Bekanntmachung der Neufassung der Notfalldienstordnung der Bezirksärztekammer

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Transkript:

Bekanntmachung der Neufassung der Notfalldienstordnung der Bezirksärztekammer Nordbaden (NfD-NB) vom 9.01.2013 Aufgrund von 2 der der Satzung zur Änderung der Notfalldienstordnung der Bezirksärztekammer Nordbaden vom 21.11.2012 (ÄBW S. 554) wird nachstehend der Wortlaut der Notfalldienstordnung der Bezirksärztekammer Nordbaden vom 20.11.2009 (ÄBW S. 538) in der sich aus der Satzung zur Änderung der Notfalldienstordnung vom 6.12.2010 (ÄBW 2011, S. 67) und der Satzung zur Änderung der Notfalldienstordnung vom 21.11.2012 (ÄBW S. 554) ergebenden Fassung neu bekannt gemacht. Karlsruhe, den 9.01.2013 Priv.Doz. Dr. med. Christian Benninger Präsident Präambel 1 Nach 30 Absatz 3 Satz 2 des Heilberufe-Kammergesetzes für Baden-Württemberg haben Ärzte, die an der ambulanten medizinischen Versorgung in niedergelassener Praxis mitwirken, grundsätzlich am Notfalldienst teilzunehmen und sich hierin fortzubilden, ganz gleich welche Arzt- oder Facharztbezeichnung sie führen. 2 Ärzte, die an der vertragsärztlichen Versorgung mitwirken, sind zusätzlich im Rahmen des Sicherstellungsauftrages der Kassenärztlichen Vereinigung zur Teilnahme an einem Notfalldienst der Kassenärztlichen Vereinigung verpflichtet. 3 Im Interesse einer bedarfsgerechten und flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung soll der Notfalldienst der Bezirksärztekammer mit dem Notfalldienst der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg koordiniert werden. 4 Die Berufsbezeichnung Arzt wird in dieser Notfalldienstordnung einheitlich für alle Berufsangehörigen verwendet. 1 Berufsrechtlicher Rahmen und allgemeine Vorschriften (1) 1 Nach 26 der Berufsordnung der Landesärztekammer Baden-Württemberg sind für die Einrichtung und Durchführung des Notfalldienstes die von den Bezirksärztekammern erlassenen Vorschriften maßgebend. 2 Die Verpflichtung aller niedergelassenen Ärzte zur Teilnahme am ärztlichen Notfalldienst gilt für den festgelegten Notfalldienstbereich. (2) 1 Für Ärzte, die im Rahmen des Sicherstellungsauftrages der Kassenärztlichen Vereinigung zur Teilnahme an einem Notfalldienst der Kassenärztlichen Vereinigung verpflichtet sind, hat der vertragsarztrechtliche Pflichtenkreis Vorrang, soweit er Regelungen trifft. 2 Dies gilt insbesondere für die Festlegung von Notfalldienstbereichen, die Einteilung zum Dienstplan, die Befreiung und den Ausschluss vom Notfalldienst und die Kostenbeteiligung für besondere Einrichtungen. 3 Im Übrigen gelten die Bestimmungen dieser Notfalldienstordnung. 2 Grundsätze (1) 1 Der ärztliche Notfalldienst hat die Aufgabe, Notfälle zu versorgen und akute Erkrankungen zu behandeln. 2 Die Einrichtung des ärztlichen Notfalldienstes entbindet die behandelnden Ärzte nicht von Ihrer Verpflichtung, für die Betreuung ihrer Patienten in dem Umfange Sorge zu tragen, wie es deren Krankheitszustand erfordert.

2 (2) Ist die Fortsetzung einer derartigen Behandlung außerhalb der Sprechstundenzeiten notwendig, so hat der behandelnde Arzt sie zu organisieren. (3) Der Notfalldienst steht allen Patienten des jeweiligen Notfalldienstbereiches zur Verfügung, auch wenn der Praxissitz des sonst behandelnden Arztes in einem anderen Notfalldienstbereich liegt. (4) 1 Die Behandlung im Rahmen des Notfalldienstes berechtigt nicht zur Weiterbehandlung. 2 Diese erfolgt durch den Arzt der Wahl. 3 Der weiterbehandelnde Arzt ist zu benachrichtigen, soweit der Patient eingewilligt hat. 3 Organisation (1) 1 Die Bezirksärztekammer bildet im Benehmen mit den Vorständen der betroffenen Ärzteschaften Notfalldienstbereiche, die den Notfalldienstbereichen der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg entsprechen sollen, soweit die berufrechtlichen Belange gewahrt bleiben. 2 Die Größe der Notfalldienstbereiche soll so gewählt werden, dass eine möglichst gleichmäßige Belastung der Ärzte erreicht und eine Zahl von fünf Ärzten grundsätzlich nicht unterschritten wird. 3 Die Notfalldienstbereiche können auch das Gebiet oder Teile des Gebiets mehrerer Ärzteschaften umfassen. 4 Notfalldienstbereiche, die Teile des Gebietes einer anderen Bezirksärztekammer in Baden-Württemberg einschließen, können gebildet werden, wenn die Satzungen der betroffenen Bezirksärztekammern dies vorsehen und deren Vorstände dem zugestimmt haben. (2) 1 Die Bezirksärztekammer beruft im Benehmen mit den Vorständen der örtlich betroffenen Ärzteschaften für jeden Notfalldienstbereich einen Notfalldienstbeauftragten. 2 Dem örtlichen Notfalldienstbeauftragten obliegt im Rahmen des 1 Absatz 2 die Organisation des Notfalldienstes einschließlich der Erstellung der Dienstpläne. 3 Er wirkt insbesondere darauf hin, dass die von den Notfalldienstbeauftragten der Kassenärztlichen Vereinigung erstellten Dienstpläne um diejenigen Ärzte ergänzt werden, die ausschließlich auf berufsrechtlicher Grundlage zur Teilnahme am ärztlichen Notfalldienst verpflichtet sind. (3) 1 Für jede Ärzteschaft wird in der Regel ein Kreisbeauftragter benannt. 2 Im Ausnahmefall können auch mehrere Kreisbeauftragte benannt werden. 3 Der Kreisbeauftragte soll ein zur Teilnahme am Notfalldienst verpflichteter niedergelassener Arzt sein. 4 Über die Benennung und die Abberufung von Kreisbeauftragten entscheidet die Bezirksärztekammer im Benehmen mit den Vorständen der örtlich betroffenen Ärzteschaften. 5 Dem Kreisbeauftragten obliegen insbesondere - die Koordinierung der Notfalldienstpläne auf Kreisebene, - die vorbereitenden Tätigkeiten zur Einrichtung besonderer gebietsärztlicher Notfalldienste, - die Entscheidung von Anträgen auf Befreiung von der Teilnahme am Notfalldienst, außer in den Fällen nach 7 Abs. 2, - der Ausschluss eines Arztes von der Teilnahme am Notfalldienst in unaufschiebbaren Fällen, - die einvernehmliche Änderung oder Zusammenlegung von Notfalldienstbereichen, die innerhalb eines Stadt- und Landkreises liegen; ist diese nicht herbeizuführen entscheidet die Notfalldienst-Kommission, wenn eine solche nicht besteht, die Bezirksärztekammer, - sowie alle erstinstanzlichen Entscheidungen, die ihm nach dieser Notfalldienstordnung zugewiesen sind oder die im Zusammenhang mit der Teilnahme am Notfalldienst stehen. (4) 1 Die Bezirksärztekammer kann eine Notfalldienstkommission einsetzen, die den Vorstand in allen Fragen des ärztlichen Notfalldienstes berät und die nach dieser Notfalldienstordnung

3 übertragenen Aufgaben wahrnimmt. 2 Im Rahmen einer Vereinbarung nach 11 kann eine gemeinsame Notfalldienstkommission mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden- Württemberg eingerichtet werden. 4 Umfang des Notfalldienstes (1) 1 Die Bezirksärztekammer richtet unter Berücksichtigung der Vorkehrungen der Kassenärztlichen Vereinigungen einen allgemeinen Notfalldienst ein. 2 Soweit erforderlich, können zusätzlich gebietsärztliche Notfalldienste, auch über die Grenzen einzelner Notfalldienstbereiche hinaus, eingerichtet werden. 3 Die Leistungsfähigkeit des allgemeinen Notfalldienstes darf dadurch nicht beeinträchtigt werden. (2) 1 Für die gebietsärztlichen Notfalldienste gelten die gleichen Regelungen wie für den allgemeinen Notfalldienst. 2 Die Einrichtung eines gebietsärztlichen Notfalldienstes für ein oder mehrere Fachgebiete begründet keinen Anspruch auf die Einrichtung weiterer gebietsärztlicher Notfalldienste. (3) 1 Der organisierte ärztliche Notfalldienst dauert von Montag bis Freitag in der Regel von 19.00 Uhr bis zum Folgetag 08.00 Uhr, Mittwochs kann der Dienst bereits um 13.00 Uhr beginnen. 2 Am Wochenende und an gesetzlichen Feiertagen sowie am 24. und am 31. Dezember dauert der Dienst in der Regel von 08.00 Uhr bis 08.00 Uhr des Folgetages. 3 In Ausnahmefällen können abweichende Regelungen vom örtlichen Notfalldienstbeauftragten in Abstimmung mit der Notfalldienst-Kommission, wenn eine solche nicht besteht, in Abstimmung mit der Bezirksärztekammer festgelegt werden. (4) 1 Der örtliche Notfalldienstbeauftragte kann im Benehmen mit dem Kreisbeauftragten bis zu drei außerordentliche Notfalldiensttage je Notfalldienstbereich im Kalenderjahr festsetzen. 2 Die Notfalldienstkommission, wenn eine solche nicht besteht, die Bezirksärztekammer, ist darüber vorab zu informieren. 5 Teilnahme (1) Nach 30 Absatz 3 Satz 2 des Heilberufe-Kammergesetzes für Baden-Württemberg haben Ärzte, die an der ambulanten Versorgung in niedergelassener Praxis mitwirken, am Notfalldienst teilzunehmen und sich hierin fortzubilden, ganz gleich welche Arzt- oder Facharztbezeichnung sie führen. (2) 1 Nach 17 Absatz 2 der Berufsordnung ist es niedergelassenen Ärzten gestattet, über den Praxissitz hinaus an bis zu zwei weiteren Orten ärztlich tätig zu werden. 2 Die Verpflichtung zur Teilnahme am ärztlichen Notfalldienst im Notfalldienstbereich des Praxissitzes erhöht sich dadurch nicht. 3 Liegen die weiteren Tätigkeitsorte in anderen Notfalldienstbereichen, so besteht grundsätzlich auch dort die Verpflichtung zur Teilnahme am ärztlichen Notfalldienst; dabei gelten folgende Anrechnungsfaktoren: bei einer Tätigkeit a) bis zehn Stunden pro Woche 0,25 b) über zehn Stunden bis zwanzig Stunden pro Woche 0,50 c) über zwanzig Stunden bis dreißig Stunden pro Woche 0,75 d) über dreißig Stunden pro Woche 1,00. 4 Die Bezirksärztekammer kann auf Antrag und im Benehmen mit den zuständigen Notfalldienstbeauftragten und den Vorständen der betroffenen Ärzteschaften ganz oder teilweise

4 Befreiung von der Verpflichtung zu Teilnahme in weiteren Notfalldienstbereichen erteilen. 5 Der Antrag ist schriftlich über die zuständigen Notfalldienstbeauftragten und die Vorstände der betroffenen Ärzteschaften an die Bezirksärztekammer zu richten. 6 Die Funktionsfähigkeit des Notfalldienstes und die gleichmäßige Inanspruchnahme aller Verpflichteten müssen in allen Notfalldienstbereichen gewährleistet bleiben. (3) 1 Angestellte Ärzte, die eine Facharztbezeichnung im Sinne des 6. Abschnittes des Heilberufe-Kammergesetzes führen, sind am Praxissitz des Arbeitgebers zur Teilnahme am Notfalldienst verpflichtet. 2 Je nach der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit führt dies zur anteiligen Teilnahmeverpflichtung am ärztlichen Notfalldienst. 3 Dabei gelten folgende Anrechnungsfaktoren: bei einer Tätigkeit a) bis zehn Stunden pro Woche 0,25 b) über zehn Stunden bis zwanzig Stunden pro Woche 0,50 c) über zwanzig Stunden bis dreißig Stunden pro Woche 0,75 d) über dreißig Stunden pro Woche 1,00. (4) 1 Niedergelassene Ärzte, die ausschließlich auf der Grundlage des Heilberufe- Kammergesetzes, der Berufsordnung und nach dieser Satzung zur Teilnahme am Notfalldienst verpflichtet sind, werden nach ihrem Tätigkeitsumfang zum Notfalldienst herangezogen. 2 Der Tätigkeitsumfang bemisst sich nach der Höhe des Kammerbeitrages im Vorjahr. 3 Bei Ärzten, die neben der Niederlassung noch andere ärztliche Tätigkeiten ausüben, wird auf der Grundlage der beitragsrelevanten Einkünfte aus niedergelassener Tätigkeit ein fiktiver Kammerbeitrag ermittelt. 4 Auf der Grundlage des nach den Sätzen 2 und 3 bestimmten Kammerbeitrages gelten für die Verpflichtung zur Teilnahme am ärztlichen Notfalldienst folgende Anrechnungsfaktoren: Bei einem Kammerbeitrag von a) mindestens in Höhe des durchschnittlichen Kammerbeitrages aller niedergelassenen Ärzte 1,0 b) mindestens in Höhe des halben durchschnittlichen Kammerbeitrages aller niedergelassenen Ärzte 0,5 c) mindestens in Höhe von einem Viertel des durchschnittlichen Kammerbeitrages aller niedergelassenen Ärzte 0,25. 5 Für alle anderen niedergelassenen Ärzte gilt der Anrechnungsfaktor 0,1. 6 Der Vorstand stellt alljährlich den durchschnittlichen Kammerbeitrag aller niedergelassenen Ärzte fest. (5) 1 Die Mitglieder überörtlicher Gemeinschaftspraxen (Berufsausübungsgemeinschaften) nehmen grundsätzlich an ihrem Praxissitz am Notfalldienst teil. 2 Bei mehreren Tätigkeitsorten gilt Absatz 2. Die Funktionsfähigkeit des Notfalldienstes muss in allen Notfalldienstbereichen gewährleistet sein. (6) 1 Werden gebietsärztliche Notfalldienste eingerichtet, sind die dem jeweiligen Notfalldienst zuzuordnenden Ärztinnen und Ärzte dort zur Teilnahme verpflichtet. 2 Die Teilnahme am gebietsärztlichen Notfalldienst kann ganz oder teilweise auf die Teilnahme am allgemeinen Notfalldienst angerechnet werden. 3 Absatz 3 Satz 3 gilt entsprechend. (7) Bei Epidemien und sonstigen außergewöhnlichen Situationen kann die Bezirksärztekammer auch Ärzte heranziehen, die von der Teilnahme am Notfalldienst befreit sind.

5 6 Vertretung (1) 1 Der zum allgemeinen Notfalldienst eingeteilte Arzt kann sich von jedem anderen approbierten Arzt vertreten lassen. 2 Der eingeteilte Arzt bleibt dafür verantwortlich, dass der vertretende Arzt den Dienst ordnungsgemäß versieht. 3 Im gebietsärztlichen Notfalldienst kann eine Vertretung nur durch einen Arzt mit einer Facharztkompetenz desselben Gebietes erfolgen. (2) 1 Der zum Notfalldienst eingeteilte Arzt muss bei Verhinderung rechtzeitig für eine geeignete Vertretung sorgen. 2 Kommt er dieser Verpflichtung nicht nach, bestimmt der Notfalldienstbeauftragte der Bezirksärztekammer auf Kosten des eingeteilten Arztes einen anderen approbierten Arzt für die Durchführung des Notfalldienstes. 3 1 Absatz 2 bleibt unberührt. (3) Dem Vertreter müssen vom Vertretenen Praxisräume zur Ausübung des Notfalldienstes zur Verfügung gestellt werden, sofern dieser nicht über eigene Praxisräume im Notfalldienstbereich verfügt. (4) Vertretung oder Diensttausch sind vom eingeteilten Arzt dem zuständigen Notfalldienstbeauftragten und bei Leitstellenvermittlung auch dieser rechtzeitig mitzuteilen. (5) 1 Für die nicht durch den organisierten Notfalldienst abgedeckten sprechstundenfreien Zeiten (z.b. freier Nachmittag, Urlaub, Fortbildung) ist eine kollegiale Vertretung zu gewährleisten. 2 Die kollegiale ärztliche Vertretung ist grundsätzlich nur unter Ärzten mit einer Facharztkompetenz desselben Gebietes zulässig. 7 Befreiung und Ausschluss (1) 1 Eine Befreiung von der Teilnahme am ärztlichen Notfalldienst ganz, teilweise oder vorübergehend erfolgt nur aus schwerwiegenden Gründen unter den Voraussetzungen des 26 Absätze 2 4 der Berufsordnung der Landesärztekammer wenn es die örtlichen Verhältnisse gestatten und die Sicherstellung des Notfalldienstes durch die Befreiung nicht gefährdet wird. 2 Das Erreichen eines bestimmten Lebensalters, belegärztliche oder berufspolitische Tätigkeiten oder fehlende aktuelle Kenntnisse und Fähigkeiten für die Durchführung des Notfalldienstes sind keine schwerwiegenden Gründe im Sinne des Satzes 1. (2) Der Antrag auf Befreiung vom Notfalldienst ist schriftlich an den Kreisbeauftragten, wenn ein solcher nicht bestellt ist, an die Bezirksärztekammer zu richten. 2 Der Antragsteller kann die Begründung des Antrages direkt der Notfalldienst-Kommission, wenn eine solche nicht besteht, dem Vorstand der Bezirksärztekammer vorlegen. (3) 1 Der Kreisbeauftragte kann die Vorlage eines ärztlichen Attestes verlangen. 2 Die Notfalldienst-Kommission oder in Widerspruchsfällen die Vorstände der Bezirksärztekammer und der Landesärztekammer können in Zweifelsfällen den Gesundheitszustand durch von ihnen zu benennende Ärzte begutachten lassen. (4) 1 In begründeten Fällen kann der Kreisbeauftragte einen Befreiungsantrag der Notfalldienst-Kommission, wenn eine solche nicht besteht, dem Vorstand der Bezirksärztekammer zur Entscheidung vorlegen. 2 Im Fall des Absatz 2 Satz 2 hat der Kreisbeauftragte den Befreiungsantrag der Notfalldienst-Kommission, wenn eine solche nicht besteht, dem Vorstand der Bezirksärztekammer vorzulegen. (5) Der Kreisbeauftragte hat die Bezirksärztekammer, den betroffenen Notfalldienstbeauftragten und soweit eine Notfalldienst-Kommission besteht, auch diese über erfolgte Befreiungen zu informieren.

6 (6) 1 Die Notfalldienst-Kommission, wenn eine solche nicht besteht, der Vorstand der Bezirksärztekammer, entscheidet über den Ausschluss von der persönlichen Durchführung des Notfalldienstes, wenn Gründe vorliegen, die den betreffenden Arzt für die Durchführung des Notfalldienstes ungeeignet erscheinen lassen. 2 In diesen Fällen ist der betreffende Arzt verpflichtet, auf seine Kosten einen geeigneten Vertreter zu bestellen. 3 In unaufschiebbaren Fällen kann die Entscheidung auch vom Kreisbeauftragten getroffen werden. 4 Der Vorstand der Bezirksärztekammer und soweit eine Notfalldienst-Kommission eingesetzt ist auch diese, sind von der Entscheidung unverzüglich in Kenntnis zu setzen. 5 Die Notfalldienst- Kommission hat den Vorstand der Bezirksärztekammer über erfolgte Ausschlüsse zu informieren. 8 Pflichten des Notfallarztes (1) Der Notfalldienst ist, auch wenn er von einem Vertreter ausgeführt wird, grundsätzlich vom Praxissitz (Betriebsstätte) aus zu leisten. (2) 1 Der Arzt muss während des gesamten Notfalldienstes über die veröffentlichte(n) Telefonnummer(n) erreichbar sein. 2 Die Verwendung von Anrufbeantwortern ist nicht statthaft. 3 Neue telefonische Auftragsdienstsysteme dürfen nur eingesetzt werden, wenn die Bezirksärztekammer dies vorher genehmigt hat. 4 Die Verwendung einer Mailbox eines Funktelefons ist nur zur kurzzeitigen Überbrückung von Netzausfällen erlaubt. 5 Bei Anbindung an eine Leitstelle reicht es aus, wenn der zum Notfalldienst eingeteilte Arzt für die Patienten über die Einsatzzentrale erreichbar ist. (3) 1 Bei Anbindung an eine Leitstelle ist der Dienst habende Arzt verpflichtet, vor Beginn des Dienstes der Leitstelle telefonisch oder über das von der Leitstelle bestimmte Kommunikationsmittel seine Dienstbereitschaft anzuzeigen. 2 Ein Diensttausch, bzw. eine Vertretung ist der Leitstelle ebenfalls rechtzeitig vorher anzuzeigen. 3 Der Dienst habende Arzt ist verpflichtet, alle von der Einsatzzentrale vermittelten Einsätze entgegenzunehmen und die erforderlichen ärztlichen Maßnahmen zu treffen. (4) Bei Verwendung einer einheitlichen Rufnummer oder eines telefonischen Auftragsdienstsystems hat sich der Dienst habende Arzt von der ordnungsgemäßen Anrufweiterleitung zu vergewissern (Kontrollanruf). (5) 1 Bei direkt anschließenden Notfalldienstzeiten eines nachfolgend eingeteilten Arztes muss sich der Dienst habende Arzt von der korrekten Dienstübernahme seines Nachfolgers überzeugen. 2 Kann er sich hiervon nicht überzeugen, hat er den Dienst bis zum Eintreffen des nachfolgenden Arztes fortzusetzen. 3 Unabhängig davon sind während seines Notfalldienstes angeforderte Besuche oder Behandlungen auszuführen, auch wenn die festgesetzte Dienstzeit hierdurch überschritten wird. (6) 1 Jeder am Notfalldienst teilnehmende Arzt ist verpflichtet, sich die zur Ausübung des Notfalldienstes erforderlichen Kenntnisse anzueignen und sie regelmäßig aufzufrischen. 2 Bei Ü- bernahme von Notfalldiensten durch Vertreter oder angestellte Ärzte im Rahmen von deren arbeitsvertraglichen Pflichten ist der Arzt verpflichtet, sich zu vergewissern, dass beim Vertreter oder angestellten Arzt die erforderlichen Kenntnisse vorliegen. (7) 1 Der Arzt darf seinen Notfalldienstbereich bei Ausübung des Notfalldienstes grundsätzlich nicht verlassen. 2 Dies gilt auch, wenn er von eigenen Patienten angefordert wird, die ihren Wohnsitz nicht im Notfalldienstbereich haben.

7 (8) Besuche im Rahmen des Notfalldienstes sind nur dann auszuführen, wenn der Patient aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage ist, die Praxis des Dienst habenden Arztes aufzusuchen. (9) Der Einsatz von Organisationshilfen, welche die Erreichbarkeit des Arztes für den Patienten im Notfalldienst erleichtern und verbessern, ist gestattet. 9 Besondere Einrichtungen (1) Hat die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg oder ein von ihr beauftragter anderer Träger mit Zustimmung der Bezirksärztekammer besondere Einrichtungen für den allgemeinen und/oder gebietsärztlichen Notfalldienst (zentrale Notfallpraxen u.a.) geschaffen, so sind alle auf der Grundlage des Heilberufe-Kammergesetzes und der Berufsordnung der Landesärztekammer zur Teilnahme am Notfalldienst verpflichteten Ärzte verpflichtet, dort ihren Notfalldienst abzuleisten. (2) Der Notfalldienst ist in Abweichung von 8 Abs. 1 während der festgesetzten Präsenzzeiten von der Notfallpraxis oder im Rahmen des Fahrdienstes auszuführen. 3) 1 Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg oder der von ihr beauftragte andere Träger können zur Deckung der Kosten besonderer Einrichtungen nach Absatz 1 im Rahmen einer Vereinbarung nach 11 von allen zur Teilnahme am Notfalldienst verpflichteten Ärzten Benutzungsentgelte verlangen. 2 Das Benutzungsverhältnis bestimmt sich nach den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches. 10 Rechtsbehelfe (1) 1 Ärzte, die ausschließlich auf der Grundlage des Heilberufe-Kammergesetzes, der Berufsordnung und nach dieser Satzung zur Teilnahme am Notfalldienst verpflichtet sind, können gegen Maßnahmen des Notfalldienstbeauftragten, des Kreisbeauftragten und der Notfalldienst-Kommission den Vorstand der Bezirksärztekammer anrufen. 2 Gegen Entscheidungen des Vorstandes kann innerhalb eines Monates nach Bekanntgabe der Entscheidung Widerspruch eingelegt werden. 3 Der Widerspruch ist schriftlich bei der Bezirksärztekammer zu erheben. Die Entscheidung, gegen die sich der Widerspruch richtet, ist anzugeben. Der Widerspruch soll begründet werden. (2) Der Widerspruch hat keine aufschiebende Wirkung. 11 Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Die Bezirksärztekammer kann mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg Verträge über die gemeinsame Organisation und Durchführung des ärztlichen Notfalldienstes schließen.

8 12 Inkrafttreten (vom Abdruck wurde abgesehen) * * Die Satzung zur Änderung der Notfalldienstordnung der Bezirksärztekammer Nordbaden vom 21.11.2012 (ÄBW S. 554) ist am 1.01.2013 in Kraft getreten. Die Notfalldienstordnung der Bezirksärztekammer Nordbaden in der Fassung der vorstehenden Bekanntmachung gilt somit ab 1.01.2013.