Korsika. komplett. Streifzug durch die Insel der Schönheit. Infos. REISEN&TOUREN Korsika I Frankreich



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Transkript:

REISEN&TOUREN Korsika I Frankreich Christian Zicke Korsika ist ein bei Wildwasserpaddlern beliebtes Revier im Winter und Frühjahr. Lorenz Eberle und Christian Zicke, zwei Kajaklehrer, die es seit Jahren immer wieder auf die Insel zieht, zeichnen mit ihren Berichten ein Gesamtbild, das zeigt, dass Korsika sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene Höhepunkte bereithält. Korsika komplett Lorenz Eberle Infos KORSIKA Die 8.680 qkm große Mittelmeerinsel Korsika ist politisch gesehen eine Region Frankreichs. Sie verfügt mit Corse-du-Sud (Hauptstadt Ajaccio) und Haute-Corse (Hauptstadt Bastia) über zwei Départements. Rund 299.000 Einwohner leben auf der Insel, die großenteils aus Hochgebirge besteht, nur die Ostküste kann einen maximal 10 km breiten ebenen Streifen vorweisen. Nach Sizilien, Sardinien und Zypern ist Korsika die viertgrößte Insel des Mittelmeers. Bilder: Christian Zicke, Lorenz Eberle Bastia Streifzug durch die Insel der Schönheit Calvi Tartagine Fa ng o Corte Porto Cruzzini na go Sa Lia ne mo Fium Orbo a Gr Aléria na vo Co di Ajaccio Propriano Sartène Bonifacio 48 49

so wie die seichten Zwischenstücke. Für Paddler, die ihre persönlichen Grenzen ein wenig nach oben verschieben möchten und sich an den Fium Orbo heran wagen, bietet dieser ein weiteres Schmankerl. Da der Fluss immer in der Nähe der Straße verläuft, ist ein Fahrtabbruch in der Regel kein Problem. Denn obwohl der Fium Orbo nur an ein oder zwei Stellen den vierten Grad überschreitet, ist die Schlucht durch ihre engen und unübersichtlichen Passagen eindrucksvoll genug, um bei»schwächeren Seelen«einen Schluchtenkoller hervorzurufen. Hat man die Defilé de Strette hinter sich, geht es wieder flussab Richtung Küste. Hier kommt man an einer weiteren, sehr eindrucksvollen Schlucht mit riesigen Felsen vorbei diese führt allerdings nie Wasser und ist nur etwas fürs Auge. Erst ab dem Kraftwerk weiter unten kann man wieder auf Wasser hoffen. Der unterste Unterlauf des Fium Orbo wartet noch einmal mit sportlichem Wildwasser im vierten Grad auf allerdings nur dann, wenn die Kraftwerkbetreiber es gut meinen und die Tore des Stausees weit genug aufreißen was leider nur selten vorkommt. Wieder an der Küste angelangt, fahren wir den rustikalen Campingplatz»Eukalyptus«an. Hier bauen wir unsere Zelte auf und genießen den Abend in den Dünen des Sandstrands. Doppelstufe auf dem Fium Orbo, die schwerste Stelle der Defilé de Strette (rechts). Der König von Korsika: Der Travo Gemütlicher Start am oberen Taravo (rechts unten). Lassen wir zunächst Christian Zicke zu Wort kommen, der sich an die Ostküste begeben hat. LITERATUR KORSIKA Erlebnisurlaub mit Kindern (184 Seiten; 14,90 Euro) von Marion Landwehr; Bergverlag Rother Verlag, Oberhaching Bezug über kajak-magazin, Tel. 07221 9521-19; vertrieb @kajak-magazin.com 50 zu sehen, muss man sich auf die Straßen begeben und zum ultimativen Korsika-Roadtrip starten. Korsika-Roadtrip Ab an die Ostküste Für fortgeschrittene Paddler, die sich hauptsächlich im zweiten und dritten Schwierigkeitsgrad wohl fühlen, ist das Gebiet rund um Golo und Tavignano jenes mit den meisten paddelbaren Flüssen. Auf einem übersichtlichen Areal tummeln sich hier relativ leichte Flüsse, viel Fahrerei bleibt einem erspart. Fast alle Abschnitte sind in einer guten Stunde vom Basislager am Golo aus erreichbar. Wenn es aber etwas mehr Wildwasser sein darf und man zudem noch den Drang verspürt, mehr von der Insel Wir lassen das erste Camp am Tavignano oder Golo hinter uns und begeben uns auf die Küstenstraße in Richtung Aléria. In dieser etwas schmucklosen kleinen Ortschaft biegen wir in Richtung Süden ab und folgen der Ostküste bis nach Ghisonaccia. Hier mündet einer der bekanntesten Ostküstenflüsse in das Mittelmeer, der Fium Orbo. Diese FlussPerle wartet mit traumhaftem Wildwasser auf. Besonders die Standard-Strecke, die»defilé de Strette«, bietet neben dem tollen Wildwasser ein besonderes Plus: Diese kurze Schlucht fließt hauptsächlich durch sauber poliertes Grundgestein und ist somit bei nahezu jedem Wasserstand befahrbar. Richtig Freude bereitet dieser Abschnitt allerdings, findet man ihn gut eingeschenkt vor. Denn dann werden die Linien sauber und fair, alle Stellen sind gut zu befahren, genau- Am nächsten Morgen begeben wir uns wieder auf die Straße. Allerdings lassen wir die Zelte stehen, da wir am Abend noch einmal wiederkommen möchten. Diesmal haben wir auch nur ein paar Kilometer zu fahren, denn der wohl bekannteste Fluss Korsikas mündet nur einige Kilometer südlich unseres Camps ins Meer: der Travo. Dieser sagenumwobene Klassiker mit seinen wunderschönen Kaskaden darf in keinem Korsika-Album fehlen. Die klassische, schwere Schluchtstrecke des Travo darf man allerdings nur freitags fahren. Deshalb steht bei uns heute erst einmal der leichtere, untere Travo auf dem Programm. Dieser stark verblockte technische Abschnitt bietet hauptsächlich Wildwasser im dritten Grad. Hat man ordentlich Wasser im Bach, wird dieser Abschnitt aber schön schnell und die Vielzahl an anspruchsvollen Stellen fordert stete Aufmerksamkeit. Zurück im Camp, lassen wir die Mythen über die Strecke von morgen, den mittleren Travo, auf uns wirken. Dieser Abschnitt fließt weit ab der Straße durch eine tiefe Schlucht. Zu Beginn wartet der Travo mit wunderschönen Grundgesteins-Passagen auf, nach der obligatorischen Umtrage, der Pröller-Stufe, wird es aber hakelig und steinig. Hier unten wünscht man sich dann einige Kubik mehr im Bachbett. Die gesamte Schluchtstrecke des Travo bietet schweres Wildwasser. Hier sollten nur Paddler unterwegs sein, die sich mindestens im vierten Schwierigkeitsgrad noch richtig wohl fühlen. Zwar gibt es auch Befahrungsberichte von wahnsinnigen Franzosen, Tschechen und anderen Nationen, die sich in Ninja-TurtleAusrüstung mehr schwimmend als paddelnd durch die Schlucht begeben haben, aufgrund der physikalischen Gefahren wie Rückläufe, Unterspülungen und Siphone rate ich aber von solchen Aktionen zugunsten der Gesundheit dringend ab. An dieser markanten Stelle des oberen Taravo sollte man auf jeden Fall die richtige der drei möglichen Linien erwischen. Das ist Korsika: Grundgestein, so weit das Auge reicht (unten). Über die Solenzara und den Bavella-Pass zum wilden Codi Wieder heil im Camp angekommen, freuen wir uns über unsere Gesundheit und unseren schwimmfreien Tag auf dem Travo und beten um ein nächtliches Gewitter mit mindestens 40 Litern Regen pro Quadratmeter. Denn für morgen steht weniger ein sportliches Highlight auf dem Programm als vielmehr ein landschaftlicher Kracher. Die Solenzara, ein Fluss, der fast immer trocken liegt, ist ein wunderschöner Dreier in einem landschaftlich reizvollen Tal. Findet man hier Wasser vor, bleibt viel Zeit zum Staunen und Gucken. Trotzdem bieten die stark verblockten Zwischenstücke immer wieder auch sportliches Wildwasser. Doch leider bleibt diesmal der Regen aus und wir gucken in das trockene Bachbett. Aber halb so wild: Da wir nun schon ein Stück die Solenzara flussauf gefahren sind, folgen wir der Straße weiter in Richtung BarvellaPass. Diesen landschaftlich eindrucksvollen Pass sollte man nicht verpassen, außerdem führt er uns geradewegs zum Codi, einem absoluten Highlight für alle Paddler, die auf der Insel richtig Höhenmeter machen wollen. 51

Bei viel Wasser werden einige Stellen schön rückläufig. Hier nimmt Lutz Kurs auf ein besonders schönes Exemplar einer Walze. Entspanntes SunshineWildwasser auf dem mittleren Golo. Der kleine Codi sieht am Einstieg überhaupt nicht nach einem echten Wildwasserbach aus. Als winziger Wald- und Wiesenbach plätschert er über ein paar Felsplatten daher. Doch hier ist Vorsicht geboten. Auf keinen Fall sollte man sich mit dem Wasserstand vertun. Mehr als ungefähr sechs Kubik möchte man nämlich bei der persönlichen Erstbefahrung des Codi nicht haben. Bester Indikator für einen guten oder schlechten Wasserstand sind die anderen Paddler. Lauscht man in die Schlucht hinein, die nur wenige Meter nach der Einstiegs-Brücke beginnt, so kann man, bei gutem Wasserstand, schon das Jauchzen und die Freudenschreie der anderen Paddler vernehmen. In diesem Fall sollte man sich schnellstens in die Paddelklamotten schwingen. Wenn hingegen die forschen Paddler schon nach zwei Kurven wieder aus dem Bach geklettert kommen, sollte man den Wasserstand noch einmal genauer betrachten. Denn viel zu wenig Wasser macht die zahllosen engen, verblockten Passagen des Codi zu echten Klemmstellen. Zu viel Wasser kann das Anhalten vor den Kernstellen zu einem wahren Glückspiel machen. Und auf dem Codi gibt es neben zahlreichen fairen, wunderschönen Stufen und Wasserfällen auch einige Stellen, die man als normaler Paddler nicht gerade befahren will. Wir haben bei unseren Codi-Abenteuern immer zwischen drei und sechs Umtragen, je nach Wasserstand und trotzdem lohnt es sich jedes 52 Mal aufs Neue, das Codi-Abenteuer in Angriff zu nehmen. Hat man sein Boot danach wieder sicher auf dem Autodach verzurrt, geht es, am Rizzanese vorbei, wieder in Richtung Küste. Diesmal aber nicht an die Ost-, sondern an die Westküste. Hier, etwa zehn Kilometer nördlich der größeren Ortschaft Propriano, gibt es verschiedene Campingplätze direkt am Meer. Unser Favorit, der Campingplatz»Chez Antoine«, ist ein gemütlicher kleiner Platz mit schönen Stellflächen unter kleinen OlivenBäumchen. Da der Campingplatz direkt am Strand liegt, kann man hier bei einem guten Glas korsischen Weins und einem Stück Käse mit Feigenmarmelade einen traumhaften Sonnenuntergang am Strand genießen. Der zerstörte Klassiker: Der Rizzanese Doch nach all der Postkartenromantik muss schnell wieder gepaddelt werden. Hat man etwas Glück und den passenden Wind, so kann man an der Westküste locker einen Tag mit Brandungs-Surfen verbringen. Je nach gewähltem Strand wartet das Meer mit sanften bis nickeligen Wellen auf. Sollte mal wieder Flaute herrschen, ist dies aber auch kein Grund zum Trauern, denn schon wartet ein weiteres Korsika-Highlight auf die Bezwinger steiler Meilen, der Rizzanese. Obwohl dieser einen Oberlauf bietet, auf dem es vor Wasserfällen und schweren Passagen nur so wimmeln soll, ist der leichtere, mittlere Abschnitte nach wie vor die Königsetappe dieses Flusses. Diese wunderschöne, faire Etappe bietet herrliches Wildwasser in einer traumhaften Schlucht. Viele Grundgesteins-Stufen, Rutschen und zwei Wasserfälle der Extraklasse (sechs und zehn Meter) zaubern dem sicheren Paddler ein Dauergrinsen zwischen die Ohren. Trotzdem sind die meis53

REISEN&TOUREN Korsika I Frankreich TOURENBESCHREIBUNG Korsika gilt mit Recht als eines der besten Paddelreviere Europas. Die Insel ist aufgrund ihrer Lage genau das richtige Ziel für alle wintermüden und sonnenhungrigen Paddler. Diese erwarten unzählige Flüsse zwischen dem I. und VI. Schwierigkeitsgrad. Es ist praktisch unmöglich, sich die Insel paddeltechnisch in einem oder zwei Urlauben komplett zu erschließen. Vielleicht gibt es auch deshalb so viele Paddler, für die es jedes Jahr heißt: Wir fahren nach Korsika. Beste Zeit: Beste Paddelzeit auf Korsika ist in der Regel Mitte März bis Anfang Mai, je nach Schneelage. Und hier beginnt schon das Problem. Mit ausreichendem Wasserstand kann man auf Korsika nie rechnen. Bringt der Winter weniger Schnee, dann gibt es auch weniger Wasser. Die Saison ist dann meist deutlich kürzerundschiebt sich etwas nach vorn. Paddelnkann man zwar auch bei wenigwasser immer etwas (z.b.tavignanoschlucht, Golo Barchetta), aber viele Flüsse muss man dann leider streichen. Übrigens, auch außerhalb der klassischen Saison sollte man Korsika als Paddelziel nicht ganz aus den Augen verlieren. Gerade im letzten Jahresviertel oder im Winter sorgen ausgedehnte Tiefdruckgebiete für ausreichend Wasser. Wenn es im Winter schon früh reichlich geschneit hat und es dann bereits schon im Februar zu tauen beginnt, hat man die Insel praktisch für sich allein. Nachts wird es vor allem in den Bergen empfindlich kalt, egal wie warm der Tag war. Temperaturen unter Null sind da eher die Regel und nicht die Ausnahme (mehr dazu unter Unterkunft) Anreise mit Auto/Fähre: Der beste und bewährte Weg führt mit der Fähre ab Italien nach Korsika. Corsica Ferries (www.corsica-ferries.de) startet dabei ab Savona und Livorno. Ein auch in der Nebensaison recht dichter Fahrplan spricht für diese Gesellschaft, vor allem dann, wenn man schon im März oder in der ersten Aprilhälfte unterwegs ist. Moby-Lines (www.mobylines.de) startet ab Genua und ebenfalls ab Livorno. Der Fahrplan bietet allerdings meist erst ab Mitte April und im Mai die entsprechenden Verbindungen in der gewünschten Dichte an. Fahrzeiten: Fähre Genua Bastia (Dauer ca. 5 10 Stunden), Fähre Savona Bastia (Dauer ca. 5 10 Stunden), Fähre Livorno Bastia (Dauer ca. 4 Stunden). Nachtfähren sind deutlich länger unterwegs als die Tagfähren, damit man erst früh am Morgen auf Korsika ankommt. Alternativ ist auch die Anreise über einen französischen Hafen möglich. Die längere Anreise und der meist höhere Preis sprechen aber meist dagegen. Zu den bereits genannten Fährgesellschaften kommt hier noch die SNCM (www.sncm.fr) dazu: Fähre Nizza Calvi (Dauer ca. 5 Stunden 30 Minuten), Fähre Nizza Bastia (Dauer ca. 6 Stunden 30 Minuten), Fähre Toulon Bastia (Dauer ca. 8 Stunden), Fähre Toulon Ajaccio (Dauer ca. 7 Stunden 45 Minuten), Fähre Marseille Bastia (Dauer ca. 10 Stunden 30 Minuten), Fähre Marseille Ajaccio (Dauer ca. 11 Stunden), Fähre Toulon Ile Rousse (Dauer ca. 6 Stunden), Fähre Marseille Propriano (Dauer ca. 10 Stunden 30 Minuten). Zu Ostern sind Plätze für Autos mit Überhöhe oft rar. Hier lohnt es sich, früh zu buchen. Wer die Möglichkeit hat, sein(e) Boot(e) nach der Anreise zum Hafen LÄNGE I SCHWIERIGKEITEN I CHARAKTER für die Überfahrt im Auto zu verstauen, sollte dies tun zusätzliche Höhe kostet zusätzliches Geld. Es lohnt sich übrigens nicht, bei den Fahrzeugmaßen zu schummeln. Egal ob Länge, Höhe oder Breite das Personal der Fähre kennt sich mit Automaßen mehr als nur gut aus. Und falsche Angaben führen neben der zusätzlichen Rennerei vor Ort in jedem Fall zu mehr Kosten. Man fällt nicht nur in die teurere Klasse, sondern man verliert auch alle durch das frühe Buchen erzielten Rabatte. Anreise mit dem Flugzeug: Flüge gehen vor allem nach Bastia und Ajaccio. Literatur: DKV-Führer (Südfrankreich/Korsika);»Wildwasser-Paradies Korsika 1 und 2«von Josef Haas;»Reise Know-how Korsika«von Wolfgang Kathe; Reiseführer»Lonely Planet«(www.lonelyplanet.de). Karten: Institut géographique national (IGN; www.ign.fr) hier findet man einfach alles. DVD:»Corsica Whitewaterguide«von Florian Petry und David Ernst gut gemachter Flussführer für Korsika. Kajakschulen: Fast alle Kanuschulen haben Korsika mehr oder weniger fest in ihrem Programm, wie z.b. www.outdoordirekt.de (der hier beschriebene Roadtrip kann vom 2. bis 12. April 2012 gebucht werden), www.globepaddler.ch, www.kanuschule.ch. Für alle, die die schweren Bäche kennenlernen wollen: www.ww-roni.de Camping: Die während der Rundreise genutzten Plätze sind im Text beschrieben. Wer sich in der Region um Corte tummeln möchte, kommt an den Plätzen Campita (www.campita.fr) und Ernella (www.ernella.fr) nicht vorbei. Aber Achtung, in den Bergen ist es deutlich kälter als am Meer. Nachts gibt es leicht Temperaturdifferenzen von 10 Grad. Wem das zu kalt ist, der sollte lieber am Meer zelten und die etwas längeren Anfahrtswege in Kauf nehmen. Reisetipps im Telegrammstil Korsika ist für viele die schönste Insel im Mittelmeer, und wohl auch die vielfältigste. Strände und 2.700 Meter hohe Berge, kleine Dörfer und phantastische Städte es gibt viel mehr zu entdecken, als man ahnt. Hier die wichtigsten Tipps aus der Sicht der Autoren, um einen oder zwei paddelfreie Tage zu gestalten: Städte: Corte, die Stadt im Landesinneren, ist die heimliche Haupstadt und zunehmend eine echte Studentenstadt. St. Florent und Ile Rousse sind die Malerischen, Calvi ist die größte, aber trotzdem eine schöne Stadt an der Nordküste. Bonifacio thront auf mächtigen Kalkklippen hoch über dem Meer. Küsten: Eigentlich ist die gesamte Westküste ein einziger Höhepunkt. Aus Zeitgründen empfiehlt sich die Region südlich von Porto. Cap Corse, der Nordzipfel der Insel, ist ein eindrucksvolles Komprimat der Insel. Wer es von St. Florenz bis Nonza schafft, hat schon viel davon gesehen. Wanderungen: Vom Calacuccia-Stausee über den südlich gelegenen Bergrücken ins Tavignanotal, dann flussabwärts bis Corte. Am Ende des Restonicatals startet man an der Bergerie de Grotelle, wandert je nach Schneelage bis zum Lac de Melo oder gar zum Lac de Capitello, oder nutzt die Bergerie von Corte aus als Endpunkt einerwanderung entlang der Restonica. ten Stellen nicht schwerer als Wildwasser IV. Alles kann besichtigt, gesichert und ggf. umtragen werden. Nur das Umtragen der Schlüsselstelle, des zehn Meter hohen Rizzanese- Falls, soll angeblich nicht so einfach sein Nicht jeder wagt sich auf den mittleren Rizzanese und das ist auch gut so. Aber der Rizzanese wäre nicht der Rizzanese, hätte er da nicht noch ein Ass im Ärmel. Denn für die schwächeren Paddler hat dieser freundliche Fluss noch eine leichte Etappe drangehängt. Und da die netten Bauarbeiter, die den Rizzanese gerade durch ein wahnsinniges Staudamm-Projekt zerstören, eine neue Straße zum unteren Einstieg des Rizzanese gebaut haben, entfällt auch das lästige, halbstündige Reintragen in diese Etappe. Wieder im Camp, drehen sich die Themen am Lagerfeuer natürlich um den traumhaften Rizzanese und um seine Zerstörung durch die Stromkonzerne. Doch es hilft alles nichts: Die Lobby der Naturschützer, der Paddler und der Einheimischen ist einfach zu klein, um diesen Fluss und die Natur um ihn herum zu retten. Taravo für jedermann Am nächsten Morgen kitzelt uns die Sonne aus dem Schlaf. Voller Vorfreude auf den nächsten Bach sitzen wir schon zeitig beim Frühstück. Der Taravo steht auf dem Schlachtplan für die nächsten Tage. Dieser schöne Fluss in einer tiefen, undurchdringlichen Schlucht, vollgestopft mit Macchia (immergrüne Gebüschformation), Olivenbäumen und wilden Hausschweinen, führt eigentlich immer ausreichend Wasser. Auf drei Etappen bietet er für jeden den richtigen Schwierigkeitsgrad. Im Unterlauf wartet er mit entspanntem Wildwasser III auf, aufgelockert durch einige schwierigere Passagen je nach Wasserstand. Die mittlere Etappe ist lang, aber fair und bietet ebenfalls viel Wildwasser III mit ein oder zwei Passagen im vierten Grad. Die schönste und zugleich sportlichste Etappe ist allerdings der obere Taravo. Diese Schlucht bietet viele Stufen und Rutschen im vierten Grad. Nur eine Stelle, die meist umtragen wird, ist deutlich schwerer. Bei viel Wasser erhöhen sich die Schwierigkeiten. Doch der Taravo ist ein ausgewachsener Fluss, der viel Wasser verträgt. Auch bei leichtem Hochwasser sind alle Etappen noch gut fahrbar natürlich mit der nötigen Wachsamkeit. Eine letzte Nacht verbringen wir im Camp bei Propriano. Wir lassen den letzen Abend an Rizzanese und Taravo mit einem leckeren Essen in Olmeto, einer kleinen Ortschaft in den Bergen, etwa zehn Minuten Fahrzeit von unserem Camp entfernt, ausklingen. Wildschwein oder Nudeln mit Broccio, und zum Abschluss ein köstliches Kastanien-Tiramisu was will man mehr Nadja genießt die Sonne, bevor es in die wunderschöne Schlucht des obersten Golo geht. Richtung Ajaccio: Zwischenstopp Gravona Am nächsten Tag steht Autofahren auf dem Programm. Eigentlich wollen wir an der Küste entlang Richtung Ajaccio fahren, um dann der Westküste weiter in Richtung Norden zu folgen. Hier warten Liamone, Cruzzini und Lizola auf eine Befahrung. Doch da es in der Nacht kräftig geregnet hat, biegen wir kurz vor Ajaccio noch einmal ins Landesinnere ab. Hier entwässert die Gravona die höchsten Berge der Insel. Und siehe da: der Regen hat sein Soll erfüllt, die Gravona hat einen guten Wasserstand. Wir booten ein und finden uns auf entspanntem Wildwasser zwei und drei wieder. Erst nach etwa der Hälfte der Strecke wird es sportlicher. Zwei verblockte Stufen fordern unsere Aufmerksamkeit, dann wird es wieder leichter, bis sich ein sechs Meter hohes Wehr in unseren Weg stellt. Nach diesem Wasserfallsimulator geht es auf leichtem Wildwasser dem Ende der Gravona-Tour entgegen. Nach dem Paddeln fahren wir weiter bis nach Ajaccio. Ein kleiner Camingplatz oberhalb der Stadt soll für dieses Nacht unser Lager sein. Bei sternenklarer Sicht blicken wir auf die Lichter der ehemaligen korsischen Hauptstadt Corte, bevor alle Lichter ausgehen und wir zart von Liamone und Lizola träumen. Liamone und Co. Am Einstieg des Cruzzini sitzen wir in der Sonne und schauen in das trockene Bachbett. 54 55

REISEN&TOUREN Korsika I Frankreich Kanukarte Ca. 30 wilde Hausschweine haben sich um uns versammelt und betrachten unsere Käsebrote. Aber in ihrem tiefsten Inneren trauern sie bestimmt mit uns mit. Denn der Cruzzini, normalerweise ein wunderschöner, relativ leichter korsischer Fluss, ist heute nicht zu befahren. Das würde zu sehr aufs Material gehen.wir lassen uns also noch ein bisschen die Sonne auf den Bauch brennen, bevor wir zum Campingplatz aufbrechen. Am nächsten Tag steht die Liamone auf dem Plan. Dieser Fluss fließt durch eine tiefe Schlucht. Viele Stellen im vierten Grad wechseln sich mit einigen schwereren Passagen ab. Doch bei wenig Wasser ist alles nur halb so wild. Trotzdem ist immer wieder Vorsicht geboten, auch sollte man die Zeit nie aus dem Auge lassen. Für eine erste Befahrung der Liamone-Schlucht sollte man schon den ganzen Tag einplanen. Da Cruzzini und Liamone sehr wenig Wasser führen, sparen wir uns den Weg zur Lizola. Da werden wir in diesem Jahr kein Glück haben. Wir fahren also zurück zur Küste und entwerfen einen Plan für die nächsten Tage. Korsika Kanukarte mit Bildern (1:125.000; 12,90 Euro) Pollner Verlag, Oberschleißheim Bezug über kajak-magazin, Tel. 07221 9521-19; vertrieb @kajak-magazin.com Über Porto zurück zum Golo Von der Liamone folgen wir der Küstenstraße in Richtung Norden. Ziel des Tages ist Porto. In diesem schnuckeligen Ort gibt es einen großen Strand, an dem wildes Campen für eine Nacht scheinbar geduldet ist. Von hier aus zieht es uns am Abend in die nächste Pizzeria. Mit Blick auf das ruhige Meer genießen wir den milden Abend und schmieden Pläne für die nächsten Tage. Da der Porto eh nur nach extremen Niederschlägen Wasser führt, schreiben wir diesen innerlich schon ab. Dafür planen wir eine kleine Wanderung ins Porto-Tal ein. Hier führt ein kleiner Wanderweg durch die Macchia, kleine Wasserfälle und eine atemberaubende Schlucht mit einem glasklaren, leider nicht paddelbaren Porto begleiten die Wanderung. Nach diesem paddelfreien Tag gilt es zu entscheiden: Entweder wir fahren noch zum Fango, der aber auch nur selten richtig Wasser führt, und folgen dann der Küste weiter Richtung Calvi, um dann wieder in das Landesinnere, zum Golo, vorzustechen. Oder aber wir biegen direkt von Porto aus ins Landesinnere ab, um heute Nachmittag noch den oberen Golo mitzunehmen. Wir entscheiden uns für die zweite Lösung. Zwar ist die Westküste zwischen Porto und Calvi wunderschön und absolut einen Abstecher wert, da wir aber letztes Jahr schon diese Tour absolviert haben, fällt unsere Entscheidung diesmal zugunsten des Golo. Wir folgen also dem Porto ins Landesinnere. Immer wieder erlaubt uns die Straße einen Blick in die grandiose rote Schlucht. Nach unzähligen Serpentinen und hundert Fotos später kommen wir am obersten Golo an. Dank der Schneeschmelze ist dieser gut eingeschenkt und lädt zum Paddeln ein. Schnell bringen wir das Auto zum Ausstieg und checken noch einmal den Pegel. Perfekt! Schnell laufen wir die fünf Kilometer zurück zum Einstieg und tragen unsere Boote zum Fluss. Der obere Golo ist ein traumhaft schöner Fluss im hauptsächlich vierten Schwierigkeitsgrad. Nur einige Stellen sind schwerer. Enge, verwinkelte Passagen wechseln sich mit Stufen und Schlitzen ab. Immer wieder bleibt Zeit, um die Landschaft, den blauen Himmel und das glasklare Wasser zu genießen. Nach gut drei Stunden endet die Fahrt im Stausee von Calacussia. Wir laden die Boote auf das Auto und fahren den Golo runter in Richtung Francado. Auf unserem Weg kommen wir an der Scala di Santa Regina vorbei. Dieses Stück hat aber aufgrund der Ableitung nur bei sinnflutartigen Regenfällen ausreichend Wasser. Am»Campita«, dem Traditions-Campingplatz auf Korsika, angekommen, genießen wir den letzten Abend unserer Korsika-Reise am Ufer des Golo. Am nächsten Morgen wartet schon die Fähre in Bastia, die uns in vier Stunden wieder zurück zum Festland nach Livorno (Italien) bringen wird. Christian Zicke Lorenz Eberle hat seine Westküsten-Erkundung in Tagebuchform zusammengefasst. Korsisches Tagebuch über eine Woche auf der Insel Tag 1 Wir stehen auf dem Deck der Fähre. Die Lichter des Hafens von Savona verschwinden langsam aus unserem Sichtfeld, und wir nehmen Kurs auf Bastia. Es geht nach Korsika endlich, denn unsere letzte Reise dorthin liegt, zumindest gefühlt, viel zu lange zurück. Eine Weile steht unsere Gruppe noch zusammen, aber langsam wird es kalt, und der Wind frischt auf. Und so flieht der eine Teil von uns in die Kabine, der andere sucht sich einen ruhigen Platz auf dem Deck. Ein sternenklarer Himmel verspricht eine trockene Nacht, und so beginnt un- FLUSSBESCHREIBUNG LÄNGE I SCHWIERIGKEITEN I CHARAKTER Asco Länge: 8 km WW III und IV (1x WW V und 1x unfahrbar) + 9 km WW II bis III Charakter: Sicherlich einer der schönsten Flüsse der Insel. Bis auf die ersten Kilometer ständig von der Straße begleitet und somit einsehbar. Ein Fahrtabbruch ist aufgrund der teilweise steilen Wände allerdings nicht immer möglich. Der Einstieg befindet sich in einem optisch sehr reizvollen Szenario unterhalb des Ortes Asco. Eine kleine, gut sichtbare Straße führt nach dem oberen Ortsausgang zum Fluss. Ab hier geht es auf den folgenden sechs Kilometern auf einem mit recht schnell aufeinander folgenden Verblockungen gespickten Parcours zwischen WW III und IV, allerdings ohne große Wucht, flussabwärts. Unterbrochen wird diese Fahrt durch die Drosselgasse (WW V), knapp einen Kilometer nach dem Start. Das Umtragen oder das Besichtigen erfolgt am linken Ufer. Nach sechs Kilometer folgt die einzige nicht fahrbare Stelle. Sie ist recht gut an den auffallend großen Felsblöcken mitten im Fluss zu erkennen. Umtragen erfolgt etwas mühsam am rechten Ufer, indem man zum Teil unter den Felsen hindurch klettert. Die folgenden Kilometer setzen sich recht verblockt, aber ohne ganz großen Wasserdruck fort. Ausstieg unterhalb der Straßenbrücke der D147. Hier befindet sich auch ein großer Parkplatz. Die folgenden Kilometer weitet sich das Flussbett des Asco weit auf. Meist reicht der Wasserstand nicht mehr aus. Die landschaftlichen Reize halten sich in Grenzen. Ab der Mündung des Tartagine bzw. der Straßenbrücke der N197 nördlich von Ponte Leccia findet man noch einmal eine der leichtesten Wildwasseretappen auf Korsika genau das Richtige für Anfänger und Familien, die einen stressfreien Korsika-Einstieg suchen. WW II bis zur Mündung des Asco in den Golo (Abschnitte Ponte Leccia Ponte Novu). Tavignano Länge: 17 km WW III (1x WW IV) + 9 km WW III + 12 km WW IV Charakter: Der Tavignano ist ein weiterer Klassiker Korsikas. Er bietet, unabhängig vom Oberlauf, vier charakterlich und wildwassertechnisch sehr verschiedene Abschnitte. Diese kann man bis auf ein Stauwehr an einem Stück paddeln, ohne zu umtragen. Wenn man Corte auf der N200 in Richtung Aleria verlässt, trifft man nach dem Flughafen auf die links abzweigende D214. Deren Brücke bietet einen guten Einstieg für die folgenden Kilometer bis zur Mündung des Vecchio. Der Fluss fließt, unterbrochen von einigen Schwällen und Blockstrecken, durch ein offenes Tal. Etwa drei Kilometer vor der Mündung befindet sich eine Engstelle unmittelbar vor einer alten Genueser Brücke. Hier liegen die Schwierigkeiten je nach Wasserstand etwas höher. Umtragen ist über die rechts vom Ufer verlaufende Straße möglich. Allerdings wartet in diesem Fall ein steiler Hang auf dem Weg zur Straße. Ab der Vecchiomündung verengt sich der Fluss langsam, ohne an Schwierigkeiten zuzunehmen. Wunderschöne niedrige Felsenschlucht mit kleinen Stufen, Schwällen und Blockstrecken. Der Ausstieg kann an der am linken Ufer verlaufenden Straße frei gewählt werden. Nach Rücksprache ist auch der sehr schöne Campingplatz (siehe Infokasten) als Ausstieg geeignet. Wer die folgende Schlucht des Tavignano paddelt, kann einen der genannten Punkte als Einstieg nutzen. Die folgenden Kilometer bieten erst WW III, dann fast durchgehend WW IV. Kurz vor Beginn der eigentlichen Schluchtstrecke wird der Tavignano gestaut. Ein Umtragen des Stauwehrs erfolgt am leichtesten über die auf der rechten Seite verlaufende Fischtreppe. Hier erfährt man auch alles über den zu erwartenden Wasserstand. Die Schlucht ist im Prinzip immer fahrbar. Liegt die Fischtreppe trocken, erwartet einen eine ruhige und reizvolle Tour. Kann man die Fischtreppe im Kajak hinunterrutschen, wird es in der Schlucht recht wuchtig und schnell. Der Ausstieg ist leicht zu finden. Der alten Straßenbrücke folgt gleich die neue Brücke der N200. Nach dieser sind es noch gut 500 Meter, bis sich die N200 erneut über den Fluss spannt. Hier am rechten Ufer aussteigen und zum zwischen den beiden Brücken gelegenen Parkplatz hinauf tragen. Für die einen ist diese Stelle der Ausstieg, für die anderen der Einstieg. Die folgenden Kilometer bieten erst noch etwas WW II bis II+. Ab dem Kieswerk am linken Ufer windet sich der Fluss dann mit WW I über 20 Kilometer bis zum Meer durch eine sehr schöne Auenlandschaft. Ausstieg am Meer linksufrig am Camping Marina de Aleria oder am rechten Ufer. Golo Länge: Korsikas längster Fluss bieten neben seinem schwere Oberlauf und der Scala St. Regina fast 60 km WW I IV mit nur zwei Umtragestellen. Charakter: Ab dem Kraftwerk von Ponte Castrila paddelt man je nach Wasserstand auf knapp 7 km WW IV bis zum Campingplatz in Francardo. Diese Strecke kann bei etwas höherem Wasserstand recht wuchtig sein. Wer den Charakter und die Schwierigkeiten dieses Abschnitts einschätzen will, kann vor der Brücke der D18 nach links bis zum Kraftwerk fahren. Hier befindet sich der Einstieg, und man kann auf diesem 1,5 km langen Abschnitt die Schwierigkeiten recht gut einschätzen. Alle uns bekannten Annahmen, wann das Kraftwerk Wasser ablässt und wann nicht, haben sich in den letzten Jahren als überholt erwiesen. Allerdings ist am Wochenende, vor allem am Sonntag, am wenigsten damit zu rechnen. Bis auf extreme Trockenzeiten ist der Golo aber immer fahrbar. Ohne Kraftwerksabfluss verliert er allerdings an Wucht und an Schwierigkeiten, was dem Korsika-Neuling oder dem Anfänger auf mancher Strecke entgegenkommt. Vom Campingplatz in Francardo fließt der Golo bis Ponte San Lorenzo entlang der D39 auf etwa fünf Kilometern WW II und III durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Etwa 1,5 Kilometer nach dem Campingplatz versperrt ein Felsenriegel den Fluss. Aussteigen und besichtigen erfolgt am rechten Ufer. Je nach Wasserstand und Routenwahl bietet der»staubsauger«ww IV und sorgt für spannende Tauchgänge. Bis zum Ausstieg immer wieder kleine Blockstrecken und Stufen. Zum Ende hin deutlich unter WW III. Ab der Ponte San Lorenzo folgen bis Ponte Leccia weitere fünf Kilometer WW II III, die einen Kilometer vor Ponte Lecchia durch eine Engstelle mit WW IV unterbrochen werden. Diese Stelle kann vorher besichtigt werden, da hier die N193 wieder am Fluss entlang führt. Ausstieg in Ponte Leccia nach der Brücke D193 auf der linken Seite, gegenüber des Supermarkts. Von Ponte Leccia bis Ponte Novu geht es auf neun Kilometern WW II III. Unmittelbar nach der Einmündung des Asco von links folgt nach einer Linkskurve ein Stauwehr. Wenn das Wasser nicht über die Krone, sondern nur über die Fischtreppe läuft, wird es auf den folgenden zwei Kilometern bis zur Einleitung des am Stauwehr abgeleiteten Wassers etwas knapp. Wenn die Eisenbahnbrücke zu sehen ist, ist kurz Konzentration gefordert: Im Fluss liegen ein paar größere Blöcke, an denen sich öfter Bäume verklemmen. Das Besichtigen erfolgt über das linke Ufer. Bis Ponte Novu eher WW II als WW III. Ausstieg für diese Etappe und Einstieg der folgenden am Parkplatz der alten Brückenruine am linken Flussufer. Die Schwierigkeiten der folgenden etwa elf Kilometer bis zur Brücke der D15 liegen ziemlich konstant im Bereich WW III. Höhepunkte sind zwei Blockstrecken, ein längerer recht wuchtiger Schwall und eine knapp ein Meter hohe Wehrstufe kurz vor dem Ausstieg vor der Brücke auf der linken Seite. Der in Barechtta beginnende Abschnitt bietet meist WW IV, bei wenig Wasser eher WW III. Auf den folgenden sieben Kilometern wechseln sich offene wuchtige Passagen mit Engstellen und Blockstrecken munter ab. Der Eingangsschwall etwa 200 Meter nach dem Einstieg und der Pizzaschwall nach der direkt am Golo liegende Pizzeria in Fontanone bieten einen guten Überblick über die zu erwartenden Schwierigkeiten. Etwa einen Kilometer nach Fontanone verlaufen Fluss und N193 in einer langgestreckten Rechtskurve. An deren Beginn fließt der Golo durch eine wunderschöne, enge schwarze Felsenklamm. Wenn diese sich öffnet, kann man am linken Ufer gut aussteigen und das Boot zur Straße hochtragen. Der Golo verliert nun deutlich an Schwierigkeiten erst noch etwas WW II, später bis zum Meer nur noch WW I. Diese Tour wird nur noch von einem Wehr unterbrochen. Der Neubau verhindert das bisher nur kurze Umtragen des alten Wehrs; jetzt heißt es, die Kajaks etwa 200 Meter am linken Ufer entlang zu tragen, bevor man wieder ins Wasser kommt. Allerdings waren die Bauarbeiten bei unserer letzten Tour kurz vor dem Abschluss, so dass man zukünftig vielleicht auf eine kürzere Distanz zum Umtragen hoffen darf. Den Ausstieg am Meer erreicht man am besten über das Camp du Cap Sud etwa 500 Meter südlich der Mündung des Golo ins Mittelmeer. Tartagine Charakter: Neben seinem recht schweren und leider meist trockenen Oberlauf bietet der Tartagine einen weiteren von Korsikas leichten Flussabschnitten (WW II II+). Ab der Genueser Brücke an der D247 oberhalb von Piana fließt er zwölf Kilometer bis in den Asco. Der Fluss bietet meist recht gemütliche Abschnitte, die gelegentlich von leichten und übersichtlichen Schwällen und noch seltener von leichten Verblockungen unterbrochen werden. Die gelegentlich geschilderten Gefahren von Weidezäunen haben wir nie angetroffen. Vorsicht ist trotzdem geboten. Die Ausstiegssituation ist etwas verworren. Am einfachsten ist es, bis in den Asco weiter zu paddeln und an der Brücke der N197 auszusteigen. Vecchio Länge: 7,5 km WW V + 4 km WW III bis IV Charakter: Der Vecchio erfüllt alle Superlative Korsikas. Landschaftlich ein klarer VIer, wildwassertechnisch ab der von Gustave Eiffel hoch über dem Tal erbauten Ponte Vecchio bis zur Brücke von Nocetta nur knapp eine Stufe darunter. Im Abschnitte von der Eiffelbrücke bis Norcetta kann man zwei Dinge gut gebrauchen, und von denen auch gerne mehr: Erstens viel Zeit und zweitens mindestens einen Vorfahrer, der die Strecke sehr gut kennt. Denn dieser Abschnitt bietet hohe Stufen, wuchtiges Wildwasser, schwierige Blockpassagen und einige Unterspülungen. Wenn man die Brück von Norcetta erreicht hat, liegen anstrengende Stunden hinter einem. Die kleine Brücke der D143 bieten den klassischen Einstieg für die deutlich leichteren und wunderschönen letzten vier Kilometer des Vecchio. Blockstrecken und Stufen, die immer zwischen WW III und IV liegen, bieten einen einzigartigen Kajakspielplatz. Ausstieg am linken Ufer direkt bei der Mündung in den Tavignano oder etwa zwei Kilometer später, wenn die N200 über eine alte, schmale Brücke vom rechten auf das linke Flussufer wechselt. Fango Länge: 6 km WW III IV Charakter: Der Fango hat zwei Nachteile: es gibt keine sicheren Pegelangaben, und er liegt als Paddelrevier sehr einsam und ohne Paddelalternativen in seiner Nähe. Daher empfiehlt es sich zu kommen, wenn die Westküste Wellen zum Surfen verspricht, denn der Strand von Galeria ist herrlich und somit eine Alternative, falls der Fango zu wenig Wasser führt. Die D351 begleitet den Fluss stetig. Allerdings ist der Unterlauf der klassischen Wildwasserstrecke mit Wochenend- und Ferienhäusern verbaut, so dass ein Zugang zum Fluss nur selten möglich ist. Der Ausstieg erfolgt meist an der schönen, aus Steinen des Fango gemauerten Brücke nach Chiome. Hier endet auch langsam die Klamm, und für die Weiterfahrt reicht das Wasser fast nie. Der Einstieg erfolgt in Richtung Manso. Reicht das Wasser hier an der Brücke nicht aus, findet sich auf einem verlassenen Campingplatz unmittelbar nach dem Straßenabzweig nach Pirio ein weiterer Einstieg unmittelbar vor der Klamm. Zwischen Einstieg und Klamm liegt nur noch eine Strecke von knapp 500 Metern. Die schwerste Stelle der Klamm kommt nach etwa hundert Metern und ist von der Straße aus gut einzuschätzen. Ein einfacher Campingplatz befindet sich entweder neben einer Gite (Herberge für Wanderer und Biker) und einer sehr guten Pizzeria in Tuvarelli direkt am Fango oder am Meer bei Galeria. 56 57

Der Blick von der Straßenbrücke der N200 zeigt ein etwas anderes Bild der Tavignanoschlucht. So ruhig ist es in selbiger nämlich nur einmal, und zwar genau an dieser Stelle. sere Reise auf einzigartige Weise. Vage verspüren wir noch das Stampfen des Schiffes, doch irgendwann sind wir eingeschlafen. Eine unbarmherzig laute und schrille Durchsage über die Lautsprecher weckt uns am nächsten Morgen. Eine Weile dösen wir noch im warmen Schlafsack vor uns hin, aber irgendwann treibt uns die Unruhe oder, besser gesagt, die Vorfreude aus der warmen Hülle. Wir gehen zur Reling und genießen stumm die Küstensilhouette Korsikas. Nach und nach stößt der Rest unserer Gruppe zu uns an Deck. Instinktiv versuchen wir, den Duft der Insel einzuatmen, schließlich wird dieser von fast jedem Reiseführer erwähnt. Wir riechen ihn leider nicht. Wahrscheinlich liegt das daran, dass die klassische Kajaksaison früher als der korsische Frühling beginnt. Wir reihen uns in die Karawane ein, die erst von Bord und dann durch Bastia Richtung Süden rollt. Knapp sechzig Kilometer sind es nur noch bis zu unserem Campingplatz. Da es erst kurz vor neun Uhr ist, haben wir sehr gute Chancen, heute noch aufs Wasser zu kommen. Somit hätte sich der Reisestress vom Vortag gelohnt, denn wir hätten einen Paddeltag gewonnen. Ankunft am Campingplatz, Platz aussuchen, Zelte aufbauen. Während das bei einigen sehr schnell geht, schleicht sich bei den anderen eine mehr als verdächtige Langsamkeit ein. Wenig später stellt sich heraus, dass die Gruppe für die erste Tour recht überschaubar sein wird: Vier von zehn, der Rest will in Ruhe ankommen und den ersten Tag ganz gemächlich genießen. Jeder wie er will. Für die, die paddeln wollen, stellt sich nun vor allem die Frage: Was wollen wir paddeln? Praktisch wäre natürlich, ab oder bis zum Campingplatz zu paddeln. Aber ist praktisch auch gut? Die Korsika-Kenner setzen sich durch, und so brechen wir auf zum unteren Vecchio. Nicht unbedingt das Naheliegende, aber schön und für zwei von uns einer der Lieblingsbäche gleich am ersten Tag und eine Stunde Fahrt ist zumutbar. Spätestens nach den ersten Paddelschlägen im klaren Wasser wissen wir, dass die Entscheidung richtig war. Wir genießen die ersten Katarakte, zum Teil jedenfalls. Die Korsika-Novizen trauen unserer Begeisterung noch nicht so ganz und tasten sich etwas vorsichtiger an die Sache bzw. an den Fluss heran. Da wir für heute aber nur die vier Kilometer des unteren Vecchios und die sich im folgenden anschließenden zwei Kilometer des Tavignano geplant haben, haben wir auch Zeit. Und so spielen und üben wir uns den Fluss hinunter und genießen diesen ersten Tag. Tag 2 Es ist kalt, richtig kalt. Und so schälen wir uns nur sehr langsam, fast etwas widerwillig 58 aus den so schön warmen Schlafsäcken. Richtig warm wird uns selbst beim Trinken des heißen Kaffees nicht, und so ist fast folgerichtig der Elan für eine Frühtour bei den meisten sehr, sehr gebremst. Nur zwei sind motiviert, sich ins kühle Nass zu stürzen. Der Rest will erst einmal auf die Sonne warten. Und so entsteht der Plan für den heutigen Tag. Etappe Nummer eins startet, wenn auch nur für zwei Paddler, vom Kraftwerk in Pont Castirla und endet am Campingplatz. Während einer von uns die beiden Unermüdlichen zum Einstieg fährt, sinken die anderen mit einer Tasse Kaffee zufrieden in ihre Campingstühle. Knappe zwei Stunden später ist es mit dieser Ruhe aber vorbei. Die Frühtour landet am Campingplatz, und nun wird es für den Rest der Crew Zeit, sich in die Paddelklamotten zu werfen. Als Ausstieg wählen wir die Brücke der D39 auf halber Strecke zwischen unserem Campingplatz und Ponte Leccia. Zugegeben keine allzu lange Etappe, aber dafür mit vielen und sehr unterschiedlichen Stellen zum Üben und ein paar kleinen Höhepunkten. Tag 3 Die Sonne scheint am Morgen genauso entschlossen wie wir. Heute gibt es kein Zögern, heute gibt es kein Vielleicht. Alle wollen paddeln, ohne jede Ausnahme. Unser heutiges Ziel heißt Tavignano vielleicht einer der schönsten Flüsse Korsikas, auf jeden Fall sehr abwechslungsreich, und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Inklusive des nun schon für einige bekannten Abschnitts des unteren Vecchios stehen für heute rund 24 Kilometer zur Auswahl. Umziehen und Auto umstellen geht heute schnell. Die Sonne wirkt wie ein Katalysator. Schnell und ohne allzu große Spieleinlagen legen wir die vier Kilometer des unteren Vecchios zurück. Der führt heute schon deutlich weniger Wasser als vor zwei Tagen, aber es reicht für ein gemütliches Einpaddeln. An der Mündung steigt der Rest der Gruppe ein. Nun sind wir zum ersten Mal vollzählig. Das Wetter erschafft ein herrliches Wechselspiel: Glitzerndes Wasser, die grauweißen Felsen genießend paddeln wir den Fluss hinunter. Nur selten ist ein kurzer konzentrierter Moment erforderlich, sonst heißt es Sonne tanken und genießen. Fotos werden geschossen, die Zeit vergeht wie im Flug. Zum Ende kommen noch drei etwas anspruchsvollere Stufen, aber an einem Tag wie diesem gelingt einfach allen alles. Wenig später ist der Campingplatz erreicht. Wir schauen uns unentschlossen an. Wer paddelt weiter? Wer steigt aus? Wer kann? Wer darf? Wer möchte? Die nach dem Stauwehr folgende Strecke ist deutlich anspruchsvoller. Der Tavignano bietet auf den folgenden Kilometern eine enge Felsenklamm, aus der es nur einen Ausweg Das glasklare Wasser am Einstieg des unteren Vecchio macht Vorfreude auf die kommenden Kilometer mit leichtem Wildwasser. gibt, und der führt flussabwärts. Zwischendurch aussteigen und abbrechen wäre sehr mühsam und auch nicht ganz gefahrlos. Nach und nach kristallisiert sich die Gruppe heraus, die den für heute letzten Abschnitt in Angriff nimmt. Die anderen packen und fahren zum Ausstieg. Unterwegs wird immer wieder angehalten, um einen Blick in die sehr eindrucksvolle Schlucht zu werfen und nach den Kajakern Ausschau zu halten. Zwei Stunden später trifft man sich an der neuen Brücke der N200 wieder. Ein recht langer und phantastischer Tag geht zu Ende. Tag 4 Wir wollen mehr. Der gestrige Tag hat alle ohne Ausnahme hoch motiviert. Und so brechen wir frühzeitig in Richtung Asco auf. Auch der bietet klassisches korsisches Wildwasser: verblockt, manchmal recht unübersichtlich, je nach gewähltem Einstieg mindestens eine Stelle zum Umtragen, für alle Könnerstufen. Dazu gibt es gratis eine herrli- che Schluchtlandschaft. Während wir in Richtung des kleine Dorfs Asco fahren, wandert so mancher Blick ins Tal. Bei den einen zeichnet sich Vorfreude, bei den anderen Anspannung im Gesicht ab. Kurze Zeit später führt eine DVD schmale Straße zum Fluss hinunter. Uns bietet sich eine filmreife Kulisse. Die Felsen, der Fluss und zur Krönung eine alte Genueser Brücke bilden ein echtes Postkartenmotiv, das wohl schon unzählige Male fotografisch festgehalten wurde (siehe auch Titelbild kajak-magazin 4/2009). Der etwas spärliche WasserCorsica Whitewaterguide stand wird als Grund oder (140 Minuten; 20 Euro) Ausrede genutzt, die geplante von Florian Petry und David Tour erst etwas weiter unten Ernst; 1596media starten zu lassen. Der gewählbezug über kajak-magazin, te Einstieg ist von der Straße Tel. 07221 9521-19; vertrieb aus gut zu erkennen, denn @kajak-magazin.com 59

kurz oberhalb bilden große, nicht zu übersehende Felsblöcke ein für Kajaks nicht zu überwindendes Hindernis. Die folgenden knapp fünf Kilometer bieten uns zwar keine sehr lange, aber durchaus recht anspruchsvolle Paddelei. Zwei Stunden und einige Herzklopfmomente später erreichen wir die Brücke der D147 und damit den Ausstieg. Tag 5 Die vergangenen Tage haben einige von uns etwas Kraft gekostet. Und so beschließen wir, einen gemütlichen und vor allem etwas ruhigeren Tag einzulegen. Ein Tag ganz ohne paddeln? Natürlich nicht! Da heute ein etwas stärkerer Wind weht, kommen fast zwangsläufig Worte wie Meer, Wellen und Surfen ins Spiel. Und so beschließen wir heute, unsere Boote auf dem unteren Golo zu Wasser zu lassen und bis ins Meer zu paddeln. Dort hoffen wir auf Wellen und einen Nachmittag auf selbigen. Bis dahin liegen aber noch gute zehn Kilometer auf dem Golo vor uns anfangs noch mit leichter Strömung, später folgen harte Flachwasserpassagen. Das stellt unseren Tagesplan vor eine kaum zu lösende Materialfrage: Ein Wildwasserboot, um einigermaßen voran zu kommen allerdings verspricht das dann auf den Wellen wenig Spaß; dagegen garantiert ein Playboot viel Spaß auf den Wellen, dafür aber qualvolle Kilometer beim Paddeln. Und so leiden auf dem Wasser erst die einen und dann die anderen. Aber trotz allem wird es ein sonniger Tag auf dem Wasser. Der mittlere Tavignano bietet dem fortgeschrittenen Anfänger etwas Spannung und dem Kajaklehrer noch jede Menge Spaß. Die Blockstrecken des Asco bieten unzählige Varianten und werden nie langweilig. MANCH EINER TRÄUMT VIELLEICHT DAVON... Lorenz Eberle über eine kleine Kajakexpedition Zum zweiten Mal fahren wir die D70 entlang. Immer wieder wandert unser Blick ins Tal, und immer wieder sehen wir das Gleiche, nämlich nichts. Wobei das natürlich nicht so ganz stimmt. Es gibt viel zu sehen ein herrliches Tal aus einem grünen Meer, bestehend aus Bäumen, Macchia und Wiesen. Nur das, was wir eigentlich sehen wollen, ist nicht zu erkennen wir sehen keinen Fluss. Trotz schönstem Sonnenlicht ist nirgendwo das verräterische Glitzern eines auch noch so kleinen Wassers auszuspähen. In unseren Gesichtern sind die ersten Anzeichen von Enttäuschung zu erkennen. Dabei haben wir uns das so schön ausgemalt. Nach dem vorhergehenden Paddeltagen auf dem Meer und auf dem Fango sind wir im Fieber. Wir wollen neue, uns unbekannte Flüsse entdecken. Und das ist für uns hier im Nordwesten der Insel gar nicht so einfach, denn die meisten Flüsse führen zum Zeitpunkt unseres Besuchs kein Wasser. Oder sie sind, wie wir nach unserer Erkundungstour am Porto feststellen mussten, für unsere Gruppe zu schwer. Dabei hat es bis vor zwei Tagen sehr ergiebig geregnet. Und nun sehen wir alles außer Wasser, und das ist nun einmal zum Paddeln das Wichtigste. Wir beraten uns und beschließen, bis zum Ausstieg an der Straßenbrücke der D181 zu fahren. Wir hoffen, dass uns das schlauer macht. Ein paar Minuten später stehen wir auf der Brücke. Das Wasser fließt recht gemächlich durch eine kleine Felsenklamm, und flussaufwärts kann man gerade noch eine kleine Stufe erkennen. Auch dort scheint der Wasserstand ausreichend. Aber das Feedback in unserer Gruppe könnte nicht unterschiedlicher ausfallen. Stijn und ich sind wild entschlossen, während sich Luuk ganz klar von unserem Plan distanziert. Die Damenwelt ist unentschlossen. Sophie, Tess und Emma wägen zwischen Sonnenbad und unseren Paddelplänen ab. Am Ende bilden zwei Damen und zwei Herren das Expeditionsteam. Boot umladen, und noch einmal geht es die D70 flussaufwärts in Richtung Vico und Balogna. Die Vorstellung, dass der Sagone Wasser hat, beflügelt uns, und wir hoffen nun, schnell den im Kanuführer beschriebenen Einstieg zu finden. Dort wartet ein etwas 20 Minuten dauernder Fußmarsch auf uns, aber eben auch die Belohnung in Form eines kleinen Flusses mit kristallklarem Wasser. Paddlerherz, was willst du mehr? Doch das sind vorerst nur Gedankenspiele, denn wenig später stehen wir mit unserem Auto plötzlich vor einer Straßensperre. Die Bauarbeiter geben uns zu verstehen, dass der Weg nach Balogna erst ab Mittag wieder befahrbar sei. Unser Versuch zu erfahren, wann Mittag sei, scheitert kläglich. Also fahren wir wieder zurück. Aus dem Autofenster spähen wir nach einem Weg, der uns zum Fluss führen könnte. Endlich, in einer Kurve, zweigt ein recht ansehnlicher Weg ab. Ein Schild weist den Weg zu einer Töpferei in 800 Metern Entfernung. Soweit wir es einschätzen können, führt der Weg in die für uns richtige Richtung, zum Fluss. Boote vom Dach, umziehen, und schon starten wir unseren Fußmarsch. Der Weg windet sich, führt uns aber immer weiter hinunter ins Tal. Den Bauernhof haben wir schon eine Weile hinter uns gelassen. Langsam kommen wir ins Schwitzen. Immer wieder wandert unser Blick suchend in die Richtung, in der wir den Fluss vermuten. Etwas später spüren wir eine wohltuend frischen Brise. Das erste Anzeichen des nahenden Flusses? Wir sind nun schon fast eine Stunde zu Fuß unterwegs, als wir plötzlich ein Rauschen vernehmen. Unsere Schritte werden schneller, und wenig später stehen wir am Fluss. Ein unbeschreiblicher Moment! Es erwartet uns keine Enttäuschung, denn das, was wir sehen, entspricht so ziemlich unseren Erwartungen. Das Grün der von Macchia umwucherten Bäume, klares und vor allem ausreichendes Wasser. Wenige Augenblicke später sitzen wir im Kajak und tasten uns vorsichtig vorwärts. Dicht bewachsene Ufer flankieren den Fluss. Dieser fließt mit leichtem Gefälle dem Meer entgegen. Wenig später die erste Blockstrecke. Ein paar Blöcke laden zum Kehrwasserspielen ein. Wir unterschneiden und üben Cartwheel. Gut, dass wir mit den kleinen Booten unterwegs sind. Es folgen weitere herrliche kleine Blockstrecken und eine Grundgesteinsrutsche. Kein Problem, und weiter geht es. Schon aus der Ferne können wir die Einfahrt in eine Niedrigklamm entdecken. Wir steigen aus und klettern am Ufer entlang. Vielleicht ist das die im DKV- Führer erwähnte IVer Stelle? Aber auch die Klamm stellt kein Problem dar. Bei mehr Wasser könnte sie eventuell eins werden, aber heute ist sie einfach nur schön zu paddeln. Und es geht immer weiter und weiter. Viel zu früh kommt die Straßenbrücke am Ausstieg in Sicht. Die darunter liegende Klamm ist optisch ein würdiger Abschluss für unsere Tour. Unsere zwei Sonnenbader erwarten uns und hören sich geduldig unsere begeisterten Geschichten an. Ins Meer paddeln können wir leider nicht. Der Sagone ist nach der Klamm völlig zugewachsen. Und so beschließen wir den Tag in einem gemütlichen Strandcafé mit einem leckeren Crêpe. Sich auf das Abenteuer einzulassen, einen kaum beschriebenen Fluss zu paddeln, ist immer wieder ein besonderes Erlebnis. Ob sich der Aufwand lohnt, muss jeder für sich entscheiden. Eine Stunde Fußmarsch und dann knapp zwei Stunden paddeln, ist sich nicht für jeden etwas. Zumal man auch mal mit einer Enttäuschung rechnen muss. Und dann heißt es, eventuell den selbenweg zurück gehen zu müssen. Wer aber den Weg schon als Ziel sieht, der hat die Chance, für sich Neues zu entdecken. Den Sagone sind wir, wenn er Wasser hatte, noch öfter gepaddelt. Es hat sich immer gelohnt. Ausreichend Wasser, viel Sonne, eine motivierte Crew das sind die Zutaten für einen Tag auf dem Sagone. Die Bootsrutsche am großen Golowehr bei einem etwas niedrigeren Wasserstand. Tag 6 Heute wartet ein langer und harter Paddeltag auf uns. Der Golo zwischen Ponte Leccia und dem Ausgang der Barchettaschlucht ist zwar nicht übermäßig schwer, aber knappe 30 Kilometer wollen erst einmal gepaddelt werden. Trotzdem sind alle dabei. Naturgemäß wandert so mancher Müsliriegel in den Trockensack. Leider spielt das Wetter heute nicht so ganz mit. Dunkle Regenwolken und leichter Nieselregen werden unsere Begleiter sein. Aber von unseren Plänen hält uns das natürlich nicht ab. Und so passieren wir nach und nach alle markanten Punkte. Am Wehr nach der Einmündung des Asco gibt es ein paar Unermüdliche, die die Bootsrutsche mehrmals absolvieren, während die»echten«wildwasserpadler etwas genervt und gelangweilt zuschauen. Plötzlich und fast unbemerkt setzt starker Regen ein. Ein gutes Argument, endlich weiter zu paddeln. Wenig später kommt schon die Ruine von Ponte Novu in Sicht. Es folgen unzählige herrliches Stellen zum Verweilen. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, denn inzwischen regnet es in sehr ergiebigen Bindfäden. Zuschusswasser, über das sich im Augenblick die Be- geisterung in Grenzen hält. Irgendwann kommt dann die Straßenbrücke von Barchetta in Sicht. Die letzten acht Kilometer bilden ein ansprechendes Finale zwischen Wildwasser III und IV. Bei einigen ist die Luft raus. Zum Glück haben wir ein Auto im Ort geparkt. So beendet ein Teil der Crew die Fahrt, während sich der Rest in die Fluten der ersten Kurve stürzt. In der Schlucht selbst wird eine beachtenswerte Stelle von der nächsten abgelöst. Kaum zu glauben, wie abwechslungsreich diese paar Kilometer sind. Wir paddeln uns immer besser ein und genießen. Das Wetter spielt inzwischen keine 60 61

3x Golo, bitteschön! Zwischen dem Campingplatz in Francardo und Barchetta zeigt der Golo seine sehr unterschiedlichen Gesichter. Mal geht es über kleine Stufen und durch kleine Walzen (oben), mal ist er klein und eng (rechts oben), dann wieder größer und wuchtiger (rechts). Rolle mehr. Wir sind im Rausch und paddeln alle mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Aber jeder Rausch endet bekanntermaßen einmal, und so sehen wir nach dem Ende der letzten schwarzen und engen Basaltschlucht bereits unsere Autos stehen. Umziehen und packen geht in Windeseile. Das liegt nicht nur am immer schlechter werdenden Wetter, sondern vor allem am Pizzageruch, der in unserer Phantasie sehr deutlich wahrzunehmen ist. Ein paar Minuten später sitzen wir gemütlich im Warmen, die Bestellung ist aufgegeben und der Hunger inzwischen ein riesiges, kaum zu bändigendes Ungeheuer. Unser Blick wandert zufrieden über den an der Pizzeria vorbeifließenden Golo. Was für ein Tag! Anzeige Tag 7 Der Wettergott scheint unser Flehen erhört zu haben. Die ganz Nacht hat es geregnet oder besser gesagt geschüttet, aber beim Aufstehen ist davon fast nichts mehr zu merken. Die Sonne meldet sich sehr zielstrebig zurück, so wie es sich für einen letzten Paddeltag gehört. Letzter Paddeltag? Ja, für dieses Jahr war es das leider. Umso wichtiger ist daher die Frage, was wir paddeln. Bei einigen entstehen schon recht konkrete Pläne. Da gibt es doch noch... Leider erweisen sich alle Ideen als nicht kompatibel für unser Gruppe. Wir sind uns einig, dass wir noch einmal alle zusammen aufs Wasser wollen. Und da wir morgen wieder nach Hause müssen, soll es heute auch keine monsterlange Tour mit vielen Kilometern im Auto und Kajak werden. Schnell wird klar, der Tartagin soll es ein. Kurz vor dessen Mündung in den Asco kann man recht zuverlässig einschätzen, ob der Wasserstand ausreicht. Sollten wir Pech haben, sind wir schnell am Asco oder noch einmal auf dem Golo. Aber der Tartagin zeigt sich gnädig. Und so lassen wir am Ausstieg ein Auto stehen. Unserem Ziel, eine lange Autofahrt zu vermeiden, sind wir recht nahe gekommen. Dem Ziel, eine nicht allzu anstrengende Autofahrt zu machen, nicht: Auf den kommenden Kilometern merken wir, wie fordernd Autofahren sein kann: Ein Korsika-Komprimat aus unzähligen engen Kurven, Steigungen und Abfahrten, kleinen und großen lebenden und starren Hindernissen. Dazu immer wieder die Frage:»Seid ihr sicher, dass wir noch richtig sind?«ja, wir sind richtig, und so stehen wir dann tatsächlich am Einstieg. Unterwegs hat man vom Fluss nichts gesehen. Allein die Vorstellung, dass es hier einen Fluss geben soll, kam uns zeitweise spanisch, Verzeihung, korsisch vor. Aber hier in Piana plätschert der Fluss ausreichend gefüllt dahin. Wir sitzen wenig später im Boot und treiben dem Ziel entgegen. Auf uns warten heute keine Schwierigkeiten. Möglicherweise gehören diese zwölf Kilometer zu den einfachsten des korsischen Wildwassers, aber vielleicht auch zu den schönsten: verwachsene Ufer, Kiesbankschwellen, Baumalleen, unter denen wir entspannt durchtreiben. Eine einzige echte Wildwasserstelle fordert uns nach einer Woche Korsika nicht wirklich. Ohne dass wir aktiv paddeln, erreichen wir schnell das Ziel. Aber das bedeutet leider auch das Ende unseres Urlaubs. Lorenz Eberle 62