsermittlung und bedeutet auch, dass Spieler durchaus erneut gepaart werden können, wenn eine vorherige Paarung / Partie nicht gespielt wurde. A) Regel für alle Spieler, die Gegner mit nicht gespielten Partien hatten: 1) Nichtgespielte Partien werden für alle Spieler, die Gegner mit nicht gespielten Partien hatten, wie Remis behandelt. Dabei ist es gleichgültig, ob die nicht gespielte Partie durch Freilos (spielfrei, eng. bye), kampflosen Gewinn oder Verlust, oder anderen Ursachen begründet ist. 2) Nichtgespielte Partien von Spielern, die in einigen Runden nicht gepaart wurden, weil sie entweder aus dem Turnier ausgeschieden oder erst nach der ersten Runde in das Turnier eingestiegen sind, werden ebenfalls (für die Feinwertung) wie Remis gewertet. Entscheidend ist, dass Spieler mindestens für eine Runde gepaart wurden und damit am Turnier teilnehmen. B) Regel für alle Spieler, die eine nicht gespielte Partie hatten: 1) Da es bei einer nicht gespielten Partie keinen Gegner (und keine Farbe) gibt, wird hierfür das Konzept des virtuellen Gegners eingeführt. Ein virtueller Gegner hat zu Beginn der Runde, zu der die nicht gespielte Partie angesetzt wurde, die gleiche Punktzahl wie jeder der an der nicht gespielten Partie beteiligte Spieler. Durch das Konzept des virtuellen Gegners wird die Feinwertungsberechnung unabhängig von den an einer nichtgespielten Partie beteiligten Spielern, bzw. Gegnern. Für die Feinwertung der beteiligten Spieler, wird das Ergebnis so behandelt, wie es in der Ergebnisliste eingetragen wurde (1-0 k). Wie bei einem normalen Partieergebnis auch, erhält der Spieler, der den nichtgespielten Punkt erhält, null Punkte für die Buchholzwertung und der virtuelle Gegner (Verlierer) erhält einen Punkt für seine Buchholzwertung hinzu. Für die folgenden Runden wird die Feinwertung (für die Runde der nicht gespielten Partie) so berechnet, als ob der virtuelle Gegner immer Remis spielt. Mit jeder folgenden Runde wird also das Feinwertungskonto des virtuelle Gegners um ein virtuelles Remis erhöht.
2) Das Konzept des virtuellen Gegners wird, wenn es sich um eine gepaarte aber nicht gespielte Partie handelt, für beide beteiligten Spieler angewendet. Beispiel 1: Turnier mit 9 Runden (Spieler B setzt eine Runde aus, ist aber gepaart): Spieler A und B treffen in der 6. Runde aufeinander Spieler A hat 3,5 Punkte, Spieler hat B 4,0 Punkte. Spieler A gewinnt gegen Spieler B kampflos (A-B = +/- = 1-0k). Nach der 6. Runde hat Spieler A für die erste Punktwertung 4,5 Punkte, Spieler B hat weiterhin 4 Punkte. Für die eigene Feinwertung nach der 6. Runde erhält Spieler A 3,5 Punkte, Spieler B 5,0 Punkte. Beide Spieler haben in der 6. Runde einen virtuellen Gegner. Dieser hat jeweils die Punktwertung, die auch der jeweilige Spieler vor der Runde hat. Da das Ergebnis für die Feinwertung wie eingegeben behandelt wird, bedeutet dies für Spieler A 3,5 Pkt. + 0,0 Pkt. = 3,5 Pkt. und für Spieler B 4,0 Pkt. + 1,0 Pkt = 5,0 Pkt. Für alle anderen Spieler wird das Ergebnis wie Remis gewertet. Damit ergeben sich für die Feinwertungen der Spieler, die Spieler A oder B in den vorherigen 5 Runden als Gegner hatten für die 6. Runde die folgenden Feinwertungen: Spieler A = 4,0 Pkt. und Spieler B = 4,5 Pkt. Teil 2: In den folgenden 3 Runden (7 9) erzielt Spieler A weitere 3 Punkte und Spieler B einen Punkt. Nach der 9. Runde hat Spieler A für die erste Punktwertung 7,5 Punkte, Spieler B hat 5,0 Punkte. Für die Feinwertung aus der 6. Runde erhält Spieler A 5,0 Punkte (3,5 Pkt. + 3 * 0,5 Pkt.), Spieler B 6,5 Punkte (5,0 Pkt. + 3 * 0,5 Pkt.). Für alle anderen Spieler, die A oder B als Gegner hatten, wird für die Feinwertung Spieler A mit 7,0 Pkt. und Spieler B mit 5,5 Pkt. (Remis in 6. Runde) gewertet. Beispiel 2: Turnier mit 9 Runden (Spieler A gewinnt in der 1. Runde kampflos gegen Spieler B: Spieler A und B treffen in Runde 1 aufeinander Spieler A hat 0,0 Punkte, Spieler hat B 0,0 Punkte. Spieler A gewinnt gegen Spieler B kampflos (A-B = +/- = 1-0k). Spieler A hat in der ersten Runde eines 9-rundigen Turniers kampflos gewonnen, weil sein Gegner B, obwohl gepaart, nicht angetreten ist. Spieler A erhält damit einen kampflosen Punkt für die erste Wertung. Spieler B erhält einen kampflosen Verlust für die erste Wertung. Für die eigene Feinwertung nach der 1. Runde erhält Spieler A 0,0 Punkte, Spieler B 1,0 Punkte. Beide Spieler haben in der 1. Runde einen virtuellen Gegner. Dieser hat jeweils die Punktwertung, die auch der jeweilige Spieler vor der Runde hat (in diesem Fall null Punkte). Da das Ergebnis für die Feinwertung wie eingegeben behandelt wird, bedeutet dies für Spieler A 0,0 Pkt. + 0,0 Pkt. = 0,0 Pkt. und für Spieler B 0,0 Pkt. + 1,0 Pkt = 1,0 Pkt.
Teil 2: In den folgenden 8 Runden erzielt Spieler A weitere 6 Punkte. Spieler B scheidet nach dem kampflosen Verlust aus dem Turnier aus (z. B. weil nicht angereist). Trotzdem wird Spieler B (zumindest theoretisch) im Turnier weitergewertet, da er mindestens einmal gepaart wurde. Nach der 9. Runde hat Spieler A für die erste Punktwertung 7,0 Punkte, Spieler B hat 0 Punkte. Für die eigene Feinwertung aus der 1. Runde erhält Spieler A 4,0 Punkte (0,0 Pkt. + 8 * 0,5 Pkt.), Spieler B 5,0 Punkte (1,0 Pkt. + 8 * 0,5 Pkt.). Für alle anderen Spieler, die A als Gegner hatten, wird für die Feinwertung Spieler A mit 6,5 Pkt. (Remis in 1. Runde) gewertet. Da Spieler B vom Turnier zurückgetreten ist aber in der 1. Runde gepaart wurde, wird er zumindest theoretisch im Turnier weiter mitgeführt. Dadurch wird er für alle folgenden Runden, für die Feinwertung, so betrachtet, als ob er einen virtuellen Gegner mit jeweils null Punkten hat. Somit gilt für die Feinwertung des Spielers B folgende Rechnung: Für die 1. Runde gilt: 0,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 8 * 0,5 Pkt = 5,0 Pkt. Für die 2. Runde gilt: 0,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 7 * 0,5 Pkt = 4,5 Pkt. Für die 3. Runde gilt: 0,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 6 * 0,5 Pkt = 4,0 Pkt. Für die 4. Runde gilt: 0,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 5 * 0,5 Pkt = 3,5 Pkt. Für die 5. Runde gilt: 0,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 4 * 0,5 Pkt = 3,0 Pkt. Für die 6. Runde gilt: 0,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 3 * 0,5 Pkt = 2,5 Pkt. Für die 7. Runde gilt: 0,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 2 * 0,5 Pkt = 2,0 Pkt. Für die 8. Runde gilt: 0,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 1 * 0,5 Pkt = 1,5 Pkt. Für die 9. Runde gilt: 0,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 0 * 0,5 Pkt = 1,0 Pkt. Feinwertungssumme des Spielers B = 27,0 Pkt. Für Spieler, die beispielsweise nach der 3. Runde ausscheiden gilt das analoge Verfahren für die nicht gespielten Runden. Beispiel 3: Turnier mit 9 Runden (Spieler A und/oder Spieler B haben ein reguläres Freilos (Bye): Spieler A hat in der 3 Runde ein reguläres Freilos (Bye) und vor der 3. Runde 1,0 Pkt, Spieler B hat in der 6. Runde ein reguläres Freilos (Bye) und vor der 6. Runde 4,5 Pkt. Nach der 3. Runde hat Spieler A für die erste Punktwertung 2,0 Punkte. Nach der 6. Runde hat Spieler B für die erste Punktwertung 5,5 Punkte. Für die eigene Feinwertung der 3. Runde erhält Spieler A 1,0 Punkte Für die eigene Feinwertung der 6. Runde erhält Spieler B 4,5 Pkt.. Beide Spieler haben einen virtuellen Gegner. Spieler A hat den virtuellen Gegner in der 3. Runde, Spieler B hat den virtuellen Gegner in der 6. Runde. Dieser hat jeweils die Punktwertung, die auch der jeweilige Spieler vor der Runde hat (in diesem Fall 1,0 Punkte für Spieler A und 4,5 Punkte für Spieler B). Da das Ergebnis für die Feinwertung wie
eingegeben behandelt wird, bedeutet dies für Spieler A 1,0 Pkt. + 0,0 Pkt. = 1,0 Pkt. und für Spieler B 4,5 Pkt. + 0,0 Pkt = 4,5 Pkt. Für alle anderen Spieler, die A oder B als Gegner hatten, wird für die Feinwertung (in 3. Runde) Spieler A mit 1,5 Pkt. und (in 6. Runde) Spieler B mit 5,0 Pkt. (Remis in 3. bzw. 6. Runde) gewertet. Teil 2: In den folgenden Runden erzielen die Spieler noch folgende regulären Punkte: Spieler A 3,0 Pkt. in 4. Runde bis 9. Runde. Spieler B 1,5 Pkt. in 7. Runde bis 9. Runde Nach der 9. Runde hat Spieler A für die erste Punktwertung 5,0 Punkte, Spieler B hat 7,0 Punkte. Für die eigene Feinwertung aus der 3. Runde erhält Spieler A 4,0 Punkte (1,0 Pkt. + 6 * 0,5 Pkt.). Für die eigene Feinwertung aus der 6. Runde erhält Spieler B 6,0 Punkte (4,5 Pkt. + 3 * 0,5 Pkt.). Für alle anderen Spieler, die A als Gegner hatten, wird für die Feinwertung Spieler A mit 4,5 Pkt. (Remis in 3. Runde) gewertet. Für alle anderen Spieler, die B als Gegner hatten, wird für die Feinwertung Spieler B mit 6,5 Pkt. (Remis in 6. Runde) gewertet. Beispiel 4: Turnier mit 9 Runden (Spieler A scheidet nach der 6. Runde aus dem Turnier aus): Spieler A hat in bis zur 6 Runde 4,0 Punkte erzielt. Ab der 7. Runde nimmt er nicht mehr am Turnier teil und wird auch nicht zur 7. 9. Runde gepaart. Nach der 9. Runde hat Spieler A für die erste Punktwertung 4,0 Punkte. Für die eigene Feinwertung der 7. Runde erhält Spieler A 6,0 Punkte Für die eigene Feinwertung der 8. Runde erhält Spieler A 5,5 Punkte Für die eigene Feinwertung der 9. Runde erhält Spieler A 5,0 Punkte Da Spieler A die 7. 9. Runde nicht mehr am Turnier teilnimmt, hat er für jede Runde einen virtuellen Gegner. Der virtuellen Gegner hat jeweils die Punktwertung, die auch der Spieler A in der 7. 9. Runde hat. Also immer 4,0 Pkt. Der virtuellen Gegner erhält jedesmal den Punkt und spielt in den folgenden Runden immer Remis. Für die 7. Runde gilt: 4,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 2 * 0,5 Pkt = 6,0 Pkt. Für die 8. Runde gilt: 4,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 1 * 0,5 Pkt = 5,5 Pkt. Für die 9. Runde gilt: 4,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 0 * 0,5 Pkt = 5,0 Pkt. Für alle anderen Spieler, die A als Gegner hatten, wird für die Feinwertung Spieler A mit 5,5 Pkt. (Remis in 7. 9. Runde) gewertet. Beispiel 5: Turnier mit 9 Runden (Spieler A beginnt erst in der 3. Runde mit dem Turnier): In der 1. und 2. Runde wurde er nicht gepaart (fehlte entschuldigt). In der 3. 9. Runde erzielt Spieler A 5,0 Pkt. Nach der 9. Runde hat Spieler A für die erste Punktwertung 5,0 Punkte.
Für die eigene Feinwertung der 1. Runde erhält Spieler A 5,0 Punkte Für die eigene Feinwertung der 2. Runde erhält Spieler A 4,5 Punkte Da Spieler A die 1. 2. Runde nicht am Turnier teilnimmt, hat er für jede Runde einen virtuellen Gegner. Der virtuellen Gegner hat jeweils die Punktwertung, die auch der Spieler A in der 1. 2. Runde hat. Also immer 0,0 Pkt. Der virtuellen Gegner erhält jedesmal den Punkt und spielt in den folgenden Runden immer Remis. Für die 1. Runde gilt: 0,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 8 * 0,5 Pkt = 5,0 Pkt. Für die 2. Runde gilt: 0,0 Pkt. + 1,0 Pkt + 7 * 0,5 Pkt = 4,5 Pkt. Für alle anderen Spieler, die A als Gegner hatten, wird für die Feinwertung Spieler A mit 6,0 Pkt. (Remis in 1. 2. Runde) gewertet. Anmerkung zu Beispiel 4 und 5: Diese Reglung sorgt dafür, dass die Feinwertungen durch ausgeschiedene Spieler, für die davon betroffenen Spieler, nicht übermäßig stark verfälscht werden. Die ist insbesondere für die Spieler im oberen Tabellenbereich wichtig, falls diese einen Gegner hatten, der vorzeitig aus dem Turnier ausgeschieden ist.