Meisterwerke der Moderne

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Transkript:

AUSSTELLUNGSDATEN Titel Meisterwerke der Moderne aus der Albertina Pressekonferenz 27. Mai 2009, 10.00 Uhr Eröffnung 28. Mai 2009, 18.30 Uhr Dauer ab 29. Mai 2009 Ausstellungsort Propter Homines Halle und Jeanne and Donald Kahn Galleries (Gesamt 3000 m 2 ) Objekte Kurator 259 Werke Klaus Albrecht Schröder Katalog Meisterwerke der Moderne Hrsg. Klaus Albrecht Schröder. Texte von Rainer Metzger, Klaus Albrecht Schröder. Der Katalog erscheint im Eigenverlag in Deutsch und Englisch. 320 Seiten mit 200 Farbabbildungen. Im Shop der Albertina um Euro 29,00 und unter www.albertina.at erhältlich. Kontakt Albertinaplatz 1, 1010 Wien T +43 (0)1 534 83-0 info@albertina.at, www.albertina.at Öffnungszeiten Führungen Täglich 10 18 Uhr, Mi 10 21 Uhr Samstag, Sonntag und an Feiertagen um 15.30 Uhr, Mittwoch um 18.30 Uhr, jeweils 1 Stunde T +43 (0)1 534 83-540, besucher@albertina.at Presse Mag. Verena Dahlitz (Leitung) T +43 (0)1 534 83-510, M +43 (0)699 121 78 720 v.dahlitz@albertina.at Mag. Barbara Schober T +43 (0)1 534 83-511, M +43 (0)699 109 81 743 b.schober@albertina.at Partner der Albertina Medienpartner

Meisterwerke der Moderne aus der Albertina Die Erstpräsentation der neuen Schausammlung Ab 29. Mai 2009 zeigt die Albertina zum ersten Mal seit ihrem Bestehen eine Dauerausstellung aus eigenen Beständen. Möglich gemacht hat dies die Übernahme der Sammlung Batliner. Sie wird durch Dauerleihgaben der Sammlungen Forberg, Ploil sowie einer österreichischen Privatsammlung, die fünf Gemälde von Gerhard Richter an die Albertina übergeben hat, ergänzt. Mit rund 260 Werken schlägt die neu eingerichtete Schausammlung in 29 Räumen und Galerien auf 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche einen Bogen über die spannendsten Kapitel aus 130 Jahren Geschichte der Malerei vom französischen Impressionismus bis in die jüngste Gegenwart. Mit dieser Erstpräsentation der gesamten Schausammlung der neuen Albertina wird auch der Carl Djerassi Raum eröffnet, der Paul Klee gewidmet ist. 29 Räume für die Kunst Den Anfang der Schausammlung, die sich über zwei Ebenen zieht, bilden Gemälde von Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Paul Cézanne und Eduard Degas, die die Entwicklung des Impressionismus nachvollziehbar machen. Die Bilder von Amedeo Modigliani, Henri Matisse, Joan Miró, Pablo Picasso, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Wassily Kandinsky, Marc Chagall und Kasimir Malewitsch geben einen Überblick über die Kunst des Postimpressionismus, der Fauves, des deutschen Expressionismus und der Russischen Avantgarde. Mit zehn Gemälden und einigen Keramiken von Picasso setzt die Ausstellung in den neuen Jeanne and Donald Kahn Galleries fort. Mit Exponaten von Mark Rothko und Morris Louis oder Francis Bacon und Karel Appel führt die Ausstellung in die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Gegenwartskunst wird dominiert von Einzelpersönlichkeiten wie Gerhard Richter, Georg Baselitz, Anselm Kiefer und Alex Katz. Ganz neu in der Sammlung der Albertina sind neun Aquarelle von Georg Baselitz, die er eigens für ein Kochbuch von Herbert und Rita Batliner angefertigt hat. Der südamerikanische Maler William Kentridge ist mit einem ganzen Raum in der Ausstellung vertreten ihm wird 2010 auch eine Retrospektive in der Albertina gewidmet. Auch jüngste Erwerbungen zeitgenössischer Künstler wie z.b. von Kenton Nelson oder Ross Bleckner sind ausgestellt. Mit Werken von Arnulf Rainer, Maria Lassnig, Herman Nitsch, Markus Prachensky, Herbert Brandl, Elke Krystufek, Max Weiler und Hubert Scheibl ist auch die österreichische Kunst der Gegenwart in der neuen Schausammlung vertreten. Mehrmals wird sie in einen internationalen Kontext gebracht und zeigt Einflüsse und Entwicklungen im Schaffen österreichischer Künstler, wie in der Gegenüberstellung von Hans Hoffmann, Sam Francis und Markus Prachensky.

Die Etablierung einer Schausammlung in der Albertina Die Etablierung einer rund 260 Werke umfassenden Schausammlung vom späten 19. Jahrhundert bis heute vollendet die Neupositionierung der Albertina. Dies wurde ermöglicht durch die beiden großen Mäzene Herbert und Rita Batliner. 2007 haben Herbert und Rita Batliner ihre in eine Stiftung eingebrachte wertvolle Kunstsammlung mit über 300 Gemälden von Monet über Picasso, Matisse und Modigliani, Nolde, Kirchner, Malewitsch und Giacometti bis zu Rothko, Bacon, Alex Katz, Baselitz und Kiefer als Vermächtnis der Albertina übergeben. Rita und Herbert Batliner haben seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Kunst gesammelt, wobei sich ihr Schwerpunkt zunehmend von den Meistern der Klassischen Moderne auf die Kunst der Gegenwart verlagert hat. Mit der Übergabe der Privatsammlung an die Albertina wurde das Profil dieses Museums nachhaltig verändert, obgleich der Albertina durch diese Bereicherung naturgemäß kein einziges Werk ihrer angestammten Sammlungen von über einer Million Kunstwerken abhanden gekommen ist. Bereits mit der neuen Präsentationsdoktrin der gesamtheitlichen Betrachtung von Kunst hat die Albertina der Isolierung der Zeichnung und Druckgrafik entgegengewirkt und einem universalen Deutungsanspruch der Kunstgeschichte Rechnung getragen. Aber erst mit der Etablierung der neuen Schausammlung ist die programmatische Darstellung der unteilbaren Einheit des Künstlerischen auch in den Sammlungen der Albertina manifest geworden: Der strukturelle Umbau der Albertina sah von Beginn an neben dem architektonischen Ausbau und der Renovierung des herrschaftlichen Palais der bedeutendsten habsburgischen Erzherzöge auch eine Erweiterung der Sammlung vor. Die Sammlung Batliner repräsentiert nicht nur die kanonisierte Moderne. Sie schlägt mit ihren Erwerbungen der letzten 20 Jahre dezidiert auch Schneisen in die Kunst unserer Gegenwart. Die Gegenwart hat bereits mit dem Auftritt der Moderne am Beginn des 20. Jahrhunderts begonnen. Die Präsentation der jüngeren Kunstgeschichte ruft die Virulenz in Erinnerung, mit der die Moderne vor über hundert Jahren den Historismus des 19. Jahrhunderts und die Dominanz der Akademien und Salons abgelöst hat. Durch die kontinuierliche Darstellung der Geschichte der Malerei von 1880 bis heute verhindern wir auch, dass das Jahrhundert der Moderne gleich den Alten Meistern in die Kulissen der Geschichte abgeschoben wird. Die Präsentation der Sammlung Batliner macht in der Abfolge der Räume und Galerien sichtbar, wie sehr sich die rivalisierenden künstlerischen Leitbewegungen im 20. Jahrhundert zunehmend beschleunigt haben, ehe dieses Abenteuer der aufeinanderfolgenden Ismen in den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg abgebrochen ist. Vom Impressionismus und Pointillismus über Fauvismus und Expressionismus, von Surrealismus bis Konstruktivismus und Bauhaus sowie suprematistischer Malerei reichen die im Wettstreit stehenden ästhetischen Systeme, die in der Sammlung Batliner durch Werkgruppen ihrer jeweiligen Hauptmeister repräsentiert sind. In den 50er- und frühen 60er-Jahren schienen für

einen Augenblick die Kontroversen in der alleinherrschenden Abstraktion zum Stillstand gekommen zu sein. Von der Farbfeldmalerei und dem abstrakten Expressionismus bis zu Zero reichte der Ausdruck des Wirklichkeitsverlustes aller puristischen Malerei. Bis zu diesen verschiedenartigen Ausformungen informeller, abstrakter, ungegenständlicher Kunst in den 1950er Jahren war 70 Jahre lang der Widerspruch der eigentliche Motor der Kunstentwicklung. Die Sammlung Batliner erinnert aber mit wichtigen Werken von Kokoschka, Beckmann, Chagall, Giacometti und Bacon sowie mit dem monumentalen Spätwerk des Pablo Picasso daran, dass die malerische Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit nie ganz in Vergessenheit geraten war. Im Gegenteil, heute stellen sich diese Meister einer welthaltigen Malerei geradezu als die Ahnherren jener großen Individualisten dar, die den relevantesten Beitrag zur Malerei der Gegenwart leisten: Gerhard Richter, Georg Baselitz, Anselm Kiefer und Sigmar Polke. Dank der langfristigen Unterstützung eines österreichischen Privatsammlers, der der Albertina seinen Gerhard Richter- Block übergeben hat, können diese Künstler in der Neuaufstellung der Schausammlung repräsentativ gezeigt werden. Sie unterstreichen damit jene Energie der zeitgenössischen Kunst, die aus den Kraftwerken ihrer expressionistischen Vorfahren und der figurativen Nachkriegskunst stammt. Die Etablierung der permanenten Schausammlung in der Albertina hat dieses traditionsreiche Museum bereichert, aber sein Profil auch substanziell verändert. Museen wandeln sich mit jeder neuen Generation, sie ändern ihre Architektur und ihre Sichtweisen, sie erweitern und verändern ihre Sammlungen, sie setzen neue Präsentationsschwerpunkte und integrieren Sammlungen, die die alten verdrängen oder die Aktualität des Alten im Lichte des Neuen demonstrieren. Die Übernahme großer Sammlungen ist für jedes Museum ein gewichtiger Augenblick, in dem Gewissheiten und scheinbar unerschütterliche Traditionen auf den Prüfstand gestellt werden. Für die Albertina war die Integration des Sammlungsvermächtnisses von Rita und Herbert Batliner eine in der bald 250-jährigen Geschichte einzigartige Bereicherung. Die alte fürstliche und die gegenwärtige neue Schausammlung verzahnen sich überdies vielfältig. Noch mehr als in der Vergangenheit ist es nun möglich, aus der Sammlung heraus und mit deren Kernbeständen wichtige Retrospektiven und Themenausstellungen zu konzipieren und durchzuführen.

Die Sammlung Djerassi Im vergangenen Jahr konnten darüber hinaus 67 Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde von Paul Klee übernommen werden, die Carl Djerassi als Schenkung der Albertina übergeben hat. Carl Djerassi, dieser große Chemiker, dem die Welt die Erfindung der Antibabypille verdankt und der seit über 20 Jahren als Autor von Wissenschaftsdramen weltweit in Erscheinung tritt, ist nicht nur ein großer Klee-Sammler sondern auch ein ausgewiesener Klee-Kenner. Mit seiner intimen Kenntnis von Paul Klees Werk hat er im Laufe der letzten Jahrzehnte zwei gleichrangige Sammlungen aufgebaut und diese einerseits dem San Francisco Museum of Modern Art und andererseits der Albertina geschenkt: letzteres als Ausdruck der Versöhnung mit der Republik Österreich, aus der ihn das Hitler-Regime 1938 vertrieben hat. Die Sammlung Forberg Dank eines glücklichen Umstandes konnte der Sammlungsschwerpunkt Paul Klee und die Kunst des Blauen Reiters durch das großzügige Entgegenkommen von Eva und Mathias Forberg weiter vertieft werden. Der Schweizer Sammler Mathias Forberg hat einen Teil der legendären Kollektion seines Vaters geerbt, die dieser vor allem in den ersten Jahrzehnten der Nachkriegszeit erworben hat. Seit Jahren betreiben Mathias Forberg und seine Frau Eva ebenso konsequent wie kenntnisreich den Ausbau dieser Sammlung. Nun haben sie beschlossen, im Geiste des Gründers der ursprünglichen Sammlung Forberg diese der Albertina als unbefristete Dauerleihgabe zu überlassen. Dies ist umso wichtiger, als damit zentrale Werke von Kandinsky, Macke, Feininger, Moholy-Nagy und vor allem Paul Klee die bestehenden Sammlungsschwerpunkte verstärken. Wilhelm von Humboldt hat vor über 150 Jahren festgestellt, dass die Berliner Museen aufgrund ihrer Armut auf Privatsammlungen angewiesen sind. Dies gilt uneingeschränkt auch für die Albertina, die bereits ihre Entstehung einem der größten privaten Sammler des 18. und 19. Jahrhunderts verdankt. Zu diesem Museumsgründer gesellen sich nun Carl Djerassi, Eva und Mathias Forberg sowie allen voran - Rita und Herbert Batliner. Deren Vermächtnis wird für immer einen glanzvollen Wendepunkt in der Geschichte der Albertina markieren.

Künstler in der Ausstellung: Cuno Amiet Siegfried Anzinger Karel Appel Francis Bacon Donald Baechler Georg Baselitz Max Beckmann Ross Bleckner Herbert Boeckl Pierre Bonnard Constantin Brancusi Herbert Brandl Georges Braque Paul Cézanne Marc Chagall Henri-Edmont Cross Edgar Degas Robert Delaunay Paul Delvaux André Derain Kees van Dongen Jean Dubuffet Max Ernst Alexandra Exter Lyonel Feininger Lucio Fontana Sam Francis Franz Gertsch Alberto Giacometti Augusto Giacometti Natalia Gontscharowa Franz Grabmayr Gotthard Graubner Philip Guston Gottfried Helnwein Hans Hofmann Johannes Itten Alexej von Jawlensky Wassily Kandinsky Alex Katz William Kentridge Anselm Kiefer Ernst Ludwig Kirchner Paul Klee Yves Klein Imi Knoebel Oskar Kokoschka Elke Krystufek František Kupka Michail Larionow Maria Lassnig Henri Lebasque Fernand Léger Aristarch Lentulow

Roy Lichtenstein El Lissitzky Morris Louis Markus Lüpertz Heinz Mack August Macke René Magritte Kasimir Malewitsch Giacomo Manzù Henri Matisse Joan Miró Amedeo Modigliani László Moholy-Nagy Claude Monet Edvard Munch Gabriele Münter Kenton Nelson Barnett Newman Hermann Nitsch Emil Nolde Max Pechstein Raymond Pettibon Pablo Picasso Camille Pissarro Sigmar Polke Ljubow Popowa Markus Prachensky Iwan Puni Arnulf Rainer Pierre-Auguste Renoir Germaine Richier Gerhard Richter Alexander Michailowitsch Rodtschenko Mark Rothko Georges Rouault Théo van Rysselberghe Hubert Scheibl Oskar Schlemmer Karl Schmidt-Rottluff Sean Scully Paul Signac Alfred Sisley Chaim Soutine Nikolai Suetin Henri de Toulouse-Lautrec Victor Vasarely Maurice de Vlaminck Édouard Vuillard Rudolf Wacker Max Weiler Tom Wesselmann Fritz Wotruba