Gut genug!? Schauen wir uns dazu mal en eutigen Text an, der in Matthäus 22, 1-14 steht.

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07.08.2016; Freiberg Motto: Keiner kann sich aus eigener Kraft das nehmen was Jesus uns gibt Ziel: Alles ist egal so lange das Herz nicht stimmt! Jeder ist gut genug sobald er die Gnade angenommen hat. Einleitung Gut genug!? Das Thema der heutigen Predigt ist Gut genug!?. Was gut genug ist und was nicht, das hängt ganz von der Situation und der Person ab. Wenn die Deutsche Nationalmannschaft nach einem Turnier nur unter die 4 besten Mannschaften Europas kommt, dann ist das bei weitem nicht gut genug! Das ist dann ein peinlich Pleite, die man in den Medien lang und breit zu diskutieren hat um festzustellen wem hier die Schuld zuzuweisen ist. Wenn ein Schüler eine Mathe Klausur mit einer 4 zurückbekommt, dann wird das Ergebnis mit der Formel: 4 ist bestanden, bestanden ist gut und gut ist eine 2 und eine 2 ist fast ne 1 umgerechnet. Also mehr als gut genug! Schauen wir uns dazu mal en eutigen Text an, der in Matthäus 22, 1-14 steht. 1 Und Jesus antwortete und redete wieder durch Gleichnisse zu ihnen und sagte: 2»Das Himmelreich gleicht einem König, der für seinen Sohn Hochzeit machte. 3 Und er sandte seine Knechte aus, um die Gäste zur Hochzeit einzuladen; doch sie wollten nicht kommen. 4 Wieder sandte er andere Knechte aus und sagte: Sagt den Geladenen: Seht, ich habe mein Festmahl bereitet, meine

Ochsen und mein Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! 5 Aber sie verachteten das und gingen hin, einer auf seinen Acker, der andere an sein Geschäft; 6 die Übrigen aber ergriffen seine Knechte, verhöhnten und töteten sie. 7 Als das der König hörte, wurde er zornig, schickte seine Heere aus, brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an. 8 Dann sagte er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren es nicht wert. 9 Darum geht hin an die Straßenecken und ladet zur Hochzeit ein, wen ihr findet. 10 Und jene Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten zusammen, wen sie fanden, Böse und Gute; und der Hochzeitssaal wurde voll von Gästen. 11 Da ging der König hinein, die Gäste zu besehen, und sah da einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Gewand an; 12 und er sagte zu ihm: Freund, wie bist du hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte. 13 Da sagte der König zu seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, nehmt ihn und werft ihn in die äußere Finsternis hinaus! Da wird Heulen und Zähneklappern sein. 14 Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.«(mat 22:1-14 NLB) I Was passiert in der Geschichte? Dieses Gleichnis von Jesus enthält auf wenigen Zeilen viel Handlung, deshalb gehen wir alles was passiert erst einmal Schritt für Schritt durch:

Wir haben einen König, der für seinen Sohn ein Hochzeitsfest feiert. Ein Hochzeitsfest damals bedeutete 7 Tage lang nonstop feiern. Um das vorzubereiten brauchte man vor allem Zeit. Man musste genug Nahrung und Wein für die vielen Gäste besorgen und den Festsaal schmücken. Deshalb wurden den Gästen des Königs im Vorfeld nur gesagt, wann die Hochzeit ungefähr stattfinden würde. So wussten sie Bescheid und konnten sich darauf einstellen. Sie konnten ihre eigenen Vorbereitungen für das Fest und die Reise dorthin treffen und danach noch ihrer Arbeit nachgehen bis es endlich so weit war. Von dem König zu einer Hochzeit eingeladen zu werden bedeutete eine große Ehre für den Gast. Die Einladungen gingen nur an die wichtigsten und reichsten Bürger des Landes. Für einen armen Bauer wäre es schwierig sein Feld und sein Vieh 7 Tage sich selbst zu überlassen. Aber die Gäste des Königs hatten genug Diener um ihnen die Arbeit für eine Woche zu überlassen. Als dann die Vorbereitungen abgeschlossen waren, schickte der König alle seine Boten zu den Gästen, damit dieses alles stehen und liegen lassen konnten um anzureisen und sofort mit dem Fest beginnen zu können. Aber die Boten mussten feststellen, dass alle Gäste nicht kommen wollten. Als sie mit dieser Nachricht zum König zurückkommen, hat sich dieser wahrscheinlich erst mal gewundert. Das kann ja eigentlich nicht sein, dass alle auf einmal nicht kommen wollen. Da muss sicher irgendein Missverständnis vorliegen. Vielleicht haben sie nicht verstanden, dass es wirklich jetzt sofort losgehen soll.

Deshalb schickt er noch ein zweites Mal Boten los. Es sind dieses Mal andere Boten. Wahrscheinlich wichtige Beamten, um die Dringlichkeit der Einladung besonders hervorzuheben. Immerhin kann er das Fest nicht mehr verschieben. Alles ist vorbereitet, die Tiere sind geschlachtet. Er kann sie ja schlecht einfrieren zur damaligen Zeit. Deshalb schärft er seinen Boten ein: Dieses Mal macht ihr ihnen klar, dass es jetzt sofort losgeht. Die ganzen Ochsen und Kühe die ich für die Hochzeit gemästet habe sind geschlachtet. Alles steht bereit. Ihr, meine Ehrengäste, ihr seid die einzigen die jetzt noch fehlen. Deshalb kommt jetzt! Aber als die Beamten diese Botschaft überbringen wird klar, es lag nie ein Missverständnis vor. Die Gäste haben einfach keine Lust zu kommen. Sie wollen nicht! Sie hatten Zeit, sich auf die Hochzeit vorzubereiten. Ihre Geschäfte zu erledigen und ihre Diener einzuweisen wie sie die Geschäfte in ihrer Abwesenheit weiterführen sollten. Sie wussten genau, dass sie sich in diese Zeit keine wichtigen Termine legen sollten. Sie sind reiche, einflussreiche Leute, für die es kein Problem ist mal eine Woche Urlaub zu nehmen. Wenn einen der König zur Hochzeit seines Sohnes einlädt, dann ist das eine große Ehre. Aber es ist auch mit Pflichten verbunden. Der König erwartet, dass du auch kommst. Damit zeigst du deine Loyalität zu deinem Herrscher. Nicht zu kommen ist offene Auflehnung, das ist Rebellion. Das kann mit dem Tod bestraft werden. Und trotzdem wenden sich die eingeladenen Gäste von den nun schon 2. Boten des Königs ab. Sie entschuldigen sich nicht, sie haben sich nicht mal billige Ausreden parat gelegt. Sie zeigen ganz deutlich ihre

Verachtung für die Boten des Königs. Und Verachtung gegenüber den Boten bedeutet Verachtung gegenüber dem, der sie gesandt hat. Dem König selbst. Das ist zu damaligen Zeit unvorstellbar! Das ist so leichtsinnig und dumm. Und trotzdem kommt es noch schlimmer. Es gibt nicht nur diejenigen, die die 2te Einladung missachten und zurück an ihre Arbeit gehen. Es gibt auch noch diejenigen, die sich die Boten des Königs nahmen und sie misshandelten und danach ermordeten. Und was sie den Boten angetan haben, gilt eigentlich dem, der sie gesandt hat: dem König. Die Situation ist völlig eskaliert. Aus einer einfachen Einladung zum fröhlichen Fest wird eine schreckliche Mordserie. Der König hat bis jetzt Geduld gehabt. Er hat die Beleidigung der ersten Ablehnung heruntergeschluckt und sogar noch wichtigere Boten gesandt. Er hat es auch noch nicht bestraft, als die 2ten Boten ebenfalls ignoriert und verachtet wurden. Aber das zwingt ihn jetzt zum Handeln. Seine Boten wurden brutal ermordet, und die Beleidigung zielt auf ihn ab. Der König ist gezwungen kurz vor der Hochzeit seines Sohnes seine Armee gegen seine eigenen Untertanen zu schicken. Dieses Fest mit dem vergießen von Blut und der Vernichtung einer seiner Städte zu überschatten. Und trotzdem steht das Fest noch an. Der Sohn wartet auf seine Gäste, und es wäre eine Beleidigung für ihn, wenn er ohne feiern müsste. Der König hatte die nobelsten und reichsten Männer seines Reiches eingeladen, und sie haben alle zusammen bewiesen, dass sie dessen nicht würdig waren. Deshalb sucht er jetzt an ganz anderen Orten nach Gästen, in den unteren Gesellschaftsschichten. Er schickt seine Diener

auf die Straße mit dem Auftrag: Bringt mir jeden den ihr finden könnt. Es gab überhaupt kein Kriterium mehr dafür, wer eingeladen wurde. Die Knechte gingen auf die Straße und sammelten die Menschen ein. Und dabei nahmen sie wirklich jeden mit, egal ob gut oder böse. Und langsam füllte sich der Festsaal. Und als er dann voll war, ging der König selbst seine Gäste betrachten. Und als er durch die bunt zusammengewürfelte Hochzeitsgesellschaft geht, fällt ihm eine Person besonders auf. Ein Mann, der kein Hochzeitsgewand anhat. Bei den ersten paar Mal lesen bin ich über diese Stelle immer wieder gestolpert. Wie kann es sein, dass bei einer Hochzeitsgesellschaft die gerade erst von der Straße geholt wurde alle bis auf einer die passende Kleidung dabeigehabt hat? Als sie von den Dienern des Königs eingeladen wurden, haben die sich dann gedacht: Mensch zum Glück hab ich ausgerechnet heute meinen guten Anzug im Rucksack! Oder: Ich wusste doch es ist ne Klasse Idee heut mal im Cocktailkleid auf Arbeit zu gehen. Es ist doch eher unwahrscheinlich, dass jeder auf den Straßen zufällig für eine Hochzeit gekleidet war, außer dieser eine Mann. Dazu muss man wissen, dass es zur damaligen Zeit üblich war, dass bei einer Hochzeit nicht nur für Essen und Trinken gesorgt war, sondern auch für schicke Kleidung. Gerade bei einer königlichen Hochzeit kann man davon ausgehen, dass der Gastgeber ausreichend Hochzeitsgewänder für alles Anwesenden hatte, die zu Beginn an alle verteilt wurden, damit jeder für das Ereignis angemessen gekleidet war.

Diese Gewänder wurden für die ursprünglichen Gäste vorbereitet und dann den Gästen von der Straße beim Betreten des Festsaals gegeben, so dass diese alle festlich gekleidet waren. Denn obwohl die ersten Gäste alle abgesagt hatten, bedeutet die nicht, dass das Ereignis dadurch weniger besonders gewesen wäre. Es war immer noch die Hochzeit des Königssohns und musste somit einem gewissen Standard entsprechen. Nur dieser eine Mann hatte offenbar kein Gewand an. Der König wundert sich darüber und spricht ihn an: Freund, wie bist du hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Nach allem was er inzwischen durchgemach hat muss seine Geduld ziemlich überlastet gewesen sein, und trotzdem gibt er dem Mann die Gelegenheit, seine Situation zu erklären. Falls es keine Gewänder mehr gab oder er sonst einen guten Grund hatte kein Gewand zu tragen hätte er es jetzt sagen könne. Aber er schweigt. Und das betretene Schweigen vor dem König ist fast schon ein Schuldgeständnis. Dem Mann wurde von den Dienern des Königs großzügig ein festliches Gewand angeboten, aber er hat es abgelehnt. Er hat die Hochzeit des Königs nicht genug gewürdigt, um seine Straßenkleider abzulegen. Er hat sich gedacht: Ach für so ne Hochzeit wird das schon reichen was ich heute anhabe. Das ist doch gut genug. Doch es war nicht gut genug, nicht in den Augen des Königs. Deshalb wird dieser Mann auf Befehl des Königs gefesselt rausgeworfen, in die Finsternis, wo er weit weg von dem Fest und von der Gegenwart des Königs ist.

II Was hat dieses Gleichnis für seine Hörer bedeutet Um das Gleichnis zu verstehen muss man sich ansehen in welchem Kontext es gehalten wurde. Und zwar befindet sich Jesus im Tempel in Jerusalem. Er erzählt dort vor den Führern des Volkes 3 Gleichnisse, von denen wir uns gerade das 3. Angesehen haben. In den beiden davor sagt er den Führern des Volkes im Prinzip: Euch wurde von Gott etwas Wichtiges anvertraut, nämlich sein geliebtes Volk, aber ihr habt s verbockt. Ihr habt euch nicht um das Volk gekümmert. Deshalb wird die Rettung, die für Israel bestimmt war, jemand anderem gegeben. Und diese Aussage wird in unserem Gleichnis wiederholt. Der König symbolisiert Gott. Und die geladenen Gäste symbolisieren das Volk Israel. Das Volk ist von Gott zum Heil eingeladen, sie werden eines Tages im neuen Jerusalem zusammen mit ihm zusammen sein. Das wird in Jesaja 25 angekündigt: 6 Und der HERR Zebaoth wird allen Völkern auf diesem Berg ein Festmahl bereiten, ein Mahl von reinem Wein, von Fett, von Mark, von geläutertem Wein. [ ] 8 Er wird den Tod für immer verschlingen; und der Herr HERR wird die Tränen von allen Gesichtern abwischen und wird die Schmach seines Volks auf der ganzen Erde beenden; denn der HERR hat es gesagt. 9 Zu der Zeit wird man sagen:»sieh, das ist unser Gott, auf den wir hofften, und er wird uns helfen; das ist der HERR, auf den wir hofften, wir werden uns freuen und fröhlich sein über seine Rettung.«(Jesaja 25,6.8-9 NLB)

Dieses Mahl, das ewige Zusammensein mit Gott, wird im Gleichnis durch das Hochzeitsfest symbolisiert. Das Volk weiß, dass es eintreffen wird und soll sich darauf vorbereiten. Doch das tun sie nicht. Gott schickt ihnen immer wieder Propheten, die hier durch die Boten symbolisiert werden. Doch diese werden im besten Fall ignoriert, im schlimmsten Fall ermordet. Gott lässt das nicht ungestraft. Die Vernichtung der Stadt der Mörder könnte man mit der Einnahme und Zerstörung Jerusalems gleichsetzten. Und Heil, das eigentlichen den ersteingeladenen vorbehalten war, das ewige Zusammensein Gottes, wird jetzt allen zugänglich gemacht. III Das Hochzeitskleid Die Gnade Aber was sollen wir heute mit einem Gleichnis anfange, dass ganz klar für Juden vor 2000 Jahren bestimmt war? Was hat das mit unserem Glaubensleben zu tun? Wenn man sich das Gleichnis genau anschaut, sieht man, dass es aus 2 Teilen besteht. Der erste Teil erklärt, wieso die Juden ihr Erstgeburtsrecht verloren haben und wie das Heil allen zugänglich wird. Der 2. Teil fängt mit Vers 10 an, als der König seine Gäste im Saal mustert und den Mann ohne Gewand sieht. Ab hier richtet sich das Gleichnis nicht mehr an die Führer des Volkes Israels, sondern an alle anderen. An diejenigen, die von der Straße geholt wurden. Die Teilnahme an der Hochzeit ist jedem möglich, der von den Boten des Königs auf der Straße eingesammelt wurde. Das einzige, was sie dazu tun müssen, ist sich ein festliches

Gewand geben zu lassen. Die Kleider, mit denen diese Menschen auf der Straße unterwegs waren sind nicht gut genug für die Hochzeit. Und sicher waren da ganz unterschiedliche Kleider dabei. Da gab s wahrscheinlich Bettler, die mit stinkenden Lumpen zur Hochzeit kamen. Hirten und Bauern, deren Kleidung von ihrer täglichen Arbeit einfach dreckig war. Aber bestimmt auch halbwegs wohlständige Kaufleute, die in sauberen, bisschen teureren Kleider rumliefen. Aber alle diese Kleider hatten eins gemeinsam: Für die Hochzeit waren diese nicht gut genug. Für die Hochzeit ist nur gut genug gekleidet, wer die Kleider des Königs annimmt. Und genauso ist es auch im Glauben. Uns wird ewiges Zusammensein mit Gott angeboten. Jeder kann das haben. Aber man muss dafür das annehmen, was Jesus einem gibt. Durch seinen Tod am Kreuz macht es Jesus möglich, dass wir auf das Fest Gottes dürfen. Mit unseren von der Sünde beschmutzten Kleider können wir vor Gott nicht bestehen. Sie sind bei weitem nicht gut genug. Mit seinem Blut bezahlt Jeus für die sauberen Gewänder, die wir brauchen um in der Gegenwart Gottes zu sein. In der Offenbarung sagt Jesus: 5 Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens löschen, und ich will seinen Namen vor meinem Vater und vor seinen Engeln bekennen. (Rev 3:5 NLB) Alles was wir tun müssen, um auf ewig bei Gott sein zu können, ist einsehen, dass wir mit unserem Lebenswandel vor Gott nicht bestehen können. Dass wir alles was war ablegen müssen. Das wir uns reinwaschen lassen müssen. Dass wir

nur mit der Vergebung, die Jesus anbietet vor Gott bestehen können und mit ihm Zusammensein können. Sobald wir uns denken: Aber eigentlich bin ich gar nicht so schlimm. Es gibt viel Schlimmere als mich, vielleicht brauchen die anderen ja Vergebung, aber ich nicht! Dann sind wir wie der Mann, der das Kleid nicht angenommen hat. Jesus schließt das Gleichnis mit dem Vers: 14 Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. Ab. Es sind zwar alle Menschen zum Hochzeitsmahl eingeladen, aber nicht alle folgen der Einladung. Und von denen, die der Einladung tatsächlich folgen, gibt es einige, die sich alles mal näher anschauen. Aber sie nehmen nie an, was Jesus ihnen anbietet. Ein Freund von mir, der mir immer ein Vorbild im authentischen Leben mit Jesus war und ist, hat mir einmal erzählt wie er sich auf ein christliches FSJ im Ausland beworben hat. Er wollte diese Stelle unbedingt haben. Und ihm war klar, dass der Arbeitgeber nur Christen für die Stelle in Betracht ziehen würde. Er war selbst in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, hat das ganze fromme Programm seiner Gemeinde durchlaufen. Kindestunde, Jungschar, Teenkreis, Jugendkreis, christliche Freizeiten. Er hat sein ganzes Leben lang fromme Antworten gehört, und er konnte sie alle auswendig aufsagen. Deshalb viel es ihm auch nicht schwer bei seinem Bewerbungsgespräch die richtigen Antworten zu geben. Er wusste genau was sie hören wollten. Und so hat er lauter Antworten gegeben, an die er selber gar nicht wirklich glaubte. Sein ganzes Leben hat er in der

Gemeinde verbracht, aber er kam nie an den Punkt, an dem er seine alten Kleider abgelegt hätte um das Geschenk Jesu anzunehmen. Erst später ist ihm aufgefallen, dass er immer nur halbe Sache gemacht hat und hat den Glauben zum ersten Mal für sich selbst entdeckt. Der Mann ohne Kleid ist ja eigentlich der Gemeinschaft mit Gott ziemlich nahegekommen. Er war immerhin im Festsaal. Aber er hat den letzten, den entscheidenden Schritt nicht gemacht. Er hat nicht eingesehen, dass alles was er bringt nicht gut genug sein kann für einen König. Deshalb unterscheidet ihn auch letztendlich nichts von denen, die die Einladung des Königs ignoriert haben. Die wurden zu einer königlichen Hochzeit eingeladen, sind aber nicht gegangen. Sie dachten sich: Dass was ich hier habe ist gut genug. Das kann auch mit der königlichen Hochzeitmithalten. Ich schlachte mir heute Abend selber ein Mastkalb, feier meine eigene Party. Soll der König machen was er will. Aber wer so denkt erfüllt nicht seine Bestimmung, nämlich Gemeinschaft zu haben mit dem König, mit Gott. Was wir selber leisten können ist eben nicht gut genug im Verglich zu dem was Gott gibt. Auch diejenigen, die die Boten des Königs ermordeten, dachten letztendlich sie sind gut genug. Wir sind gut genug um uns selbst zu regieren. Wir brauchen keinen König, Wir brauchen keinen Gott! Wir regieren uns jetzt selbst. Letztendlich ist es egal ob man sich in der vermeintlichen Nähe von Gott aufhält, oder ob man seine Existenz allgemein annimmt aber keine Konsequenz für sein Leben daraus schließt, oder ob man Gottes Existenz komplett ablehnt. Wenn man denkt, man ist gut genug hat das zur Folgen, dass

man keine Gemeinschaft mit Gott hat. Der Mann ohne Kleid hat am Ende genauso wenig Gemeinschaft mit dem König wie die Mörder. Er ist der Einladung zwar ein Stückweit gefolgt, hat aber den letzten entscheidenden Schritt abgelehnt. Und es ist egal, wie nahe man dem Ziel kommt, wenn man den letzten Schritt nicht geht. Und ich möchte dich heute ermutigen, fragt euch selbst die Fragen die ihr euch nur selbst beantworten könnt: Hab ich den letzten Schritt gemacht? Hab ich das Geschenk Jesu angenommen? Hab ich meine alten, schmutzigen Kleider abgelegt und die Festkleider Jesu angezogen? Hab ich Gemeinschaft mit Gott und eine persönliche Beziehung mit Jesus? Merke ich, dass es mir gut tun würde wieder mehr in diese persönliche Beziehung zu investieren, damit sie wieder lebendig wird? Oder vielleicht hast du das Kleid, dass dir Jesus angeboten hast ja schon lange angezogen, weil du wusstest, das was du zu bieten hast niemals gut genug ist. Aber vielleicht ist diese Erkenntnis schon eine Weile her, und in der Zwischenzeit schleicht sich vielleicht auch hin und wieder ein anderer Gedanke ein. Ich weiß nur, dass es mir oft so geht. Ich guck auch schnell mal auf andere runter, denk mir ja ok ich hab ja auch Vergebung notwendig, aber nicht so viel wie der! Also der hat ja schon so viel verbockt, der hatte das neue Kleid richtig notwendig. Oder man denkt sich, dass alles plötzlich von dem abhängig ist was ich leiste, was ich in die Gemeinde einbringe! Ich bring mich ja richtig viel ein, was ich ehrenamtlich in die Gemeinde reinstecke ist echt krass. Und da gibt s Leute in der

Gemeinde, die könnten sich da mal ne Scheibe von abschneiden. Wie die sich einbringen, dass ist noch lange nicht gut genug. Natürlich ist es der Wahnsinn, wenn sich Leute leidenschaftlich in die Gemeinde einbringen, aber egal wie viel ich schufte, über meine Taten kann ich niemals einen Punkt erreichen an dem ich aus eigener Kraft am Eingang das Kleid das mir angeboten wird ablehnen könnte. Guck mal hier! Strahlend weiß. Brauch ich nicht mehr. In Jesus sind wir alle gleich gut, wir sind perfekt, weil nur perfekt gut genug ist für die Gegenwart Gottes. Und es gibt keine Unterschiede zwischen uns, keiner ist mehr perfekt als der andere. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an die Andacht aus der Mitgliederstunde: 27 Alle von euch, die in Christus getauft sind, die haben Christus angezogen. 28 Da ist weder Jude noch Grieche, weder Knecht noch Freier, weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus. (Gal 3:27-28 NLB) Christus ist nicht nur derjenige, der uns das Gewand gibt, er selbst ist da Gewand. Und wenn wir alle in Christus gekleidet sind, kann keiner besser sein als der andere. Wir haben die Verheißung, dass wir eines Tages das Hochzeitsmahl in der Gegenwart unseres Gottes mit ihm zusammen feiern dürfen, weil Jesus uns gut genug für Gottes Gegenwart gemacht hat. Er allein. Ich möchte mit Offenbarung 19:7-9 schließen: 7 Wir wollen uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereit gemacht.«

8 Und es wurde ihr gegeben, sich mit reinem und glänzendem Leinen zu kleiden. Denn das kostbare Leinen ist die Gerechtigkeit der Heiligen. 9 Und er sagte zu mir:»schreib: Glückselig sind alle, die zum Hochzeitsmahl des Lammes eingeladen sind.«dazu sagte er mir:»das sind wahrhaftige Worte Gottes.«Amen!