Fortbildungsveranstaltung für Strahlenschutzsachverständige Sergio Giannini, 2. Dezember 2015
BAG-Bericht 2014 Strahlenschutz und Überwachung der Radioaktivität in der Schweiz Radiologische Ereignisse Im Waschwasser der Abgase einer Kehrichtverbrennungsanlage (KVA von Basel) wurden im Juni, August und September 2014 hohe Werte von I-131 und Tritium gemessen. Die erreichten Werte deuten darauf hin, dass radioaktive Abfalle in nichtvorschriftsgemässer Weise entsorgt wurden. Die SUVA und das BAG ermitteln noch zu diesen Vorfallen. Die Folgen für Mensch und Umwelt waren allerdings vernachlässigbar.
Wie wurden diese Freisetzungen entdeckt? Das kantonale Laboratorium Basel untersucht regelmässig das Abwasser der Rauchgasreinigung der Kehrichts-verbrennung Basel (KVA) Die Monitoringberichte werden auf der Internetseite www.gesundheitsschutz.bs.ch/konsum-umwelt/berichte.html publiziert. Im Bericht vom 4.2.2015 "Abwassermonitoring der KVA Basel / Radioaktivität" wurden folgende Messwerte publiziert:
Bericht vom 4.2.2015?
Strahlenschutzverordnung, Anhang 2 Für I-131: 5 Bq/l 50 kbq
Geltungsbereich Die KVA Basel ist nicht bewilligungspflichtig, sie hat in der Regel keinen Umgang mit Radioaktivität. Die Betriebe im Einzugsgebiet der KVA sind bewilligungspflichtig. Ihre Abgabemengen sind durch die StSV, Anhang 2 geregelt.
Strahlenschutzverordnung, Anhang 2 Für I-131: 500 Bq/kg 50 kbq Bei der KVA können Spitzenwerte auftreten, obwohl jeder Betrieb die maximalen Abgabemengen einhält. Um solche Spitzen zu vermeiden, kann die Aufsichtsbehörde quellenbezogene Dosisrichtwerte festlegen.
Wo wird I-131 eingesetzt? Wenig I-131 wird in der Laboranalytik verwendet: Im Aufsichtsbereich der Suva: 2 Betriebe (keiner im Raum Basel) Gesamte bewilligte Menge am Lager: 250 MBq I-131 wird hauptsächlich in der Nuklearmedizin verwendet. Radioiodtherapien (gegen Schilddrüsenerkrankungen) werden peroral verabreicht (bis 7'400 MBq). Die Patienten sind zu Beginn hospitalisiert. 70% der Aktivität wird über Urin und Stuhl innerhalb von wenigen Tagen ausgeschieden. Die Spitäler sammeln die Ausscheidungen und lassen sie vor der Abgabe in die Kanalisation abklingen. Bericht des kantonalen Laboratoriums "Abwassermonitoring der ARA Basel / Radioaktivität"
Nichtvorschriftsgemässe Entsorgung? Laut VOQ dürfen I-131-Therapien bis 200 MBq an ambulanten Patienten / Patientinnen appliziert werden. 30% dieser Aktivität wird in der Schilddrüse gespeichert, der Rest wird über Urin und Stuhl innerhalb von wenigen Tagen in die Kanalisation ausgeschieden. Bei einem inkontinenten Patienten kann ein Teil der übrigen 140 MBq mit den Windeln in den Hauskehricht (d.h. in die KVA) entsorgt worden sein. Die festgestellte Abgabe (6'458 kbq 6.5 MBq) ist möglicherweise so entstanden.
Massnahmen Mit einer Eingangsmessung bei den KVA könnten solche Quellen mühelos gefunden werden und vor der Verbrennung in einem Abklinglager zurückgehalten werden. Das BAG strebt eine gesetzliche Möglichkeit an, um solche Messungen verlangen zu können (Revision der StSV).
Gefährdung Der höchste beobachtete Wochenmittelwert betrug 24 Bq/l. Die Einnahme von 1 Liter Abwasser aus der Rauchgaswaschanlage führt zu einer Dosis von: E 50 = A ing e ing E 50 = 24 Bq 2.2 E-08 Sv/Bq = 528 nsv = 0.528 µsv Die festgestellten Mengen stellen kein Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung dar.
Bericht vom 4.2.2015?
Wo wird Tritium im Raum Basel eingesetzt? Analytik Verbrauch ~ 550 GBq/Jahr am Lager ~ 50'000 GBq Uhrenindustrie am Lager ~ 370 GBq Tritiumgas-Lichtquellen am Lager ~ 16'000 GBq
Verbrauch von Tritiumleuchtfarbe in Leuchtfarbenateliers in der Schweiz
Nichtvorschriftsgemässe Entsorgung? Die auf Grund der Messung der KW 35 geschätzte monatliche Abgabe im September 2015 betrug 4'000 MBq, d.h. 67-mal mehr als die erlaubte Abgabemenge. Die Betriebe mit Bewilligung pflegen eine enge Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde (Suva). Sie liefern regelmässig die Bilanzierung des H-3-Verbrauchs. Altlasten: Alle H-3 verarbeitende Schweizer Betriebe hatten (haben) eine Bewilligung, die Abgabe von Abfällen ist reglementiert, es sind keine Altlasten zu erwarten.
Woher könnten die Abgaben sonst kommen? Tritium-Gaslichtquellen (z. B. für Leuchtschilder der Flugzeugindustrie) sind im Ausland zum Teil zugelassen. Diese Quellen haben hohe Aktivitäten (bis ~400 GBq). In der Schweiz sind sie nicht erlaubt. Es gibt wenige Bewilligung für die Lagerung von Ersatzteilen. 4'000 MBq entsprechen der Tritiummenge in: 40 Uhren / Uhrenbestandteile mit Tritiumleuchtfarbe oder 4 Uhren mit Tritiumgaslichtquellen (TGLQ) oder?? kleine Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus dem Ausland (in der Schweiz nicht zugelassen). Ein Uhrenladen (Uhrmacher) kann bis 1'000 Uhren ohne Bewilligung lagern.
Räumung eines Kleinbetriebs aus früheren Zeiten
Massnahmen Tritium kann mit einer Eingangsmessung bei den KVA nicht gefunden werden (β-strahler mit kleiner Energie). Die in der Schweiz umgesetzten Mengen haben stark abgenommen. Erhöhte Messwerte treten selten auf.
Gefährdung Der höchste beobachtete Wochenmittelwert betrug 35 kbq/l. Die Einnahme von 1 Liter Abwasser aus der Rauchgaswaschanlage führt zu einer Dosis von: E 50 = A ing e ing E 50 = 35 E+03 Bq 1.8 E-11 Sv/Bq = 63 E-8 Sv = 0.63 µsv Die festgestellten Mengen stellen kein Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung dar.
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"Einzigartige, handgefertigte Artikel direkt von kreativen Menschen aus der ganzen Welt" Ursprünglich als Vatertag Geschenk, ist dieses Tritium-Fläschchen-Halter ideal für Wanderer, die ihre Anwesenheit, Radfahrer, Jogger oder jemand auf der Suche nach zusätzlichen Flair erklären will. Tritium ist ein Niedrigenergie-Beta-Strahler. Es ist nicht gefährlich, extern, aber es ist eine Gefahr für die Strahlung, wenn inhalative, Einnahme über Nahrung oder Wasser oder durch die Haut aufgenommen. Tritium hat eine kurze biologische Halbwertszeit, die sowohl die gesamten Effekte der einzelnen Vorfall Verschlucken verringert und Anhäufung von Tritium aus der Umgebung schließt.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit