Das Israel Museum in Jerusalem

Ähnliche Dokumente
Skandinavischer Funktionalismus

Bunte Waben navigieren durch die neue Kindertagesstätte der niederbayerischen Stadt Dingolfing.

Terracotta. Natur erleben Keramisches 3D Design Freier Gestaltungsspielraum. inspiration security confidence. Terracotta

Sanierung einer Versuchshalle der TU-Berlin mit einer speziell dafür entwickelten türkis-grünen, vorgehängten Ziegelfassade.

BILDUNG HEUTE modern konstruktiv nachhaltig

Bei diesem Traumhaus an einem schleswig-holsteinischen

Architektur und Bauphysik

Zugestellt durch Österreichische Post GENIESSEN SIE IHR ZUHAUSE WIE IHREN URLAUB.

Praktische Hinweise zur Umsetzung der EU-Bildschirmrichtlinie

RAUM FÜR TÜREN AUSSTELLUNGSSYSTEM

Grüne Architektur kann auch rot sein

Architekten sind typische. TITELTHEMA Wohnen & Arbeiten. durch diverse Stützmauern abgesichert

Gefrorene Musik im Norden Europas

Leuchtende Vielfalt aus Edelstahlgewebe: Neue Generation transparenter Medienfassadensysteme

Farbimpressionen in einem der spektakulärsten Einkaufszentren aus jüngster Zeit in Frankfurt.

Kornmarkt-Center, Bautzen. Fortschritt baut man aus Ideen.

Immer eine gute Referenz.

Sanierung Bürogebäude AGES

Einfamilienhaus, Wegberg

HFF UND STAATLICHES MUSEUM ÄGYPTISCHER KUNST IN MÜNCHEN

Einführung Sonnenschutz, Lichtlenkung und Blendschutz

Eine Lösung für jedes PROJEKT!

Solitärbau in besonderer Sichtbetonoptik

Grüne Außenräume zwischen Haus und Himmel. Terrassendächer Carports Solarzellen

Kö-Bogen die Freiheit in Beton zu gestalten

arbeit Im Arbeitsprozeß ist ausreichende Beleuchtungsstärke,

die Planung eindrucksvoll präsentieren

Modern Times. 8 steeldoc 01/09. New York Times Building, New York. Bauherrschaft The New York Times Forest City Ratner Companies

2-ZIMMER WOHNUNG MIT GARTEN

Der gelbe Weg. Gestaltungstechnik: Malen und kleben. Zeitaufwand: 4 Doppelstunden. Jahrgang: 6-8. Material:

Entdecken Sie die Farben der Natur. Die Akutex FT Farbkollektion

Kriterien der Bewertung der Qualität der von der Firma Pilkington IGP Sp. z o.o. produzierten Glaserzeugnisse

AlwAys in the right light.

Sie stellen Ansprüche, wir bieten Außergewöhnliches! Ab

Presseinformation. Moderner Wohnraum auf ehemaligem Konsulatsgelände. Zwei Stadtvillen am Palmengarten in Frankfurt. Baden-Baden,

Raumdokumentation Nr. 24 System 3400 I System ADA 1, Hamburg Olsen, Hamburg

Variable Büros schaffen Freiräume für die Zukunft

newroom Entwurf / Projekt:

Raffstore. Die ideale Lösung für Ihre Fenster

Lamellenstoren von Griesser. Lamisol

Themen: Versuchsbeschreibungen, Optik 1 (Licht und Schatten)

Bauen & Wohnen in und um Oldenburg. Hochwertiges Wohnen im Plus Energiehaus in Oldenburg- Donnerschwee

INFO RM ATIO NSDIEN ST HOLZ. Industrie- und Gewerbebau in Holz -.& C.&. :J .&.

Haus Pe Atzbach 4904 Atzbach, Österreich

StoVentec ARTline Das Photovoltaik-Fassadensystem bringt Energie an die Fassade

56 Raum und Wohnen 10/14. ARCHITEKTUR Zentralschweiz 2

villa Zeitlos wohnenhaifa

shoppen genießen erleben

THINK TANKS sind konzentrierte Räume für konzentriertes Denken. Mitten im Büroleben und im Maß Ihrer Wahl.

B-Plan der Hansestadt Lübeck Gewerbepark Flughafen Verschattung der umliegenden Landschaft durch die geplanten Bebauung des Gewerbepark

Kapitel 2: 10 goldene Regeln des Passivhauses

berlin MADE BY Bild: Deutsches Historisches Museum

Tradition verpflichtet Kleinformatige Faserzementfassadenplatten

Leben nahe der Natur mit einem Aluminium-Wintergarten von OEWI

zierath Grundlagen der Planung Spiegel- und Licht-Design im Bad

Pressemitteilung. VR-Bank Würzburg. Neuinterpretation

Asiatisch inspiriert, aber ganz eigenständig interpretiert

shoppen genießen erleben

Sanierung des LOBA-Hauses in Stuttgart Architekten: ludwig + ulmer, Murr

Hausbau nach Feng Shui Kriterien:

Krippen nach dem Hamburger Modell. Kameleon GmbH & Co. KG Emsener Dorfstraße Rosengarten

Klassisch, zeitlos, schön. Individuelle Konstruktion aus Holz & Glas

Details machen die Idee sichtbar. Auch wenn sie selbst unsichtbar bleiben. Hahn VL-Bänder

Schauen Sie herein! DORMA HSW

Seerosenufer Park Friedrichstadt

Im Wintergarten barrierefrei

BLUMENAU. Wohneigentum inmitten Langenthals. Haus 11 / 11a

Erweiterungen bereits vorausgedacht

Grafischer Leitfaden für CaptchaAd-Branded Player DOKUMENTATION

Le Petit Coq aux Champs

Raumdokumentation 20. BMW Trainingsakademie, München-Unterschleißheim flex.wall 2000/2100

WERKSCHAU PROJEKT #4

ein Leben in Kontrasten.

Isocal Energie zum Heizen und Kühlen Sonne, Erde, Luft und Wärmepumpe Eisspeicher als Primärquellenpuffer

Kempten Allgäu INFORMATION

EINE EXKLUSIVE TOUR DURCH DIE NÖRDLICHE TOSKANA ZWISCHEN KUNSTPARKS, WEINKELLERN, HISTORISCHEN GÄRTEN UND KUNSTERLEBNISSEN

Optische Phänomene im Sachunterricht

Der Solar Tetraeder. Eine ideale Form Am idealen Ort Der Genius Loci

Victorian & Georgian Style

Das Solarlux-Kundenmagazin für modernes Wohnen

Südtirol Bildstil Styleguide Fotografie und Fotoshootings

BIVOUAK RX 383 / MAGNETISCHE ANZIEHUNGSKRAFT

OpenOffice Writer 4 / LibreOffice Writer 4. Grundlagen. Peter Wies. 1. Ausgabe, Oktober 2014 OOW4LOW4

WETTBEWERB. ZSCHOKKESTRASSE / WESTENDSTRASSE München

paroles Kunst am Bau 2013 Claude Horstmann

Galerie Balkongestaltung

Zwischen Barock und Moderne

Baguettes Sonderformen. Ziegelfassaden vorgehängt hinterlüftet wärmegedämmt

Vermietung HFF München. HFF München Bernd-Eichinger-Platz München vermietung@hff-muc.de

Das Reinheitsgebot im öffentlichen Raum. Ergoldinger Gebäudereinigungsfirma plant, baut und betreibt Münchens sauberstes öffentliches WC.

Sony Center in Berlin

Architektur Design Architektur Design Klein_Thierer Klein_Thierer. Böhmenstraße 67 Kolbstraße Gerstetten Kirchheim-Teck

Bericht für Menschen mit Sehbehinderung und blinde Menschen

FELIX REIDENBACH illustration 2d3d4d. Making Of. Illustration für das LTU-Motiv Bodemuseum

Vielseitige Eigentumswohnungen

Besser bauen, besser leben

R A U M D O K U M E N T A T I O N 1 2

Transkript:

Das Israel Museum in Jerusalem»So wie die Politik Teil des täglichen Lebens ist, ist das Israel-Museum dessen Inspiration. Sein Entstehen war eines der wichtigsten Ereignisse seit der Gründung des Staates Israel; seine Erneuerung ist von ebenso zentraler Bedeutung für das weitere Schicksal des Landes«(Shimon Perez) Das Israel-Museum, die wohl bedeutendste kulturelle Investition des Staates und weltweit eines der führenden Museen für Kunst und Archäologie, entstand auf Betreiben von Teddy Kollek nach Entwürfen von Alfred Mansfelt und Dora Gad und wurde 1965 in Jerusalem eröffnet. Bereits bei seiner Entstehung war das Museum eingebunden worden in den Skulpturengarten von Isamu Noguchi sowie den berühmten Schrein des Buches der Architekten Frederick Kiesler und Armand Bartos. Diese drei Komponenten waren fast gleichzeitig, allerdings damals ohne übergreifende Planung für eine zukünftig umfangreichere Gesamtanlage entstanden. Als Hauptverkehrsachse diente die sogenannte Carter-Promenade, eine weitläufige Treppenanlage, die an den einzelnen Gebäuden vorbei den Hügel hinaufführte, begleitet von einem in Stein gefassten Wasserlauf. In den 40 Jahren seit Bestehen des Museums hat sich die Besucherzahl verzehnfacht. Der Verkehrsfluß innerhalb der Anlage war entsprechend anzupassen, gleichzeitig waren die ca. 50.000 qm Ausstellungsfläche z.t. zu erneuern, zu erweitern und neu zu organisieren. Die Entwürfe dazu wurden von James Carpenter Design Associates, New York, entwickelt. Die Renovierung der bestehenden Bausubstanz lag in den Händen der Architekten Efrat-Kowlasky und A. Lermann, beide in Tel Aviv.

Die neue Raumplanung Die Eingangssituation wurde durch die Verlängerung der Hauptverkehrsachse bis hin zum Parkplatz, durch die gleichzeitige Renovierung eines bereits bestehenden Pavillons und schließlich noch die Hinzufügung von zwei weiteren Gebäuden völlig neu gestaltet. Unterirdisch wurden diese flachen Bauten miteinander verbunden und dienen unterschiedlichen Servicefunktionen,- vom Ticket-Verkauf bis hin zur Haustechnik. Die Carter- Promenade, das Herzstück der Erschließung, ist in diesem Zusammenhang ebenfalls neu entstanden. Die Treppenanlage überdeckt jetzt eine unterirdische, behindertengerechte Passage, die durch eine subtil inszeniertetageslichtzufuhr an jeder Stelle einen direkten oder indirekten Bezug zur Außenwelt hat. Vom Eingangspavillon aus erreicht man sie über einen Pergola-überspannten Pfad, der im Wechsel mit horizontalen Ziegelbzw. Glasplatten überdeckt ist, und so ein gedämpftes Streifenmuster auf den Boden zeichnet. Die offene Promenade, ebenso wie die tiefer liegende Passage, führen zu der neuen dreigeschossigen Empfangshalle, die sich dann ihrerseits zu den eigentlichen Ausstellungsebenen hin öffnet. Der ursprüngliche gestalterische Bezug zu dem arabischen Hügel- dorf ist trotz Anordnung und Form der Neubauten innerhalb der Gesamtanlage erhalten geblieben. Architektur, Technologie und Fassadengestaltung Die Übertragung des Lichtes, sein Reflexionsverhalten und dessen Berechenbarkeit standen im Focus der intelligenten Lösungen, aus denen James Carpenter seine gestalterischen Entwürfe entwickelt hat. Auf der Basis der optischen Gesetzmäßigkeiten und den daraus abzuleitenden Berechnungen des Lichtes bei unterschiedlichen Formen von Fassadenelementen hat sein Büro, in einer gelungenen Symbiose von Architektur, Ingenieurwesen und Kunst, die anspruchsvollen Anforderungen dieses Projektes umgesetzt. Das äußere Erscheinungsbild des Museums ist gleichermaßen geprägt von den hellen Sandsteinfassaden der bestehenden Gebäude sowie den Moeding-Ziegelfassaden der Neubauten, die sich farblich zwar im Ton absetzen, dennoch aber eher eine Referenz an das Bestehende darstellen als sie zu kontrastieren. Dem architektonischen Ansatz von James Carpenter

entsprechend sind die neuen Gebäude jedoch geprägt von heller Transparenz und luftiger Offenheit, was bei dem Ursprungsbauten eher weitgehend vermieden wurde, um eine Erwärmung aufgrund der unerbittlichen Sonneneinstrahlung in diesen südlichen Breiten zu vermeiden, d.h. überall dort, wo Tageslicht hereingelassen wurde, entstanden harte Kontraste von Licht und Schatten. Vor diesem Hintergrund begannen die eigentlichen projektspezifischen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Büros James Carpenter, die dann von dem deutschen Fassadenhersteller, der Moeding Keramikfassaden GmbH, in die Praxis umgesetzt wurden. Ziel war es dabei, die Sonnenwärme weitgehend zu blockieren, dennoch aber so viel Licht wie nur möglich in die Häuser hinein zu lassen und gleichzeitig den Blick nach Draußen zu öffnen. Moderne Sonnenschutzfassaden Die als Sonnenschutz entwickelten Ziegellamellen entsprechen der o.g. Situation und den neuen Vorgaben. An den Südfassaden berücksichtigt eine spezielle Querschnittsgestaltung (Profil 1) den um die Mittagszeit fast senkrechten Sonnenstand; die breiteren Flächen sind dabei, wie übrigens auch gen Norden, in horizontaler Lage angeordnet und erlauben so, aufgrund der offenen Zwischenräume den größtmöglichen Lichteintritt. Die West- und Ostfassaden werden hingegen bei dem tieferen Stand der Nachmittagssonne durch die fast geschlossenen, d.h. um ca. 90 gedrehten Lamellen des Profils 2 deutlich abgeschirmt. Eine sich verjüngende Lippe am oberen Rand der der Sonne zugewandten flachen Seite schiebt sich bei der senkrechten Stellung der Lamellen hinter das darüber liegende Element und reflektiert durch ihre konkave Ausformung das Sonnenlicht diffus in den Raum. Impressionen der unmittelbaren Umgebung werden damit schemenhaft im Inneren abgebildet. Wenn auch so der direkte Ausblick auf Gärten und Wege blockiert wurde, so wird auf diese Weise dennoch ein virtuelles Abbild der Außenwelt angedeutet. Diese keramischen Sonnenschutzwände stehen in unterschiedlichem Abstand vor den Glas-Wandkonstruktionen, im Extremen soweit davon entfernt, dass in Verbindung mit dem auskragenden Dach ein wunderbar schattiger Vorhof entsteht, in dem der durch Form und Anordnung der Lamellen entstehende thermische Auftrieb der warmen Luft eine angenehme leichte Brise entstehen lässt.

(Und noch ein praktischer Hinweis: Die Lamellen wurden zusätzlich derart variiert, dass sie sich nach den in Israel häufigen Sandstürmen auch wieder selbst reinigen.) Die revitalisierte Carter-Promenade mit ihrer unterirdischen Passage wird auch in der neuen Konzeption wieder von einem künstlichen Wasserlauf begleitet. Sein Boden besteht aus geriffeltem Glas, so dass zusätzliches Tageslicht in die tiefer gelegenen Räume gefiltert wird. Geschosshohe, senkrecht verarbeitete mattweiß glasierte Ziegelplatten und eine Zwischenwand aus geätztem Glas reflektieren das Spiel dieses wasserverzerrten Lichtes in den Raum. Die geschlossene Seite der Passage ist mit schwarzen, ebenfalls vertikal montierten Ziegelelementen bekleidet. Zusammen mit dem matt graphitfarbenen Terrazzo-Boden entsteht so ein interessantes Spiegelbil der gegenüberliegenden Lichtwand. Damit wird der lange Anweg von dem Eingangspavillon bis zur Empfangshalle bereits zu einem eindrucksvollen Erlebnis für die Besucher. Das vor 40 Jahren noch übliche Museumskonzept, der geschlossene Behälter mit wenig Fensterfläche, fast völlig abgeschirmt gegen die Umwelt, hat sich geöffnet. Die neuen Innenräume des Israel-Museums erscheinen jetzt in einem sanften ambivalenten Licht und kommunizieren visuell mit der Außenwelt. Dass sie dennoch trotz intensiver Sonneneinstrahlung angenehm kühl bleiben, ist den intelligenten Fassadensystemen zu verdanken, die von James Carpenter Design Associates in Zusammenarbeit mit dem deutschen Fassadenhersteller, der MOEDING Keramikfassaden GmbH, Marklkofen, entwickelt wurden. So vermerkte dann auch stolz der Direktor des Museums, James Snyder,»dass sein Haus nun auch architektonisch ein Wegbereiter der Museums-Kultur geworden sei«. 6.870 Zeichen

Die Ziegelfassade im Detail Die Vorgaben von James Carpenter Design erforderten hinsichtlich Oberfläche und Formgebung der Ziegelfassadenelemente verschiedene Sonderentwicklungen, die hier, um das grundsätzliche Entwurfskonzept nicht durch allzuviele Details zu verwirren, separat erwähnt werden sollen. 1. Pergola-Abdeckungen - Elemente von 4,60 m Länge und einer Breite von 0,50 m wurden im Werk Marklkofen aus jeweils drei LONGOTON-Ziegelplatten zusammengesetzt und als fertige Bauteile angeliefert. - Als bewusster Kontrast zu benachbarten Sichtbetonflächen wurde außerhalb des Standard-Programms eine warm-hellgrau brennende Tonmischung kreiert; die Oberfläche dieser Platten ist nach dem Brand geschliffen worden, um die Bestandteile des keramischen Scherbens als mehrfarbige Partikel sichtbar zu machen. 2. Sonnenschutzwände - Die Lamellen für die Süd-/Nord-Wände (Profil 1) bzw. Ost-/West-Wände (Profil 2) haben unterschiedliche Konturen, berechnet aus dem jeweiligen Reflexionsverhalten der Sonneneinstrahlung. Für ihre nach allen Seiten als Sichtflächen ausgebildete Oberflächenstruktur war im Hinblick auf ein diffuses Reflexionsverhalten eine besondere Rauhigkeit gefordert, die mit einer speziellen Aufbereitung des Tones erreicht wurde. 3. Bekleidung der unterirdischen Passage - Es wurden hier ausnahmslos geschosshohe, 3,00 m lange LONGOTON-Hochformatplatten eingesetzt. - Für die Elemente der offenen Seite war eine matt-weiße Glasur gewünscht, die dennoch aber so transparent sein sollte, dass die Körnung des Ziegelscherbens hindurch scheint, um so auf die Natürlichkeit des Ziegelmaterials Bezug zu nehmen. - Für die Platten auf der gegenüber liegenden Seite der Passage wurde, ebenfalls objektbezogen, eine Engobe entwickelt, anthrazit-grau bis schwarz, die auf Wunsch des Architekten bei unterschiedlichem Lichteinfall einen unterschiedlichen Glanz ausstrahlt.

Projektdaten Projektname: Bauherr: Entwurf Architekten: Projekt Architekten Statik: Bauleitung: Landschaftsplanung: Sanierung und Erweiterung Israel Museum Jerusalem Republik Israel James Carpenter Design Associates Inc., New York, USA Efrat Kowlasky Architects (EKA), Tel Aviv A. Lermann Architects ltd., Tel Aviv J. Kahan & Partners, Surat, Indien Nizan-Inbar, Tel Aviv West End Architects and Environmental Planers Lichtplanung/-design: Grafikdesign: Tillotson Design Associates, New York Kasher Visual Communications, Hertzlia, Israel Ziegelfassade, Entwicklung und Herstellung: Bruttogrundfläche: Weisbord Pavillon: MOEDING Keramikfassaden GmbH, Marklkofen 8.820 qm 2.130 qm Eingangs Pavillon: 1.440 qm Verkaufsflächen: 1.470 qm Passage: Gallerie Eingang: Externe Pergola: Sonnenschutz: 1.760 qm 1.500 qm 370 qm 150 qm Projektbeginn: April 2005 Baubeginn: März 2008 Fertigstellung: Juli 2010

So empfängt das Museum heute seine Besucher vom Parkplatz kommend am Ende der Carter- Promenade zwischen Eingangspavillon und Museumsshop.

Der Museumsshop, nach Süden geschützt gegen die Sonneneinstrahlung durch mehr oder weniger waagerecht montierte keramische Lamellen (Profil 1) sowie gegen den tiefen Sonnenstand im Westen durch die fast geschlossenen Elemente des Profils 2.

Eine luftige Lamellenwand verhindert die direkte Sonneneinstrahlung, erlaubt aber dennoch den Durchblick auf Himmel und Landschaft.

Blick auf Eingangspavillon und Museumsshop aus dem Innenbereich des Museums heraus.

Über eine Rolltreppe mündet die vom Parkplatz kommende unterirdische Passage im Eingangsfoyer mit den Zugängen zu den Museumsräumen.

Das luftige horizontale Profil erlaubt den Durchblick auf den Schrein des Buches, der im Rahmen der Neugestaltung des Museums, ebenso wie der Skulpturengarten, in das Gesamtkonzept integriert wurde.

Dieser, von einer Pergola überspannte Pfad, ist im Wechsel mit horizontalen Ziegelbzw. Glasplatten überdeckt und zeichnet so ein gedämpftes Streifenmuster auf den Boden.

Der Zugang zu der unterirdischen Passage ist ebenso wie die Pergola im Wechsel mit breiten Ziegelplatten und Glaselementen überdeckt.

Ausblick durch die fast horizontal angeordneten Keramik-Lamellen (Profil 1) des Empfangsgebäudes. Die thermischen Luftbewegungen zwischen der offenen Lamellenstruktur und der eigentlichen trennenden Glaswand sorgt für eine frische Brise.

Beispiel einer Süd/West-Ecke: Horizontale Keramiklamellen filtern bei hohem Sonnenstand die Wärmestrahlung, lassen aber dennoch viel Licht in den Raum hinein. Die nach Westen gerichteten, fast geschlossenen senkrechten Lamellen, schirmen dagegen die tiefstehende Sonne ab und reflektieren an den Lippen der Keramikelemente lediglich das Licht diffus in den Raum.