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Transkript:

In diesem Unterkapitel finden Sie einzelne Punkte mit Links zum Fütterungsmanagement, die die Fruchtbarkeit nachhaltig beeinflussen. Artikel zum Thema Fütterung und Fruchtbarkeit Die Rationsgestaltung Die Grundsätze zur Rationsgestaltung erhält man durch die Zusammenstellung der auf dem Betrieb vorhandenen Futtermittel und der Berechnung eines dazu passenden Futterplans. Die Grundlage jedes Futterplans ist eine chemische Futtermittelanalyse, damit die Nährstoffgehalte der einzelnen Futtermittel bekannt sind und im Futterplan entsprechend berechnet werden können. Die Qualität der Futtermittel ist stark witterungs- und verarbeitungsabhängig und es ist sehr wichtig, schlechte Futtermittel (z.b. Kontamination mit Mykotoxinen) frühzeitig zu erkennen, damit durch deren Verfütterung nicht grosse Schäden im Betrieb entstehen. Ziel muss sein, eine so hohe Grundfutterqualität als möglich zu erhalten. Anhand des Futterplans müssen dann je nach Jahreszeit, Situation auf dem Betrieb und Qualität der Grundfuttermittel gewisse Futtermittel wie Kraftfutter, Mineralsalze u.ä. ergänzend angeschafft werden. Mehr Informationen finden Sie im Kapitel Fachartikel-Literatur-Links Qualität Qualität kann mit all unseren Sinnen beurteilt werden Ausdruck vom: 05.02.2017, 05:38 Seite 1 von 8

Kraftfutter Das Kraftfutter muss sowohl der Leistung als auch dem übrigen Futter angepasst sein. Fütterung der Leistungsgruppen Während der Laktation und der Galtzeit einer Kuh ist es ganz wichtig, die Fütterung so optimal als möglich zu gestalten. Nachfolgend soll ganz kurz auf die einzelnen Abschnitte eingegange werden. Spätlaktation In dieser Phase ist es am wichtigsten, dass die Kühe nicht verfetten. Einerseits geben sie noch Milch, aber meist weniger, als es ihre Ration erlauben würde. Verfetten die Kühe in dieser Phase, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es in der darauffolgenden Laktation zu Stoffwechselstörungen und damit verbundenen Fruchtbarkeitsstörungen kommt. Daher gilt, die Ration in der Spätlaktation genau zu überprüfen. Das wird oft etwas vernachlässigt. Galtzeit In dieser Phase ist es am wichtigsten, dass die Kuh nicht mehr Körperfett produziert, d.h. sie muss so gefüttert werden, dass ihr Erhaltungsbedarf gedeckt ist. Das wachsende Kalb braucht nur noch wenig und kann bei der Rationsberechnung in dieser Zeit vernachlässigt werden. Transitphase Ca. 2 Wochen vor der erwarteten Geburt soll mit der Anfütterung mittels einer energiebetonten Ration begonnen werden, so dass der Pansen an die Ration nach der Geburt adaptiert werden kann. Dabei ist insbesondere wichtig, dass die Kraftfuttergaben langsam gesteigert werden. Als Regel gilt ca. 1 kg pro Woche oder maximal 200gr pro Tag in einer langsamen Steigerung. Bei der Geburt soll die Kuh ca. die Hälfte, aber nicht mehr als 2kg ihrer Kraftfutterration für die Ausdruck vom: 05.02.2017, 05:38 Seite 2 von 8

Hochlaktationszeit erhalten. Auch sonst soll die Kuh bereits an die energiebetonte Ration nach der Geburt angewöhnt werden, damit nicht noch zusätzlich der Stress einer Rationsanpassung zum Stress der Geburt und anschliessenden Milchproduktion hinzukommt. Startphase In der Starphase ist es am wichtigsten, dass das Energiedefizit so klein als möglich gehalten wird, indem die Fütterung so gut als möglich der Leistung angepasst ist. Etwas vom wichtigsten hierbei ist, dass die Tiere rund um die Uhr qualitativ einwandfreies Grundfutter zur Verfügung haben und die Kraftfuttergaben auf so viele kleine Portionen als möglich verteilt werden. Damit wird erreicht, dass es nicht zu allzu starken ph-schwankungen im Pansen kommt und die Gefahr einer Pansenübersäuerung klein bleibt. Nach 100 Tagen in Laktation sollte die Kuh sich wieder von einem allfälligen Energiedefizit erholt haben und von der anfänglich negativen Energiebilanz in eine positive Energiebilanz kommen zu Beginn der Produktionsphase. Produktionsphase In dieser Phase kann die Kuh so gefüttert werden, dass sie das aufnehmen kann, was sie für die Milchproduktion auch wieder verwertet. Es soll darauf geachtet werden, dass der Kuh eine ausgewogene Ration in Energie und Rohprotein gefüttert wird, damit sie nicht durch ein Ungleichgewicht in der Ration belastet wird. Strukturreiche Ration Gruppe von Galtkühe mit strukturreicher Ration. Ausdruck vom: 05.02.2017, 05:38 Seite 3 von 8

Kondition Gruppe von Galtkühen mit guter Kondition. Futterautomat Einteilung der Kraftfuttermengen über den Futterautomaten. Ausdruck vom: 05.02.2017, 05:38 Seite 4 von 8

Hochleistungstiere Gruppe von Hochleistungstieren anfangs Laktation. Futterreihenfolge und Fresszeiten Die Futterreihenfolge und die Fresszeiten hängen extrem vom Betriebsmanagement ab. Ein kleiner Betrieb im Nebenerwerb hat andere Möglichkeiten als ein Grossbetrieb, in dem immer Leute um die Tiere herum sind. Wichtig ist jedoch überall, dass wenn möglich den Tieren rund um die Uhr qualitativ einwandfreies Futter zur Verfügung steht und dass die Genetik den Betriebsmöglichkeiten angepasst ist. Komponentenfütterung Bei der Komponentenfütterung, bei der alle Futtermittel einzeln gegeben werden, ist es wichtig, dass am Morgen die Reste der Nacht aus den Futterkrippen geleert werden und dann mit gut strukturiertem Grundfutter die Fütterung des neuen Tages begonnen wird. Grundfuttermittel mit wenig Struktur wie z.b. Kartoffeln und insbesondere das Kraftfutter sollen in mehrere (kleinen) Rationen verteilt über den ganzen Tag verabreicht werden. So kommt es zu keinen starken ph- Schwankungen im Pansen. TMR (Totally Mixed Ration) Hierbei werden alle Komponenten einer Futterration in einer Mischung verabreicht. Die Mischration wird mehrmals täglich vorgelegt. Das Futter steht dann ad libitum zur Verfügung. Der grosse Vorteil liegt darin, dass die Futterzusammensetzung immer diesselbe ist und es somit nicht zu starken Schwankungen im Pansen kommt. Für die einzelnen oben erwähnten Leistungsgruppen müssen die Mischungen jeweils angepasst werde. Das Futter kann auch zu klein geschnitten werden, was dann zu einer geringeren Wiederkautätigkeit führen kann, was wiederum die Gefahr einer Pansenacidose mit sich bringt. Als Richtgrösse gilt, dass die Futterpartikel mit Struktur eine Ausdruck vom: 05.02.2017, 05:38 Seite 5 von 8

Mindestlänge von 4cm aufweisen. Sie sollten weder gequetscht, noch gerissen sein, so dass durch die Struktur der einzelnen Partikel im Pansen die Pansenaktivität und das Wiederkauen gewährleistet wird. Die Grössenpartikel einer TMR können mit der Schüttelbox kontrolliert werden. Die Instandhaltung eines Mischwagens ist nicht zu unterschätzen, weil die Messer regelmässig alle Monate geschliffen werden müssen, um eine optimale Futteraufbereitung zu gewährleisten. Dies ist jeweils ein Arbeitsaufwand von ca. einem halben Tag. Mehr Informationen finden Sie im Kapitel Fachartikel-Literatur-Links Schlechte Komponentenfütterung Beispiel einer schlechten Komponentenfütterung mit dem Kraftfutter direkt im Grundfutter. Ausdruck vom: 05.02.2017, 05:38 Seite 6 von 8

Kraftfutter in Schalen Kraftfutterverabreichung in Schalen individuell für jede Kuh. Schüttelbox Die Grössenpartikel einer TMR können mit der Schüttelbox kontrolliert werden. Ausdruck vom: 05.02.2017, 05:38 Seite 7 von 8

5 Rationen! Es gibt in der Milchviehfütterung eigentlich 5 Rationen: 1. die berechnete Ration nach Futterplan 2. die dem Tier vorgelegte Ration 3. die vom Tier aufgenommene Ration 4. die verdaute Ration (insbesondere im Pansen) 5. die effektiv verwertete Ration Das sollte immer bei jeder Diskussion über Fütterung bedacht werden. Kein noch so guter Futterplan mit einer korrekten Rationsberechnung nützt etwas, wenn das berechnete Futter nicht verfüttert, von der Kuh nicht gefressen oder von der Kuh bzw. den Pansenmikroorganismen nicht verwertet werden kann. Ausdruck vom: 05.02.2017, 05:38 Seite 8 von 8