Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Charlemagne - Father of Europe. Die Bedeutung Karls des Großen für das heutige Europa erarbeiten und bewerten (Klasse 7) Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de
I/B Life and Government in the Middle Ages 4 Charlemagne (Klasse 7) 1 von 24 Charlemagne Father of Europe. Die Bedeutung Karls des Großen für das heutige Europa erarbeiten und bewerten (Klasse 7) Astrid Berkefeld, Hamburg akg-images. 25 December 800: Charlemagne is crowned Emperor by Pope Leo III in Rome. Print by Eduard Zier, 1900. Franzose, Deutscher oder gar Vater Europas? Charlemagne oder doch Karl der Große? Seit 1200 Jahren versuchen Nationen, gekrönte Häupter und Politker aller Couleur, den König der Franken und (west)römischen Kaiser für sich zu vereinnahmen. Aber verdient Karl überhaupt den Beinamen der Große? Und worin liegt seine Bedeutung für das heutige Europa? Diesen und anderen Fragen gehen Ihre Schülerinnen und Schüler anhand von anschaulichen Arbeitsblättern und Bildmaterial auf den Grund und versuchen abschließend, zu einer eigenen Einschätzung zu kommen. Klassenstufe: 7 Dauer: 4 Stunden Bereich: Frühes Mittelalter, Frankenreich
2 von 24 Charlemagne (Klasse 7) Life and Government in the Middle Ages 4 I/B Fachlicher Hintergrund Die Ausweitung des Frankenreiches unter Karl dem Großen Während der Völkerwanderung im 4. und 5. Jahrhundert nach Christus hatten sich viele germanische Stämme im Römischen Reich niedergelassen und neue Reiche gebildet. Am erfolgreichsten waren dabei die Franken. Nach Pippins Tod 768 wurde das Reich unter seinen Söhnen Karlmann und Karl aufgeteilt, doch wurde Letzterer schon 771 nach dem Tod seines Bruders Alleinherrscher des fränkischen Gesamtreiches. In einer Expansionsphase schob Karl die Grenzen des Reiches nach Osten und Süden vor. Er eroberte das Langobardenreich in Italien und nahm den langobardischen Königstitel an, es folgten Bayern und das Awarenreich. Im Südwesten wurden die Araber bis zum Ebro zurückgedrängt. Von entscheidender Bedeutung für die Zukunft war die Unterwerfung und Christianisierung der Sachsen eine Vorbedingung für die spätere Entstehung des deutschen Volkes und Reiches. Einfälle der heidnischen Sachsen hatten das fränkische Grenzgebiet am Niederrhein unsicher gemacht, bevor Karl 772 einen Feldzug gegen sie unternahm. Dieser leitete einen 30 Jahre währenden, wechselvollen und auf beiden Seiten mit damals eher unüblicher Grausamkeit geführten Krieg einleitete. An die Spitze des sächsischen Widerstandes stellte sich 778 Widukind. Getragen wurde dieser Widerstand vom einfachen Volk, während der sächsische Adel geneigt war, zu den Franken überzugehen und das Christentum anzunehmen. 782 ließ Karl bei einer Strafexpedition gegen einen sächsischen Aufstand eine große Zahl von Gefangenen (die Zahl 4 500 ist sicherlich weit übertrieben) bei Verden an der Aller hinrichten. Durch die harten Zwangsmaßnahmen erlahmte schließlich der Widerstand, Widukind ließ sich 785 taufen. Dies ermöglichte eine mildere Herrschaft. Es kam bald zu der von Karl erwünschten Verschmelzung von Franken und Sachsen. Karl schützte sein Reich durch befestigte Grenzländer, Marken. Er teilte es in Gaue ein, die von einem Gaugrafen regiert wurden. Durch Königsboten ließ er alles überwachen und die Befehle nach Aachen bringen. Er selbst reiste von Pfalz zu Pfalz und kümmerte sich um die Verbesserung der Landwirtschaft. In Aachen weilte Karl am liebsten und ließ hier die Pfalz und die Pfalzkapelle prächtig ausbauen. Er führte die überlegene römische Kultur im Frankrenreich ein und gründete in Aachen eine Schule für künftige Verwaltungsbeamte. Die Kaiserkrönung Am Weihnachtstag des Jahres 800 wurde Karl im Petersdom in Rom von Papst Leo III. zum Kaiser gekrönt. Vordergründig war die Krönung ein Akt der Dankbarkeit des Papstes für die Errettung vor einer Verschwörung römischer Adelskreise. Das tiefer liegende Motiv war jedoch die Absicht, den Anspruch des Papsttums, der geistlichen Gewalt, auf die Verleihung der weltlichen Herrschaftsgewalt zu gründen. Die Krönung war so einer der wichtigsten Akte im Ringen um die Vorherrschaft zwischen geistlicher und weltlicher Gewalt, zwischen Papsttum und Kaisertum. Die Deutung der berühmten Stelle im Bericht des Karlsbiografen Einhard, Karl sei die Zeremonie so zuwider gewesen, dass er die Kirche nicht betreten hätte, wenn er über die Absicht des Papstes informiert gewesen wäre, ist umstritten. Karls Titel lautete Kaiser, Regent des Römischen Reiches, König der Franken und Langobarden. Damit wurde der Titel Kaiser der Römer vermieden. Für Byzanz konnte die Krönung nur ein Akt offener Usurpation sein. In der Tat hatte die römische Kirche mit der Krönung des neuen Kaisers des Westens endgültig die alte römische Reichsordnung verlassen. Der Zerfall des Reiches Die fränkische Tradition schrieb vor, das Reich in so viele Teile aufzuteilen, wie erbberechtigte Söhne vorhanden waren. Karls einzig überlebender Sohn, Ludwig der Fromme, wurde sein alleiniger Nachfolger. 843 wurde das Reich im Vertrag von Verdun in drei Teile geteilt: das Westfrankenreich (Neustrien, Francia, Aquitanien), das Mittelreich (Lotharingen, Burgund, Italien) und das Ostfrankenreich (Ostfranken, Bayern, Sachsen). 880 wurde das Mittelreich geteilt, Lotharingen und das nördliche Burgund kamen zum Ostreich, Südburgund zum Westreich. Die während des ganzen Mittelalters gültige Grenze zwischen Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich Deutscher
I/B Life and Government in the Middle Ages 4 Charlemagne (Klasse 7) 3 von 24 Nation war damit festgelegt, die späteren Länder Frankreich, Deutschland und Italien waren geboren. Die Bedeutung Karls des Großen für das heutige Europa Schon zu seinen Lebzeiten war Karl der Große zur Legende geworden. In seiner 46-jährigen Regierungszeit stieg er zum mächtigsten Herrscher des Abendlandes auf und prägte so ein ganzes Zeitalter. Der Verklärung Karls durch seine Zeitgenossen folgten Jahrhunderte der Legendenbildung, die bis in die Gegenwart nachwirkt. Französische Könige und deutsche Kaiser beriefen sich auf ihn. Und französisches wie deutsches Nationalbewusstsein reklamiert ihn für das jeweilige Lager: Charlemagne oder Karl der Große? Heute gilt er als Symbolfigur für einen zusammengewachsenen Kontinent. In dem alljährlich vergebenen Karlspreis der Stadt Aachen spiegelt sich dieses Bild vom Vater Europas, welches bereits ein mittelalterlicher Dichter entworfen hatte, wider. Didaktisch-methodisches Konzept Für welche Klassenstufe ist die Reihe konzipiert? Die Reihe ist für eine 7. Klasse (G8) konzipiert. Den Schülerinnen und Schülern sollten die Teilung des Römischen Reiches in eine westliche und eine östliche Hälfte sowie die Grundzüge der Völkerwanderung bekannt sein. Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte der Reihe? Die Behandlung des frühen Mittelalters in Klasse 7 ruft in den meisten Fällen keine Begeisterungsstürme bei Schülerinnen und Schülern hervor. Aus diesem Grund versucht die vorliegende Einheit, eine historische Überfrachtung zu vermeiden, und setzt den inhaltlichen Schwerpunkt vor allem auf zwei Fragen: 1. Verdient Karl den Beinamen der Große? 2. Worin zeigt sich die Bedeutung Karls des Großen, der schon zu Lebzeiten als Vater Europas bezeichnet wurde, für das heutige Europa? Dieser Ansatz soll die Schülerinnen und Schüler dazu motivieren, sich kritisch mit verschiedenen Bereichen aus dem Leben Karls des Großen auseinanderzusetzen, das Problem der historischen Größe in ersten Ansätzen zu thematisieren und abschließend zu einer eigenen Wertung zu kommen. Anhand welcher Methoden wird das Thema erarbeitet? Der Einstieg in die Reihe erfolgt über ein aktuelles Foto der Verleihung des Internationalen Karlspreises der Stadt Aachen am 1. Mai 2008 an Angela Merkel (M 1). Im Mittelpunkt der Reihe steht eine arbeitsteilige Gruppenarbeit zur Frage Charles the Great a great man? (M 2 M 5), in der sich die Schülerinnen und Schüler mit der Persönlichkeit Karls des Großen, seinen kulturellen und religiösen Errungenschaften sowie militärischen Erorberungen auseinandersetzen. Hierbei deuten sie auch Bild- und Kartenmaterial und beziehen dieses in die Überlegungen mit ein. Die Krönung Karls des Großen wird anhand eines fiktiven Dialogs (M 9) mit seinen Vertrauten Alcuin und Einhard sowie eines Bildimpulses (M 10) erarbeitet. Am Ende der Reihe setzen sich die Schülerinnen und Schüler in einer Talkshow (M 12) noch einmal differenziert mit Karl dem Großen und seinen Leistungen auseinander.
I/B Life and Government in the Middle Ages 4 Charlemagne (Klasse 7) 5 von 24 Materialübersicht 1./2. Stunde: Charles the Great a great man? M 1 (Bi) The International Charlemagne Prize of Aachen M 2 (Tx/Bi) Charles the Great his personality and appearance M 3 (Tx/Bi) Charles the Great cultural achievements M 4 (Tx/Ka) Charles the Great military conquests M 5 (Tx/Bi) Charles the Great religious achievements M 6 (Wo) Vocabulary for describing the pictures and the map M 7 (Ab) Evaluation sheet: Charlemagne s achievements M 8 (Ta) Solution sheet: Charlemagne s achievements 3. Stunde: Charlemagne s coronation M 9 (Tx) Should I be crowned emperor? 4. Stunde: Charlemagne an evaluation M 10 (Bi) Charlemagne s coronation M 11 (Tx/Zl) Charlemagne: Summary and timeline M 12 (Tx) How to run a talk show on Charlemagne Ab: Arbeitsblatt Bi: Bild Ka: Karte Ta: Tafelanschrieb Tx:Text Wo: Wortschatz Zl: Zeitleiste
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