Industrie in Zahlen. Statistiken aus dem Kammerbezirk Aachen

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Transkript:

Industrie in Zahlen Statistiken aus dem Kammerbezirk Aachen Stand: Oktober 2016

Impressum: Industrie- und Handelskammer Aachen Theaterstr. 6-10 52062 Aachen www.aachen.ihk.de Titelbild: everythingpossible - Fotolia.com Redaktion: Nils Jagnow Oktober 2016

Vorwort Die produzierenden Unternehmen sind ein wesentlicher Bestandteil der gesamten Wirtschaftsstruktur: Mit einem Jahresumsatz von fast 17,9 Milliarden Euro und rund 74.100 Beschäftigten (2015) hat die Industrie einen hohen Stellenwert in der Region Aachen. Rund 28 Prozent der Bruttowertschöpfung im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen wurde 2015 durch die Industrie erwirtschaftet. Die Industriestruktur in der Region zeichnet sich durch einen vielfältigen Branchenmix aus. Zu den größten Wirtschaftszweigen zählen der Maschinenbau, das Ernährungsgewerbe, das Papiergewerbe, die Metallindustrie, die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren sowie die Chemische Industrie. Gleichzeitig ist die Industrie ein Motor für Forschung und Entwicklung, die wiederum die Basis für Innovationen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen bilden. Jeder sechste Beschäftigte in Forschung und Entwicklung in NRW ist in der Region Aachen tätig. Dank der herausragenden Hochschul- und Forschungseinrichtungen in Kombination mit einer leistungsstarken Industrie hat sich die Region Aachen als Magnet für Fach- und Nachwuchskräfte etabliert. Diese Erfolge dürfen allerdings nicht über die Herausforderungen hinwegtäuschen, vor denen die Industrie steht. Mit dem Zusammenwachsen von Produktions-, Informations- und Kommunikationstechnologien und der zunehmenden Vernetzung über das Internet kann eine neue Stufe der Produktivität und Flexibilität entstehen. Zunächst stellt die Digitalisierung der Wirtschaft und die Industrie 4.0 die internationale Wettbewerbsfähigkeit auf den Prüfstand. In einer Umfrage der IHK Aachen zur Industrie 4.0 haben drei von vier Befragten angegeben, dass sie den Standort bereits im Übergang zur sogenannten vierten industriellen Revolution sehen. Allerdings bremse das fehlende Wissen über IT-Anwendungen und Datenschutz sowie die mangelnde Breitbandversorgung die Digitalisierung aktuell noch aus. Für eine hohe Bedeutung braucht es auch eine grundsätzliche Akzeptanz in der Region. Industrielle Produkte begleiten uns alle im Alltag: von der Marmelade im Plastikbecher über den höhenverstellbaren Schreibtischstuhl mit geschäumter Sitzfläche bis hin zum hybridgetriebenen Taxi oder zum Teppichboden im Flugzeug. Damit wir uns dieses Made in Aachen erhalten können, brauchen wir Akzeptanz, wenn es um den Bau neuer Anlagen oder notwendiger Infrastrukturmaßnahmen geht, beispielsweise um die Ausweisung von Gewerbeflächen und Straßen. Um auf die Bedeutung einer starken Industrie aufmerksam zu machen, engagieren sich viele Unternehmerinnen und Unternehme aus der Region zusammen mit der IHK Aachen in regionalen und lokalen Industrie-Initiativen in Aachen, Düren und Stolberg: Sie entwickeln aktuell ein Gütesiegel, prüfen die Standortbedingungen und öffnen die Tore ihrer Betriebe für die breite Öffentlichkeit. Die IHK Aachen unterstützt das produzierende Gewerbe zusätzlich mit Info-Veranstaltungen, Workshops, Beratungsleistungen, Kontaktvermittlung und Projekten. In der Metropolregion Rheinland sowie über Vereinigungen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene setzt sich die IHK Aachen für gute Rahmenbedingungen am Industriestandort Aachen ein. Das Branchenprofil Industrie in Zahlen zeigt die Stärke der Industrie in der Region Aachen und ist eine Einladung an alle, die sich gemeinsam mit der IHK Aachen für die Zukunftsfähigkeit unseres Industriestandortes einsetzen möchten. Anke Schweda Geschäftsführerin der IHK Aachen

Inhaltsverzeichnis Die Industrie im Kammerbezirk Aachen... 1 Maschinenbau... 6 Papiergewerbe... 10 Gummi- und Kunststoffwaren... 12 Metallindustrie... 14 Chemische Industrie... 16 Forschung und Entwicklung... 18 Informations- und Telekommunikationssektor... 21 Wissen schafft Wirtschaft... 24

Die Industrie im Kammerbezirk Aachen Die Industrie hat mit einem Jahresumsatz von mehr als 17,9 Mrd. Euro und rund 74.100 Beschäftigten (2015) einen hohen Stellenwert in der Region Aachen. Rund 28 Prozent der Bruttowertschöpfung im Kammerbezirk Aachen wurden hier erwirtschaftet. Trotz des Strukturwandels mit einem vermeintlich einhergehenden Bedeutungsverlust des produzierenden Sektors haben sich die Umsätze in der Industrie seit den 70er Jahren mehr als verfünffacht. Gleichzeitig sank die Beschäftigung in diesem Zeitraum um rund 60 Prozent. Ein Grund für den Stellenabbau liegt allerdings auch in einem deutlichen Anstieg von Outsourcing-Prozessen seit den 90er Jahren, durch den ehemals integrierte Dienstleistungsbereiche verselbständigt wurden und somit nicht mehr in der Beschäftigungsstatistik der Industrie geführt wurden. Parallel stieg im Rahmen der Globalisierung auch der Auslandsumsatz in der Industrie überdurchschnittlich an. Aktuell liegt die Exportquote im Industriesektor bei 45,2 Prozent. Abbildung 1: Wirtschaftsentwicklung der Industrie in der Region Aachen 1970-2015 (Indexwerte, Basisjahr 1970) 600,0 550,0 500,0 450,0 400,0 350,0 352 428 473 Umsatz Index 2015 534 300,0 250,0 244 224 200,0 201 166 150,0 146 100,0 100 100 95 72 50,0 59 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 Exportquote Index 2015 243 Beschäftigte Index 2015 63 *Bis 1976 Industriebetriebe mit mehr als 10 Beschäftigten ohne Bergbau und Bauindustrie; ab 1977 Verarbeitendes Gewerbe mit mehr als 20 Beschäftigten einschl. Bergbau und Handwerk bis 1976 Industriebetriebe mit mehr als 10 Beschäftigten ohne Bergbau und Bauindustrie; ab 1977 Verarbeitendes Gewerbe mit mehr als 20 Beschäftigten Tabelle 1: Grunddaten der Industriebranche in der Region Aachen Jahr Betriebe Beschäftigte Gesamtumsatz in Tsd. Euro Exportquote Prozent in 1970 764 118.463 3.345.200 18,6 2015 622 74.175 17.860.068 45,2 1

Zu den größten Wirtschaftszweigen im Kammerbezirk Aachen zählen der Maschinenbau, das Ernährungsgewerbe, das Papiergewerbe, die Metallindustrie, die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren sowie die Chemische Industrie. Abbildung 2: Umsatz im Produzierenden Gewerbe Sonstige, darunter: - Herstellung von Metallerzeugnissen - Glas und Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden - Fahrzeugbau - Druckereien und sonstige Vervielfältiger - Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten u. ä. - Bekleidungs- und Textilindustrie - Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen - Herstellung von sonstigen Waren - Herstellung von Möbel und sonstigen Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren Sonstige 37,6% Elektrotechnik 6,7% Gesamtumsatz 2015: 17,9 Mrd. Ernährungsgewerbe 13,7% Maschinenbau 13,3% Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 10,5% Metallerzeugung und -bearbeitung 9,6% Chemische Industrie 8,5%. Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten; einschließlich Produzierendes Handwerk *Chemische Industrie wird seit 2008 ohne Pharmazeutische Industrie erfasst Abbildung 3: Verteilung der Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe; sortiert nach Umsatzgröße Maschinenbau 14,6% Sonstige 47,5% Beschäftigung 2015: 74.175 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 11,1% Ernährungsgewerbe 11,1% Chemische Industrie 5,1% Elektrotechnik Metallerzeugung 5,8% und -bearbeitung 4,6%. Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten; einschließlich Produzierendes Handwerk *Chemische Industrie wird seit 2008 ohne Pharmazeutische Industrie erfasst 2

Abbildung 4: Umsatzentwicklung in den wichtigsten Industriebranchen des Kammerbezirks 2.800 2.600 2.400 2.200 2.000 1.800 1.600 1.400 1.200 1.000 2009* 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Ernährungsgewerbe 2.170 2.172 2.292 2.115 2.241 2.349 2.455 Maschinenbau 1.913 2.434 2.605 2.186 2.256 2.299 2.373 Papierherstellung 1.791 1.923 2.068 1.984 2.060 2.088 2.135 Gummi-/Kunststoffwaren 1.267 1.463 1.622 1.697 1.803 1.774 1.868 Metallerzeugung 1.130 1.652 1.991 1.897 1.751 1.664 1.713 Chemieindustrie 1.147 1.104 1.220 1.298 1.334 1.358 1.525 ITK 1.126 1.112 1.129 1.008 1.050 1.169 k.a.. *Chemische Industrie wird seit 2008 ohne Pharmazeutische Industrie erfasst Abbildung 5: Umsatzstärkste Industriebranchen (Umsatzanteil an allen Branchen des Produzierenden Gewerbes, Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten; einschließlich Produzierendes Handwerk) Papiergewerbe 2,3% 2,1% 12,0% Gummi- und Kunststoffwaren 4,5% 4,2% 10,5% Ernährungsgewerbe Maschinenbau 8,3% 10,3% 13,7% 13,3% 13,8% 13,1% Kammerbezrik NRW Deutschland Metallindustrie 5,4% 9,6% 11,3% Chemische Industrie* 8,5% 7,9% 13,2% 0,0% 5,0% 10,0% 15,0%. *Chemische Industrie wird seit 2008 ohne Pharmazeutische Industrie erfasst 3

Abbildung 6: Anteile des Branchenumsatzes der Region Aachen an NRW (2015) Papiergewerbe 28,4% Gummi- und Kunststoffwaren 12,4% Ernährungsgewerbe 7,1% Maschinenbau 5,2% Metallindustrie 4,6% Chemische Industrie* 3,5% Gesamt 5,4% 0% 20% 40% 60% 80% 100% *Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten; einschließlich Produzierendes Handwerk. *Chemische Industrie wird seit 2008 ohne Pharmazeutische Industrie erfasst Abbildung 7: Exportquote des Produzierenden Gewerbes (2015, in Prozent) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 18,6 27,1 30,9 37,3 45,3 45,2 0% 1970 1980 1990 2000 2010 2015 *Bis 1976 Industriebetriebe mit mehr als 10 Beschäftigten ohne Bergbau und Bauindustrie; ab 1977 Verarbeitendes Gewerbe mit mehr als 20 Beschäftigten einschl. Bergbau und Handwerk 4

Abbildung 8: Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen 2013 (in Prozent) IHK Aachen 5

Maschinenbau Mit einem Jahresumsatz von fast 2,4 Mrd. Euro und annähern 11.000 Beschäftigten im Jahr 2015 steht der Maschinenbau an zweiter Stelle der umsatzstärksten Industriebranchen der Region Aachen. 13,3 Prozent des Umsatzes im Produzierenden Gewerbe wurden hier erwirtschaftet. Der Maschinenbau ist mit Abstand regionaler Spitzenreiter im Export: 74,0 Prozent des Umsatzes werden im Ausland erzielt. Mit dem Maschinenbau in der Region Aachen sind international bekannte Namen wie Auto Heinen Automobiltechnik GmbH, NEUMAN & ESSER GmbH & Co. KG, Otto Junker GmbH, Schumag Aktiengesellschaft, Hegenscheidt-MFD GmbH & Co. KG und MHWirth GmbH verbunden. Abbildung 9: Beschäftigte im Maschinenbau 11.200 11.000 10.942 10.864 10.800 10.600 10.400 10.200 10.000 10.084 10.248 10.502 9.800 9.674 9.600 9.400 2010 2011 2012 2013 2014 2015 6

Abbildung 10: Regionale Anteile im Maschinenbau in Prozent Anteil der Beschäftigten Anteil der Betriebe IHK Aachen 7

Ernährungsgewerbe Mit einem Jahresumsatz von fast 2,5 Mrd. Euro und rund 8.300 Beschäftigten im Jahr 2015 ist das Ernährungsgewerbe die größte Industriebranche in der Region Aachen. 13,7 Prozent des Umsatzes im Produzierenden Gewerbe wurden hier erwirtschaftet. Nur knapp ein Fünftel des Umsatzes (21 Prozent) wird im Auslandsgeschäft erwirtschaftet. Stetiges Wachstum und exzellente Qualität sind ein Markenzeichen des Ernährungsgewerbes in der Region Aachen. Schwerpunkt des Ernährungsgewerbes bildet die Herstellung von Süßwaren und Dauerbackwaren. Räumlich konzentriert sich das Ernährungsgewerbe auf die Städteregion Aachen. Zwei Drittel aller Beschäftigten der Branche sind hier tätig. Mit der Region Aachen sind international bekannte Namen wie die Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co. KG, Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli GmbH und Franz Zentis GmbH & Co. KG verbunden. Weitere starke Unternehmen des Ernährungsgewerbes sind Nestlé Purina PetCare Deutschland GmbH in Euskirchen, Rosen Eiskrem in Waldfeucht, die Zuckerfabrik Jülich sowie die Solent GmbH und Bonback GmbH Übach-Palenberg. Abbildung 11: Beschäftigte im Ernährungsgewerbe 8.700 8.500 8.300 8.370 8.458 8.202 8.256 8.100 8.075 7.900 7.830 7.700 7.500 2010 2011 2012 2013 2014 2015 8

Abbildung 12: Regionale Anteile im Ernährungsgewerbe in Prozent Anteil der Beschäftigten Anteil der Betriebe 29,4% IHK Aachen 9

Papiergewerbe Mit einem Jahresumsatz von 2,1 Mrd. Euro und über 7.500 Beschäftigten im Jahr 2015 war das Papiergewerbe die drittstärkste Industriebranche in der Region Aachen. Auch bundesweit sowie in Nordrhein-Westfalen ist die Papierindustrie des Kammerbezirks eine starke Branche: ein Viertel des Gesamtumsatzes in Nordrhein-Westfalen generiert das Papiergewerbe aus dem Kammerbezirk Aachen. In der Region Aachen erwirtschaftet das Papiergewerbe 12,0 Prozent des Umsatzes im Produzierenden Gewerbe. 43,2 Prozent des Gesamtumsatzes stammen aus dem Auslandsgeschäft. Eine besondere Konzentration der Branche ist im Kreis Düren vorzufinden. Über 60 Prozent der Beschäftigten und der Betriebe sind hier tätig. Ein weiterer regionaler Schwerpunkt liegt im Kreis Euskirchen. Im Kreis Heinsberg und in der Städteregion Aachen sind dagegen nur wenige Unternehmen ansässig. Mit dem Papiergewerbe in der Region Aachen sind international bekannte Namen wie KANZAN Spezialpapiere GmbH, Kappa Packaging, Metsä Tissue GmbH, MAY + SPIES GMBH, M-real Zanders GmbH, Procter & Gamble Manufacturing GmbH, Schoellershammer Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, SIG Combibloc GmbH, Gissler & Pass GmbH und Sihl GmbH verbunden. Abbildung 13: Beschäftigte im Papiergewerbe 8.100 8.000 7.900 7.800 7.999 7.942 7.700 7.600 7.500 7.400 7.597 7.632 7.390 7.529 7.300 2010 2011 2012 2013 2014 2015 10

Abbildung 14: Regionale Anteile im Papiergewerbe in Prozent Anteil der Beschäftigten Anteil der Betriebe IHK Aachen Aus Datenschutzgründen sind die Beschäftigtenzahlen für den Kreis Heinsberg und die Städteregion Aachen für das Jahr 2015 nicht verfügbar. 11

Gummi- und Kunststoffwaren Mit einem Jahresumsatz von fast 1,9 Mrd. Euro und über 8.200 Beschäftigten im Jahr 2015 sind die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren die viertgrößte Industriebranche in der Region Aachen. 10,5 Prozent des Umsatzes im Produzierenden Gewerbe wurden hier erwirtschaftet. Die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren orientieren sich stark am Auslandsgeschäft. Die Exportquote beträgt dadurch 46,4 Prozent des Gesamtumsatzes. Ein regionaler Schwerpunkt ist in der Städteregion Aachen vorzufinden. Mehr als die Hälfte aller Beschäftigten und gut ein Drittel der Betriebe sind hier aktiv. Mit der Branche Gummi- und Kunststoffwaren in der Region Aachen sind international bekannte Namen wie Continental Aktiengesellschaft, Gates GmbH, Hoesch GmbH & Co. KG, Hutchinson GmbH, Isola AG, VYGON-Erzeugnisse für Medizin und Chirurgie GmbH & Co. KG und West Pharmaceutical Services Deutschland GmbH & Co. KG verbunden. Abbildung 15: Beschäftigte bei Gummi- und Kunststoffwarenherstellern 8.500 8.245 8.000 7.934 7.500 7.362 7.525 7.000 6.977 6.500 6.287 6.000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 12

Abbildung 16: Regionale Anteile bei der Herstellung der Gummi- und Kunststoffwaren in Prozent Anteil der Beschäftigten Anteil der Betriebe 26,3% 31,6% IHK Aachen 13

Metallindustrie Mit einem Jahresumsatz von über 1,7 Mrd. Euro und mehr als 3.400 Beschäftigten im Jahr 2015 gehört die Metallindustrie zu den größten Industriebranchen in der Region Aachen. Rund 9,6 Prozent des Umsatzes im produzierenden Gewerbe wurden hier erwirtschaftet. Die Metallerzeuger sind exportorientiert. 43,1 Prozent stammen aus dem Auslandsgeschäft. Ein Schwerpunkt der Metallindustrie befindet sich in der Städteregion Aachen. Rund 42,1 Prozent der Betriebe sind hier aktiv. In der Region Aachen sind international bekannte Namen der Metallindustrie vertreten. Dazu zählen die Aurubis Stolberg GmbH & Co. KG, die Albert Hoffmann GmbH, die BERZELIUS Stolberg GmbH, die ESW Röhrenwerke GmbH Werk G.m.b.H. & Co. K.G sowie die Schoeller Werk GmbH. Abbildung 17: Beschäftigte in der Metallindustrie 3.450 3.400 3.350 3.347 3.365 3.408 3.300 3.250 3.200 3.195 3.256 3.150 3.100 3.071 3.050 3.000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 14

Abbildung 18: Regionale Anteile in der Metallindustrie in Prozent Anteil der Betriebe IHK Aachen Aus Datenschutzgründen sind die Beschäftigtenzahlen für den gesamten Kammerbezirk Aachen für das Jahr 2015 nicht verfügbar. 15

Chemische Industrie Mit einem Jahresumsatz von über 1,5 Mrd. Euro und fast 3.800 Beschäftigten im Jahr 2015 gehört die Chemische Industrie zu den größten Industriebranchen in der Region Aachen. Zusätzlich sind in der Pharmazie rund 1.800 Personen beschäftigt. 8,5 Prozent des Umsatzes im produzierenden Gewerbe wurden in der Chemischen Industrie erwirtschaftet. Im Vergleich zu den Zahlen für die Jahre 2008 fällt ein großer Rückgang auf. Dies liegt jedoch nicht an der wirtschaftlichen Entwicklung, sondern an einer Umstellung in der statistischen Erfassung. Bis einschließlich 2007 gehörte die Pharmazeutische Industrie zur Chemischen Industrie. Seit 2008 wird sie separat erfasst. Für die Region Aachen werden aufgrund der wenigen Unternehmen in der Pharmabranche jedoch keine Zahlen zu Umsätzen veröffentlicht. Für die einzelnen Gebietskörperschaften der Region wird nur die Zahl der Betriebe veröffentlicht. Die Chemische Industrie zählt mit einer Exportquote von 39,0 Prozent zu den exportorientierten Branchen der Region. Ein wesentlicher Faktor für die starke Entwicklung der Branche ist die hohe innovative Kompetenz der Unternehmen. Forschung und Entwicklung stehen an erster Stelle. Schwerpunkte der Chemischen Industrie bilden die Produktion von Seifen, Wasch-, Reinigungs- und Körperpflegemitteln und die Herstellung von Chemiefasern und chemischen Grundstoffen. Räumlich konzentrieren sich die Unternehmen dabei im Wesentlichen auf den Kreis Düren sowie auf die StädteRegion Aachen. Mit der Chemischen und Pharmazeutischen Industrie in der Region Aachen sind international bekannte Namen wie Akzo Nobel Chemicals GmbH, DALLI-WERKE GmbH & Co. KG, Dr. Babor GmbH & Co. KG, Grünenthal GmbH, Takasago Europe GmbH und Trommsdorff GmbH & Co. verbunden. Abbildung 19: Beschäftigte in der Chemischen Industrie 4.000 3.800 3.797 3.600 3.400 3.240 3.200 3.000 2.965 2.946 2.951 3.066 2.800 2010 2011 2012 2013 2014 2015 16

Abbildung 20: Regionale Anteile in der Chemischen Industrie in Prozent Anteil der Beschäftigten Anteil der Betriebe 50,0% IHK Aachen Aus Datenschutzgründen sind die Beschäftigtenzahlen für die Kreise Düren und Heinsberg für das Jahr 2015 nicht verfügbar. 17

Forschung und Entwicklung Der Kammerbezirk Aachen zählt zu den Regionen in Deutschland mit der höchsten Dichte an Forschungsund Entwicklungseinrichtungen (F & E). Mehr als jeder sechste Beschäftigte im Bereich Forschung und Entwicklung in Nordrhein-Westfalen arbeitet in der Region Aachen. Mit über 15.400 Beschäftigen sind in F & E mehr Personen tätig als in jeder der fünf großen Industriebranchen der Region. Innerhalb des Kammerbezirkes besteht im F & E-Sektor eine starke Konzentration an zwei Standorten: in der Städteregion Aachen und im Kreis Düren. In der Stadt Aachen ist durch die international renommierte Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen eine der Topuniversitäten Deutschlands ansässig. Rund 540 Professoren und rund 5.230 wissenschaftliche Mitarbeiter (Voll- und Teilzeit) sind hier beschäftigt. Des Weiteren gibt es vier Fachhochschulen, in denen an neuen Ideen gearbeitet wird. In vier Fraunhofer Instituten beschäftigen sich über 1.080 Mitarbeiter mit neuesten Entwicklungen. Regionale Forschungsschwerpunkte bilden die Technologiecluster Life Sciences, Produktionstechnologie, Automotive, Kunststoffe, Lasertechnik und Informationstechnologien. Im Kreis Düren hat das Forschungszentrum Jülich als größtes deutsches Forschungszentrum seinen Sitz. Rund 5.530 Beschäftigte, davon über 1.920 Wissenschaftler, arbeiten hier mit den neuesten Methoden und Verfahren im Bereich der Grundlagenforschung. Die Region Aachen zeichnet sich durch eine einzigartige Kooperation von Industrie und F & E- Einrichtungen aus. An der RWTH Aachen bestehen 16 An-Institute; Unternehmen wie E.ON AG, Ericsson GmbH, Grünenthal GmbH und Philips GmbH unterhalten Lehrstühle an der RWTH. Des Weiteren sind Forschungszentren internationaler Unternehmen in der Region angesiedelt, darunter Denso Automotive Deutschland GmbH, Ericsson GmbH, Ford Forschungszentrum Aachen GmbH, Europäisches Microsoft Innovations Center GmbH (EMIC), Philips GmbH Aachen, Valspar Industries GmbH sowie das DSM Research Center im angrenzenden niederländischen Limburg. Andere große industrielle Partner aus der F & E sind FEV Motorentechnik GmbH, GIF Gesellschaft für Industrieforschung und FAG Industrial Services GmbH. Betrachtet man den Standort in einem größeren Radius zusammen mit den direkt angrenzenden Räumen aus Belgien und den Niederlanden so besteht eine Forschungs- und Wissenschaftslandschaft, die in ganz Europa ihres Gleichen sucht. Neben der RWTH Aachen sind zwei exzellente Universitäten aus dem wissenschaftlich-technologischen Bereich in dieser grenzübergreifenden europäischen Region angesiedelt: die Universiteit Maastricht und die Université de Liège. Über universitäre Kooperationen und Netzwerke findet eine Multiplizierung des technologischen Forschungspotenzials statt. Dies erfolgt über die Zusammenschlüsse der IDEA-League (Aachen, Delft, London, Paris, Zürich). 18

Abbildung 21: Entwicklung der F & E-Beschäftigten in NRW und im Kammerbezirk 105.000 100.000 95.000 90.000 85.000 80.000 75.000 NRW 98.827 94.622 88.326 89.759 78.107 75.670 15.000 14.000 13.000 12.000 Kammerbezirk 13.365 13.059 14.148 15.486 15.196 14.804 70.000 65.000 11.000 60.000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 10.000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 etwa jeder sechste Beschäftigte aus F & E in NRW arbeitet im Kammerbezirk Aachen Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistik West Abbildung 22: Anteil der F & E - Beschäftigten an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 1,4% 3,8% 6.451.581 390.950 NRW Kammerbezirk Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistik West 19

Abbildung 23: Regionale Anteile in der Forschung und Entwicklung in Prozent Anteil der Beschäftigten Anteil der Betriebe 5,4% IHK Aachen 20

Informations- und Telekommunikationssektor Der Dienstleistungsbereich trägt über 70 Prozent zur Bruttowertschöpfung im Kammerbezirk Aachen bei. Einen wesentlichen Anteil davon erwirtschaftet der Informations- und Telekommunikationssektor. Allein die Datenverarbeitungsbranche stellt in der Dienstleistungswirtschaft die viertgrößte Gruppe der Unternehmen in der Region dar, nach den unternehmensbezogenen Dienstleistern, dem Versicherungssektor und dem Grundstücks- und Wohnungswesen. Die ITK-Branche zählt mit über 10.250 Beschäftigten zu den stärksten Wirtschaftszweigen in der Region. Ihr Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kammerbezirk Aachen liegt mit 2,52 Prozent leicht über dem Landesdurchschnitt von 2,33 Prozent. In der Städteregion Aachen liegt der Anteil bei 4,33 Prozent und zeigt zum einen die starke Konzentration und zum anderen die Bedeutung des Informations- und Telekommunikationssektors für die Region. Mit dem Informations- und Telekommunikationssektor in der Region Aachen sind international bekannte Namen verbunden, wie z. B.: Ascom Deutschland GmbH, Ericsson GmbH, CSB-System AG, CYCOS Aktiengesellschaft, DATUS AG, Synaix Gesellschaft für angewandte Informations- Technologien mbh, ISRA VISION Parsytec AG, INFORM GmbH, SOPTIM AG, und VEDA GmbH. Abbildung 24: Beschäftigte im Informations- und Telekommunikationssektor 10.500 10.000 9.500 9.000 8.883 9.290 9.253 9.808 10.256 8.500 8.000 7.744 7.500 7.000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 21

Abbildung 25: Entwicklung der ITK-Beschäftigten in NRW und im Kammerbezirk NRW Kammerbezirk Aachen 2,34% 2,44% 2,41% 2,33% 2,33% 2,44% 2,50% 2,46% 2,52% 2,52% 2011 2012 2013 2014 2015 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistik West Abbildung 26: Anteil der ITK-Beschäftigten an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 2015 2,3% 2,5% 4,3% 6.400.626 388.722 195.393 NRW Kammerbezirk Aachen Städteregion Aachen Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistik West 22

Abbildung 27: Regionale Verteilung der Beschäftigten im Informations- und Telekommunikationssektor Anteil der Beschäftigten Anteil der Betriebe 10,0% Klassifikation der ITK-Branche (Nace-Codes): IHK Aachen 61 Telekommunikation 62 Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie 63 Informationsdienstleistungen 23

Wissen schafft Wirtschaft Der Wissenschaftsstandort Aachen Die Hochschulen sind der entscheidende Standortfaktor in der Region Aachen. Universitäten und Fachhochschulen gelten als Quelle für Produkt- und Prozessinnovationen und stellen die Ausbildung von Nachwuchskräften sicher. Die Verfügbarkeit von gut ausgebildetem Personal ist ein Standortvorteil, den sich Unternehmen gerne zunutze machen. Aachen ist mit fast 58.000 eingeschriebenen Studenten im Wintersemester 2015/16 an vier Hochschulen RWTH Aachen, FH Aachen, Katholische Hochschule und Hochschule für Musik einer der bedeutendsten Wissenschaftsstandorte in Deutschland. Gerade im Bereich der technischen Studiengänge genießt Aachen einen internationalen Ruf. Seit 2007 hält die RWTH den begehrten Status einer Exzellenz- Universität. Das hat die Anziehungskraft des Standortes Aachen für Studierende und Wissenschaftler weiter verstärkt. Ziel der RWTH im Rahmen dieser Auszeichnung ist die Verbesserung der Qualität von Wissenschaft und Lehre. Dazu wird sie in den kommenden Jahren unter dem Titel Meeting Global Challenges forschen und entwickeln. Bundesweit wurde ein Fördervolumen von 2,7 Milliarden Euro bewilligt, um einen wesentlichen Beitrag zur universitären Spitzenforschung in Deutschland zu leisten, am globalen Wettbewerb der Hochschulen teilzunehmen und dadurch die besten Studenten zu gewinnen. In den fünf technischen Studiengängen Maschinenbau, Informatik, Elektrotechnik, Naturwissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen ist die RWTH 2014 auf den ersten beiden Plätzen im deutschlandweiten Ranking der Top-Universitäten (Quelle: Wirtschaftswoche). Die FH Aachen schafft es ebenfalls der in Elektrotechnik auf Platz eins und ist auch in den Fächern Maschinenbau und Informatik in den Top Ten der deutschen Fachhochschulen. Die Zahl der Mitarbeiter der Aachener Hochschulen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Die RWTH (einschließlich Klinikum) ist mit über 20.000 Angestellten (inklusive studentischer Hilfskräfte) der größte Arbeitgeber der Stadt Aachen. Abbildung 28: Entwicklung des Personals an den Hochschulen 24.000 23.000 22.000 21.000 20.000 19.000 18.000 18.342 19.567 20.730 21.547 21.685 22.068 22.779 23.615 17.000 17.283 17.495 16.000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 24

Ein deutlicher Anstieg der Beschäftigtenzahl ist insbesondere Im Zeitraum 2007 bis 2010 zu erkennen. Mit Erhalt des Exzellenzstatus und der Einführung der Studiengebühren vergrößerte sich der finanzielle Rahmen für das Hochschulpersonal. Das gab einen Impuls zur vermehrten Einstellung von Mitarbeitern. Zwar bleibt der Exzellenzstatus bis mindestens 2017 erhalten, die Studiengebühren wurden jedoch zum Wintersemester 2011/12 wieder abgeschafft. Dennoch steigen die Beschäftigtenzahlen inzwischen wieder deutlich an. Auch die Anzahl der Studenten ist in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen insgesamt ist die Zahl der Studenten um rund 50 Prozent gestiegen. Dies hängt insbesondere mit der Ernennung zur Exzellenzuniversität zusammen. Wegen der hohen Qualität der Lehre entscheiden sich immer mehr Studenten speziell für die RWTH Aachen, was das Einzugsgebiet der Studenten wesentlich vergrößert. Dies hat unter anderem den Druck auf den Wohnungsmarkt in der Stadt Aachen erhöht. Abbildung 29: 60.000 Entwicklung der Studentenzahlen in Aachen Entwicklung der Studenten 56.000 52.000 48.000 44.000 40.000 36.000 32.000 Quelle: Hochschulen der Stadt Aachen 25

Die Einnahmen von Drittmitteln 1 haben in den vergangenen Jahren ebenfalls zugenommen, was die verstärkte Anziehungskraft der RWTH Aachen bestätigt. Die Drittmittel haben für die Hochschulen eine wachsende Bedeutung als Einnahmequelle bekommen. Im Jahr 2015 bezogen die RWTH und die FH Aachen mit beiden Standorten fast 600 Millionen Euro von Dritten für Forschungsprojekte. Diese Summe spricht für den Standort Aachen, da die Hochschulen in nationaler, teilweise internationaler Konkurrenz um diese Drittmittel stehen. Die Summe der Einnahmen durch Dritte wird häufig als Indikator für die Qualität der Forschung einer Hochschule gesehen. Abbildung 30: Entwicklung der Drittmittelförderung 400.000.000 350.000.000 336.956.426 300.000.000 250.000.000 Start der Exzellenzinitiative 200.000.000 150.000.000 100.000.000 50.000.000 0 238.445.000 14.407.125 RWTH FH Aachen, Standort Jülich FH Aachen, Standort Aachen Linear (RWTH) Linear (FH Aachen, Standort Jülich) Linear (FH Aachen, Standort Aachen) Quelle: Hochschulen der Stadt Aachen Die aktuellen Zahlen der RWTH und der FH Aachen zeigen, dass diese Einnahmen weiter steigen und den Standort für Studenten und Wissenschaftler, aber auch für Forschung und Wirtschaft weiterhin attraktiv halten oder das Ansehen sogar noch steigern können. 1 Finanzierungsanteile an konkreten Forschungsvorhaben, die nicht aus dem Etat der Hochschulen stammen und von Unternehmen und privaten Förderern zur Verfügung gestellt werden. 26

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Wirtschaftsentwicklung der Industrie in der Region Aachen 1970-2015 (Indexwerte, Basisjahr 1970)... 1 Abbildung 2: Umsatz im Produzierenden Gewerbe... 2 Abbildung 3: Verteilung der Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe; sortiert nach Umsatzgröße... 2 Abbildung 4: Umsatzentwicklung in den wichtigsten Industriebranchen des Kammerbezirks... 3 Abbildung 5: Umsatzstärkste Industriebranchen (Umsatzanteil an allen Branchen des Produzierenden Gewerbes, Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten; einschließlich Produzierendes Handwerk)... 3 Abbildung 6: Anteile des Branchenumsatzes der Region Aachen an NRW (2015)... 4 Abbildung 7: Exportquote des Produzierenden Gewerbes (2015, in Prozent)... 4 Abbildung 8: Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen 2013 (in Prozent)... 5 Abbildung 9: Beschäftigte im Maschinenbau... 6 Abbildung 10: Regionale Anteile im Maschinenbau in Prozent... 7 Abbildung 11: Beschäftigte im Ernährungsgewerbe... 8 Abbildung 12: Regionale Anteile im Ernährungsgewerbe in Prozent... 9 Abbildung 13: Beschäftigte im Papiergewerbe... 10 Abbildung 14: Regionale Anteile im Papiergewerbe in Prozent... 11 Abbildung 15: Beschäftigte bei Gummi- und Kunststoffwarenherstellern... 12 Abbildung 16: Regionale Anteile bei der Herstellung der Gummi- und Kunststoffwaren in Prozent... 13 Abbildung 17: Beschäftigte in der Metallindustrie... 14 Abbildung 18: Regionale Anteile in der Metallindustrie in Prozent... 15 Abbildung 19: Beschäftigte in der Chemischen Industrie... 16 Abbildung 20: Regionale Anteile in der Chemischen Industrie in Prozent... 17 Abbildung 21: Entwicklung der F & E-Beschäftigten in NRW und im Kammerbezirk... 19 Abbildung 22: Anteil der F & E - Beschäftigten an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten... 19 Abbildung 23: Regionale Anteile in der Forschung und Entwicklung in Prozent... 20 Abbildung 24: Beschäftigte im Informations- und Telekommunikationssektor... 21 Abbildung 25: Entwicklung der ITK-Beschäftigten in NRW und im Kammerbezirk... 22 Abbildung 26: Anteil der ITK-Beschäftigten an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 2015... 22 Abbildung 27: Regionale Verteilung der Beschäftigten im Informations- und Telekommunikationssektor... 23 Abbildung 28: Entwicklung des Personals an den Hochschulen... 24 Abbildung 29: Entwicklung der Studentenzahlen in Aachen... 25 Abbildung 30: Entwicklung der Drittmittelförderung... 26 27