Tutorial Digital Video Workflow mit dem Kathrein UFS-922/923



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Tutorial Digital Video Workflow mit dem Kathrein UFS-922/923 Videodateien kopieren, schneiden, streamen und archivieren unter Microsoft Windows Version 12/2012 1

Inhalt Übersichtsgrafik Digital Video Workflow... 3 1 Vorwort... 4 1.1 UFS-923 und Firmware-Updates... 6 2 Voraussetzungen... 7 2.1 Computer und Speicherplatz... 7 2.2 Netzwerk... 9 2.3 Receiver...10 3 How-To...10 3.1 Netzwerk-Interface: EPG, Aufnahmen verwalten...11 3.2 Livestream u. Archivaufnahmen ansehen...13 3.3 Aufnahmen auf PC speichern...14 3.4 Aufnahmen ansehen...18 3.5 Aufnahmen zuschneiden...18 3.6 Wiedergabe auf dem Receiver...26 3.7 DVDs brennen...32 3.8 DVDs einlesen...41 3.9 Archivieren auf einem NAS...50 4 Übersicht über die Software...57 5 Disclaimer...57 2

Workflow Digital Video V1.1 PC - Monitor Netzwerkinterface: EPG, Aufnahmen verwalten Aufnahmen ansehen Livestream u. Archivaufnahmen ansehen Firefox Receiver UFS-922/923 ARCHIV UFS-923:MEDIA UFS-923:PORTAL MEDIA FileZilla Aufnahmen auf PC speichern TS-Dateien PC VLC Player Wiedergabe Twonky Server V6 * Lokale Festplatte zuschneiden DVR-Studio HD 2 SD HD SD Twonky Server V6 ² Arbeitsplatz / Netzwerkumg. archivieren SUPER XMedia Recode ConvertX todvd 4 SD DVD brennen PC JoinVobFiles DVD einlesen DVD-Laufwerk *) läuft im Hintergrund ²) läuft auf NAS NAS Filmarchiv QNAP TS-410

1 Vorwort Als ich im Sommer 2010 auf digitales Satellitenfernsehen umstieg, hatte ich bestimmte Vorstellungen, was sich gegenüber meiner bisherigen analogen Kabelfernsehlösung verändern sollte. Ich hatte vorher schon einen Festplattenrecorder mit eingebautem DVD-Brenner und selbstgebrannte DVDs mit TV-Aufnahmen stapelten sich bei mir. Ich bin ein bekennender Reportagen-Junkie und nehme gerne solche Sachen auf, die es nicht als DVD zu kaufen gibt. Außerdem schaue ich nur ganz selten live fernsehen, sondern ich nehme praktisch alles auf und schaue es irgendwann später, wenn ich Zeit habe. Manchmal Monate später. Das sollte meine neue Satelliten-Lösung auch alles können, und natürlich besser und komfortabler. Vor allem wollte ich nicht mehr umständlich DVDs brennen und einlegen müssen. Auch lokal an den Sat-Receiver angeschlossene Festplatten fand ich irgendwie nicht ganz so schick, also musste ein Gerät her, das einen Netzwerk-Anschluss besitzt. Ich entschied mich für den Kathrein UFS-922 und bin jetzt, nach einiger Erfahrung mit dieser Wahl immer noch zufrieden. Nachdem ich die Bedienung des Receivers so halbwegs raus hatte und die Verbindung mit dem Computernetzwerk erfolgreich hergestellt war, machte ich mich auf die Suche nach Software, mit der ich meine Aufnahmen komfortabel verwalten und bearbeiten kann. Rasch bekam ich die Erkenntnis, dass HD-Fernsehen in der Software-Welt noch ziemliches Neuland darstellt. Die Auswahl an Programmen, die HD-Material gescheit bearbeiten können war dürftig und einen Alleskönner, der alle Funktionen, die ich mir wünsche, in sich vereint, scheint es nach wie vor nicht zu geben. In den folgenden Monaten probierte ich eine Menge Software aus und bekam nach und nach eine Sammlung von Programmen zusammen, mit denen zusammen ich fast alles machen kann, was ich mir vorgestellt habe. Die Arbeitsabläufe (neudeutsch Workflows), um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen, habe ich in einer Grafik zusammengefasst. Eigentlich sollte es eine Übersichtsgrafik werden, aber als ich fertig war musste ich eingestehen, dass sich die Übersicht auf den ersten Blick möglicherweise nicht direkt erschließt. Aus diesem Grund beschreibe ich einzelnen Vorgehensweisen hier im Text noch etwas ausführlicher. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Grafik Vorgehensweisen beschreibt. Ein Pfeil ist ein Arbeitsschritt, der von einem Ausgangspunkt zu einem bestimmten Ergebnis führt. An den Pfeilen sind Programmsymbole abgebildet, die andeuten, mit welchem Programm dieser Arbeitsschritt durchgeführt wird. Der Zweck dieses Arbeitsschritts ist in der Grafik als gelb hinterlegter Text eingetragen, zum Beispiel Aufnahmen auf PC speichern. Das alles hat also nichts mit Hardware-Verbindungen oder irgendwelcher Verkabelung zu tun, sondern mit Daten, die in irgendeiner Form bearbeitet werden (meistens sind diese Daten eben Film-Dateien, die vom Receiver stammen). Der UFS-922 nimmt Filme auf seiner internen Festplatte im TS-Format auf. TS steht für Transport-Stream und ist technisch gesehen eine Variante des MPEG-Datenformats, welches häufig für die Speicherung von Filmen verwendet wird. MPEG-Filme begegnen einem an vielen Stellen, zum Beispiel auch auf DVDs oder bei Camcorder-Aufnahmen. Dabei wird das Format meistens etwas abgewandelt, damit es für den jeweiligen Einsatzzweck gut funktioniert. Eine dieser Formen ist eben das TS-Format, das grob gesagt eine Art Container für MPEG-Daten darstellt, damit diese störungsfrei über einen Satelliten übertragen werden können. Die ausgestrahlten Programme sind also ein kontinuierlicher Datenstrom, weswegen man hier auch von streamen von Daten spricht. 4

Das TS-Format ist für das Streamen optimiert. Der UFS-922 zeichnet diese TS-Daten bei der Aufnahme auf seiner Festplatte auf und wir können sie später über das Computernetzwerk in unseren PC übertragen und bearbeiten. Eine Besonderheit des UFS-922 ist, dass es im Gerät quasi zwei verschiedene Speicherorte gibt: Das Archiv und das Mediacenter. Im Archiv landen normalerweise alle Filme, die der Receiver selbst aufnimmt. Das macht auch Sinn, denn das Archiv hat den größten Platz auf der Festplatte. Über das Netzwerk lassen sich Aufnahmen aus dem Archiv ansehen oder kopieren, man kann aber keine Filme löschen oder in das Archiv hineinkopieren. Das ist wichtig zu wissen, denn das bedeutet, dass wir am PC bearbeitete Aufnahmen nicht mehr ins Archiv zurücktransportieren können. Was auch nicht weiter schlimm ist: Für Filme, Bilder und Musik (MP3), die von außerhalb des Receivers kommen, stellt uns Kathrein das Mediacenter zu Verfügung, das sich über die extra Taste MEDIA (UFS-923: PORTAL) auf der Fernbedienung erreichen lässt. Der Punkt, der dabei für uns interessant ist, ist der oberste: Video, Musik, Bilder. Hier können wir auf unsere eigenen Mediendateien zugreifen. Der Platz, der uns dafür auf der internen Festplatte zur Verfügung steht, ist allerdings recht klein und reicht kaum aus, um ein paar HD-Filme abzulegen. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, denn es gibt den aus meiner Sicht viel komfortableren Weg, über das Mediacenter direkt auf Filme, Bilder und Musik zuzugreifen, die auf einem Gerät im Netzwerk gespeichert sind. Dies kann z.b. ein Computer oder eine spezielle Netzwerkfestplatte (NAS) sein. Hier haben wir viel mehr Platz, um Aufnahmen dauerhaft zu lagern. Obwohl es um Software und Arbeitsabläufe geht, ist in der Grafik auch Hardware abgebildet: Der Receiver, ein PC (beziehungsweise seine Festplatte und sein DVD- Brenner), der PC-Bildschirm und ein Netzwerk-Festplattenspeicher (NAS). Das dient dazu, um sichtbar zu machen, wo sich Daten befinden bzw. von wo nach wo sie durch einen Vorgang transportiert werden. Der Pfeil Aufnahmen ansehen, der von Lokale Festplatte zum PC-Monitor geht, bedeutet also, dass man Filme, die auf der Festplatte des PCs gespeichert sind, auf dem Bildschirm dieses PCs wiedergeben kann. An diesem Pfeil befindet sich das Programm- Icon des VLC-Players, das bedeutet, dass zur Wiedergabe der Filme auf dem PC das Programm VLC-Player verwendet wird. Mit einer Ausnahme (auf die ich später zu sprechen komme) laufen alle abgebildeten Programme auf dem PC. Eine Liste dieser Programme, woher man sie bekommt und ggf. ein paar Anmerkungen finden sich im Anhang. Ich besitze einen PC mit Windows XP Professional. Einige Programme setzen voraus, dass das Service Pack3 von Microsoft installiert ist (das ist ohnehin eine gute Idee, dieses installiert zu haben). Wenn Sie eine andere Windows-Version haben, mag das eine oder andere etwas anders aussehen, anders zu bedienen sein oder mit etwas Pech auch gar nicht funktionieren. Dann müssen Sie sich wohl oder übel auf die Suche machen, wie es bei Ihrem PC zum Erfolg führt. Einige der genannten Programme installieren Hilfsprogramme, die sie im Hintergrund benutzen, etwa um Dateien in ein anderes Format umzuwandeln. (Eines dieses Programme, das häufig verwendet wird ist z.b. FFDSHOW.) Sie müssen zulassen, dass diese Programme installiert werden und möglicherweise das ist wieder abhängig von Ihrem individuellen PC in den Firewall-Einstellungen zulassen, dass diese Helferlein von den anderen Programmen aufgerufen werden dürfen. Zu guter Letzt möchte ich noch bemerken, dass es bei HD-Filmbearbeitung zwar noch nicht sehr viele, aber doch einige Wege nach Rom gibt. Hier beschreibe ich die Wege, die ich gefunden habe und die mir (von denen, die ich kenne) am besten gefallen haben. Ich habe Wert darauf gelegt, ein qualitativ gutes Ergebnis zu bekommen und gleichzeitig Programme mit halbwegs einfacher Bedienbarkeit zu finden. Falls Sie an der einen oder anderen Stelle ein anderes Programm oder eine andere 5

Vorgehensweise lieber mögen, dann denken Sie bitte daran, dass dies hier nur als Vorschlag und Anregung dienen soll. Wie erwähnt ist das hier alles für PCs mit Microsoft Windows gedacht. Wenn Sie einen Rechner mit Linux oder ein Gerät von Apple haben, kann ich Ihnen leider keine Lösung anbieten. (Falls Sie aber selbst eine haben, könnten Sie vielleicht auch eine solche Anleitung für andere schreiben?) 1.1 UFS-923 und Firmware-Updates An dieser Stelle möchte ich noch kurz auf zwei Dinge eingehen, die sich verändert haben seit ich das Tutorial geschrieben habe: 1. UFS-923 Seit einiger Zeit ist der Nachfolger des UFS-922, der Receiver UFS-923 auf dem Markt. Für das, was im folgenden beschrieben wird, hat das eigentlich keinen großen Einfluß. Ich würde auch mit einem 923 im großen und ganzen so vorgehen, wie ich es hier beschreibe. Es mag das eine oder andere Menü im Detail etwas anders aussehen, aber hier hoffe ich, daß dies mit etwas Intuition und ggf. der Bedienungsanleitung kein echtes Problem darstellen sollte. Eine signifikante Stoplerfalle für s Verständnis möchte ich hier erwähnen: Auf der Fernbedienung gibt es eine kleine, aber lästige Veränderung, wie im folgenden Bild zu sehen ist: links: Fernbedienung UFS-922, rechts: Fernbedienung UFS-923 Der Unterschied betrifft die Beschriftung der rechten Funktionstasten. Die Funktion ARCHIV wurde beim UFS-923 in MEDIA umbenannt und die Taste MEDIA des UFS-922 heisst beim UFS-923 nun PORTAL. (Das gleiche gilt übrigens auch für die Smartphone-Apps, egal, welchen Receiver Sie besitzen, die App zeigt die Tastenbeschriftung auf dem rechten Bild.) Nun ist es aber nicht so, daß die Taste MEDIA von links unten nach rechts oben gewandert wäre. Vielmehr hat sich Katrhein tatsächlich entschieden, die Funktionen an sich umzubenennen, was etwas Verwirrung erzeugen kann. (Gelinde gesagt finde ich diese Maßnahme von Kathrein mindestens mal unüberlegt.) Für die Verwendung dieses Tutorials bedeutet dies, daß 923-Besitzer überall, wo ich von ARCHIV spreche, die Taste MEDIA benutzen müssen und dort, wo von MEDIA die Rede ist, die PORTAL-Funktion aufrufen müssen. Besonders unglücklich ist hier die doppelte, unterschiedliche Verwendung des Namens MEDIA für nun unterschiedliche Dinge. 6

Zur besseren Übersicht habe ich die Unterschiede nochmal in einer Tabelle zusammengefaßt: Tastenposition Bezeichung im Tutorial UFS-922 UFS-923 u. Apps Funktion ARCHIV ARCHIV MEDIA MEDIA MEDIA PORTAL Aufruf der Filme, die auf der internen Festplatte des Receivers gespeichert sind Aufruf der Netzwerk- Funktionen und von Filmen, die auf einem über Netzwerk verbundenen Gerät gespeichert sind 2. Neue Firmware-Versionen Seit der Erstellung des Tutorials sind einige neue Firmware-Versionen für die Receiver erschienen. Alleine schon die Umstellung der Sendeformate durch die öffentlichrechtlichen Sender machte einen Firmware-Update zwingend erforderlich. Für den UFS-922 ist eine Firmware-Version von V2.07 oder höher notwendig. Beim UFS- 923 ist die Versionsnummer natürlich unterschiedlich. Für die im Tutorial beschriebenen Abläufe ist dies unerheblich. Allerdings sind mit der neuen Firmware neue Funktionen hinzugekommen. Mit ihnen ist es u.a. möglich, über Netzwerk direkt auf ein Netzlaufwerk aufzunehmen, ohne einen Umweg über einen PC etc. zu machen. Diese Vorgehensweise habe ich hier nicht beschrieben, weil sie für meine Vorstellung ein paar Nachteile hat: - Da besonders bei HD-Formaten große Datenmengen übertragen werden, kann es bei direkter Aufnahme auf ein Netzwerkgerät eher zu Rucklern oder Aussetzern kommen, was natürlich recht ärgerlich ist. - Ich möchte gerne einen Film in Form bringen, d.h. Vorlauf- und Nachlauf wegschneiden und ggf. die Werbeblöcke entfernen. Da die Schnittfunktionen des Receivers teils recht ungenau sind und die Bedienung eines Schnittprogramms auf dem PC viel komfortabler ist, mag ich lieber diesen Weg gehen, so wie er hier beschrieben ist. - Nach der Bearbeitung auf dem PC stehen die Filme auch in einem Format zur Verfügung, das von vielen anderen Mediaplayern gelesen werden kann. Ich kann meine Filme dann also z.b. im Schlafzimmer auf einer kleinen, preisgünstigen Box anschauen. Natürlich gibt es auch ein paar Vorteile bei direkter Aufnahme auf einen Netzwerkspeicher. Zum Beispiel bleiben die Titelinformationen, Kapitel usw. vollständig erhalten, so wie man es von der internen Festplatte des Receivers kennt. Sollte Ihnen dieser Weg besser gefallen, finden Sie dazu einige Informationen und Erfahrungsberichte im Forum unter www.mykathrein.de 2 Voraussetzungen 2.1 Computer und Speicherplatz Zunächst brauchen Sie natürlich den erwähnten PC mit Microsoft Windows. Wenn Sie auf diesem Computer Ihre Filmsammlung lagern wollen, sollten Sie sich kurz Gedanken um den benötigten Speicherplatz auf der Festplatte machen. 7

Ein Spielfilm in HD-Qualität benötigt etwa 10 bis 12 Gigabyte (GB) Speicherplatz, ein Spielfilm in Standard-Qualität (SD) 3 bis 5 GB. Auf einer Festplatte mit einer Größe von 1 Terabyte (TB) können Sie also rund 100 Spielfilme in HD-Qualität oder etwa 250 in SD-Qualität speichern. Eventuell macht es also Sinn, dem Rechner eine große Festplatte zu spendieren. Externe Festplatten mit USB-Anschluss haben zwar den Vorteil, dass Sie die Platte auch an einem anderen Rechner verwenden können. Bedenken Sie aber, dass die Übertragungsgeschwindigkeit von Platten mit USB 2.0 Anschluss geringer ist im Vergleich zu eingebauten Festplatten oder Platten mit esata-anschluss. Kopier- oder Bearbeitungsoperationen dauern dann merklich länger. Ich habe meinen Computer zunächst mit einer internen 1,5 TB-Platte aufgerüstet, die ausschließlich als Filmlager dient. Auf dieser lokalen Festplatte des PCs habe ich mir eine bestimmte Ordnerstruktur eingerichtet, um die Arbeit mit den Filmen etwas zu organisieren. Zunächst gibt es den Ordner Filmarchiv, der verschiedene Unterordner beinhaltet: Wie Sie sehen, habe ich Ordner mit verschiedenen Kategorien, in denen ich die fertig bearbeiteten Filme ablegen kann. Das hilft mir, ein wenig den Überblick zu behalten. Ganz nützlich sind die Ordner _Eingang und _Bearbeitet. Im Eingang speichere ich zunächst Filme die ich vom Receiver kopiert habe. Diese Filme müssen noch bearbeitet (im Wesentlichen zurechtgeschnitten) werden. Fertig geschnittene Filme landen im Ordner Bearbeitet. Das von mir verwendete Schnittprogramm kann so eingestellt werden, dass es den bearbeiteten Film automatisch dort ablegt. Von diesem Ordner kann dann der Film in die passende Kategorie verschoben werden. (Die Unterstriche vor dem Ordnernamen bewirken, dass diese Ordner in der Ansicht ganz oben / ganz vorne stehen.) Übrigens finde ich es ganz praktisch, dass die Webseite Online-Filmdatenbank (www.ofdb.de) die Möglichkeit bietet, die eigene Filmsammlung zu verwalten. Wenn ich einen Film aus dem Ordner Bearbeitet in den passenden Kategorien-Ordner verschiebe, nehme ich gleichzeitig auch die entsprechende Eintragung im User-Center der OFDb vor. Im Feld interne Bemerkungen trage ich den Speicherort des Films ein, so dass ich ihn einfach wiederfinden kann. Nachdem ich eine zeitlang alle Filme auf der lokalen Festplatte gespeichert hatte, habe ich im zweiten Schritt eine Netzwerk-Festplatte angeschafft, auf der die Filme unabhängig vom Computer zur Verfügung stehen. Dies hat den Vorteil, dass der Computer nicht eingeschaltet sein muss, um Filme ansehen zu können eine praktische Sache, wenn mehrere Familienmitglieder auf die Filme zugreifen wollen. Ich habe mich hier für ein verhältnismäßig großes Modell eines NAS (Network Attached Storage) entschieden, das auch weitere Ausbaumöglichkeiten bietet, also noch Anschlussmöglichkeiten für weitere Festplatten hat. Im Abschnitt Archivieren schreibe ich noch etwas mehr zum Thema NAS und worauf man bei der Anschaffung achten sollte. Mit der Verwendung der Netzwerk-Festplatte sieht meine Ordnerstruktur nun so aus: 8

Die Bearbeitung der Filme erfolgt nach wie vor am PC, dort befinden sich noch die beiden Ordner Eingang und Bearbeitet. Von dort werden die Filme dann auf den NAS verschoben, wo sich nun die Ordner mit den Film-Kategorien befinden. Keine prinzipielle Änderung also, nur der Speicherort dieses Filmarchivs hat sich verändert. 2.2 Netzwerk Ich setze im Folgenden voraus, dass Sie schon erfolgreich Ihren UFS-922 mit Ihrem Computernetzwerk verbunden haben und die technischen Voraussetzungen gegeben sind, damit Sie vom PC aus auf ihn zugreifen können. Das bedeutet zunächst einmal, dass Sie die Netzwerk-Verkabelung erfolgreich hergestellt haben. Meine Empfehlung wäre dabei die Verwendung eines Routers, um (DSL-) Internetzugang, PC und Receiver miteinander zu verbinden. Das ist die unkomplizierteste Lösung. Des Weiteren macht es einiges einfacher, wenn Sie dem Receiver eine feste IP-Adresse geben. Damit finden Sie ihn vom PC aus immer auf einfache Weise wieder. Um dies richtig zu konfigurieren brauchen Sie allerdings etwas Kenntnisse über die Funktion von Computernetzwerken. Da es da ein paar unterschiedliche Varianten gibt, kann ich das leider hier nicht im Detail beschreiben. In einem standardmäßig aufgebauten Netzwerk mit einem Router müssen Sie dazu folgende Schritte ausführen: Ermitteln Sie den IP-Adressbereich Ihres Heimnetzwerks. Der könnte z.b. so aussehen: 192.168.2.xxx Wobei xxx für fortlaufende Nummern zwischen 1 und 254 steht, die den individuell vorhandenen Geräten zugeordnet sind. Konfigurieren Sie Ihren DHCP-Server Die Zuordnung der IP-Adressen zu den Geräten im Netzwerk (Computer, Receiver, ) erfolgt in der Regel automatisch. Dafür ist ein so genannter DHCP- Server verantwortlich, der normalerweise Bestandteil des Routers ist. Da sich die vom DHCP-Server vergebene IP-Adresse für ein Gerät von Zeit zu Zeit ändert, ist das für uns unpraktisch, um schnell und einfach den Receiver im Netzwerk ansprechen zu können. Damit später keine Kollisionen durch doppelt vorhandene IP-Adressen auftreten können, müssen Sie Ihren DHCP-Server so einstellen, dass er einen bestimmten Bereich nicht verwendet. Das könnte zum Beispiel so aussehen, dass Sie den DHCP-Server so einstellen, dass er nur Adressen im Bereich 192.168.2.100 bis 192.168.2.254 vergibt. Wie gesagt finden Sie diese Einstellmöglichkeiten wahrscheinlich irgendwo in den 9

Konfigurationsseiten Ihres Routers. Stellen Sie am Receiver eine feste IP-Adresse ein Wählen Sie auf dem freien, nicht von DHCP-Server verwendeten Nummernbereich eine IP-Adresse aus. In unserem Beispiel könnte das z.b. die 192.168.2.10 sein. (Nehmen Sie besser nicht die 1, die wird meist vom Router selbst verwendet.) Tragen Sie diese IP-Adresse im Receiver ein: MENU > Schnittstellen > Netzwerkeinstellungen DHCP: Aus IP-Adresse: (die gewählte IP-Adresse) Subnetz-Maske: 255.255.255.0 Standardgateway: (die IP-Adresse ihres Routers) DNS-Server: (die IP-Adresse ihres Routers) Sie sehen, dass Sie auch die IP-Adresse Ihres Routers eintragen müssen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass Sie weiter die Vorteile der dynamischen IP-Vergabe für Ihre Computer und sonstigen Netzwerk-Geräte nutzen können, aber gleichzeitig auch eine feste IP-Adresse für den Receiver haben. Wenn Sie sich unsicher sind, wie das alles funktioniert, fragen Sie vielleicht am besten einen Bekannten, der sich in dem Thema auskennt. 2.3 Receiver Apropos Receiver: Falls Sie es noch nicht getan haben, aktivieren Sie bitte den FTP- und den UPnP- Server des UFS-922. Beide werden wir später benötigen: MENU > Anwendungen FTP beim Receiver-Start starten: Ja 4GB Dateibegrenzung: Aus UPnP-Server beim Receiver-Start starten: Ja Die 4GB-Dateibegrenzung ist zumindest in meiner Umgebung nicht erforderlich und eigentlich eher unpraktisch. In anderen Konstellationen kann sie aber benötigt werden. Wenn Sie direkt loslegen wollen, vergessen Sie nicht, den Receiver aus- und wieder einzuschalten, damit die Einstellungen wirksam werden. Alles was ich hier beschreibe, bezieht sich auf die Firmware-Version 2.00 des Receivers. Ihre Firmware sollte zumindest nicht älter sein, dann könnte das ein- oder andere nicht funktionieren. (Den installierten Firmware-Stand finden Sie unter MENU > Service-Menü im hellen Kasten Software-Version.) Falls Sie eine neuere Firmware auf Ihrem UFS-922 haben, sollten eigentlich alle Sachen die ich beschreibe funktionieren. Einige Menüs und das Netzwerk-Interface des Receivers, das ich im nächsten Abschnitt kurz erwähne, werden anders aussehen und mehr Funktionen bieten, was ja kein Problem sein sollte. 3 How-To 10

Nun aber endlich zu den Beschreibungen der einzelnen Vorgehensweisen. Die gelb hinterlegten Überschriften finden sich jeweils auch in der Übersichtsgrafik gelb unterlegt wieder. 3.1 Netzwerk-Interface: EPG, Aufnahmen verwalten Als erstes möchte ich beschreiben, wie man das Netzwerk-Interface des UFS-922 öffnet, um vom PC aus den EPG zu verwenden und die Aufnahmen auf dem Receiver zu verwalten. Das ist relativ einfach und zeigt auch gleich, ob die Netzwerk-Verbindung zwischen PC und Receiver funktioniert. Dazu wird nur ein Internet-Browser benötigt. Ich verwende den Firefox und habe dessen Icon in die Grafik eingezeichnet. Natürlich geht das auch mit einem anderen Browser wie z.b. dem Internet Explorer. Um mit dem Netzwerk-Interface (das besser eigentlich Web-Interface heißen sollte) arbeiten zu können, muss der Receiver eingeschaltet sein. Öffnen Sie einfach Ihren Internet-Browser und geben Sie in der Adresszeile ein: http://ip-adresse-des-receivers:9000 wobei Sie IP-Adresse-des-Receivers durch die IP-Adresse ersetzen müssen, in unserem Beispiel von oben also: http://192.168.2.10:9000 Sie sollten dann eine Webseite angezeigt bekommen, die ungefähr so aussieht wie im Bild unten. Zu sehen ist die EPG-Ansicht der gerade laufenden Sendungen. Sie können nun bequem am PC die Programmzeitschrift durchblättern (Schaltfläche Vorschau bei den jeweiligen Sendern) und mit der Schaltfläche REC Sendungen zur Aufnahme programmieren. Mit etwas Geschick lässt sich relativ schnell durch die Vorschau navigieren und man kann z.b. alle Aufnahmen für eine Woche im Voraus programmieren. Ein Tipp: Wenn Sie sich in der Vorschau-Ansicht eines Senders befinden, gelangen Sie durch Klick auf ein Datum/Uhrzeit vorne in der Zeile zu einer Ansicht, in der die Sendungen alle Sender zu diesem Zeitpunkt gelistet werden. Damit und mit der zurück - Taste des Browsers lässt sich gezielt durch die gesamte Vorschau aller Sender navigieren, ohne dass man immer wieder von vorne beginnen muss. 11

Die aktuell anstehenden Aufnahmen lassen sich unter dem Punkt Aufnahmeplan einsehen und kontrollieren. Bereits aufgenommene Sendungen, die sich im Archiv des UFS-922 befinden, werden unter Meine Aufnahmen gelistet. Hier haben Sie schon eine ganz einfache Möglichkeit, um Aufnahmen auf den PC zu übertragen: Klicken Sie auf die Schaltfläche Speichern unter hinter einer Aufnahme und Sie können den Film auf der Festplatte speichern. Das funktioniert genau so, wie wenn Sie eine Datei aus dem Internet herunterladen. Wir werden später aber noch eine schnellere Möglichkeit kennenlernen, um Filme zu übertragen. Da dies hier nicht mein bevorzugter Weg ist, habe ich den Pfeil in der Grafik grau eingezeichnet. Zum Netzwerk-Interface gibt es eine gute Anleitung von Kathrein, die man als PDF herunterladen kann. Daher möchte ich hier gar nicht zu sehr ins Detail gehen. Das PDF findet man auf www.kathrein.de > Service > Software u. Downloads Receiver > UFS-922 > Software und Firmware > Download > anleitung_mediacenter.pdf 12

3.2 Livestream u. Archivaufnahmen ansehen Das Netzwerk-Interface bietet die schöne Möglichkeit, den PC zur Wiedergabe von gerade laufenden Sendungen als auch zur Wiedergabe von Aufnahmen aus dem Archiv des UFS- 922 zu nutzen. Damit hat man quasi einen Zweit-Fernseher, wenn zuhause gerade mal ein Interessenskonflikt zum TV-Programm herrscht. Voraussetzung ist, dass auf dem PC der VLC-Player installiert ist. Dieser Medienplayer lässt sich kostenlos aus dem Internet herunterladen. Bei der Installation bitte nicht das Plugin für Firefox mit installieren bzw. ein bereits installiertes Plugin deinstallieren. Gegebenenfalls fragt der Internet-Browser beim ersten Aufruf eines Streams vom UFS- 922 nach der Dateizuordnung für den Stream. Dann müssen Sie hier den VLC-Player auswählen und die Zuordnung speichern. Tipps zur Fehlersuche finden sich auch in oben genannter Anleitung von Kathrein. Zum Streamen auf den PC muss der Receiver eingeschaltet sein. Rufen Sie wie oben beschrieben das Netzwerk-Interface im Browser auf. Beim ersten Mal gehen Sie zuerst auf Einstellungen und wählen dort: Streaming-Protokoll: HTTP Programmwechsel bei Live-Streaming erlauben: Nein Die erste Einstellung ist zumindest in meiner Anwendungsumgebung erforderlich, dort hat das Streamen mit RSTP gar nicht funktioniert. Die zweite Einstellung ist Geschmackssache. Sie gibt bei Nein quasi der Bedienung am Receiver den Vorrang, falls es einen Konflikt geben sollte (dazu gleich mehr). Die Einstellungen bleiben gespeichert und brauchen nicht jedes Mal neu eingestellt werden. Gehen Sie nun auf Jetzt läuft im TV und klicken Sie auf einen Sendernamen. Wenn alles klappt öffnet sich nach ein paar Momenten der VLC-Player und zeigt das TV- Programm auf dem PC-Bildschirm an. Um die Wiedergabe zu beenden, schließen Sie einfach den VLC-Player wieder. Genauso können Sie in der Ansicht Meine Aufnahmen auf einen Filmtitel klicken, um diesen Film aus dem Receiver-Archiv wiederzugeben. Ein paar Stolpersteine sind aber beim Streamen vom Receiver zu beachten: Konflikte beim Live-Streamen Der UFS-922 besitzt zwei Tuner. Wenn nun eine Aufnahme läuft und ein weiteres Live-Programm auf dem TV-Gerät angezeigt wird, kann der Receiver oft nicht das gewünschte Programm auf den PC streamen. Das Bild im VLC-Player bleibt dann schwarz. Diesen Konflikt können Sie übrigens beheben, indem Sie die Einstellung Programmwechsel bei Live-Streaming erlauben auf Ja stellen. In diesem Fall wird der Live-Kanal am Receiver so gewechselt, dass Ihr Streaming-Wunsch am PC erfüllt werden kann. Dies kann natürlich zum Konflikt mit der besseren Hälfte führen, die gerade vor dem Fernseher sitzt. Welcher Konflikt Ihnen lieber ist, müssen Sie selbst entscheiden. Ebenso stoppt der Livestream, wenn eine Aufnahme beginnt und dadurch die Konfliktsituation auftritt. Die Aufnahme hat sinnvollerweise Vorrang. Werden beide Tuner für Aufnahmen gebraucht, ist das Streaming selbstredend auf wenige Sender beschränkt. Netzwerk-Geschwindigkeit Programme in Standard-Qualität (SD) sollten Sie eigentlich meistens ruckelfrei auf 13

den PC streamen können. Auch bei einer guten WLAN-Verbindung klappt das ziemlich störungsfrei. Schwieriger wird das bei HD-Sendungen. Hier kann es bei WLAN je nach Empfangsbedingungen nicht mehr ausreichen, um ein ruckelfreies Bild hinzubekommen. De-Interlace Falls bei der Wiedergabe auf dem PC-Bildschirm an den Rändern von bewegten Objekten kleine kammartige Streifen stören, sollte das De-Interlacing eingeschaltet werden. Gehen Sie dazu im VLC-Player auf Extras > Einstellungen und aktivieren Sie unten den Button Einstellungen zeigen: alle. Klicken Sie nun in der Liste auf das [+] vor Video und dann auf das [+] vor Filter. Wählen Sie nun Deinterlace aus und setzen Sie rechts die Werte für Anzeige und für Streaming auf Angleichen. Klicken Sie nun in der Liste auf Video, rollen Sie rechts ganz nach unten und setzen Sie hier Deinterlace auf An und Deinterlace-Modus auf Angleichen. Bestätigen Sie die Einstellungen mit Speichern. (Im Menupunkt Video der Menüleiste können Sie die Einstellungen übrigens auch temporär verändern.) Rechenleistung Bei der Wiedergabe von HD-Material hat der PC schon ein bisschen zu tun. Abhängig von der Leistung der Grafikkarte und evtl. Aktivierung etwas rechenaufwändiger Funktionen wie dem Deinterlacing oder Skalierung der Bildgröße kann es sein, dass der Computer an seine Grenzen stößt und das Bild ruckelt. Dies kann z.b. bei Notebooks passieren, deren Grafikkarten shared memory verwenden. Um zu unterscheiden, ob es hier am WLAN-Empfang oder an der Leistung des Rechners liegt, kann man versuchsweise eine Kabelverbindung herstellen, WLAN ausschalten und testen, ob sich die Wiedergabe verbessert. Firewall Eventuell müssen Sie in der Firewall Ihres PCs zulassen, dass der VLC-Player auf das interne Netzwerk zugreifen darf. Apropos Firewall: Auch hier kann eine Ursache für erhöhten Bedarf an Rechenleistung während des Streamings liegen. 3.3 Aufnahmen auf PC speichern In Abschnitt 3.1 hatten wir schon eine Möglichkeit gesehen, wie Aufnahmen aus dem Archiv des Receivers auf die Festplatte des PCs kopiert werden können. Insbesondere wenn man mehrere Filme übertragen möchte, ist es komfortabler, ein FTP- Programm zu benutzen. Ich verwende FileZilla, ein Freeware-Programm. Nach der Installation von FileZilla müssen zunächst ein paar Einstellungen vorgenommen werden: Öffnen Sie Datei -> Servermanager und klicken Sie auf Neuer Server. Geben Sie der Verbindung einen Namen, z.b. UFS-922. Geben Sie dann auf der rechten Seite ein: 14

Registerkarte Allgemein Server: Die IP-Adresse Ihres Receivers Port: leer lassen Servertyp: FTP Verbindungsart: Normal Benutzer: root Passwort: 0000 (vier Nullen) (Beachten Sie, dass das Passwort der Kindersicherungscode des Receivers ist. Falls Sie hier etwas anderes eingestellt haben, müssen Sie diesen Code als Passwort verwenden.) Registerkarte Erweitert Servertyp: Standard Lokales Standard-Verzeichnis: Geben Sie hier das Verzeichnis Ihres PCs an, in das Sie normalerweise die Filme vom Receiver kopieren möchten. Bei mir wäre dies z.b. V:\_Filmarchiv\_Eingang Standard-Verzeichnis auf dem Server: /ftproot/aufnahmen-archiv (Recording Archive) (achten Sie dabei auf die Eingabe der beiden Leerzeichen) 15

Registerkarte Transfer-Einstellungen Registerkarte Zeichensatz Wählen Sie UTF-8 erzwingen, damit die Sonderzeichen korrekt angezeigt werden. Schließen Sie den Servermanager mit OK. Öffnen Sie nun noch Bearbeiten > Einstellungen und wählen aus der Baumstruktur den Punkt Übertragungen aus: 16

Tragen Sie hier zunächst folgende Werte ein: Maximale Anzahl gleichzeitiger Übertragungen: 10 Maximale gleichzeitige Downloads: 4 Maximale gleichzeitige Uploads: 1 Diese Werte führen bei mir zu der in der Summe besten Übertragungsgeschwindigkeit. Spielen Sie später einmal mit den Werten, vielleicht gibt es bei Ihnen ein anderes Optimum. Nach diesen Vorarbeiten können wir FileZilla verwenden, um eine Verbindung mit dem Receiver herzustellen und Aufnahmen aus dem Archiv herunterzuladen: Klicken Sie unterhalb von Datei auf den kleinen Pfeil neben dem Symbol für den Servermanager und wählen Sie die oben eingerichtete Verbindung zum Receiver aus, also z.b. UFS-922. FileZilla stellt die Verbindung her und sie sehen im linken Fensterbereich von FileZilla den Inhalt Ihres Verzeichnisses auf der lokalen Festplatte des PCs ( Lokal ), rechts die Verzeichnisse des Receivers ( Server ). Das Ganze sollte dann ungefähr so aussehen wie im folgenden Bild: Doppelklicken Sie nun auf der rechten Seite im mittleren Fenster auf einen der Ordner. In den Ordnern finden Sie die Aufnahmen im Archiv des Receivers in unterschiedlichen Sortierungen. Öffnen Sie beispielsweise den Ordner OrderedByDate, so sehen Sie alle Aufnahmen nach Datum sortiert. Öffnen Sie OrderedByTitle, sehen Sie alle Aufnahmen alphabetisch nach Titel sortiert. Wählen Sie den Ordner, dessen Sortierung für Sie am praktischsten ist. In diesem Ordner finden Sie nun wiederum Ordner, deren Namen jetzt schon den Titel der Aufnahmen wiedergeben. 17

Tipps: Doppelklicken sie jetzt auf den Ordner, der den zu kopierenden Film enthält um ihn zu öffnen. Doppelklicken Sie jetzt auf die Filmdatei, um diese der Warteschlange hinzuzufügen. Sie sehen im unteren Bereich von FileZilla die Einträge der Warteschlange und der gewählte Film sollte sofort übertragen werden. Wiederholen Sie die Vorgehensweise für alle Filme, die Sie auf dem PC kopieren wollen. Die Warteschlange erweitert sich entsprechend. Gemäß unserer Voreinstellung werden dabei bis zu vier Dateien gleichzeitig übertragen. Haben Sie mehr als vier Dateien in der Warteschlange, beginnt die nächste Übertragung automatisch, wenn eine der vier vorhergehenden abgeschlossen wurde. Achten Sie darauf, dass Sie nicht die Ordner, sondern nur die Filmdateien übertragen. Die Übertragung samt Ordner klappt zwar auch, ist aber meiner Meinung nach später auf dem PC unpraktisch zu handhaben. Durch die Übertragung von mehreren Dateien gleichzeitig lässt sich die Übertragungsgeschwindigkeit insgesamt etwas steigern. Erwarten Sie aber keine Wunder, der UFS-922 bekommt bei mir so etwa 6 MB/s in der Summe hin. Etwas mehr können Sie ggf. erreichen, wenn Sie den Receiver in den Radio-Modus schalten. Wenn Sie den Receiver bei der Dateiübertragung richtig fordern, wird die Bedienung am Gerät merklich langsamer. Wenn Sie das stört, sollten Sie nicht gerade dann Filme übertragen, wenn Sie komfortabel vorm Fernseher sitzen möchten. Eine ganz schlechte Idee ist es, einen Film zu übertragen, den Sie gerade wiedergeben oder noch schlimmer, der gerade noch aufgenommen wird. Das quittiert der UFS-922 mit völlig zerstückelter Wiedergabe oder gar Absturz. Filme lassen sich auf diese Weise zwar aus dem Aufnahme-Archiv auf dem PC kopieren, aber sie lassen sich nicht aus dem Archiv löschen. Um einen übertragenen Film dann aus dem Archiv des Receivers zu löschen, müssen Sie dies mit der Fernbedienung direkt am Gerät machen. (Warten Sie bei wichtigen Aufnahmen vielleicht besser damit, bis Sie alles fertig bearbeitet haben.) 3.4 Aufnahmen ansehen Hier meine ich Aufnahmen, die auf der Festplatte des PCs gespeichert sind. Diese Aufnahmen können natürlich mit dem VLC-Player auch direkt auf dem PC wiedergegeben werden. Wenn Sie bei der Installation des VLC-Players die Dateiendung.TS dem VLC-Player zugewiesen haben, können Sie die Wiedergabe mit einem Doppelklick auf die Datei starten. 3.5 Aufnahmen zuschneiden Dies ist einer der Punkte, an denen ich mich am längsten aufgehalten habe und zu dem ich sehr viele Programme ausprobiert habe. Generell ist das Schneiden von TS-Dateien ein schwieriges Thema, weil die Filmbilder so verpackt sind, dass ein einzelnes Bild nicht so einfach angesteuert werden kann. 18

Der UFS-922 hat (zumindest in der aktuellen Firmware-Version) auch ein wenig Schwierigkeiten mit dem Schnitt, so dass man gut beraten ist, die Filme nicht auf dem Receiver zu schneiden, sondern lieber auf dem PC. Aber auch hier ist es schwierig, ein Programm zu finden, das sowohl SD als auch HD- Material sauber und zuverlässig schneidet. Einige der Programme, die ich getestet habe, haben unvorhersehbare Abweichungen der Schnittposition produziert, was ich z.b. ungeeignet fand, um Werbepausen sauber zu entfernen. Andere schnitten zwar bildgenau an der Stelle, an der ich das wollte, produzierten dafür aber zerbröckelte Bilder rund um den Schnitt, weil sie die Struktur des MPEG-Stroms zerstörten. Wiederum andere kamen mit HD-Material nicht zurecht oder unterstützten nur eine Tonspur. Letztlich hat mich das Programm DVR-Studio HD 2 von Haenlein überzeugt. Es ist sicherlich eines der teureren Programme auf dem Markt, zeichnet sich aber durch recht exakte Schnitte und nach meinen bisherigen Erfahrungen zuverlässigen Ergebnissen aus. Sprich, man muss wenig Angst haben, dass durch das Schneiden Störstellen entstehen. Weiter glänzt das Programm durch Unterstützung mehrerer Tonspuren und eine wie ich finde recht gefällige Bedienung. Als Nachteil ist sicherlich zu erwähnen, dass das DVR-Studio HD 2 eine Internet- Verbindung benötigt. Neben der Schnittfunktion bietet das Programm auch die Möglichkeit, das Filmmaterial auf DVD oder BluRay zu brennen. Dazu steht ein aufwändiger Disc-Menü-Editor zur Verfügung. Allerdings wird das Filmmaterial nicht recodiert, so dass man immer ein Medium mit ausreichend Speicherplatz benötigt. Ein Spielfilm in HD-Qualität, der 12 GB Speicherplatz benötigt, lässt sich mit DVR-Studio HD 2 also nicht auch nicht unter Qualitätsverlust auf eine 4,7 GB Single-Layer DVD brennen. Aus diesem Grund habe ich für mich einen anderen Weg gewählt, um bei Bedarf DVDs von meinen Filmen zu brennen (siehe weiter unten). In der Übersichtszeichnung habe ich einen grauen Pfeil von DVR-Studio zum DVD- Brenner eingezeichnet, um anzudeuten, dass dies zumindest für SD-Material ein möglicher Weg ist. Da das Filmmaterial beim Brennen von BluRay-Discs ebenfalls nicht recodiert wird, kann es zu Inkompatibilitäten mit einigen BluRay-Playern kommen. Eine Liste von getesteten Playern findet sich auf der Webseite von Haenlein. Hauptsächlich habe ich dieses Programm aber zum Schneiden der Filme angeschafft. Zunächst ein Blick auf die Grundeinstellungen im Menüpunkt Extras > Einstellungen: Im ersten Abschnitt der Konfiguration werden Verzeichnisse festgelegt. Das DVR-Studio hat hier schon bei der Installation Pfade angegeben, die Sie eventuell anpassen können, wenn Sie z.b. eine bestimmte Platte für die temporären Dateien verwenden möchten. Grundsätzlich sind aber keine Einstellungen notwendig. 19

Praktisch ist es, das Ausgabeverzeichnis auf den Ordner voreinzustellen, in dem später die geschnittenen Filme gespeichert werden sollen. Bei mir ist das z.b. der Ordner _Bearbeitet. Im zweiten Abschnitt wählen Sie als Gerät den UFS922 aus der Liste und fügen ihn rechts in die Liste der verwendeten Geräte ein. Das ist übrigens auch die richtige Einstellung für einen UFS-912, so lange dieser in der Liste noch nicht explizit aufgeführt ist. Überprüfen Sie im nächsten Abschnitt die Direct-Show Einstellungen. In meiner Umgebung funktionieren die oben gezeigten Werte. Schließlich habe ich unten die Einstellungen aus dem Bereich Diverses abgebildet, die ich bei mir eingestellt habe. Damit Sie beim Markieren der Schnittpunkte die gleiche Bedienung haben wie ich, müssen Sie die Option Schnittliste wie in den bisherigen Haenlein-Produkten anzeigen anhaken. Wenn Sie in diesem Abschnitt weiter runterscrollen, finden Sie auch die Option, die Webeinblendungen im DVR-Studio auszuschalten, wenn Sie diese nicht mögen. 20

Wie wird nun ein Film zugeschnitten? Öffnen Sie zunächst die Datei, die bearbeitet werden soll, indem Sie auf die Schaltfläche Aufnahme hinzufügen links unten im Fensterbereich Zusammenstellung klicken: Es öffnet sich ein Dateiauswahlfenster und Sie können die gewünschte Filmdatei auswählen. Nach kurzer Zeit wird die Aufnahme in der Zusammenstellungsliste angezeigt. In der Zeitleiste unten kann man die einzelnen Bild-, Ton- und Datenspuren sehen und im Vorschaufenster erscheint das erste Bild des Films. Falls Sie die automatische Werbungssuche aktiviert haben, beschäftigt sich das DVR- Studio eine Weile damit, Formatwechsel in Bild oder Ton zu erkennen und dadurch die Schnittbereiche für Werbung automatisch festzulegen. Eine praktische Funktion, die natürlich nur dann funktioniert, wenn der Sender eben solche Wechsel im Programm ausstrahlt. Ich habe hier einen Film geöffnet, der keine Werbung beinhaltet, um zu zeigen, wie man die Schnittpositionen von Hand setzt: 21

Diese Aufnahme von Arte beinhaltet wie links unten zu sehen ist, mehrere Tonspuren. Das Lautsprechersymbol zeigt, welche Spur in der Vorschau wiedergegeben wird. Tonspuren, die in der Ausgabedatei nicht enthalten sein sollen, können abgehakt werden. Zum Beispiel könnte die Spur 2 entfernt werden, um Speicherplatz zu sparen, da Deutsch schon in der Spur 1 als AC3-Ton vorhanden ist. Mit den Schaltflächen kann die Anordnung der Tonspuren verändert werden. So kann man die bevorzugte Spur (z.b. AC3) nach oben schieben. Wenn man am UFS-922 eingestellt hat, dass der AC3-Tonkanal falls vorhanden automatisch bevorzugt werden soll, ist dies hier aber eigentlich nicht notwendig. Praktisch ist die Schaltfläche - Exportname ändern aus dem Bereich Zusammenstellung. Es öffnet sich ein Fenster, indem der Dateiname der Ausgabedatei eingegeben werden kann: Die übrigen Eingabemöglichkeiten kommen nur dann zu tragen, wenn aus dem Projekt mit dem DVR-Studio eine DVD oder BluRay erzeugt werden soll. Für den reinen Zuschnitt lasse ich sie frei bzw. unverändert. 22

Fassen Sie nun die schwarze Positionsmarke im unteren Feld mit der Maus an und ziehen Sie sie langsam vorwärts an die Stelle, an der der Film beginnt. Das Vorschaubild zeigt das entsprechende Bild an dieser Position an. Zur Feinpositionierung können Sie das Mausrad oder die Cursortasten verwenden. Wie genau Sie die gewünschte Schnittposition anfahren können, hängt u.a. vom Senderaster ab. Das ist eine Eigenschaft der TS-Datei, die bei der Ausstrahlung vom Sender vorgegeben wurde. Sie können das Senderaster links in der Zeile der Bildspur ablesen. Nachdem Sie die gewünschte Einstiegsstelle gefunden haben, klicken Sie auf die Schaltfläche Cut-Out links unter dem Vorschaubild. Danach sollte es ungefähr so aussehen: Der Filmbereich, der weggeschnitten wird, ist in der Zeitleiste orange markiert. Er beginnt bei dieser Vorgehensweise am Dateianfang. Rechts ist in der Liste Definitionen ein neuer Schnittbereich zu sehen. Wenn Sie darauf klicken wird er wie im Bild markiert und der zugehörige Bereich in der Zeitleiste wird stärker orange. Klicken Sie noch mal darauf, springt der Positionszeiger an den Anfang des Schnitts, bei einem weiteren Klick ans Ende. Sie können mit Hilfe der Wiedergabe-Schaltfläche den Film ab dieser Position abspielen, um zu prüfen, ob die Schnittposition Ihren Vorstellungen entspricht. Ein Doppelklick auf den Schnittbereich startet die Vorschau des Schnitts, was zur Überprüfung von Schnitten innerhalb des Films eine nützliche Kontrolle sein kann. (Klicken Sie nach Ablauf der Schnittvorschau auf die Schaltfläche Beenden unterhalb des Bildbereichs, um wieder in die Schnittansicht zurückzukommen.) Wir schieben die Positionsmarke nun ans Ende des Films, an den Beginn des Bereichs, der weggeschnitten werden soll. Nach der Feinpositionierung klicken Sie jetzt auf Cut-In, um den Beginn des zu entfernenden Bereichs festzulegen. 23

Er reicht bis zum Dateiende: In der Liste Definitionen ist er als weiterer Schnittbereich aufgenommen. Tipps: Wenn Sie von Hand Werbung bzw. Filmteile in der Mitte des Films entfernen wollen, gehen Sie prinzipiell genauso vor. Schieben Sie die Positionsmarke auf den Beginn des wegzuschneidenden Bereichs. Klicken Sie nun Cut-In. Schieben Sie dann die Positionsmarke auf das Ende des wegzuschneidenden Bereichs und klicken Sie nun Cut-Out. So können Sie sich nach und nach durch den Film arbeiten und alle Schnitte festlegen. Den letzen Bereich schneiden Sie wie oben beschrieben weg, indem Sie nur auf Cut- In klicken. Es wird dann automatisch bis zum Ende markiert. (Von Hand lässt sich der Positionszeiger nur schwer wirklich ans Filmende setzen und es bleibt dann ggf. ein kurzes Stück Filmmaterial stehen, das unschön aussieht.) Wenn ein Schnitt missglückt ist oder versehentlich gesetzt wurde, kann er aus der Schnittliste entfernt werden, indem Sie ihn in der Liste Definitionen markieren und dann auf das rote Kreuz (Definition verwerfen) unterhalb der Liste klicken. Lassen Sie am Ende des Films wenn möglich besser ein bisschen Luft. Beim Abspielen von Filmen übers Netzwerk beendet der Receiver die Wiedergabe unter Umständen ein, zwei Sekunden vor dem eigentlichen Filmende, wodurch manchmal der Schluss abgehackt wird. DVR-Studio bietet die Möglichkeit, Kapitel zu setzen. Dies ist aber leider nur bei Erstellung einer DVD wirksam. In den TS-Dateien gibt es keine Möglichkeit, Kapitelinformationen zu speichern. Der UFS-922 kann Kapitel nur im eigenen Archiv verwalten. Nachdem alle Schnitte festgelegt wurden, können wir nun die Verarbeitung starten. 24

Klicken Sie dazu oben auf Export: TS. (Sie können auch auf Export: Gerät klicken; ich habe im Ergebnis keinen Unterschied feststellen können.) Legen Sie ggf. nun den Ausgabeordner fest bzw. bestätigen Sie die Vorgabe. Danach öffnet sich das Fenster mit dem Verarbeitungsfortschritt und es dauert einige Minuten, bis die Ausgabedatei erzeugt wurde. Nach Ende der Verarbeitung klicken Sie auf Fertig, um das Fenster zu schließen. Wenn Sie keine weitere Verarbeitung mit dieser Datei vorhaben, können Sie sie nun aus dem Projekt entfernen, indem Sie diese links im Fensterbereich Zusammenstellung markieren und auf das rote Kreuz (Aufnahme aus Liste löschen) unterhalb der Liste klicken. Vielleicht ist es eine gute Idee, das Verarbeitungsergebnis vorher zu kontrollieren. Öffnen Sie dazu unter Windows den Ausgabeordner und geben Sie die verarbeitete Datei mit dem VLC-Player wieder. Tipps: Die Original-Datei wird nicht verändert. Falls beim Schnitt etwas schief gegangen ist, können Sie ohne weiteres einen neuen Versuch starten. Wenn die Erzeugung der Ausgabedatei gelungen ist, sollten Sie daran denken, die Original-Datei aus dem Eingangsordner zu löschen, denn diese benötigt ja nicht gerade wenig Speicherplatz. Bei größeren Filmdateien wird Windows melden, dass die zu löschende Datei zu groß für den Papierkorb ist und deshalb unwiderruflich gelöscht wird. Denken Sie aber beim Löschen kleinerer Filme daran, gelegentlich den Papierkorb zu leeren, ansonsten wundern Sie sich rasch über den schwindenden Speicherplatz auf Ihrer Festplatte. Im nächsten Bild zeige ich noch einmal, wie die Markierungen bei einem Film mit Werbepausen aussehen. Die Schnitte wurden hier von der Werbungssuche automatisch erkannt: 25

Wer mit den automatischen Schnittpositionen nicht zufrieden ist (manche Sender wiederholen ja nach der Werbepause gerne noch mal ein paar Minuten), kann diese leicht noch nachträglich anpassen. Dazu einfach den entsprechenden Schnittbereich anklicken und durch nochmaliges Klicken an Anfang oder Ende des Schnitts springen. Nun die Positionsmarke wie gewünscht verschieben und dann wenn das Schnittende verschoben werden soll auf Cut-Out klicken. Die Markierung wird entsprechend angepasst. Soll der Schnittanfang verändert werden, genauso vorgehen und auf Cut-In klicken. Noch ein Tipp zum Schluss: Wenn man mehrere Filme zu schneiden hat, stören vielleicht die Wartezeiten für die Konvertierung nach jedem Film. Wer keine Lust hat zu warten, kann mehrere Filme gleichzeitig öffnen. Dazu einfach beim Öffnen der Filme mehrere Dateien markieren (mit gedrückter Strg bzw. Ctrl Taste). Die anschließende Frage von DVR-Studio, ob die Filme zusammengefasst werden sollen, mit Nein beantworten. In der Zusammenstellung links erscheinen dann alle geöffneten Filme. Mit einem Doppelklick auf die jeweiligen Listeneinträge kann man zwischen den Filmen wechseln, um sie zu bearbeiten. Nachdem alle Filme wie gewünscht bearbeitet und mit Schnittmarkierungen versehen sind, alle Einträge in der Zusammenstellungsliste markieren. Dazu die Strg / Ctrl Taste gedrückt halten und die Einträge nacheinander anklicken. Jetzt auf Export: TS bzw. Export: Gerät klicken. Alle markierten Filme in der Liste werden nun nacheinander konvertiert und wir können in der Zwischenzeit einen Kaffee trinken gehen. Wie schon gesagt unterstützt DVR-Studio HD 2 auch das Brennen von DVDs und BluRays, was ich aber hier nicht weiter beschreiben möchte. Beim DVR-Studio ist eine ausführliche Anleitung dabei, die die entsprechenden Schritte gut erklärt. 3.6 Wiedergabe auf dem Receiver Nachdem wir unsere Filme nun auf die PC-Festplatte kopiert und bearbeitet haben, stellt sich nun die Frage, wie wir diese wieder auf dem Receiver also am TV-Gerät wiedergeben können. Wie ich schon in der Einleitung erwähnt habe, können wir die Filme nicht einfach ins Archiv des UFS-922 zurückspielen. Dieser Speicherplatz ist exklusiv für die Aufnahmen reserviert, die der Receiver selbst dorthin speichert. Wir könnten den Teil der Festplatte nutzen, der für das Mediacenter reserviert ist. Dieser ist aber recht klein und außerdem ist es ja eigentlich die Idee, die Filme außerhalb des Receivers zu speichern und ohne großen Aufwand auf diesem wiedergeben zu können. Diese Aufgabe erfüllt ein UPnP-Server. UPnP- steht für Universal Plug and Play und bezeichnet eine Reihe von Diensten und Protokollen im Netzwerk, die es uns unter anderem ermöglichen, Bilder, Musik und Video über das Netzwerk von einem anderen Gerät abzurufen und auf einem anderen Gerät wiederzugeben. Die Datenquelle, der Speicher, auf dem sich unsere Filme befinden, fungiert dabei als Server, der die Daten für andere Geräte bereitstellt. Da dieser Datenspeicher bei uns der PC ist, benötigen wir hier einen UPnP-Medienserver, der diese Aufgabe erledigt. Ich verwende hier den TwonkyServer. 26

Dabei handelt es sich um ein kleines Programm, das im Hintergrund läuft und ausgewählte Medienverzeichnisse im Netzwerk sichtbar macht, so dass die dort gespeicherten Bilder, Musik- und Videodateien an einem anderen Gerät ausgewählt und wiedergeben werden können. Hinweis: Unter Windows 7 beinhaltet der Media Player 12 bereits auch UPnP Streaming Funktionalität. Sie können also hier eventuell auch den Media Player als UPnP- Server verwenden und brauchen nicht den Twonky-Server zu installieren. Da ich den Media Player aber nicht getestet habe, beschreibe ich hier nur die Vorgehensweise mit dem Twonky-Server. Den TwonkyServer können Sie von www.twonky.com herunterladen und für 30 Tage kostenlos testen. Sie sollten die Version 6 oder höher installieren, ältere Versionen haben im Zusammenspiel mit dem UFS-922 das ein oder andere Problem. Nachdem Sie den TwonkyServer installiert haben, können Sie ihn konfigurieren, indem Sie auf das Twonky-Icon in der Statusleiste klicken. Haken Sie zunächst falls nicht schon aktiv Server Autostart an: Hinweis: Beachten Sie, dass Sie gegebenenfalls in Ihrer Firewall Freigaben für den TwonkyServer einrichten müssen, damit dieser mit den Geräten im Netzwerk kommunizieren kann. Für den nächsten Schritt ist es nützlich wenn der Receiver eingeschaltet ist. Klicken Sie auf Medienserver Einstellungen. Ihr Webbrowser öffnet sich und zeigt die Konfigurationsseite des Twonky-Servers an: 27