Neue Wireless-Technologien erfordern neue Prüfansätze

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Transkript:

Virtuelle Instrumente in der Praxis VIP 2016 Neue Wireless-Technologien erfordern neue Prüfansätze David Hall National Instruments Corporation, Austin, USA Kurzfassung Viele von Ihnen erinnern sich vielleicht noch daran, wie Sie Ihre erste Textnachricht erhalten oder Ihre erste Webseite auf einem Mobiltelefon angesehen haben. Mittlerweile können Mobiltelefone selbst hochauflösende Videos innerhalb weniger Sekunden herunterladen und bieten höhere Datenübertragungsraten als die ersten Laptops. Bei den Mobilfunktechnologien von morgen geht es jedoch um weit mehr als nur schnellere Downloadgeschwindigkeiten. Abstract Many of you likely remember receiving your first text message or downloading your first web page on a mobile phone. Today, a mobile phone can download high-resolution video in seconds and provide higher data throughput than your first laptop. However, the goal of tomorrow s wireless is much bigger than giving you faster download speeds. Einleitung Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird es zehnmal mehr vernetzte Geräte geben als vernetzte Menschen. Dafür braucht es Mobilfunkstandards, die neue Anwendungsgebiete unterstützen, um nicht mehr nur Menschen miteinander zu verbinden, sondern auch Dinge. Für das Testen von Endgeräten, die zukünftige drahtlose Technologien unterstützen, sind jedoch neue Messgeräte und neue Prüfansätze erforderlich. Genau deshalb arbeitet NI kontinuierlich an der Weiterentwicklung seiner PXI-Plattform, um Kunden auch zukünftig bei der erfolgreichen Bewältigung ihrer Prüfherausforderungen im Bereich der drahtlosen Kommunikation zu unterstützen. Wireless-Anwendungen der Zukunft Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) hat in ihrem für 2020 geplanten Mobilfunkstandard IMT-2020 (International Mobile Telecommunications in 2020) ganz klare Anforderungen für die drahtlosen Kommunikationstechnologien der Zukunft definiert. Dieser Standard dient als technische Grundlage für 5G und unterteilt sich in drei spezifische Anwendungsgebiete. Auch wenn sich die hier festgelegten Anforderungen auf zukünftige Mobilfunkstandards beziehen, spiegeln sie gleichzeitig die geänderten Anforderungen für Technologien wie 802.11ad, 802.11ax, Bluetooth 5.0, NFC usw. wider (Bild 1). Im ersten Anwendungsgebiet Enhanced Mobile Broadband werden die zukünftigen Netzwerkkapazitäten und Spitzendatenraten festgelegt. Das angestrebte Ziel liegt hier bei einem Downlink-Durchsatz von 10 Gbit/s, was in etwa dem Hundertfachen von Single-Carrier- LTE entspricht. Das zweite Anwendungsgebiet Massive Machine-Type Communication ist darauf ausgelegt, noch mehr Geräte an noch mehr Standorten kostengünstig drahtlos zu vernetzen. Beim dritten und letzten Anwendungsgebiet handelt es sich um Ultra-Reliable 267

David Hall Machine-Type Communication, wobei es insbesondere auf eine hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit gepaart mit äußerst geringer Latenz ankommt. Bild 1: Die drei Anwendungsgebiete für 5G Für die drahtlosen Technologien von morgen sind jedoch nicht nur neue Kommunikationsstandards wie beispielsweise NB-IoT, 5G und 802.11ax erforderlich, sondern auch neue Verfahren für den Entwurf und das Testen von Mobilgeräten. Da Standards wie 5G beispielsweise größere Bandbreiten nutzen werden, müssen auch die RF-Messgeräte entsprechend Schritt halten. Darüber hinaus werden für Mehrantennentechnologien wie MIMO und Beamforming modulare und flexible Messgeräte benötigt, die sich nach Bedarf skalieren lassen, um unterschiedlichste Antennenkonfigurationen von nur einer Antenne bis zu 8x8-MIMO und darüber hinaus zu testen. Und schließlich müssen kostengünstige Funksysteme natürlich auch kostengünstig geprüft werden können. Das bedeutet, dass die Prüfsysteme der nächsten Generation in der Lage sein müssen, mehr parallele Tests in kürzerer Zeit durchzuführen. Der Vektorsignal-Transceiver 2012 hat NI den Vektorsignal-Transceiver (VST) für PXI auf den Markt gebracht. Der VST war deshalb revolutionär, weil er einen 6-GHz-RF-Signalgenerator und 6-GHz-RF-Signalanalysator mit einem anwenderseitig programmierbaren FPGA kombinierte und zwar in nur einem PXI-Modul. Dank der herausragenden RF-Leistung konnte der VST für unterschiedliche Prüfanwendungen sowohl in Forschung und Entwicklung als auch im Produktionsbereich eingesetzt werden, wobei der anwenderseitig programmierbare FPGA schnellere Messungen und Kanalemulationen ermöglichte. Da sich drahtlose Technologien jedoch stetig weiterentwickeln, sind auch immer wieder neue Ansätze und Lösungen für den Entwurf und das Testen von RF-Geräten gefragt. Aus diesem Grund hat NI die zweite Generation seines VST entwickelt. Dieser bietet nicht nur eine höhere Bandbreite, einen erweiterten 268

Neue Wireless-Technologien erfordern neue Prüfansätze Frequenzbereich und einen größeren FPGA, sondern trumpft auch mit einem noch kompakteren Formfaktor auf. Bandbreite Im Laufe der letzten zehn Jahre ist die von drahtlosen Kommunikationsstandards genutzte Bandbreite stetig größer geworden, um immer höhere Spitzendatenraten zu erzielen. So hat sich beispielsweise die WLAN-Bandbreite seit 2003 von 20 MHz über 40 MHz auf mittlerweile 160 MHz (802.11ax) erhöht. Auch bei Mobilfunkkanälen zeigt sich ein deutlicher Anstieg von 200 khz (GSM) auf heute 100 MHz (LTE-Advanced). Dieser Trend wird von zukünftigen Technologien wie LTE-Advanced Pro und 5G noch weiter verstärkt werden. Insbesondere bei Halbleitertests müssen Messgeräte häufig eine deutlich größere Bandbreite bereitstellen als vom Signal tatsächlich belegt wird. Werden beispielsweise RF-Leistungsverstärker mit digitaler Vorverzerrung (DPD) getestet, muss das Prüfsystem zunächst ein Modell des Verstärkers extrahieren, dann das nichtlineare Verhalten ausgleichen und anschließend ein korrigiertes Signal ausgeben. Für erweiterte DPD-Algorithmen ist dabei häufig die drei- bis fünffache Bandbreite des ursprünglichen RF-Signals erforderlich. Das bedeutet, dass zum Testen von LTE-Advanced-Signalen mit 100 MHz bis zu 500 MHz Bandbreite und für ein 802.11ac/ax-Signal mit 160 MHz sogar bis zu 800 MHz an Bandbreite nötig sein können (Bild 2). Bild 2: DPD-Algorithmen benötigen die fünffache Signalbandbreite. Eine der wichtigsten Verbesserungen der zweiten Generation des VST ist daher die größere Echtzeitbandbreite von 1 GHz. Damit können Anwender nun auch die Prüfherausforderungen bewältigen, bei denen bisherige Messgeräte versagten. Modularer Aufbau und einfache Synchronisierung Moderne Kommunikationsstandards von WLAN bis Mobilfunk setzen auf komplexe Mehrantennentechnologien. Dabei werden MIMO-Konfigurationen verwendet, die sowohl für höhere Übertragungsgeschwindigkeiten durch mehrere räumliche Streams als auch geringere Fehlerraten mittels Beamforming sorgen. Aufgrund dieser offensichtlichen Vorteile werden 269

David Hall die Wireless-Technologien der nächsten Generation wie 802.11ax, LTE-Advanced Pro und 5G noch komplexere MIMO-Modelle mit bis zu 128 Antennen pro Gerät unterstützen. Allerdings stellen MIMO-Konfigurationen Entwickler vor neue Hürden, was den Geräteentwurf und -test angeht. Denn je mehr Ports ein Gerät hat, desto mehr Kanäle müssen synchronisiert werden. Um MIMO-Geräte zu testen, müssen RF-Prüfsysteme daher in der Lage sein, mehrere RF-Signalgeneratoren und -analysatoren zu synchronisieren. Hierbei spielen auch der Formfaktor und das Synchronisierungsverfahren des Messgeräts eine wichtige Rolle (Bild 3). Bild 3: Gängiges 8x8-MIMO-System mit acht VSTs Da der VST der zweiten Generation einen kleinen Formfaktor bietet, lassen sich in einem PXI-Chassis mit 18 Steckplätzen davon ein Steckplatz für den PXI-Controller bis zu acht VSTs synchronisieren. Anpassung über Software Wireless-Prüfsysteme der nächsten Generation müssen über Software entwickelt werden können, da es durch die zunehmende Komplexität von Prüfanwendungen immer wichtiger wird, die Firmware des Messgeräts individuell an die jeweiligen Anforderungen anpassen zu können. Die Messgeräteleistung lässt sich bereits erheblich steigern, wenn beispielsweise Funktionen wie Regelung, Messbeschleunigung, Echtzeitsignalverarbeitung oder Synchronsteuerung des Prüflings direkt auf dem Messgerät durchgeführt werden. Ein Anwendungsbereich, für den softwaredesignte Messgeräte quasi unabdingbar sind, ist die Prototypenerstellung von Radarsystemen. Hier kann der FPGA des VST nämlich als Simulator für die Radarziele eingesetzt werden. Radarsysteme sind darauf ausgelegt, ein bestimmtes Ziel zu erkennen, sei es ein Fahrzeug, ein Flugzeug oder ein beliebiges anderes Objekt. Dabei sendet das Radarsystem ein Stimulussignal aus und wartet auf eine Antwort des jeweiligen Objekts. Anhand der Rücklaufdauer, Frequenzverschiebung und anderer Attribute der Antwort lassen sich dann sowohl die Entfernung als auch die Geschwindigkeit des Zielobjekts bestimmen. Dank seiner großen Bandbreite und des anwenderseitig programmierbaren FPGAs eignet sich der VST ideal für die Emulation von Zielobjekten, da er flexibel an unterschiedliche Zielsimulationen angepasst werden kann (Bild 4). 270

Neue Wireless-Technologien erfordern neue Prüfansätze Bild 4: Schema eines Radarsystems mit benutzerdefiniertem mm-wellen-funkempfänger Zusammenfassung Der VST ist Teil einer vollständigen Hard- und Softwareplattform, mit der sich intelligentere automatisierte Mess- und Prüfsysteme erstellen lassen. Im Zeitalter von Smart Devices und zunehmender Vernetzung vollzieht auch die moderne Prüftechnik einen Wandel von einzelnen Messgeräten hin zu vollständigen und umfassend integrierten Prüfsystemen. Daher bedarf es zur Bewältigung komplexer Herausforderungen wie das Testen von Leistungsverstärkern mit Hüllkurvenverfolgung oder die Prototypenerstellung von Radarsystemen einer Prüfplattform, die über Software synchronisiert, angepasst und gesteuert werden kann. Der VST der zweiten Generation wurde explizit für die mit dem Entwerfen und Testen zukünftiger Wireless-Technologien von 802.11ax bis 5G verbundenen Herausforderungen konzipiert. Dank seiner größeren Echtzeitbandbreite, herausragenden RF-Leistung und softwareseitigen Anpassungsmöglichkeiten in einem noch kompakteren Formfaktor lässt sich der VST mühelos skalieren, um auch komplexesten Prüfanforderungen gerecht zu werden. 271