Ein Patientenratgeber Gürtelrose Ursachen Symptome Therapie
Inhalt Liebe Patientin, lieber Patient, 1 2 3 4 Was ist eigentlich eine Gürtelrose? Am Anfang waren die Windpocken. Wenn ein Virus aktiv wird. Nervenschmerzen sind typisch. Ihr Arzt hat bei Ihnen eine Gürtelrose oder Gesichtsrose diagnostiziert. Diese Erkrankung ist für Sie neu und Sie möchten gern mehr über das Krankheitsbild erfahren. Dieser Patientenratgeber informiert Sie über Ursachen und Beschwerden Ihrer Erkrankung, zeigt Behandlungsmaßnahmen auf und gibt Ihnen Tipps zur Unterstützung Ihrer Genesung. 5 Komplikationen der Gürtelrose. 6 Gute Ratschläge müssen sein.
Was ist eigentlich eine Gürtelrose? Die Gürtelrose ist eine Viruserkrankung, die generell bei jedem Menschen auftreten kann. Sie beginnt oft mit leichtem Fieber, Müdigkeit und Schmerzen in einem begrenzten Hautbereich. Erst später entwickeln sich im Hüft-, Bauch- oder unteren Rückenbereich mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen. Die Bezeichnung Gürtelrose bezieht sich auf diese Bläschen, die sich meist halbseitig wie ein Gürtel um den Körper ziehen. Am häufigsten ist der Oberkörper von der Gürtelrose betroffen. Bei einer Gesichts rose treten wie der Name schon sagt die Bläschen im Gesicht auf. Bei über 60-Jährigen ist das Risiko, eine Gürtelrose zu bekommen, besonders hoch. Am Anfang waren die Windpocken. Die Windpocken (auch Feuchtblattern genannt) sind eine Kinderkrankheit, an die man sich als Erwachsener kaum noch erinnert. Dennoch tragen Sie seit dieser Zeit das Windpockenvirus in sich, das in den Nervenknoten des Rückenmarks oder in den Nervenbahnen des Gesichts ruht. Neben Stress begünstigt unter anderem auch starke Sonneneinstrahlung das»ausbrechen«der Viren. Vielleicht hatten Sie in letzter Zeit viel Stress, waren im Urlaub intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt oder gesundheitlich stark angeschlagen. Diese Faktoren können Ihre körpereigenen Abwehrkräfte schwächen. Das Windpockenvirus erhält so eine zweite Chance»auszubrechen«und sich zu vermehren. 2 3
Gürtelrose wenn ein Virus aktiv wird. Das Windpockenvirus (Varicella-Zoster-Virus) hat also Ihre Gürtel- bzw. Gesichtsrose verursacht. Der Arzt nennt diese Erkrankung Herpes zoster. Das Virus ruht in bestimmten Nervenknoten, und die Nervenfasern dieser Nervenknoten versorgen nur ein begrenztes Hautareal. Darum bekommen Sie keinen Ausschlag am ganzen Körper wie bei den Windpocken, sondern die Bläschen verteilen sich typischerweise auf eine begrenzte Hautfläche auf einer Seite des Körpers bzw. des Gesichts. Das Virus wandert von den Nervenknoten über die Nervenfasern in die Haut, um sich dort auszubreiten und zu vermehren. Auf dem anfangs nur geröteten Hautbezirk bilden sich nach und nach Knötchen, die sich zu flüssigkeitsgefüllten Bläschen entwickeln. Oberhaut Nervenzellen Das Virus wandert in die Nervenzellen der Haut. Je schneller behandelt wird, desto rascher ist der Schmerz vorbei. Nervenschmerzen sind typisch. Oftmals verspüren Sie bereits einige Tage, bevor die ersten Hauterscheinungen sichtbar werden, in dem betroffenen Bereich Schmerzen. Sie können brennend oder stechend sein, und die Haut fühlt sich wund an. Da sich die Viren sehr schnell ausbreiten und vermehren, schädigen sie die Nerven und lösen so die Schmerzen aus. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Behandlung schnell und konsequent durchgeführt wird. Bitte folgen Sie genau den Anweisungen Ihres Arztes ihm stehen Medikamente zur Verfügung, die Ihre Schmerzen lindern und die Virusvermehrung stoppen können. 4 5
Nach etwa zwei bis drei Wochen trocknen die Bläschen aus, verkrusten und heilen ab. Auch nach Abheilung Ihrer Gürtel- bzw. Gesichtsrose können die Schmerzen fortbestehen. Dieses Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Deshalb sollten Sie sich so schnell wie möglich von Ihrem Arzt behandeln lassen. Die Erfahrung deutet darauf hin, dass eine rechtzeitige Behandlung der Gürtelrose / Gesichtsrose die Wahrscheinlichkeit andauernder Schmerzen (postzosterische Neuralgie) senken kann. 80 Schmerzrisiko in % 70 60 50 40 30 20 10 0 15% Schmerzrisiko nach Abheilung in Abhängigkeit vom Lebensalter. 50% 70% bis 60 Jahre ab 60 Jahre 70-80 Jahre Ihr Arzt kann helfen und Komplikationen vermeiden. Komplikationen der Gürtelrose. Wie bei anderen Krankheiten können auch bei der Gürtelbzw. Gesichtsrose im Verlauf der Erkrankung Schwierigkeiten sogenannte Komplikationen auftreten. Sie sind jedoch nicht die Regel. Ihr Arzt weiß um diese Komplikationen und wird Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er kennt Behandlungsmöglichkeiten, die Ihnen helfen oder durch die Komplikationen vermieden werden. Scheuen Sie also nicht den rechtzeitigen Besuch beim Arzt Ihres Vertrauens. 6 7
Postzosterische Neuralgie. Von einer postzosterischen Neuralgie spricht man, wenn die Schmerzen länger als vier Wochen nach Abklingen der Hauterscheinungen anhalten. Es ist die häufigste Komplikation der Gürtelrose und macht besonders älteren Patienten zu schaffen. Ursache dieser Schmerzen ist die Zerstörung von peripheren Nerven und Nervenknoten durch die Viren. Ihr Arzt hat wirksame Behandlungsmöglichkeiten, um dieser Entwicklung vorzubeugen. Dazu gehört die rechtzeitige Behandlung der Gürtelrose innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome um die Virusvermehrung zu stoppen. Außerdem müssen die Schmerzen von Anfang an bekämpft werden. Mit diesen Schritten wird das Risiko einer postzosterischen Neuralgie erheblich gemindert. Infektion des Auges. (Zoster ophthalmicus) Tritt der Zoster im Gesicht auf, sind möglicherweise die Augen meist nur eines in Mitleidenschaft gezogen. Eine Infektion des Auges kann mit Schmerzen, Übelkeit, Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit und einer Bindehautentzündung einhergehen. Die Hornhaut und die Iris des Auges können ebenfalls betroffen sein. Auch hier sind antivirale Medikamente sehr gut wirksam. Infektion des Ohres. (Zoster oticus) Auch wenn Auge oder Ohr von einer Infektion betroffen sind, können antivirale Medikamente Abhilfe schaffen. Die Infektion des Ohres mit Varicella-Zoster-Viren kann mit einer einseitigen Gesichtsmuskellähmung verbunden sein. Typische Beschwerden sind Ohrensausen, Taubheit, Lärmempfindlichkeit und Schwindel. Wie bei Infektionen der Haut oder des Auges können antivirale Arzneimittel Abhilfe schaffen. 8 9
Gute Tipps für Ihre Genesung. Duschen ist besser als baden Beim Baden besteht die Gefahr einer bakteriellen Besiedlung der betroffenen Hautareale. Keine parfümierten Seifen oder Duschgels Sie können die Haut reizen, darum sparen Sie die infizierten Hautareale aus. Keine Cremes und kein Puder Wenn Ihr Arzt Ihnen nicht spezielle Salben verordnet hat, sollten Sie auf das Eincremen oder Einpudern der betroffenen Hautareale verzichten. Bequeme Kleidung Tragen Sie bequeme, nicht eng anliegende Kleidung, da die betroffenen Hautareale sehr berührungsempfindlich sind. Lassen Sie Luft an Ihre Gürtelrose, Viren mögen es nicht trocken. Hygiene Beim Waschen Ihrer Wäsche wird das Virus abgetötet, es sind also keine besonderen Vorsichtsmaßregeln zu beachten. Ansteckungsgefahr Gürtelrose selbst ist nicht übertragbar, sie kann aber Windpocken bei denen auslösen, die noch keine hatten. Infektiös ist vor allem der Inhalt der Bläschen. Eine positive Lebenseinstellung und ausreichender Schlaf unterstützen den Genesungsprozess. Haben Sie sie berührt, sollten Sie sich gründlich die Hände waschen, um insbesondere Kleinkinder oder auch kranke Menschen nicht anzustecken. Unterstützung der Behandlung Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte. Ernähren Sie sich ausgewogen, also ballaststoff- und vitaminreich. Gehen Sie viel spazieren, schlafen Sie ausreichend und vermeiden Sie Alkohol sowie Nikotin. Eine positive Lebenseinstellung unterstützt Ihren Genesungsprozess. Und vergessen Sie nicht, Ihre Medikamente nach Vorschrift Ihres Arztes regelmäßig einzunehmen. 10 11
Liebe Patientin, lieber Patient, falls Sie weitere Informationen wünschen, dann schreiben Sie uns. Wir sind erreichbar unter der folgenden E-mail-Adresse: Abgabekarte office@menarini.at Mit freundlichen Grüßen! A. MENARINI PHARMA Pottendorfer Straße 25-27/3/3/Top 1 A-1120 Wien www.menarini.at