Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz

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1 Untervazer Burgenverein Untervaz Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz 2015 Eine alte Churer Münze Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter erhältlich. Beilagen der Jahresberichte Anno Domini unter

2 Eine alte Churer Münze Bündner Tagblatt Bündner Tagblatt Nr. 192 vom 17. Juli 2015, Seite 6

3 - 3-95'000 Euro für Churer Münze «Es ist schon eine kleine Sensation», sagt Andrea Kauer Loens, Direktorin des Rätischen Museums, über die kürzliche Versteigerung einer historischen Churer Münze. Für rund 95'000 Euro ging das Münzstück an einen unbekannten Bieter. «Noch nie wurde so viel Geld für eine Bündner Münze gezahlt», betont Kauer Loens. Bedeutsam ist das Geldstück aber auch wegen seines hohen Alters. Bei der Münze handelt es sich um einen Goldtriens, vermutlich aus dem Jahr 773, der wohl im Auftrag des fränkischen Königs Karl des Grossen geprägt wurde. Dieser wird auf der Münze mit RxF als Rex Francorum bezeichnet. Laut Kauer Loens handelt es sich um die älteste Bündner Münze, die je im Handel angeboten wurde. Die Bedeutung des Triens liegt allerdings auch in seiner Seltenheit. Bislang war nämlich erst ein Stück dieses Münztyps aus Chur bekannt : ein Triens, der beim Münzfund von Ilanz im Jahr 1904 gefunden wurde und heute im Besitz des Rätischen Museums ist. (gam/zvg)

4 - 4 - «Diese Münze ist eine kleine Sensation» Es handelt sich um die älteste und eine der seltensten Bündner Münzen, die je im Handel angeboten wurde. Für rund 95'000 Euro wurde kürzlich eine Churer Goldmünze aus der Zeit von Karl dem Grossen ( ) versteigert. gian andrea marti Bis heute gilt der Münzfund von Ilanz als bedeutendster karolingischer Münzfund in der Geschichte des Kantons Graubünden, wenn nicht sogar der ganzen Schweiz. Damals, in der Osterwoche des Jahres 1904, sprengten Arbeiter beim Bau der Strasse von Ilanz nach Ruschein eine Felspartie unterhalb der Burgruine Grüneck. In einer Felsspalte kamen dabei rund 138 Gold- und Silbermünzen zum Vorschein. Unter diesen befand sich auch eine Goldtriens-Münze aus Chur, die vermutlich im Jahr 773 im Auftrag von Karl dem Grossen ( ) geprägt wurde. Die Münze, die im Rätischen Museum in Chur zu sehen ist, galt lange Zeit als die älteste Münze von Chur sowie die einzig bekannte ihres Typs. Dies war zumindest bis vor wenigen Wochen noch der Fall. Denn kürzlich tauchte in einer Auktion ein zweites, bisher unbekanntes Stück desselben Münztyps auf um wenig später wieder in unbekannten Händen zu verschwinden. Für 95'000 Euro versteigert Dass nun ein zweites Stück dieser Churer Münze bekannt wurde, ist laut Andrea Kauer Loens, Direktorin des Rätischen Museums, «eine kleine Sensation». «Bei der Goldmünze handelt es sich um einen Churer Triens aus der Zeit von Karl dem Grossen und damit um die älteste Bündner Münze, die im Handel je angeboten wurde», erklärt die Museumsdirektorin gegenüber dem BT. Auf das wertvolle Münzstück aufmerksam geworden sei man allerdings erst durch den Hinweis eines Churer Münzsammlers. Dieser hatte die Auktion auf der Webseite des auf Münzen, Medaillen und Orden spezialisierten Auktionshauses Numismatik Lanz München entdeckt. An wen die Churer Münze ging, ist nicht bekannt. Sicher ist aber, dass der oder die Unbekannte mehr als nur ein paar Geldscheine da- für hinblättern musste. Denn der Churer Triens wechselte für sage und schreibe Euro den Besitzer. Dies bei einem Schätzpreis von Euro. Der Startpreis lag bei Euro.

5 - 5 - Bei der Stiftung Rätisches Museum war man grundsätzlich ebenfalls an einem Erwerb der Münze interessiert. «Da wir aber bereits eine Münze desselben Typs in unserer Sammlung haben und es absehbar war, dass der Auktionspreis sehr hoch ausfallen würde, hat sich der Stiftungsrat gemeinsam mit der Museumsdirektion gegen eine Auktionsteilnahme entschieden», so Kauer Loens. Chur im Interesse Karls des Grossen An der Bedeutung der Münze ändert dies jedoch nichts. «Dieser Goldtriens zählt zu den spektakulärsten und seltensten Bündner Münzen überhaupt», betont die Museumsdirektorin. Dem pflichtet Yves Mühlemann, Leiter der numismatischen Abteilung des Rätischen Museums in Chur, bei. «Dass nun eine zweite solche Churer Münze aufgetaucht ist, zeigt, dass Karl der Grosse wohl über eine grössere Menge Münzen in Chur prägen liess, als bisher angenommen.» Dies deshalb, weil die Münzen zwar vom gleichen Typ, allerdings nicht stempelgleich seien. Dies sei nicht überraschend, habe Chur für Karl den Grossen doch eine grosse Bedeutung gehabt. Denn die Bündner Alpenpässe ermöglichten während Jahrtausenden Handel und Verkehr auf der Nord-Süd-Achse, sowohl im zivilen wie im militärischen Bereich. «Indem der fränkische König Chur begünstigte, erleichterte er sich Zugang zu diesen wichtigen Verkehrswegen», so Mühlemann. Bestes äusserliches Zeichen dafür war eine Münzserie, die den Namen CVRIA für Chur und als besonderes Schutzzeichen des Königs den Beinamen FLAVIA trug. Die Vergabe des Titels Flavia an gewisse Städte bedeutete das Zugeständnis freier Verwaltung, um der Treue der Untergebenen sicher zu sein. Die Goldmünze selbst war bereits zur Zeit von Karl dem Grossen von hohem Wert. «Der Goldtriens war nicht für den Alltag bestimmt, sondern fand wahrscheinlich für grössere Geschäfte im internationalen Handel, für Söldner oder als Hortungsmittel seine Verwendung», sagt Mühlemann. Ein Umstand, der wohl auch erklären würde, weshalb die Münze des Ilanzer Fundes im Jahr 1904 in einer Felsspalte gefunden wurde. Internet-Bearbeitung: K. J. Version 04/