Birgit & Georg Bydlinski Leonora Leitl MITEINANDER KÖNNEN WIR VIELES. Geschichten zur Erstkommunion

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Transkript:

Birgit & Georg Bydlinski Leonora Leitl MITEINANDER KÖNNEN WIR VIELES Geschichten zur Erstkommunion

Birgit & Georg Bydlinski Leonora Leitl MITEINANDER KÖNNEN WIR VIELES Geschichten zur Erstkommunion Tyrolia-Verlag Innsbruck Wien

INHALT Die SCHÖPFUNG erleben > Ein Auslug in die Natur 6 > Gott, du hast alles schön gemacht 11 > Ein Gebet aus der Bibel VERZEIHEN > Zeichenblatt und Puddingessen 12 > Streit und Versöhnung 16 > Jesus spricht zu seinen Freunden FREUDE über ein BABY > Leon wird geboren 18 > Ein besonderes Kind 22 > Lukas berichtet von der Geburt Jesu VERLIEREN und FINDEN > Das Puzzle 24 > Das verlorene Schaf 28 > Jesus erzählt vom Wiederinden

WORTE und TATEN > Wer gießt die Planzen? 30 > Die zwei Brüder 34 > Jesus erzählt eine Geschichte zum Nachdenken BEGABUNGEN > Wir sind verschieden 36 > Miteinander können wir vieles 39 > Paulus schreibt einen Brief MAHLGEMEINSCHAFT > Kipferl und Salamipizza 42 > Ein besonderes Brot 46 > Jesus lädt seine Freunde ein

ANNA, die Mama von EMMA, hat sich als Tischmutter gemeldet. Gemeinsam mit FLORIAN, dem Papa von ALEX, begleitet sie eine Kindergruppe zur Erstkommunion. Das erste Treffen ist im Oktober. Zur Kindergruppe gehören: ALEX, EMMA, JONAS, LENA, MARIE, MAXI

ALEX FLORIAN JONAS EMMA ANNA MARIE LENA MAXI

EIN AUSFLUG IN DIE NATUR Das Wetter ist wunderschön. Anna und Florian haben die Kinder zu einem Picknick im Wald eingeladen. Zuerst gehen sie am Bach entlang durch die Stadt. Hinter der Kirche führt der Weg in den Wald hinauf. Plötzlich hören sie ein schnelles, lautes Klopfen. Das muss ein Specht sein, sagt Emma. Wo ist er? Ich sehe ihn!, ruft Maxi. Er zeigt auf einen Baum. Hoch oben auf dem Stamm sitzt ein grüner Vogel und hämmert mit seinem kräftigen Schnabel gegen die Rinde. Der ist aber schön, sagt Lena. Bei mir ist etwas viel Kleineres gelandet, sagt Alex zu ihr. Auf seinem ausgestreckten Zeigeinger sitzt ein Marienkäfer. Langsam krabbelt er bis zur Fingerkuppe, breitet seine Flügel aus und liegt weg. Dass so ein kugeliger Käfer überhaupt liegen kann!, sagt Marie überrascht. Anna und Florian rufen die Kinder zusammen und legen eine große Decke auf den Boden. Alle setzen sich hin und packen ihre Jause aus. So ein Picknick ist praktisch, sagt Jonas. 6

Man braucht gar keinen Tisch. Warum bist du eigentlich eine Tischmutter?, fragt Maxi. Was soll das überhaupt heißen? Du bist doch nicht die Mutter von einem Tisch, sondern die von der Emma!, sagt Marie und alle Kinder lachen. Anna lacht mit. Du hast recht, das Wort ist wirklich komisch, sagt sie. Aber es heißt nur, dass ich eine Gruppe betreue, die gerade so groß ist, dass sie an einem Tisch Platz hat. Oder auf einer Decke, sagt Florian. Nach der Rast machen sie sich auf den Heimweg. Sie beobachten ein Eichkätzchen mit gefüllten Backentaschen, das schnell in seiner Baumhöhle verschwindet. In der Sonne glitzern die feinen Fäden eines riesigen Spinnennetzes. Alex nimmt einen Ast und will es zerstören. Marie hält seinen Arm fest. Lass das, sagt sie. Das ist doch wunderschön! Jonas sammelt verschiedenfarbige bunte Blätter. Als er sich wieder einmal bückt, trippelt unter einem Busch ein Igel hervor. Schön, dass wir dich vor deinem Winterschlaf noch einmal sehen können, sagt Florian, und alle schauen dem Igel nach, wie er eilig ins Unterholz läuft. Dann wandern sie wieder den Bach entlang. 8

Lena entdeckt silbrig glänzende Fische im Wasser. Und Maxi bemerkt ein Entenpaar, das sich von der Strömung treiben lässt. Was hat euch bei unserem Auslug am besten gefallen?, fragt Anna. Mir jetzt die Enten, sagt Florian. Und mir die Fische, sagt Lena. Der Specht, rufen Emma und Maxi gleichzeitig. Natürlich der Igel, meint Jonas. Die Jause im Schatten, sagt Alex. Und das Eichkätzchen und mein Marienkäfer. Also eigentlich alles!, sagt Florian und lacht. 9

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GOTT, du hast ALLES SCHÖN gemacht Ein Gebet aus der Bibel Gott, du lässt die Wasserquellen sprudeln und Bäche vom Berg ins Tal fließen. Alle Tiere können daraus trinken, die wilden Tiere und die Haustiere auch. Am Bachufer wohnen Vögel, in den Büschen und auf den Bäumen, und sie singen fröhlich. Gott, du gibst auch dem Erdboden Wasser, es regnet aus deinen Wolken. Gras wächst und die Tiere können es fressen. Die Menschen bauen Getreide an und machen daraus Brot. Auch viele andere Pflanzen wachsen aus der Erde, und wir freuen uns darüber. Gott, auch deine Bäume trinken sich satt, wenn es regnet. In ihren Zweigen bauen die Vögel ihre Nester, die kleinen und die großen. Noch höher, oben auf den Bergen, sind die Steinböcke zu Hause, und auch den kleinen Tieren gibst du einen Unterschlupf. (nach Psalm 104,10 18) 11

ZEICHENBLATT und PUDDINGESSEN Anna und Florian haben für jedes Kind ein Zeichenblatt vorbereitet. Malkasten und Pinsel liegen auf dem Tisch, zwei Plastikbecher mit Wasser stehen daneben. Sollen wir ein Haus malen oder einen Baum?, fragt Alex. Ich glaub eher die Kirche!, ruft Marie. Nein, heute wollen wir nichts Bestimmtes malen, heute sind nur die Farben wichtig, sagt Anna. Ihr könnt damit ausdrücken, wie es euch gerade geht. Wie meinst du das?, fragt Lena. Wenn du fröhlich bist, nimmst du helle Farben, wenn du verärgert oder traurig bist, dann wählst du dunklere, erklärt Florian. Und was sollen wir jetzt malen?, fragt Maxi ungeduldig. Streifen oder Kreise oder Vierecke oder Wolken, schlägt Anna vor. Alles, was dir so einfällt. Lena taucht den Pinsel in die gelbe Farbe und malt einen winzigen gelben Kreis in die Mitte ihres Blattes. Dann malt sie einen orangefarbenen um den gelben Kreis herum. 12

Emma malt ihr Blatt mit hellblauen Tupfen voll. Alex malt einen Baum mit violettem Stamm. Jonas malt einen Fußball mit buntem Muster. Dann will er seinen Pinsel auswaschen und stößt dabei den Plastikbecher um. Das graue Wasser rinnt über den Tisch und über das ganze Bild von Alex. Der violette Baum ertrinkt im Schmutzwasser. Spinnst du?, schreit Alex wütend. Das hast du mit Absicht gemacht! Gar nicht wahr, schreit Jonas zurück. Ich wollte nur meinen Pinsel eintauchen! Sie streiten fürchterlich. Beinahe gehen sie aufeinander los. Florian kann sie gerade noch trennen. Eine halbe Stunde lang schauen sich Alex und Jonas nur böse an. Oder sie schauen schnell weg, wenn der andere herschaut. Anna hat inzwischen Pudding für die Kinder gekocht. Alex und Jonas setzen sich nicht nebeneinander, wie sonst immer. Und es schmeckt ihnen auch nicht. Beim dritten Löffel schaut Jonas heimlich zu Alex hinüber. Diesmal wendet Alex seinen Blick nicht ab. Da nimmt Jonas seine Puddingschüssel und setzt sich zu Alex. 14

Hast du Vanille oder Schoko?, fragt er ihn. Vanille wie du, antwortet Alex. Jetzt lächelt er schon fast. Sie sitzen nebeneinander und löffeln ihre Puddingschüsseln aus. Sind wir wieder gut?, fragt Jonas. Na klar, sagt Alex. Jetzt lächelt er wirklich. Sie schlagen miteinander ein und nehmen sich beide eine Riesenportion Vanillepudding nach. 15