1 von 18 Der nische Krieg Sage oder Wirklichkeit? (1./2. Lernjahr) Anja Schmidt, Höchberg Mit Illustrationen von Julia Lenzmann, Stuttgart Die List des Odysseus wahr oder ausgedacht? Im Zentrum der Unterrichtseinheit steht die Frage nach der Historizität des nischen Krieges. Zunächst wird das häuig recht vage Vorwissen der Lernenden über die griechische Sagenwelt aktiviert. Ein Rollenspiel zum Urteil des Paris und eine Geschichtserzählung zum Untergang s lassen die griechische Götter- und Sagenwelt wieder auleben und machen sie für die Schüler auch affektiv zugänglich. Anschließend steht die Person Heinrich Schliemanns und seine Suche nach im Mittelpunkt. Schliemanns Vorgehen gibt hierbei nicht nur Anlass zur Thematisierung archäologischer Arbeitsweisen, sondern auch zu einer kritischen Würdigung seiner archäologischen Leistung. Klassenstufe: 6./7. Klasse, 1./2. Lernjahr, Latein als 1./2. FS Dauer: 4 Unterrichtsstunden Bereich: Griechische-römische Götter- und Sagenwelt, Homer, nischer Krieg, Archäologie Kompetenzen: Kulturkompetenz: Griechisch-römische Götter- und Sagenwelt; nischer Krieg; die Person Heinrich Schliemann; das heutige ; Ausgrabungen in Hisarlık Methodenkompetenz: Rollenspiel; Bildbeschreibung und -analyse; Textarbeit; Einzel- und Partnerarbeit personale und soziale Kompetenz: Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Relexionsfähigkeit
6 von 18 I/B Materialübersicht 1./2. Stunde: Die Sage Homers der nische Krieg M 1 (Ab) Die griechischen Götter ein Rätsel M 2 (Ab) Das Urteil des Paris ein Rollenspiel M 3 (Tx) Phidia erzählt der Untergang s M 4 (Ab) Homers Sage vom nischen Krieg ein Lückentext 3./4. Stunde: Sage oder Wirklichkeit? M 5 (Bi/Tx) Die Zerstörung s M 6 (Ab) Wer war Heinrich Schliemann? M 7 (Ab) Wo liegt? Heinrich Schliemanns Suche M 8 (Bi/Tx) M 9 (Ab/Tx) heute Ruinen von Hisarlık Heinrich Schliemann zwischen Lob und Kritik Auf CD 19 inden Sie alle Materialien im Word-Format. CD 19
7 von 18 M 1 Die griechischen Götter ein Rätsel Kennst du die wichtigsten griechischen Götter? Lerne sie kennen oder frische dein Wissen auf! 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. Götterlexikon Zeus ist der oberste griechische Gott. Er ist Herr über den Himmel und die Erde, Blitz und Donner. Dargestellt wird er zumeist mit Zepter, Blitz und Adler. Poseidon ist der Bruder des Zeus und der Gott des Meeres und der Gewässer. Bisweilen so erzählt die Sage fährt er in einem von Rossen mit ehernen Hufen und goldener Mähne gezogenen Wagen über die Wellen dahin. In der Hand hält er einen Dreizack. Ares galt den Griechen als Kriegsgott und Geliebter der Aphrodite. Aphrodite ist die Göttin der Schönheit und der Liebe. Ihr wird nachgesagt, dass sie aus dem Schaum des Meeres geboren wurde. Aufgrund ihrer Schönheit wird ihr oftmals ein Spiegel beigegeben.
9 von 18 M 2 Das Urteil des Paris ein Rollenspiel Erlebt in einem Rollenspiel, was es mit dem Urteil des Paris auf sich hat! Erzähler: Eines heißen Sommertages hütete Paris die Schafe seines Adoptivvaters in der Ebene vor der Stadt. Lediglich von dem nahe gelegenen Wald ging ein kaum spürbarer Luftzug aus. Plötzlich trat eine Gestalt aus dem Wald. An den gelügelten Schuhen erkannte Paris, dass es sich um den Götterboten Hermes handelte, der ihn ansprach. Hermes: Paris, die unsterblichen Götter haben dich für eine besondere Aufgabe erwählt, denn du bist nicht der einfache Hirtensohn, für den du dich hältst. In Wirklichkeit bist du der Sohn des Priamos, des Königs von. Nach deiner Geburt wurdest du ausgesetzt, da eine böse Weissagung auf dir lastete. Nun aber ist ein wichtiger Augenblick für dein Schicksal und das deiner Heimatstadt gekommen. Erzähler: Bei diesen Worten teilten sich die Bäume des Waldes und drei Göttinnen von strahlender, unbeschreiblicher Schönheit traten heraus. Hera: Ich bin Hera, Gemahlin des Zeus. Siehst du den goldenen Apfel in meiner rechten Hand? Nimm ihn und betrachte ihn genau, denn er ist der Preis der Schönheit. Wenn du mich für schöner als meine beiden Gefährtinnen hältst, dann gib ihn mir zurück. Zur Belohnung werde ich dir alle Macht der Welt schenken. Athene: Hör nicht auf sie. Erwähle mich und ich werde dafür sorgen, dass dir der größte Ruhm durch Tapferkeit und Weisheit zuteil wird. Erzähler: Schließlich trat Aphrodite hervor, deren liebliche Anmut und leuchtende Schönheit Paris verzauberten, und sprach: Aphrodite: Gib mir den Preis der Schönheit und dir soll Helena, die schönste Frau der Welt, gehören. Hermes: Nun wähle gut, Paris, denn deine Entscheidung wird weitreichende Folgen haben. Aufgaben 1. a) Kommt in Gruppen von sechs Schülern zusammen. Verteilt die Rollen des Erzählers, von Hermes, Paris, Hera, Athene und Aphrodite. b) Bereitet ein Rollenspiel vor, das ihr der Klasse vortragt. 2. a) Überlegt gemeinsam, wie Paris sich wohl entscheiden wird, und begründet euer Urteil. b) Benennt die Folgen, die diese Entscheidung nach sich ziehen würde.
16 von 18 I/B M 8 heute Ruinen von Hisarlık istockphoto/oni lm Theater aus der Zeit des Augustus Hellenistische Opferstätte Der sogenannte Schliemann-Graben, den Heinrich Schliemann in den Jahren 1870 1882 anlegen ließ. mauritius images / imagebroker / Paul Williams istockphoto/judydillon Schliemanns Schilderung der Grabungsarbeiten zeigen, wie er als archäologischer Pionier im 19. Jahrhundert vorgegangen ist: 3 6 Da ich leider nur acht Schubkarren von Frankreich mitgebracht habe und dieselben hier nicht zu haben sind, in der ganzen Umgegend auch nicht gemacht werden können, [ ] so muss ich zur Fortschafung des Schuttes 52 Körbe zu Hilfe nehmen. Diese Arbeit geht aber, da der Schutt eine weite Strecke geschleppt werden muss, nur langsam vor sich und ist sehr ermüdend. Ich wende daher auch vier Karren an, die von Ochsen gezogen werden und deren jeder täglich 20 Piaster kostet. Ich arbeite mit großer Energie und scheue keine Kosten, um womöglich noch vor den Winterregen, die jeden Augenblick eintreten können, auf den Urboden zu kommen, und somit das große Rätsel zu lösen, ob, wie ich gerade bestimmt glaube, der Berg Hisarlık die Burg von ist. Aufgaben 1. Beschreibe die Aufnahmen von den Ruinen in Hisarlık. 2. Lies die Schilderung Schliemanns über die Grabungsarbeiten. Beschreibe, vor welchen Herausforderungen er stand.