Hausbooturlaub auf der Mecklenburgischen Seenplatte September 2016

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Transkript:

Hausbooturlaub auf der Mecklenburgischen Seenplatte September 2016 Nachfolgend ein Reisebericht unseres Törns und ein paar Tipps und Tricks für Nachahmer. 1. Tag Heimathafen Eldenburg Wir übernahmen unser Hausboot die "Amelie" um 16 Uhr im Hafen Eldenburg bei Waren. Nachdem verstauen der Sachen an Bord, machten wir uns ein wenig mit der Innenausstattung vertraut und teilten die Kajüten ein. Die Größe des Schiffs ist beeindruckend. Nach einer ziemlich kurzen Einweisung fuhren wir unter sehr engen Bedingungen drei Ab-und Anlegemanöver im Hafen. Das ging so weit ganz gut. Richtig wohl war uns aber noch nicht. Die Nacht haben wir an Bord im Hafen verbracht. Übernachtung im Heimathafen Eldenburg (kostenfrei) 2. Tag Reeckkanal - Plauer See Auf ging s zur großen Fahrt. Geplant war über den Kölpinsee und Fleesensee zum Plauer See zu kommen. Die Kanäle sind schmal und es brauchte schon ein wenig Gefühl, das schwere Schiff "auf Kurs" zu halten. Das anfängliche Schlingern wurde mit der Zeit besser. Am Wasserwanderrastplatz bei Malchow legten wird das erste Mal an und machten das Schiff fest. Das funktionierte trotz ein wenig Brise ganz gut. Nebenan liegende Hausbootfahrer unterstützten uns beim ersten Festmachen ein wenig und empfahlen uns den Italiener Don Camillo am Ende des Damms. Wir aßen köstlich zu Mittag und schauten uns die Drehbrücke an, die zu jeder vollen Stunde öffnet. Die Durchfahrt ist recht schmal. Wir konnten ein kleines Sportboot beobachten, dass zweimal an den "Leitplanken" anschlug, bevor es durch war. Aber gut, vermutlich nicht aufgepasst. Also von der Theorie zu Praxis. Wieder am Schiff angekommen, hatten wir noch etwas Zeit ein weiteres Anlegemanöver diesmal aber mit dem Bug voraus zu fahren, um diese Alternative auch mal zu testen. Funktionierte auch bestens. Dann wurde es Zeit, vor die Brücke zu fahren und auf das Signal zu warten. Der Bediener der Brücke gab Zeichen zur Einfahrt und wir kamen ohne Problem (und ohne Bugstrahlruder) durch. Weiter ging s über den Malchower- und den Petersdorfer See zum Plauer See. Die Seen sind durch kurze, aber einigermaßen enge Kanäle miteinander verbunden. Irgendwie kam uns die ganze Zeit nichts entgegen, bis es irgendwo im Kanal eng wurde. Dann tauchte jedes Mal ein entgegenkommendes Boot auf. Probleme gab s trotzdem keine. Auf dem Plauer See angekommen, haben wir das SUP über Bord geworfen und Niklas konnte hinter dem Schiff an der Leine surfen". Hat wohl Spaß gemacht! Wir haben uns wegen der schon fortgeschrittenen Zeit nicht für die Ankerbucht im Süden, sondern für den Hafen am Leuchtturm ganz im Westen des Plauer Sees entschieden. Dort beginnt auch der Elde-Kanal. Die Hafeneinfahrt ist ziemlich eng und die Boxen sind auch nicht gerade großzügig. Trotzdem ein sehr schöner Hafen mit besten Sanitäranlagen und

äußerst gepflegter Steganlage. Der Leuchtturm ist natürlich auch "begehbar". Später spazierten wir noch in die nahe gelegene Altstadt, schauten uns die historische Hubbrücke an und aßen eine Kleinigkeit. Den restlichen Abend verbrachten wir dann "auf Deck". Die Nacht im Hafen war ruhig und angenehm. Insgesamt ein superschöner Tag. Gefahrene km 30 Übernachtungsgebühr Hafen am Leuchtturm 19 Euro

3. Tag Plauer See - Lübz Nach einem Gespräch mit netten Nachbarn haben wir uns - wie eigentlich schon geplant - für die Weiterfahrt über den Elde-Kanal nach Lübz entschieden. Die erste Schleuse mit vorgelegener Hubbrücke war sehr eng und ein kleinwenig hektisch, aber für den ersten Schleusenvorgang schon in Ordnung. Der Elde-Kanal ist landschaftlich ein Traum. Natur pur und sehr gemütlich zu fahren. Da bleibt die Zeit schon mal stehen. Die Schleusen sind nicht wirklich ein Problem aber doch immer anders und ein wenig aufregend. Übung macht hier den Meister. Wir haben jedenfalls alle Schleusen ohne Beschädigung "überstanden". Lübz ist ein sehr verschlafener Ort. Ein Mexikaner gegenüber dem Wasserturm soll sehr gut sein. Wir haben "Brotzeit" auf Deck gemacht. Die Nacht im Stadthafen war wieder äußerst angenehm. Gefahrene km 22 Übernachtungsgebühr Stadthafen Lübz 20 Euro Schleusen 4 abwärts (eine davon - die Schleuse in Bobzin - über 6 Meter tief)

4. Tag Lübz - Plauer See Wie vorausgesagt, war das Wetter nicht so gut. Es fing an zu regnen und es wurde deutlich kühler. Wir fuhren im Kanal zurück zum Plauer See. Diesmal ging s bei den vier Schleusen nach oben. Das Schleusen verlief mittlerweile problemlos. Jeder kannte seine Aufgabe, die fast routinemäßig abgearbeitet wurde. Der Bootshaken hat sich als probates "Helferlein" herausgestellt. Mit ihm kann man u.a. das Boot in der Schleuse nochmal an die Wand holen, oder die Leine über einen Pfahl oder Boller legen. Auch das Einfahren, Anlegen und Festmachen war nicht mehr wirklich eine Herausforderung. Allerdings hatten wir auch nie starken Wind, der die Manöver natürlich wieder deutlich erschwert hätte. In eine Schleuse steuerte Niklas ohne Probleme alleine hinein und auch wieder hinaus. Auch in den Hafen manövrierte er schon ohne Probleme. Im Kanal fahren fand er schon fast langweilig. Nur am Steg anlegen oder in die Box im Hafen fuhr ich selbst. Hier war es teilweise so eng, dass ein Eingreifen evtl. zu spät gekommen wäre. Gefahrene km 22 Übernachtung Hafen am Leuchtturm 19 Euro Schleusen 4 aufwärts 5. Tag Plauer See - Malchow Wir fuhren zunächst in den Norden des Plauer Sees zum Fischereihafen "Alt Schwerin". Das direkt am Steg gelegene Restaurant ist gemütlich und die Küche vom Feinsten. Das Wetter war immer noch schlecht und wir warteten hier zunächst mal ab. Der Teil des Sees ist hier sehr ruhig und lädt zum Baden, Ankern und Entspannen ein. Das Wetter wurde doch noch besser und wir machten uns auf nach Malchow. Der Stadthafen war schon gut belegt, aber wir fanden ein schönes Plätzchen zum Anlegen. In der Nähe gibt s Einkaufsmöglichkeiten, ein paar Läden und direkt am Hafen die Drehbrücke mit ausreichend Publikum. Zum Abendessen besuchten wir nochmals den bereits erwähnten Italiener "Don Camillo". Die Sanitäranlage im Hafen ist soweit in Ordnung, schön ist sie aber nicht.

Gefahrene km 20 km Übernachtung Stadt-Hafen Malchow 19 Euro 6. Tag Malchow - Kleine Müritz Wir überquerten den Fleesen- und Kölpinsee, kamen am "Heimathafen" Eldenburg im Reeckkanal vorbei und hielten Kurs in Richtung Müritz. Nach einem kurzen Aufreger wegen "Bilgenalarm" legten wir mittags am Yachthafen direkt neben dem Kloster Klink an. Ein kleiner Sandstrand lädt dort zum Baden und Sonnen ein und der sehr gepflegte Hafenkiosk hält Kleinigkeiten zum Essen bereit. Ausgeruht und gestärkt starteten wir die Fahrt über den größten Binnensee Deutschlands - die Müritz. Und groß ist sie. An diesem Tag aber ganz ruhig und fast glatt wie ein Spiegel. Links und rechts der Boje "Müritz Mitte" befinden sich Untiefen die mit Tonnen gekennzeichnet und umfahren werden müssen. Wir orientierten uns erst einmal kurz, haben dann aber schnell die richtige Durchfahrt gefunden. Nach dem Fotoshooting an der Tonne ging s weiter Richtung Süden zur "kleinen Müritz" und dort zum Yachthafen in Rechlin. Wir fanden gleich eine schöne Box und erlebten einen fantastischen Sonnenuntergang. Direkt gegenüber des Hafens befindet sich eine kleine Insel. Das wäre alternativ ein schöner Ankerplatz gewesen. Gefahrene km 40 Übernachtung Yachthafen Rechlin 18 Euro 7. Tag Kleine Müritz Heimathafen Eldenburg Wir wollten am nächsten Tag früh abreisen und haben uns daher entschieden, schon nachmittags zurück zum Hafen Eldenburg zu fahren. Es ging wieder über die Müritz in Richtung Kloster Klink. Das Wetter war bestens und wir wollten noch ein wenig baden. Wir legten also wieder im Yachthafen an und verbrachten den Nachmittag am Strand. Danach legten wir die letzten paar Kilometer nach Eldenburg zurück, tankten das Schiff auf und legten ein letztes Mal an. Im Hafenrestaurant gab s noch lecker Abendessen und wir genossen den letzten Abend und die letzte Nacht an Bord. Am nächsten Tag waren wir die Ersten bei der Rückgabe, die völlig problemlos verlief und konnten schon gegen 8:30 Uhr die Heimreise nach München antreten.

Gefahrene km 30 Übernachtung im Heimathafen Eldenburg (kostenfrei) Insgesamt gefahrene Kilometer 162. Benötigter Sprit 60 Liter (Kosten 105 ) Grundsätzliches: Unser Schiff die "Amelie" ist ca. 10 Meter lang und hat zwei Kajüten. Es stehen zwei Toiletten mit Handbetätigung, eine kleine Küche und ein "Wohnzimmer" unter Deck zur Verfügung. Der Steuerstand ist auf Deck und kann mit einer Persenning komplett geschlossen werden. Zur Höhe des Schiffs haben wir keine Angaben in den Unterlagen gefunden. Es ist unbedingt erforderlich die Höhe zu wissen, da die eine oder andere Brücke sonst nicht, bzw. nur angehoben passiert werden kann. Und das macht der freundliche Bedienstete nur, wenn s denn sein muss. Im Zweifelsfall die Brücke anheben lassen, bevor die Persenning oder der ganze Steuerstand im Wasser liegt. Wir haben für die "Amelie" eine Höhe von ca. 3,40 Meter ermittelt. Das Schiff verfügt über ein Bugstrahlruder, dass sich beim Anlegen und bei Engstellen (Schleusen) als extrem hilfreich erweist. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt ca. 15 km/h. Ein Heckstrahlruder wäre natürlich von Vorteil. Wir hatten immer wieder das Problem, dass die Heckleine nicht gleich "passte" und das Heck dann wegtrieb. Abhilfe schafft hier möglichst an der Schokoladenseite des Bootes anzulegen (Radeffekt) und sich zuerst um die Heckleine zu kümmern oder ein entsprechendes Manöver zu fahren. Der Bootshaken ist ein gutes Helferlein und passt z.b. auch wunderbar an die Schleusenstangen. Das ist ebenfalls eine Möglichkeit das Heck wieder beizuholen. Manövrieren lässt sich die Amelie trotz ihres stolzen Gewichts von 10t aber dennoch recht gut. Tipps und Tricks: Wer "nur" den Sportbootführerschein Binnen- oder See gemacht und sonst keine Erfahrung bzw. ein Skippertraining absolviert hat, sollte mindestens bei der Übernahme des Schiffs eine praktische Einweisung machen (analog Charterschein, da ist das Teil der Einweisung). Vor der ersten Schleusung ist man gut beraten, sich das "Schauspiel" erstmal anzusehen. Vom Leuchtturmhafen in Plau sind es z.b. nur ein paar hundert Meter an der Strandpromenade entlang zur historischen Hubbrücke (auch die muss angemeldet werden) und zur ersten Schleuse. Es gibt sicher tausend Möglichkeiten, sich als "Anfänger" zu outen. Ist ja nicht schlimm, schließlich waren wir das ja auch. Aber ein paar Fehler kann man doch vermeiden, wenn man sie vorbereitet oder ein wenig geübt hat. Das erste Anlegemanöver im engen Stadthafen mit ausreichend Publikum zu absolvieren ist eher keine so gute Idee. Da ist ein abgelegener Wasserwanderrastplatz oder ein kleiner Anleger für ein Restaurant evtl. die bessere Variante (z.b. Fischerei-Restaurant im Norden des

Plauer Sees oder auch der Hafen Rechlin im Süden der Müritz). Und hat man so einen Anleger gefunden, gleich mal alles üben. Vorwärts, rückwärts, festmachen usw. Klampen belegen und Leinen an Board richtig zurechtlegen (von der Klampe unter der Reling nach außen und über die Reling zurück), sollte auch nicht erst beim allerersten Anlegemanöver ausprobiert werden. Apropos Leinen. Das "werfen" von Leinen über z.b. einen Pfahl oder vergleichbares, funktionierte bei uns immer prächtig - beim Üben. Wenn s drauf ankam und schnell gehen musste, verfehlten wir das rettende Teil garantiert. Besser ist dann die Leine mit dem Bootshaken überzustülpen. Den Pfahl am Anleger nicht zu treffen, schafft übrigens zuweilen auch das Personal der Berufsschifffahrt. Und die machen das täglich. In den Häfen kostet neben der Liegegebühr (ca. 20 Euro für 10 Meter Boot und drei Personen pro Nacht) alles extra Geld (Duschen, Landstrom, Toilette, sogar die Entsorgung von Müll usw.). Münzen in ausreichender Anzahl sind also unabdingbar. Vor allem 50 Cent und 1 Euro Münze sind "gefragt". Wer zum Duschen eine Münze mehr mitnimmt, entgeht der nicht zufriedenstellenden Situation, dass man zwar sauber eingeseift aber plötzlich ohne Wasser dasteht. Die angegebenen Duschzeiten von 3 5 Minuten stimmen nicht immer exakt. Ein kleiner Fensterwischer hilft morgens den Tisch und die Stühle draußen abzuwischen und er eignet sich hervorragend, wenn - wie bei uns - der Scheibenwischer mal den Geist aufgibt. Mit einem Fernglas (bei uns wurde eins vom Charterer gestellt) können Tonnen erkannt oder Informationen zu Schleusen schon frühzeitig abgelesen werden. Ein Navi mit der entsprechenden Karte ist zur zusätzlichen Positionsbestimmung recht praktisch wenn die Orientierung mal flöten geht. Bei meinem Garmin Oregon ist auch ein "Ankeralarm" einstellbar. Wenn sich die Gelegenheit bietet oder der Crew gerade langweilig ist, Manöver üben. Ein spontanes "Mann über Bord" bringt gleich mal Abwechslung in eine sonst eher langweilige Seeüberquerung. Ich habe dazu den Rettungsring über Bord geworfen und das Manöver von allen fahren lassen. Aufgenommen haben wir den Ring mit dem Bootshaken. Dieses Manöver sollte mindestens noch ein Crewmitglied beherrschen. Wer weiß, ob nicht der Kapitän selbst mal über Bord geht. Hund an Bord. Das ist kein Problem. Zu beachten ist: - das richtige Schiff auszuwählen (ausreichend große Luke zur Badeplattform) - wie man anlegt um den Hund ordentlich von und wieder auf das Schiff bekommt Manchmal war der Fingersteg besser geeignet als der Steg am Heck, ein anderes Mal war s umgekehrt. Unser Labrador mit 35kg will da schon mal hochgehievt werden. Mit dem entsprechenden Geschirr ging s aber ganz gut. Auch wenn er das nicht toll fand. Literatur (die ich mir gekauft und empfehlen kann): Neben den Unterlagen des Vercharterers (Seekarte und Törnplaner) Törnatlas Mecklenburgische und Märkische Seenplatte (ISBN 978-3-9806720-5-4). Die Häfen und Wasserwanderrastplätze sind nummeriert. Die Nummern findet man auch im Törnplaner "Mecklenburgische und Märkische Seenplatte" (ISBN 978-3-9806720-7-8). Dort sind Details zu den Liegeplätzen, Freizeitangeboten und z.b. Einkaufsmöglichkeiten und die Entfernungen beschrieben. Die beiden gehören also praktisch zusammen.

Hafenführer für Hausboote Mecklenburg / Brandenburg (ISBN 978-3-9813479-8-2). Neben Beschreibung des Hafens auch hilfreich, weil das Hafenbecken mit einem Foto dargestellt ist. Damit kann man sich schon mal auf die Einfahrt und die Art der Anleger einstellen. Hafenmanöver Schritt für Schritt mit dem Motorboot (ISBN 978-3-667-10279-9) Technik ausreichend gut erklärt. Charterfibel Hausbootwissen für Einsteiger (ISBN 978-3-980891035) Sehr gute Tipps für unterwegs. Kosten Urlaub auf dem Boot ist nicht ganz günstig. Wir haben für eine Woche bezahlt: - 1.750 für das Boot - 50 um die Kautionsversicherung auf 250 beschränken - 100 Diesel - ca. 20 pro Nacht im Hafen - 20 Parkplatzgebühr für das Auto Die Preise für Essen und Trinken haben Münchner Niveau. Dafür war das Essen immer ausgezeichnet.