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InfoMonitor März 2017 Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei dominierten die deutschen Fernsehnachrichten im März Die Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei waren das Topthema in den deutschen Fernsehnachrichten im März und verdrängten Donald Trumps Innen- und Außenpolitik von der Spitzenposition. Den deutsch-türkischen Beziehungen widmeten die sechs Nachrichtensendungen von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 (Tagesschau 20 Uhr, Tagesthemen, heute 19 Uhr, heute-journal, RTL aktuell und Sat.1 Nachrichten) insgesamt 355 Minuten (knapp 6 Stunden) Sendezeit. Wesentlichen Anteil daran hatten die Auseinandersetzungen um unerwünschte Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland im Vorfeld der von Präsident Erdogan angestrebten Verfassungsänderung in der Türkei, darunter die Reaktion von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Erdogans Nazi-Vergleich, eine Bundestagsdebatte zur deutsch-türkischen Krise, der Fall des Journalisten Deniz Yücel sowie Ermittlungen wegen türkischer Spionage in Deutschland. Mit 117 Minuten folgte auf Platz zwei der Top-10 die Berichterstattung über die Landtagswahl im Saarland. Den dritten Rangplatz besetzte der von Großbritannien beantragte EU-Austritt mit der daraus resultierenden Forderung Schottlands nach einem neuen Unabhängigkeitsreferendum (98 Min.). Auf den weiteren Plätzen folgten in dichtem Abstand die Themen Flüchtlinge/Innere Sicherheit (87 Min.), Terroranschlag in London (77 Min.), Parlamentswahl in den Niederlanden (66 Min.), 1

Spannungen zwischen den Niederlanden und der Türkei wegen abgelehnter türkischer Wahlkampfauftritte (60 Min.), ferner Angela Merkels erster Besuch bei Donald Trump (54 Min.), der Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich (46 Min.) und auf Rangplatz 10 die Berichterstattung über Dürre und Hungersnot in Afrika, insbesondere Südsudan (36 Min.). Die deutsch-türkischen Spannungen waren in allen Sendungen das Topthema. Unterschiede zwischen den öffentlich-rechtlichen und privaten Sendungen in der Themengewichtung zeigten sich im März darin, dass die öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendungen umfangreicher als RTL aktuell und die Sat.1 Nachrichten über die Landtagswahl im Saarland, den Brexit und vor allem den Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich berichteten. RTL aktuell und die Sat.1 Nachrichten befassten sich dafür stärker mit dem Terroranschlag in London. CDU auch im März wieder mit den meisten Politikerauftritten Die beiden großen Parteien hatten im März bei mehr Berichterstattungstagen und der Saarlandwahl deutlich mehr Politikerauftritte als im Februar. Die CDU behauptete die Spitzenposition mit 435 Auftritten vor der SPD mit 378 Auftritten. In weitem Abstand folgten Die Linke (83 Auftritte), die Grünen (77), danach CSU (57), AfD (39), FDP (17) und Sonstige (3). Unter den parteilosen Politikern (34 Auftritte) hatte Ex-Bundespräsident Joachim Gauck die meisten Auftritte. 2

Bundeskanzlerin Angela Merkel behauptete weiterhin die Spitzenposition mit den meisten Politikerauftritten Bundeskanzlerin Angela Merkel besetzte auch im März mit 224 Auftritten den Spitzenplatz in weitem Abstand vor dem SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz mit 80 Auftritten auf Platz 2 in der Rangliste deutscher Politiker, dichtauf Sigmar Gabriel (74), danach mit Abstand Thomas de Maizière (41) und Annegret Kramp-Karrenbauer (36). Danach folgten Joachim Gauck (26) vor Heiko Maas (24), Wolfgang Schäuble (23), Frank-Walter Steinmeier (23) und Anke Rehlinger (SPD-Spitzenkandidatin im Saarland) (22). Auf den weiteren Plätzen 11 bis 20 rangierten Oppermann, Özdemir, Lafontaine, Dobrindt, Nahles, Kauder, Petry, Bartsch, Seehofer und Jäger. Unter den Auslandspolitikern veränderte sich die Auftrittshäufigkeit im März zugunsten von Erdogan, der mit 156 Auftritten zu Donald Trump mit 157 Auftritten aufschloss. Während Trumps Präsenz durch diverse Themen zustande kam, beruhte Erdogans Präsenz hauptsächlich auf den Berichten über die gespannten deutschtürkischen Beziehungen und dem türkischen Wahlkampf. Politikberichterstattung stabile Domäne öffentlich-rechtlicher Nachrichten In der Themenauswahl blieben die Unterschiede zwischen den öffentlich-rechtlichen und privaten Nachrichtensendungen unverändert. Das Erste und das ZDF konzentrierten sich stärker als RTL und Sat.1 auf Politikthemen. Den höchsten Sendezeitanteil an Politikberichterstattung hatte im März die Tagesschau (62 %), gefolgt vom heute-journal (57 %) und den Tagesthemen (55 %). Die heute-sendung 3

(50%) verwendete die Hälfte der Sendezeit für Politikberichterstattung. In den Sat.1 Nachrichten entfielen 38 Prozent und in RTL aktuell 30 Prozent der Sendezeit auf Politikthemen. In allen Sendungen lag der Politikanteil höher als im Februar. 4

Der allgemeine Zuwachs der Politikberichterstattung im März zeigt sich auch in den durchschnittlichen Minuten pro Nachrichtenausgabe. Daran gemessen kamen das heute-journal (14 Min.) und die Tagesthemen (14 Min.) auf die meiste Sendezeit, gefolgt von Tagesschau (10 Min.) und heute (10 Min.) deutlich vor RTL aktuell (6 Min.) und den Sat.1 Nachrichten (6 Min). Kontakt: IFEM Institut für empirische Medienforschung Riehler Straße 21 50668 Köln Tel.: 0221-779011 Fax: 0221-7325945 E-Mail: daten@ifem.de www.ifem.de 5