Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz

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1 Untervazer Burgenverein Untervaz Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz 1617 Untervaz in Sprechers Rätischer Chronik Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter erhältlich. Beilagen der Jahresberichte Anno Domini unter

2 Untervaz in Sprechers Rätischer Chronik Fortunat von Sprecher Fortunat Sprecher von Bernegg: Rätische Chronik aus dem lateinischen übersetzt und erläutert von Anton von Sprecher. 2 Bände 1998.

3 - 3 - Auszüge aus der Rätischen Chronik (Neuausgabe 1999) S. 53: Erwähnung einer Familie Friewis, S. 56: Erwähnung einer Familie Rappenstein, S. 57: Erwähnung einer Familie Thumb von Neuburg S. 94: Im Jahr 806, als König Pipin über Rätien herrschte, nahm seinen Anfang das adelige Frauenkloster in Schänis im Gaster, gegründet von Graf Hunfrid von Rätien und Istrien S. 112: Im Jahr 1164 führte Pfalzgraf Hugo von Tübingen, Graf von Bregenz und Rätien, einen Krieg gegen Welf den Jüngeren von Bayern. Der Sieg gehörte Graf Hugo, welchen Friedrich unterstützte, Kaiser Konrads Sohn, der damals bereits Herzog von Schwaben war. Auf Kaiser Friedrichs Befehl musste Hugo nachher bei Welf für den angerichteten Schaden Abbitte leisten. Obgleich er sich dreimal vor Welf auf die Knie warf und um Verzeihung bat, würdigte ihn dieser keines gütigen Blickes, sondern behielt ihn ein halbes Jahr lang im Gefängnis auf dem Schloss Neuburg beim Dorf Untervaz in Rätien. Nachdem Welf der Jüngere etwas später in Rom an der Pest gestorben war, wurde Hugo wieder frei. (Bezieht sich nicht auf die Neuenburg bei Untervaz, sondern auf das Schloss Neuburg bei Götzis im Vorarlberg.) S. 117: In den Jahren 1239 und 1249 verlieh derselbe Kaiser [Friedrich] die gleichen Rechte an Volkard von Neuenburg als Bischof von Chur und 52. in der Reihenfolge. Dieser Bischof liess die Schlösser Guardaval im Oberengadin und Fridau beim Dorf Zizers erbauen und brachte das Schloss Flums im Sarganserland wider an das Bistum. S. 218: Erwähnung von Steffen Thys im Krieg von Venediger Krieg von 1615 S. 223: An Christi Himmelfahrt 1440 verband sich der Obere Graue Bund mit der Stadt Chur und den Vier Dörfern Zizers, Igis, Trimmis und Untervaz. Der Bundesbrief wurde aber erst nachträglich 1455 in vollgültiger Form aufgesetzt.

4 - 4 - S.293: Anfangs 1610 erhob sich ein Streit unter den Einwohnern von Untervaz in den Vier Dörfern, weil dort die Päpstischen die Prädikanten nicht wollten predigen lassen. Ein Weib hat dabei auch Herrn Johann von Porta den Bart ausgerauft. Man fällte mehrere Urteile, und nach ungefähr zwei Jahren wurde die Sache endlich geschlichtet durch gütliches Zureden und durch einen Schiedsspruch von Charles Paschal, französischem Ambassador, Andreas Jenni von Chur und Ritter Luzi Gugelberg von Moos von Maienfeld. S. 355: Das zweite Hochgericht in diesem Bund liegt von der Stadt Chur gegen die Rucantier am rechten Ufer des Rheins und heisst die Vier Dörfer, denn so viele Nachbarschaften sind es. Das Gericht stand ehemals unter der Herrschaft Aspermont, dann kam es an das Bistum Chur, von dem sich die Einwohner später loskauften. 1. Die erste Nachbarschaft ist der bedeutende Flecken Zizers, wo man das zerfallene Gemäuer der Burg Friedau sieht. Dazu gehören der Mastrilser Berg und die untere Zollbrücke1, über der die Burg Friewis lag. 2. Das Dorf Igis, über dem sich die Burg Facklastein erhob. Unweit Igis in der Ebene steht das Schloss Marschlins, einstmals sehr bedeutungsvoll, so dass es die Erzherzoge von Österreich vom Bistum Chur zu Lehen nahmen, wie wir im 3. Buche ausführten[heute Tardisbrücke.]. 3. Trimmis, nach den drei darüber gelegenen Bergkuppen Trimontium genannt, ist ein Dorf und eine darüber liegende Burg, die jetzt zerstört ist. Gegen Chur hin lag die Burg Ober-Ruchenberg. Zu Trimmis gehören der Hof des Bistums Chur in der Molinära, über dem die Burg Ruch-Aspermont lag, sowie die Bewohner des nahen Berges von Says, Valtanna und Dalein und ein Teil von Valzeina (Valsaina, Vallis sana). 4. Untervaz liegt auf der linken Seite des Rheins, und nahe dabei befindet sich ein Heilbad. Der Ort hat zwei Burgen, deren Spuren noch vorhanden sind, nämlich Rappenstein, in einer Talrunse gelegen, und Neuenburg am Rheinufer. Für Zivilfälle hat jedes Dorf einen Ammann mit zwölf Beisitzern. Strafsachen und Berufungen entscheidet der Landammann, dessen Sitz in Zizers ist, mit zwölf Rechtsprechern, die man aus allen vier Dörfern wählt. Der Landammann hat auch sechs Geschworene aus dem ganzen Hochgericht, mit welchen er über Ehesachen Recht spricht.

5 - 5 - S. 341: Erwähnung von Bischof Volkard in der Bischofsliste S. 457: Erwähnung von Simon Marti von Untervaz als Podestat von Trahona Zum Chronisten siehe: Historisches Lexikon der Schweiz HLS Sprecher, Fortunat (von Bernegg), geb Davos, gest Chur, ref., von Davos. Sohn des Florian, wurde von Privatlehrern in Latein unterrichtet, besuchte das Gymnasium in Chur und promovierte - nach Studien u.a. in Basel an der Univ. Orléans zum Doktor beider Rechte amtierte er als Generalproveditor und Oberst im Veltlin, , 1623 (Teilamtszeit) und als commissari in Chiavenna. Wiederholt war er Gesandter der Drei Bünde, berühmt wurde er mit zwei zuerst in lat. Sprache erschienenen Geschichtswerken, der rätischen Chronik ("Pallas Rhaetica armata et togata" 1617, 1672 auf Deutsch erschienen) und der Geschichte der Unruhen und Kriege ("Historia motuum et bellorum [...]" 1629), einer zeitgenössischen Darstellung der Bündner Wirren, sowie mit der Massstäbe setzenden Karte von Graubünden ("Alpinae seu foederatae Rhaetiae [...]" 1618). Internet-Bearbeitung: K. J. Version 03/