tand und Probleme bei der EEG-Einspeisung im Verteilnetz der envia NETZ 31.05.2006 in Cottbus Dr. Wolfgang Gallas Technischer Geschäftsführer envia Verteilnetz GmbH envia Verteilnetz GmbH Magdeburger Str. 51 06112 Halle www.enviam.de
Prognose der Entwicklung dezentraler Einspeisungen Durch EEG extremer Zuwachs Windenergie, starker Zuwachs kleiner Leistungen (Photovoltaik, Biomasse, Biogas u. a.) Prognose der Einspeiseentwicklung 5000 4500 4000 3500 Potenzielle Rückspeisung Höchstlast 3000 MW 2500 2000 1500 1000 Schwachlast 500 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Solar Biomasse Wasserkraft Deponie- und Klärgas Sonstige KWK Windenergie 26.01.2007 Seite 2
Verteilung der Windeinspeisung im Netzgebiet 55,3 MW Ballenstedt 264,0 MW Artern 136,3 MW Netzregionssitz Service Center Klostermansfeld Obermonteursbereich 357,3 MW Bad Lauchstädt 99,3 MW Naumburg 451,3 MW Köthen 411,1 MW Halle Zorbau Tröglitz Plauen 1,0 MW Bitterfeld 381,9 MW 351,3 MW Roßlau 168,4 MW 62,4 MW Taucha 16,6 MW Markkleeberg Altenburg 106,8 MW 13,7 MW Crimmitschau 17,0 MW Auerbach Bad Düben 27,0 MW 111,1 MW Frohburg Willkau-Haßlau 9,8 MW 48,7 MW Grimma 39,8 MW Jessen Zinna Limbach/ Lunzenau 21,8 MW Stollberg Schwarzenberg 1,6 MW 151,4 MW 102,8 MW 206,5 MW Mockritz 15,1 MW Salzmünde Annaberg- Buchholz Mittweida 131,3 MW Flöha 13,2 MW 33,8 MW Marienberg Falkenberg 223,5 MW Freiberg 115,7 MW Luckau 372,9 MW Ruhland Calau 229,2 MW Lübben 150,4 MW Hoyerswerda Stand Januar 2006 Cottbus 342,0 MW Windeinspeisungen im Netzgebiet envia Netz Installierte Windkraftleistung im Servicecenter bis 30 MW Guben 97,6 MW 309,0 MW 30 MW und 60 MW 60 MW und 100 MW über 100 MW Status: - in Betrieb (2008 ca. 3500 MW) -in Bau - in Anfrage 6,0 MW Adorf 26.01.2007 Seite 3
Maßnahme - Netzausbau Intensiver Netzausbau im HS-Netz Der Zuwachs der Windeinspeisung im HS- und MS-Netz muss vorwiegend durch Ausbau des HS-Netzes und langfristig durch Ausbau des HöS-Netz (VE-T) aufgefangen werden In Mittelspannung Umfang gering und Ausbau relativ schnell durchführbar (1-1,5 Jahre) Zeitliches Problemfeld ist Hochspannungsnetz durch Raumordnungsverfahren, Genehmigungen und ggf. Enteignungen Neubau/Ersatz/Ertüchtigung von 130 km Hochspannungsleitungen vorgesehen für 100...200 h erhöhter Windeinspeisung im Jahr Bis 2015 gegenwärtig erwartete Gesamtkosten größer 50 Mio. Netzausbauplanung auf Basis einer Einspeiseprognose bis 2025 in Arbeit 26.01.2007 Seite 4
Maßnahme - Netzsicherheitsmanagement 1 Einsatz und Weiterentwicklung Netzsicherheitsmanagement (NSM) In einigen Netzgebieten (Sachsen-Anhalt, Brandenburg) ist inzwischen so viel Einspeiseleistung am Netz, dass in bestimmten Situationen (Starkwind, Schwachlast) die Leitungen überlastet werden können und die Netzsicherheit gefährdet ist. Nach EEG 4 (3) können dann ans Netz nur noch Anlagen angeschlossen werden, die mit Steuereinrichtungen zur Reduzierung der Leistung ausgerüstet sind Das für die Steuerung notwendige Netzsicherheitsmanagement ist seit 1.7.2005 in Betrieb. Gegenwärtig ca. 120 MW im NSM Bisher noch keine Reduzierung der Einspeiseleistung erfolgt Weiterentwicklung des NSM zur Erhöhung der Flexibilität im Betrieb 26.01.2007 Seite 5
Maßnahme - Netzsicherheitsmanagement 2 26.01.2007 Seite 6
Maßnahme - Netzsicherheitsmanagement 3 Nutzung des NSM zur Sicherstellung der Systemstabilität Bei Starkwind und Schwachlast wird mit stark zunehmender Tendenz erhebliche Leistung in das Übertragungsnetz (Regelzone) der VE-T rückgespeist. Die Schwierigkeiten mit der Sicherstellung der Systembalance nehmen zu, da die VE-T verfügbaren Mittel (Reduzierung der beeinflussbaren Kraftwerkseinspeisung) nicht mehr ausreichen. In derartigen Situationen ist VE-T nach 13 (2) EnWG berechtigt unterlagerte Netzbetreiber zur Reduzierung von Einspeiseleistung aufzurufen und envia NETZ ist nach 14 (1a) EnWG verpflichtet Unterstützung zu leisten. Vereinbarungen dazu vor Abschluss. Zur technischen Umsetzung wird das vorhandene NSM in der Weise modifiziert, dass in den kritischen Situationen sachgerecht reagiert werden kann Alle neuen Einspeiseanlagen im gesamten Netzgebiet müssen deshalb in das NSM integriert werden 26.01.2007 Seite 7
Maßnahme Netzsicherheitsmanagement 4 Windeinspeisung und Windgeschwindigkeit am 26.12.2005 2.000 1.800 Windleistung Wingeschwindigkeit in 60m (Stundenmittelwerte) 50 Windgeschwindigkeit in 10m Höhe (Wetterdienst) 45 Leistung in MW 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400 200 0 Abschaltgeschwindigkeit erreicht 00:00 03:00 06:00 09:00 12:00 15:00 18:00 21:00 00:00 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Windgeschwindigkeit in m/s 26.01.2007 Seite 8
Maßnahme - Einflussnahme auf Gesetzgebung Mehrdeutige Auslegbarkeit von EEG und EnWG erschweren Praxis Vorrang EEG vor KWK Ausprägung des Netzsicherheitsmanagements (Gleichbehandlung oder Windhundprinzip ) Nur freiwillige vertragliche Bindung mit Einspeiser (Netzsicherheit?) Behandlung von Kleinkunden (Aufwand, Nutzen) Beziehung EEG - EnWG ( 13 u.a.) deutbar Novellierung EEG dringend erforderlich 26.01.2007 Seite 9