Zusammenleben im Ballungsgebiet: Zur sozialen Lage von jungen und alten Migrantinnen und Migranten in den Städten des Reviers

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Transkript:

Zusammenleben im Ballungsgebiet: Zur sozialen Lage von jungen und alten Migrantinnen und Migranten in den Städten des Reviers Prof. Dr. Klaus Peter Strohmeier Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung (ZEFIR) und Fakultät für Sozialwissenschaft Ruhr-Universität Bochum

Die demographische, soziale und internationale Herausforderung der großen Städte im Ruhrgebiet Schrumpfende Städte bei zunehmender regionaler und kleinräumiger Polarisierung sozialer Lagen. Schrumpfende Bevölkerung mit besonders hohem Armutsrisiko der Familien und der Kinder. Nach 2015 mehrheitlich Migrationshintergrund bei Kindern und jungen Erwachsenen in den Städten. zunehmende Korrelation ethnischer, demografischer und sozialer Segregation, zwei Kindheiten in derselben Stadt, wo die meisten Zuwanderer leben, leben die meisten Kinder, und dort ist die Armut am größten.

Zentrum für für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung inwanderer und gesellschaftliche Nachwuchssicherung

Haushalte nach Kinderzahl 2000 - NRW

Die Bedeutung von Migration für den Nachwuchs der Stadtgesellschaft im Ruhrgebiet Ausländeranteil bei Kindern unter 15, 1999, in % Veränderungsrate Altersgruppe unter 15, 1970-1999, in % 15 10 Breck Veränderungsrate unter 15, 1970-1999, in % 5 0-5 -10-15 -20-25 -30-35 -40-45 -50 0 Unna Hammi Hünxe Holzw Voerd Oer-E Frönd Scher Sonsb Xante Sproc Dorst Alpen Schwt Rhein Bönen Halte Unna, Bergk Herde Dinsl Wette Gevel Selm Werne Wesel Lünen Neuki Hamm Kamen Wesel Ennep Reckl Waltr Hatti Bottr Kamp- Reckl Gladb Schwe KVR Witte Moers Marl Hagen Mülhe Datte Dortm HerteHerne EnnepBochu Oberh Castr Gelse Duisb Essen 10 20 30 Anteil ausl. Kinder unter 15, 1999, in %

Altersstruktur der Armut in NRW (50% Schwelle)l B e v ö l k e r u n g i n s g e s a m t u n d u n t e r h a l b d e r 5 0 % - A r m u t s g r e n z e i n N R W 90 Jahre M ä n n e r F r a u e n 80 Jahre 70 Jahre 60 Jahre 50 Jahre 40 Jahre 30 Jahre 20 Jahre 10 Jahre 0 Jahre - 1 7 0. 0 0 0-1 0 2. 0 0 0-3 4. 0 0 0 3 4. 0 0 0 1 0 2. 0 0 0 1 7 0. 0 0 0 Q u e l l e : M i k r o z e n s u s 1 9 9 5 ( Z U M A - M i k r o f i l e ) u n d e i g e n e R u h r - U n i v e r s i t ä t B o c h u m - Z E F I R

Altersaufbau und Armut der nichtdeutschen Bevölkerung in NRW A u s l ä n d i s c h e B e v ö l k e r u n g i n s g e s a m t u n d u n t e r h a l b d e r 5 0 % - A r m u t s g r e n z e i n N R W 90 Jahre M ä n n e r F r a u e n 80 Jahre 70 Jahre 60 Jahre 50 Jahre 40 Jahre 30 Jahre 20 Jahre 10 Jahre 0 Jahre - 2 2. 0 0 0-1 8. 0 0 0-1 4. 0 0 0-1 0. 0 0 0-6. 0 0 0-2. 0 0 0 2. 0 0 0 6. 0 0 0 1 0. 0 0 0 1 4. 0 0 0 1 8. 0 0 0 2 2. 0 0 0 Q u e l l e : M i k r o z e n s u s 1 9 9 5 ( Z U M A - M i k r o f i l e ) u n d e i g e n e R u h r - U n i v e r s i t ä t B o c h u m - Z E F I R

Zentrum für für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung ie schätzen Familien die finanzielle Situation ihres aushalts ein? Urlaubsreisen 8 37 55 Kulturveranstaltungen (Konzerte u.a.) 14 44 42 Freizeitaktivitäten 17 48 35 Kindergarten / Schulkinderbetreuung 37 39 24 Auto 26 54 19 Wohnung / Wohnungseinrichtung 30 53 18 Spielzeug für Kinder 28 55 17 Haushaltswaren (ohne Lebensmittel) 34 52 14 Kleidung für Kinder 31 56 13 Kleidung (Eltern) 36 53 12 Lebensmittel 46 46 9 0% 20% 40% 60% 80% 100% Geld reicht voll und ganz es könnte etwas mehr sein Geld reicht überhaupt

Zentrum für für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung eurteilung der finanziellen Situation: Anteile der betroffenen amilien mind. 10 Mal "Geld reicht voll und ganz" "Wir können uns fast alles leisten" (Typ 1) 16,8 Prozent mind. 10 Mal "Geld reicht überhaupt nicht" "Wir können uns fast nichts leisten" (Typ 2) 31,7 Prozent

Zentrum für für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung erkmalsprofile der subjektiv armen und nicht armen Familien

Zentrum für für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung rei Viertel der Armen sind Einwanderer, Neun von zehn Reichen sind eutsche Familien mit Migrationshintergrund Familien ohne Migrationshintergrund Wir können uns (fast) alles leisten 10,0% 90,0% Wir können uns (fast) nichts leisten 76,5% 23,5%

32 Zentrum für für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung bergänge auf weiterführende Schulen in Herne ach Staatsangehörigkeit 100% 80% 60% 40% 20% 8 26 33 5 21 35 39 13 12 23 28 20 43 23 37 Haupt- bzw. Sonderschule Realschule Gesamtschule Gymnasium 44 20 33 30 29 13 41 21 39 22 20 45 0% 3 16 11 13 Wanne Eickel Herne-Mitte Sodingen Wanne Eickel Herne-Mitte Sodingen deutsch nichtdeutsch

Bildungserfolg eine Frage des Schultyps? Gym nasien und Gesam tschulen, Abiturquoten und nichtdeutsche Abiturienten 80,00 60,0 0 A n te il m it A b itu r Anteil der nichtdeutschen Entlas ssc hüler A n te il d e r nichtdeutschen unter den Abiturienten Wert 40,00 79,6 1 20,00 18,11 22,79 22,9 2 0,00 Gesamtschule Schulform 8,54 Gymnasium 7,2 1

Schulabgänger ohne Abschluss nach Schulformen und Staatsangehörigkeit Haupt-, Real- und Gesamtschulen, Schüler ohne Abschluss 50,00 40,00 Anteil Schüler ohne Abschluß A n te il d e r n ic htdeutschen Entlassschüler A n te il d e r n ic htdeutschen unter den Schülern ohne Abs 30,00 Wert 46,91 20,00 31,7 1 10,00 22,79 14,59 13,5 0 14,0 8 0,00 1,8 3 Hauptschule Realschule Gesamtschule Schulform 4,1 7 5,3 6

Hauptschulen: extrem unterschiedliche Misserfolgsquoten in einund derselben Stadt!l Dortm under H auptschulen, Schüler ohne Abschluss Schuljahr 2004/2005 Wert Anteil ohne Abschlüsse 0405 Gesamt 50,00 40,00 30,00 20,00 10,00 0,00 0 0 % 2,7% 8,05% 8,82 % 10,64% 12,05% 16,3 9% 20,2 2% 31,25% 4 2,0 3 % 1 3 4 3 5 4 6 4 7 4 8 4 9 5 0 5 2 5 3 5 5 5 6 5 7 5 9 60 6 1 6 3 Fallnum m er

tädtevergleich: Schulabgänger mit Hochschulreife und ohne Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung bschluss nterschieden nach deutsch / nichtdeutsch) 50 deutsch nichtdeutsch 40 33,2 38,5 % 30 20 10 5,8 24,1 23,8 7,1 6,5 4,7 11,7 17,5 8,9 15,5 15,6 11,7 9,0 11,2 0 Essen Gelsenkirchen Münster Hamm Essen Gelsenkirchen Münster Hamm Hochschulreife ohne Abschluss Quelle: LDS 2004 / eigene Berechnung

Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung

Zentrum für für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung och einmal der Altersaufbau

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Klaus Peter Strohmeier peter.strohmeier@ruhr-uni-bochum.de www.rub.de/zefir Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung (ZEFIR) LOTA 38 44780 Bochum Tel.: 0234/ 32 2 46 75