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Rainer Dormels (2014) Sinuiju Koreas Tor zum eurasiatischen Festland This work was supported by the Academy of Korean Studies (KSPS) Grant funded by the Korean Government (MOE) (AKS-2011-BAA-2105) Literaturhinweise, methodische Bemerkungen zum Verständnis der Tabellen sowie Hinweise zur Romanisierung siehe Introduction http://www.univie.ac.at/koreanologie/index.php?id=digital-north-korea0 Eine englische Version dieses Aufsatzes und weitere Hintergrundinformationen befinden sich in: Rainer Dormels (2014): The North Korean Cities. Jimoondang. Seoul.

Sinuiju Das Neue Ŭiju Sinuiju ist die größte Grenzstadt der DVR Korea zu China. Sie ist der bedeutendste Eintrittsort nach Nordkorea für den Landverkehr. Von der Lage her hätte Sinuiju ein hohes Potenzial für Sonderwirtschaftszonen, die physisch-geographischen Gegebenheiten grenzen diese Möglichkeit jedoch ein. Sinuiju ist die Hauptstadt der Provinz Phyongbuk. Nach der Einwohnerzahl gehört sie zu den größten Städten der DVR Korea, nach der Fläche zu den kleinsten. Nur Songrim ist unter den Städten der DVR Korea dichter besiedelt als Sinuiju. Dies lässt bereits erahnen, dass es innerhalb der Stadtfläche Sinuijus eher wenig Expansionsfläche für Wirtschaftszonen gibt. Einwohner 359.341(Rang 6) Fläche 190 km² (Rang 25) Bevölkerungsdichte 1891 E./km² (Rang 2) Administrative Einheiten 50 Dong / 9 Ri (85%) (Rang 4) Urban Bevölkerung/ rural Bevölkerung 93 %/7% (Rang 2) Tab. Sinuiju-I: Grunddaten Sinuiju liegt ca. 40 km oberhalb der Mündung des Yalu quasi in der Nordwestecke der Provinz direkt an der chinesischen Grenze. Sinuiju entstand im Zusammenhang mit dem Bau der Eisenbahnlinie, die Korea vom Südosten bis zum Nordwesten durchkreuzen sollte. Der Bau dieser Stammbahn stand im Zusammenhang mit dem Japanisch-russischen Krieg (1904-1905). Sie bestand aus einer Linie zwischen der Hauptstadt Seoul und der südöstlichen Hafenstadt Pusan, der Kyŏngbu-Linie, und der Kyŏngŭi-Linie, die die Hauptstadt mit Ŭiju im Nordwesten verbinden sollte. Geplant war ein Anschluss dieser Bahnstrecke an das manschurische Schienennetz durch den Bau einer Eisenbahnbrücke über den Yalu. So hatte die japanische Regierung im Jahre 1904 eine Provisorische Militärische Eisenbahnaufsichtsbehörde gebildet und man begann im Rahmen dieser Schienenlegungsarbeiten, auch das nordwestliche Teilstück der Schienentrasse von Kwaksan nach Uiju (235 km) zu bauen. Das schwierigste Problem dabei stellte die Frage nach der Stelle für den Bau der Brücke, die den Yalu überqueren sollte, dar. Ein möglicher Standort lag in der Nähe des Flussüberganges bei der Siedlung Uiju, wo sich im Yalu eine Flussinsel befand, und in dessen Nähe auch bereits Delegationen zwischen dem koreanischen Josŏn-Reich und dem chinesischen Ch ing-reich den Yalu überquert hatten. Ein anderer Vorschlag ging dahin, die Brücke über den Yalu ca. 20 km flussabwärts zu bauen, wo sie auf der mandschurischen Seite auf den Kreis Antung (heute Dandong) stoßen würde. Im April 1905 entschied man sich für letzteren Vorschlag. Hintergrund dieser Entscheidung war der gleichzeitige Bau der Strecke von Antung nach Mukden (heute Shenyang). Dort auf den überfluteten Auen des Yalu unter den Hügeln des Chukmyǒn-san, wo die 947 m lange Brücke koreanischen Boden erreichte, baute man planmäßig eine neue Stadt auf, die Neues Uiju, Sinuiju genannt wurde. Nachdem im Jahre 1911 die Brücke über den Yalu, die Anschluss an die mandschurische Eisenbahn gab, fertiggestellt worden war, setzte sowohl in Sinŭiju wie auch in Antung ein enormer Entwicklungsprozess ein. Sinŭiju wurde als Grenzstadt nicht nur für den Landverkehr

ein wichtiger Knotenpunkt. Es entwickelte sich auch als Ausgangspunkt des Schiffsverkehr auf dem Oberlauf des Yalu. 1923 wurde die Hauptstadt der Provinz Phyŏngbuk von Ŭiju hierhin verlagert und Sinŭiju wurde rasch nicht nur politisches, sondern auch wirtschaftliches Zentrum im Nordwesten Koreas (Yun Jŏng-sŏp 1987, 128-130). Ein großer Hafen konnte sich in Sinŭiju jedoch nicht entwickeln. Da der Yalu im Winter zugefroren ist, hat der Hafen von Sinǔiju die Beschränkung, ein Halbjahreszeitenhafen zu sein. Außerdem ist der Gezeitenunterschied groß und die Akkumulation von Erde und Sand ist sehr stark. Da das Fließzentrum des Yalu sich nach der chinesischen Uferseite neigt, ist die Wassertiefe ungleichmäßig. Als im Jahre 1900 der Hafen geöffnet wurde, landeten noch Schiffe der 1.000t-Klasse an, später konnten jedoch auch unter Ausnutzung der Flut gerade mal Schiffe der 500t-Klasse ein- und ausfahren. Demnach stellte sich die Forderung nach einem Ersatzhafen und so wurde der Hafen Tasado (Ryongchŏn-kun) gebaut (Kang Sŏk-o 1984, 307-308). Durch die Eisenbahnbrücke, die auch von Kraftfahrzeugen benutzt werden kann, ist Sinŭiju theoretisch mit dem europäischen Eisenbahnnetz verbunden. Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Verlaufe des Koreakrieges unterbanden jedoch diese Verbindung. Internationaler Verkehr nach Peking wurde dann ab 1954 wieder möglich, ab 1964 mit elektrobetriebenen Lokomotiven. Beim Aufbau der Stadt Sinuiju nach dem Korea-Krieg waren u.a. China behilflich. Bis 1958 waren in Sinuiju noch chinesische Truppen stationiert, die in der Innenstadt ca. 100.000 Wohnungen gebaut haben, Bulgarien hat ein Krankenhaus in Sinuiju gebaut (Jang Se-hun 2006b, 470). Stadt in überschwemmungsgefährdeter Lage Sinuiju liegt nur sehr wenige Meter über dem Meeresspiegel. Im Süden und im Südosten der Stadt ist das Gelände etwas höher. Das Stadtgebiet besteht aus einer Aufschüttungsebene am Unterlauf des Yalu, aus Hügelland im Osten und im Süden und aus Inseln im Norden. Sinŭiju wurde inmitten von Wiesen und Sumpfflächen in der Zeit der japanischen Besatzung gebaut. Da die bebaute Stadtfläche tiefer liegt als der Yalu, wurde es in dieser Zeit mit einem ca. 3m hohen Deich umgeben. Sinŭiju ist somit sehr stark hochwassergefährdet. 96,7% der Stadtfläche bestehen aus Erhebungen unter einer Höhe von 100 m, 3% in einer Höhe zwischen 100 m-200 m und nur 0,3% erheben sich über einer Meereshöhe von 200 m (IPA-5 2003, 73).

Abb. Sinuiju-I: Anteile an Agrarland in den Ri Wichtige Flüsse dieser Stadt sind der Yalu (Aprok-gang, Amnok-gang), der die Grenze zu China bildet, der Samgyo-chŏn, der die Grenze zum Ryongchon-kun bildet und der Yŏha-chŏn, ein Nebenfluss des Samgyo-chŏn. Jahresdurchschnitt Januartemperatur Augusttemperatur Niederschlag 9,6 C (14) -6,8 C (17) 24,0 C (7) 1,001,5mm (13) Tab. Sinuiju-II: Klimawerte Das Klima ist kontinental, ist aber maritimen Einfluss ausgesetzt. Der Wald macht 8% der Stadtfläche aus, wobei die Kiefer stark vertreten ist. Die landwirtschaftliche Feldanbaufläche (Gemüse, Getreide und Obst) macht 55% der Stadtfläche aus, wobei sich mehr als 30% davon an den Ufern des Yalu und des Samgyo-chon befinden. Für die Tierhaltung spielen die Hühnerfarm und die Schweinefarm in Sŏnsang-dong sowie die Entenfarm in Hadan-ri auf der Insel Wihwa eine wichtige Rolle (IPA-5 2003, 75). Auch Fischereibetriebe sind in Sinuiju angesiedelt. In der Stadt gibt es Kohlevorkommen (PSC-8 2009, 432). Wichtiger Standort der Leichtindustrie in der DVR Korea Aufgrund des Waldreichtums der oberen Laufstrecken des Yalu, der einer zu einem der äußeren Anlässe für den russisch-japanischen Krieg wurde (Lautensach 1945, 242), war Sinǔiju in der Anfangszeit Sammel- und Verteilungsort für Holz und es entwickelten sich Sägebetriebe und Industrien, die Holz verarbeiten, wie die Herstellung von Papier, Papierbrei und Streichhölzern. Mit dem Bau des Suphung-Kraftwerkes und der Eröffnung der Manpho- und Hyesan- Eisenbahnlinien veränderte sich das System des Holztransportes. Auch stellte das Suphung- Kraftwerk die für die Industrieansiedlung notwendige Energie zur Verfügung. Dies hatte zur Folge, dass nun angefangen mit der Textilindustrie alle Arten von Industriebetriebe in Sinuiju entstanden und es hat sich zu einer Industriestadt entwickelte (s. Kang Sŏk-o 1984, 308).

Insbesondere in den nördlichen und südlichen Randgebieten des damaligen Stadtgebietes entstanden Industrieunternehmen wie eine Schiffswerft, Textilfabriken, Seifensiedereien und pharmazeutische Betriebe (Saitschikow 1958, 323). Als wichtigste Industriebranchen werden für Sinuiju der Maschinenbau, die chemische Industrie und die Leichtindustrie (Textil, Schuhe, Nahrung, Gebrauchsgüter) genannt (IPA-5 2003, 74-75). Sinuiju gilt als einer der wichtigsten Standorte für die Leichtindustrie in der DPR Korea (PSC-8 2009, 432). Sinuiju KOFC MOU IPA KCNA KIET Zusammenfassung Betriebe gesamt 6 (23) 4 (34) 9 (22) 9 (12) 11 (36) 7 Betriebe - wichtige 7 (5) 11 (3) 9 (9) 8 (19) 9 (10) Kultureinrichtungen 4 (20) Tab. Sinuiju-III: Ranking - Anzahl der Industriebetriebe und kulturellen Einrichtungen Sinuiju KOFC MOU IPA KCNA KIET Zusammenfassung Betriebe - gesamt 6 3 8 12 4 13 18-9 9 12 Tab. Sinuiju-IV: Ranking (Gesamtzahl der Betriebe im Verhältnis zur Bevölkerungszahl) Das Ranking im Hinblick auf die Anzahl der Betriebe deckt sich im Großen und Ganzen mit dem Rang im Hinblick auf die Bevölkerungszahl (Rang 6). Bei der Auswertung der Quelle MOU steht Sinuiju besser da, weil in MOU sehr viele Betriebe der Leichtindustrie aufgenommen worden sind. Besonders schlecht weg kommt Sinuiju bei der Auswertung der Quelle KIET, die ihren Schwerpunkt auf Betriebe der Schwerindustrie hat. Sinuiju Light Industry Heavy Industry Mining Energy KOFC 6 (8) 13 (15) - - MOU 7 (23) 11 (10) 14 (1) - IPA 6 (15) 19 (7) - - KCNA 10 (6) 7 (6) - - KIET 7 (17) 10 (19) - - Tab. Sinuiju-V: Spezifizierung Es wird deutlich, dass Sinuiju eine Stadt ist, bei der Betriebe der Leichtindustrie eine große Rolle spielen. In KCNA werden dagegen auch zahlreiche Fabriken im Bereich Maschinenbau vorgestellt. In Kap. III.7.3. wurden zehn Betriebe als wichtige ermittelt: der Rakwon Machine Complex, Factory 9. August (Sinuiju Mining Machine Factory), Sinuiju Spinning Machine Factory, Sinŭiju Chemical Fiber Complex, Sinuiju Enamel Ware Factory, Sinuiju Cosmetics Factory, Sinuiju Shoes Factory, Sinuiju Footwear Factory, Sinuiju Textile Factory, Sinuiju Family Goods Factory. Der Rakwon Machine Complex im Süden des Stadtgebietes ist es eine der größten Maschinenfabriken Nordkoreas. Hauptsächlich werden hier verschiedene Arten von excavator (Bagger) hergestellt, aber auch equipment (Anlagen) wie Zentrifugen und Generatoren. Im

Süden des Complex fließt in einer Breite von ca. 150m von Ost nach West der Samgyo-chǒn 1 und liefert das Brauchwasser. Das Werk verfügt über eine günstige Verkehrsanbindung, da es in der Nähe der zweispurigen befestigten Straße wie auch der Eisenbahnlinie zwischen Sinuiju und Pyongyang liegt. Das Rakwon Machine Complex beschäftigt auf einer Betriebsfläche von 93.000m² ca. 4.500 Personen. In der japanischen Besetzung war dieses Unternehmen nur eine kleine Reparaturwerkstätte für landwirtschaftliche Maschinen (KOFC 2010, 257). Das Werk nahm im September 1945 unter dem Namen Sinuiju Machine Plant (ab 1947 Rakwon Machine Plant) die Produktion wieder auf und produzierte verschiedenartige landwirtschaftliche Maschinen (IPA-5, 76-77). Während des Korea-Krieges wurde es in einen Rüstungsbetrieb umgewandelt. 1952 begann man mit dem Wiederaufbau und der Erweiterung des im Korea- Krieges zerstörten Betriebs. Abb. Sinuiju-II: Rakwŏn Machine Complex (2012) Abb. Sinuiju-III: Rakwŏn Machine Complex (vom Samgyo-chon aus gesehen) (2012) In der Factory 9. August (Sinuiju Mining Machine Factory), gelegen im Stadtteil Ryŏngsangdong, werden Bergbaumaschinen aller Art (Hochgeschwindigkeitsbagger, Rotationsbagger, Ladevorrichtungen, Bohrmaschinen, Loren) hergestellt. Auf einer Fläche von 143.000m² arbeiten ca. 3.000 Beschäftigte 2. Die Sinuiju Spinning Maschine Factory gehört zu den fünf bedeutenden Maschinenfabriken der Provinz. Sie wurde in der zweiten Hälfte der 80er Jahre erweitert 3. Der Sinŭiju Chemical Fiber Complex liegt im nordöstlich des Bahnhofs Sinuiju gelegenen Viertel Pangjik-dong 4 und hat eine Betriebsfläche von 490.000m². Ihr organisatorisch untergeordnet sind eine Abteilung für Papierherstellung, ein Zweigwerg für die Herstellung von Kaustischer Soda, die Chemiefabrik Tongrim, die Chemiefabrik Sinuiju und die Fabrik für Färbereiausrüstungen Sinŭiju. Das Vereinigte Chemiefasernwerk Sinuiju ging hervor aus dem 1919 von der japanischen Fuji Papier AG zur Herstellung von Pulpe gegründeten Chosen Papierfabrik (Jahreskapazität 1.000t). 1921 wurde sie in die Oji Papier AG einverleibt und erweitert. Nach der Ü bernahme der Fabrik durch die Koreaner erfolgten weitere Erweiterungen, so dass 1946 mit der Herstellung von Zeitungspapier und Papier für Schulbücher begonnen 1 Der insgesamt 129km lange Samgyo-chŏn, ein Nebenfluss des Yalu, bildet die Südgrenze von Sinuiju-si zum Ryongchon-kun und fließt dann in den Phihyŏn-kun. 2 KOFC 2010, 259; s. auch KIET 1996, 266-267. 3 Für weitere Informationen s. KIET 1996, 287-288. 4 Chosun Ilbo 13.11.1995; nach KOFC (2010, 587) liegt er in Majŏn-dong.

werden konnte. Zerstörungen im Korea-Krieg folgte der Wiederaufbau. 1955 wurde die Produktion wieder aufgenommen. Als Rohstoffe für die in diesem Werk hergestellte Pulpe dienen Schilf von den Schilffeldern der Yalumündung (Pidan-sŏm, Ryongchon-kun) und aus der Stadt Jongju, Reisstroh des westlichen Agrargürtels am Gelben Meer sowie Maisstengel. Salz stammt aus den Salinen des Westküstengebietes, durch Elektrolyse wird kaustische Soda hergestellt für die Herstellung von Chemiefasern und von Papier. Elektrische Energie wird aus dem Suphung-Kraftwerk bezogen 5. Die Sinuiju Enamel Ware Factory wurde in den 50er Jahren gebaut und ist der größte Kleineisenwarenproduzent der KDVR mit mehreren Abteilungen und einer Zweigfabrik. Es werden 130 Sorten emaillierter Kleineisenwaren hergestellt wie Besteck, Essgeschirr, Becher, Eimer, Töpfe, Pfannen Waschschüsseln hergestellt (Choi Sŏn-yŏng 2001). Im Jahre 2003 wurde das Werk modernisiert (KCNA 17.9.2003). Das Werk produziert auch für den Export. Die Sinuiju Cosmetics Factory wurde zwischen 1945 und 1950 errichtet (KJY-23 1989, 438) 6 und lag ursprünglich im Zentrum der Stadt. Sie stellte Seife, Papierseife, Zahnpasta, Cremes und Duftkörper her. Ca. 1990 wurde sie modernisiert und 1995 erweitert (KIET 1996, 171). Anlässlich eines Besuches vom Kim Jong Il im Juni 1999 verfügte er die Verlegung der Fabrik in das 5 km vom Stadtzentrum entfernte Süd-Sinŭiju, wo ein Industriegebiet sich in Planung befand. Im Januar 2001 war das Werk am neuen Standort fertiggestellt mit Abteilungen für Seife, Zahnpasta und Kosmetika (Kim Tu-hwan 2003). Im Januar 2004 kam eine Abteilung für die Herstellung von Schachteln und sonstige Verpackungen hinzu. Die Kosmetikafabrik Sinŭiju gilt nun als die größte Kosmetikafabrik der KDVR. Im November 2004 berichteten nordkoreanische Medien, dass die Produktion nun unter sterilen Bedingungen möglich sei. Die Produkte der Kosmetikafabrik Sinŭiju sind in der KDVR sehr beliebt und konkurrieren mit den Produkten der Kosmetikafabrik Phyŏngyang. Die unter der Bezeichung Nŏ-wa na (Du und ich) in Sinŭiju hergestellte Produktserie ist für den Export bestimmt. Mittlerweile werden die Produkte jedoch auch innerhalb der KDVR unter dem Produktnamen Pomhyanggi (Frühlingsduft) verkauft. Abb. Sinuiju-IV: Sinuiju Textile Factory Abb. Sinuiju-V: Pomhyanggi-Produkte aus (2012) Sinujiu in einem Hotel in Wonsan (2012) In der Sinuiju Shoes Factory werden hauptsächlich Stiefel hergestellt, die in der ganzen Provinz Phyongbuk verkauft werden. 5 Han guk-sanop-ŭnhaeng 2000, 242-244 und 428-429; KOFC 2010, 587-589. 6 Zitiert nach Jǒng Ŭn-i (2012).

Bei der Sinuiju Footwear Factory handelt es sich mit einer Jahreskapazität von 20 Millionen Paar Schuhen um die größte Schuhfabrik der KDVR. Hergestellt werden vor allem Stoffschuhe. Die hier gefertigten Sportschuhe, Arbeitsschuhe, Gummistiefel, PVC-Schuhe, Basketballschuhe und einfache Stoffturnschuhe werden in alle Teile der KDVR, teilweise auch exportiert. Die Fabrik wurde bereits zur Zeit der japanischen Kolonialherrschaft gebaut. Im Jahre 1982 fielen auf diese Fabrik über 16% der nordkoreanischen Schuhproduktion. Im April 1992 wurde ein besonderer Fabrikteil für die Exportproduktion fertiggestellt (KOFC 2010, 608). Das Werk mit 4.000 Beschäftigten hat eine eigene Energieabteilung, die aus Steinkohle Dampf erzeugt und so die für die Schuhherstellung notwendige Energie bereitstellt (KIET 1996, 110). 2009 und 2010 wurde das Werk weiter modernisiert (KOFC 2010, 608). Laut Aussagen von Flüchtlingen aus Nordkorea haben Sportschuhe aus der Fabrik für Fußbekleidung Sinŭiju einen sehr guten Ruf. In der Sinuiju Textil Factory sind auf einer Fläche von 154.000m² 3.500 Personen beschäftigt. Die Fabrik wurde nach Angaben der (Süd-)Koreanischen Handelsbank im August 1945 errichtet und ging 1947 in Betrieb, die Einrichtungen wurden jedoch im Korea-Krieg zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurde der Betrieb im Juli 1959 wieder aufgenommen 7. Es erfolgten mehrere Erweiterungen des Werkes. 1983 wurde verlautbart, dass man nur noch einheimische Rohstoffe verwenden würde. Das Werk wird vom Vereinigten Chemiefasernwerk Sinŭiju mit Stapelfasern beliefert, Energie bezieht es aus dem betriebseigenen Wärmekraftwerk. Das hergestellte Garn wird nicht nur in der eigenen Fabrik zu Stoffen weiterverarbeitet, sondern auch an kleine und mittlere Textilfabriken geliefert. Die Sinuiju Family Goods Factory wurde 1969 gegründet und hier stellt man unter anderem Aluminium und Harz her, womit verschiedenste Produkte für den häuslichen Bedarf erzeugt werden (IPA-5 2003, 77). Abgesehen von den in Kap. III.7.3. als wichtige ermittelt Betriebe gibt es in Sinuiju freilich zahlreiche andere, von denen einige hier vorgestellt werden. In der Factory 4. March werden Kommunikationskabel herstellt. Im April 2002 wurde sie um eine moderne Produktionsstraße erweitert, die, wie das Zentralorgan der Koreanischen Arbeiterpartei, die Rodong Sinmun, am 1.7.2002 heraushebt, in der Lage ist, dünnen Isolierdraht, auch aus mehreren Strängen bestehend, herzustellen (Yonhap 2002). Außerdem werden in dieser Fabrik, die als Rüstungsbetrieb angesehen wird, jährlich ca. 150.000 Paar weiße Gummischuhe hergestellt 8. Im September General Iron Enterprise werden jährlich 96.000 Tonnen minderwertiger Stahl (samhwachŏl) 9, 90.000 Tonnen Stahl und 90.000 Walzstahl hergestellt 10. Der Name daher, dass Kim Il Sung sich im September 1970 hierhin begeben und den Standort für die Industrieanlage festgelegt haben soll. Auch ein Elektro-Hochofen soll eingeführt worden sein. Modernisiert wurde das Stahlwerk mit Hilfe von Wissenschaftlern der TU Kim Chaek aus der Hauptstadt Pyongyang (KCNA 13.1.2005). Die Sinuiju Streptomycin 11 Factory ist eine Spezialfabrik für Antibiotika, in der u.a die antibiotikahaltige Salbe Terramyzin, Medizin für Spritzen usw. hergestellt werden 12. 7 Han guk-sanop-ŭnhaeng 2000, 407. Nach anderen Angaben, die gestützt sind auf Artikel der nordkoreanischen Rodong Sinmun, soll die Fabrik im August 1959 errichtet worden sein (KIET 1996, 76). 8 Han guk-sanop-ŭnhaeng 2000, 450. 9 Es handelt sich um 90-95%tigen Stahl, bei dessen Verhüttung Anthrazit verwendet wurde. Bei der Verwendung von Koks würde 97%tiger Stahl entstehen. 10 Han guk-sanop-ŭnhaeng 2000, 57. 11 Streptomyzin ist ein Wirkstoff, der aus Bodenmikroben gewonnen wird und für die Herstellung der meisten Antibiotika für die Human- und die Veterinärmedizin sowie für die Landwirtschaft benutzt wird.

Die Sinuiju Pulp Factory liegt in Sinǔiju Sumun-dong und ist ca. 5.000m² groß. Sie wurde im September 1949 gebaut, um Reispapier herzustellen. 1956 begann man mit der Kunstseidenpapierproduktion. 1971 wurden Hanf und Flachs verarbeitet und Zigarettenpapier und Verpackungspapier für Nahrungsmittel hergestellt. Als Rohstoffe werden in der Regel Schilf aus der Flussmündung des Yalu, Maisstengel und Reisstroh verwendet. Die Kunstseidenpulpe wird an die Textilfabrik Sinŭiju geliefert, die Schwefelpulpe wird für die Papierherstellung im eigenen Betrieb gebraucht. Und die Bindemittel finden bei der Brikett- und Straßenbelagherstellung Verwendung. Die Qualität der Produkte dürfte ähnlich sein mit der Papierherstellungsabteilung des Vereinigten Chemiefaserwerks Sinŭiju. Dass jedoch mit den selben Maschinen unterschiedliche Papiersorten hergestellt werden, dürfte sich negativ auf die Qualität auswirken 13. Außerdem hat in Sinuiju die Korea Amnokgang Trading Corporation ihren Sitz. Dies wurde im Jahre 1977 ihrer Bestimmung übergeben. Ihr zugeordnet sind Exportwarenproduktionsbasen für Buntmetall, Nichtmetall, Schilfverarbeitung, Meeres- und Agrarprodukte, Kleidung, elektronische Zubehörteile und Zierschnallen in Sinuiju und Umgebung. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten liegt auf den Handel mit den Grenzgebieten der VR China 14. Sinuiju special economic zone Im September 2002 überraschte Nordkorea die Welt damit, eine kapitalistische Sonderverwaltungszone Sinŭiju zu gründen. Sie sollte sich zu einem internationales Zentrum für Finanzen, Handel, IT-Industrie, moderne Wissenschaft, Unterhaltung und Tourismus entwickeln. Dazu sollte die Region bis zum 31. Dezember 2052 eine weitgehend autonome Regierung erhalten. Geplant waren die Ausstellung eigener Reisepässe und die Herausgabe einer eigenen Währung. Auch eine eigene Fahne war bereits entworfen: mit Pfingstrose auf blauem Grund. Ä hnlichkeiten mit Hongkong waren wohl nicht unbeabsichtigt. Offizielle Sprachen sollten Chinesisch, Koreanisch und Englisch sein. Man wollte also beim Aufbau dieser Wirtschaftszone wesentlich konsequenter vorgehen als bei dem gescheiterten Versuch in Rajin-Sŏnbong. Als Gouverneur wurde reichlich ungewöhnlich ein Ausländer, Yang Bin, ernannt, ein 39jähriger Niederländer chinesischer Abstammung, laut Forbes zu dieser Zeit der zweitreichste Chinese der Welt. Nordkorea ist durchaus an der Errichtung von Sonderzonen interessiert, jedoch nicht an Beeinflussungen von außerhalb. Leicht abgrenzbare Randlagen erscheinen den nordkoreanischen Machthabern somit am besten geeignet für internationale Experimente. Zwar gibt es in Sinŭiju ausreichend Brauchwasser und Strom aus dem Wasserkraftwerk Suphung. Der Hafen selbst ist jedoch sehr klein und die sonstige Infrastruktur ist sehr schwach entwickelt. Eben mit dem Hinweis auf die schlechte Infrastruktur hatte noch 1999 der südkoreanische Hyundai-Konzern die Errichtung eines Industriekomplexes abgelehnt. Yang Bin kündigte kurz nach seiner Ernennung zum Gouverneur an, dass mehrere hunderttausend derzeitige Einwohner von der 132km² großen Fläche vertrieben werden und eine drei Meter hohe Mauer gebaut werden soll. Es machten sich sofort Gerüchte breit, nach denen 12 Han guk-sanop-ŭnhaeng 2000, 247; siehe auch Streptomyzin-Fabrik Sinuiju auf http://www.naenara.com.kp/de/realtrade/?company+1+3. 13 Han guk-sanop-ŭnhaeng 2000, 430 14 Naenara: Koreanische Handelsfirma Amnokgang http://www.naenara.com.kp/de/realtrade/?company+5+4

besonders die Stadtteile im Norden Apgang-dong, Ponbu-dong, Yŏkjŏn-dong, Chaeha-dong von den Umsiedlungen in unbestimmte Ziele oder nach Süd-Sinuiju betroffen sein würden 15. Laut einer KOTRA-Studie erwartete man, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren Investitionen in dieser nordkoreanischen Stadt größtenteils von Chinesen und Ü bersee-chinesen getätigt werden würden und weniger von westlichen Firmen. Investitionen westlicher Firmen erwarte man in vollem Umfange erst vier bis fünf Jahre später, wenn Verbesserungen in der Infrastruktur und des unternehmerischen Umfeldes deutlicher sichtbar geworden sind (nach Yoo 2002). Doch es kam alles ganz anders. Bereits Anfang Oktober 2002 verhafteten chinesische Sicherheitsbehörden in Shenyang Gouverneur Yang Bin. Ihm wurden von chinesischer Seite Steuerhinterziehung und illegale Geschäftspraktiken in China vorgeworfen. Später wurde Yang Bin zu 14 Jahren Haft verurteilt. Später war mit Julie Sa eine als Tochter zweier chinesischer Eltern in Südkorea geboren und aufgewachsene Frau, die später nach Kalifornien emigriert war, als potenzielle Gouverneurin von Sinŭiju im Gespräch. Doch Ende 2004 verkündeten die Medien, dass auch nordkoreanische Stellen das Ende des Projektes Sonderzone Sinŭiju verkündet hatten. Was waren nun die Gründe für das schnelle Scheitern? Vor allem war das Projekt nicht ausreichend mit China abgestimmt. So deutete anfangs vieles darauf hin, dass es an der Person Yang Bin lag. Möglicherweise hatte China Befürchtungen, dass Sinŭiju eine Spielhölle für Chinesen werden könnte, in der sich Kriminalität und Geldwäche entwickeln könnte. Insbesondere betrachtete man wohl Sinŭiju als einen lästigen Konkurrenten für die Region Nordostchina im Hinblick auf Investitionen. Seit 2009 ist nun aber wieder im Gespräch, die Sinuiju special economic zone zu entwickeln, wobei die DPR Korea die beiden Inseln Wihwa and Hwanggumphyong an China verleiht, um diese Bereiche zu Freihandelszonen zu entwickeln. Auch hat China sich mit Nordkorea über den Bau einer neuen Yalu River Highway-Brücke geeinigt (Tong 2010). 2010 wurde mit dem Bau begonnen, die Fertigstellung ist für 2014 vorgesehen. Diese neue Brücke befindet sich ca. 12-13 km stromabwärts der bereits bestehenden Korea-China Friendship Bridge in der Nähe von Hwanggumphyong und verbindet das Dandong New City Zone Guomenwan exhibition center mit Sinuiju. Zwar wurde am 12.3.2011 von nordkoreanischer Seite ein Hwanggumpyong and Wihwa Island Economic Zone Law beschlossen, Verhandlungen zwischen China und Korea laufen aber noch. Am konkretesten scheinen die Ü berlegungen im Hinblick auf die südlicher der beiden Inseln Hwanggumphyong gediehen zu sein. Eine Spezialisierung auf Handel und Information, Tourismus und Kultur sowie moderne Landwirtschaft und verarbeitende Industrie ist vorgesehen. Es ist geplant, dass dort einmal bis zu 300.000 Nordkoreaner arbeiten sollen (KBS World Radio 2011). Ein weiteres Gebiet in der Nähe von Sinuiju, das in die Planungen für den Bau von Wirtschafts- Sonderzonen einbezogen wird, ist die Gegend um Taegyedo, wo in den letzten Jahren weitreichende Neulandgewinnungsarbeiten durchgeführt worden waren. Sinuiju ist die Endstation der Eisenbahnlinie zwischen Pyongyang und Sinuiju. Von hier aus gibt es Zugverbindungen nach China. Der Bahnhof Sinuiju Youth wurde im Zuge der 15 Kukmin Ilbo 30.9.2002, http://www.kmib.co.kr/html/kmview/2002/0930/091874442311121400.html

Errichtung der Eisenbahnlinie von Seoul nach Sinuiju im Jahre 1905 gebaut. Diese Station ist die Grenzstation für Züge von und nach Beijing. Es werden sowohl Passagiere wie auch Frachtgüter transportiert. In Bahnhof Süd-Sinuiju, die ebenfalls auf der Linie zwischen Pyongyang und Sinuiju liegt, gabeln sich die Tǒksǒn-Linie (Süd-Sinuiju - Uiju Tŏkhyŏn) und die Paekma- Linie (Süd-Sinuiju Phihyon Yomju) ab. Wichtige Straßen führen von Sinuiju in Richtung Pyongyang, Ǔiju und Phihyon. Bis Pyongyang sind es 236km. Abb. Sinuiju-VI:Nam-Sinuiju (2006) Abb. Sinuiju-VII: Nam-Sinuiju (2012) Durch den Hafen von Sinuiju gehen Frachtschiffe zu den Inseln im Unterlauf des Yalu und bis nach Ryongampho, Pidansom, Cholsan, Jongju, Nampho und Haeju an der Küste am Gelben Meer. Durch den Oberlauf des Yalu kommen und gehen Fracht- und Passagierschiffe nach Uiju, Okkang und Chongsong. Auch als innerstädtisches Verkehrsmittel werden Passagierschiffe eingesetzt. Zentrum von Bildung und Kultur im Nordwesten der DVR Korea Sinuiju war früher und ist heute eine Stadt der Ausbildung. Es gibt zahlreich sekundäre Ausbildungsstätten. Mehrere Fachhochschulen sind auf die Bereiche Industrie und Lehrerausbildung spezialisiert. Zusätzlich gibt es Fachhochschulen für die Landwirtschaft, für Medizin, für militärische Studien und die Parteikaderausbildung. Ein Forschungsinstitut beschäftigt sich mit chemischen Fasern. Zusätzlich gibt es zahlreiche kulturelle Einrichtungen, wie sie für eine Provinzhauptstadt üblich sind. Insgesamt gesehen hat nach der Auflistung im IPA Sinuiju die 4. meisten Kultureinrichtungen aller nordkoreanischen Städte (s. Tab. Sinuiju- III). Die zehn Parteimitlglieder von Rakwon Der Rakwon Machine Complex ist der größte Betrieb der Stadt. Das Wort Rakwon hat in Korea einen besonderen Klang. Es hat die Bedeutung Paradies. Der Rakwon Machine Complex wurde Stoff für eine Propaganda-Erzählung von Sin Pho-hyang und den Zehn Parteimitgliedern von Rakwŏn. So steht in einer Anmerkung eines biographischen Abrisses von Kim Jong Ils: Die zehn Parteimitglieder von Rakwon waren Angehörige einer Parteizelle der Gusseisen- Werkabteilung in der Maschinenfabrik Rakwon (damalige Bezeichnung), die während des Vaterländischen Befreiungskrieges durch die Beschleunigung ihrer Produktion erheblich zum

Sieg in diesem Krieg beitrugen. Eines Tages, Ende Juni 1952, nahm Kim Il Sung an einer Vollversammlung ihrer Parteizelle teil, um mit ihnen die Vorarbeiten für den Wiederaufbau nach dem Krieg zu besprechen. Da sagte eine Frau [Sin Pho Hyang] zu ihm: Der japanische Imperialismus hatte zwar alles zerstört, aber wir haben es in zwei bis drei Jahren wieder aufgebaut und gut gelebt. Nach Beendigung des Krieges können wir abermals wieder aufbauen und glücklich leben. Also, machen Sie sich keine so großen Sorgen darum! Aus ihren zuversichtlichen einfachen Worten ersah Kim Il Sung den starken Willen der koreanischen Arbeiterklasse und überzeugte sich davon, dass sie Recht hatte und unsere Partei bestimmt siegen kann, weil sie eine so willensstarke Arbeiterklasse hat. Später sagte er bei der Erinnerungen an jene Zeit: Ich kann ihre Worte das ganze Leben lang nie vergessen. 16 An die zehn Parteimitglieder von Rakwon werden immer wieder erinnert, wenn es gilt, den ihnen nachgesagten revolutionären Geist des selbstständigen Wiederaufbaus heraufzubeschwören, wie z.b. in der offiziellen Neujahrsbotschaft der KDVR des Jahres 2000. Hauptstadt der Provinz Phyongbuk Hauptstadt der Provinz Phyongan-pukto war zunächt Uiju. Sinuiju war verwaltungsmäßig ein Teil von Uiju. Bei der Verwaltungsreform 1913 jedoch kam Uiju zu Sinuiju. Sinuiju wurde dadurch Provinzhauptstadt und 1923 wurde das Provinzverwaltungsgebäude auch nach Sinuiju übersiedelt. 1914 wurde Sinuiju offiziell zur Stadt (Pu, ab 1947 Si) ernannt. 1939 wurde das Stadtgebiet Sinuijus dann zu Lasten von Uiju-kun vergrößert. Bei Umorganisationen in den 50er Jahren gab Sinuiju dann wieder Gebiete ab, 1952 an die Kun Uiju und Ryongchon, 1954 kamen 9 Ri in den neugegründeten Kun Kwangsŏng. 1989 wurde Sinuiju in drei Kuyok (Nam, Kwangmyŏng, Kangan) unterteilt, die im November 1991 jedoch wieder abgeschafft worden sind. Hohe Bevölkerungsdichte in Alt-Sinuiju Die Stadt wurde im Schachbrettmuster angelegt. Am Yalu, wo die Flöße mit Baumstämmen aus den Waldregionen des Nordens zerlegt wurden, entstanden große Holzverarbeitungsfabriken. 1938 war die Bevölkerung von Sinuiju auf 52.384 Einwohner angewachsen, davon waren 16% Japaner und 12% Chinesen (Lautensach 1945, 246). Die Bevölkerungsgruppen lebten in verschiedenen Vierteln, es gab eine Japanerstraße dort, wo heute der Stadtteil Sinwŏn-dong liegt und eine Chinesenstraße dort, wo heute der Namsŏ-dong und der Namha-dong liegen (Yi Yo-sep 2002). In den übrigen Gebieten lebten die Koreaner. 1945 hatte die Stadt ca. 120.000 Einwohner. Majŏn-dong, in einiger Entfernung östlich des Bahnhofs gelegen, galt Anfang der 40er Jahre als Wohnort besonders armer Bevölkerungsschichten. Im Korea-Krieg wurde Sinuiju Opfer heftiger Bombardierungen durch US-Kampfflugzeuge. General Douglas MacArthur hatte befohlen, ein Ö dland zu bilden zwischen der Front und der koreanisch-chinesischen Grenze. Am 8. November 1950 waren somit 79 B-29 550 Tonnen Brandbomben auf Sinuiju mit dem Ziel, es von der Landkarte wegzuradieren (Cumings 2004). Die enormen Anstrengungen, die beim Wiederaufbau zu leisten waren, werden durch die Legendenbildung um Sin Pho Hyang und die zehn Parteimitglieder der Maschinenfabrik Rakwŏn deutlich. 16 Kim Jong Il Bibliographischer Abriss. Verlag für Fremdsprachige Literatur Pyongyang, Korea (2001, 233)

Die Innenstadt von Sinuiju ist vollkommen überbevölkert. Bereits in den 50er Jahren schrieb Saitschikow (1958, 322): Der Mangel an geeignetem Baugrund für die Stadt bedingte eine sehr gedrängte Bauweise. Die 127.000 Einwohner müssen auf einer Fläche von kaum mehr als 2km² Platz finden. In der Stadt gibt es keine großen Parkanlagen und Gärten. Jedes Fleckchen Boden ist von Wohnhäusern in Beschlag genommen, die in rechteckigen Vierteln angeordnet wurden. Geradlinige Straßen mit mehrstöckigen Gebäuden nehmen das Ufer des Flusses ein. In den nördlichen und südlichen Randgebieten entstanden Industrieunternehmen. Die Provinzhauptstadt von Phyongbuk, Sinuiju, ist die lebhafteste Stadt innerhalb der DVR Korea. Einer Grenzstadt gemäß gibt es lebhaften Handel und auch viele Ortsveränderungen bei der Bevölkerung. Es ist der Ort, in dem auswärtige Kultur am schnellsten hineindringt. Der berühmteste Markt in Sinuiju seit den 1980er Jahren ist der Chaeha-Markt. Von diesem wurde berichtet, dass er in den 1990er Jahren verschwunden sei (Chosun Ilbo 13.11.1995). Satellitenaufnahmen aus den 2000er Jahren bezeugen ein Wachstum dieses Marktes von 2002 bis 2011. 2012 ist er dann verschwunden. Ein neuer großer Markt wurde jedoch am südlichen Rand von Alt-Sinuiju errichtet (North Korean Economy Watch 2013). Die Provinzzentrale der Arbeiterpartei befindet sich in Ponbu-dong, dort leben auch viele Kader der Provinzzentrale der Partei konzentriert. Das Administrationskomitee der Provinz befindet sich in Sinwŏn-dong, dort wohnen auch die hohen Kader der Provinzverwaltung. Außerdem, bis auf besondere Ausnahmen, wohnen die meisten Kader der Stadt und die tatsächlich Mächtigen außer in Ponbu-dong und Sinwŏn-dong in Kwanmun-dong, Kŭnhwa-dong und Yŏkjŏn-dong konzentriert. Die Wohnhochhäuser der Provinzkader sind mit einer Mauer von den Häusern der übrigen Bevölkerung abgetrennt (NK Chosun.com 2003). Im Jahre 1975 wurde ein 3. Klasse Hotel gebaut mit 53 Zimmern. Es liegt in Kwanmun-dong und wird hauptsächlich von Chinesen benutzt. Es liegt fünf Autominuten vom Zollamt entfernt. Alt-Sinuiju, Nam-Sinuiju, Yŏnha: drei verstädterte Gebiete Die verstädterten Bereiche Sinuijus lassen sich genetisch grob in drei Gebiete unterteilen: 1. Alt-Sinŭiju, oder Nord-Sinŭiju. Dies ist das ursprüngliche Sinuiju, welches durch Dämme abgesichert worden ist. 2. Nam-Sinŭiju, d.h. Süd-Sinuiju, das ist das Gebiet südlich von Alt-Sinuiju, insbesondere rund um den ehemaligen Rakwŏn-rodongjagu und das ehemalige Kwangsŏng-ŭp. 3. Das Gebiet des ehemaligen Yŏnha-rodongjagu im Nordosten des Stadtgebietes.

Eingemeindungen 1961, 1963 und 1989 Nachdem Sinŭiju in den 50er Jahren verkleinert worden war, kam es Anfang der 60er Jahre und 1989 zu Eingemeindungen: - 1961 wurden Sangdan-ri und Hadan-ri (beide Uiju-kun) sowie Majŏn-ri und Sŏnsang-ri (beide Kwangsŏng-kun) in die Stadt aufgenommen - 1963 wurde der Kwangsŏng-kun aufgelöst und bis auf Samsang-ri, das in den Phihyonkun kam, wurde er Teil von Sinuiju-si. Davon betroffen waren Kwangsŏng-up (1954), der Rakwŏn-rodongjagu (1957) und 11 Ri - 1989 kam es zu Eingemeindungen von Teilen des Uiju-kun, die als Yŏnha-dong nach Sinuiju-si kamen sowie zur Eingemeindung von Tajiri (Uiju-kun). Abb. Sinuiju-VIII: Eingemeindungen Abb. Sinuiju-IX: Verstädterte Gebiete und Industrieregionen sowie Topographie (Grundlagen: Yi Sang-jun et.al. 2011, S. 75 und 83) Verstädterungsprozesse in Sinuiju 1955 wurden 31 Dong innerhalb der Stadt Sinuiju gegründet, 1957 und 1961 kommt es zu Umgruppierungen im Verlaufe derer sich die Zahl der Dong innerhalb der Stadt Sinuiju auf 25 reduziert. Dazu kommen Kwangsŏng-up, das 1954 gegründet wurde, und der 1957 gegründete Rakwon-rodongjagu (Kwangsŏng-kun). Beide liegen heute innerhalb der Stadtgrenzen Sinuijus.

Abb. Sinuiju-X: Dong 1961 Abb. Sinuiju-XI: Dong 1976 Abb. Sinuiju-XII: Dong 1994 1963 wird Kwangsŏng-up in drei Dong aufgeteilt, Rakwŏn-rodongjagu wird Dong. Sinphungdong kommt zu Majŏn-ri, was gleichzeitig zu Majŏn-dong aufsteigt. 1967 entstehen durch Spaltungen vier neue Dong, drei davon liegen in Alt-Sinŭiju, einer im Süden. 1972 entsteht der Yŏnha-rodongjagu. 1976 spaltet sich Rakchŏng-dong von Rakwŏn-dong ab. 1989 entstehen aus ehemaligen Ri insgesamt 5 neue Dong südlich von Alt-Sinŭiju. Gleichzeitig werden Rakchŏng-dong und Rakwŏn-dong jeweils in zwei Dong unterteilt. Jeweils 3 neue Dong entstehen 1990 und 1994 durch Abspaltungen bestehender Dong. Davon liegen 4 Dong südlich von Alt-Sinuiju und einer innerhalb von Alt-Sinuiju. Ein weiterer ist eine Abspaltung von Yŏnha-dong, das aus dem Yŏnha-rodongjagu hervorgegangen war. Verteilung der Dong (Ŭp, Rodongjagu) innerhalb von Sinŭiju (in den Grenzen von heute) Alt-Sinŭiju Süden, (Südosten) Yŏnha 1955 31 2-1957 29 3 1961 25 3-1963 25 5-1967 26 8-1972 26 8 1 1976 26 9 1 1989 26 16 1 1990 27 18 1 1994 27 20 2 Tab. Sinuiju-VI: Anzahl der Dong in den Regionen Alt-Sinuiju, Nam-Sinuiju und Yŏnha Die Entwicklung von Nam-Sinuiju ab Ende der 1980er Jahre Es wird deutlich, dass die administrative Gliederung innerhalb von Alt-Sinuiju bereits um 1961 konsolidiert war und zwischen 1961 und 1994 nur noch zwei neue Dong durch Abspaltung von anderen Dong hinzu kamen. Lebhafter verlief die Entwicklung außerhalb der mit einem Damm ungebenden Alt-Stadt.

1955 gab es mit Sinphung-dong im Südosten, das 1963 in Majŏn-dong eingegliedert wurde, nur ein Dong außerhalb des alten Stadtkerns von Sinuiju. Dazu kommt Kwangsŏng-up, der Verwaltungssitz des Kwangsŏng-kun, der 1963 in das Stadtgebiet von Sinuiju eingemeindet wurde. 1957 wurde der Rakwŏn-rodongjagu gegründet. 1963 wurde Kwangsŏng-up in drei Dong aufgeteilt. Erste Zeichen für eine Entwicklung im Süden von Sinuiju zeigen dann die neu entstandenen Dong in den Jahren 1967 und 1976. Abb. Sinuiju-XIII: Alt Sinuiju Fotos: Dormels 2012 Abb. Sinuiju-XIV: Nam-Sinuiju Weitreichende Veränderungen werden dann ab Ende der 80er Jahre deutlich sichtbar. Die nordkoreanische Regierung hatte ein Programm zur Entwicklung von Nam-Sinŭiju (Süd-Sinŭiju) vorangetrieben. Aufgrund der ständigen Gefährdung von Sinuiju durch Hochwasser wurde in den 1980er Jahren 5km von Sinuiju entfernt auf etwas höher liegendem Territorium Nam-Sinuiju aufgebaut. Zuvor gab es in dieser Region bereits einige Fabriken wie z.b. der Rakwon Machine Complex. Ursprünglich war geplant, städtische Funktionen von Alt-Sinuiju nach Nam-Sinuiju umzusiedeln, es blieb aber schließlich beim Aufbau von Wohneinheiten. Problematisch beim Aufbau von Wohnvierteln erwies sich aber das Vorhandensein der bereits bestehenden Industrieanlagen (Jang Se-hun 2006, 491-492).

Statistik 2002 bestand Sinuiju somit aus 49 Dong und 9 Ri. Das PSC-8 (2009) verzeichnet aber 50 Dong und 9 Ri, ohne jedoch weitere Hiweise zu den Dong zu geben. W versus S 1955 (33) 32 - extern 1 1957 (32) 1-2 extern 2 1961 (28) - -7/3 extern 2 1963 (30) - (2) 1967 (34) - 4 1972 (35) 1 - extern 1 1976 (36) - 1 extern 1 1989 (43) 5 2 1990 (46) - 3 1994 (49) - 3 Sinuiju Koreas Tor zum eurasiatischen Festland Sinuiju ist die Hauptstadt der Provinz Phyongan-bukto. Die Stadt liegt 40 km oberhalb der Mündung des Yalu und lediglich 6 m über dem Meeresspiegel, daher besteht die latente Gefahr vor Flutkatastrophen. Sinŭiju verdankt seine Entstehung dem Bau einer Eisenbahnlinie von Seoul nach hierher, die 1905 fertiggestellt worden war. Die Japaner legten die Strecke so, dass sie nicht bei Ŭiju, sondern in einer Sumpfgegend westlich davon den Yalu überquerte. Den Endpunkt auf koreanischer Seite nannten die Japaner Neues Uiju, Sinuiju. Im September 2002 überraschte Nordkorea die Welt damit, eine kapitalistische Sonderverwaltungszone Sinuiju zu gründen. Sie sollte sich zu einem internationales Zentrum für Finanzen, Handel, IT-Industrie, moderne Wissenschaft, Unterhaltung und Tourismus entwickeln. Nach der Verhaftung des designierten Gouverneurs, Yang Bin, ein Niederländer chinesischer Abstammung, durch chinesische Behörden, wurde das Projekt gestoppt. Zur Zeit wird über chinesich-koreanische Kooperationen bei der Entwicklung der Inseln Hwanggumphyong und Wihwa verhandelt. Ein besonderes Potenzial von Sinuiju für Korea liegt in einer möglichen Ausweitung seiner Funktion als Tor zum eurasiatischen Festland. Von 1989 bis 1994 hat sich die Zahl der Dong im Süden mehr als verdoppelt, während Alt- Sinuiju fast stagnierte.