Wähler*innen entscheiden! Einflussfaktoren für die Landtagswahl in MV Martin Koschkar und Christian Nestler, Rostock, 13.04.2016 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK
Gliederung I. Einleitung: Ausgangslage des Wahljahres II. Die Landtagswahlen vom 13. März 2016 III. IV. Die Gelegenheitsstruktur der AfD im Parteienwettbewerb Die AfD in Mecklenburg-Vorpommern V. Fazit und Ausblick: Signale für MV? 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 2
I. Einleitung: Ausgangslage des Wahljahres 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 3
Faktoren der Wahlentscheidung auf Landesebene Individueller Wähler Soziologisch Rational Choice Landesspezifika Individualpsychologisch + externe Faktoren Quelle: eigene Darstellung der AG (MK) 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 4
Bundestrend ab Sommer 2015 45 42 40 35 35 30 25 23 20 15 10 12 5 0 3 8/15 9/15 10/15 11/15 12/15 1/16 2/16 3/16 CDU/CSU SPD Grüne FDP Linke AfD Quelle: Daten nach Sonntagsfrage FGW, eigene Darstellung der AG (MK) 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 5
II. Die Landtagswahlen vom 13. März 2016 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 6
Themen Wer bekommt Flüchtlingssituation in den Griff? (Antwort in %) 48 35 36 26 27 21 28 22 9 7 7 7 3 4 2 1 2 1 2 1 1 CDU SPD AfD Grüne Linke FDP Keiner Partei/ weiß BaWü RLP LSA nicht Quelle: eigene Darstellung der AG (MK), Angaben nach Infratest Dimap MärzTRENDs 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 7
Personen (Direktwahlfrage in %) 70 60 64 2 0 0 9 50 40 30 20 46 12 12 50 30 17 U N I V E R S I T Ä T R O S T O C K 10 0 Haseloff Budde Gallert Dreyer Klöckner Kretschmann Wolf Quelle: Zahlen nach Infratest Dimap MärzTREND, eigene Darstellung, Fotos: wikimedia commons, Grüne BaWü, CDU BaWü, SPD SLA. LINKE LSA I n s t i t u t 19.04.2016 8 f ü
Die Märzwahlen 2016 Ergebnisse im Vergleich 36,2 27,0 31,8 29,8 30,3 24,3 12,7 10,6 2,9 2,8 16,3 5,3 8,3 6,2 5,2 4,9 15,1 12,6 CDU SPD Linke Grüne FDP AfD BaWü RLP LSA Quelle: eigene Darstellung der AG (MK), Zahlen nach tagesschau.de 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 9
Gewinne und Verluste (in Prozentpkt.) 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0-5,0 CDU SPD Linke Grüne FDP AfD WB -10,0-15,0 BaWü RLP LSA Quelle: eigene Darstellung der AG (MK), Zahlen nach tagesschau.de 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 10
Wahlkreissieger im Vergleich Vgl. die Karten der Länder im Wahlarchiv: http://wahl.tagesschau.de/wahlen/2016-03-13- EVENT-BWRPST/index.shtml Quelle: Grafiken von tagesschau.de 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK 11
Wähler im Vergleich I (Sachsen-Anhalt, Gruppen in %) CDU SPD Linke B90/Grüne AfD Allgemein 29,8 10,6 16,3 5,2 24,3 Männer 27 11 16 5 27 Frauen 33 12 17 6 18 Hohe Bildung 32 13 18 9 15 Einfache Bildung 29 13 19 2 24 2 0 0 9 unter 25 15 11 13 10 25 über 60 34 14 21 3 17 70 und älter 39 16 20 3 14 Quelle: eigene Darstellung der AG (MK), Zahlen nach infratest dimap auf tagesschau.de 19.04.2016 12 U N I V E R S I T Ä T R O
Wähler im Vergleich II (Sachsen-Anhalt, Gruppen in %) CDU SPD Linke B90/Grüne AfD Allgemein 29,8 10,6 16,3 5,2 24,3 Arbeiter 20 10 14 4 35 Angestellte 29 10 15 7 21 Selbstständige 38 8 9 9 22 Rentner 35 13 23 2 18 Arbeitslose 14 12 16 2 36 2 0 0 9 Überzeugung 73 61 62 64 27 Enttäuschung 19 29 30 30 64 Quelle: eigene Darstellung der AG (MK), Zahlen nach Infratest Dimap auf tagesschau.de 19.04.2016 13 U N I V E R S I T Ä T R O
AfD Wählerwanderung in % Sonstige Nichtwähler Linke FDP 19.04.2016 14 SPD Grüne CDU 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0 45,0 LSA RLP BaWü Quelle: Daten infratest dimap, eigene Darstellung der AG (MK) 2 0 0 9 U N I V E R S I T Ä T R O
III. Die Gelegenheitsstruktur der AfD im Parteienwettbewerb 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 15
Kaufkraftindex je Einwohner nach Regionen - http://ap-verlag.de/clickandbuilds/wordpress/mycms4/wp- content/uploads/2015/12/grafik-gfk-kaufkraft-deutschland- 2016_A5_1.jpg 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 16
Parteien im Wettbewerb Funktionen von Parteien Gesellschaftlicher Konflikt Funktionen nach Klaus von Beyme (Parteien in westlichen Demokratien, München 1984): Zielfindung (Programm) Artikulation und Aggregation Protest Neue (erfolgreiche) Partei Mobilisierung und Sozialisierung Elitenrekrutierung und Regierungsbildung Gelegenheitsstruktur Eigene Darstellung nach Nestler 2015. 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 17
Stand- und Spielbein der AfD - http://www.liberalkonservative.de/images/friedeohneeuro.jpg - http://ino.blogsport.de/images/afd_plakat_einwanderung.jp G 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 18
Die AfD im Aufschwung Von B. Lucke zu F. Petry Ebene/Monat Juli Sept. Nov. Januar März Bund 4% 4% 8% 10% 12% Baden-Württemberg 4% 5% 6% 10% 11% Rheinland-Pfalz 3% 4% 7% 9% 11% Sachsen-Anhalt 6% 7% 13,5% 15% 19% Quelle: Eigene Darstellung nach Daten von vers. Umfrageinstitute (Emnid, Forsa, Forschungsgruppe Wahlen, GMS, Infratest dimap, INSA, YouGov). 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 19
IV. Die AfD in Mecklenburg-Vorpommern 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 20
Landesvorstand der AfD-MV (Nov. 2015) - http://afd-mv.de/?page_id=12 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 21
Wortmeldungen 1. Petra Federau (15.09.2014): "Das TROJANISCHE PFERD wiehert vor Lachen über die deutsche Gastfreundschaft ; "Werden wir demnächst zwangsverpflichtet, Flüchtlinge zuhause aufzunehmen?! ; "Und ich dachte schon, wir müssen nun für die bessere Willkommenskultur auch noch Afrikanisch lernen. 2. Holger Arppe (05.12.2015): NOCH MÖGEN VON DEN BLOCKPARTEIEN AUFGEHETZTE STUDENTEN im Stil der SA die Veranstaltungen der AfD stören. Noch mögen selbstgefällige Akademiker ihre privilegierte Stellung missbrauchen, um an den Hochschulen verfassungsfeindliche Umtriebe zu fördern. Noch mögen sie im Bunde mit gewalttätigen Linksextremisten eine demokratische Partei im Namen der Toleranz vom Campus jagen und sich dafür vom NDR feiern lassen. Doch nicht mehr lange. Wir werden am Ende über all das triumphieren, den deutschen Augiasstall gründlich ausmisten und aus diesem Land endlich wieder das machen, was es vor langer Zeit vielleicht schon einmal war: eine Demokratie. 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 22
Landtagswahlprogramm AfD-MV 2016 Selbstviktimisierung Altparteien Mehr Demokratie, bspw. durch Volksentscheide (Auflösung Landtag) Asylverschärfung oder doch nicht, hat die CDU schon gemacht Forderungen auf der falschen Ebene Wir gegen die da oben 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 23
AfD Wählerwanderung 2014 und 2016 (in %) 40,0 35,0 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 CDU Grüne SPD FDP Linke Nichtwähler Sonstige SN TH BB BW RLP ST Quelle: Eigene Darstellung nach Daten von infratest dimap. 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 24
V. Fazit und Ausblick: Signale für MV? 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 25
Fazit 1. Durch ein Thema hochgespült und gestärkt hat die AfD Chancen auf eine langfristige Etablierung. Daraus folgt, dass Deutschland nach Jahren als Ausnahme in Europa, schließlich auch eine erfolgreiche rechtspopulistische Partei hat. Dies sollte ein Stück weit als Normalisierung betrachtet werden. 2. Für die Wahl am 4. September kann sich die Partei deutliche Hoffnungen auf einen Einzug in den Landtag machen. Die allgemeine Stimmungslage sowie eine zu vermutende Persistenz des Themas, sind Katalysator eines aktuell bereits in Umfragen angedeuteten Ergebnisses. 3. Nichtsdestotrotz zeigen auch die Märzwahlen entsprechende Landesspezifika. Das Profil der Landesverbände, die Personen- und Themenwahrnehmung und nicht zuletzt der Charakter des Wahlkampfes haben erheblichen Einfluss auf die Wahlentscheidung. Der Anteil des Bundestrends sollte so auch in der Auseinandersetzung mit der AfD nicht überhöht werden. 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 26
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 19.04.2016 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN 27