live! Kappadokien Göreme > Eine Welt in Stein und UNESCO-Welterbe Feenkamine > Wo die Erosion Kunstwerke schuf Seidenstraße > Imposante Karawansereien & Kartenatlas im Buch Extra-Karte zum Herausnehmen
live! Kappadokien Dilek Zaptçıoğlu ist gebürtige Istanbulerin, studierte Historikerin und Autorin, Jürgen Gottschlich arbeitet als Journalist und Korrespondent für verschiedene Zeitungen. Das Paar lebt seit 15 Jahren in der Türkei und liebt den Charme Kappadokiens. ƒ Familientipps R Diese Unterkünfte haben behindertengerechte Zimmer Ziele in der Umgebung Preise für ein Doppelzimmer mit Frühstück: ab xxx 125 ab xx 75 ab xxx 100 bis xx 75 Preise für ein dreigängiges Menü ohne Getränke: ab xx 40 ab xx 15 ab xx 25 bis xx 15
Inhalt Willkommen in Kappadokien 4 bg!10! MERIAN-TopTen Höhepunkte, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten...6 bg!10! MERIAN-Tipps Tipps, die Ihnen die unbekannten Seiten der Region zeigen...8 Zu Gast in Kappadokien 10 Übernachten... 12 Essen und Trinken... 14 grüner reisen............................................................. 16 Einkaufen... 20 Feste und Events... 22 Sport und Freizeit... 24 Familientipps... 30
Wie ein sanfter Faltenwurf umrahmt der Tuffstein das Taubental ( S. 47) bei Uçhisar. Unterwegs in Kappadokien 32 Zentralkappadokien.................... 34 Im Fokus Christen in Kappadokien... 38 Ürgüp.................................. 52 Avanos................................ 60 Nevşehir und Umgebung............... 68 Kayseri und Erciyes Dağı............... 76 Nevşehir und Umgebung Avanos Zentralkappadokien Ürgüp Kayseri und Erciyes Dağı Touren und Ausflüge 84 Das Ihlara-Tal Grand Canyon der Türkei................................ 86 Ankara Hauptstadt der Republik....................................... 87 Über Konya zur Türkischen Riviera....................................... 89 Hattuša Machtbastion der Hethiter..................................... 91 Hacıbektaş Das Heiligtum der Aleviten................................. 93 Wissenswertes über Kappadokien 94 Auf einen Blick..................96 Geschichte......................98 Sprachführer Türkisch......... 100 Kulinarisches Lexikon......... 102 Reisepraktisches von A Z..... 106 Kartenlegende................ 113 Kartenatlas.................... 114 Kartenregister................. 122 Orts- und Sachregister........ 124 Impressum.................... 128 Karten und Pläne Westliches Anatolien......Klappe vorne Zentralkappadokien.....Klappe hinten Göreme........................... 37 Nevşehir.......................... 70 Kayseri............................ 79 Kartenatlas.................. 114 121 Die Koordinaten im Text verweisen auf die Karten, z. B. S. 116, B 7. Extra-Karte zum Herausnehmen........................... Klappe hinten
Willkommen in Kappadokien Vieles hier scheint wie nicht von dieser Welt zu sein: bizarre Felsformationen, Kirchen in Höhlen, unterirdische Städte Manchmal sehen sie aus wie übergroße Damen mit Hut auf einem morgendlichen Spaziergang. Dann wiederum ist es eine Schar kleiner Nachtgeister im Mondschein. Pferde galoppieren über die Wiesen, man hört in der Ferne Vögel zwitschern. Liebliche Täler wechseln sich mit bizarren Mondlandschaften ab, auf den Höhlenwänden werden biblische Geschichten nacherzählt. Menschen haben hier vor Jahrhunderten fantastische Werke in den Stein gehauen, ohne zu wissen, ob sie je überdauern werden. Sie haben sich tief in der Erde Räume geschaffen, in die sie mühsam hineinkriechen mussten ausgestattet mit einem geradezu ge- nialen Belüftungssystem, das sie über Tage und Wochen problemlos am Leben halten konnte. Kann das alles wirklich von dieser Welt sein? Wunderwerk der Erosion Eine Kappadokienreise ist immer auch eine Zeitreise zu den Anfängen der menschlichen Zivilisation. Hier begegnet man einer ganz besonderen Geschichte. Sie hat allerdings nicht in der Neuzeit stattgefunden, wo der blühende Handel und der vermehrte Reichtum der Städte am Meer zu solch vollendeten Werken wie in der Renaissance geführt haben. Nach einer Reihe gewaltiger Vulkanausbrüche blieb im Herzen Anato-
Willkommen 5 Beim Teppichhändler in der Altstadt von Uçhisar ( S. 42) bleibt genug Zeit für ein gemütliches Pläuschchen. liens eine Landschaft übrig, an der Wind und Wasser jahrhundertelang weiter das Werk der Erosion vollzogen. Aber die Steine lagen an der richtigen Stelle, an der Wegkreuzung großer Zivilisationen. Die sogenannte Neolithische Revolution, mit der der Mensch den Boden urbar machte und sesshaft wurde, hatte unweit von hier, im Fruchtbaren Halbmond zwischen Euphrat und Tigris, erstmals stattgefunden. Überall in der Region stößt man auf Zeugnisse menschlicher Bemühungen, die Erde zu kultivieren, den Stein zu bezähmen, für sich und die nächsten Generationen eine neue, bessere Existenzgrundlage zu schaffen. Perser, Griechen, Römer, Türken sie alle trugen ihren Teil zu dieser Geschichte bei. Aus Höhlenwohnungen wurden zuerst Taubenschläge, dann Weinkeller und zu guter Letzt moderne Luxushotels. Von dem Großreich der Hethiter, das um 1200 v. Chr. plötzlich vom Erdboden verschwand, bis hin zu den ersten christlichen Gemeinden, von den Karawansereien der Seidenstraße bis hin zu den heutigen mondänen Einkaufszentren und exklusiven Höhlenhotels erzählt Kappadokien tatsächlich eine schier endlose Geschichte. Nun scheint sie ein vorläufiges Happy End erreicht zu haben. Uralte Handwerkszweige In Städten wie Göreme, Ürgüp und Uçhisar blüht heute der Tourismus. Die Höhlenkirchen im Göreme-Tal gehören zum Weltkulturerbe, die unterirdischen Städte von Derinkuyu und Kaymaklı sind einzigartig. Die Region zieht von überall her Menschen an, die sich mit dem Stein immer etwas Neues einfallen lassen, sei es mit Elektromotoren darüber hinwegzufegen oder mit Heißluftballons darüber hinwegzugleiten. Die jahrtausendealten Handwerkszweige, die Keramikkunst, die Teppichknüpferei blühen weiter wie auch die Landwirtschaft: Der Wein mundet, die Zitronen der südlichen Mittelmeerküste lagern kühl in den Höhlen. Hier scheint alles ursprünglicher, wirklicher, unvergänglicher zu sein als in manch einer blühenden Stadt in Europa: Das Gefühl, den großen Fragen der Menschheit näherzukommen, wird Sie in Kappadokien stets begleiten. Hethiter und Derwische Es mag manchmal fast zu viel sein: zu bizarres Gestein, eine zu graue Landschaft, zu enge Räume, zu viele Höhlenkirchen. Dafür sind die mit allem Komfort ausgestatteten Hotels der Region als Ausgleich wie geschaffen. Auf einer ausgedehnten Terrasse einen Sundowner zu nehmen, nachdem man sich im Pool erfrischt hat ein Luxusgefühl vom Feinsten. Wer seine Kulturreise ausdehnen möchte, unternimmt einen Ausflug zu den Hethitern, zu den mystischen Derwischen oder zu den Anfängen der Türkischen Republik. Wer auf das Grau ein Azurblau folgen lassen will, fährt in wenigen Stunden in den Süden, wo an der herrlichen Türkischen Riviera die Landschaft den Menschen seit jeher freundlicher begegnete. Und bald vermisst man die Steine. Eine Reise nach Kappadokien führt zu einer der erstaunlichsten Entdeckungen, die uns in dieser Welt noch geblieben sind.