Oberitalienische Seen

Transkript

1 live! Oberitalienische Seen Gardasee > Burgen und charmante Dörfer Comer See > Mondäne Atmosphäre Luganer See > Mediterranes Flair & Kartenatlas im Buch Extra-Karte zum Herausnehmen

2 live! Oberitalienische Seen Jenny Schuckardt lebt nach mehrjährigen, beruflich bedingten USA- und Italienaufenthalten als freie Autorin in Rosenheim. Mit Beiträgen von Friedericke von Bülow und Pia de Simony. ƒ Familientipps Diese Unterkünfte haben R behindertengerechte Zimmer Ziele in der Umgebung Preise für ein Doppelzimmer ohne Frühstück: ab 250 ab 75 ab 150 bis 75 Preise für ein dreigängiges Menü ohne Getränke: ab 60 ab 18 ab 30 bis 18

3 Inhalt Willkommen an den oberitalienischen Seen 4 bg!10! MERIAN-TopTen Höhepunkte, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten bg!10! MERIAN-Tipps Tipps, die Ihnen die unbekannten Seiten der Region zeigen Zu Gast an den oberitalienischen Seen 10 Übernachten Essen und Trinken grüner reisen Einkaufen Feste und Events Sport und Strände Familientipps

4 É Blick vom Monte San Salvatore auf Lugano (Ñ S. 69) und den Monte Brè. Unterwegs an den oberitalienischen Seen 32 Gardasee Im Fokus Schöne Aussichten Comer See Luganer See Lago Maggiore Lago Maggiore Luganer See Comer See Gardasee Touren und Ausflüge 94 Über das Hochplateau von Tremósine Rund um den Comer See Isole di Brissago Wissenswertes über die oberitalienischen Seen 100 Auf einen Blick Geschichte Sprachführer Italienisch Kulinarisches Lexikon Reisepraktisches von A Z Kartenlegende Kartenatlas Kartenregister Orts- und Sachregister Impressum Karten und Pläne Oberitalien Klappe vorne Lugano Klappe hinten Locarno Klappe hinten Como Kartenlegende Kartenatlas Die Koordinaten im Text verweisen auf die Karten, z.b. Ñ S. 116, B 2. Extra-Karte zum Herausnehmen Klappe hinten

5 Willkommen an den oberitalienischen Seen. Verträumte Städtchen, Pasta, Rotwein und Zitroneneis die oberitalienischen Seen sind das Portal des Südens. Blau schimmert er, unglaublich blau. Ein leiser Wind kräuselt die Wellen. Die Luft ist samtweich. Olivenhaine glänzen in der Ferne. Es duftet nach Espresso und gegrilltem Fisch. Itali - enische Verführung, nur vier Autostunden von Süddeutschland entfernt. Buongiorno, Lago di Garda! Der Gardasee 52 km lang und 17 km breit, im Norden eingerahmt von steilen Felswänden und Bergen, im Süden von einer lieblich mediterranen Hügellandschaft, wo Palmen, Pinien und Zypressen wachsen. Stolze Burgen und trutzige Festungsmauern machen die Gegend ebenso aus wie ehemalige Fischerdörfchen mit ockerfarbenen Häuserfassaden und Weinberge, an denen Trauben wie Bardolino und Lugana reifen. Berühmte Reisende von Goethe bis Byron, von Lawrence bis Rilke sind seinem Zauber erlegen. Der größte italienische See hat schon immer fasziniert. Genau wie seine beiden oberitalienischen Kollegen: der Lago Maggiore und der Comer See. Sie hatten ihre Blütezeit, als man mit Kutsche und Hutschachteln reiste, die Damen mit Sonnenschirmen und Rüschenkleidern über die Seepromenaden flanierten: Mitte des 18. bis Anfang des 20. Jh. galten die oberitalienischen Seen als bevorzugte Reiseziele der Reichen und Adligen. Im weichen Licht schimmerte

6 Willkommen 5 É In den Gassen von Bardolino (Ñ S. 42) findet man ein großes Angebot an Läden und Restaurants. schon damals das tiefe Blau des Lago Maggiore, des Sees, der mit seiner Lage an der Mündung des Ticino die erste mediterrane Region war, die die von der anderen Seite der Alpen über den Gotthardpass kommenden Reisenden erreichten. Bezaubernde Inseln Teils im Piemont, teils in der Lombardei erstreckt sich der Lago Maggiore bis ins schweizerische Tessin. Die Landschaft ist vielseitig, steiler im Norden, weitet sie sich am Golf von Stresa und Verbania. Die Hügel werden im Süden flach, Sandstrände und Felswände wechseln sich an den Ufern ab. Arona, bis heute deutlich geprägt vom Einfluss der reichen Mailänder Familie Borromeo, ist der größte Ort am Piemonteser Ufer. In Belgirate, zwischen See und Hügel, liegt der Golf von Borromeo mit Stresa, der Königin unter den Orten am Lago Maggiore. Die Strandpromenade ist gesäumt von Palmen, blühenden Gärten und prunkvollen Hotelfassaden. Blickt man auf den See, entdeckt man die drei Borromäischen Inseln, die wie von Zauberhand aus dem Wasser ragen. Und vor der Grenze zur Schweiz erreicht man Cannobio und Cannero. Dort gibt es Buchten, die aus grau melierten Kieseln bestehen und so wenig bekannt sind, dass man sie fast für sich allein hat. Schneebedeckte Gipfel und Orangenblüten Wie viele Schattierungen der Farbe Blau gibt es? Auch der Comer See schimmert in einem ganz eigenen Blau. Mit 410 Metern ist er einer der tiefsten Seen Europas und hat sich aus dem durch das Eis geformte Terrain gebildet. Die Vielfalt der Landschaft ist beeindruckend. Nach nur wenigen Kilometern wandelt sich das Hochgebirge zu einem Seeufer, das Alpental wird zur Hügellandschaft, und aus Nadelbäumen werden Palmen. Winzige Dörfer, herrliche Adelsresidenzen, luxuriöse Villen, prachtvolle Gärten und dazu Gewächse wie der Olivenbaum, die in dem milden Klima prächtig ge - deihen. In der Villa Carlotta in Tremezzo blühen gar Kakteen, Zedern, Zitronen und Orangen. Bei dem nostalgischen Charme, den die Kombinationen aus Belle-èpoque-Villen, Grandhotels und palmengesäumten Seepromenaden heute noch ausstrahlen, kann man nachvollziehen, weshalb hier die reichen Adelsfamilien residierten. Einer der Hauptorte ist Como, der dem See seinen Namen gab. Die durch herrliche Villen und üppige Parks geprägte Stadt ist reich an Geschichte und Kunst und Heimat von Künstlern, Wissenschaftlern und Prominenten. Adenauer liebte sie, Napoelon war begeistert seit jeher zieht der Comer See die Mächtigen aus aller Welt an. Hermann Hesse befand, er sei»der herrlichste Eintritt für Italien«. Hollywoodstar George Clooney kaufte sich hier gleich eine Villa, und die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht so gering, dass man ihn auch zu Gesicht bekommt. Er wohnt in der Villa Ole - andra, gelegentlich fährt er auf seiner knatternden Vespa herum, sitzt im Café und genießt das einzigar - tige Lago-di-Como-Feeling.