Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz

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Maya Sabine Schmidt
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1 Untervazer Burgenverein Untervaz Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz 2011 Ein Untervazer in der Garde Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter erhältlich. Beilagen der Jahresberichte Anno Domini unter

- 2-2011 Ein Untervazer in der Garde Bündner

2 Ein Untervazer in der Garde Bündner Tagblatt Bündner Tagblatt vom 5. Januar Seite 5.

- 3 - «Ich will den Heiligen Vater beschützen» Mirco Hug hat vor Kurzem die Rekrutenschule der Schweizergarde in Rom absolviert und steht jetzt im Dienste von Papst Benedikt XVI.

3 - 3 - «Ich will den Heiligen Vater beschützen» Mirco Hug hat vor Kurzem die Rekrutenschule der Schweizergarde in Rom absolviert und steht jetzt im Dienste von Papst Benedikt XVI. Für mindestens zwei Jahre wird der Untervazer den Heiligen Vater beschützen. von Denise Erni Ende Oktober letzten Jahres hat der 21-jährige Mirco Hug seine Siebensachen gepackt und ist gen Süden gezogen. Genau gesagt in die Heilige Stadt, in den Vatikan. Hug will nämlich dem geistlichen Oberhaupt der Katholischen Kirche, Papst Benedikt XVI., dienen und ihn beschützen. Deshalb absolvierte er während rund eines Monats die Rekrutenschule der Schweizergarde. Strammstehen: Mirco Hug (3. von rechts) lernt in der Rekrutenschule der Schweizergarde den Umgang mit der Hellebarde. (zvg) «Ich lernte vor allem den theoretischen Teil der Wache kennen und das militärische Verhalten mit und ohne Hellebarde», erzählt Hug. «Intensiv war aber auch der Italienischunterricht.» Seit Anfang Dezember ist die Ausbildung vorbei, und Hug hat seinen Dienst im Geschwader (die Gardisten werden in drei Geschwader aufgeteilt; in ein mehrheitlich deutschsprachiges, ein mehrheitlich französischsprachige und eines mit verschiedenen Sprachen). Er steht mit seinen Kollegen vor dem Petersdom, bewacht den Apostolischen Palast und andere offizielle Eingänge des Vatikans. «Ich habe sehr viel Kontakt zu den Menschen, sei es mit Pilgern, Touristen, Geistlichen und Mitarbeitern des Heiligen Stuhls», so Hug. Es gebe aber auch Momente, wie beispielsweise im Nachtdienst, wo man ganz für sich alleine sei.

- 4 - «Schon immer fasziniert» Der gelernte Bauzeichner interessierte sich schon seit Langem für die Schweizergarde. «Sie hat mich immer schon fasziniert», erzählt er.

4 - 4 - «Schon immer fasziniert» Der gelernte Bauzeichner interessierte sich schon seit Langem für die Schweizergarde. «Sie hat mich immer schon fasziniert», erzählt er. Deshalb bewarb er sich vor gut einem Jahr, absolvierte einen Rekrutierungstag und bekam im Sommer des letzten Jahres den positiven Entscheid, der kleinsten Armee der Welt beitreten zu dürfen. «Ich will den Papst beschützen», sagt der junge Mann. Den Heiligen Vater aber persönlich getroffen hat er bisher aber noch nicht. «Ich habe Benedikt XVI. bisher nur von Weitem, wie die normalen Pilger und Touristen die Möglichkeit haben, gesehen», erzählt Hug. Sein bisher grösstes Highlight erlebte Hug am Samstag, 20. November 2010, bei der Weihung von Bischof Kurt Koch zum Kardinal. «Bei der Ernennung selber war ich nicht dabei, aber als das Volk am Nachmittag den neu ernannten Kardinälen gratulieren durfte, wurde ich für den Ordnungsdienst eingesetzt. Das war eine ganz spezielle Erfahrung», blickt der Gardist zurück. Während rund zweier Jahre hat sich Hug verpflichtet, im Vatikan zu dienen. «Wie es danach weitergeht, weiss ich noch nicht», sagt er und geht zurück auf seinen Wachposten. Bündner Tagblatt Seite 5 Zwei Jahre Später «Ich musste einfach wieder nach Rom reisen» Zwei Jahre lang war Mirco Hug aus Untervaz Schweizergardist. Aus eigenem Interesse reiste er Mitte März wieder nach Rom, um die Wahl des neuen Papstes mitzuverfolgen. von Giulia Lötscher «Als ich diesen März nach Rom reiste, fragte ich mich: Wieso bin ich nicht noch ein bisschen länger in der Garde geblieben?», erzählt Mirco Hug aus Untervaz. Für mehr als zwei Jahre lebte und arbeitete er im kleinsten Staat der Welt, dem Vatikan.

5 - 5 - Und sein Job dort war keiner für jedermann: Als Gardist beschützte er den damaligen Papst Benedikt XVI. Die Schweizergarde hatte Hug schon immer fasziniert und für ihn sei Gardist zu sein, nicht bloss ein Job, sondern eine Berufung. Aber der Weg zu diesem Ziel war sehr mühsam. Nebst den vielen Anforderungen, die ein Gardist erfüllen muss, lag ein langes Bewerbungsverfahren vor ihm. Im November 2010 konnte Hug endlich in Rom einrücken, wo er für die nächsten 25 Monate lebte. Denn ein Gardist muss sich im Minimum für diese Zeitspanne in der Schweizergarde verpflichten.

- 6 - Harter, aber auch schöner Job Die Arbeit in der Garde läuft im Schichtbetrieb und ist kein Zuckerschlecken: «Manchmal stehst du bis zu acht Stunden auf den Beinen.

6 - 6 - Harter, aber auch schöner Job Die Arbeit in der Garde läuft im Schichtbetrieb und ist kein Zuckerschlecken: «Manchmal stehst du bis zu acht Stunden auf den Beinen.» Aber dennoch erlebte er dort immer wieder schöne Momente. «Besonders Kinder waren sehr beeindruckt und wollten Fotos mit uns machen.» Weiter war Hug als Sakristan - also als Kirchendiener - und somit als rechte Hand vom Kaplan tätig. Der Kaplan zelebriert jeden Tag die Heilige Messe in der Gardekapelle, sorgt sich um jegliche kulturellen Aktivitäten der Schweizergarde und leitet die Bibliothek. Hug unterstützte ihn dabei in der Organisation. Der Höhepunkt in der Zeit im Vatikan war für Hug der 6. Mai 2011, der Tag seiner Vereidigung. Während der Rede des Gardekaplans sei es ihm kalt über den Rücken gelaufen und er fragte sich: «Was mache ich hier eigentlich?» Denn er schwörte an dem Tag, dem regierenden Papst sowie seinen Nachfolgern treu, redlich und ehrenhaft zu dienen und sie mit aller Kraft zu beschützen. Er schwörte, bereit zu sein, für ihren Schutz selbst sein eigenes Leben herzugeben. An der Vereidigung wurde Mirco Hug und seinen Eltern eine Audienz beim Papst gewählt, an der er ihm das erste Mal - und nebst der Abschiedsaudienz auch das einzige Mal - die Hand gab.während seiner Arbeit sah er Papst Benedikt XVI. etwa einmal pro Woche.

7 - 7 - Ein weiteres spezielles Erlebnis für Hug war die Seligsprechung von Johannes Paul Il., die einige Tage vor seiner Vereidigung stattfand. Hierfür pilgerten rund eine Million Menschen nach Rom, wie er beeindruckt erzählt: «Die Leute übernachteten schon am Abend zuvor vor dem Petersplatz. Es war sehr eindrücklich, wie präsent der verstorbene Papst noch war.» Wiedersehen in Rom Nach den gut zwei Jahren im Dienst des Heiligen Vaters hatte er genug, obwohl «es eine sehr schöne Erfahrung war.» Ende November 2012 kehrte Hug wieder in die Schweiz zurück. Als im Februar dieses Jahres Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt bekannt gab, reiste Hug für das Konklave im März wieder nach Rom. «Ich musste einfach dorthin. Zum Glück habe ich frei bekommen» In der Zeit wäre er natürlich gerne als Gardist dort gewesen, musste sich dann aber damit begnügen, bloss als Gast dort zu sein. Auf dem Petersplatz verfolgte er alle «Rauchzeichen, bis am 13. März der neue Papst Franziskus gewählt wurde. Die Reise nach Rom nutzte Hug auch gleich, seine Kollegen aus der Schweizergarde im Quartier zu besuchen. Zurzeit arbeitet der 24-Jährige wieder auf seinem gelernten Beruf als Bauzeichner und hat noch keine weiteren Pläne für seine Zukunft. «Ich muss jetzt erst wieder einmal in der Schweiz Fuss fassen, bevor ich weiterschaue.» Internet-Bearbeitung: K. J. Version 04/

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