Palettentausch heute - Und morgen? Bad Lauterberg, 24. Oktober 2008

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Transkript:

Palettentausch heute - Und morgen? Bad Lauterberg, 24. Oktober 2008

Das Unternehmen: Facts & Figures Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 2 Gründung: 1974 als Centrale für Coorganisation (CCG), Umbenennung in GS1 Germany 2005 Mehr als 100 Mitarbeiter am Standort Köln Gesellschafter: Paritätisch EHI Retail Institute und Markenverband Kunden und Anwender des EAN-Barcode- Systems: ca. 132.000 Dienstleistungspartner der Wirtschaft Treibende Kraft bei der Etablierung von Standards Kompetenzzentrum für effiziente Geschäftsprozesse Teil der internationalen GS1 Community (= Global Standards One) Kartellrechtlich anerkanntes Non-Profit- Unternehmen EAN = Europäische Artikelnummer (heute Internationale Artikelnummer) EPC = Elektronischer Product-Code

Anlass für die Studie Zunehmende Probleme bei der Güte von Euro 1-Tauschpaletten führen bereits im europäischen Ausland zu folgenreichen Handlungen Wirtschaft ist einem steigenden Wettbewerbs- und Kostendruck ausgesetzt Die erzielten Margen im Rahmen von Transportdienstleistungen nehmen immer mehr ab Für viele Frachtführer ist es nicht mehr möglich, die zunehmenden Kosten des Zug-um- Zug Palettentausches zu tragen Zum Zug-um-Zug Palettentausch gibt es keine gesetzlichen Bestimmungen Transportlogistikunternehmer haben kein Vertragsverhältnis mit dem Empfänger, daher ist es schwierig die Forderung der gleichen Güte der Palette durchzusetzen Diese Probleme sowie die zunehmenden Diskussion in Presse, bei Verbänden und auf der neutralen "Plattform" GS1 Germany sind der Grund, dass GS1 Germany als neutraler Dienstleistungspartner von Industrie, Handel und Dienstleister eine Studie im Rahmen einer Aufnahme der tatsächlichen Marktsituation zum Zugum-Zug Palettentausch durchführte Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 3

Grundlagen In der gesamten Praxiserhebung ist die Euro 1-Tauschpalette Gegenstand der Untersuchung (UIC-Norm 435/2) Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 4

Handel

Handel Vier Handelsunternehmen wurden besucht Dabei wurden unterschiedliche Branchen angegangen Es wurden Händler mit Zentrallagerlogistik und Händler, welche über Streckenbelieferung angefahren werden, beguachtet Einer der besuchten Händler agiert im Großhandelsbereich Händler 1 Händler 2 Händler 3 Händler 4 Tauschkriterien EPAL EPAL Tragen der Ware EPAL Tauschverfahren Zug-um-Zug, Palettenschein Zug-um-Zug, Palettenschein Zug-um-Zug, Palettenschein über externen Dienstleister Zug-um-Zug, Palettenschein Kosten gering gering gering fast keine Tauschverhalten fair fair teilweise fair unfair Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 6

Handel Im Handel fallen die geringsten Kosten im Rahmen des Zug-um-Zug Palettentausches an Anzahl automatisierter Lager noch sehr gering daher ist es häufig ausreichend, wenn der Ladungsträger die Ware problemlos trägt Markstellung des Handels In dieser Position besteht die Möglichkeit, gewisse kostenrelevante Faktoren, also auch mangelhafte Paletten, an andere Wertschöpfungsbeteiligte weiter zu geben Transportlogistikunternehmen stehen häufig in keinem Vertragsverhältnis zum Handel Diese können nur schwer Ihre Ansprüche gegenüber den Händlern an der Rampe geltend machen Palettenscheine Möglichkeit, um Spitzen mit fehlenden Ladungsträgern ohne Probleme zu überbrücken Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 7

Transportlogistikunternehmen

Transportlogistikunternehmen Im Transportgewerbe wurde die Erhebung bei drei mittelständischen Transportlogistikunternehmen durchgeführt Diese sind sowohl als direkter Auftragnehmer von Industrie bzw. Handel, als auch als Sub-Unternehmer anderer Transportlogistikunternehmen aktiv Bei der Untersuchung wurden die gleichen Branchen wie im Handel herangezogen Transporlogist. 1 Transportlogist. 2 Transportlogist. 3 Tauschverfahren Zug-um-Zug, Palettenscheine Zug-um-Zug, Palettenscheine Zug-um-Zug, Palettenscheine Tauschkriterien Kundenabhängig Kundenabhängig kundenabhängig Probleme 1. Automatiklager 2. Separate Leergutausgaben 3. Palettenschein 1. Palettenscheine 2. Leerfahrten 1. Palettenscheine 2. Palettenkästen Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 9

Transportlogistikunternehmen Unternehmer müssen sich an die Verfahren und Abläufe beim Zug-um-Zug Palettentausch den Kunden anpassen Zusätzlich kommt auf einer Seite des Transportes noch einen Geschäftspartner hinzu, mit welchem kein Geschäftsverhältnis besteht Nach Aussagen der Mitarbeiter können Industrie- oder Handelsunternehmen nicht unter Generalverdacht für die Probleme bei Zug-um-Zug Palettentausch gestellt werden Es kann nicht ein bestimmtes Unternehmen als vorbildlich oder als unfair eingestuft werden Das Tauschverhalten ist häufig standort- und personenabhängig Die Transportlogistikunternehmen zählen immer wieder bestimmte Standorte auf, bei denen es häufiger zu Problemen beim Palettentausch kommt Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 10

Transportlogistikunternehmen Sonderfahrten Durchführung um Tauschpaletten an einem anderen Standort abzuholen, weil zum gegebenen Zeitpunkt keine Paletten verfügbar sind Häufig werden Paletten zu wesentlich schlechteren Konditionen verkauft, als auf dem Markt erzielt werden können, da zusätzliche Fahrten Mehrkosten verursachen Mangelhafte Paletten Transportlogistikunternehmen versuchen ebenfalls mangelhafte Paletten durch den Wareneingang zu schleusen Kaputte Seiten werden so abgestellt werden, dass diese erst beim Verräumen der Palette sichtbar werden Kostenfaktoren Ein Unternehmen mit ca. 30 LKW benötigt eine ¾ Stelle, um die administrativen Aufgaben rund abzuwickeln Sonder- und Leerfahrten, die allein zum Ausgleich der Palettenschulden und -forderungen entstehen liegen nach Aussage eines Unternehmer bei 300-500 Fahrten im Jahr Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 11

Industrie

Industrie Industrieunternehmen sind sowohl international agierende Unternehmen sowie mittelständische Unternehmen aus dem Lebensmittel- und Baustoffbereich Im Lebensmittelbereich Betrachtung unterschiedlicher Sortimentsbereiche Betrachtet wurden dabei die Distributionsbereiche in Richtung des Handels Industrieuntern. 1 Industrieuntern. 2 Industrieuntern. 3 Tauschverfahren Zug-um-Zug und Palettenschein Zug-um-Zug Palettenschein mit Online Palettentool Zug-um-Zug und Palettenschein Tauschkriterien EPAL EPAL EPAL Prozesskosten für Palettentausch 3 bis 4 Euro je Palette hoch, keine konkreten Werte 3 bis 4 Euro ja Palette Tauschverhalten fair weitgehend fair fair Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 13

Industrie In der Industrie werden zum größten Teil automatische Förderstrecken und Automatiklager eingesetzt Hohe Anforderungen an die Palettenqualität Auf Grund von Industriezweigen in denen es nicht so sehr auf die Güte der Palette geachtet wird, kommt es im Handel zur Vermischung der Güte der Paletten Handel nimmt keine Sortierfunktion wahr und daher gehen Paletten in unterschiedlicher Güte zurück an den Lieferanten Vereinbarungen des Handels mit Palettendienstleistern Industrie bzw. deren beauftragte Transportlogistikunternehmen tauschen nicht Zug-um- Zug Paletten könne an den Standorten der kooperierenden Palettendienstleister abgeholt werden Getauschte Paletten sind häufig von schlechter Qualität, was nur durch die Bezahlung eines Aufpreises geändert werden kann Darüber hinaus zusätzlicher Stopp bzw. eine Änderung der Route erforderlich Dies führt zu höheren Kosten und zu geringerer Planbarkeit Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 14

Industrie Ausgleich für Qualitätssprung Erhebung im Markt ergab, dass die Industrie bereit ist, für den im Handel entstehenden "Qualitätssprung" Ausgleichszahlungen gegenüber den Transportlogistikunternehmen vorzunehmen Kosten entstehen entweder auf Seiten der Industrie oder auf Seiten der Transportlogistikunternehmen Hersteller beziffern ihre gesamten Kosten für den Zug-um-Zug Palettentausch auf 3-4 Euro pro Palette Darunter fallen sämtliche Kosten im Zusammenhang mit der Palette Verwaltungskosten für Palettenkonten Personalkosten für die Prüfung von Paletten Ausgleichzahlungen für den "Qualitätssprung Für Hersteller lohnt sich der Einsatz von Palettenpoolsystemen trotz dieser erheblichen Kosten je Palette nicht Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 15

Schlussfolgerungen

Schlussfolgerungen Industrie, Spediteure und Frachtführer sehen ein zunehmendes Problem beim Zug-um-Zug Palettentausch der Euro 1-Palette Handel kann nicht immer tauschfähige Paletten vorhalten Paletten werden als kostenloses Mietobjekt im Prozess verwendet Frachtführer muss erneut Handel anfahren, um Tauschpaletten einzulösen, diese Kosten werden nicht erstattet Bei der nächsten Verladestelle entstehen Palettenschulden, so dass diese ebenfalls erneut angefahren werden muss Einsatz von Palettendienstleistern gegen Gebühr Systeme wie CHEP rechnen sich häufig nicht für die Industrie Handel sieht im Zug-um-Zug Palettentausch durchaus auch Probleme, Thema steht allerdings nicht im Vordergrund Saisonspitzen mit Tauschpaletten abzufangen Unterschiedliche Güte, obwohl nicht gefordert Diskussionen mit Fahrern (Blockade der Rampe) Systeme wie z.b. CHEP werden begrüßt Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 17

Schlussfolgerungen Handhabung des Zug-um-Zug Palettentausches ist personen- und standortabhängig, es gibt nur selten gelebte standardisierte Verfahren Große Unterschiede zwischen Theorie und Praxis Vorgeschriebenen Vorgehensweise Gelebte Vorgehensweise Zunehmend sind die großen unterschiedlichen Anforderungen an Güte und Qualität, zum Teil auch innerhalb einer Branche Eine Abladestelle stellt keine speziellen Anforderungen an die Güte und stellt entsprechende Tauschpaletten zur Verfügung Nächste Verladestelle stellt konkrete Anforderungen nach EPAL Tauschkriterien (UIC 435-4) Problematisch ist der Umgang mit Machtverhältnissen bei diesem Thema, dies entspricht nicht dem ECR Gedanken Paletten verlieren durch die Nutzung an Qualität, keiner möchte diese Kosten tragen Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 18

Lösungsideen

Lösungsidee 1 Umsetzung eines echten Zug-um-Zug Palettentauschs Bestehende Vorgehensweise beim Zug-um-Zug Palettentausch bleibt erhalten, allerdings sollte der Zug-um-Zug Palettentausch auch praktiziert werden Paletten werden vor Ort Zug-um-Zug in der entsprechenden Güte getauscht und keine Palettenscheine ausgestellt Sollte Warenempfänger keine Tauschpaletten in der entsprechenden Güte verfügbar haben, wird dies auf den unterzeichneten Lieferpapieren dokumentiert und die Paletten durch den Verlader in Rechnung gestellt Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 20

Lösungsidee 2 Palettentauschgebühr für Dienstleister Transportlogistikunternehmen übernimmt für den Auftrageber die Dienstleistung des Zug-um-Zug Palettentausches Bei Angebotserstellung wird neben Frachtkosten, auch ein Angebot für die Dienstleistung des Zug-um-Zug Palettentausch zwischen Transportlogistikunternehmen und Verlader verhandelt Palettentauschgebühr kann, z.b. pro Palette, die wieder zurückgeführt wird, erhoben werden Damit übernimmt das Transportlogistikunternehmen das Risiko des Palettentausches und ist verantwortlich, die vereinbarte Güte an Tauschpaletten dem Verlader zur Verfügung zu stellen Sollte ein Warenempfänger keine Tauschpaletten verfügbar haben, ist das Transportlogistikunternehmen in der Verantwortung, Paletten für den Auftraggeber zu besorgen Das gleiche gilt, sofern der Warenempfänger eine andere Güte an Paletten zur Verfügung stellt Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 21

Lösungsidee 3 Abwicklung des Palettentausches über Palettendienstleister Inverkehrbringer einer Palette, schließt einen Rahmenvertrag mit einem Palettendienstleister ab Palettendienstleister stellt tauschfähige Paletten zur Verfügung Transportlogistikunternehmen erhält neben den üblichen Lieferpapieren, einen Palettenschein, auf dem die Anzahl der übernommen Paletten aufgeführt wird Palettenschein ist bei Übernahme der Ware durch das Transportlogistikunternehmen abzuzeichnen Unterschrift bestätigt, dass die aufgeführte Anzahl an Paletten übernommen wurden und den EPAL-Tauschkriterien entsprechen Abweichungen sind auf dem Palettenschein zu vermerken Bei Auslieferung der Paletten beim Empfänger muss dieser ebenfalls den Palettenschein unterschreiben und abstempeln und ggf. Abweichungen auf dem Palettenschein aufführen Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 22

Lösungsidee 3 Abwicklung des Palettentausches über Palettendienstleister Palettenschein dient als Schuldschein des Empfängers gegenüber dem Versender Transportlogistikunternehmen muss sicherstellen, dass der, durch den Empfänger unterzeichnete, Palettenschein an den Versender zurückgeführt wird Der beauftragte Palettendienstleister erhält die Palettenscheine von seinen Kunden und holt die geschuldeten Paletten an den entsprechenden Standorten ab Dort wird der Palettenschein Zug-um-Zug gegen die tauschfähigen Paletten getauscht Empfänger ist verantwortlich auch nur tauschfähige Paletten zu übergeben oder andernfalls die entstehenden Kosten zu tragen Außerdem muss der Empfänger sicherstellen, dass nach einem vereinbarten Zeitraum die Paletten für den Palettendienstleister zur Abholung bereit stehen Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 23

Lösungsidee 4 Verkauf der Palette mit der Ware Paletten werden mit der Ware an den Empfänger verkauft Pro Palette wird je nach Güte, ein Preis, welcher in einer Rahmenvereinbarung festgelegt wurde, erhoben Michael Löw BS&C 24.10.2008 BGL 20081024 24