Handlungskompetenz in interkulturellen Begegnungen. Eine Fortbildungsreihe des Amts für multikulturelle Angelegenheiten

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Transkript:

Handlungskompetenz in interkulturellen Begegnungen. Eine Fortbildungsreihe des Amts für multikulturelle Angelegenheiten von Dr. Uta George Dr. Akli Kebaili Dokument aus der Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages www.praeventionstag.de Herausgegeben von Hans-Jürgen Kerner und Erich Marks im Auftrag der Deutschen Stiftung für Verbrechensverhütung und Straffälligenhilfe (DVS) Zur Zitation: Uta George, Akli Kebaili: Handlungskompetenz in interkulturellen Begegnungen. Eine Fortbildungsreihe des Amts für multikulturelle Angelegenheiten, in: Kerner, Hans-Jürgen u. Marks, Erich (Hrsg.), Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages. Hannover 2015, www.praeventionstag.de/dokumentation.cms/3208

Handlungskompetenz in interkulturellen Begegnungen. Eine Fortbildungsreihe des Amts für multikulturelle Angelegenheiten 08. Juni 2015 Dr. Uta George Dr. Akli Kebaili

I. Vielfalt in Frankfurt 1.Hier leben Menschen aus mehr als 170 Nationen. Es sind dies Die großen Gruppen der klassischen Arbeitsmigration Eine hohe Zahl kleiner und kleinster Gruppen aus aller Welt Die Einwanderungsgruppen habe eine interne hohe Heterogenität Soziale Lagen und Milieus, Geschlecht, Rechtsstatus, sexuelle Orientierung, Minderheiten, Sprachen, Religionen etc. 2

Diversität ist der Normalfall Unterschiede und Gemeinsamkeiten können mit Deutschen und Einwanderer/innen anderer Nationen entstehen. Diversität der Bevölkerung in allen Stadtteilen Keine Bevölkerungsstruktur, in der sich eine Minderheit in eine Mehrheitsgesellschaft integriert. Es ist notwendig, miteinander auszuhandeln, wie das Zusammenleben gestaltet werden soll. 3

Handlungskompetenz in interkulturellen Begegnungen Handlungskompetenz lässt sich definieren als: Transkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit, individuelle Lebenswelten in der besonderen Situation und in unterschiedlichen Kontexten zu erfassen, zu verstehen und entsprechende, angepasste Handlungsweisen daraus abzuleiten. Transkulturell kompetente Fachpersonen reflektieren eigene lebensweltliche Prägungen und Vorurteile, haben die Fähigkeit die Perspektive anderer zu erfassen und zu deuten und vermeiden Kulturalisierungen und Stereotypisierungen von bestimmten Zielgruppen. (Dagmar Domenig: Kultursensibles Arbeiten in der Pflege, 2007, S. 174) 4

Handlungskompetenz in interkulturellen Begegnungen Inhalte Infragestellung des eigenen Referenzrahmens Die prinzipielle Berechtigung der Position des/der anderen akzeptieren Sensibles Agieren in der Kommunikation Sätze wie das weiß doch jeder, das macht man hier so vermeiden. Eigene Vorurteile bearbeiten. 5

Handlungskompetenz in interkulturellen Begegnungen Methoden Perspektivwechsel vornehmen, unterschiedliche Positionen sehen Aneignen von Kenntnissen über Stereotype und Rassismus Lehrinhalte sollten unterschiedliche Positionen referieren und bei Teilnehmenden Urteilsbildungsvermögen fördern. Fallstricke: Kulturalisierungen, Denken, eine Schulung löst alle Probleme 6

Umfassende Interkulturelle Öffnung von Institutionen 1.Schulungen der Mitarbeiter/innen in interkultureller/transkultureller Kompetenz 2.Personalmanagement, das auf Diversity ausgerichtet ist, d.h. wachsender Anteil von Kolleg/innen, die eine große Vielfalt repräsentieren. 3.Ist eine Querschnittsaufgabe. 4.Erfordert ämterübergreifende Konzepte und Kooperationen 7

II. Interkulturelle Verständigung: Beispiele aus der Praxis 1. Was ein Migrant in Deutschland lernen muss 2. Sprachprobleme (Folter durch die Bundeswehr) 3. Gibt es eine dt. Denkweise? (Deutsche Attribute) 4. Direkte Kommunikation: Sachlichkeit vor Höflichkeit? 5. Wenn zwei Deutsche in einem Gespräch sind, lassen sie sich nicht von einem Dritten stören 6. Hilfe zur Selbsthilfe 7. Tabuthemen in Deutschland (Frage des Gehalts, Welche Partei man wählt) 8. Auch Banalitäten können wichtig sein (Tabuthemen des Anderen) 8

Ungewollter subtiler Rassismus 1.Schwarze Schafe gibt es überall 2.Zigeuner/Neger/Negerküsse 3.Pauschale Darstellung einer Kultur (Beispiel: arabisch-islamische Welt ) 4. Er ist Türke aber nett 5. Absicht ist die Seele der Tat 6. Keiner ist zu jeder Stunde klug 9

Was kulturelle Unterschiede für Konflikte verursachen können 1.Religiöse Rituale im Widerspruch zu den deutschen Normen? (Fall an der Univ. Füße waschen) 2.Beispiel: Aufenthalt im Krankenhaus. 10

Gibt es universelle Verhaltensweisen? Universelle Menschenrechte für alle: 1.Gleichberechtigung von Mann und Frau 2.Gewaltfreie Erziehung (Rauchen in D) 3.Meinungsfreiheit 4.Religionsfreiheit 11

Empfehlungen für Deeskalationsversuche von Konflikten mit Migranten 1.Kulturelle Unterschiede müssen offen und kritisch diskutiert werden. 2.Sich in die Lage des anderen versetzen 3.Danach kann man Gemeinsamkeiten erkennen und betonen 4. Konflikte sind zu lösen, ohne dem Gegner nach dem Leben zu trachten. (Alexander Mitscherlich, deutscher Psychoanalytiker) 12

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Amt für multikulturelle Angelegenheiten Lange Str. 25-27 60311 Frankfurt am Main Tel.: 069/212-71940 und 069/212-30151 Uta.george@stadt-frankfurt.de Akli.kebaili@stadt-frankfurt.de www.amka.de www.vielfalt-bewegt-frankfurt.de