Stroh-Energie.NRW Konfektionierte Strohbrennstoffe für innovative Feuerungen Doppelstrategie zur energetischen Verwertung von Stroh

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Transkript:

Konfektionierte Strohbrennstoffe für innovative Feuerungen Doppelstrategie zur energetischen Verwertung von Stroh Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker, Thomas Horst, M.Sc. Lehr- und Forschungsgebiet Technologie der Energierohstoffe RWTH Aachen University 27. Deutscher Flammentag 2015 17. September 2015 in Clausthal-Zellerfeld

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Inhalt I. Einführung II. Strohverbrennung großtechnisch III. Projektziele & -inhalte IV.Arbeitspakete & Ergebnisse I. Ascheerweichung II. V. Fazit Verbrennungsversuche 6 von 57

Einführung

Einführung Strohzusammensetzung Problematische Inhaltsstoffe Aschegehalt [%] Cl-Gehalt [%] N-Gehalt [%] 15 2 1,5 10 5 1,5 1 0,5 1 0,5 0 0 0 8 von 57

Wärmepotenzial [TWh/Jahr] Einführung Strohpotenzial NRW Wärme Biomassepotenzialstudie 2014 25 20 15 Erntenebenprodukte 10 5 0 Max-Szenario Leitszenario Min-Szenario Realisiert Quelle: LANUV NRW 2014 9 von 57

Strohverbrennung großtechnisch

Mitverbrennung Kohlekraftwerk Amager Kopenhagen Lieferant: Burmeister & Wain Energy A/S IBS 2009 12 Low-Nox-Multifuel-Staubbrenner Dampf: 185 bar, 562 C, 500 Mg/h Brennstoffe: Kohle (Schweröl) Strohpellets Holzpellets Quelle: https://upload.wikimedia.org; Gjernes 2008; Burmeister & Wain Energy A/S 11 von 57

Monoverbrennung Kraftwerk Avedøre Kopenhagen Lieferant: Burmeister & Wain Energy A/S IBS 2001 Vibrationsrost Dampf: 300 bar, 580 C (überkritisch) Brennstoffe: Strohballen Holzpellets, Gas, Öl Quelle: Energy E2; Dong Energy 12 von 57

Monoverbrennung Strohkraftwerk Emlichheim Lieferant: Burmeister & Wain Energy A/S Dampf: 112 bar, 522 C, 67 Mg/h 49,9 MW FWL 1. Strohlagerhalle 5. Brennstoffzufuhr 9. Dampftrommel 13. Trockensorption 2. autom. Deckenkran 6. Brennraum 10. Überhitzerflächen 14. Generator 3. Ballenförderer 7. Vibrationsrost 11. Economizer 15. Kamin 4. Ballenauflöser 8. Nassentaschung 12. Luftvorwärmer 16./17. Turbine/Generator Quelle: Strohkraftwerk Emlichheim 13 von 57

Monoverbrennung: Strohkraftwerk Emlichheim Wassergekühlter Vibrationsrost Quelle: Strohkraftwerk Emlichheim 14 von 57

Monoverbrennung: Strohkraftwerk Emlichheim Wassergekühlter Vibrationsrost Quelle: Strohkraftwerk Emlichheim 15 von 57

Monoverbrennung: Strohkraftwerk Emlichheim 16 von 57

Monoverbrennung: Strohkraftwerk Emlichheim 17 von 57

Monoverbrennung: Asche Strohkraftwerk Emlichheim 18 von 57

Ziele & Inhalte

Projektziele & Vorgehen Erschließung des Energieträgers Stroh für die Nutzung in Kleinfeuerungsanlagen nach 1. BImSchV Doppelstrategie Konfektionierung des Brennstoffs - Additivierung - Laugung Modifikation der Feuerung - Luftstufung - Schürung & Entaschung + 20 von 57

Projektinhalte Überblick Strohballen Energiedichte ca. 2 MJ/m³ Additive zur Anpassung von Ascheerweichung und Sinterung Schadgasemissionen Freisetzung korrosiver Gasbestandteile Abriebfestigkeit & Stabilität Kleinfeuerung Gestufte Verbrennung Angepasste Entaschung Strohhäcksel Energiedichte ca. < 0,9 MJ/m³ Laugung Konfektionierte Strohpellets Energiedichte ca. 11,5 MJ/m³ Erhöhter Ascheerweichungspunkt Verbesserte Abbrandeigenschaften Erhöhte Stabilität 21 von 57

Konzept Vergleich Brennstoffkonfektionierung Kohle Gewinnung Zerkleinerung Fraktionierung Trocknung Brikettierung Stroh Bergung Laugung Additivierung Trocknung Pelletierung Quelle: www.lmbv.de; http://www.dorset.nu 22 von 57

Arbeitspakete & Ergebnisse Ascheerweichung

Strohcharakterisierung Referenzstrohsorte Strohzusammensetzung Parameter Einheit Wert Kohlenstoff C % 44,2 Wasserstoff H % 6,01 Sauerstoff O % 35,1 Stickstoff N % 0,66 Schwefel S % 0,06 Chlor Cl % 0,41 Wasser % 8,4 Asche % 5,15 Flüchtige % 69,3 Brennwert H o kj/kg 17.2 Heizwert H u kj/kg 15.7 Aschezusammensetzung Elemente Anteil in Wert Aluminium % 0,096 Calcium % 3,99 Chlor % 9,57 Eisen % 0,13 Kalium % 26,9 Magnesium % 0,95 Natrium % 0,10 Phosphor % 1,50 Schwefel % 0,37 Silicium % 21,1 Pb, Ba, Br, Cr, F, Co, Cu, Mn, Mo, Sr, Ti, V, W, Zr, Zn, Sn % <0,10 24 von 57

Ascheerweichung Erhitzungsmikroskop Charakterisierung Ascheerweichung nach DIN CEN/TS 15370-1 25 von 57

Ascheerweichung Erhitzungsmikroskop Phasen des Schmelzvorgangs von Biomasseasche nach DIN CEN/TS 15370 der verwendeten Strohsorte 1 Ausgangsprobe (entspricht Form & Größe bei 550 C) 2 Schrumpfung = Sinterbeginn 3 Erweichung 4 Halbkugel 5 Fließen Quelle: DIN CEN/TS 15370 26 von 57

Ascheerweichung Referenzstrohsorte Charakteristische Temperaturen Sinterbeginn Gemittelter Erweichung Gemittelte Fließtemperatur [ C] Sinterbeginn [ C] Erweichung [ C] [ C] [ C] 602 1037 1108 589 575 1030 1137 1036 575 1040 1113 602 1036 1121 Gemittelte Fließtemperatur [ C] 1120 27 von 57

Brennstoffkonfektionierung Laugung 29 von 57

Aschegehalt [Ma.-%, wf] Chlorgehalt [Ma.-%, wf] Brennstoffkonfektionierung Laugung Beispiel: Laugung von Gerstenstroh 6 0,35 5 4 3 2 1 Chlorgehalt Aschegehalt 0,30 0,25 0,20 0,15 0,10 0,05 0 0,00 29 von 57

Beeinflussung des Erweichungsverhaltens Additivierung Gezielte Änderung der Aschenkomposition durch Zugabe von Mineralien/Chemikalien Mechanismen: Verdünnung, physikalische Adsorption, chemische Reaktion Betrachtete Additive Kaolin Al 2 [(OH) 4 Si 2 O 5 ] Dolomit CaMg(CO 3 ) 2 Calciumoxid CaO Calciumcarbonat CaCO 3 Eisen(III)-oxid Fe 2 O 3 Calciumhydroxid Ca(OH) 2 Aluminiumoxid Al 2 O 3 Magnesiumoxid MgO 28 von 57

Additivierung Screeningversuche im Muffelofen bei 900 C Additiv Kalkhydrat 5 Gew.-% Ca(OH) 2 Additiv Kalkhydrat 3 Gew.-% Ca(OH) 2 Kein Additiv 35 von 57

Laugung & Additivierung Screeningversuche im Muffelofen bei 900 C Gelaugtes Stroh 3 Gew.-% Ca(OH) 2 Gelaugtes Stroh 1 Gew.-% Ca(OH) 2 Gelaugtes Stroh Kein Additiv 36 von 57

Temperatur [ C] Untersuchung des Erweichungsverhaltens Beispiel: Additivierung mit Kaolin [ Al 4 [(OH) 8 Si 4 O 10 ] 1500 Fließtemperatur 1300 1100 Halbkugeltemperatur 900 700 Erweichung Sinterbeginn 500 0,0% 0,5% 1,0% 1,5% 2,0% 2,5% 3,0% Gehalt im Brennstoff [Ma.-%] 30 von 57

Temperatur [ C] Untersuchung des Erweichungsverhaltens Beispiel: Additivierung mit Dolomit [ CaMg(CO 3 ) 2 ] 1500 1300 Fließtemperatur 1100 Halbkugeltemperatur 900 700 Erweichung Sinterbeginn 500 0,0% 0,5% 1,0% 1,5% 2,0% 2,5% 3,0% Gehalt im Brennstoff [Ma.-%] 31 von 57

Untersuchung des Erweichungsverhaltens Entwicklung Modellasche Problem: Heterogenität der Strohaschen verursacht zu starke Abweichungen bei Wiederholungsversuchen Bestimmung des Additiveinflusses an Originalsubstanz schwierig Mischen einer Modellasche auf Basis einer Röntgenfluoressenzanalyse der Referenzstrohasche Komponente K 2 CO 3 SiO 2 CaO MgO Al 2 O 3 Fe 2 O 3 Na 2 CO 3 Ma.-% 50,0 39,0 7,4 2,0 0,6 0,5 0,5 32 von 57

0% 1% 2% 1% 2% 1% 2% 1% 2% 1% 2% 1% 2% 1% 2% 1% 2% Charakteristische Temperatur [ C] Untersuchung des Erweichungsverhaltens Modellasche 1600 Sintern Erweichung Fließen 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 MA Kaolin Dolomit CaO CaCO₃ Fe₂O₃ CaOH₂ Al₂O₃ MgO 33 von 57

Temperatur in C Untersuchung des Erweichungsverhaltens MgO 1400 Fließtemperatur 1200 1000 800 600 Erweichung Halbkugeltemperatur Sinterbeginn 400 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 MgO-Gehalt in Gew.-% 34 von 57

Additivierung Screeningversuche im Muffelofen bei 1.100 C Additiv Magnesiumoxid 5 Gew.-% MgO Additiv Kaolin* 5 Gew.-% * Hauptbestandteil Kaolinit Al 4 [(OH) 8 Si 4 O 10 ] Additiv Kalkhydrat 5 Gew.-% Ca(OH) 2 37 von 57

Sinterung Untersuchung der Sinterungshärte Für Entaschung ist Härte der Versinterung entscheidend Veraschen des (additivierten) Strohs bei 700-1100 C und Prüfen verschiedener Verfahren aus Mineralogie und Metallurgie: - Schrumpfung - Neigungs- und Falltest - Mohs-Härte - Einteilung nach Lorente et al. 2005, - Druckfestigkeit 38 von 57

Gewichtskraft [N] Sinterungshärte Druckfestigkeit: gelaugtes Stroh 10 2 10 1 10 0 10-1 10-2 Kein Additiv 1 % Ca(OH) 2 2 % Ca(OH) 2 3 % Ca(OH) 2 39 von 57

Arbeitspakete & Ergebnisse Verbrennungsversuche

Verbrennung Feuerung Quelle: Biotech 41 von 57

Verbrennung Messtechnik Abgas F A1 A2 P T A1 Gasanalytik: Infrarot-Spektroskopie SICK MCS100E A2 Gasanalytik: elektrochemisch Testo 350 A2 A2 A2 T T T Rost (beweglich für Ascheabwurf) Pelletzuführung Tertiärluft (Modifikation) Sekundärluft T Primärluft F F F P F T Partikelmesstechnik Gravimetrisch (VDI 2066) Streulichtmessung Volumenstrommessung Staudrucksonde Prandtl-Sonden Kalorimetrisch Temperaturmessung 42 von 57

Verbrennung Feuerungsmodifikation Ergänzung um dritte Luftstufe Anpassung des Ascheaustrags Installation der Messeinrichtungen und -zugänge Optischer Zugang 43 von 57

Verbrennung Feuer Holzpellets Strohpellets 44 von 57

Verbrennung Feuer mit Strohpellets Versuchsbeginn 45 von 57

Verbrennung Feuer mit Strohpellets Versuchsbeginn Beginn Versinterung 46 von 57

Verbrennung Feuer mit Strohpellets Versuchsbeginn Beginn Versinterung Versuchsabbruch 47 von 57

Verbrennung unbehandelt additiviert gelaugt & additiviert 5 % Ca(OH) 2 2 % Ca(OH) 2 Für Dauerbetrieb ist die Schürung des Brennbettes zur Auflösung der Agglomerate zwingend erforderlich! 48 von 57

Kohlenmonoxid in [mg/m³ N ] Verbrennung Emissionen: Kohlenmonoxid 500 Abbruch ungelaugt, 5% Ca(OH) 2 400 300 HOLZ STROH 200 100 unbehandelt Abbruch 0 0:00 0:15 0:30 0:45 1:00 1:15 1:30 1:45 2:00 Zeit gelaugt, 2 % Ca(OH) 2 49 von 57

SO 2 -Konzentration Abgas [mg/m³ N ] Verbrennung Saure Gaskomponenten: SO 2 100 80 Stroh, unbehandelt 60 40 20 Stroh, 2 % Kalkhydrat Holz 0 0:00 0:10 0:20 0:30 0:40 0:50 1:00 Zeit in h:mm 50 von 57

optimierter Ascheaustrag unmodifizierter Ascheaustrag Verbrennung unbehandelt additiviert gelaugt & additiviert 5 % Ca(OH) 2 2 % Ca(OH) 2 4 % Kaolin 2 % Ca(OH) 2 51 von 57

Fazit

Fazit Was wurde bisher erreicht? Prinzipielle Eignung der angewandten Doppelstrategie aufgezeigt Laugung erniedrigt Chlor- und Aschegehalt signifikant Additivierung hat positiven Einfluss auf Erweichungsverhalten Allerdings ist die Sinterung ohne Schürung nicht zu verhindern Optimierter Ascheaustrag ermöglicht kontinuierlichen Betrieb Was muss noch gemacht werden? Optimierung des Rostes und des Ascheaustrags Verbrennungsversuche zur Identifikation der optimalen Betriebsparameter Finale Optimierung der Pelletrezeptur Großtechnische Umsetzung des Laugungsprozesses 53 von 57

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker RWTH Aachen University 52056 Aachen www.teer.rwth-aachen.de

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker RWTH Aachen University 52056 Aachen www.teer.rwth-aachen.de

Verbrennung Emissionen: Stickoxide 500 Stickoxidemissionen in mg/m³ N 400 300 200 ungelaugt, 5 % Ca(OH) 2 gelaugt, 2 % Ca(OH) 2 unbehandelt 100 HOLZ STROH 0 0:00 0:15 0:30 0:45 1:00 1:15 1:30 1:45 2:00 2:15 2:30 2:45 3:00 Zeit in h:mm 56 von 57

HCl-Konzentration Abgas [mg/m³ N ] Verbrennung Saure Gaskomponenten: HCl 100 10 Stroh, unbehandelt 1 Stroh, 2 % Kalkhydrat Holz 0 0:00 0:10 0:20 0:30 0:40 0:50 1:00 Zeit in h:mm 57 von 57