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Das Buch Lena Maria ist fünf und oft mit ihrem kleinen Bruder Maxi allein zu Hause. Lena versucht stets, ihre Mutter Karla nicht zu verärgern. Das klappt nicht immer, vor allem wenn sie müde ist oder mit ihrem Bruder und ihrer Mutter einfach nicht klarkommt. Wie ein Damoklesschwert schwebt ständig die Gefahr über ihr, Mama könnte irgendwann für immer verschwinden. Nur mit ihrem Stoffhasen Kalle kann Lena über ihre Sorgen reden. Hoffnung schöpft sie eines Tages auch durch Hannah, in deren Familie alles in Ordnung zu sein scheint. Hier kann Lena sorglose Stunden und Tage verbringen, fort von der launischen, überarbeiteten Mutter. Und Hannah ist es schließlich auch, die Lena und ihren Bruder aus ihrer gefährlichen Einsamkeit befreit

Die Autorin Christa Schwägerl wurde 1964 in Burglengenfeld geboren und wuchs in der beschaulichen Oberpfalz auf. Nach einem kurzen Abstecher nach Sulzbach-Rosenberg kam sie in ihre Heimat zurück und gründete dort eine Familie. Heute lebt Christa Schwägerl in Höchstadt in Mittelfranken und ist als Buchhalterin und Schriftstellerin tätig.

Leseprobe Schließlich machen wir uns wieder auf den Weg und gehen nach Hause. Das Fenster neben unserer Eingangstür ist offen. Die alte Breml stützt sich auf ein Sofakissen und betrachtet uns neugierig. Mama zieht bei ihrem Anblick den Kopf ein, als würde sie schrumpfen. Ja, die kleine Sander. Sieht man dich auch mal wieder? Warst wohl ein paar Tage weg mit deinen Kindern? Das Gesicht der Breml verändert sich nie, wenn sie mit einem spricht. Nur der Mund klappt auf und zu. Die grauen Haare auf ihrem dicken Kopf sind kurz, wie bei einem Mann. Sie hat viel zu wenig Falten im Gesicht, weil sie so dick ist, jedenfalls oben rum. Ich sehe die alte Breml nämlich immer nur, wie sie aus dem Fenster guckt. Wahrscheinlich ist sie zu dick, um auf die Straße zu gehen. Nein, Frau Breml, wir waren krank. Wir konnten nicht raus. Mama stößt die Eingangstür auf und nickt mir ungeduldig zu. Ich starre immer noch die alte Breml an, die sich brennend für unsere Krankheit interessiert. Wohl eine Magen-Darm-Grippe. Soll ja umgehen. Hoffentlich haben es die Kleinen gut überstanden. Noch ehe sie uns genauer ansehen kann, greift Mama nach meiner Hand und zieht mich zur Tür. Sie muss sich dabei fast verbiegen, weil sie gleichzeitig Maxis Buggy festhält. Jaja, passt schon. Mama schiebt uns alle ins Treppenhaus. Warum waren wir krank?, frage ich sie. Ach, Lenchen, manche Leute muss man sich einfach vom Leib halten. Die alte Breml ist auch so eine. Maxi rutscht aus dem Buggy, noch ehe Mama den Gurt richtig aufgemacht hat. Die schwere Einkaufstasche hängt am Wagen und der Buggy kippt nach hinten. Mama bückt sich und hebt ein paar Tomaten auf, die aus der Tasche gekullert sind. Ich helfe ihr. Eine Tomate verfolge ich bis unter die Briefkästen. Was für eine ist die alte Breml?, frage ich, als ich die rote Frucht in die Tüte werfe. Mama sieht mich an. Sie ist eine, die sich in die Angelegenheiten anderer Leute mischt, jede Mücke zu einem Elefanten macht und alles weitertratscht. Sie kratzt sich die Nase.

Ich hätte ihr überhaupt nichts erzählen sollen. Jetzt plappert sie wahrscheinlich überall herum, dass ich euch nicht einmal anständiges Essen vorsetzen würde und ihr deswegen krank werdet. Aber wir waren doch gar nicht krank, oder? Sicher bin ich mir nicht mehr. Ach, frag doch nicht so viel, Lenchen. Sie schnappt sich die vollen Plastiktüten und den zugeklappten Buggy. Hilf Maxi lieber die Treppe hoch. Das dauert, weil Maxi immer erst beide Beine auf eine Stufe setzt, ehe er mit einem Fuß auf die nächste steigt. Die ganze Zeit gehe ich vor ihm her und ziehe ihn an der Hand. Mama ist schon mit Tüten und Kinderwagen in unserer Wohnung verschwunden, noch bevor wir oben ankommen. Ich helfe beim Einräumen der Einkäufe und Maxi holt unsere Geschenke heraus. Als alle Tüten ausgeleert sind, setze ich mich mit meinem Buch auf das Sofa, Maxi kuschelt sich mit seinem Bären an mich. Erwartungsvoll schaue ich Mama an: Liest du uns vor? Nicht jetzt, meine Schatz. Ich mache zuerst die Wäsche. Zeig doch Maxi schon mal dein Buch. Ich komme, sobald ich fertig bin. Also blättere ich eine Seite nach der anderen um und erkläre Maxi, was man auf den Bildern alles sehen kann. Vieles davon kenne ich selber nicht und Maxi wird ungeduldig. Mama tommen! Ja, Maxi, Mama kommt ja gleich. Sie macht nur die Wäsche. Ich blättere weiter und halte ihm das nächste Bild unter die Nase. Mama tommen! Er schlägt mit seinem Bären nach mir. Ich will endlich in Ruhe die Geschichte anschauen, aber er lässt mich nicht. Er schlägt ständig auf das Buch oder auf mich ein. Lass mich in Ruhe! Ich schubse ihn weg. Mama tommen, ruft er und schlägt wieder mit dem Bären auf meinen Kopf. Ich stoße ihn vom Sofa. Dann geh doch zu Mama. Er fällt auf seinen Hintern und schaut mich verdutzt an. Dann heult er los. Aber ich habe die Nase voll. Mit dem Fuß schiebe ich ihn ein Stück weg von mir

und fahre mit dem Finger über eine Zeile. Dort steht ein L. Das kenne ich. Damit fängt mein Name an. Maxi steht auf und läuft brüllend aus dem Zimmer. Endlich ist Ruhe. Es dauert nicht lange, da kommt Mama mit meinem Bruder auf dem Arm zurück. Was ist los, Lena Maria? Ich habe dich gebeten auf Maxi aufzupassen, damit ich die Wäsche machen kann. Ich blättere noch eine Seite um und sehe die beiden nicht an. Aber er schreit. Ich höre, dass er schreit. Außerdem sagt er, du hättest ihn geschlagen. Maxi, der Verräter, unterbricht sein Schluchzen und nickt. Lea haut. Ich sehe hoch. Das stimmt nicht. Er hat mich geschlagen. Aber wieso brüllt dann Maxi und nicht du? Jetzt werde ich wütend. Weil ich keine Memme bin wie der da. Mama schüttelt den Kopf. Das soll ich dir glauben, dass er dich haut und dann schreiend zu mir läuft? Ja, Mama, das sollst du glauben. Es stimmt doch auch. Ich möchte jetzt endlich wissen, was in dem Buch steht. Hunger habe ich auch und irgendwie bin ich müde. Am liebsten würde ich Maxi jetzt wirklich verhauen. Der Tag war so schön und jetzt hat er alles kaputt gemacht. Maxi ist blöd. Mama baut sich direkt vor mir auf. So? Und deswegen hast du ihn wohl auch geschlagen, mein Fräulein? Ich habe um etwas Ruhe gebeten. Das ist doch wohl nicht zu viel verlangt. Hier sieht es aus wie im Schweinestall. Ich kann das nicht in Ordnung bringen, wenn du mir nicht hilfst. Am liebsten hätte ich jetzt auch angefangen zu weinen. Ich weiß ja, dass ich Mama helfen muss. Sie schafft es sonst nicht. Und ich habe Maxi ja auch lieb. Aber trotzdem ist er blöd und Mama ist auch blöd. Und ich will jetzt endlich wissen, was unter den Bildern steht. Ich halte Mama das Buch entgegen. Liest du mir vor? Mama hört sich furchtbar wütend an.

Hörst du mir eigentlich zu? Ich möchte wissen, warum du Maxi geschlagen hast, statt dich um ihn zu kümmern. Ich habe ihn nicht geschlagen. Ich habe ihn vom Sofa geschubst, weil er blöd ist. Biiiiitteee! Ich drücke das Bilderbuch gegen ihren Bauch. Ich muss wissen, was in der Geschichte passiert. Langsam stellt Mama Maxi auf den Boden. Er hat aufgehört zu weinen, und sieht neugierig zu. So, Maxi ist also blöd. Und du hast ihn vom Sofa geschubst. Und jetzt möchtest du, dass ich dir etwas vorlese. Blöd nur, dass ich dir dein Geschenk jetzt wegnehme. Bevor ich es hinter meinem Rücken verstecken kann, reißt sie mir die Geschichte der ganz normalen Familie aus den Händen. Sie geht zum Schrank, legt das Bilderbuch dort ganz oben ab. Ich fange zu schreien an. Gib mir mein Buch zurück. Mama, bitte, gib es mir! Aber Mama schüttelt den Kopf. Ich werde dir heute ganz bestimmt nichts mehr vorlesen. Das hast du nicht verdient. Wenn du brav bist, bekommst du es morgen zurück! Ich kann nicht bis morgen warten. Ich muss heute wissen, was unter den Bildern steht. Lauter Bilder von einer glücklichen Familie. Die streiten nicht, die hauen nicht und Mama und Papa sind immer da. Ich muss die Geschichte heute noch hören. Ich muss. Wer weiß, ob Mama morgen noch da ist? Dann werde ich nie wissen, was die vielen Buchstaben erzählen. Du musst mir vorlesen! Und du musst mir das Buch geben! Es ist meins! Ich spreche undeutlich, weil ich angefangen habe zu weinen. Ich muss gar nichts, Lena Maria! Und Geschenke bekommen nur brave Kinder. Du warst nicht brav, also nehme ich dir das Geschenk wieder weg. Das kann sie nicht. Das darf sie nicht. Das ist so ungerecht! Ich laufe an Maxi vorbei, der wie wild an seinem Daumen nuckelt, auf Mama zu und schlage auf sie ein. Ich haue ihr auf den Bauch, immer und immer wieder und dabei schreie ich: Das ist mein Buch, gib es mir. Gib mir mein Buch zurück! Ich schreie ganz laut und weine dazu. Mama versucht, meine Hände festzuhalten. Du blöde Mama, gib mir

Weiter komme ich nicht, weil Mama mir eine scheuert. Meine Wange brennt und ich hasse sie. Weil sie meine Hände gepackt hat, trete ich sie mit den Füßen. Einen Augenblick hole ich Luft, ehe ich noch lauter schreie, da höre ich, dass auch Maxi wieder brüllt. Mama packt mich an den Händen und schleift mich ins Kinderzimmer, obwohl ich mich dagegen wehre. Sie schubst mich zu Boden. Ab ins Bett mit dir! Ich möchte dich heute nicht mehr sehen. Ich will an ihr vorbei, um im Wohnzimmer mein Buch zu holen, aber sie reißt mich am Arm zurück. Sehr leise und sehr böse sagt sie: Ins Bett! Wenn ich dich heute noch einmal sehe, schlage ich dich windelweich. Ich bleibe stehen und die Tränen laufen über mein Gesicht. Ich sehe zu, wie Mama nach Maxi greifen will. Aber Maxi haut ihr auf die Hand. Mama böse! Er dreht sich um und läuft zu mir. Einen Moment schaut Mama verblüfft. Dann nickt sie. Okay, dann geht ihr eben beide ohne Abendessen ins Bett. Sie wirft die Tür mit einem Knall zu und wir sind allein.