1 GESCHICHTE. Auch Vertreter des Quartiers wurden hinzugezogen. Aus dem Wettbewerbsverfahren ging das Projekt des Landschaftsarchitekturbüros

Ähnliche Dokumente
Elisabethenanlage. aufgaben und ziele. Die Elisabethenanlage war einer der ersten öffentlichen Parks in Basel.

Daheimpark: Umgestaltung, Baukredit

Referenzliste - Wolf Hunziker AG, Arlesheim

Karl Barth-Platz. Basel

Hirzenpavillon Hirzen. Schwarzpark. Dreirosenanlage Basel (Stadtteilpark)

DESSAU KITA PUSTEBLUME FREIFLÄCHENGESTALTUNG

TEILBEREICH 1: INFORMATION DES AUSSCHUSSES ZUR PLANUNG OTTOPARK & westlicher KLEINEN TIERGARTEN Latz+Partner

Bürodokumentation November 2015 Profil

4 SOZIALE INFRASTRUKTUR

Gemeindehaus Regensdorf by phalt Architekten AG Regensdorf swiss-architects.com

Gemeinsam für Kostheim Der Schulhof der Carlo-Mierendorff-Schule

Wolfgottesacker. » Gestaltung lesen Seite 3. » Geschichte lesen Seite 2. » Besonderheiten lesen Seite 4. Stand Juli

s p i e l g e r ä t e - d o k u m e n t a t i o n

Die Gartendenkmäler der Stadt Zürich. Bäckeranlage

Rahmenplan Ehemaliger Güterbahnhof. Stadtgrün. Plan Stadtgrün. Planung. Planung

Europacity / Heidestraße. Bebauungspläne 1-62 und Bebauungspläne II-201c, 1-62/ 1-63

Ligerz-Tunnel. Doppelspurausbau Vorprojekt. Öffentliche Präsentation. Philippe Cornaz, Projektleiter September 2017.

Die IGA Berlin IGA Berlin

Grüne Inseln & freie Räume in Lehen

Friedhof am Hörnli. » Geschichte lesen Seite 2. » Gestaltung lesen Seite 4. Der Friedhof ist der grösste Gottesacker der Schweiz.

Die Freiräume wie der Rhein mit seinen Ufern machen Basel lebenswert. Freiräume in Basel Werte für alle

Rauf aufs Dach! Urbane Spielräume schaffen.

Bürgerinformation Bauvorhaben Bornaische Straße Stadtbahnlinie 11

LAG Gender Plattform

Mobilität in der gewachsenen Stadt

Wächst der Freiraum mit? Trilogie Limmattal 3. November 2016, Zentrumsschopf Spreitenbach Barbara Holzer, Fachbereichsleiterin Freiraumplanung

MITreden! MITplanen! MITdiskutieren! MITmachen!

Immobilienangebot - Investorenprojekt

FRIEDBERG Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept. Abb. 56: Innenhof des Schlosses

Gemeinde Senden Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept

Place de la Résistance «Brillplaz»

Hotel Merian I Cafe Spitz, 1987

Sport und Wohnen in der Herti

Aufgabenbeschreibung Definition der Produktgruppen

Folge 12: Schlossgarten Charlottenburg in Berlin

Kinderfreundliche Lebensräume

Haus Hasenböhler Hausteilung mit Erdgeschosserweiterung

Projektpräsentation. Sanierung und Erweiterung Regionales Altersheim Embrachertal in Embrach. Visualisierung des Projektes der p-4 AG

Strukturplan M 1: Machbarkeitsstudie Spektepark. FUGMANN JANOTTA bdla. Spielwiese. Ballspielfeld. Hundeplatz

Ergebnisse der Kinderbeteiligung zur Umgestaltung des Zeppelinplatzes

ERMANAGEMEN IB T B VORARLBERG DER BIBER

kath. pfarrei zu den heiligen engeln geltendorf referenzmappe kindergärten

Bergmatten (SO) Informationen über das Gebiet.

WOHNANLAGE IM SOZIALEN WOHNUNGSBAU IN SCHNELSEN SAGA SIEDLUNGS AG PROJEKT: HOLSTEINER CHAUSSEE UND SCHLESWIGER DAMM

Spielplätze Ferienregion Lenzerheide

Quartier an der Stadtmauer Baufortschritte und Spielplatz im Harmoniegarten

Markthalle und Läden Im Viadukt, Zürich

Gebenstorf Attika-Einfamilienhaus-Wohnung Haus A

agra-park Park an der Herfurth schen Villa Denkmalpflegerische Rahmenzielstellung Seelemann Landschaftsarchitekten Markkleeberg

GBMZ Siedlung «Stüdli» in Zürich

Bebauungskonzept Hüslimatt BEBAUUNGSKONZEPT

EINGRIFFS AUSGLEICHS - BILANZIERUNG. zum Bebauungsplan Nr. 11. Dreißigacker 2. Änderung in Meiningen. mit integriertem Grünordnungsplan ENTWURF

hessen nassauische grundbesitz Exposé Kattenstraße 26 I Hanau

Folge 12: Gärten der Welt

Spielplätze in Berlin Schöneberg

09 / Gahmen städtischer Spielplatz in Nutzung. städtischer Spielplatz zur Zeit nicht in Nutzung

Schriftlicher Teil zum internen Ideenwettbewerb e.g.

Büro für Garten- und Landschaftsarchitektur Steffi-Regina Betz, Dipl.-Ing. (TU) mit Sabine Limburg, Dipl.-Ing. (TFH)

HISTORISCHE ALLEEN. Eckardtsberg 419 Neuhofer Straße 421 Rosenau - Alleenfragmente 423. Kulturhistorischer Rahmenplan

Wellenfreibad Melle Neubau eines Hallenbades

Entwicklung Areal Parkhaus Messe Basel

Satzung. über Lage, Größe, Beschaffenheit, Ausstattung und Unterhaltung. von Spielflächen für Kleinkinder. - Kleinkinderspielflächensatzung -

'Alte Weberei' in Tübingen-Lustnau

Brücke soll Alten Elbpark mit Planten un Blomen verbinden

Campus der Künste in Basel

Straßenbahnstrecke Stresemannallee

Richtlinie TBA R Parkieren entlang von Kantonsstrassen

HERZLICH WILLKOMMEN. A u s b a u u n d E r n e u e r u n g B a h n h ö f e U n t e r s c h l e i ß h e i m u n d L o h h o f. 1 8.

Variantenvorstellung Grundschule An der Sternwarte. Große Kreisstadt Wurzen Datum: Seite: 1 Oberbürgermeister Jörg Röglin

1. Planungswerkstatt

Protokoll Dorfmoderation

Masterplan - Freiraum Hagen-Wehringhausen Ergebnispräsentation

Parkpflegekonzept Knoops Park

Bevor das Grundstück selbst behandelt wird, werden einige Überlegungen zum Gesamtort dargestellt, um die möglichen Planungen auf dem Grundstück

Construction. Objektreferenzen Sikafloor Parkhäuser

Lärmsanierung Staatsstrassen Bericht Lärmschutzwände

UNIVERSITÄTSINSTITUT FÜR RADIOLOGIE VORSTAND: PRIM. UNIV.-PROF. DR. KLAUS HERGAN SALK ARCHITEKTUR PROJEKT: UMBAU UND ERWEITERUNG

Bericht und Antrag 13105

St. Gallen: Dufourstrasse. gut verbinden. hat. Die grossen bürgerhäuser mit ihren gartenanlagen schaffen eine angenehm

Wakkerpreis 2014: Aarau. Medienorientierung vom 21. Januar 2014

Präsentation vom 25. Mai 2010 INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG IBA HAMBURG GMBH

Das PARTEI-Programm KV Köln Slogans/ Kurzform für Propaganda

Die großen Gärten. Eiche im Harrachpark. Gewässerlauf. Der Harrachpark im Herbst. Bachlauf

Wohnen im "Burghalden-Ring", Lenzburg. Erstvermietung. Hohe Lebensqualität: Altstadt Parkanlage Innenhöfe Ruhe Aussicht

Schulterschluss gegen Limmattal-Stau - Vorwärts Limmattal!

Kurzbericht zur Gewässerraumfestlegung

Neugestaltung Diakonissenplatz. Entwurfserläuterung

VERHAS Architektur u. Landschaft. Werkbericht Updates

Baukörper. Das Projekt. Zwei Wohntürme

Protokoll zum Workshop im Rahmen der Bürgerbeteiligung am 10. März 2015 in Frickenhausen

Kanton Basel-Stadt. Kasernenhauptbau. Gesamtsanierung und Umbau zum Kultur- und Kreativzentrum. Medienkonferenz vom 18. November 2015.

Frankfurter Landschaften

SkyKey Andreaspark (Steiner-Areal)

Erfahrungen mit der revidierten SN EN 1176:2008

Offenhaltung der Mindestflur durch Flurbereinigung

Tscharnergut Restaurant

Ein neues Quartier für Bülach

GARTENWOHNUNG IN KÜSNACHT

Bebauung von Pohlitz und Reißberg in den Jahren 1958 bis 1985

Transkript:

Claramatte 1 GESCHICHTE Ab 1820 wurde die in einer Mulde liegende Wiese als Turnplatz und Eisbahn genutzt. Heute ist die Claramatte eine bedeutende öffentliche Grünanlage im dicht bebauten Kleinbasel.» Geschichte lesen Seite 2 2 GESTALTUNG Die Claramatte ist durch die Neugestaltung 2006 insgesamt heller geworden, der squareartige Charakter wurde neu interpretiert.» Gestaltung lesen Seite 3 3 Spielplatz Die Hauptattraktion der Claramatte ist der Kinderspielplatz, der in Form von offenen Spielbereichen den Rahmen der Anlage bildet.» Spielplatz lesen Seite 6 Stand Februar 2009 1

1 GESCHICHTE Bedeutung als öffentliche Parkanlage Die Claramatte ist eine bedeutende öffentliche Grünanlage im dicht überbauten Kleinbasel. Sie entstand aus einem Teil des einstigen Frauenkloster St. Clara. Ab 1820 wurde die in einer Mulde liegende Wiese im Sommer als Turnplatz und im Winter als Eisbahn genutzt. 50 Jahre später wurde die Mulde eingeebnet und 1872 ein Square nach englischem Vorbild angelegt. In den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts wurden die Längsseiten der Anlage abgeschnitten und in Parkplätze umgewandelt. Alte Parkbäume standen nun zwischen parkierten Autos. Die unattraktive Gestaltung, ein überalterter Baumbestand und der hindernisreiche Zugang führten zunehmend zu Nutzungsproblemen. Im Jahr 2000 führte die Christoph Merian Stiftung (CMS) unter fünf eingeladenen Büros einen Studienauftrag zur Aufwertung und Erweiterung der Anlage durch. Auch Vertreter des Quartiers wurden hinzugezogen. Aus dem Wettbewerbsverfahren ging das Projekt des Landschaftsarchitekturbüros Raderschall, Meilen als Sieger hervor. Das Wettbewerbsprojekt sah eine Verbreiterung der Claramatte entlang der Drahtzug- und der Klingentalstrasse vor, wodurch die Grünanlage um 1600 m² auf rund 10 000 m² vergrössert wurde. Dafür hob man 154 Parkplätze auf. Der Bau eines unterirdisches Quartierparking 2004 kompensierte den Verlust dieser Parkflächen. Der Umbau der Claramatte begann im Oktober 2005 und konnte im Sommer 2006 abgeschlossen werden. Die Neugestaltung der Claramatte kostete CHF 3.5 Millionen und wurde durch die Christoph Merian Stiftung (CMS) finanziert. Blick Richtung Pavillion, 2004 Stand Februar 2009 2

2 GEstaltung Umgestaltung und Aufwertung Von der alten Anlage sind 70 Bäume erhalten und zwölf neue gepflanzt worden. Die Claramatte ist durch die Neugestaltung insgesamt heller geworden, der squareartige Charakter wurde neu interpretiert. Geblieben ist die Ausrichtung der Flächen und Wege an der zentralen Längsachse, sowie die rundum laufende Baumreihe. In der Mitte der Anlage wurde eine bauchig-rechteckige Fläche mit einer wassergebundenen Oberfläche angelegt, worin sich zwei Platanenkreise aus dem späten 19. Jahrhundert befinden. An den Rändern der Anlage sind die Kinderspielbereiche, das Planschbecken, die Pflanzflächen und die Aufenthaltsbereiche angeordnet. An den Längsseiten des Parks befinden sich je drei Nebeneingänge. Der Haupteingang und ein runder Musikpavillon aus dem Jahre 1923 liegen in der Längsachse gegen die Hammerstrasse. Farbige Leuchtdioden und die beleuchteten Platanenkreise sorgen nachts für eine besondere Stimmung. Und im Jahr 2008 erhielt es die Auszeichnung «Guter Bauten» der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft 2002-2008 (»www.bvd.bs.ch/hpa/hochbau,»parkanlage Claramatte Neugestaltung). Im Jahr 2009 erhielt das Projekt eine Auszeichnung der Fachzeitschrift «Hochparterre», einen «Silbernen Hasen» in der Sparte Landschaftsarchitektur. Modell Raderschall Landschaftsarchitekten, Meilen, 2004 Stand Februar 2009 3

2 GEstaltung Gestaltungsplan Raderschall Landschaftsarchitekten, 2004 Seilbahn in der Spielburganlage, 2006 Stand Februar 2009 4

2 GEstaltung Daten und Fakten Anlagengeschichte 1285 Agnes von Tegerfeld schenkt Frauenkloster St. Clara eine Wiese vor der Stadtmauer - die Claramatte, landwirtschaftliche Nutzung und Hammerwerk; Obstanbau bis ins 18. Jhd 1820 Turnplatz; Bezeichnung «Munimatte» im 19. Jhd. deutet Viehweidenutzung an 1826 Schlittschuhlaufbahn 1850 Verkleinerung der Matte im Zuge der Stadtent wicklung, Bewahrung der Matte als Grünanla ge Dank Edouard Hagenbach-Bischoff 1870 Auffüllung der tieferliegenden Matte auf Strassenniveau 1872 Anlage eines englischen Squares durch Stadtgärtner Michael Weckerle 1897 Bau eines Brausebades am westlichen Rand durch Kantonsbaumeister Carl Leisinger, nach mehreren Ausbauten ab 1946 Kindergarten 1912 Bau des Musikpavillons 1936 Neuaufteilung in Park- und Spielbereich mit Planschbecken 1938 Trinkbrunnen, Bildhauer Carl Gutknecht 1953 Beschneidung der Randbereiche der Anlage und Neu schaffung von Parkplätzen 1958 Öffentliches WC und Magazin Stadtgärtnerei 2000 Studienauftrag zur Aufwertung Christoph Merian Stiftung (CMS) Siegerprojekt: Raderschall Landschaftsarchitekten, Meilen 2002 Sanierung Musikpavillon 2004 Vergrösserung der Parkfläche durch Bau einer Tiefgarage 2006 Umbau und Neugestaltung Umgestaltung 2005 2003 Planungsbeginn 2005 Baubeginn 2006 Fertigstellung Fläche 12 000 m 2 Finanzierung / Kosten 3,5 Mio SFr Christoph-Merian-Stiftung (CMS) Bauherrschaft Christoph-Merian-Stiftung (CMS) Baudepartement Kanton Basel-Stadt, Stadtgärtnerei, Tiefbauamt, Hochbau- und Planungsamt Landschaftsarchitekt Raderschall Landschaftsarchitekten, Meilen Fachplaner / Spezialisten Rapp Infra AG, Ingenieure, Basel, WGG Schnetzer Puskas Ingenieure, Basel Spielgeräte: Motorsänger, Männedorf Gesamtfläche 12 000 m 2 Visualisierung Projekt, 2004 Stand Februar 2009 5

3 spielplatz Abwechslungsreiches Spielangebot Hauptattraktion der Claramatte ist der Kinderspielplatz, der in Form von offenen Spielbereichen den Rahmen der Anlage bildet. Er besteht aus einer burgähnlichen Anlage mit Brücken und Kletterturm, Rutschbahnen, Seilbahnen, einem Bolzplatz und anderen Geräten. Eine weitere Attraktion ist das Planschbecken, ein u-förmiger Wasserkanal aus dem alle Viertelstunde eine Wasserfontäne spritzt. Weitere Informationen www.claramatte.ch Wasserbecken und Spielburg, 2006 Stand Februar 2009 6

3 spielplatz Picknick unter Bäumen, 2006 Planschen im Wasserbecken, 2006 Planschen im Wasserbecken, 2006 Stand Februar 2009 7

3 spielplatz Wasserbecken (mit Vertiefung des Rhein-Flusslaufes), 2006 Wasserbecken (mit Vertiefung des Rhein-Flusslaufes), 2006 Stand Februar 2009 8

3 spielplatz Kindertankstelle, 2006 Kindertankstelle, 2006 Stand Februar 2009 9