Lust auf ein bisschen Sport? Audi TT, Peugeot RCZ, Subaru BRZ. Vergleichstest

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Transkript:

Vergleichstest Audi TT, Peugeot RCZ, Subaru BRZ HECK LAS Mit Hinterradantrieb und frei saugendem Boxermotor sticht der Subaru BRZ frech und agil ins Revier der vorderradgetriebenen Turbocoupés Audi TT und Peugeot RCZ. Kann er ihnen damit sogar davonfahren? Lust auf ein bisschen Sport? Kleine Speckröllchen wegbrennen, diesen oder jenen Muskel besser definieren, einen längeren Atem bekommen. Dachte sich auch der Brite Gerry Duffy, begann ein wenig zu trainieren, um im August 2010 Marathons zu laufen. Im Plural, richtig. 32 Stück, hintereinander, jeden Tag einen. Verrückt? Nicht so verrückt, wie das, was der gute Duffy 2011 tat: zehn 64 / 18.2012

S NACH Ironman am Stück. 3,8 Kilometer schwimmen, 190 Kilometer Rad fahren und 42,2 Kilometer laufen. Um am Ende des zehnten Tages den so genannten Enduroman-Wettkampf für sich zu entscheiden auch deshalb, weil kein anderer ankam. Passende Gegner für so einen Zehn-Tages-Höllentrip zu finden ist ähnlich schwer wie einen kleinen Sportwagen abseits des Mainstream auszumachen. Dabei werden hier gar keine asketischen Ironmänner gesucht, sondern bloß etwas Bezahlbares (um 30 000 Euro), vielleicht mit Saugmotor und Hinterradantrieb fürs Gefühl. Subaru, unser aller Wald-, Wiesen- und Rallyespezialist kann auch Coupé in Gestalt des BRZ, dem Zwillingsbruder des Toyota GT 86. Mit modularen Baukästen muss man diesen Typen erst gar nicht kommen. Ein Individuell Hinterradantrieb bietet nur der Subaru, die stärkeren Motoren hat allerdings die Turbo-Konkurrenz 18.2012 / 65

Der BRZ will ständige Aufmerksamkeit, TT und RCZ sind gelassener wenig Japan-Historie mixten sie schon rein, bemühen Celica und so. Ansonsten ist der 2+2-Sitzer ein frivoler Gegenentwurf zu allem, was sonst bezahlbaren Kurvenspaß verspricht. Der Audi TT etwa, dem erwachsen gewordenen Musterknaben mit Aluminium-Spaceframe und Bauhaus-Anmutung. Oder der Peugeot RCZ, eine der direktesten Verbindungen zwischen Designstudie und bezahlbarem Alltags-Coupé. Allein schon wegen des matten Aluminium-Dachbogens und der Double-Bubble-Dachform. Beide kosten mit Vorderradantrieb und Turbo-Vierzylinder knapp über 30 000 Euro, was sich mittels dicker Ausstattungswälzer jedoch problemlos aufstocken lässt. Im Gegensatz zum BRZ: Subaru bietet zwei Versionen, optionale Lederpolster und fertig. Gut so, möchte man nach dem Einsteigen ausrufen. Menschen, die von den neunziger Jahren schwärmen, sehen sich bestätigt. Der Japaner pflegt die alte Schule mit schwarzem Kunststoff, knisterfrei verarbeitet, teils weich geschäumten Oberflächen und sportlich passender Ergonomie trotz grobrasteriger Lehnenverstellung. Klar ablesbare Instrumente mit großem Drehzahlmesser und Schaltlampe sowie die historische Nippon-Digitaluhr mit drei Verstelltasten runden das Ensemble ab. Jörn Thomas schätzt Individualisten Toll, wie der BRZ dem Fahrspaß huldigt trotz des schwachen Motors Viel zu verstellen gibt es nicht; außer das zweistufig deaktivierbare Stabilitätsprogramm. Das Lenkrad ist rund und tastenfrei, unterscheidet sich damit von der Konkurrenz, die das Runde gern unten abflacht und Bedienknöpfe in die Speichen steckt. Dafür stecken die Japaner ein mechanisches Torsen-Sperrdifferenzial zwischen die Hinterräder. Audi begnügt sich vorn mit elektronischer Regelung, fährt dafür Innenraumfinesse mit feinen Spaltmaßen, exakt laufenden Reglern und echtem Metall auf. Peugeot lockt mit elegantem Stil samt aufpreispflichtiger Belederung, die übers komplette Armaturenbrett reicht und eine Prise Supercar-Aroma liefert obwohl unterm Blech nur die stark modifizierte 308-Plattform steckt. Wenn auch mit einem motivierten Motor: 1,6 Liter groß, turbogeladen und im Overboost 66 / 18.2012

275 Newtonmeter stark. Die für ein Peugeot-Getriebe exakt geführte Sechsgangbox ist so kurz übersetzt, dass die Drehzahlmessernadel bei Topspeed rot sieht. Subjektiv schiebt der RCZ daher mächtig an, röhrt aber auch etwas dominanter als der Zweiliter des Audi TT. Der liefert im Gegenzug 350 Newtonmeter von 1600 bis 4200/ min sowie 211 PS Spitzenleistung bei 4300/min. 4300? Kein Wunder, dass Musterknabe TT immer und überall schiebt, Gelassenheit vermittelt, den Piloten weniger innig an Kupplung und Schaltung fesselt. Unauffällig, effizient. Ketzer lästern: langweilig. Doch darf man ihm das vorwerfen? Technische Daten und Messwerte Fahrzeugtyp Audi TT Coupé 2.0 TFSI Peugeot RCZ 1.6 200 THP Subaru BRZ Sport Motorbauart/Zyl.-Zahl Reihe/4 Reihe/4 Boxer/4 Hubraum cm 3 1984 1598 1998 Leistung kw (PS) 155 (211) 147 (200) 147 (200) bei 1/min 4300 5800 7000 max. Drehm. Nm bei 1/min 350 bei 1600 275 bei 1770 205 bei 6400 Schadstoffeinstufung Euro 5 Euro 5 Euro 5 CO 2 -Ausstoß g/km 154 155 181 Leergewicht/Zul. kg 1319/361 1369/411 1255/415 Länge Breite mm 4198 1842 4287 1845 4240 1775 Höhe 1353 1362 1425 Radstand mm 2468 2596 2570 Wendekreis li./re. m 11,0/10,9 11,3/11,1 11,6/11,3 Gepäckraum L/VDA 292/700 321/639 243/330 Anhängelast/gebr. kg / 500/500 / Tankinhalt L 55 55 50 Innenbreite v./h. mm 1480/1380 1490/1265 1480/1330 Innenhöhe v./h. mm 990/795 980/795 970/860 Normsitzraum mm 510 460 580 Testwagenbereifung Kraftübertragung 245/45 R 17 Y Bridgestone Potenza RE050A Vorderradantr. Sechsganggetriebe 235/40 R 19 W Continental Sport Contact 3 Vorderradantr. Sechsganggetriebe 215/45 R 17 W Michelin Primacy HP Hinterradantr. Sechsganggetriebe Beschleunigung s 0 40 km/h 0 80 km/h 0 100 km/h 0 130 km/h 0 160 km/h 0 180 km/h 0 200 km/h 0 400 m 2,1 4,8 6,4 10,1 14,8 19,7 26,0 14,6 2,1 5,2 7,4 11,5 17,2 23,0 30,7 15,3 2,0 5,0 7,1 11,2 17,3 24,0 32,0 15,1 Elastizität 1) s 60 100 km/h (IV./V. G.) 80 120 km/h (V./VI. G.) 5,0/6,6 6,6/8,2 5,2/6,7 6,9/8,7 7,2/8,5 9,4/12,8 Höchstgeschw. km/h 245 235 226 Bremsweg m aus 100 km/h kalt aus 100 km/h warm aus 170 km/h kalt aus 100 km/h nass µ-split-bremsweg 36,6 37,4 107 44 102 36,4 37,5 108 45 110 37,9 38,0 111 47 138 Testverbrauch L/100 km 9,6 10,2 9,7 min. (ams-verbrauchsrunde) maximal 5,8 13,4 5,4 14,1 6,0 13,2 Reichweite km 572 539 515 NEFZ-Verbrauch L/100 km Stadt über Land gesamt Superbenzin 8,9 5,2 6,6 Superbenzin 8,8 5,6 6,7 Super Plus 10,4 6,4 7,8 Innengeräusch db(a) bei 80 km/h bei 100 km/h bei 130 km/h bei 160 km/h bei 180 km/h 68 70 74 75 78 67 69 72 75 76 67 70 74 77 79 Fahrversuche km/h Slalom 18 m ISO-Wedeltest VDA-Ausweichgasse Einfahrgeschwindigkeit Ausfahrgeschwindigkeit 64,9 134,7 71 52 65,9 138,5 73 49 63,3 135,2 74 48 Festkosten Euro Steuer Haftpflicht Teilkasko 2) Vollkasko 3) 128, 190, 211, 490, 122, 231, 134, 470, 182, 250, 139, 727, Unterhaltskst. im Monat 4) bei 15 000 km/jahr Euro 248, 260, 274, bei 30 000 km/jahr 452, 480, 500, Grundpreis Euro 34 000, 30 850, 5) 31 000, Einparkhilfe hinten 400, adaptives Fahrwerk 1230, Klimaanlage/-automatik / / / Navigationssystem 2320, 1990, Bixenon-Scheinwerfer 880, 950, 6) 1) für die Punktwertung sind die im zweithöchsten (60 bis 100 km/h) und höchsten (80 bis 120 km/h) Gang erzielten Werte maßgebend; 2) ohne SB; 3) mit 150 Euro SB; 4) ohne Wertverlust; 5) inklusive 19-Zoll-Räder; 6) adaptiv; = Serie; = nicht lieferbar Einfach Kaum ein Sportler fährt so problemlos wie der TT. Feinfühliges ESP und durchzugsstarker Zweiliter- TFSI helfen dabei Giftig Trotz kleinen Hubraums brennt der RCZ mächtig vorwärts und auch die besten Zeiten in den Fahrdynamik-Parcours Handlich Messwerte können die unmittelbare, anspringende Fahrfreude des BRZ nicht beschreiben. Man muss sie selbst erfahren 18.2012 / 67

Mit seinem Old-School- Konzept zielt der Subaru auf Junggebliebene Ja, unbedingt, grölt der BRZ- Fanchor, drückt den Startknopf, schiebt mit trockenem Druck den ersten Gang rein und schießt davon. Geringe Schwungmasse und Turboverzicht sind beim Boxermotor vom ersten Meter an erlebbar, die kombinierte Einspritzung (siehe Spotlight) soll den Durchzug verbessern und den Verbrauch reduzieren. Der Audi bleibt hier ebenfalls im Rahmen, wer den 1,6-Liter des Peugeot rannimmt, zahlt Zuschlag. Doch zurück zum Vierzylinder-Saugboxer des BRZ, dessen Familienangehörige nicht unbedingt als Ikonen spontanen Ansprechens, bärigen Durchziehens und energischen Drehwillens gelten. Im BRZ zeigt jedoch die Kopfarbeit von Toyota Wirkung, der Zweiliter reagiert spontan auf Pedalbefehle. Dass bis rund 5000/min nicht allzu viel aus dem quadratisch ausgelegten (Bohrung und Hub jeweils 86 Millimeter) Vierzylinder kommt, verbuchen wir mal unter Charakter, leichter Fahrund/oder Dosierbarkeit. Und, liebe Fans, bei den Messwerten bitte wegschauen: Die beiden Turbos pusten den Sauger (maximales Drehmoment bei 7000/min) beim Durchzug so von der Platte, dass er mit Platz drei noch gut bedient ist. Gefühlsmäßig ist er dafür der Schnellste, verführt den Fahrer zu einer emotionalen Mensch- Maschine-Beziehung. Und der wird gefangen, horcht hinein in den Motor, während dieser ansaugt und aus den beiden 86er- Rohren auspufft wie in der guten alten Zeit. Nach jedem Gangwechsel gibt es direkt Anschluss, fräst der Boxer erneut gen roten Bereich. Bei aller Euphorie: Die letzte Gier obenraus fehlt, jener Elan also, den etwa die Honda-VTEC- Brenner besaßen vor Euro 5. Diese Norm gängelt auch den Subaru-Motor, ebenso wie die fühlbare Serienstreuung, denn im technisch identischen Toyota GT 86 aus dem Einzeltest läuft er mechanisch ausgewogener als im BRZ. Von der Boxermotoren nachgesagten Laufkultur sind aber beide ein Stück entfernt. Nicht jedoch von der Agilität eines 1255 Kilogramm leichten, hinterradgetriebenen Coupés. Die elektrische Lenkung mit ge- Luxus Die optionale Vollleder-Ausstattung unterstreicht das Exoten-Aroma des RCZ 68 / 18.2012 Klassik Reduziertes, gekonnt arrangiertes Sportwagen-Cockpit im BRZ Solidität TT mit guter Ergonomie und Verarbeitung auf Topsportwagen-Level

nau passender Unterstützung baut direkten Kontakt zur Straße auf, der BRZ folgt spontan, geht ohne nennenswertes Untersteuern zur Neutralität über, wechselt auf entsprechenden Gaspedaldruck ins Übersteuern. Bei vollem Elektronikeinsatz noch deutlich gebremst, weist die Sportstellung Anfänger in die Driftkunst ein. Bei deaktivierter Elektronik sollte der Pilot wissen, was er tut trotz linearer Leistungsentfaltung und transparenter Rückmeldung. Die gerät wegen der straffen Fahrwerksabstimmung manchmal zu ehrlich, auf schlechten Pisten stupst der BRZ, dass die VSC-Leuchte flackert. Anders der Audi mit seinem leicht untersteuernden bis neutralen Eigenlenkverhalten, feinem ESP und der sorgfältig absorbierenden Federung. Damit ist er stets schnell und sicher unterwegs muss im Parcours aber trotzdem den Peugeot vorbeilassen. Auf holpriger Piste noch von seiner stößigen Lenkung gehandicapt, bremst er mit seinen 19-Zöllern nicht nur wie mit einem Anker, sondern umrundet auch die Pylonen schneller als der Rest und dreht bei Lastwechsel schwungvoll ein. Grund genug, es mal wieder mit etwas Sport zu probieren. Man muss es ja nicht gleich so krass angehen wie Herr Duffy. SPOTLIGHT Text: Jörn Thomas Fotos: Hans-Dieter Seufert VARIABLE EINSPRITZUNG Der Zylinderkopf mit kombinierter Saugrohr- und Direkteinspritzung stammt von Toyota. Im Teillastbereich kooperieren beide Systeme zur Gemischbildung, bei höheren Drehzahlen wird ausschließlich direkt eingespritzt. Unter anderem reduziert der kühlende Kraftstoff die Klopfneigung, was höhere Verdichtung ermöglicht. ERGEBNISSE Fahrzeugtyp Audi TT Coupé 2.0 TFSI Peugeot RCZ 1.6 200 THP Subaru BRZ Sport (Maximalpunktzahl) Karosserie Innenmaße (10) 7 6 7 Raumgefühl (10) 6 6 7 Kofferraum (15) 12 13 9 Zuladung (10) 8 10 10 Funktionalität (10) 8 7 7 Instrumente (10) 9 8 9 Rundumsicht (15) 10 12 10 Zusatzausstattung (5) 5 4 2 Qualitätsanmutung (15) 14 13 11 Summe (100) 79 79 72 Sicherheit Passive Sicherheitsausstattung (15) 7 8 7 Aktive Sicherheit (15) 5 4 4 Licht (10) 8 8 7 Bedienbarkeit (10) 8 6 7 Bremsweg kalt leer (100 km/h) (10) 6 6 5 Bremsw. nass leer (100 km/h) (5) 5 5 4 Bremsw. kalt beladen (100 km/h) (5) 3 3 2 Bremsw. warm bel. (100 km/h) (10) 5 5 4 Verzögerung aus 170 km/h (5) 4 4 4 Pedalgefühl (5) 5 4 5 µ-split-stabilität (5) 4 4 4 µ-split-bremsweg (5) 4 3 0 Summe (100) 64 60 53 Fahrkomfort Federung leer (25) 21 18 17 Federung beladen (15) 12 10 10 Sitze vorn (20) 18 17 17 Sitze hinten (10) 3 2 3 Klimatisierung (10) 7 8 8 Innengeräusch-Messwerte* (10) 10 10 9 Geräuscheindruck (10) 8 7 6 Summe (100) 79 72 70 Antrieb Laufkultur (10) 9 8 7 Durchzugskraft (10) 8 8 5 Leistungsentfaltung (5) 5 4 4 Schaltung/Getriebeabstufung (10) 9 7 9 Beschl./Höchstgeschwindigkeit (20) 14 10 10 Elastizität (20) 12 13 8 Testverbrauch (20) 11 9 11 Reichweite (5) 3 2 2 Summe (100) 71 61 56 Fahreigenschaften Handling (15) 13 13 14 Lenkung (10) 8 7 9 Traktion/Wintertauglichkeit (10) 8 8 7 Geradeauslauf/Windempfi ndl. (5) 5 4 4 Wendekreis (10) 3 3 2 Fahrsicherheit leer (25) 23 22 21 Fahrsicherheit beladen (15) 13 12 11 Fahrdynamik (10) 8 9 8 Summe (100) 81 78 76 Eigenschaftswertung (500) 374 350 327 Umwelt Minimalverbrauch (20) 11 12 11 Emissionsverhalten (15) 10 10 8 Leergewicht (10) 8 6 8 Stand- und Fahrgeräusch* (5) 4 5 5 Summe (50) 33 33 32 Kosten Grundpreis* (25) 20 25 25 Ausstattung* (10) 8 9 10 Aufpreisgestaltung (5) 3 3 4 Wiederverkaufschancen (10) 8 6 7 Festkosten für 5 Jahre* (10) 10 10 8 Wart./Rep. 100 000 km* (15) 14 12 15 Kraftstoffkosten 100 000 km* (15) 15 14 15 Garantie (10) 5 5 7 Summe (100) 83 84 91 Gesamtwertung (650) 490 467 450 * Bester erhält volle Punktzahl 1 2 3 FAZIT 1 Audi Der Ingenieur: praktisch, solide und kräftig, gewinnt der TT praktisch jedes Kapitel, leistet sich abgesehen vom höheren Preis nirgends echte Schwächen. Aber wie das oft so ist mit Musterknaben: Als Stimmungskanone taugen sie nicht. 2 Peugeot Der Schöne: Mit breiten 19- Zoll-Rädern hängt der straffe, expressive RCZ die Konkurrenz bei der Fahrdynamik ab, bremst bissig und zieht dank kurzer Übersetzung stämmig durch. Dafür braucht er etwas mehr Sprit. 3 Subaru Der Freak: Fans werden ihn trotz des dritten Platzes für seinen direkten, anspringenden Charakter lieben. Was aber nichts am durchzugsschwachen Motor, der einfachen Anmutung und dem vergleichsweise herben Komfort ändert. 18.2012 / 69