Auszug aus der Auswertung der Befragung zur Ermittlung der IT-Basiskompetenz Wir arbeiten in Strukturen von gestern mit Methoden von heute an Problemen von morgen, vorwiegend mit Menschen, die die Strukturen von gestern gebaut haben und das Morgen innerhalb der Organisation nicht mehr erleben werden. Knut Bleicher, Hochschule St. Gallen Autor: Birte Albrecht Seite 1
Zielsetzung Diese Befragung wurde durchgeführt, um die IT-Kompetenz bei Auszubildenden und Schülern sowie Lehrern und Ausbildern zu ermitteln. Es wurden die Berufsschulen I und II in Stendal und die Berufsschule in Salzwedel in die Befragung einbezogen. Allgemeine Hinweise zur Auswertung Aufgrund der sehr unterschiedlichen Bearbeitung der Fragebögen wurde im Rahmen der Auswertung entschieden, dass nur die Datensätze nur Auswahl hinzugezogen werden, die in allen für die jeweilige Auswertung relevanten Fragen auch sinnvolle Antworten enthalten. Als oberste Priorität galt hier die Auswertung der Datensätze mit vollständigen Angaben. Beteiligung / Rücklaufquote Es wurden insgesamt 2.800 Fragebögen ausgegeben. Davon waren 2.500 für Schüler und Auszubildende sowie 300 für Lehrer und Ausbilder. Die Beteiligung bei beiden Befragungsgruppen war sehr unterschiedlich. Ausgehend vom vorliegenden Material zum Zeitpunkt der Auswertung lässt sich folgende Aussage treffen: Schüler: 91,8% Lehrer 29,3% Teilnahme 42 % der Befragten Schüler und Azubis waren männlich und 58% weiblich Lehrer und Ausbilder Auch hier war der männliche Teil mit 45% geringer vertreten als der weiblich mit 55% Autor: Birte Albrecht Seite 2
Computer / Laptop vorhanden gesamt 24% der Befragten gaben an, weder einen Computer noch einen Laptop zu besitzen. Mit 63% verfügt ein relativ hoher Anteil über einen Computer. 3% haben einen Laptop und 10% besitzen beide Geräte. Dies lässt sich sicher vorrangig mit dem Kostenfaktor begründen, da Laptops im Vergleich zum Personal Computer sehr teuer und für einen Auszubildenden nur schwer zu bezahlen ist. Lehrer und Ausbilder gesamt 70% der Lehrer und Ausbilder haben einen Computer und nur 7% haben kein Gerät. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass der Computer als Arbeitsmittel von einem Großteil akzeptiert und genutzt wird. In der Ausstattung gibt es keine gravierenden Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen. 26% der Mädchen haben kein Gerät und 63% haben einen Computer. Dem stehen 20% ohne Gerät und 66% mit Computer bei den Jungen gegenüber. Lehrer und Ausbilder Auch im Verhältnis zwischen Männern und Frauen betrachtet, ist die Ausstattung sehr gut. 6% der Männer und 7% der Frauen haben weder Computer noch Laptop. Bei den Männern besitzen hingegen 73% einen Computer, bei den Frauen sind es 68% Autor: Birte Albrecht Seite 3
Interesse am Computer gesamt 22% der Befragten Schüler zeigen sich an der Arbeit mit dem Computer sehr interessiert. 36% gaben interessiert als Interesse und 6% zeigen kein Interesse. Lehrer und Ausbilder gesamt Bei den Lehrern und Ausbildern wurde nicht nach dem Interesse gefragt, sondern danach, wie gern am Computer gearbeitet wird. Das Interesse ist bei den Mädchen höher als bei den Jungen. 19% der Mädchen zeigen sich sehr interessiert am Computer, bei den Jungen sind es 26%. 39% der weiblichen Befragten und 32% der männlichen Befragten sind interessiert. Kein Interesse zeigen 8% der Jungen und 5% der Mädchen. Lehrer und Ausbilder 21% der Männer und 15% der Frauen arbeiten sehr gern am Computer. Sehr ungern arbeiten nur 2% der weiblichen Befragten mit dem PC, bei den Männern liegt der Anteil bei 0%. Autor: Birte Albrecht Seite 4
Kenntnisse gesamt 48% der Schüler und Auszubildenden bezeichnen sich selbst als Anfänger am Computer, 43% sind der Meinung, über fortgeschrittene Kenntnisse zu verfügen. 6% haben gar keine Kenntnisse und 3% sehen sich selbst als Experten. Diese Angaben beruhen nun natürlich auf einer Selbsteinschätzung der Befragten. Als Anfänger sollte man aus unserer Sicht die Grundfunktionen von Windows beherrschen und in der Lage sein, grundlegende Arbeiten in den Bereichen Textverarbeitung und Tabellenkalkulation auszuführen. Der Fortgeschrittene ist sicher im Umgang mit Windows und den Office-Anwendungen. Er ist außerdem in der Lage, Programminstallationen selbstständig vorzunehmen. Im Vergleich Männlich / Weiblich hält sich der Kenntnisstand die Waage. 46% der Jungen und 49% der Mädchen sehen sich als Anfänger. Fortgeschrittene Kenntnisse haben 45% der männlichen und 43% der weiblichen Befragten. Lehrer und Ausbilder gesamt Bei den Lehrern und Ausbildern ist der Kenntnisstand etwas deutlicher ausgeprägt. 42% sind Anfänger, 52% gehören zu den fortgeschrittenen Anwendern und 6% sehen sich selbst als Experten am Computer. Diese Gruppe sollte natürlich den Umgang mit dem Computer sicher beherrschen. Außerdem ist von einem Experten zu erwarten, dass das Niveau der genutzten Anwendungen weit über einfache Textverarbeitung und Tabellenkalkulation hinausgeht. Als Experte ist der Anwender in der Lage, die Hardware seines Computers nach Name und Leistung zu nennen und zu beschreiben. Autor: Birte Albrecht Seite 5
Lehrer und Ausbilder Bei den Lehrern und Ausbildern geht der Kenntnisstand im Vergleich Männlich / Weiblich deutlicher auseinander als bei den Schülern und Auszubildenden. Nur 31% der männlichen Pädagogen sehen sich als Anfänger, 56% hingegen geben an, fortgeschrittene Kenntnisse zu haben und sogar 13% sind Experten. Bei den Frauen liegt der Bereich Anfänger mit 52% deutlich über den Männern. 48% meinen von sich, zu den fortgeschrittenen Anwendern zu zählen. Als Experte bezeichnet sich keine der weiblichen Befragten. Am Beginn der Befragung war uns nicht bewusst, dass der Unterschied im Vergleich Männer / Frauen in einigen Bereichen doch so gravierend ist. Bezogen auf die IT-Kompetenz glauben wir, dass auch in unserer modernen Gesellschaft die Frauen immer noch in der traditionellen Rolle am häufigsten vertreten sind. Diese klare Aufteilung beginnt bereits in der kleinsten Einheit, nämlich in der Familie. Der Mann ist für Reparaturen, Auto usw. zuständig, die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder. Betonen möchten wir, dass dies auch auf Familien zutrifft, in denen die Frau berufstätig ist. Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass sich bei der vorliegenden Auswertung nur um einen Auszug handelt. Das Zahlenmaterial, welches zum heutigen Zeitpunkt bereits vorliegt, ist aber so umfangreich, dass die gesamte Auswertung noch etwas Zeit in Anspruch nehmen wird. Lernen ist nicht Übernahme von Wissen, sondern aktives Aufbauen von Wissensstrukturen. Frank Thissen, Hochschule für Medien Stuttgart Autor: Birte Albrecht Seite 6