Lk 2, 1-20 Heiligabend 2008

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Transkript:

Lk 2, 1-20 Heiligabend 2008 1 Die Weihnachtsgeschichte, wie sie der Evangelist Lukas erzählt, ist uns allen vertraut. Manch einer kann diesen Text auch auswendig. Doch obgleich sie so bekannt ist, wird sie nicht langweilig, wir hören sie gerne. So auch heute an diesem Heiligen Abend. Ich möchte sie heute zweimal lesen, einmal in kleinen Abschnitten und am Ende dann noch einmal ganz. Und ich möchte mich mit den Personen beschäftigen, die in dieser Geschichte vorkommen, wo jeder seinen Platz hat und mit seinen Gedanken diese Geschichte füllt. In jenen Tagen aber erließ Kaiser Augustus den Befehl, dass sich der ganze Weltkreis registrieren lassen sollte. Diese Eintragung war die erste und sie geschah, als Quirinius Statthalter in Syrien war. Der Kaiser Augustus, eigentlich Gaius Oktavius, steht am Anfang der Geschichte. Dies ist auf der einen Seite ein Zeichen dafür, dass diese Geschichte inmitten der damaligen Welt spielt. Sie hat ihre ganz bestimmte Zeit und ihren ganz bestimmten Ort. Hören wir den Kaiser Augustus: Ich bin Augustus, der Erhabene. Ich bin der Kaiser des gesamten römischen Reiches. Ich habe die Macht über dieses große Land und über die Völker, die ich unterworfen habe. Man muss es eben zu etwas bringen in der Welt. Und dabei

2 darf man nicht zimperlich sein. Macht muss man durchsetzen und wer im Wege steht, der gehört an die Seite geworfen oder ausgetilgt. Ich habe alle aus dem Weg geräumt, jetzt bin ich Kaiser, mein Antlitz steht im Tempel und es ist gut, dass die Menschen wissen, wen sie neben den Göttern des Himmels anzubeten haben. Ich bin im Reich die Nr. 1 und niemand sonst. Ich brauche Geld und ich weiß, dass mein Volk es ungern zahlt. Es muss gezählt werden, damit wir die Steuern entsprechend eintreiben können. Ich bin der Kaiser, sie haben zu gehorchen. Wer sich dem entgegenstellt, der wird zu spüren bekommen, wem er sich entgegenstellt. Rücksicht nehme ich keine, das habe ich nie getan und das werde ich nie tun. Ich habe hier die Macht. Alle machten sich in ihre Heimatstadt auf, um sich eintragen zu lassen. Auch Josef ging aus Nazaret in Galiläa hinauf nach Betlehem in Judäa, in die Stadt Davids, weil er aus dem Haus und dem Geschlecht Davids war, Hören wir von Josef Josef Lange war ich schon nicht mehr in Bethlehem. Meine Heimatstadt. Ich freu mich drauf, ein Stück Erinnerung kommt wieder hoch in mir, ein bisschen Wehmut, dass die alten Zeiten verflogen sind. So kann ich Maria meinen Geburtsort zeigen, die Stadt, von der der Prophet Micha sagt: aus ihr soll kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang und Eingang

3 von Ewigkeit her gewesen ist und der in der Kraft Gottes wirken wird. Ich konnte das eigentlich nie verstehen. Aus diesem kleinen Nest Bethlehem. Da wohnen nette Leute, aber es sind schlichte, einfache Menschen. Da wohnt kein Herrscher und da wird auch keiner wohnen. Die wohnen ganz woanders. Ob unser Kind wohl dort geboren wird. Lange dauert es nicht mehr bis unser Jesus das Licht der Welt erblickt. Jesus Gott hilft. Warum hat der Engel Maria diese Dinge verkündigt. Das mit dem Kind und dem Sohn des Höchsten. Ich kenne nur einen Sohn des Höchsten. Den Messias. Jesaja schreibt von ihm: Er soll Wunder-Rat heißen und Gott- Held, Ewig-Vater und Friedefürst. Dann werden wir endlich jemanden haben, der uns auf den richtigen Weg führt, einer der menschlich ist und nicht mit Gewalt vorgeht. Er wird Gottes Stärke in sich tragen, die Kraft der Liebe, die niemals aufgibt. Immer väterlich, hoffentlich auch mütterlich, fürsorglich darauf bedacht, dass es uns Menschen gut geht. Einer der Frieden schafft, der die Kraft hat, das Gegeneinander zu verändern, Menschen füreinander zu öffnen. Ja einen solchen wünschte ich mir sehr. Wie schön wäre es, wenn diese alte Verheißung Wirklichkeit werden würde. Er braucht auch nicht aus Bethlehem zu stammen, auch wenn ich das schön fände. Wichtig wäre, dass sein Geist wirklich von Gott durchdrungen wäre.

4 Auch Josef ging aus Nazaret in Galiläa hinauf nach Betlehem in Judäa, in die Stadt Davids, weil er aus dem Haus und dem Geschlecht Davids war, um sich mit Maria, seiner Verlobten, eintragen zu lassen. Sie war schwanger, Hören wir die Gedanken der Maria Maria Als dieser Befehl kam, war ich ganz verzweifelt. Jetzt muss ich in meinem Zustand auch noch eine weite Reise machen. Dabei habe ich doch schon genug damit zu tun, dass dieses Kind in mir wächst. Noch immer kann ich es nicht fassen, was da mit mir geschieht. Wer bin ich denn, dass ein Engel mit mir redet. Ich einfache Frau, verlobt mit Josef. Ich bin es doch gar nicht wert, dass Gott sich mit mir abgibt. Und nun soll ich seinen Sohn zur Welt bringen. Jesus, soll ich ihn nennen, hat der Engel gesagt. Gott hilft. heißt das. Ich hoffe, er hilft mir auch auf diesem mühseligen Weg. Er soll groß werden, Sohn des Höchsten genannt werden. Unser Kind Sohn des Höchsten. Wie sollte er größer werden als der Kaiser. Der hat das Sagen, nicht das Kind schlichter Menschen. Ich will mein Kind auch nicht sehen in den Kämpfen dieser Welt, es soll einfach leben, aufwachsen und in Freude sein Leben genießen. Er soll den Thron Davids besteigen. Den Thron des bedeutendsten Königs von Israel, der unser Land so wunderbar regiert hat. Damals. Bevor alles unterging und wieder neu anfing und wieder unterging, bis jetzt, wo die Römer uns unterdrücken. Mein Kind ein König in unserem

5 Land. Ich habe Angst um ihn, schon heute. Wie wird er seine Macht durchsetzen? Hoffentlich nicht mit Gewalt gegen diese Übermacht dieser fremden Soldaten in unserem Land. Ewig soll sein Reich sein, es wird kein Ende haben, hat der Engel gesagt. Ich weiß nicht, wie das gehen soll. Ein solches Reich kann nur Gott aufbauen, aber doch kein Mensch. Was wir bräuchten, wäre ein König, der die Herzen regiert, der die Menschen von innen verändert. Einer, dem es nicht um persönliche Macht geht, sondern um die Menschen, dass sie in Frieden leben können. und als sie dort waren, erfüllte sich die Zeit ihrer Schwangerschaft, so dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe. Denn sie hatten keine Unterkunft. Lied: 24,1-4 Vom Himmel hoch, da komm ich her In jener Gegend gab es auch Hirten und Hirtinnen, die draußen lebten und über ihre Herde in der Nacht wachten. Hören wir einen Hirten: Hirte Es ist so furchtbar dunkel. Diese Mitte der Nacht ist für mich immer die schlimmste Zeit. Wenn alle schlafen, die Glut des Feuers noch ein wenig zu sehen ist und ich alleine wachen muss, dann ist mir furchtbar zumute. Dann stürmt alles auf mich ein, was so an Dunklem in meinem Leben ist. Dieses ewige am Rande stehen, unbeachtet sein, ja wie verächtlich schauen die Leute uns manchmal an. Wir werden behandelt

6 wie der Abschaum der Welt. Dabei versuchen wir doch nur auf dem kärglichen Land ein wenig unserer Tiere zu weiden, um davon unser Brot zu verdienen. Wenn doch mal einer käme, der für uns eintritt, der uns Arme nicht links liegen ließe, der sich die Mühe machte, in unsere Herzen zu schauen. Dann wäre es auch nicht mehr so dunkel in uns. Wenn der Himmel sich öffnen würde, und endlich der ersehnte Retter käme, dann wäre alles anders. Aber so bleibt das Leben für mich und all die anderen Armen eben doch ein Leben im Dunkel der Welt. Da trat ein Engel der Lebendigen zu ihnen und der Feuerglanz der Lebendigen umhüllte sie. Sie aber fürchteten sich sehr. Der Engel sprach zu ihnen:»fürchtet euch nicht! Denn seht, ich verkünde euch große Freude, die das ganze Volk betreffen wird: Heute ist euch der Gesalbte des Lebendigen, der Retter, geboren worden, hier in der Stadt Davids. Und dies sei das Erkennungszeichen für euch: Ihr werdet ein Neugeborenes finden, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe.«Plötzlich erschien zusammen mit dem Engel eine große Schar des himmlischen Chores. Sie priesen Gott mit den Worten:»Glanz in den Höhen bei Gott! Und Friede auf der Erde bei den Menschen, die Gott wohlgefallen!«hirte Sollte das wirklich wahr sein. Der Heiland geboren? Hier in Bethlehem? Das kann nicht sein, dass kann ich nicht glauben. Und dann ein Kind als Zeichen. Wofür soll es ein Zeichen sein,

7 ein Kind, das doch nichts vermag? Es ist hilflos, muss beschützt werden, aber kann doch nicht für andere da sein. Darin kann Gott seine Macht doch nicht zeigen. Da braucht es schon etwas anderes. Die Ohnmacht eines Kindes kann nichts verändern. Die kann keinen Frieden bringen. Und nur vom Lächeln eines Kindes wird sich die Welt auch nicht bessern. Ich bleibe bei dem, was mir wichtig ist. Da vertraue ich lieber auf mich selber, da weiß ich, was ich habe. Ich lass die anderen gehen. Sie werden enttäuscht zurückkommen, weil sie sich auf diese Botschaft eingelassen haben. Ich nicht. Als die Engel im Himmel verschwunden waren, sagten die Hirten und Hirtinnen zueinander:»kommt, gehen wir bis Betlehem und sehen uns an, was da geschehen ist und was die Lebendige uns hat wissen lassen.«sie eilten davon und fanden Maria und Josef und das Neugeborene, das in einer Futterkrippe lag. Und als sie es sahen, teilten sie alles mit, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, wunderten sich darüber, was die Hirten und Hirtinnen zu ihnen sagten. Maria aber bewahrte alle Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirtinnen und Hirten kehrten zurück, sie *rühmten und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, genau wie es zu ihnen gesagt worden war. Die Hirtinnen und Hirten wissen was wichtig ist. Hören wir eine, die den Worten der Engel gefolgt ist. Hirtin

8 Man muss sich auf den Weg machen, man muss sich einfach auf den Weg machen. Wer nur hier sitzen bleibt und den Worten nichts zutraut, der kann auch nicht sehen, was da geschehen ist. Man muss ihn anschauen, diesen Jesus. Ihm ganz tief in die Augen schauen, ihn tief in sich einlassen, dann wird deutlich, hier ist er, auf den wir so lange schon gewartet haben. Die Engel hatten recht. In diesem Stall ist Gott geboren. Ich hätte es nie gesehen, wenn ich nicht mitgegangen wäre. Ich hätte es nie erkannt, wenn ich einfach nur bei mir selber geblieben wäre, bei meinen besserwisserischen Gedanken. Ich wollte ja zuerst auch nicht, aber dann habe ich mich mit aufgemacht. Ich habe meine Zweifel einmal beiseite geschoben, wollte es mit eigenen Augen sehen, mit meinem Herzen fühlen, was es mit dieser Botschaft auf sich hat. Es hat sich gelohnt. Und ich glaube es lohnt sich für jeden, der sich auf den Weg macht, Jesus zu suchen und zu finden. Der Botschaft folgen, dem Wort der Engel etwas zutrauen, das lehrt den Glauben und es führt dorthin, wo wirklich Friede herrscht, wo es unvergängliche Macht gibt, väterlichmütterliche Güte und wo wir die Stärke Gottes erkennen können. Pfarrer Der Kaiser rief die Menschen auf, sich auf den Weg zu machen, damit er seine vergängliche Macht beweisen konnte. Die Menschen mussten ihm folgen, aus Angst vor dieser Macht.

9 Gott rief die Hirten auf, sich auf den Weg zu machen, damit er seine ewige Macht zeigen konnte, die denen zugute kommt, die im Dunkeln leben. Sie verloren ihre Angst, sie sahen das Licht des Lebens neu. Weihnachten ist das Geschenk der Liebe Gottes, die größer ist als Menschen sich je ausdenken könnten. Machen wir uns auf den Weg, diese Liebe zu entdecken und sie weiter zu geben. Christ der Retter ist da. Amen

Liturgischer Ablauf 10 Begrüßung - Orgelvorspiel Lied: 45,1-4 Herbei o ihr Gläubigen Psalm 96 Eingangsliturgie - Gebet: Ewiger Gott. Du lässt dich finden in deinem Sohn, in einem Kind, zart, verwundbar und ohne Macht. Und doch leuchtet in ihm deine unendlich Liebe auf, die stärker ist als alle Macht der Welt. Von diesem Licht der Liebe lass uns leben, erfülle uns mit diesem Licht in dieser Heiligen Nacht. Das bitten wir dich, der du Mensch geworden bist uns Menschen zugute. Dir sei Ehre in Ewigkeit. Amen Lesung: Weissagungen Lied: 30,1-3 Es ist ein Ros entsprungen Predigt Lied: 24,1-4 Vom Himmel hoch, da komm ich her Predigt Lied: 37,1-2+4+6 Ich steh an deiner Krippe hier Weihnachtsgeschichte Glaubensbekenntnis Lied: 46 1-3 Stille Nacht Abkündigungen Fürbittengebet:

11 Gott Vater im Himmel, Macht der Liebe und des Friedens auf Erden. In dieser Nacht da du als Mensch geboren, ward unsere Welt eine andere. Das Dunkel der Nacht wird erhellt durch ein ewiges Licht, das dem Dunkel keine Chance gibt. Erfülle unser Leben mit der Freude dieses Lichtes. Erfülle vor allem diejenigen mit deinem Licht, die in der heutigen Nacht von Dunkel umgeben sind. Erfülle die verängstigten und enttäuschten mit deinem Licht, ebenso die Einsamen und Verlassenen, die Traurigen und die Verwirrten, die Kranken und die Sterbenden, alle die Hungern nach ein einer tragenden Hoffnung. Lass das Kind der Hoffnung in ihnen geboren werden. Uns alle öffne für dieses Licht und durch dieses Licht, auf dass von uns diese Liebe weiterstrahle, in den Geschenken, die wir machen und empfangen, in den Gesten und Worten die wir füreinander finden, in dem Gedanken, die wir für andere hegen. Nimm alles in deine liebevollen Hände und führe es zum Guten. Vaterunser Segen 44 Jürgen Grote - Am Pfarrgarten 5-38274 Elbe