HINWEISE ZUR ANFERTIGUNG DES PRAKTIKUMSBERICHTES IM HAUPTSTUDIUM

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Transkript:

HINWEISE ZUR ANFERTIGUNG DES PRAKTIKUMSBERICHTES IM HAUPTSTUDIUM 1. Funktion des Berichtes 2. Inhalt 3. Umfang, Aufbau und äußere Form 4. Formale Anforderungen 5. Anlagen 6. Abgabe und Schein 7. Varianten des Praktikumsberichtes 1. Funktion des Berichtes Der Praktikumsbericht als Element der obligatorischen berufspraktischen Studien im DSE hat mehrere Funktionen: Zum einen ist er Voraussetzung für die Ausstellung des BPS- Teilnahmescheins, der spätestens zum Abschluss der Diplomprüfung vorzulegen ist. Zum anderen soll er der kognitiven Verarbeitung eigener Erfahrungen dienen, d.h. er soll die Studierenden zur Selbstreflexion anregen. Außerdem soll er zum Einüben des wissenschaftlichen Schreibens in Vorbereitung auf Prüfungsarbeiten verhelfen. Darüber hinaus dienen Praktikumsberichte anderen Studierenden als Informationsquelle - sei es, dass sie Aufschluss über bestimmte Praxisfelder und Einrichtungen geben oder Modelle dafür sind, wie ein solcher Bericht aussehen könnte. Aus diesen benannten Funktionen ergeben sich die Anforderungen, die seitens der Fakultät an einen solchen Bericht gestellt und im Weiteren näher erläutert werden. 2. Inhalt Der Praktikumsbericht als wissenschaftlicher Text soll eine theoriegeleitete Reflexion des eigenen (oder auch des beobachteten) pädagogischen Handelns in einem Praxisfeld darstellen. Es soll beschrieben werden, in welcher Art von Einrichtung das Praktikum absolviert worden ist und welche Tätigkeiten für die Praktikantin/ den Praktikanten damit verbunden waren. Im Zentrum des Berichtes steht die Reflexion der eigenen Rolle in professionellen pädagogischen Handlungsvollzügen. Es hat sich bewährt, dies anhand einer Fallanalyse zu tun, d.h. exemplarisch eine selbst erlebte pädagogische Situation zu schildern, zu deuten und mit Hilfe wissenschaftlicher Konzepte vertiefend zu erklären. Je nach Praxisfeld können auch die Planung und Durchführung von Projekten oder der Umgang mit spezifischen Organisationsstrukturen o.ä. thematisiert werden. Wichtig ist in jedem Fall der Versuch, eine Verbindung zwischen erlebter Praxis und wissenschaftlichen Theorien herzustellen. 3. Umfang, Aufbau und äußere Form Der Praktikumsbericht hat in der Regel einen Umfang von ca. 15-20 Seiten. Für den Aufbau des Praktikumsberichtes bietet sich eine allgemeine Gliederung an, die den jeweiligen Praxiserfahrungen entsprechend auch abgewandelt werden kann. Die einzelnen Gliederungspunkte sollten selbstständig ausformuliert werden. Die folgenden Leitfragen dienen als Anregung dazu. Auf beiden Seiten sollten ca. 2,5 cm Rand freigelassen werden. Der Zeilenabstand soll 1,5 betragen, die Schriftgröße 12 P. Der Bericht ist mit Seitenzahlen zu versehen. Der Bericht soll nicht gebunden abgegeben werden, da er in der Folge gelocht und in Ordnern abgeheftet wird. 3.1 Deckblatt Arbeitsstelle Praktikum Pädagogik Stand 09-2010 1

Auf dem Deckblatt sind anzugeben: * Studiengang * Titel der Veranstaltung, Beleg-Nr. und Name der/ des Lehrenden * Semester, in dem die Veranstaltung besucht wurde (SS/ WS) * Name und Anschrift (mit Telefon bzw. E-Mail) der Praktikantin/ des Praktikanten Aus Gründen des Datenschutzes sind Name und Anschrift (mit Telefon bzw. E- Mail) der Praktikantin/ des Praktikanten getrennt von den übrigen Angaben auf einer zweiten Seite des Berichtes anzugeben * Bezeichnung der Praktikumsstelle * Zeitraum des Praktikums 3.2 Inhaltsverzeichnis Das nächste Blatt enthält das Inhaltsverzeichnis, d.h. die einzelnen Kapitel werden mit Seitenzahl aufgeführt. ACHTUNG: Das Literaturverzeichnis und ein evtl. Anhang wie beispielsweise Zeitungsartikel erhalten keine Kapitelnummer. Die nun folgenden Leitfragen sollen als Anregung dienen und sind nicht als Überschriften innerhalb einer Gliederung zu verstehen! 3.3 Einleitung * Warum habe ich diese Praktikumsstelle gewählt? (Erläuterung der Motivation) * Worüber wird man bei der Lektüre dieses Berichtes informiert? (Überblick über Inhalt und Aufbau) Dies entspricht der allgemein üblichen Einleitung wissenschaftlicher Arbeiten, in der anzugeben ist, welcher Fragestellung man warum nachzugehen gedenkt und was von dem Text zu erwarten ist. 3.4 Wo habe ich gearbeitet? * Aufgaben, Ziele, Organisationsform, Mitarbeiterschaft etc. der Einrichtung Die Aufgabe besteht im präzisen Beschreiben. Es ist nicht erforderlich, die gesamte Entstehungsgeschichte einer Einrichtung darzulegen. Nur in Ausnahmefällen ist für andere Studierende von Interesse, wie die Räumlichkeiten und deren Ausstattung beschaffen sind. Entscheiden Sie, welche Informationen für Ihre Darstellung wichtig sind! 3.5 Was habe ich in meinem Praktikum getan? * Tätigkeitsbereiche, Aufgaben, Klientel Hier geht es um die zusammenfassende Beschreibung, nicht um die detaillierte Dokumentation aller ausgeführten Tätigkeiten. Da im Bericht ohnehin eine Eingrenzung auf bestimmte Aspekte des Praktikums erfolgen muss, ist es sinnvoll, pädagogisch relevante Schwerpunkte zu setzen. Arbeitsstelle Praktikum Pädagogik Stand 09-2010 2

3.6 Was hat meine Praxis mit wissenschaftlicher Theorie zu tun? (Theorie-Praxis-Problem) Dies ist der zentrale Teil des Praktikumsberichtes! Während in den beiden vorherigen Abschnitten die Aufgabe im präzisen Beschreiben besteht, soll in diesem Kapitel eine Auseinandersetzung mit den eigenen praktischen Erfahrungen anhand theoretischer Konzepte erfolgen. (Die Auseinander-setzung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen bildet eine Standardanforderung bei allen Studien- und Prüfungsarbeiten!) Der Versuch eines Brückenschlags zwischen erlebter Praxis und erziehungswissenschaftlichen Theorien kann auf verschiedene Weise unternommen werden. Beispielhaft werden im Anschluss an diese Hinweise -unter Punkt 7- zwei Alternativen vorgestellt, wie dieser Teil des Praktikumsberichts gestaltet werden kann, nämlich eine Fallanalyse (A) und die Planung (und Durchführung) eines Bildungsangebotes oder sonstigen Projektes (B). Denkbar sind auch noch weitere Varianten. 3.7 Resümee * Stellenwert des Praxissemesters für das Studium/ die Berufsfindung Hier sollte ein persönliches Resümee gezogen werden. 3.8 Literaturverzeichnis 4. Formale Anforderungen 4.1 Zitieren und Literaturverzeichnis Wie in jeder wissenschaftlichen Arbeit sind auch im Praktikumsbericht Regeln zu beachten, die allgemeine Konventionen im Wissenschaftssystem darstellen. Als wichtigstes Prinzip ist zu beachten: Jede Aussage muss nachvollziehbar sein, d.h. Antwort auf die Frage geben: Warum soll ich das glauben? Das bedeutet im Blick auf eigene Ansichten, dass sie durch Argumente zu begründen sind. Bei der Darstellung theoretischer Konzepte sind Angaben über die Fundstelle (Literaturangaben) unerlässlich. Über die in der Erziehungswissenschaft gängigen Zitierkonventionen informiert das Merkblatt Zitieren und Belegen in wissenschaftlichen Arbeiten, das in der APP erhältlich ist. Es enthält u.a. Angaben über das Erstellen eines Literaturverzeichnisses, d.h. wie mit Monographien, Aufsätzen aus Sammelwerken, Zeitschriftenaufsätzen etc. zu verfahren ist. 4.2 Sprache Die wichtigsten Erfordernisse der Sprache in wissenschaftlichen Texten sind Präzision, Eindeutigkeit und Sachlichkeit. (Für einen Feuilletonartikel, einen Werbetext oder eine Erzählung gelten natürlich andere Maßstäbe!) Präzision: Unnötige Ausführlichkeit und überflüssige Füllwörter sollten vermieden werden. Lange Schachtelsätze sind oftmals nicht auf Anhieb verständlich. Arbeitsstelle Praktikum Pädagogik Stand 09-2010 3

Wissenschaftlichkeit zeigt sich nicht durch die Verwendung möglichst vieler Fremdwörter, sondern eher durch klare Ausdrucksweise. Von unnötigen Fremdwörtern sind disziplinspezifische Fachwörter zu unterscheiden, deren Verwendung natürlich sinnvoll ist. Zur Präzision gehört auch, vollständige Sätze auszuformulieren und Abkürzungen zu erläutern. Eindeutigkeit: Es muss klar werden, wie Begriffe jeweils zu verstehen sind und in welchem Kontext sie verwendet werden. Beispiel: Es wird erzählt, jemand sei sehr sozial. Der Begriff sozial bedeutet umgangssprachlich vielleicht menschenfreundlich oder auch nachgiebig. Im Wissenschaftskontext bedeutet er aber a) etwas anderes und b) sehr viel mehr. Aus Gründen der Eindeutigkeit sollten daher im Praktikumsbericht umgangssprachliche Wendungen oder Sondersprachgut aus spezifischen Praxiskontexten entweder gar nicht oder nur in Anführungszeichen erscheinen. Sachlichkeit: Auf einen eigenen Schreibstil muss keineswegs verzichtet werden. Es geht hier um die klare Unterscheidung von Beschreibung, Interpretation und Beurteilung. Wertende Vokabeln sind in einer Beschreibung fehl am Platz. Bei einer Interpretation müssen Gründe angeführt werden. Einzig bei Beurteilungen (z.b. Fazit, Resümee) kann persönliche Zustimmung oder Ablehnung bekundet werden - und dann muss deutlich werden, dass es sich um eine persönliche Meinungsäußerung handelt! Korrektur: In wissenschaftlichen Texten sollten keine Orthographie- und Interpunktionsfehler auftreten. Es empfiehlt sich, den Text vor dem letzten Ausdruck durch eine andere Person aufmerksam lesen zu lassen, und zwar zweimal, da sie beim ersten Lesen vorwiegend auf den Inhalt achten wird! Beim Korrekturlesen sollte auch darauf geachtet werden, dass jeder Satz verständlich ist. Falls Sie niemand anderen für diese Tätigkeit finden, können Sie sie auch selbst durchführen - fangen Sie dann am besten abschnittsweise von hinten an, um Fehler zu entdecken! 5. Anlagen Dem fertigen Praktikumsbericht sind beizufügen: * Eine Bescheinigung der Praxiseinrichtung mit a) Angabe des Beschäftigungszeitraums und b) der Summe der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden. Beispiel: Frau / Herr XY hat vom 1. Februar bis 30. Juni 2002 ein 750-stündiges Praktikum in unserer Einrichtung absolviert. Hierfür gibt es kein vorgedrucktes Formular. * Eine von Ihnen ausgefüllte und unterschriebene Einverständniserklärung (erhältlich in der APP). Sie können damit entscheiden, ob andere Studierende Ihren Bericht lesen dürfen oder nicht. 6. Abgabe und Schein Der Praktikumsbericht muss spätestens sechs Monate nach Beendigung des Praktikums bei der/ dem Lehrenden der besuchten BPS-Veranstaltung eingereicht werden. Nach der Berichtsbesprechung unterschreibt zunächst der/ die Lehrende den Schein. Anschließend wird er in der APP noch einmal unterschrieben und gestempelt, sobald dort folgende Unterlagen vorliegen: der Bericht, die Bescheinigung der Praxiseinrichtung, die Einverständniserklärung, der von dem/ der Lehrenden der BPS-Veranstaltung unterschriebene Schein. 7. Varianten des Praktikumsberichtes Arbeitsstelle Praktikum Pädagogik Stand 09-2010 4

Im Folgenden werden zwei Möglichkeiten vorgestellt, wie der zentrale Abschnitt des Praktikumsberichts gestaltet werden kann: eine Fallanalyse (A) und die Planung (und Durchführung) eines Bildungsangebotes oder sonstigen Projektes (B). Denkbar sind auch noch andere Varianten. Die Leitfragen dienen zur Hilfe bei der Strukturierung des Kapitels und sind nicht als Überschriften innerhalb der Gliederung zu verstehen! A. Fallanalyse A.1 Beschreibung Beschreibung eines besonderen Vorfalls, eines Konfliktes, einer problematischen Situation, aber u.u. auch eines besonders gelungenen Verlaufes. A.2 Analyse * Wie ist dieses Ereignis/ dieses Problem etc. zu erklären? * Warum wurde so gehandelt, wie beschrieben? Für eine Analyse empfiehlt sich eine Abfolge von mehreren Schritten: a) Definition und Eingrenzung 2.1. Worin genau besteht das Problem? Wer ist daran beteiligt/ davon betroffen? 2.2. Welche Auswirkungen hat das Problem/ der Konflikt etc. auf die Gefühlslage der beteiligten Personen? b) Erklärung 2.3. Was halte ich für die Ursache? Wie begründe ich mein Handeln? 2.4. Wie beurteilen die Hauptamtlichen die Situation? Welche Gründe nennen sie für ihr Handeln? 2.5. Welche Erklärung liefern wissenschaftliche Theorien? Das ist in diesem Kapitel der wichtigste Abschnitt! Zum Fall passende theoretische Konzepte sollen zunächst referiert und dann im Sinne einer vertiefenden Analyse auf die geschilderte Situation bezogen werden - es geht dabei um die für den Fall relevanten Aspekte. A.3 Interventionen * Wie könnte eine verbesserte Praxis aussehen? * Welche Interventionsmöglichkeiten sind aus den vorgestellten theoretischen Erklärungsansätzen abzuleiten? Arbeitsstelle Praktikum Pädagogik Stand 09-2010 5

B. Planung und Durchführung eines Bildungsangebotes B.1 Vorüberlegungen * Inhalt, Adressaten, Ziel, Rahmenbedingungen etc.; (Beantwortung der Frage: Was soll wem aus welchem Grund auf welche Weise und wo vermittelt werden? ) B.2 Zugrundeliegendes didaktisches Konzept * der Einrichtung, einzelner Personen, evtl. auch das eigene An dieser Stelle ist die Vorstellung eines (didaktischen) theoretischen Ansatzes angebracht, da niemand theorielos ein Projekt oder eine Veranstaltung plant - selbst wenn dies behauptet wird. B.3 Folgerungen für die Methodik * Gestaltung der Rahmenbedingungen, Interaktion mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern, konkrete Vermittlungsmethoden etc. B.4. Beschreibung der konkreten Durchführung B.5 Evaluation * Zeigten sich Diskrepanzen zwischen Konzept und Durchführung? * Worin lag in diesem Fall die Ursache? B.6 Konsequenzen Arbeitsstelle Praktikum Pädagogik Stand 09-2010 6