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Transkript:

Joh 1, 1 5 + 9-14 26. 12. 2008 2. Weihnachtstag Johannes saß in seiner Schreibstube. Er sah erleichtert aus, zugleich aber auch sehr in sich gekehrt. Seine Augen schauten geradeaus, doch sie hatten nichts im Blick. Er blickte durch alles hindurch, suchend, fragend. Er muss schon eine Weile so gesessen haben, denn er erschrak sehr als die Tür aufging und sein Freund Andreas den Raum betrat. Oh, hab ich dich erschreckt oder geweckt. Lieber Freund. Das tut mir leid. Friede sei mit dir. Und mit dir Andreas. Ja du hast mich erschreckt, aber es ist nicht so schlimm. Ich war einfach nur abwesend, antwortete Johannes. Ich wollte dich fragen, ob du fertig bist. Hast du es geschafft, hast du die letzten Sätze geschrieben? Andreas war sehr gespannt, denn seit vielen Wochen verfolgte er, was Johannes voller Inbrunst begonnen hat. Die Geschichte Jesu wollte er aufschreiben. Das Leben dieses so verehrten Menschen, der so viel mehr war als nur Mensch. Wie viele Gespräche hatten sie darüber geführt, wie oft hat Andreas gesagt: Schreib es auf. Schreib diese Geschichte, du kannst das. Johannes war sich nicht sicher. Immer wieder suchte er nach Ausflüchten, doch Andreas merkte, dass es in Johannes wuchs. Wie bei einer schwangeren Frau wuchs das Kind seines Geistes in ihm, bis nach langen Wehen nun die Geburt vollendet sein

sollte. Ja, ich habe die letzten Sätze geschrieben. Der Schluss ist fertig. Ich bin am Ende angekommen. Doch es fehlt noch etwas. Ich weiß es, es fehlt noch etwas. Es fehlt ein Anfang. Andreas schaut ihn entsetzt an. Ein Anfang fehlt. Du hast doch angefangen. Ohne einen Anfang kann man keine Geschichte schreiben. Du hast einen wunderbaren Anfang. Was willst du noch mehr? Ich möchte einen Anfang, in dem alles drinsteht, was ich sagen möchte. Darin soll alles enthalten sein, was für die Person Jesu wichtig ist. Aber es muss anders sein als das, was man sonst vom Anfang eines besonderen Menschen schreibt. Jesus ist soviel mehr. Andreas versteht ihn noch immer nicht richtig. Du kennst doch die Erzählung von Lukas, sagt er und schaut Johannes durchdringend an. Willst du die einbauen in deine Lebensgeschichte Jesu. Nein, das will ich nicht. Die sind schön die Geschichten. Lukas hat auf wundervolle Weise Gottes Liebe zu den Armen beschrieben. Dieser Stall heimatlos ist Jesus, wie auch in seinem Leben, wo keinen Ort hatte, sondern rastlos für die Menschen durch die Lande gezogen ist. Wunderbar hat Lukas es geschrieben, wie die Botschaft der Engel, die den Heiland ankündigen und Frieden verheißen. Ja, recht hat er. Das ist Jesus: Heiland und Friedefürst, wie Jesaja es gesagt hat. Und auch die Hirten: Menschen, die nun begreifen, dass Gott sie nicht im Stich lässt. Sie tragen einen Schatz in ihrem Herzen, der immer größer wird, je mehr Menschen sie das erzählen

und je mehr Menschen sie damit erfreuen. Eine tiefgreifende Geschichte. Sie wird gewiss immer wieder erzählt werden. Aber ich möchte etwas anderes schreiben, etwas Erhabeneres, etwas Leuchtenderes. Der Blick des Johannes wurde strahlend. Man könnte meinen er sei in einer anderen Welt. Und Matthäus, die Sache mit den Königen und dem Stern. Das ist doch leuchtend und vornehm und erhaben. Andreas versucht seinen Freund wieder zurückzuholen. Andreas, du hast ja recht. Auch Matthäus hat etwas Eindrucksvolles von dem Kind geschrieben. Am kleinsten Ort der hellste Stern. Gott kommt überall hin. Und die Weisen, die Könige. Menschen aus fremden Ländern, die Jesus als König, als Herrscher anbeten. Er hat es in Worte gefasst, dass Jesus, der am Kreuz gestorben ist, dadurch zum König wurde. So wie ich es am Ende auch schreibe: Es ist vollbracht, die Herrschaft ist aufgerichtet. Matthäus deutet es an, mit dem Kind und den Königen, die vor ihm knien. Aber das ist es nicht, was ich will, ich will mehr. Johannes, ich verstehe dich nicht. Was willst du mehr? Du bist fertig. Lass es gut sein. Es ist ein wundervolles Buch, das du geschrieben hast. Nein, Andreas, ich bin nicht fertig. Es braucht einen Anfang. Einen Anfang, der die ganze Tiefe und Weite dieses Gottes- Menschen zum Ausdruck bringt. Schau mal, Jesus kommt von Gott, er kommt nicht nur einfach so als Kind zur Welt, er kommt von Gott. Er ist nicht im Jahr des Kaisers Augustus

geboren, als Quirinius Landpfleger war, er ist von Gott in Ewigkeit geboren. Das muss am Anfang stehen, nicht so ein Kaiser, der längst spüren musste, dass er endlich ist. Du meinst, Johannes, so wie am Anfang, als Gott mit seinem Wort die Welt geschaffen hat. Genau! Genau das ist es. Andreas, du hast es auf den Kopf getroffen. Mit seinem Wort hat er die Welt erschaffen. Und in diesem Wort, da liegt alle Weisheit, alle Kraft, darin liegt die die ganze Macht Gottes und die Fülle des Lebens drin. Deshalb darf Wort auch nicht einfach nur so als einfaches Wort verstehen. Es ist so viel mehr. Aber unsere Sprache kann es nicht in einem Wort ausdrücken, es bräuchte zu viele dafür. Ich will bei diesem Begriff bleiben. Am Anfang war das Wort und es war bei Gott und Gott war das Wort. Und soll ich dir was sagen: dieses Wort war Jesus selber. Wenn Jesus von Gott kommt, dann ist er von Ewigkeit her. Dann ist er schon von Anfang an bei Gott gewesen, er kommt aus dieser Ewigkeit. Das bedeutet, du willst sagen, dass alles, was geschaffen ist, auch schon durch Christus geschaffen ist? Ja, Andreas, das will ich sagen. Er ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, er kommt aus der Ewigkeit und ging dahin zurück und wir mit ihm. Und weil das so ist, hat er auch am Anfang alles geschaffen. Das, was Jesus Christus verkörpert liegt in allem schon drin, es gab die Welt sozusagen nie ohne ihn. Und genau das will ich sagen, am Anfang meines Buches. Das will ich aufschreiben.

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. Und jetzt Johannes, bist du jetzt fertig? Können wir es jetzt lesen in unserem Gottesdienst? Du bist immer so ungeduldig, Andreas. Meinst du wirklich damit ist schon alles gesagt. Es ist doch so viel passiert in seinem Leben. Wo er aufgetaucht ist, da hat sich soviel verändert. Denk an die Lahmen, die wieder laufen konnten, an die Traurigen, die wieder lachen konnten. Er hat ihnen das Leben wieder geschenkt. Wo er auftauchte, wurden Menschen frei. Ich war nicht dabei, aber wenn ich die Geschichten höre und als ich sie jetzt aufgeschrieben haben, es ist als geht ein Windstoß des Lebens durch mich hindurch. In ihm ist einfach das Leben, er hat den Menschen Licht in ihre Dunkelheiten gebracht. Ja, so ist es: ich will es aufschreiben: In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Aber sein wir doch mal ehrlich, Johannes, es haben doch nicht alle Menschen dieses Licht gesehen. Es gab doch die vielen Neider und die, die ihm das Leben schwer gemacht haben. Und denk mal an sein Ende, die Obersten haben ihn vernichtet. Gut sie wussten nichts von seiner Macht und dass Gott eben doch größer ist als alle menschliche Macht, aber sie haben das Licht nicht angenommen. Du hast recht, Andreas, entgegnete Johannes und wurde still. Es wäre wirklich zu einfach, wenn man dieses ewige Licht am

Anfang nicht auch mit dem wirklichen Leben Jesu in Verbindung bringen würde. Andreas schaute erwartungsvoll, denn er sah es gleich, dass Johannes jetzt keine Worte von ihm hören wollte. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen. Er war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Genau das ist es, Andreas. So muss ich es schreiben, so will es den Menschen zeigen, dass nicht alle Menschen an ihn glauben können. Er ist da, doch die Menschen erkennen es nicht. Das Licht der Ewigkeit leuchtet in dieser Welt, doch sie können oder wollen es nicht ergreifen, wollen lieber bei sich selber bleiben. Du hast recht, Johannes, schreib es so auf. So war es damals und so ist es auch heute noch. Und vielleicht wird es immer so sein, weil die Menschen es nicht sehen wollen, was dieses Kind im Stall, wenn ich Lukas noch mal zitieren darf, uns gebracht hat. Ja, das Kind im Stall, sinnierte Johannes vor sich hin, als er seine Worte auf dem Papyrusstück festgehalten hatte. Das Kind war ein Kind Gottes. Und Jesus hat gesagt, wir alle sind Kinder Gottes. Wer ihn annimmt, wer ihm vertraut und an ihn glaubt, der ist ein Kind Gottes, neu geboren von Gott.

Andreas unterbrach ihn. So wie Nikodemus in deinem Buch. Der wurde durch Gottes Geist neu geboren. Gott selber wirkt es, dass wir vertrauen können. Das musst du aufschreiben, Johannes. Nicht nur dass Menschen ihn ablehnen, sondern auch dass wir durch Gott vertrauen können. Vielleicht so: die ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden. Es sind die, die an seinen Namen glauben, jedoch nicht aus eigenem Willen, sondern sie sind von Gott von neuem geboren sind. Das klingt schon gut, Andreas. Ich merke, du denkst mit. Weißt du was? Ich glaube mir fehlt jetzt nur noch ein Satz. Einer im dem alles zusammengefasst wird, was das Kommen Jesu in die Welt ausmacht. Es muss ein Lobpreis sein, der die Wahrheit der Heiligen Nacht beschreibt, die Anbetung der drei Könige, das lichtvolle Leben und die Macht der Auferstehung, die das Kreuz überwunden hat. Mit unseren Gedanken vom Anfang will ich will es mal so sagen: Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Das fasst alles zusammen, was ich zuvor geschrieben habe. Und soll ich dir was sagen, Andreas, das war es. Das war mein Anfang. Das ist der Beginn meines Evangeliums, das ist meine Weihnachtsgeschichte. Dann gib sie den Menschen, Johannes. Schenke ihnen damit die wichtigste Botschaft der Welt, schenke ihnen das Licht der Welt. Amen

Begrüßung - Orgelvorspiel Lied: 35,1-4 Psalm 96 mit Liedruf Eingangsliturgie - Gebet: Liturgischer Ablauf Herr Jesus Christus, der du geboren bist aus Gott und unter uns erschienen bist als das Licht der Welt. Erfülle uns mit deinem hellen Schein, dem Abglanz der Ewigkeit. Lass es in uns licht werden und durch uns hell in den Dunkelheiten der Welt. Das bitten wir dich, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und wirkst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Lesung: Joh 1, 1-5+9-14 Nicänisches Glaubensbekenntnis EG 805 Lied: 27,1-3 Predigt Lied: 27,4-6 Abkündigungen Fürbittengebet: Gott, unsere Weihnachtslichter werden ausbrennen und verlöschen. Doch dein ewiges Licht, Jesus Christus wird nicht verlöschen, sein Licht wird uns begleiten und unser Leben erhellen. Denn du bist als Kind in diese Welt gekommen, um die für immer zu erhellen, selbst in der tiefsten Dunkelheit. Dafür sei dir Dank gesagt.

Hilf uns dieses Licht einzulassen in unsere Herzen, auf dass wir erhellt durch dieses Licht strahlen können und das Antlitz dieser Welt heller machen können. Wir denken angesichts der Weihnachtsbotschaft vor dir an alle Menschen, die ohne Bleibe sind, wir denken an alle, die ausgeschlossen von der Tür der Gemeinschaft stehen, wir denken an alle die in Armut leben, wir denken an alle, die auf der Suche sind nach der Erfüllung ihres Lebens. Sei du ihnen Nahe, erfülle sie mit dem Licht der Hoffnung. Vaterunser Segen 44 Jürgen Grote Am Pfarrgarten 5 38274 Elbe