PEPP-Kodierung 2016 kompakt

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Transkript:

Wolff-Menzler PEPP-Kodierung 2016 kompakt Kodierleitfaden für psychiatrische Einrichtungen

PEPP-Kodierung 2016 kompakt

Claus Wolff-Menzler PEPP-Kodierung 2016 kompakt Kodierleitfaden für psychiatrische Einrichtungen

Dr. med. Claus Wolff-Menzler, M.A., geb. 1971. 1993 2001 Studium der Humanmedizin in Göttingen. Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. 2007 2009 Master-Studiengang Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen in Kaiserslautern und Witten- Herdecke. 2012 2015 geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen und dort von 2010 2015 Leitung der allgemein-psychiatrischen Tagesklinik sowie Leitung der Ambulanz für Vagus-Nerv-Stimulation (VNS). Seit 2015 Ärztlicher Direktor und Chefarzt des Alexianer-Fachkrankenhauses und Chefarzt der Allgemeinpsychiatrie. Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat gemeinsam mit den Autoren bzw. den Herausgebern große Mühe darauf verwandt, dass alle in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen etc.) entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abgedruckt oder in digitaler Form wiedergegeben wurden. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes und der digitalen Produkte können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Copyright-Hinweis: Das E-Book einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten. Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG Merkelstraße 3 37085 Göttingen Tel.: +49 551 999 50 0 Fax: +49 551 999 50 111 E-Mail: verlag@hogrefe.de Internet: www.hogrefe.de Satz: Beate Hautsch, Göttingen Format: PDF 1. Auflage 2016 2016 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen (E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-2756-2) ISBN 978-3-8017-2756-9 http://doi.org/10.1026/02756-000

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Einleitung Die Art und Weise der Kodierung und intelligente Dokumentationsstrategien sind die zentralen Themen sowie die eigentliche Herkulesaufgabe bei der formalen Umstellung der Krankenhäuser von der PsychPV nach PEPP. Dazu sind eine Menge schwieriger Entscheidungen zu treffen und die Krankenhäuser müssen die dazu nötigen Prozess- und Strukuranpassungen selbstständig finanzieren. Das Pauschalierende Entgeltsystem Psychiatrie/Psychosomatik (PEPP) ist gedacht als ein Patientenklassifikationssystem, das auf Grundlage einer tagesbezogenen Kostenkalkulation in einer klinisch relevanten und nachvollziehbaren Weise, Art und Anzahl der behandelten Krankenhausfälle in Bezug zum Ressourcenverbrauch des Krankenhauses setzen soll. Die Eingruppierung nach PEPP ist somit Grundlage der leistungsorientierten tagesbezogenen Entgelte nach 17d KHG. Jede Einrichtungen muss die Entscheidung treffen, ob sie optional ab 2013 oder verbindlich spätestens zum 01.01.2017 auf die neue PEPP-Entgeltsystematik umstellt. Die Abkürzung PEPP wird sowohl für das Entgeltsystem im Allgemeinen als auch für die einzelnen Fallgruppen verwendet. Es muss nicht jeder Mitarbeiter alles wissen, aber jeder Mitarbeiter sollte sich zeitnah seine Fragen rund um PEPP beantworten können. Dabei geht es immer wieder um: Habe ich die korrekte Diagnose gestellt und ist diese ausreichend präzise? Wie kodiere ich eine Diagnose den Kodierrichtlinien entsprechend korrekt? Welche meiner erbrachten Leistungen kann ich mit welchem OPS abbilden? Wie führen Diagnosen und OPS zu einer PEPP und wie sind diese definiert? Wie kommt man von der PEPP zum Entgelt? Wie kann ich abrechnen und was muss ich beachten (Fallzusammenführungen, usw.)? Es werden diejenigen Krankenhäuser im Vorteil sein, welchen es gelingt, ihren Mitarbeitern anwenderfreundliche und einfache Lösungen bzw. Strategien an die Hand zu geben, um diese hochkomplexen Dokumentationsanforderungen korrekt sowie zeitnah umsetzen zu können. Entscheidend ist, dass die therapeutische Dosis am Patienten nicht abgesenkt werden muss und die neuen Rahmenbedingungen eine Versorgung auf selbigem qualitativen Niveau zulassen. Mit die größte Herausforderung und zugleich Chance besteht darin, die dokumentationsbedingte Personalbindungszeit minimal zu halten und die Patientenakte in ihrer Gesamtheit als Kernstück der Krankheitshistorie zu betrachten. Wesentliche Zielparameter dabei sind die fachlichen Inhalte, der Entlassungsbrief, die inhaltlich konsistente Aktenführung und die zeitnahe und korrekte Kodierung. Für einen störungsfreien Betriebsablauf kommt man nicht umhin, klinikseitig sämtliche Prozesse rund um den Patienten auf den Prüfstand zu setzen und eine Vielzahl von Entscheidungen zu treffen. Kliniken tun sich häufig sehr schwer, festzulegen, wer, wann und wo, welche Inhalte wie zu dokumentieren bzw. zu kodieren hat. Dies ist alles andere als trivial, da mit PEPP eine Systematik erfunden wurde, 5

welche sämtliche Berufsgruppen, die eine Leistung am Patienten erbringen verpflichtet, diese nach speziellen Algorithmen zu kodieren bzw. zu dokumentieren. Entsprechend gewaltig ist der entstandene Schulungsaufwand vor allem bei den Berufsgruppen aus folgenden Bereichen: ärztlicher Dienst, psychologischer Dienst, Pflege, Spezialtherapeuten. Dieser Kodierleitfaden bündelt auf ganz einfache Weise die relevanten Regelwerke in einem kitteltaschentauglichen Format. Er bereitet die komplexe Systematik anwenderfreundlich auf und soll die Anwender in die Lage versetzen, intuitiv und schnell nachzuschlagen. Dies sind im Einzelnen: ICD-10-GM (DIMDI), Deutsche Kodierrichtlinien für die Psychiatrie/Psychosomatik zur korrekten Angabe der Haupt- und Nebendiagnosen (InEK GmbH), Operationen- und Prozedurenschlüssel OPS (DIMDI), PEPP-Definitionshandbuch (InEK GmbH), PEPP-Entgeltkatalog (InEK GmbH), Abrechnungsbestimmungen PEPPV 2016 (InEK GmbH). Aachen, November 2015 Claus Wolff-Menzler Quellen: DIMDI: www.dimdi.de InEK: www.g-drg.de DVKC: www.dvkc.de Bundesministerium für Gesundheit: www.bmg.bund.de Autor: Dr. med. Claus Wolff-Menzler, M.A. Ärztlicher Direktor Chefarzt der Abteilung Allgemeinpsychiatrie Alexianer Krankenhaus Aachen Alexianergraben 33 52062 Aachen Tel.: 0241-47701-15131 Fax: 0241-47701-15132 c.wolff-menzler@alexianer.de / www.alexianer.de 6

Inhalt ICD-10-GM 2016: Kapitel V Psychische und Verhaltensstörungen (F00-F99).... 9 F00-F09 Organische, einschließlich symptomatische psychische Störungen.... 9 F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen... 10 F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen... 14 F30-F39 Affektive Störungen.... 15 F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen.... 16 F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren... 18 F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen.... 19 F70-F79 Intelligenzstörung... 21 F80-F89 Entwicklungsstörungen... 21 F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend... 23 F99 Psychische Störung ohne nähere Angabe... 24 U 69.3! Sekundäre Schlüsselnummern für die Art des Konsums psychotroper Substanzen bei durch diese verursachten psychischen und Verhaltensstörungen... 24 Deutsche Kodierrichtlinien für die Psychiatrie/Psychosomatik (DKR-Psych Version 2016).... 25 Allgemeine Kodierrichtlinien für Krankheiten... 29 Allgemeine Kodierrichtlinien für Prozeduren... 45 Operationen- und Prozedurenschlüssel Version 2016... 53 Kapitel 6 MEDIKAMENTE (6-00... 6-00)... 53 Kapitel 8 NICHTOPERATIVE THERAPEUTISCHE MASSNAHMEN (8-01... 8-99)... 54 Kapitel 9 ERGÄNZENDE MASSNAHMEN (9-20... 9-99)... 54 Therapieeinheiten Psych... 83 PEPP-ENTGELTSYSTEMATIK 2016............................. 85 PEPP-Definitionshandbuch Pauschalierendes Entgeltsystem Psychiatrie Psychosomatik (Version 2016)... 85 PEPP-Entgeltkatalog (Version 2016).... 91 Quellenverweise... 125 7

ICD-10-GM 2016: Kapitel V Psychische und Verhaltensstörungen (F00-F99)1 F00-F09 Organische, einschließlich symptomatische psychische Störungen Dieser Abschnitt umfasst eine Reihe psychischer Krankheiten mit nachweisbarer Ätiologie in einer zerebralen Krankheit, einer Hirnverletzung oder einer anderen Schädigung, die zu einer Hirnfunktionsstörung führt. Die Funktionsstörung kann primär sein, wie bei Krankheiten, Verletzungen oder Störungen, die das Gehirn direkt oder in besonderem Maße betreffen, oder sekundär wie bei systemischen Krankheiten oder Störungen, die das Gehirn als eines von vielen anderen Organen oder Körpersystemen betreffen. Demenz (F00-F03) ist ein Syndrom als Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns mit Störung vieler höherer kortikaler Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen. Das Bewusstsein ist nicht getrübt. Die kognitiven Beeinträchtigungen werden gewöhnlich von Veränderungen der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens oder der Motivation begleitet, gelegentlich treten diese auch eher auf. Dieses Syndrom kommt bei Alzheimer-Krankheit, bei zerebrovaskulären Störungen und bei anderen Zustandsbildern vor, die primär oder sekundär das Gehirn betreffen. F00.-* Demenz bei Alzheimer-Krankheit (G30.- ) F00.0* Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit frühem Beginn (Typ 2) (G30.0 ) F00.1* Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit spätem Beginn (Typ 1) (G30.1 ) F00.2* Demenz bei Alzheimer-Krankheit, atypische oder gemischte Form (G30.8 ) F00.9* Demenz bei Alzheimer-Krankheit, nicht näher bezeichnet (G30.9 ) F01.- Vaskuläre Demenz F01.0 Vaskuläre Demenz mit akutem Beginn F01.1 Multiinfarkt-Demenz F01.2 Subkortikale vaskuläre Demenz F01.3 Gemischte kortikale und subkortikale vaskuläre Demenz F01.8 Sonstige vaskuläre Demenz F01.9 Vaskuläre Demenz, nicht näher bezeichnet F02.-* Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheiten F02.0* Demenz bei Pick-Krankheit (G31.0 ) F02.1* Demenz bei Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (A81.0 ) F02.2* Demenz bei Chorea Huntington (G10 ) F02.3* Demenz bei primärem Parkinson-Syndrom (G20.- ) F02.4* Demenz bei HIV-Krankheit [Humane Immundefizienz-Viruskrankheit] (B22 ) F02.8* Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheitsbildern 1 Quelle: Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) 9

F03 Nicht näher bezeichnete Demenz F04 Organisches amnestisches Syndrom, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt F05.- Delir, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt F05.0 Delir ohne Demenz F05.1 Delir bei Demenz F05.8 Sonstige Formen des Delirs F05.9 Delir, nicht näher bezeichnet F06.- Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funk tionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit F06.0 Organische Halluzinose F06.1 Organische katatone Störung F06.2 Organische wahnhafte [schizophreniforme] Störung F06.3 Organische affektive Störungen F06.4 Organische Angststörung F06.5 Organische dissoziative Störung F06.6 Organische emotional labile [asthenische] Störung F06.7 Leichte kognitive Störung F06.8 Sonstige näher bezeichnete organische psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit F06.9 Nicht näher bezeichnete organische psychische Störung aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit F07.- Persönlichkeits- und Verhaltensstörung aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns F07.0 Organische Persönlichkeitsstörung F07.1 Postenzephalitisches Syndrom F07.2 Organisches Psychosyndrom nach Schädelhirntrauma F07.8 Sonstige organische Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns F07.9 Nicht näher bezeichnete organische Persönlichkeits- und Verhaltensstörung aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns. Organisches Psychosyndrom F09 Nicht näher bezeichnete organische oder symptomatische psychische Störung F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen Dieser Abschnitt enthält eine Vielzahl von Störungen unterschiedlichen Schweregrades und mit verschiedenen klinischen Erscheinungsbildern; die Gemeinsamkeit besteht im Gebrauch einer oder mehrerer psychotroper Substanzen (mit oder ohne ärztliche Verordnung). Die verursachenden Substanzen werden durch die dritte Stelle, die klinischen Erscheinungsbilder durch die vierte Stelle kodiert; diese können je nach Bedarf allen psychotropen Substanzen zugeordnet werden. Es muss aber berücksichtigt werden, dass nicht alle Kodierungen der vierten 10