36. Jahresbericht des Untervazer Burgenvereins. Anno Domini Lost Space - Ruine Neuenburg

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1 36. Jahresbericht des Untervazer Burgenvereins Anno Domini 2015 Lost Space - Ruine Neuenburg annodomini@burgenverein-untervaz.ch. Beilagen zu den Jahresberichten des Burgenverein Untervaz sind auf dem Internet unter erhältlich.

2 "Lost Space" Ruine Neuenburg Moritz Cahenzli hat im Rahmen seines Architekturstudiums an der Universität Liechtenstein dieses Entwurfsprojekt erarbeitet. Text, Pläne und Fotos Modell und Ruine Neuenburg (I) hat Moritz dem Burgenverein zum Abdruck zur Verfügung gestellt. Ruine Neuenburg (I), 2012 Projekt Neuenburg Einen grossen Teil des Architekturstudiums an der Universität Liechtenstein nehmen die Entwurfsprojekte ein. Die Dozenten überlegen sich eine Aufgabenstellung, welche während einem Semester von den Studierenden bearbeitet und wöchentlich mit den Dozenten besprochen werden. Dabei entstehen Projekte auf einer fiktiven Basis, an denen das Entwerfen gelernt werden soll. Das nachfolgende Projekt stammt aus dem 1. Semester (2012), Dozent war der Vorarlberger Architekt Bernardo Bader. Aufgabe Die Aufgabe war, an einem Lost Space, ein Atelier für Künstler zu entwerfen. Ein Lost Space, also ein verlorener Raum, kann man an verschiedenen Orten finden. Sei es eine Baulücke, unter einer Brücke, im Innern eines Kreisverkehrs oder sonst ein ungenutzter Platz. Wir konnten

3 unseren Bauplatz selber wählen, auch in der Wahl des Künstlers waren wir frei. Entwurf Für mein Projekt habe ich die Ruine Neuenburg ausgesucht. Zum einen, weil ich die Ruine und die Umgebung gut kenne, und zum anderen fand ich den Gedanken spannend, einer Ruine wieder Leben einzuhauchen. Als Bauherr wählte ich einen Steinmetz, der sein Atelier und sein Wohnhaus in die Ruine integrieren möchte. Ich finde, dass eine Ruine aus Stein ein guter Ort für einen Steinmetz ist. Mein Hauptgedanke war es, den Charme der Ruine zu behalten, das heisst, behutsam mit dem Bestand umzugehen. Der Wohnbereich und das Atelier sind Holzkisten die in die bestehende Steinstruktur eingelegt werden, also ein Haus im Haus. Dadurch zerstörte ich keine Wände, auch habe ich keine neuen Fenster eingeschnitten. Licht kommt einerseits durch die bestehenden kleinen Fenster der Ruine und andererseits durch zwei grosse Oberlichter, das restliche Dach ist mit Holzschindeln gedeckt. Für die Auskleidung verwendete ich drei Holzarten, Fichte für die Wände, Eiche für die Böden und Nussbaum für die Treppen.

4 Der Haupteingang ist an der gleichen Stelle wo man heute in die Ruine gelangt. Beim Eintreten befindet sich der Besucher immer noch unter freiem Himmel, denn der Mittelturm ist nicht beheizt und dient der Erschliessung. Im südlichen Turm liegt der Wohnbereich, im nördlichen der Arbeitsbereich mit Aussenzugang. turm turm turm Foto Burgenverein Für diese Aufgabe habe ich stark an dem Modell gearbeitet. Das Arbeitsmodell baute ich aus Karton. Dadurch konnte ich durch das Modellbauen immer wieder neue Ideen ausprobieren und am Modell überprüfen. Für das Endmodell habe ich die Steinmauern in Styropor gemacht und sie mit Gips verputzt. Die Innenausbauten sind aus Fichte, Eiche und Nussbaum. Das Modell ist im Massstab 1:50 ausgeführt, dies entspricht einer Grösse von 80 x 35 x 60 cm. Moritz Cahenzli

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6 turm Mittelturm turm Untervazer Burgenverein * Was dem einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele. (Friedrich Wilhelm Raiffeisen)