Zentralperspektive. Der Weg muss das Ziel sein Sonst wäre es in meinen Augen zu klein und ich will mich so tief nicht beugen

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Transkript:

Strahlen dunkel licht dämmerung licht helligkeit licht dämmerung licht dunkel es werde licht augen zu augen auf kein licht ohne schatten kein schatten ohne licht die im dunkeln sieht man nicht augen auf nichts hören nichts sehen nichts sagen augen zu wen ich nicht seh der sieht mich auch nicht licht blendung licht aus spot an sonne mond und sterne der letzte macht das licht aus Das Licht der Welt ist elektromagnetische Strahlung. 10

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Zentralperspektive Der Weg muss das Ziel sein Sonst wäre es in meinen Augen zu klein und ich will mich so tief nicht beugen 12

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Warten Heute werden nur zwei von den drei Stühlen ganz hinten unter der Orgelempore besetzt sein, wohin nur selten Licht fällt. Seit Jahren sitzen sie dort bei jeder Beerdigung. Seit sie nicht mehr zu den Leidtragenden gehören, denn nach ihren Männern haben sie auch lange schon die Kinder und Enkel beerdigt. Urd, Verdandi und Skuld. Ihre wahren Namen sind im Ort von den meisten vergessen. Oder sind dies ihre wahren Namen? Sie sitzen dort hinten, ohne zu sprechen, ohne die Lieder mitzusingen oder zu beten. Sie sitzen dort, bis der Sarg an ihnen vorbeigetragen wird, gehen nie mit zum offenen Grab. Ob sie es heute tun werden, die zwei, auf die die Stühle warten? Die dritte ist schon da. Vorne vor dem Altar. In einem schlichten Sarg, den die Gemeinde bezahlen muss. 14

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Vorspiel Stille. Ruhe. Der Küster hatte endlich die Tür zur Sakristei hinter sich geschlossen. Die Gruppe mit der Stadtführerin hatte das mittelalterliche Taufbecken lange genug bestaunt und würde sich jetzt die Besonderheiten des Kirchhofs erläutern lassen. Er hatte gewartet, Noten wegsortiert, die die Orgelschüler liegengelassen hatten. Die Gedanken an Sonntag wegschieben, an Sonntag, wenn er wieder das Geleiere brüchiger Greisinnenstimmen begleiten musste. Jesus, meine Zuversicht. Die hatte er längst verloren. Wieso hatte er sich hieran nicht erinnert, als er sein Studium begann? Er hatte nur das Instrument gesehen. Damit, dass es nicht die Domorgel geworden war, hatte er sich längst abgefunden. Doch es gab Tage wie heute. Stille. Ruhe. Er würde nur für sich spielen. Und für das blonde Mädchen, dessen andächtig wartendes Gesicht er im Spiegel sehen konnte. 16

Ego te absolvo Wer im Glashaus sitzt soll nicht mit Steinen werfen 17

Ausverkauft Das Konzert war seit Wochen ausverkauft. Trotzdem standen zahlreiche Unermüdliche vor dem Portal und hofften auf Karten. Solche Namen zogen halt immer. Also hatte man noch Stühle aus dem Gemeindehaus auf der anderen Straßenseite herübergetragen. Der Küster betrachtete, an die Rückwand gelehnt, den Betrieb. Nur gut, dass die Feuerwehr keine Sicherheitskontrolle machte. Weniger gut war, dass das Konzert wieder mal auf einem Samstagabend stattfand, aber anders hatte es nicht mehr in den Terminplan gepasst. Jetzt musste er morgen um vier aufstehen, um die Stühle vor der Frühmesse zurück ins Gemeindehaus zu schaffen. Der Name des Hausherrn zog längst nicht so. 18

Das Licht der Welt wirft seinen Schatten steht in seinem Schatten stellt mich in seinen Schatten Werfe keinen Schatten Blicke aufrecht ins Licht 19