Blum & Blümchen Schlingen, klettern, ranken

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Transkript:

Blum & Blümchen Schlingen, klettern, ranken Ein Film von Sine Maier-Bode Beitrag: Carla Brustmann & Dr. Udo Hampl Inhalt Auf der Suche nach dem Platz an der Sonne Der Film entführt die Zuschauer in den Botanischen Garten von Köln und stellt eine Reihe außergewöhnlicher Pflanzen vor. An Mauern, Wänden oder Bäumen wachsen sie dem Licht entgegen - was den Vorteil hat, dass sie keine selbsttragende Sprossachse ausbilden müssen. Rankpflanzen suchen so lange, bis sie etwas zum Festhalten ertastet haben. Sie klammern sich fest, ziehen sich ganz nah heran und umschlingen in Spiralen einen Zweig oder Stab. Weinrebenpflanzen wie der Wilde Wein sind ebenfalls sehr "anhänglich". Ihre Luftwurzeln tragen kleine Saugnäpfe, mit denen sie sich anheften können. Als besondere Kletterkünstler werden in der Sendung Efeu, Knöterich und der Blauregen, ein wahres Schlingmonster, präsentiert. "Die Seele des Bieres" - der Hopfen Auch der Hopfen gelangt ohne Hilfe nicht in die Höhe. Bis zu sieben Meter arbeitet er sich an ei gens gespannten Drähten empor. Die Hopfenernte erfolgt Anfang September. Nachdem die Dolden von dem Stengel und den Blättern getrennt wurden, werden sie getrocknet und in großen Säcken verpackt. Was macht den Hopfen eigentlich so wertvoll und wichtig? Es sind die gelben Pünktchen im Innern der Dolden. Sie enthalten Lupulin, ein Aromastoff, der für den Geschmack des Bieres mitverantwortlich ist und es haltbar macht. In Form von gefriergetrockneten und gepressten kleinen Würstchen werden sie beim Brauen der Maische zugegeben. Fakten Efeu Der Efeu ist eine der bekanntesten Kletterpflanzen, der seine Wirtspflanzen regelrecht zuwuchert. Mit Hilfe von Haftwurzeln hängt sich der 1

Efeu an alles, was ihm dazu dient, dem Sonnenlicht noch ein wenig näher zu kommen. Die Wurzeln haften sogar so gut, dass sie auch auf glatten Wänden Halt finden. Da der Efeu seine Klettertour nicht jedes Jahr wieder neu vom Boden aus beginnen muss, sondern im Frühjahr dort weiter wachsen kann, wo er im Herbst aufgehört hat, erreichen die Auswüchse mancher Efeupflanzen enorme Ausmaße. Ganze Häuserwände sind oft mit Efeu zugewachsen. Dies hat für Mensch und Tier Vorteile. Aus bauphysikalischer und ökologischer Sicht sind begrünte Fassaden nützlich. Sie dienen als Windschutz, Sonnenschutz, Wärmedämmung, Schallschutz und bieten Schutz vor Niederschlägen. Außerdem gleichen sie Temperaturschwankungen aus, erhöhen die Luftfeuchtigkeit, produzieren Sauerstoff, erzeugen Biomasse und sind Lebensraum für Kleintiere. Bis zu 200 verschiedene Tierarten können nebeneinander in einer begrünten Hauswand leben. Viele Vögel finden hier Nahrung und bauen ihre Nester in kleine Nischen. Besonders beliebt ist ein solcher Nistplatz bei Amseln und Spatzen. Auch Eidechsen fühlen sich in einem Efeudickicht wohl. Neben Hummeln, Bienen, Schmetterlingen und Schwebfliegen, die auf Nektar und Pollensuche gerne die Blüten der Kletterpflanzen anfliegen, findet man auch viele Käferarten. Soll eine hohe Wand mit Efeu gegrünt werden, muss man Geduld haben. Ungeduldige können auf Knöterich, Pfeifenwinde oder Wilden Wein ausweichen. Diese Pflanzen wachsen sehr viel schneller, haben aber den Nachteil, im Winter ihre Blätter zu verlieren. Dafür verfärbt sich eine mit Wildem Wein bewachsene Hausfassade im Herbst in ein leuchtendes Gelb-Rot. Der Efeu und seine Verwendung in der Naturheilkunde Im Mittelalter war der Efeu ein Teil des Schlafschwammes, einer übel riechenden, aber damals unentbehrlichen Mischung von Schierling, Alraune, Mohn, Lattich und anderen Kräutern, die auf einen Schwamm gegossen wurde, den man dann als Betäubungsmittel in die Nase des Patienten steckte. Efeu besitzt starke antiseptische Eigenschaften. Er wurde auch zur Bekämpfung der Pest eingesetzt. Die Droge enthält Gerbstoffe, Saponine, Glykosid, Hederin, organische Säuren und Jod. Diese Wirkstoffe beeinflussen die Herztätigkeit und Durchlässigkeit der Blutgefäße. Kleinere Dosen erweitern die Gefäße, stärkere verengen diese und verlangsamen den Herzschlag. Aus den Blättern wird auch eine Salbe hergestellt, die geschwollenen Füßen Erleichterung bringen soll und gegen Hühneraugen hilft. Ein von frischen Blättern hergestellter Breiumschlag wird äußerlich verwendet, um offene Geschwüre zu reinigen und die Heilung schlecht heilender Wunden zu beschleunigen. Die Beeren sind ein willkommener Proviant für viele Vögel während der Wintermonate, sie sind aber schwach giftig für Menschen. Man kann jedoch ein Infus aus ihnen bereiten, das gegen rheumatische Beschwerden hilft. Im Altertum war der Efeu heilig und den Göttern Bacchus und Osiris geweiht. Die Bacchanten wurden mit Efeu geschmückt. Efeu gilt als Sinnbild der Freundschaft. Der Hopfen als Rohstoff für die Bierherstellung In Deutschland wird der Hopfen schon seit dem 9. Jahrhundert angebaut. Vor allem in Bayern sind heute ganze Landstriche vom Hopfenanbau geprägt. Die aromareichen und bitterstoffreichen Dolden dienen als Rohstoff zur Bierherstellung. Außerdem bewirkt der Hopfen, dass das Bier schäumt. Im Altertum wurde Hopfen vor allem eingesetzt, um das Bier haltbar zu machen, denn sein Inhaltsstoff Lupulin hemmt das Wachstum einer Reihe von Mikroorganismen und verhindert so, dass sich unerwünschte Keime ansiedeln, die das Bier verderben. Damit der Transportweg zur Brauerei nicht so lang war, baute man den Hopfen gleich in der näheren Umgebung an. Und da die Bayern offensichtlich schon immer viel Bier brauten und kon- 2

sumierten, findet man hier auch besonders viele Hopfenbauern. Die Geschichte des Bieres führt 2.000 Jahre zurück. Schon bei den alten Ägyptern wurde Bier gebraut. Es galt als Grundnahrungsmittel, das auch an Sklaven ausgeschenkt wurde. Aus antiken Bildern weiß man, dass die Ägypter das Bier mit Strohhalmen aus Tonkrügen tranken; vermutlich, um Getreidereste zurückzuhalten. Hopfenranke windet sich rechts um seine Kletterhilfe herum. Deshalb nennt man den Hopfen auch Rechtswinder oder S-Dreher. Zur Pflege gehören - wie bei Obstbäumen - ein richtiger Schnitt und das Aufbinden der Triebe. Im deutschsprachigen Raum entwickelte sich Bier endgültig zum Volksgetränk, als einige Klöster damit begannen, nicht nur für den Eigenbedarf zu brauen, sondern das Bier auch an Bedürftige auszugeben oder zu vermarkten. 1516 wurde ein Reinheitsgebot zum Bierbrauen erlassen, das auch heute noch gültig ist. Im Mittelalter wurden nämlich viele Substanzen ins Bier gemischt, um es angeblich schmackhafter und haltbarer zu machen. Ochsengalle, Pech oder Ruß waren nicht selten im Gerstensaft zu finden. Diesem Treiben wollte Bayerns Herzog Wilhelm IV. ein Ende bereiten, indem er eine neue Brauverordnung erließ. Wer sich nicht an dieses neue Reinheitsgebot hielt, wurde streng bestraft. Gebraut wird heute aus vier Zutaten: Malz, Hopfen, Hefe und Wasser. Dennoch ist Bier nicht gleich Bier. Es gibt starke und leichte, herbe und mildere Biersorten. Das ist anhängig vom Brauvorgang. Die Hopfenpflanze Der Hopfen ist eine zweijährige Pflanze. An den lockeren Blütenrispen unterscheidet man die männliche Pflanze Ieicht von der weiblichen, die zapfenartige Ähren (Dolden) bildet. Da der Bitterstoff nur an unbefruchteten Blütenständen entsteht, muss man männliche Stauden, auch die des Wildhopfens, aus der Nähe der Pflanzung entfernen. Die Anlage des Hopfengartens, der etwa 20 Jahre bestehen kann, beginnt nach gründlicher Vorbereitung des Bodens mit dem Auspflanzen der Stecklinge. Dem Hopfen als Kletterpflanze gibt man zunächst 4 bis 5 m lange Stützen, die später durch 8 m hohe Gerüstwerke ersetzt werden. Die Der im August/September geerntete Hopfen wird nach fachgerechtem Trocknen und ausgiebigen Kontrollen an die Brauereien geliefert. Der Brauvorgang In der Brauerei wird als erstes Malz mit Wasser zu einem Brei, der Maische, vermischt. Die Maische wird erhitzt, zunächst auf 50 55 C, dann auf 64 66 C und schließlich auf 72 75 C. Ist die jeweilige Temperaturstufe erreicht, muss die Maische bei konstanter Temperatur ruhen, bevor sie weiter erhitzt wird. Man spricht auch von der Rast". Anschließend wird die Maische geläutert, dabei filtert man die festen Malzbestandteile heraus. Den Rückstand nennt man Treber, die klare Flüssigkeit Vorderwürze. 3

Durch weitere Zugabe einer entsprechenden Wassermenge wird der Treber nachgewaschen und mit der Vorderwürze vereinigt. Als nächstes gibt man (gefriergetrockneten) Hopfen zur Vorderwürze und kocht die Mischung zwei Stunden lang. Nun wird die Stammwürze auf die entsprechende Gärtemperatur gekühlt, je nach Hefesorte auf Temperaturen zwischen 4 und 20 C. Durch Zugabe von Hefe wird die Gärung eingeleitet. Nach etwa einer Woche kann man vom Jungbier sprechen, das in große Tanks abgefüllt und dort einige Monate gelagert wird. In dieser Zeit gehen viele Inhaltsstoffe des Hopfens in die Lösung über. Die festen Bestandteile werden anschließend entfernt, bis die Flüssigkeit wieder klar ist. Das alles passiert in Braupfannen, die sich nach ihrem Innenleben in Maischbottich, Läuterbottich und Würzpfanne unterscheiden. Das reife Bier wird gefiltert und in Flaschen oder Fässern zum Verkauf abgefüllt. Der Braumeister muss heute auch ein EDV-Spezialist sein. In den modernen Brauereien läuft alles computergesteuert und maschinell ab. 4

Didaktische Hinweise Der Film kann im Fach HSU der Jahrgangsstufe 3, aber z. T. auch im Biologieunterricht einer höheren Jahrgangsstufe von Haupt- und Realschule bzw. Gymnasium eingesetzt werden. Anregungen zur Unterrichtsgestaltung Den Schülerinnen und Schülern ist bekannt, dass alle Pflanzen stets dem Licht entgegen wachsen müssen. Am Beispiel der Bäume kann man zeigen, dass dabei oft sehr große Entfernungen (Höhen) überwunden werden können. Dafür müssen Bäume einen großen Holzkörper ausbilden. Es gibt aber auch Pflanzen, die sich das sparen und trotzdem wachsen sie oft viele Meter in die Höhe! Wie ge lingt ihnen das? Eine Antwort darauf gibt der erste der beiden Filme. Beobachtungsaufträge zum Beitrag über Schlingpflanzen: Welchen Namen könnte man den im Film vorgestellten Pflanzen geben? Kennt ihr die gezeigten Pflanzen? Beschreibt, wie es diesen Pflanzen gelingt, nach oben zum Licht zu gelangen! Welchen Vorteil bringt ihnen diese Lebensweise? Nach der Besprechung und Erörterung werden die Ergebnisse als Tafelanschrift gesichert. Die angebotenen Arbeitsblätter können eingesetzt werden bei der Erarbeitung des Themas. Siehe dazu die Arbeitsblätter Schlingen, klettern, ranken (1, 2) Der Efeu Schlingmonster Mit dem zweiten Filmbeitrag wird eine der Kletterpflanzen etwas genauer betrachtet. Den Schülern sollte eine Wandkarte Bayerns zur Verfügung stehen. Beobachtungsaufträge zum Beitrag über Hopfen: Die im Film gezeigte Gemeinde Wolnzach liegt in der Hallertau. Dieses Gebiet ist berühmt für den großflächigen Anbau einer bestimmten Kletterpflanze. Wie heißt diese Pflanze? Welchen Teil der Pflanze verwendet man? Wozu braucht man diesen Stoff? Sucht an der Wandkarte die Hallertau. Zeigt zum Vergleich auch euren Schulort an der Wandkarte! Auch hier können die Arbeitsblätter zur Erarbeitung der Thematik beitragen. Siehe dazu die Arbeitsblätter Der Hopfen wird unter die Lupe genommen Hopfen als Rohstoff Die Dolden und ihr Innenleben Der Hopfenanbau Die Hopfenernte (1, 2) Der Hopfen wird auf die Probe gestellt Internettipp http://www.planet-wissen.de/sport_freizeit/garten/kletter_-_und_schlingpflanzen/index.jsp Informationen von Planet Wissen 5