Seiner Heiligkeit Franziskus, der am 13. März

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Transkript:

N XXX MÄRZ 2013 Eine Botschaft des Großmeisters an Ritter und Damen DER ORDEN IM GEBET FÜR PAPST FRANZISKUS Damit das, was im Zeichen der Erneuerung unserer Kirche seinen Anfang genommen hat, mit der Zeit tief in unsere Herzen und in unsere Institutionen eindringen möge Seiner Heiligkeit Franziskus, der am 13. März durch das Konklave, an dem er teilgenommen hat, zum Nachfolger Benedikts XVI. gewählt wurde, hat Kardinalgroßmeister Edwin F. O Brien seinen Gehorsam versichert. Gleichzeitig hat er die Freude und die kindliche Hingabe der Ritter und Damen des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem zum Ausdruck gebracht und für sie um seinen Apostolischen Segen gebeten. An alle Mitglieder des Ordens richtet er die folgende Botschaft und lässt sie so an seinen Reaktionen und Empfindungen teilhaben: Die Überraschung über die Kürze des letzten Konklaves, das Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Bischof von Rom gewählt hat, wurde, so DIE BOTSCHAFT - DAS TESTAMENT - DIE BENEDIKT XVI. HINTERLASSEN HAT ERZBISCHOF ANTONIO FRANCO NEUER ASSESSOR DES ORDENS III IV EINSATZ FÜR DIE UMSETZUNG VON SECHS PROJEKTEN DES LATEINISCHEN PATRIARCHATS IM HEILIGEN LAND V DAS FEST DER KREUZERHÖHUNG MITTELPUNKT DER INTERNATIONALEN PILGERFAHRT DES ORDENS VII GROSSMAGISTERIUM DES RITTERORDENS VOM HEILIGEN GRAB ZU JERUSALEM 00120 VATIKANSTADT

II N XXX - MÄRZ 2013 glaube ich, übertroffen von der weltweiten Annahme, die ihm gezeigt wurde und auch weiterhin entgegengebracht wird. Auch die Mutmaßungen über die Gründe für dieses Phänomen werden weitergehen. Diese können jedoch aus der Wahl des Namens Franziskus für sein Petrusamt geschlossen werden. Er bedeutet: - Einfachheit in Worten und Gesten, - Liebe zu den Armen und Annahme der Kranken und Notleidenden, - Wertschätzung der Natur. Bereits in seinem ersten Gebet hat er uns aufgefordert, die Umwelt zu achten. All das, ebenso sowie seine Bemühungen Als Kardinal Jean Louis Tauran - den ich anlässlich der Consulta des Ordens, die im Jahr 2000 in Rom stattfand, kennengelernt habe - von der Loggia des Petersdoms herab dem Volk Gottes mitteilte, dass Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Papst gewählt worden war, machte sich in Argentinien zunächst ein Gefühl der Ungläubigkeit breit, aber sofort darauf brach immenser Jubel aus. Ungläubigkeit, weil seine Landsleute aufgrund seines Alters und seines Profils nicht mit seiner Wahl gerechnet hatten; Freude aufgrund der Ehre die es bedeutet, einen Heiligen Vater aus Argentinien zu haben. Tatsächlich hat die Tatsache, dass der Primas der Kirche unseres Vaterlandes den Stuhl Petri bestiegen hat, die Katholiken, die die große Mehrheit des gläubigen Volkes ausmachen, und auch die Nichtkatholiken mit Stolz erfüllt. Wir, die wir ihn kennenlernen und seine Preum den Frieden in der Welt, wird in den Monaten und Jahren, in denen er uns nach Gottes Willen leiten wird, erstaunliche, ja sogar dramatische Auswirkungen haben. Die Mitglieder unseres Ordens, denen ihre Heiligung Priorität ist, müssen den Weisungen, die er uns erteilen wird, besondere Aufmerksamkeit schenken. Und wir alle haben die Pflicht zu beten, damit das, was im Zeichen der Erneuerung unserer Kirche seinen Anfang genommen hat, mit der Zeit tief in unsere Herzen und in unsere Institutionen eindringen möge. Im Herrn, Edwin F. O Brien, Großmeister. DIE UNERMESSLICHE FREUDE UND DAS ZEUGNIS DES STATTHALTERS FÜR ARGENTINIEN Der Statthalter für Argentinien, Eduardo A. Santamaria, teilt den Mitbrüdern, Rittern und Damen, mit, was er bei der Verkündigung der Wahl seines Erzbischofs von Buenos Aires zum Hirten und Papst der katholischen Kirche empfunden und erlebt hat: digten hören durften, wissen um seine klare Lehre, seine weisen Ratschläge, sein kluges Verhalten und vor allem die Wärme, die Einfachheit und den Geist der Armut, die ihn auszeichnen. Er ist fest in seinen Überzeugungen und er hat eine klare und liebenswürdige Haltung. Wir konnten ihm begegnen, wenn er allein auf der Straße ging und den Rosenkranz betete oder wenn er in einem öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs war. Genau so ist er! Im Juli 2010 schrieb er mir einige begleitende Worte zu einem Bild der Jungfrau Maria Desata Nudos (wie man sie in Argentinien nennt, wo sie sehr verehrt wird - A.d.R.), der Knotenlöserin. Darin sagte er unter anderem: in ihrer Einfachheit und Geduld ist sie uns ein Vorbild wie wir das Knäuel unseres Lebens entwirren können. Und er schloss: Ich bitte Sie, für mich zu beten und für mich beten zu lassen. Möge Jesus Sie segnen und die allerseligste Jungfrau Sie behüten. Jetzt verstehe ich völlig die Notwendigkeit, die der heutige Papst Franziskus empfand, im Gebet begleitet zu werden, auch wenn ich mir nie hätte vorstellen können, wie das Knäuel seines Lebens sich entwirren sollte.

III N XXX - MÄRZ 2013 DIE BOTSCHAFT - DAS TESTAMENT - DIE BENEDIKT XVI. HINTERLASSEN HAT Bei seiner letzten Generalaudienz am 27. Februar 2012 auf dem Petersplatz war eine Delegation des Ordens unter der Leitung des Generalgouverneurs anwesend leitet seine Kirche, er stützt sie immer, auch und vor allem in den schwierigen Momenten. Verlieren wir niemals diese Sicht des Glaubens Möge in unserem Herzen, im Herzen eines jeden von uns immer die frohe Gewissheit herrschen, dass der Gott Herr uns zur Seite steht, uns nicht verlässt, uns nahe ist und uns mit seiner Liebe umfängt : Dies waren die letzten Worte der letzten Botschaft - des Testaments, das Papst Benedikt XVI. uns am 27. Februar 2012 in seiner letzten Generalaudienz hinterlassen hat. Am nächsten Tag, dem 28. Februar um 20 Uhr, sollte sein Verzicht auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri in Kraft treten, den er zur Überraschung der ganzen Welt im Konsistorium am 11. Februar erklärt hatte. An diesem denkwürdigen, fast frühlingshaften Tag, an dem der Petersplatz so voll war wie nie, kamen, um ihn zu hören, ihn zu verabschieden und ihm ihre Nähe und kindliche Verehrung zu bezeugen, aus dem nahegelegenen Palazzo della Rovere der Generalgouverneur Agostino Borromeo, das Mitglied des Großmagisteriums Alberto Consoli Palermo Navarra, der Vizegeneralgouverneur des Ordens Adolfo Rinaldi und der Ehrenwürdenträger Mario Cantuti Castelvetri, der Statthalter für Italia Centrale Saverio Petrillo, der Präsident der Sektion Rom Francesco Sicilia sowie 80 Ritter und Damen. Sie übermitteln den Mitbrüdern den Wunsch Benedikts XVI., im Gebet vor Gott seiner zu gedenken und sich so dem seinen anzuschließen, um den Weg der Kirche weiterhin zu begleiten. Kardinal Joseph Ratzinger bestieg am 19. April 2005 den Stuhl Petri und folgte damit auf Papst Johannes Paul II., den er am 1. Mai 2011 selig gesprochen hat. Unter seinen vielen Bezeugungen des Wohlwollens hat der Orden besonders in Erinnerung: die Ansprache an die Mitglieder der Consulta, die er am 5. Dezember 2008 im Vatikan empfangen hat; die Teilnahme von Kardinalgroßmeister John Patrick Foley und Generalgouverneur Agostino Borromeo an seiner Pilgerreise ins Heilige Land vom 8. bis zum 15. Mai 2009, seine Apostolische Reise nach Zypern vom 4. bis zum 6. Juni 2010 und die Sonderversammlung der Bischofssynode für den Nahen Osten vom 10. bis zum 24. Oktober 2010. TEILNAHME DES ORDENS AM JUBILÄUM DES EUCHARISTISCHEN WUNDERS VON BOLSENA Durch die Statthalterei Italia Centrale Appenninica ist der Orden in die 750-Jahr-Feier des eucharistischen Wunders von Bolsena (1263) eingebunden, das Papst Urban IV. am 11. August 1264 zur Einführung des Fronleichnamsfestes veranlasste. Heute haben die Ritter und Damen in aller Welt das Privileg, die feierlichen eucharistischen Prozessionen, mit denen das Ereignis gefeiert wird, zu begleiten. Das außerordentliche Jubiläumsjahr, das von Benedikt XVI. gewährt wurde, hat am 6. Januar mit zwei Feiern begonnen: in Bolsena in der Basilika Santa Cristina, wo die heiligen Steine aufbewahrt werden, auf denen das Blut zu sehen ist, das aus der Hostie hervorgequollen ist, die der Priester Peter von Prag erhoben hatte, während er an der Realpräsenz Christi in ihr zweifelte; und in Orvieto, wo das ebenfalls blutbefleckte Korporale aufbewahrt wird, um das zur Erinnerung an das Wunder der monumentale Dom errichtet wurde. Beide Orte in der Region Umbrien sind Ziel ständiger Pilgerströme. Die Statthalterei des Ordens nimmt mit ihren Mitgliedern an den Hauptereignissen teil, die auch denen des Jahres des Glaubens entsprechen.

IV N XXX - MÄRZ 2013 ERZBISCHOF ANTONIO FRANCO NEUER ASSESSOR DES ORDENS Sechs Jahre lang war er im Heiligen Land im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls Der neue Assessor des Ordens ist Erzbischof Antonio Franco, 76 Jahre. Er wurde durch ein Dekret vom 22. Februar von Kardinalgroßmeister Edwin F. O Brien ernannt, als Nachfolger von Erzbischof Giuseppe De Andrea, 83 Jahre. Dieser wurde aufgrund seiner großen Verdienste, die er seit 2008 im Dienst des Ordens erlangt hat, zum Ehrenassessor ernannt durch ein Dekret, das der Großmeister am selben Tag erlassen hat. Erzbischof Franco war von 2006 bis Dezember letzten Jahres Apostolischer Nuntius in Israel und Zypern sowie Apostolischer Delegat für Jerusalem und Palästina. Er wurde am 24. März 1937 in Puglianello in der Provinz Benevent, Diözese Cerreto Sannita-Telese- Sant Agata dei Goti geboren und am 10. Juli 1960 zum Priester geweiht. Wenig später trat er in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein und wurde am 28. März 1992 zum Apostolischen Nuntius in der Ukraine und zum Titelbischof von Gallese ernannt. Einen Monat später, am 26. April 1992, empfing er von Papst Johannes Paul II. die Bischofsweihe. In der Ukraine machte er von August 1993 bis Oktober 1997 auch eine einzigartige pastorale Erfahrung als Oberhaupt der neuen Apostolischen Administration Transkarpatien, heute Diözese Mukatschewe. Von April 1999 bis Januar 2006 war er Apostolischer Nuntius auf den Philippinen. Seit dem 21. Dezember 2012 ist er durch ein Motu Proprio des Großmeisters Komtur mit Stern des Ordens. Als Assessor des Ordens machte Erzbischof De Andrea eine nie dagewesene Erfahrung: Den Statuten gemäß musste er Großmeister John Patrick Foley in den Monaten seiner langen Krankheit vertreten, insbesondere von der Einreichung seines Rücktritts bis zur Ernennung seines Nachfolgers, des jetzigen Kardinalgroßmeisters O Brien. Dieser hat ihn durch ein Motu Prorio am 1. Januar dieses Jahres zum Großkreuzritter befördert. PFARRER DES LATEINISCHEN PATRIARCHATS ZUM ERZBISCHOF VON TUNIS ERNANNT Papst Benedikt XVI. hat Ilario Antoniazzi, Priester des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem und bislang Pfarrer der Pfarrei Sant Antonio in Rama (Galiläa) sowie Generaldirektor der Schulen des Patriarchats in Israel, zum neuen Erzbischof von Tunis ernannt. Aufgrund beider Tätigkeiten steht er also unserem Orden sehr nahe, der ihm am 21. Februar, nachdem er die Nachricht mit Freude aufgenommen hatte, die aufrichtigsten Glückwünsche übermittelt hat. Am 16. März hat er in der Verkündigungsbasilika in Nazaret die Weihe empfangen durch Seine Seligkeit Fouad Twal, der Erzbischof von Tunis war bevor er zum Lateinischen Patriarchen von Jerusalem ernannt wurde; Mitkonsekratoren waren der emeritierte Erzbischof von Tunis und heutige Weihbischof des Patriarchen für Jordanien, Maroun Lahham, sowie der Weihbischof des Patriarchen für Israel Giacinto-Boulos Marcuzzo, der aus derselben Region stammt wie Erzbischof Antoniazzi. Dieser wurde vor 65 Jahren in Venetien geboren, in der Diözese Vittorio Veneto, deren Bischof Corrado Pizziolo bei der Feier anwesend war, begleitet von etwa 100 Pilgern. Bischof Marcuzzo und Erzbischof Antoniazzi sind bereits als Knaben ins Heilige Land gekommen. Ihre Berufung ist im Seminar des Lateinischen Patriarchats herangereift, in das sie anschließend inkardiniert wurden.

V N XXX - MÄRZ 2013 EINSATZ FÜR DIE UMSETZUNG VON SECHS PROJEKTEN DES LATEINISCHEN PATRIARCHATS IM HEILIGEN LAND Davon fünf in Jordanien, unter anderem das Zentrum Unsere Liebe Frau vom Frieden Die Instandsetzung und Verbesserung des Behindertenzentrums Unsere Liebe Frau vom Frieden in der Hauptstadt von Jordanien - Aushängeschild der katholischen karitativen und sozialen Tätigkeiten im Heiligen Land - sowie die Sanierung und Renovierung der Vorschule von Bir Zait in Palästina sind zwei der sechs Projekte des Lateinischen Patriarchats, die das Großmagisterium des Ordens unter Beteiligung der Ritter und Damen aller Statthaltereien und Magistraldelegationen in diesem Jahr finanzieren wird. Die anderen vier Projekte, ebenfalls in Jordanien, betreffen die Renovierung der Pfarrkirche von Ajlun, des Pfarrhauses von Fuheis, des Pfarrhauses und des Konvents der Ordensschwestern in der Pfarrei von Naur sowie des Konvents der Ordensschwestern im Dienst des Patriarchalvikariats in Amman. Das Zentrum Unsere Liebe Frau vom Frieden im modernen Viertel Marj el-hamam in Amman nimmt seit zehn Jahren 120 behinderte Kinder und Erwachsene auf (in fünf Jahren wird es jedoch 250 Personen aufzunehmen können), denen geholfen wird, sich in die Gesellschaft einzugliedern - nicht nur durch medizinische Behandlung und Bewegungstherapie, sondern auch mithilfe verschiedener sozialer und kultureller Aktivitäten. Jetzt braucht es eine neue Ausstattung für Physiotherapie und Sport. Außerdem müssen das Schwimmbecken und der 1500 Quadratmeter große Garten umgebaut und die Küche renoviert werden. Die Arbeiten werden sechs Monate in Anspruch nehmen; die voraussichtlichen Kosten betragen fast 226.000 Jordanische Dinare (etwa 240.000 Euro). Die Verbesserung der Vorschule von Bir Zait, einer Universitätsstadt im Westjordanland, wo es eine florierende katholische Pfarrei gibt, gehört zu einem umfassenderen Projekt des Lateinischen Patriarchats für alle Kindergärten des Schulsystems, das zum Ziel hat, die Qualität des Unterrichts zu verbessern und die Ausstattung zu erneuern. Die Vorschule wird von 42 Jungen und 28 Mädchen besucht, die in jeder Klasse von vier Erziehern betreut werden. Die 80 Familien arbeiten mit den Erziehern zusammen, damit ihre Kinder auch zu Hause behütet aufwachsen können. Das Projekt sieht die Renovierung der Klassenräume und die Erneuerung des Mobiliars sowie die Umgestaltung der Außenanlagen vor, besonders jener, die ein größeres Sicherheitsrisiko darstellen: Pausenhof und Spielplätze. Die Ausgaben belaufen sich auf insgesamt 262.289 US-Dollar. Die Pfarrkirche von Ajlun einer kleinen Stadt in Nordjordanien, die für ihr arabisches Schloss aus dem Mittelalter berühmt ist bedarf dringender Renovierungen: Austausch vieler der charakteristischen roten Ziegel des Daches, Isolierung, Beseitigung der Ursachen für die Feuchtigkeit, die den Putz und die weiße Farbe an der Decke und an den Wänden angreift, Reparatur der elektrischen Anlagen und der Fenster. Die Ausgaben werden sich voraussichtlich auf über 45.000 Jordanische Dinare belaufen (47.800 Euro). Das Pfarrhaus von Fuheis, einer wichtigen Stadt in Mitteljordanien, benötigt dringende Renovierung: In den Schlafzimmern und im Wohnzimmer müssen Mauerarbeiten durchgeführt und die Wände gestrichen werden, Küche und Esszimmer müssen renoviert und die Sanitäranlagen erneuert werden. Die Ausgaben werden sich voraussichtlich auf über 64.000 Jordanische Dinare belaufen (68.100 Euro).

VI N XXX - MÄRZ 2013 Komplex ist die Renovierung der Residenzen der Priester und der Ordensschwestern in Naur, einer kleinen Stadt südlich von Amman, die nicht nur die Innenräume betrifft (Erneuerung eines Daches und seine Abdichtung, mangelnde Wärmeisolierung im Winter und im Sommer), sondern auch die Außenanlagen (Eingänge, Garten). Außerdem müssen die Sonnenkollektoren und die Antennen ersetzt werden. Die Ausgaben werden sich auf insgesamt 60.390 Jordanische Dinar belaufen (64.150 Euro). Im Kloster der Schwestern des Patriarchalvikariats von Amman müssen Küchenvorrichtungen und -geräte repariert oder ersetzt, neue Sanitäranlagen errichtet und drei Bäder eingebaut werden; die Wände müssen repariert und gestrichen werden. Die Kosten belaufen sich auf voraussichtlich 23.704 Jordanische Dinare (25.200 Euro). 702 PILGERMUSCHELN AN RITTER UND DAMEN IM HEILIGEN LAND VERLIEHEN Im Jahr 2012 haben das Lateinische Patriarchat von Jerusalem und der Großprior des Ordens 702 Rittern und Damen, die zum ersten Mal ins Heilige Land gepilgert sind, die Pilgermuschel verliehen. Aus der Untersuchung der von der Pressestelle des Patriarchats veröffentlichten Statistik geht hervor, dass die meisten Pilger, 238, aus den Vereinigten Staaten kamen, 154 aus Italien, 63 aus Deutschland, 52 aus Frankreich, 21 aus Australien, 29 aus Spanien, 27 aus England und Wales, 20 aus Portugal, 15 aus Österreich, 12 aus Holland, 11 aus Kanada, 10 aus der Schweiz, 7 aus Belgien und 7 aus Kolumbien, 4 aus Argentinien, 4 von Malta, 4 aus Puerto Rico und 4 aus Russland, 3 aus Polen und 3 aus Schottland, 2 aus Irland, 1 aus Brasilien und 1 aus Norwegen. Auch darf nicht vergessen werden, dass Patriarch Fouad Twal im November 2012 Kardinal Edwin F. O Brien anlässlich seines ersten Besuchs im Heiligen Land als Großmeister des Ordens die Pilgermuschel verliehen hat. ZUM TOD VON KARDINAL JULIEN RIES GROSSKREUZRITTER DES ORDENS Der Tod von Kardinal Julien Ries am 23. Februar im Alter von 92 Jahren bedeutet einen großen Verlust für die Kirche, für die Kultur und für unseren Orden, in den er 1984 als Ritter aufgenommen wurde. 1992 wurde er zum Komtur befördert und im vergangenen Jahr dann durch ein Motu Proprio des Großmeisters zum Großkreuzritter ernannt. Sein Leben war dem Studium geweiht, das dem Menschen und dem Heiligen gewidmet war (er gilt als Gründer der religiösen Fundamentalanthropologie ), und zeichnet sich durch eine umfassende Bibliographie mit über 600 Werken aus. Von 1960 bis 1991 lehrte er Religionsgeschichte an der Katholischen Universität Löwen, wo er Theologie, Philosophie und Ori- entalische Geschichte studiert hatte. Zahllose renommierte Anerkennungen wurden ihm verliehen, darunter die Ehrendoktorwürde in Philosophie und Erziehungswissenschaft der Katholischen Universität Mailand. Er wurde am 19. April 1920 in Belgien geboren, in der Stadt Hachy (heute Arel), Diözese Namur. 1945 wurde er zum Priester geweiht und war viele Jahre lang Pfarrer. Am 6. Januar 2012 wurde ihm die Titelkirche von Belcastro zuerkannt mit dem persönlichen Titel eines Erzbischofs. Einen Monat später, im Konsistorium am 12. Februar, kreierte Benedikt XVI. ihn zum Kardinal und wies ihm die Diakonie Sant Antonio di Padova zu. Die Exequien wurden am 2. März in der Kathedrale von Tournai gefeiert.

VII N XXX - MÄRZ 2013 Ritter und Damen in Rom im Jahr des Glaubens DAS FEST DER KREUZERHÖHUNG MITTELPUNKT DER INTERNATIONALEN PILGERFAHRT DES ORDENS Das liturgische Fest der Kreuzerhöhung, das von den Rittern und Damen des Ordens tief empfunden wird, steht im Mittelpunkt ihrer Pilgerfahrt nach Rom zum Jahr des Glaubens vom 13. bis zum 15. September. Das Programm steht in den Grundzügen bereits fest. Am Samstagnachmittag, dem 14. September, werden sie gemeinsam mit Kardinalgroßmeister Edwin F. O Brien im Petersdom der Auffindung der Überreste des Kreuzes durch die heilige Helena am Ort der Kreuzigung und Auferstehung Jesu gedenken, wo später die Grabeskirche errichtet wurde. Etwa 3000 werden an der Messfeier teilnehmen. Es sind zu viele als dass, wie ursprünglich geplant, die kleine Basilika vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem sie aufnehmen könnte. In deren unmittelbarer Nähe, in der Lateranbasilika, werden sie sich jedoch am Vormittag versammeln, zum Gebet und zu einer Betrachtung über das große Fest, das sich von Jerusalem aus im Laufe der Zeit über die ganze Welt verbreitet hat. Die Eröffnungsmesse der Pilgerfahrt wird am Freitagvormittag, dem 13. September, in der Basilika Santa Maria Maggiore gefeiert. Am Nachmittag wird Erzbischof Salvatore Fisichella, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung, einen Vortrag und eine Betrachtung über das Jahr des Glaubens halten, dessen Organisation er vorsteht. Am Sonntagnachmittag, dem 15. September, werden die Ritter und Damen an der Feier der Abschlussmesse der Pilgerfahrt in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern teilnehmen. Auf diese Weise haben sie die Pflicht der Pilger erfüllt, alle vier Hauptbasiliken zu besuchen. Durch den Rücktritt von Benedikt XVI. und die Wahl von Papst Franziskus konnten das Datum und das Programm einer Begegnung mit dem Heiligen Vater noch nicht festgelegt werden. Das ganze Programm der Vor-Pilgerfahrt vom 10. bis zum 12. September, wenn die Consulta des Ordens stattfinden wird, steht jedoch bereits fest. Es umfasst Feiern der Heiligen Messe in den Kirchen Santo Spirito in Sassia, Il Gesù und Santa Maria in Trastevere, die reich an Geschichte und Kunstwerken sind, sowie Führungen in der Basilika Santa Maria Maggiore (einschließlich Ausgrabungen und Museum), am Kapitol und in den Vatikanischen Museen. Die Teilnahme an den Programmen der Pilgerfahrt und der Vor-Pilgerfahrt ist für die Mitglieder des Ordens garantiert, die sich über ihre jeweiligen Statthalterschaften und Magistraldelegationen termingerecht bei der UNI- TALSI angemeldet haben, also bei dem Verband, dem vom Großmagisterium die Organisation des Ereignisses anvertraut wurde. Er hat die Hotelreservierungen vorgenommen und die Genehmigungen der städtischen Behörden für den Bustransport in der Stadt eingeholt. Er wird Namensschilder an die Teilnehmer ausgeben sowie ein vom Orden vorbereitetes Pilgerbuch mit Hilfsmitteln für die liturgischen Feiern und historischen und kunsthistorischen Erläuterungen in verschiedenen Sprachen. Jene Ritter und Damen, die sich um Übernachtung, Verpflegung und Transport selbst kümmern, müssen sich, um an den liturgischen Feiern und den anderen Veranstaltungen der Pilgerfahrt teilzunehmen, so bald wie möglich in ihren jeweiligen Statthaltereien und Magistraldelegationen anmelden, um ihr Namensschild und das Pilgerbuch zu bekommen.