Energieleitbild Erstellt durch das e5-energieteam der Gemeinde Thüringen
Handlungsfeld 1: Sanierung bestehender Gebäude Jedes Haus muss von Zeit zu Zeit saniert werden. Diese Gelegenheit bietet die Chance durch konsequente Anwendung moderner Technik bis zu 75% des Energieverbrauchs einzusparen. Energieausweise für alle Gemeindegebäude erstellen Energieverbrauch der Gemeindegebäude erfassen und auswerten (bei vorhandener Kapazität oder ehrenamtlichen Helfern) Sanierungsplan mit konkreten Zielen für die eigenen Gebäude erstellen Vorbildfunktion bei der Sanierung der eigenen Gebäuden übernehmen Angebot der kostengünstigen, unabhängigen Energieberatung für Bürger/innen erhalten das Angebot der unabhängigen Energieberatung nutzen Energieausweis fürs Eigenheim erstellen und Verbrauchsbeurteilung machen bei Sanierungen nicht nur auf niedrige Errichtungskosten achten sondern auch einen niedrigen Energieverbrauch anstreben
Handlungsfeld 2: Neubau von Gebäuden Ein Neubau bietet beste Chancen um moderne Energiespartechnik anzuwenden. Passivhaustechnologie bzw. Niedrigenergiestandard ermöglichen es, den Energieverbrauch zu minimieren und bringen zugleich eine deutliche Verbesserung des Nutzungskomforts. die Neubauten der Gemeinde sollen in einem energetisch und ökologisch mustergültigem Standard errichtet werden bei Neubauplänen das Angebot der unabhängigen Energieberatung frühzeitig nutzen bei Neubauten auf energetisch und ökologisch hochwertige Bauweise achten (Passivhaus-Standard, Niedrigenergiebauweise, heimisches Holz,.)
Handlungsfeld 3: Sparsamer Energieeinsatz Das Nutzerverhalten hat einen entscheidenden Einfluss auf den Energieverbrauch. Durch sparsamen, rationellen Energieeinsatz kann der Energieverbrauch ohne Komforteinbußen stark reduziert werden. Energieverbrauch und Erzeugung für die Nutzer/innen sichtbar machen (Energieausweis, Erträge von Solaranlagen, Energiebuchhaltung) Regelmäßige Überprüfung und bedarfsgerechte Optimierung der Heizungs-, Lüftungsund Beleuchtungsanlagen Erfahrungsaustausch mit anderen Gemeinden und Fachstellen pflegen Maßnahmen zur Verbrauchsreduktion bei Privaten initiieren bzw. fördern Persönliche Energieverbrauchswerte erfassen und vergleichen Beteiligung an Energiesparaktionen für Haushalte Vorhandene Sparpotentiale nutzen: Energielabel beim Gerätekauf beachten, Sparlampen verwenden, Heizkörperthermostate einsetzen, Stand by vermeiden, regelmäßige Wartung und bedarfsgerechte Optimierung der Heizanlage
Handlungsfeld 4: Erneuerbare Energieträger Holzfeuerungen und Sonnenkollektoren sind technisch ausgereift und nutzen einheimische, erneuerbare Energie. Bei geringem Energieverbrauch und passender Wärmeverteilung (z.b. im Passivhaus) stellen auch Wärmepumpen eine Alternative dar. Elektrizität aus Kleinwasserkraftwerken, Wärme-Kraft-Kopplung mit Biogas und Photovoltaikanlagen sind zu bevorzugen. einen möglichst hohen Anteil des Wärmebedarfs der eigenen Gebäude und Anlagen über erneuerbare Energieträger abzudecken Ausbau der örtlichen Ökostromerzeugung sowie der Nutzung von Ökostrom für den Betrieb der eigenen Gebäude und Anlagen Nutzung der Solarenergie für Warmwasserbereitung und ggf. Heizungsunterstützung Deckung des Heizenergiebedarfs durch erneuerbare Energie (auch via Fernwärme) Beteiligung an der Ökostrom-Börse (Öko-Plus-Tarif) bzw. Kauf von Ökostrom
Handlungsfeld 5: Mobilität Der Verkehrsbereich ist einer der größten Energieverbraucher und verfügt über die mit Abstand höchsten Zuwachsraten. Ziel ist es, den Energieverbrauch im Verkehrsbereich zu reduzieren, ohne dabei die allgemeine Lebensqualität und die persönliche Mobilität in Thüringen zu schmälern. Förderung von Fuß- und Radverkehr (attraktive, kurze und sichere Wege, Abstellanlagen,.) Attraktives Angebot im Öffentlichen Verkehr erhalten, oder soweit möglich verbessern Vermeidung der Auto-Abhängigkeit durch Sicherung einer funktionierenden Nahversorgung (Geschäfte, Arbeitsplätze, Schulen,.). Kurze Strecken öfters zu Fuß oder mit dem Rad machen Bus- und Bahn benutzen und Fahrgemeinschaften bilden Beteiligung am Car-Sharing statt Anschaffung von Zweitautos Beim Autokauf auf den Energieverbrauch achten Als Anrainer die Errichtung von neuen Geh- und Radwegen begünstigen
Handlungsfeld 6: Information u. Bewusstseinsbildung Information und Bewusstseinsbildung sind grundlegende Voraussetzung für ein motiviertes und zielgerichtetes Handeln. Information, Motivation und Weiterbildung der Gemeindebediensteten regelmäßige Information und Motivation der Bevölkerung eigene Veranstaltungen und Aktionen zum Thema durchführen Integration der Themen Energiesparen und Nachhaltigkeit in den Schulunterricht Informationsangebot nutzen an Veranstaltungen und Aktionen der Gemeinde teilnehmen und andere begeistern Vorteile einer effizienten Energieverwendung er- und vorleben
Handlungsfeld 7: Interne Organisation Klare Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche für die wesentlichen energierelevanten Aufgaben sichern eine effiziente und erfolgreiche Umsetzung der energiepolitischen Zielsetzungen. Information, Motivation und Weiterbildung der Gemeindebediensteten Namhaftmachung eines Technischen Hauswarts für die kommunalen Anlagen (zuständig für nutzungsgerechten Anlagenbetrieb, regelmäßige Wartung, Früherkennung und Behebung von Störungen, Überwachung von externen Instandhaltungsarbeiten,.) Etablierung eines/einer Energiebeauftragten im Bereich des Bauamts (zuständig für die Umsetzung und die jährliche Berichterstattung der energierelevanten Zielsetzungen, die administrative Unterstützung des Hauswarts, Organisation und Auswertung des Energiecontrollings) Alle zwei Jahre: Erstellung eines energiepolitischen Maßnahmenkatalogs. Gemeinsame Klausur der energierelevanten Ausschüsse der Gemeindevertretung und dem e5-team.
Handlungsfeld 8: Gewerbe und Industrie Gewerbe und Industrie sind für rund ein Drittel des Energieverbrauchs verantwortlich. Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und steigendem Energieverbrauch zu entkoppeln und in Zukunft steigendes Wirtschaftswachstum bei gleichbleibendem oder sogar sinkendem Energieverbrauch zu erreichen. Bewerbung der vorhandenen Beratungsprogramme für Gewerbe und Industrie Unterstützung von Betrieben bei Erstellung und Umsetzung von betrieblichen Mobilitätskonzepten das können Unternehmen beitragen: Vorhandene Beratungsangebote nutzen auf effizienten und sparsamen Umgang mit Energie und Rohstoffen (Produktionstechnik, Gebäude, Transport) achten energetisch und ökologisch sinnvolle Maßnahmen umsetzen, auch wenn sie sich betriebswirtschaftlich nur mittelfristig amortisieren (5-10 Jahre).