Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen Und haben sich, eh man es denkt, gefunden;..." (Johann Wolfgang Goethe: Natur und Kunst)

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Transkript:

Abschlussbericht Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen Und haben sich, eh man es denkt, gefunden;..." (Johann Wolfgang Goethe: Natur und Kunst) Die Klasse 6k des Kippenberg Gymnasiums legte im Frühjahr 2015 einen Garten mit Färberpflanzen an, extrahierte aus den Blüten und Pflanzenbestandteilen Farben, die zur Herstellung von Künstlerfarben verwendet wurden. Diese wiederum wurden im Rahmen der Projektwoche zu Bild- Raum-Objekten weiterverarbeitet. Die Idee war fächerübergreifend zu Lernen und zu Forschen. Sowohl inhaltlich als auch methodisch war dies sowohl für die SchülerInnen als auch für die Lehrerinnen Neuland. Um den geplanten Färberpflanzengarten anzulegen, wurden noch vor den Osterferien ein unansehnliches Stück Pausenhof mit allen Kräften umgegraben, die Wurzeln entfernt und wild wachsende Kräuter gejätet. Der angelieferte Mutterboden wurde in die Beete geschaufelt und eingeebnet. Zu unserer Freude arbeiteten die SchülerInnen freiwillig über die reguläre Unterrichtszeit hinaus, um die eingekauften Buchsbaum- Pflänzchen noch vor den Ferien in die Erde zu setzen. Weiße Kieselsteine markieren einerseits die Wege, trennen die Pflanzbereiche voneinander ab und stellen andererseits ein optisches Element dar. 1

Mit großem Eifer säten die SchülerInnen in die Treibhäuser Samen von Färberkamille, Färberwau, Tagetes, Ringelblumen, Kornblumen, Färberkrapp und Amarant, die während der Osterferien schon prächtig wachsen sollten. Sobald keine Nachtfröste mehr zu befürchten waren, wurden die Jungpflanzen in den Garten gesetzt. Der Sommer kehrte in Bremen ein und mit ihm entwickelten sich in unserem Schulgarten üppige Blumenbeete, die in zauberhaften Farben blühten, betörend dufteten und den Insekten als Grundlage zur Nahrungssuche dienten. Dank des unermüdlichen Fleißes der Schüler und Schülerinnen der Klasse 6k, die die lange Bremer Trockenperiode durch regelmäßiges Gießen überbrückten, konnten sich in den Beeten die unterschiedlichen Färberpflanzen entwickeln. Manche Pflanzenbeete wuchsen so prächtig, dass die Einzelpflanzen gestützt und hochgebunden werden mussten. Die gute Komposterde förderte jedoch nicht nur die gewünschten Blüten der Färberpflanzen, sondern Wildkräuter aller Couleur sprießten auf den Wegen und in den Beeten. Hier galt es, mit der ordnenden Hand des Gärtners einzugreifen und wieder Raum für Kornblumen, Sonnenblumen, Tagetes und Färberkamille zu schaffen. Gärtnern bedeutet aber auch immer wieder an Grenzen zu stoßen: Die Samen des Färber-Waus sind aus unerfindlichen Gründen leider nicht aufgegangen, so dass eine breite Lücke im Beet klaffte. Glücklicherweise wuchsen noch verschiedene andere Pflanzen, die uns den gelben Farbstoff in allen Schattierungen liefern konnten. 2

Nachdem sich die ersten Blüten der Frühlings- und Sommerblumen zeigten, wurden sie geerntet und bis zur Weiterverarbeitung zu Pflanzenfarben getrocknet. In der Projektwoche Mitte Juli wurde dann zunächst den Blüten- und Pflanzenbestandteilen durch verschiedene Techniken ihr Farbpotential entlockt. Farbtonund Konsistenzveränderungen der Farbauszüge erreichten wir mit Hilfe von Alaun, Champagner- Kreidepulver, Kleister, Salz oder Essig. Damit die Farben nicht vorzeitig verdarben, halfen wir mit einem Tropfen Nelkenöl nach. Parallel dazu stellte eine andere Schülergruppe schon einmal die Rahmen aus Hartfaserplatten, Schaumstoff und Seidenstoff in quadratischem Format her. Mit Klebeband und Tacker wurden die einzelnen Komponenten verbunden. Die Pinsel wurden in all die Farbenpracht getaucht, die die Natur hervorgebracht hatte. Bunte Kreise, Farbflächen, Streifen und Punkte entstanden auf der Seidenoberfläche. 3

Nach einer aufregenden und auch anstrengenden Woche waren wir alle doch noch überrascht von den Farben unserer Pflanzen und den kreativen Ergebnissen. Die Objekte wurden zum Abschluss der Schulöffentlichkeit und den Eltern in einer kleinen Ausstellung in der Mensa präsentiert. 4

Die SchülerInnen und wir hatten viel Freude an dem Projekt und wir danken nochmals der swb- Bildungsinitiative für die finanzielle Unterstützung. Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen Paul Cezanne Bericht von B. Pfeiffer und F. Bongartz 5