Predigt für die Zeit nach dem Trinitatisfest (15.So.n.Tr.) Die Gnade des Heiligen Geistes erleuchte unsere Herzen und Sinne.

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Transkript:

Predigt für die Zeit nach dem Trinitatisfest (15.So.n.Tr.) Kanzelgruß: Gemeinde: Die Gnade des Heiligen Geistes erleuchte unsere Herzen und Sinne. Das Wort Gottes, das dieser Predigt zugrunde liegt, lesen wir beim Evangelisten Lukas im 12. Kapitel: 22 Er sprach aber zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen sollt. 23 Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung. 24 Seht die Raben an: sie säen nicht, sie ernten auch nicht, sie haben auch keinen Keller und keine Scheune, und Gott ernährt sie doch. Wie viel besser seid ihr als die Vögel! 25 Wer ist unter euch, der, wie sehr er sich auch darum sorgt, seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte? 26 Wenn ihr nun auch das Geringste nicht vermögt, warum sorgt ihr euch um das andre? 27 Seht die Lilien an, wie sie wachsen: sie spinnen nicht, sie weben nicht. Ich sage euch aber, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. 28 Wenn nun Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen! 29 Darum auch ihr, fragt nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und macht euch keine Unruhe. 30 Nach dem allen trachten die Heiden in der Welt; aber euer Vater weiß, dass ihr dessen bedürft. 31 Trachtet vielmehr nach seinem Reich, so wird euch das alles zufallen. 32 Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.

Lasst uns beten: Gemeinde: Lieber Vater im Himmel, lass uns ruhig werden, dass wir dich hören und deinem Wort Vertrauen schenken in Jesus Christus. I Liebe Gemeinde! Manchmal beneiden wir Erwachsenen die kleinen Kinder, die völlig sorglos und geborgen aufwachsen können. Deren Welt ist noch in Ordnung, die können nachts noch ruhig schlafen. Aber es hilft nichts: wir sind eben keine kleinen Kinder mehr. Manchmal, da rauben uns die Sorgen nachts den Schlaf. Das sind nicht die kleinen Sorgen des Alltags, sondern da geht es um Lebensfragen. Hundertmal können wir uns einreden, dass es gegen die Sorgen auch nichts nützt, wenn wir uns schlaflos im Bett herumwälzen. Echte Sorgen lassen sich nicht wegreden. Da hilft eigentlich nur, dass der Grund für die Sorge weggenommen wird - sei es eine Krankheit, sei es ein drohender Verlust, sei es ein schlimmer Fehler, den wir gemacht haben. Da hilft kein: es ist schon nicht so schlimm. Da hilft auch nicht die Flucht in Ablenkung oder der Versuch, alles zu vergessen. Wer hilft uns aus unsern Sorgen? Die Werbeleute versuchen uns einzureden, dass die richtige Versicherung hilft. Sorglos ins Alter, - rundum sorglos im Verkehr, - keine Sorge Volksfürsorge - und so weiter. Wenn es nach denen ginge, wäre unsere einzige Sorge, wie wir das Geld für die vielen Versicherungen aufbringen können. Aber kannst du dir einen Menschen vorstellen, der so reich ist, dass er jede Versicherung bezahlen kann und der deswegen ohne Sorge wäre? Und nun kommt Jesus und sagt: Macht euch keine Sorgen! Willst du unsere Sorgen wegreden, Jesus? Willst du uns obendrein noch ein schlechtes Gewissen machen, wenn wir Sorgen haben? Hat es denn Zweck, dir zuzuhören, bist du nicht ein bisschen weltfremd? II Ja, Jesus ist weltfremd. Aber nicht so, wie du dir das denkst. Denn er kennt das Leben schon mit all seinen Sorgen und Problemen. Mehr noch: er kennt auch das Sterben. Und das Sterben ist schließlich der letzte Grund für all unsere Sorgen. Sterben, der Verlust des Lebens; davor haben die Menschen Angst wie jede Kreatur.

Jeder Grund zu echter Sorge ist die Gefahr, ein Stück Leben zu verlieren. Und in all unseren Sorgen jagen wir gierig dem Leben nach. Jesus kennt also die Sorgen; er kennt die Welt mit ihren Problemen. Und doch kennt er noch etwas anderes. Er kennt die Welt auch aus der Sicht Gottes. Da sehen die Dinge anders aus. Jesus sieht, was die Welt im Innersten zusammenhält. Jesus sieht die Liebe Gottes. Deswegen ist er mitten in dieser Welt doch weltfremd; er kann die Dinge anders sehen. So redet er nicht einfach in netten Sprüchen von einem lieben Gott, der dann im entscheidenden Moment doch nichts tut. Sondern er lenkt unsere Blicke mitten in diese Welt hinein. Seht die Raben an; seht die Lilien an! Gott sorgt für sie. Ein paar unwichtige Vögel, ein paar Feldblumen - sie machen sich keine Sorgen, und doch leben sie und können sogar Pracht entfalten. Wie kann Jesus aus dem Blick in die Natur solche Schlussfolgerungen ziehen? Eben deshalb, weil sein Blickpunkt nicht in dieser Welt verhaftet bleibt, sondern Gott mit sieht. Jesus lenkt unsern Blick nicht einfach auf die Natur, sondern auf die Natur als Schöpfung Gottes. Und er sagt: auch du bist ein Geschöpf Gottes. Warum sollte Gott nicht auch für dich sorgen, wenn er es schon für viel geringere Lebewesen als dich tut? Und dann erinnert Jesus uns an eine unangenehme Wahrheit: das, worum wir uns eigentlich sorgen, nämlich Leben und Tod, das ist sowieso nicht in unserer Hand. Wer ist unter euch, der wie sehr er sich auch darum sorgt, seines Lebens Länge auch nur ein Bisschen zusetzen könnte? Eingeschlossen in diese Welt kann das ein Mensch erkennen und wird doch immer wieder genau das versuchen: das Leben noch verlängern. Als Geschöpfe Gottes aber erkennen wir im Glauben: wir sind in Gottes gnädiger Hand. Genau das sagt Jesus. Weltfremd? Gib uns Gelassenheit, die nicht aus dieser Welt kommt, himmlischer Vater! III Was aber ist, wenn du nun doch Sorgen hast und die Sorgen einfach nicht weggehen wollen? Müssen wir ein schlechtes Gewissen haben, wenn Sorgen uns quälen - ein schlechtes Gewissen, weil wir uns nicht von Jesus haben trösten lassen, weil unser Glaube nicht stark genug ist? Oder ist es sogar falsch, vorauszuschauen und vorzusorgen in unserm Leben?

Wenn dein Kind ängstlich ist und sich Sorgen macht - würdest du es deswegen tadeln oder würdest du es trösten? Trösten natürlich. Und es ist kein Zufall, dass Jesus in dem Wort übers Sorgen von Gott als unserm Vater spricht. Er weiß, dass wir uns um vieles sorgen. Deswegen will er uns trösten und helfen; er möchte uns dazu helfen, dass an die Stelle der Angst und Sorge immer mehr das Vertrauen auf den himmlischen Vater und die Gelassenheit tritt. Es geht also nicht darum, dass Jesus hier etwa eine Lebensmaxime und Verhaltensregeln ausgibt. Kein: wehe, wenn du dir Sorgen machst! Gott ist auch nicht beleidigt, wenn du dich nicht an die Sei-sorglos-Regel hältst. Sorglosigkeit kann man nicht befehlen, wer wüsste das besser als unser himmlischer Vater nach so viel Erfahrung mit so vielen seiner Menschenkinder? Wenn aber die Sorgen dich plagen und obendrein noch die Zweifel kommen, ob das denn alles richtig ist mit dem Glauben und mit deinem Glauben - dann gilt um so mehr der tröstliche Zuspruch: Fürchte dich nicht! Und du kannst den himmlischen Vater um Hilfe bitten, auch dann noch, wenn du gar kein Vertrauen und gar keine Glaubensstärke mehr in dir verspürst. Er lässt auch seine geringsten Geschöpfe nicht im Stich; sollte er da etwa dich im Stich lassen? Wie ist das aber nun, wenn es praktisch wird? Jesus sagt doch, man soll sich um die elementarsten Bedürfnisse nicht sorgen: Nahrung und Kleidung. Sollen wir etwa einfach so durchs Leben segeln und uns um gar nichts mehr kümmern und sagen: Gott wird es schon richten? Keine Vorsorge mehr, keine Vorratshaltung, keine Versicherung, einfach so in den Tag hinein leben? Immer wieder haben Menschen das im Lauf der Kirchengeschichte versucht. Berühmt ist der Franziskanerorden, dessen Mönche es sich wie Franz von Assisi zum Ziel setzen, ganz in Armut zu leben nach dem Motto: Gott sorgt schon für uns. Und Gott hat sich, so dürfen wir vielleicht sagen, den Spaß gemacht, diesem Orden so viele Stiftungen und Nachlässe zu schenken, dass es wieder nichts war mit der Armut. Aber das ist kein Modell für unsern Alltag. Wie sollen wir es halten? Wie der Pfarrer, der nicht einmal eine Krankenversicherung abschloss, weil er meinte, Gott werde schon für ihn sorgen? Da mag schon etwas dran sein, aber es gibt natürlich auch viele Beispiele von frommen Leuten, denen es nicht gut gegangen ist, die eine gute Versicherung hätten brauchen können. Und faul sollen wir sicher auch nicht sein. Richtungsweisend ist

das Wort Jesu, in dem er unser Sorgen und Trachten umlenken möchte auf das, was eigentlich wichtig ist: Trachtet vielmehr nach dem Reich Gottes, so wird euch das andere alles zufallen. Darum geht es, dass unsere Sorgen uns nicht mehr auffressen sollen. Der Alltag mit all seinen kleinen und großen Sorgen ist nicht mehr das Wichtigste in unserm Leben. Jesus verschiebt die Perspektive. Und dann können wir es uns leisten, nach Gottes Willen und Maßstab zu fragen anstatt nur zu schauen, wie wir mit unsern Sachen zurechtkommen. Dann finden wir das Leben auf einmal nicht mehr in einer vollen Suppenschüssel, sondern in der Liebe zu Gott und unserm Nächsten. Und verhungern werden wir deswegen nicht, das verspricht Jesus uns. IV Bleibt die Frage, ob das alles nicht nur große Worte und Sonntagsreden sind. Wenn dann die Sorgen kommen, dann lassen sie sich nicht mit Worten verscheuchen. Wozu also die Predigt? Zum einen als Trostwort. Gott lässt dich nicht schmoren in deinen Sorgen; er redet mit dir und will dir Trost geben. Zum andern als Hilfswort: Jesus zeigt dir, wo es Hilfe gibt: beim Vater im Himmel. Und zum dritten als Machtwort - aber nun gerade nicht: reiß dich zusammen! Sondern hier ist wirkliche Macht bei dem Wort: die Macht Gottes, die helfen kann und helfen will. Aber, das willst du vielleicht die ganze Zeit schon einwenden: gibt es nicht auch Vögel, die verhungern, und Blumen, die vertrocknen, bevor sie jemals geblüht haben? Gibt es nicht Menschen, auch Christenmenschen, die verhungern und verdursten? Ja, wir treffen oftmals auf das unerklärliche Handeln Gottes. Aber kannst du deshalb deiner Lebenslänge auch nur eine Handspanne zusetzen? Ist es nicht gerade dann wichtig zu wissen, dass wir uns trotz allem auf Gott verlassen können, wenn wir seine Wege nicht begreifen? Euer himmlischer Vater sorgt für euch - das sagt Jesus, und er steht mit seinem Leben ein für dieses Wort. Lass dich darauf ein - denn wer könnte besser für dich sorgen als der Vater im Himmel? Lasst uns beten: Herr Gott, himmlischer Vater, du kennst uns mit all unseren Sorgen. Wir bitten dich, halte uns fest im Glauben, dass wir getrost sind und dir vertrauen können: du sorgst für uns. Durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, unsern Herrn.

Gemeinde: Kanzelsegen: Gemeinde: Die Gnade des Heiligen Geistes bewahre uns zum ewigen Leben. Lied nach der Predigt: Was mein Gott will, gescheh allzeit (ELKG 280) Verfasser: Prof. Dr. Jorg Christian Salzmann Altkönigstraße 150 61440 Oberursel Tel: 0 61 71 / 26 81 59 e-mail: Salzmann.J@lthh-oberursel.de