Professor Armin Trost und die Promerit AG: Personalmanagement in Zeiten von Social Media, E-Recruiting und Personalentwicklung 2.0



Ähnliche Dokumente
Regionale Finanzexperten für Privatkunden vorgestellt: E-Interview mit Wolfgang Ruch, Geschäftsführer der Ruch Finanzberatung, bei Berlin

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer :00 Uhr

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor!

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Was ist PZB? Personen-zentrierte Begleitung in einfacher Sprache erklärt

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Microsoft (Dynamics) CRM 2020: Wie verändern sich Markt, Eco-System und Anwendungsszenarien nach Cloud & Co?

Traditionelle Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Erfahrungsbericht der päd. MitarbeiterInnenvon GEBA und von IdA-TeilnehmerInnen

Das Leitbild vom Verein WIR

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir?

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Engagement für unsere gemeinsame Zukunft Sümeyra Coskun

Alle gehören dazu. Vorwort

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte

Erfolg beginnt im Kopf

Entwickeln Sie Ihre Vision!

Der Wunschkunden- Test

Geld Verdienen im Internet leicht gemacht

Fehler und Probleme bei Auswahl und Installation eines Dokumentenmanagement Systems

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

Arbeitshilfe "Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen" Was gilt für mich?

Was macht Layer2 eigentlich? Erfahren Sie hier ein wenig mehr über uns.

L10N-Manager 3. Netzwerktreffen der Hochschulübersetzer/i nnen Mannheim 10. Mai 2016

Kärntner Elterndiplom 2015/16

Kreativ visualisieren

Auslotung der Gefühle & Wünsche von Eltern und SchülerInnen zum Schuljahr 2011/2012

Leichte-Sprache-Bilder

Checkliste. zur Gesprächsvorbereitung Mitarbeitergespräch. Aktivität / Frage Handlungsbedarf erledigt

Sich einen eigenen Blog anzulegen, ist gar nicht so schwer. Es gibt verschiedene Anbieter. ist einer davon.

Grußwort Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Produktpiraterie

So funktioniert Ihr Selbstmanagement noch besser

Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.

Information zum Projekt. Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier

Befragt wurden Personen zwischen 14 und 75 Jahren von August bis September Einstellung zur Organ- und Gewebespende (Passive Akzeptanz)

Fragebogen Social Media reloaded

Achten Sie auf Spaß: es handelt sich dabei um wissenschaftliche Daten

Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung

ZIELE erreichen WERTSTROM. IDEEN entwickeln. KULTUR leben. optimieren. KVP und Lean Management:

MACH. Unser Einstiegsprogramm für Hochschulabsolventen. Microsoft Academy for College Hires. Sales Marketing Technik

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Neues aus Burma. Liebe Projekt- Burma Freunde,

Inhalt. Kundenbindung langfristig Erfolge sichern 5 Kundenbindung als Teil Ihrer Unternehmensstrategie 6 Was Kundenorientierung wirklich bedeutet 11

Einkaufen im Internet. Lektion 5 in Themen neu 3, nach Übung 10. Benutzen Sie die Homepage von:

Anleitung. Empowerment-Fragebogen VrijBaan / AEIOU

Woche 1: Was ist NLP? Die Geschichte des NLP.

Dies fällt oft deshalb schwerer, da der Angehörige ja von früher gewohnt war, dass der Demenzkranke funktioniert. Was also kann oder soll man tun?

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

HaarSchneider SEMINARE

proalpha Software AG: Ein attraktiver Arbeitgeber ausgezeichnet mit dem TOP JOB Gütesiegel

Starten Sie Ihre Karriere bei uns!

Wo blüht durch mein Zu-Tun Leben auf? Was drängt in mir zum Leben... oder durch mich?

EMPLOYER BRANDING DIE KRAFT DER MARKE KOMMT VON INNEN

Bestandesaufnahme und Bedürfnisanalyse

1. TEIL (3 5 Fragen) Freizeit, Unterhaltung 2,5 Min.

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

DAS PARETO PRINZIP DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Landkreis Hersfeld-Rotenburg

-Lab Stuttgart, 29. Januar 2013»Lean & Change Management«

Workshop: Wie ich mein Handikap verbessere erfolgreich Leben mit Multiple Sklerose!

DIGITALKONSULAT DK. Unsere Leistungen

Welche Gedanken wir uns für die Erstellung einer Präsentation machen, sollen Ihnen die folgende Folien zeigen.


50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.

Meinungen zur Altersvorsorge

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Die große Wertestudie 2011

Arbeiten Sie gerne für die Ablage?

Wilhelm Bell Beratungsgesellschaft mbh

- mit denen Sie Ihren Konfliktgegner in einen Lösungspartner verwandeln

Personalmanagement in der Immobilienwirtschaft

Der Klassenrat entscheidet

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe. Mehrwert der Fusion. Das Wichtigste vorab:

Wir nehmen uns Zeit.

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation

Mobile Intranet in Unternehmen

Was kann ich jetzt? von P. G.

Denken und Träumen - Selbstreflexion zum Jahreswechsel

Anleitung über den Umgang mit Schildern

WARENWIRT- SCHAFT UND ERP BERATUNG Mehr Sicherheit für Ihre Entscheidung

Entwicklung des Dentalmarktes in 2010 und Papier versus Plastik.

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger

Methode Online Befragung 16 geschlossene Fragen Durchgeführt im März 2015 im Rahmen des Future of Work HR Kongresses.

Employer Branding: Ist es wirklich Liebe?

Integrierte Dienstleistungen regionaler Netzwerke für Lebenslanges Lernen zur Vertiefung des Programms. Lernende Regionen Förderung von Netzwerken

PLATTFORM PERSONALMANAGEMENT

Durchführung: Carole Maleh cama Institut für Kommunikationsentwicklung

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert.

Ihren Kundendienst effektiver machen

Transkript:

Professor Armin Trost und die Promerit AG: Personalmanagement in Zeiten von Social Media, E-Recruiting und Personalentwicklung 2.0 Name: Professor Dr. Armin Trost Funktion/Bereich: Partner Organisation: Promerit AG Liebe Leserinnen und liebe Leser, auf der Competence Site möchten wir Ihnen kompetenzführende Experten und Organisationen vorstellen, die zugleich ihr Kompetenzgebiet beleuchten und so wertvolle Einblicke in die Branche vermitteln. Professor Dr. Armin Trost wurde vom Personalmagazin nun zum dritten Mal in den Kreis der 40 führenden Experten im Personalmanagement gewählt und erhielt in diesem Zusammenhang den Titel das Talent, weil er mit seinem neuen Buch Personalentwicklung 2.0 nicht nur sein Themenfeld erweitert hat, sondern dazu auch noch ein geschätzter Redner und Interviewpartner ist. Armin Trost ist Professor für Human Resource Management an der Hochschule Furtwangen und Partner der Promerit AG. Seine Schwerpunkte sind Employer Branding, Recruiting, Talent Management und angewandte, wissenschaftliche Forschungsmethoden. Als Studiendekan verantwortet er das MBA Programm für International Business Management an der Hochschule Furtwangen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr NetSkill-Team www.competence-site.de Seite 1

Sehr geehrter Herr Professor Dr. Trost, Frage 1: Promerit AG und das neue Personalmanagement Seit 2006 sind Sie Partner und Mitgesellschafter der Promerit AG einem der innovativsten HR-Beratungsunternehmen in Europa, das Unternehmen umfassend von der HR-Strategie und Employer Branding über die Einführung von E-Recruitingund Talent-Management- Systemen bis hin zur Personalsuche unterstützt. Was zeichnet Ihrer Meinung nach Promerit im Markt der Personalmanagement- Beratungen gegenüber Wettbewerbern aus und welche Rolle spielen dabei Ihre Themen wie Employer Branding, Talentmanagement und Personalmanagement 2.0? Wenn wir gemeinsam mit unseren Kunden Lösungen erarbeiten sind wir innovativ. Wir verstehen die aktuellen Entwicklungen im Markt, wissen was funktioniert und was nicht und greifen nicht auf althergebrachte Standardansätze zurück. Wir begleiten unsere Kunden bis zur Umsetzung und lassen sie nicht mit schönen Powerpoints oder Konzepten allein. Was unsere Kunden auch schätzen ist der immer persönliche und wertschätzende Umgang. Meine Kollegen bezeichnen mich als die F&E-Abteilung bei Promerit. Ich sehe, was im Markt passiert, lerne viele Ansätze kennen und das Beste daraus gebe ich meinen Kollegen und schließlich den Kunden weiter. Ich bin auch persönlich direkt an Projekten beteiligt. Derzeit liegt mein Engagement im Wesentlichen im Bereich Employer Branding. www.competence-site.de Seite 2

Frage 2: Kompetenzpfad Professor Dr. Armin Trost Nach Ihrem Psychologiestudium und einer Tätigkeit am Lehrstuhl für Wirtschaftspsychologie an der Universität Mannheim, waren Sie insgesamt sechs Jahre in unterschiedlichen Positionen für die SAP AG tätig zuletzt haben Sie dort das weltweite Recruiting verantwortet. Seit 2005 sind Sie Professor für Human Resource Management an der Hochschule Furtwangen und seit 2006 Partner der Promerit AG. Wieso haben Sie sich nach Ihrer erfolgreichen Karriere bei SAP für Forschung, Lehre und Beratung entschieden und welche Erfahrungen haben Sie aus Ihrer SAP-Zeit für Ihre neuen Aufgaben mitnehmen können? Welche Themen treiben Sie heute? Was möchten Sie mit Promerit und als Hochschullehrer in den nächsten Jahren in Ihrer Branche bzw. für Ihre Branche erreichen? Welche Rolle spielt Ihr Blog beim Harvard Business Manager und andere Engagements in Ihrer bzw. für Ihre Branche? Ich bin nicht von SAP weggegangen, sondern habe mir einen Traum verwirklicht, als Professor agieren zu können. Meine Zeit bei der SAP war wunderbar und der Abschied fiel schwer. Ich habe meine internationalen Erfahrungen aus der Praxis mitgenommen, konnte viel Neues ausprobieren und gestalten. Das hilft mir heute noch insbesondere bei der Beratung. Professoren, die nie in einer verantwortungsvollen Rolle ein Unternehmen von innen erlebt haben, können meines Erachtens kaum hilfreiche Lösungen für die Praxis anbieten. Ich möchte in Zukunft, so wie ich es auch in den vergangenen Jahren getan habe, Antworten auf aktuelle und brennende Fragen im HR finden, und dies möglichst praxisnah. Solange ich aus der HR-Szene die Rückmeldung bekomme, dass meine Ideen und Sichtweisen hilfreich sind bin ich glücklich. Ich bin dabei gerne provozierend, aber hoffentlich auf eine konstruktive Weise. Ich nenne die Dinge beim Namen und es ist ein Privileg auch mal sagen zu können, dass leibgewordene Ansätze heute so nicht mehr funktionieren, oder dass wir heute die Dinge eben aus einer anderen Richtung begreifen und anpacken müssen. Mein Blog beim Harvard ist dabei ein sehr wertvoller Kanal, um Ideen zu kommunizieren. Ich erreiche damit regelmässig sehr viele Leute. www.competence-site.de Seite 3

Frage 3: Talent Relationship Management Mittel gegen den Fachkräftemangel Die Liste Ihrer Veröffentlichungen ist lang. Erst letztes Jahr haben Sie Ihr Buch Personalentwicklung 2.0 veröffentlicht und schon ist das nächste unterwegs: Talent Relationship Management. Personalgewinnung in Zeiten des Fachkräftemangels. Können Sie skizzieren, was Personalentwicklung 2.0 und Talent Relationship Management charakterisiert? Welche Chancen und Herausforderungen sind Ihrer Meinung nach aktuell mit diesen innovativen HR-Ansätzen für Unternehmen, Personalmanager, Mitarbeiter oder interne Business Partner verbunden? Wie weit sind deutsche Unternehmen (und ihre Personalmanager und ihr Umfeld) bei innovativen HR-Ansätzen und was liegt noch an Herausforderungen in naher Zukunft vor uns? PE 2.0 heißt, dass Mitarbeiter das Lernen selbst gestalten und sich dabei der modernen Plattformen rund um Web 2.0 bedienen. Mitarbeiter lernen heute viel mehr voneinander und nach Bedarf. TRM heißt für mich ganz einfach die Besetzung von Schlüssel- und Engpassfunktionen. Hier sind eben andere Methoden, Strukturen, Kompetenzen und eine andere Geisteshaltung gefragt, als etwa bei der Besetzung normaler Funktionen. Die deutsche HR-Szene ist für meine Begriffe noch am Anfang. Aber es tut sich sehr viel. Es wächst eine junge Generation von HR-Professionals und Managern heran, die offen sind für Neues und vieles ausprobieren wollen. Es macht Freude, das zu sehen. www.competence-site.de Seite 4

Frage 4: Social Media nur neuer Kanal oder neues Paradigma? Sie werden in der HR-Branche nicht erst seit ihrem aktuellen Buch mit Web 2.0 und Social Media assoziiert, auch über das Personalmanagement 2.0 hinaus. Was bedeuten für Sie Web 2.0 und Social Media generell für die Zukunft des Unternehmens? Ist Social Media vor allem ein weiterer Medienkanal oder ein paradigmatischer Wandel der Ökonomie und Organisation (und damit auch des Personalmanagements)? Sind Unternehmen, Personalmanager und Dienstleister kulturell und strukturell / organisatorisch heute überhaupt bereits fähig, sich fundamental social neu auszurichten oder liegt nicht noch ein sehr langer Wandlungspfad vor uns? Wie wichtig sind in der neuen Ökonomie und im neuen Personalmanagement soziale Aspekte wie Authentizität, Nachhaltigkeit und der gesellschaftliche Wertewandel? Social Media bedeutet, dass Mitarbeiter, Bewerber oder allgemein die Gesellschaft eine Stimme erhalten hat. Wir erleben insofern eine Demokratisierung der Kommunikation. Das ist für mich schon eine Revolution und weit mehr als nur ein weiterer Kanal. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, ob wir wollen oder nicht. Besser ist es, diese neue Welt aktiv zu nutzen und zu gestalten. Insbesondere Führungskräfte aus der alten Welt, für die Kontrolle noch eine wichtige Kategorie darstellt, wirkt all dies bedrohlich. www.competence-site.de Seite 5

Frage 5: Pläne 2012, Eigene Work-Life-Balance 2012 hat gerade begonnen. Was sind Ihre Pläne für 2012 als Forscher und Berater und als Privatperson? Wie gelingt Ihnen die Work-Life-Balance? Es mag den Leser etwas verstören, aber ich habe keine Pläne. Ich mache das, was ich machen möchte und das kann sich ziemlich schnell ändern. Ich habe ja auch die letzten Jahre nicht so geplant bzw. ahnen können, dass sich die Dinge so entwickeln, wie ich es erlebt habe. Darin liegt auch mein Geheimnis in Sachen Work-Life-Balance. Ich mache das was ich machen möchte und was mir in der gegebenen Situation als sinnvoll erscheint. In den kommenden Jahren arbeite ich an einer Neuauflage des Buchs Employer Branding. Langfristig habe ich vor, ein verständliches und praxisnahes Lehrbuch zu Human Resource Management zu schreiben, das beim Lesen Spaß macht. Vielen Dank für das Interview! www.competence-site.de Seite 6