Deutsche Wertpapierauktionen GmbH. Der Reichsbankschatz. 2. Spezialauktion am 10. April 2010 in Wolfenbüttel

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Transkript:

Deutsche Wertpapierauktionen GmbH Der Reichsbankschatz LLos 1010 2. Spezialauktion am 10. April 2010 in Wolfenbüttel

Was haben Flöten mit Musik zu tun? Als unsere Töchter noch klein waren, lernten sie in der Schule und ich lernte dann von ihnen, was ein»teekesselchen«ist: Ein uns dasselbe Wort mit verschiedenen Bedeutungen. So ist das auch mit einer Flöte. Mit einer Flöte kann man nicht nur musizieren. Ich zum Beispiel bin eher unmusikalisch. Jedenfalls bin ich wegen selten richtig getroffener Töne nach hochnotpeinlichem Einzelvorsingen aus dem Schulchor rausgeflogen, und wenn ich heute mal singe oder gar fröhlich pfeife, hält sich die beste Ehefrau von allen für gewöhnlich die Ohren zu. Trotzdem kann ich ganz wunderbar eine Flöte nach der anderen produzieren. Mein Freund Gerd Kleinewefers nannte sie in seinen Auktionsberichten so, die in einem Auktionskatalog hintereinander arrangierten verschiedenen Wertpapiere ein und derselben Firma. Flöten. Und er meinte das schon ein bißchen abschätzig, denn Flöten fand er zum Gähnen langweilig. Mir dagegen machten sie das Leben leichter: Bei einem Tagessoll von 100 Losen bei der Katalogproduktion war so eine Flöte ein Geschenk des Himmels. Man musste nur einmal recherchieren und hatte gleich ein halbes Dutzend Lose fertig. Auch in unseren neuen Reichsbankschatz-Auktionen finden Sie im zweiten Katalog, den Sie heute in der Hand halten, solche Flöten. Und das mit großer Absicht. Wir haben nämlich festgestellt, wie unheimlich spannend es ist, die in fünf BARoV-Auktionen auseinandergerissenen Emissionen einzelner Firmen wieder zusammenzufügen. Oft ergibt sich erst in der Gesamtschau ein umfassendes Bild. Und wenn man damit gleich ein paar Papiere auf einmal»erschlagen«kann, dann lohnt sich auch eine besonders gute und ausführliche Firmengeschichte, die man sich für nur ein einziges Los vielleicht besser verkniffen hätte. Es gibt dafür kein besseres Beispiel als die Hupfeld-Zimmermann AG (siehe Lose 945 ff.). Unsere wenig ausgeprägten musischen Fähigkeiten hielten die Eltern nicht davon ab, meiner Schwester und mir jahrelang Klavierunterricht zu verpassen. Und was stand da in unserem kleinen Zimmer? Ein gebrauchtes Zimmermann-Klavier, gekauft von einem Geldvermächtnis einer Großtante, das ich viel lieber aufgehoben und später in ein Moped oder besser sogar ein Tonbandgerät investiert hätte. Auf beides musste ich als Teenager verzichten, aber das olle Klavier steht immer noch bei meiner Mutter in der Wohnung. Die Firmengeschichte ist zugleich auch ein Kaleidoskop der Entwicklung der Unterhaltungsindustrie. Der 1864 bei Fulda geborene Ludwig Hupfeld hatte eine Vision: Die mechanische Wiedergabe von Musik, so glaubte er fest, habe eine große Zukunft. Also kaufte er 1892 die Firma J. M. Grob & Co. in Leipzig, wo 1887 der erste mechanische Klavierapparat entwickelt worden war. Ab 1894 baute Hupfeld als erster in Leipzig Orchestreons und machte damit die Stadt zum weltweiten Zentrum dieser speziellen Industrie. Das Spielprinzip der Notenscheiben revolutionierte Hupfeld durch Notenstreifen aus Papier. 1902 leitete er mit der»phonola«den Übergang zum pneumatischen System ein. 1904 kam mit dem»phonoliszt«das erste elektrische Klavier der Welt und 1907 die erste selbstspielende Geige, die mit dem Klavier sogar im Duett auftreten konnte. 1926 fusioniert Hupfeld mit der 1895 gegründeten»leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann AG«zur»Leipziger Pianoforteund Phonolafabriken Hupfeld Gebr. Zimmermann AG«. Das fusionierte Unternehmen ist mit über 20.000 Instrumenten jährlich nun der größte Hersteller in ganz Europa. Es folgt ein Beispiel für Strukturwandel par excellence: 1929/30 beenden Weltwirtschaftskrise, Schallplatte und Rundfunk die Ära elektrischer Selbstspielinstrumente. Die Klavierproduktion wird in eine Zweigfabrik verlagert, die Hauptfabriken stellen nunmehr Kinoorgeln, Plattenspieler, Rundfunkempfänger, Kleinbillards und Wohnmöbel her. Die Zeitreise, die Ludwig Hupfeld als Pionier der Selbstspielinstrumente aktiv angestoßen und mit der Entwicklung der Schallplatte passiv erlitten hatte ist allumfassend. Als kleiner Junge erlebte er noch den deutsch-französischen Krieg 1870/71, die Gründerjahre und den Gründerkrach. Er erlebte Aufstieg und Niedergang seiner Industrie und dazwischen den 1. Weltkrieg und die Hyperinflation. Er erlebte den Nationalsozialismus und den 2. Weltkrieg. Er erlebte sogar noch, wie seine Fabrik 1946 von den Kommunisten enteignet wurde und starb 1949. Ist solch eine Geschichte nicht ganz großartig, ja sogar bewegend? Ich finde ja. Aber so herausarbeiten kann man das nur, wenn man die ganze Zeitreise auch mit einer»flöte«der verschiedensten Emissionen unterlegen kann. Diese ganze Geschichte erzählen uns die alten Aktien von Hupfeld-Zimmermann. Von denen es übrigens die meisten gar nicht mehr hätte geben dürfen. Nach der Fusion 1926 wurden die Hupfeld-Aktien sofort und die Zimmermann-Aktien einige Jahre später aus dem Verkehr gezogen und durch Neudrucke ersetzt. Warum trotzdem ein oder zwei Belegstücke von Altemissionen erhalten geblieben sind (zum Teil übrigens mit schon Jahrzehnte zuvor angebrachten Entwertungen) und nun ausgerechnet im Reichsbankschatz wieder auftauchten, auch das wird wohl ein Geheimnis der Finanzgeschichte bleiben. Auf viele weitere spannende Entdeckungen gemeinsam mit Ihnen freut sich Jörg Benecke

Programm Anreise Auktionsort Zentrum für Historische Wertpapiere Salzbergstraße 2 D-38302 Wolfenbüttel Programm Freitag, 9. April 2010 9-18 Uhr Tag der offenen Tür beim Benecke und Rehse Wertpapierantiquariat 18.30 Uhr Sammlertreffen in der Gaststätte»Zum Eichenwald«Braunschweig-Mascherode Salzdahlumer Straße 313 Sonnabend, 10. April 2010 8-11 Uhr Vorbesichtigung der Auktionslose 11.00 Uhr 2. Spezial-Auktion»Der Reichsbankschatz«15.00 Uhr Spezial-Auktion»Eisenbahn-Sammlung«Übernachtungen Hotel Tulip Inn (4 Sterne) ehemals PLAY OFF Salzdahlumer Straße 137 38126 Braunschweig-Südstadt (ca. 5 km vom Veranstaltungsort entfernt) Telefon 0531-26310 Fax 0531-67119 email info@tulipinnbraunschweig.com Web www.tulipinnbraunschweig.com Sonderpreis für unsere Auktionsbesucher: 50 pro Zimmer/Nacht (EZ oder DZ, plus Frühstück p.p. 15 ) kostenfrei: Parkplatz sowie Nutzung von Sauna und Fitnessräumen von der A 2 kommend: am Kreuz Braunschweig-Nord auf die A 391 Richtung Salzgitter/Kassel von der A 7 kommend: am Salzgitter-Dreieck auf die A 39 Richtung Braunschweig/Berlin in beiden Fällen dann weiter: am Dreieck Braunschweig-Südwest rechts ausfädeln auf die A 39 am Kreuz Braunschweig-Süd rechts ausfahren auf die A 395 Richtung Wolfenbüttel/Bad Harzburg/Goslar 3. Ausfahrt Stöckheim/Mascherode (nach dem Lärmschutzwall auf der rechten Seite) ausfahren, am Ende der Ausfahrtrampe links fahren Richtung Mascherode Fragen zur Auktion? Adriane Nixdorf, Tel. 05331-9755-34 Kurt Arendts, Tel. 05331-9755-22 Michael Rösler, Tel. 05331-9755-21 Immer einen Besuch wert: Der Harz wenn Sie jetzt erst zum Hotel wollen: in Mascherode am Kreisverkehr 3. Abbie gung ausfahren Richtung Braunschweig-Heidberg (nach 30 m kommen Sie jetzt am»eichenwald«vorbei, wo Freitag Sammlertreffen ist) aus Mascherode herausfahren, die Straße schlängelt sich durch ein Wäldchen, nach ca. 1,5 km ist links das Hotel (rechts liegt eine Star-Tankstelle, hat meist sehr günstige Spritpreise) wenn Sie jetzt direkt zu unserem Firmensitz wollen: in Mascherode am Kreisverkehr 1. Abbiegung rechts fahren Richtung Salzdahlum in Salzdahlum 100 m nach dem Ortseingangsschild links abbiegen Richtung Sickte nach ca. 700 m auf der Landstraße fahren Sie geradeaus direkt auf unser Firmengelände wenn Sie vom Hotel zu unserem Firmensitz wollen: zurückfahren Richtung Mascherode, dort geradeaus durchfahren, in Salzdahlum s.o. wenn Sie mit der Bahn anreisen: Zielbahnhof: Braunschweig-Hbf., von dort mit dem Taxi (zum Hotel ca. 8 Min., zu unserem Firmensitz ca. 15 Min.) Bitte reservieren Sie direkt im Hotel Stichwort»Historische Wertpapiere«Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzpreis

Los 1 Schätzwert 175-300 A. Hagedorn & Co. Celluloidund Korkwaren-Fabrik AG Osnabrück, Aktie 1.000 Mark 28.2.1907. Gründeraktie (Auflage 1000, R 6) EF-VF Die Firma wurde 1897 gegründet und 1907 in eine AG umgewandelt, gleichzeitig Umzug in neue Fabrikationsräume in Osnabrück. 1908 Bau einer Nitrocellulose-Fabrik in Schepsdorf a.d. Ems. 1983 Umbenennung in Hagedorn AG. Produziert werden Kunststofffolien und Nitrocelluloseprodukte als Bindemittel für Druckfarben, hauptsächlich für die Verpackungsindustrie. Auch fast alle in Deutschland produzierten Tischtennisbälle kommen von Hagedorn. 2005 hat die Ges. ihr Chemiegeschäft der 100%igen Tochter Hagedorn-NC GmbH übertragen und fungiert seitdem als Holding der Gruppe. Los 2 Schätzwert 175-350 Aachener Rückversicherungs-Ges. Aachen, Namens-Actie 400 Thaler 28.5.1853 Gründeraktie (Auflage 3000, R 3) VF+ Gründung 1853 durch die Aachener und Münchener Feuer-Versicherung als älteste Rückversicherungs-Gesellschaft der Welt. Neben einer Mehrheitsbeteiligung an der Atlas Lebensversicherungs-AG in Ludwigshafen (Rhein) wurde 1938 fast die Hälfte des Kapitals der Volkshilfe Lebensversicherungs-AG in Berlin erworben. Nach Verkauf der Aktienmehrheit an eine US-Gesellschaft zunächst Umfirmierung in AM Konzern-Rückversicherung, 1997 ging der traditionsreiche Name durch Verschmelzung unter. Rückseitig diverse Übertragungen bis 1931. Los 3 Schätzwert 125-200 Aafa-Film AG Berlin, Aktie 1.000 RM 29.4.1933 (Auflage 600, R 7) EF+ Gründung 1920 als Radio-Film AG, Firma 1921-25 Aafa-Althoff-Ambos-Film AG. Herstellung und Verleih von Filmen, Betrieb von Lichtspieltheatern. Börsennotiz: Freiverkehr Hannover. Die Gesellschaft produzierte eine große Menge an Filmen in der Stummfilm-Ära, vor allem im Filmwerk Staaken. Darunter waren auch Produktionen mit Filmgrößen wie Leni Riefenstahl (z.b. Stürme über dem Montblanc). Der Film Kunterbunt wurde 1932 von der Zensur mit Jugendverbot belegt. 1934 ging die Gesellschaft in Konkurs, vermutlich unter dem Druck der Nationalsozialisten. Werderscher Markt, Aquatinta von Friedrich August Calau um 1810 Los 4 Schätzwert 250-400 Actien-Baugesellschaft Werderscher Markt Berlin, Aktie 1.000 RM von 1886. Gründeraktie (Auflage 1750, R 7) VF Der 1886 gegründeten Gesellschaft gehörten die Grundstücke Werderscher Markt 10 und Werderstr. 7 in Berlin. Das von der Gesellschaft 1886/88 erbaute Werderhaus war das erste vom damaligen Star-Architekten Messel entworfene Geschäftshaus (zugleich war Messel auch Vorstand dieser AG). Als Messels Hauptwerk gilt das Warenhaus Wertheim an der Leipziger Straße, das er zwischen 1896 und 1906 ausführte. Aber auch Wohnanlagen und Bankgebäude (so das Hauptgebäude der Berliner Handelsgesellschaft) gehörten zu seinen Werken. Die Grundstücke Werderscher Markt und Werderstr. 7 in Berlin wurden Anfang 1935 verkauft, danach besaß die AG nur noch das Grundstück Waisenhausstr. 19 in Dresden (1935 übernahm die Dresdner Bank die sächsischen Geschäfte des Bankhauses Gebr. Arnhold, dies Geschäft wurde als selbständige Abteilung Waisenhausstraße weitergeführt). Wenig später wurde die Gesellschaft auf ihren Großaktionär, die Dresdner Bank, verschmolzen. Nr. 2 Nr. 4 Los 5 Schätzwert 125-250 Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr Essen, Prior.-St.-Actie 2.000 Mark 15.3.1891 (Auflage 260, R 5) EF-VF Gründung 1872. Übernommen wurden später die Phönix-Brauerei GmbH in Essen (1931), die Kronen-Brauerei AG in Essen-Borbeck (1932), die Dortmunder Stifts-Brauerei Carl Funke AG (1936). 1939 Erwerb der Aktienmehrheit bei der Dom-Brauerei Carl Funke AG und der Hitdorfer Brauerei AG in Köln-Hitdorf, gleichzeitig Umfirmierung in Essener Aktien-Brauerei Carl Funke AG. 1963 erneute Umfirmierung in Stern-Brauerei Carl Funke AG. 1969 Erwerb der Brauerei zum Schiff J. Peter Wahl GmbH in Kaufbeuren. 1998 Sitzverlegung nach Köln, umfirmiert in Dom-Brauerei AG, Spezialitäten sind DOM Kölsch und Rats Kölsch. Bis 1934 in Essen, seitdem in Düsseldorf börsennotiert. Los 6 Schätzwert 60-160 Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr Essen, Aktie 1.000 Mark Juli 1922 (Auflage 2500, R 3) EF Los 7 Schätzwert 175-300 Actien-Bierbrauerei zu Reisewitz Plauen b. Dresden, Genussschein A zu einer Actie 24.4.1896 (Auflage 2500, R 8) VF+ Gründung 1868. Neben der Brauerei auf dem Areal des Vorwerks Reisewitz besaß die Gesellschaft diverse Bauareale in den Dresdner Vorstädten Löbtau und Nausslitz sowie in Döltschen. 1907 wurde gemeinsam mit der Ersten Kulmbacher Aktien-Exportbierbrauerei in der Zwangsversteigerung das Lincke sche Bad (Konzert- und Ball-Etablissement) erworben. Bis zum 1. Weltkrieg stieg der Bierabsatz auf über 100.000 hl jährlich. Seit 1921 Interessengemeinschaft mit der Brauerei zum Felsenkeller in Dresden, die vor der Enteignung nach 1945 auch die Aktienmehrheit hielt. Bis 1934 in Dresden börsennotiert. Vor der Machtübernahme durch die Nazis saßen im Aufsichtsrat auch zwei Mitglieder der Familie von Klemperer, die durch die Schicksals-Verfilmung Klemperer - ein Leben in Deutschland in s Licht der Öffentlichkeit rückte. Los 8 Schätzwert 40-100 Actien-Brauverein zu Plauen Plauen i.v., Aktie 100 RM April 1930 (Auflage 1500, R 3). EF Dekorativer Druck von G & D mit Brauerei-Vignetten. Nr. 7 Nr. 43 Gründung der AG 1857, Braurechte bereits seit 1240. Neben dem Brauereigrundstück in Plauen (Actien-Brauereiweg) besaß die AG auch 83 Gastwirtschaftsanwesen in Plauen und dem umliegenden Vogtland. Mit ca. 80 Mitarbeitern wurden neben ober- und untergärigem Bier und Malz auch Mineralwasser und Limonade hergestellt. 1922 übernahm die Leipziger Riebeck-Brauerei die Aktienmehrheit, verkaufte sie aber Ende 1932 wieder an das Vorstandsmitglied Dir. Curt Sass. Nach 1945 enteignet und als Sternquell-Brauerei Plauen weitergeführt. 1990 als Sternquell-Brauerei GmbH reprivatisiert und im Oktober des gleichen Jahres an die heutige Kulmbacher Brauereien AG verkauft. Los 9 Schätzwert 650-1000 Actien-Verein des zoologischen Gartens zu Berlin Berlin, Namens-Actie 1.000 Mark 31.12.1898 (Auflage 389, R 8) Gebrochene Knickfalten fachgerecht restauriert VF Umgestellt auf RM 1000.-, mit Aufzahlungsstempel für das Aquarium. Äußerst dekorativer Druck nach einem Entwurf des bekannten Illustrators L. Burger (in der Platte signiert), mit Abb. von über 20 exotischen Tieren in der Umrahmung. Ursprünglich wurde der Berliner Zoo bereits 1841 gegründet und ist damit nicht nur der erste Zoo in Deutschland, sondern auch der viertälteste auf der ganzen Welt. Mit Kabinettsorder von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen erhielt die Gesellschaft das Recht, den südwestlichen Teil des Tiergartens (ehemalige Fasanerie) unentgeltich ohne zeitliche Begrenzung zu nutzen. Eröffnung des Zoos war 1844. Neugründung der Zoo-Aktien-Gesellschaft 1869. Nachdem 1911-13 das Aquarium gebaut wurde, konnten die Aktionäre durch Zuzahlung auf die Aktie auch für das Aquarium das Recht auf freien Eintritt erwerben. (Deshalb wird die Berliner Börsennotiz noch heute unterschieden nach mit und ohne Aquarium!) Bis zum 1. Weltkrieg wuchs der Bestand auf 3.788 Säugetiere und Vögel sowie 750 Tiere im Aquarium. 1943-44 wurden die historischen Tierhäuser bei Bombenangriffen völlig zerstört. Nur 91 der nicht evakuierten Tiere überlebten den Krieg. Obwohl auch von den evakuierten Tieren nur ein einziges, nämlich die Giraffe Rieke zurückkehrte, wurde der Zoologische Garten mit Hilfe der Bevölkerung schon im Juli 1945 wieder eröffnet. Leerstehende Freigehege und Rasenflächen wurden dabei zum Anbau von Kar- 2

in eine Aktiengesellschaft; das für die damalige Zeit hohe Kapital von 60 (später 80) Mio. RM war ausschließlich in Aktien zu 10.000 RM eingeteilt, die an keiner Börse notiert waren. 1929 Übernahme durch General Motors. 1935 führt Opel als erster deutscher Hersteller die selbsttragende Ganzstahlkarosserie ein ( Olympia ). 1945 ist über die Hälfte der Werksanlagen zerstört, trotzdem läuft ein Jahr darauf der Automobilbau wieder an (Opel Blitz Lastwagen, Olympia). 1962 nimmt das Werk Bochum mit dem Opel Kadett die Produktion auf. 1981 Inbetriebnahme eines Motorenwerkes in Kaiserslautern. 1983 wird der 20-millionste Opel gebaut. Nach der Wende Errichtung eines ganz neuen Werkes in Eisenach (wo zu DDR-Zeiten der Wartburg gebaut wurde). Nach vielen goldenen Jahren kämpfen die deutschen Opel-Werke, auch wegen der immensen Schwierigkeiten der Mutter General Motors, heute um ihre Existenz. toffeln und Rüben als Futterpflanzen genutzt. Unter Professor Klös, der 35 Jahre lang ab 1956 Direktor des Zoos war, wurden viele historische Tierhäuser original wiederhergestellt. Bei seiner Pensionierung 1991 hatte der Zoo mit über 15.000 Tieren in 1.552 Arten seine frühere Weltgeltung wiedererlangt. Die Aktien des Berliner Zoos (unterteilt in mit und ohne Aquarium) sind neben dem Münchener Tierpark Hellabrunn die einzigen in Deutschland heute noch börsennotierten Zoo-Aktien. Ausgestellt auf Landrat Wilh. Böckmann. Straußenhaus des Zoo Berlin Los 10 Schätzwert 125-250 Actien-Zuckerfabrik Alleringersleben Alleringersleben, Actie 1.500 Mark 1.4.1906 (Auflage 506, kpl. Aktienneudruck, R 5), ausgestellt auf den Gutsbesitzer Jacob Gastmann in Sommersdorf EF- Breite Jugendstil-Umrahmung, Unterdruck aus Pflanzenblättern. Gründung 1889. Herstellung von Zucker und Sirup, Trocknen von landwirtschaftlichen Produkten sowie Herstellung von Ziegeleifabrikaten. 1922/23 Umstellung auf Weißzucker-Produktion. Die Fabrik hatte Eisenbahnanschluß an die Marienborn-Beendorfer Kleinbahn. Ihr Ende war 1961 die Schließung der innerdeutschen Grenze, als der Ort nahe dem Grenzübergang Helmstedt-Marienborn im Sperrgebiet zu liegen kam. Nr. 9 Nr. 19 Los 11 Schätzwert 300-400 Actien-Zuckerfabrik Alleringersleben Alleringersleben, Aktie 1.500 Mark 31.12.1921 (Auflage nur 30 Stück, R 8), ausgestellt auf den Gutspächter Werner Bethge in Morsleben EF- Großes Hochformat, Originalunterschriften. Los 12 Schätzwert 225-300 Actien-Zuckerfabrik Alleringersleben Alleringersleben, Aktie 1.500 Mark 31.3.1923 (Auflage nur 100 Stück, R 7), ausgestellt auf den Landwirt Fr. Siedentopf in Belsdorf VF Großes Hochformat, Originalunterschriften. Los 13 Schätzwert 300-400 Actien-Zuckerfabrik Alleringersleben Alleringersleben, Aktie 1.500 Mark 30.9.1924 (Auflage nur 60 Stück, R 9), ausgestellt auf den Landwirt Otto Schweinhagen in Alleringersleben (der auch Mitglied des Vorstands war) VF+ Großes Hochformat, Originalunterschriften. Los 14 Schätzwert 50-125 ACUSTON AG für Musikwaren und Sprechmaschinen Berlin, Aktie 100 RM 7.7.1924 (Auflage 1000, R 4) Anh. Kupons. EF-VF Gründung am 5.6.1923, eingetragen 24.10.1923. Herstellung von tontechnischen Geräten. Ab Aug. 1929: ACUSTON Spezialfabrik für Radio und Tonapparate, vor allem Trichterlautsprecher wurden hergestellt. 1932 wurde das Konkursverfahren eröffnet. Los 15 Schätzwert 300-750 Adam Opel AG Rüsselsheim, Aktie 10.000 RM 20.8.1941 (Auflage 2000, R 7) VF Mit zwei Opel-Firmenzeichen in der Umrahmung, Faksimile-Unterschrift Wilhelm von Opel als AR-Vorsitzender. Adam Opel (1837-1895) gründete nach seinen Lehr- und Wanderjahren 1862 in Rüsselsheim eine Nähmaschinenfabrik. 1887 Beginn der Fahrradproduktion - 40 Jahre später ist Opel eine der größten Fahrradfabriken der Welt (Opel produzierte über 2,5 Mio. Fahrräder, 1937 wird die Fahrradproduktion eingestellt). 1899 wird in Rüsselsheim das erste Auto hergestellt, ein Opel Patent-Motorwagen System Lutzmann mit 4 PS. 1911 wird die Fabrik durch einen Großbrand fast völlig zerstört; nach Herstellung von 1 Mio. Einheiten wird danach die Nähmaschinenproduktion nicht wieder aufgenommen. 1924 Beginn der Großserienproduktion von Automobilen und Einführung von Fließbändern. 1928 Umwandlung der Adam Opel KG Nr. 15 Los 16 Schätzwert 50-125 Adler Phonograph AG Berlin, Aktie 100 RM 1.4.1925 (Auflage 6320, R 4) UNC-EF Gegründet 1923 nach Umwandlung der Fa. Adler Phonograph Comp. Claus & Co. Ursprünglich Fabrikation von Sprechapparaten, seit 1928 reine Holdinggesellschaft für alle Anteile der Belle- Alliance-Str. 7-10 Grundstücks-GmbH (dort 1933 Kaufhaus Jonass & Cie.). Los 17 Schätzwert 75-150 Adler- und Hirsch-Brauerei AG Köln, Aktie 500 RM 24.7.1931 (Auflage 1800, R 6) EF Bei der Gründung im Jahr 1900 brachte die Hirschbrauerei Gebr. Steingroever in Köln-Bayenthal 14 Grundstücke mit aufstehenden Brauereigebäuden und alles Inventar ein. Die Brauerei hatte eine Leistungsfähigkeit von 100.000 hl im Jahr. 1918 Übernahme des Malzkontingents der Rhein. Brauerei-Gesellschaft in Cöln-Alteburg. 1931 Fusion mit der Adler-Brauerei AG und Umfirmierung in Adler- und Hirsch-Brauerei AG. Gelegentlich der Übernahme der Aktienmehrheit durch die Essener Aktien-Brauerei 3

Carl Funke AG (die spätere Stern-Brauerei Carl Funke AG, die 1998 schließlich in Dom-Brauerei AG umfirmierte und den Sitz nach Köln verlegte) 1938/39 Umfirmierung in Dom-Brauerei Carl Funke AG. Obwohl die Mälzerei in Köln-Ehrenfeld 1943/44 total zerstört wurde, war die Dom-Brauerei schon in den 60er Jahren wieder die größte Brauerei in Köln. 1972 völlig in die Essener Stern-Brauerei eingegliedert. Los 18 Schätzwert 25-100 Adolf Deichsel Drahtwerke und Seilfabriken AG Hindenburg (O.-S.), Aktie 1.000 Mark April 1922 (Auflage 10000, R 3) EF Gegründet 1855, AG seit 17.3.1921. Firma lautete ursprünglich Oberschlesische Drahtwerke und Seilfabriken AG. Beteiligungen (1943) u.a.: Draht- und Seilwerke A. Deichsel Sosnowitz AG, Oberschlesische Ost-Handels- GmbH, Kattowitz. Los 19 Schätzwert 450-600 Aegir Elektrizitäts-AG Chemnitz, Aktie Lit. A 1.000 Mark Nov. 1922 (Auflage 1500, R 9) EF-VF Ganz herausragende Art-Deko-Gestaltung, ganzflächig im Unterdruck Neptun mit Dreizack und Elektromotor. Gründung Nov. 1921. Fabrikation und Vertrieb von elektrotechnischen Maschinen, Apparaten und Material. Im April 1926 Eröffnung des Konkursverfahrens. Im Mai 1927 von Amts wegen gelöscht. Los 20 Schätzwert 30-75 Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik AG Rudolstadt-Volkstedt, Aktie 100 RM März 1933 (Auflage 6330, R 4) EF Gründung 1898. 1936 Vergleichsverfahren infolge Verschlechterung der Geschäftslage auf den Auslandsmärkten. 1937 Gründung der Auffanggesellschaft Thüringische Porzellan- Manufaktur vorm. Aelteste Volkstedter GmbH. 1972 VEB Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur, nach 1990 Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur GmbH. erfundenen Verfahrens zur Dauerkonservierung von Menschen, Tieren und Pflanzen. Aeternitas, lateinisch = Ewigkeit. Das Geschäft mit der Ewigkeit hielt nicht ewig, im Febr. 1934 wurde die Firma gelöscht. Los 22 Schätzwert 20-75 AG Brauerei Ponarth Königsberg (Pr.), Aktie 100 RM 28.2.1942 (Auflage 1500, R 3, kpl. Neudruck der Aktien) EF Gründung 1839 als Brauerei J. P. Schifferdecker in der Tuchergasse. 1849 Neubau der Brauerei im Stadtteil Ponarth. AG seit 1885. 1923 Fusion mit der Brauerei Wickbold AG in Königsberg. 1927/28 Errichtung einer Mineralwasserfabrik. Börsennotiz Königsberg und Berlin, in den 20er Jahren übernahm der Rückforth-Konzern die Mehrheit. 1948 Sitzverlegung nach Uslar (Bahnhofstr. 12). 1951 in eine GmbH umgewandelt. Los 23 Schätzwert 75-150 AG Breslauer Zoologischer Garten Breslau, Aktie 100 RM Juli 1938 (Auflage 266, R 5) UNC-EF Kleiner Tigerkopf im Unterdruck. Nach dem großen Erfolg bei der Gründung des Berliner Zoos kam 1858 auch in Breslau der Wunsch nach einem eigenen Tiergarten auf. Unter Führung des damaligen Oberbürgermeisters Geheimrat Dr. Elwanger nahm eine Gruppe von Interessenten im Febr. 1863 die ersten Vorarbeiten zu ihrem Vorhaben auf. Nachdem ein Grundkapital von 30.000 Thalern, eingeteilt in 600 Aktien à 50 Thaler gezeichnet wurde, konstituierte sich die AG Breslauere Zoologischer Garten am 10.Juli 1865. Der Zoo war sehr beliebt, die Besucherzahler waren hoch (an einem verbilligten Sonntag kamen 6000 Personen). Auf Grund der Folgen des Ersten Weltkrieges mußte der Zoo im Jahr 1921 für mehrere Jahre geschlossen werden. Bis 1927 wurde er als Konzertgarten geführt. Durch finanziele Unterstützungen konnte der Tierbestand 1927 stark erweitert werden, so daß bei Wiedereröffnung ca. 1850 Tiere in 480 Arten gezeigt werden konnten. Bei der Sanierung im Jahr 1937 zeichneten die Stadt Breslau und die Provinz Schlesien den größten Teil einer Kapitalerhöhung, mit der der Zoo sogar erweitert und mit einer Robben- und Bären sowie einer Pavian- Freianlage ausgebaut werden konnte. Während des Zweiten Weltkrieges wurden zahlreiche Tiere aus anderen deutschen Zoos nach Breslau evakuiert. In den letzten Monaten des Krieges litt Breslau unter den Folgen der Bombenangriffe. Nur 70% des Tierbestandes überlebte den Krieg. Anfang Juni 1945 erhielt der damalige Direktor Dr. Schlött die Anweisung, alle noch im Zoo befindlichen Tiere nach Polen in die Städte Lodz, Posen, Warschau und Krakau zu transportieren. 1948 wurde der Zoo wiedereröffnet als Miejski Ogrod Zoologiczny, Wroclaw. Seit 1952 ist der Zoo in der Hand der Stadt, die ihn mit staatlicher Unterstützung betreibt. Los 24 Schätzwert 100-125 AG Chromo in Altenburg Altenburg, Aktie 1.000 Mark 5.10.1923 (Auflage 8000, R 9) EF Gründung 1867 durch die Gebr. Bruno und Cuno Wohlfahrt, Fabrik für Glacé- und Chromo- Papiere. AG seit 1888. Börsennotiz Dresden. Durch die Vorkommnisse im Barmat-Konzern, der im Juli 1923 die Mehrheit der Ges. erworben hatte, ist die Gesellschaft in finanzielle Bedrängnis geraten und stand seit 27.1.1925 unter Geschäftsaufsicht. Übernahme durch die Vereinigten Altenburger und Stralsunder Spielkarten-Fabriken. Los 25 Schätzwert 75-150 AG der Chemischen Produkten- Fabriken Pommerensdorf-Milch Stettin, Aktie 100 RM 15.11.1932 (Auflage 9400, R 5) EF Gründung 1857 als AG der chemischen Produkten-Fabrik Pommerensdorf. Hergestellt wurden Schwefel- und Salzsäure, Glaubersalz, Soda, Antichlor, Sulfat und Futternährsalze sowie Kunstdünger. Die Gesellschaft war an der Kleinbahn Kasekow - Pekun (Oder) beteiligt, welche an Pommerensdorf vorbeiführt. Zweigniederlassung in Wolgast. Nach der Jahrhundertwende entwickelte sich die Produktion von Superphosphat zum Hauptgeschäft. Mit Übernahme der Chemische Fabrik Milch AG in Berlin-Oranienburg im Jahr 1927 konnte für diesen Produktionszweig Ersatz für die verlorengegangene Fabrik in Posen geschaffen werden. 1936 übernahm die Gesellschaft ein größeres Aktienpaket der Guano-Werke AG in Hamburg, das aber 1938 wieder abgestoßen wurde. 1941 Übernahme einer 50 %igen Beteiligung an der Chemische Werke Lobau-Wartheland GmbH bei Posen, außerdem bestand schon länger eine Beteiligung an der 1913 gegründeten Chemische Industrie AG in Danzig. Die Aktien waren in Stettin (bis 1934), Berlin und Frankfurt/Main börsennotiert. Großaktionäre waren bei Kriegsende die WASAG und die Metallgesellschaft. Nach 1945 Nationalisierung des Unternehmens, 1994 AG. Seit 2002 von der Lubon Management Sp. z.o.o. übernommen. Los 26 Schätzwert 600-750 AG Ems Emden, Actie 1.000 Mark 15.1.1890. Gründeraktie (Auflage 120, R 9) VF Originalunterschriften. Gründung 1843 als Dampfschiffsgesellschaft Concordia, 1889 Umwandlung in die Actien- Gesellschaft Ems. Fährverbindungen Emden- Borkum, Borkum-Helgoland, Borkum-Norderney, Borkum-Delzijl, Norderney-Helgoland. 2 der 5 Personendampfer gingen im 2. Weltkrieg verloren. 1949 Neubau einer Großgarage bei der Abfahrtstelle in Emden-Außenhafen, nachdem sich der Fährverkehr nach Borkum immer mehr zum wirtschaftlichen Rückgrat der AG Los 21 Schätzwert 75-150 Aeternitas AG für naturwissenschaftliche u. medizinische Dauerpräparate Berlin-Dahlem, Aktie 1.000 RM Sept. 1928 (Auflage 150, R 7) EF Gründung 1927 zur Verwertung des von Prof. Hochstetter und Dr. Gustav Schmeidel in Wien Nr. 26 Nr. 68 4

Los 34 Schätzwert 120-150 AG für Grundstücksverwertung Halle a.s., Aktie (Blankette) 1.000 Mark 16.5.1912 (R 9) EF- Gründung 1910. Betrieb von Grundstücksgeschäften aller Art. 1937 Auflösung der Gesellschaft. entwickelte. Außerdem besitzt die AG Ems die Borkumer Kleinbahn- und Dampfschiffahrt AG (heute eine GmbH), das Inselhotel VierJahresZeiten auf Borkum sowie Mehrheitsbeteiligungen an der Ostfriesische Lufttransport GmbH (22 Flugzeuge) und der Ostsee-Flug Rügen GmbH. Die ersten drei Emissionen der AG Ems waren bislang völlig unbekannt gewesen! Los 27 Schätzwert 600-800 AG Ems Emden, Actie 1.000 Mark 1.6.1893 (Auflage nur 80 Stück, R 9) VF Originalunterschriften. Los 28 Schätzwert 500-650 AG Ems Emden, Actie 1.000 Mark 1.6.1900 (Auflage 150, R 8) VF Originalunterschriften. Los 29 Schätzwert 300-400 AG Ems Emden, Actie 1.000 Mark 1.6.1908 (Auflage 350, R 7) EF Los 30 Schätzwert 225-300 AG Ems Emden, Actie 1.000 Mark 20.5.1922 (Auflage 350, R 7) EF- Los 31 Schätzwert 100-150 AG für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg u. in Westfalen Aachen, Aktie 1.000 RM Juni 1926 (R 8) UNC-EF Die Gesellschaft entstand aus der Verschmelzung der seit 1834 bestehenden Metallurgischen Gesellschaft mit dem Rheinisch-Westfälischen Bergwerks-Verein. Die erste Gesellschaft, im Besitz von belgischen Geldgebern, verhüttete seit 1834 in ihrer Zinkhütte auf Münsterbusch bei Stolberg den im Aachener Herrenberge gewonnenen Galmei. 1843 wurde ein Kohlenbergwerk dazuerworben. Über den Rhein.-Westfälischen Bergwerks-Verein in Arnsberg kam ausgedehnter Bergwerksbesitz bei Ramsbeck hinzu, später noch Kohlenfelder bei Dortmund. 1860 wurde in Dortmund eine große Zinkhüttenanlage errichtet. 1926 Übernahme der Rheinisch-Nassauischen Bergwerks- und Hütten-AG. 1938 Umfirmierung in den noch heute gebräuchlichen Namen Stolberger Zink. Gehörte jahrzehntelang zum Konzern der Metallgesellschaft. Ende der 90er Jahre als Börsenmantel an eine Investorengruppe veräußert und als Stolberger Telecom dem Auf und Ab der Neue-Markt-Spielchen preisgegeben. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert Katamaran "Polarstern" der AG Ems Los 32 Schätzwert 75-125 AG für Biervertrieb Berlin, Aktie 1.000 RM Jan. 1928 (Auflage 150, R 6) EF Die 1900 gegründete AG übernahm die Berliner Generalvertretung der Pilsener Genossenschaftsbrauerei. Über vier Töchter-GmbH s, Bierimport und Biervertrieb in Kannen und Flaschen. Als Alleinaktionär ist 1950 ein Mr. Arthur Kallman aus New York angegeben. 1953 nach Abschluß der Abwicklung gelöscht. Los 33 Schätzwert 50-150 AG für chemische Industrie Gelsenkirchen, Aktie 1.000 Mark 1.6.1906 (Auflage 2000, R 3) VF+ Faksimile-Unterschrift des Bankiers Eltzbacher. Gründung 1872 in Köln. Zu den Gründern gehörten u.a. Friedrich Grillo, der A. Schaafhausen sche Bankverein, Rudolph Poensgen und J.L. Eltzbacher. 1876 Sitzverlegung nach Gelsenkirchen-Schalke. Herstellung von Salzsäure, Schwefelsäure, Sulfat. 1970 wurde die Auflösung und 1976 die Fortsetzung der Gesellschaft beschlossen. Tätigkeitsgebiet ist nunmehr Erwerb und Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen, insbesondere aus der Chemie, Bio- und Genforschung, Kosmetik, Elektronik und Kommunikation. Verwaltung des eigenen Vermögens, Erwerb und Veräußerung bzw. Verpachtung von Grundstücken und Gebäuden. 1983 Sitzverlegung nach Saarlouis und 1991 nach Hameln. Bis heute börsennotierte Gesellschaft, zuletzt eher ein Objekt aller möglichen Spekulationen. Nr. 34 Los 35 Schätzwert 150-250 AG für Grundstücksverwertung Leipzig, Aktie 1.000 Mark 10.6.1913. Gründeraktie (Auflage nur 100 Stück,R 6) UNC-EF Hochformatiger G&D-Druck, mit Originalunterschriften. Gründung 1913 zwecks Erwerb, Verwaltung und Verwertung von Grundbesitz und anderer Vermögenswerte. Sitz der Verwaltung in Leipzig, Brühl 75-77 (seit 1872 Hauptsitz der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, die bei dieser AG Großaktionär war). Nach dem Krieg nicht verlagert. Bislang völlig unbekannt gewesen. Los 36 Schätzwert 450-600 AG für Grundstücksverwertung Leipzig, Aktie (Interimsschein, 25 % Einzahlung) 800 x 1.000 Mark 11.5.1916, ausgestellt auf die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt (R 12). Die Kapitalerhöhung um 900.000 M war in zwei Interimsscheinen zu 800 und zu 100 Aktien verbrieft VF Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften, in roter Tinte Umstellungsvermerk von 1924 auf 800 x 500 RM und Vollzahlungsvermerk von 1926. Wie auch das folgende Los ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 37 Schätzwert 300-400 AG für Grundstücksverwertung Leipzig, Aktie (Interimsschein) 200 x 500 RM 1.2.1937, ausgestellt auf die Allg. Deutsche Credit-Anstalt (R 12) VF Maschinenschriftliche Ausfertigung auf doppelseitigem Büttenpapier, Originalunterschriften. Los 38 Schätzwert 125-200 AG für hygienischen Lehrbedarf Dresden, Aktie 100 RM 31.3.1927 (R 8) EF-VF Gegründet 1923 zwecks Fortführung der Lehrmittelwerkstätten des Deutschen Hygiene-Museums GmbH und des Pathoplastischen Instituts GmbH in Dresden. Die Gründung des Deutschen Hygiene-Museums (1912) geht auf die Initiative des Dresdner Industriellen und Odol- Fabrikanten Karl August Lingner (1861-1916) zurück. Lingner war 1911 einer der Mitgestalter der I. Internationalen Hygiene-Ausstellung, zu der über 5 Mio. Besucher nach Dresden gekommen waren. Immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft, trug das Museum während der Weimarer Republik mit seinen allgemeinverständlichen Präsentationsformen maßgeblich zu einer Demokratisierung des Gesundheitswesens bei. Nach 1933 wurde das volksaufklärerische Gedankengut des Museums in den Dienst der nationalsozialistischen Rassenideologie gestellt. Während der DDR- Zeit nahm das Museum eine vergleichbare Aufgabe wahr, wie in der BRD die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Los 39 Schätzwert 50-125 AG für Kunstdruck Niedersedlitz, Aktie 100 RM Aug. 1933 (Auflage 3700, R 5) EF+ Gründung 1896 als AG für Kunstdruck vorm. Willner & Pick, ab 1900 AG für Kunstdruck. Erzeugung und Vertrieb photolithographischer und sonstiger auf graphischem Wege hergestellter Artikel. Erzeugt wurden: Reklamedruckarbeiten aller Art: Plakate, Affichen, Kalender, Reklamekarten, Katalogumschläge, Postkarten sowie Faltschachteln und Verkaufskästen. Los 40 Schätzwert 30-75 AG für landwirtschaftliche Produkte Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1922. Gründeraktie (Auflage 4000, R 3) EF Gründung am 9.5.1922. Zu den Gründern gehörte u.a. die Engelhardt-Brauerei AG, Berlin und die Landwirtschaftliche Handels-AG, Glogau. Zweck: Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen aller Art. 1952 von Amts wegen gelöscht. Los 41 Schätzwert 50-150 AG für Maschinenpapierfabrikation Aschaffenburg a.m., Aktie 1.000 Mark 1.10.1903 (Auflage 1600, R 3) EF Großformatig. Umrandung mit kelt. Flechtband. Mit diversen Kapitalumstellungs- und Bezugsrechtsstempeln. Gründung 1872. Fabrikation von Zellulose u. Papier sowie Betrieb sonstiger hiermit zusammenhängender Fabrikationsarten. Betrieb der Maschinenpapierfabrik u. der zwei Zellulosefabriken in Aschaffenburg, der Zellulosefabrik in Stockstadt, der Zellstoff-Fabrik in Walsum a. Rh. 5

Los 53 Schätzwert 50-150 AG Isselburger Hütte vorm. Johann Nering Bögel & Cie. Isselburg, Aktie 1.000 Mark 7.6.1921 (Auflage 1000, R 5) EF-VF Gegründet 1794 als Eisenhütte Minerva, AG ab 1874 als AG Isselburger Hütte vorm. Johann Nering Bögel & Cie., ab 1.7.1939 Klöckner- Humboldt-Deutz Isselburger Hütte AG. Motorenguß, Bearbeitung von Eisen- und Stahlguß, Bau von Verbrennungsmotoren. 1988 wurde das Werk Isselburg an die niederländische Gießereigruppe VGN verkauft. Heute Isselburg Guss und Bearbeitung GmbH. u. der Zellulosefabrik in Memel. Besitz von umfangreichen Waldgütern in Rußland. 1911 Erwerb der Aktienmehrheit der Oberbayerischen Zellstoff- u. Papierfabriken in München. Seit 1917 AG für Zellstoff- und Papierfabrikation. Los 42 Schätzwert 30-75 AG für Seilindustrie vormals Ferdinand Wolff Mannheim, Aktie Lit. B 100 RM Aug. 1942 (Auflage 3000, R 3) UNC-EF Gegründet 1890 unter Übernahme der seit 1830 bestehenden Firma Ferdinand Wolff, Mech. Hanfund Drahtseilerei vorm. Joh. Jakob Wolff. Herstellung von Garnen und Seilen. Seit 1988 als A.A.A. AG Allgemeine Anlageverwaltung vorm. Seilwolff AG von 1890, Frankfurt a.m. Entwicklung von Industrie- und Büroimmobilien. Vorher nicht bekannt gewesen. Los 43 Schätzwert 25-125 AG für Verkehrswesen Berlin, Aktie Reihe B 1.000 Mark 1.8.1906 (Gründeremission, Auflage 2000, R 2) EF-VF Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette. Faksimile-Unterschrift Fürstenberg. Gründung 1901 durch die BHG unter Carl Fürstenberg (als BHF-Bank noch bis 1999 Großaktionär der AGIV) und die Privatbanken Rob. Warschauer & Co. (Berlin) sowie den A. Schaafhausen schen Bankverein (Köln). Grundlegende Idee war, die im einzelnen eher unverkäuflichen Kleinbahnaktien in eine Holding einzubringen, für die man das anlagesuchende Publikum leichter interessieren konnte. Immerhin wurden ab 1892 bis zum 1. Weltkrieg ca. 300 Kleinbahnen gegründet. 1/3 davon baute die Lenz & Co. GmbH, deren Hausbank die BHG war. Nach Fusionen mit der Allg. Deutschen Eisenbahn-Ges. (1927), der Westdeutschen Eisenbahn-Ged. (1928) und der Deutschen Eisenbahn-Ges. AG (1929) gehörten 102 Bahnen mit 4.100 km Gesamtlänge über Betriebsführungsverträge zum Konzern, außerdem war die AGV Aktionärin dutzender weiterer Kleinbahnen. 1949 Sitzverlegung nach Hamburg, 1954 nach Frankfurt. 1973 Fusion mit der ALOKA Allgemeine Organisations- und Kapitalbeteiligungs-AG (früher: Allgemeine Lokal- und Straßenbahn AG) zur AG für Industrie und Verkehrswesen, kurz AGIV. Mit der BHF-Bank als Großaktionär jahrzehntelang eine Holding mit Beteiligungen im Maschinenbau-, Eisenbahn-, Verkehrs-, Energie- und Immobilienbereich. Ab 2000 Verkauf aller übrigen Aktivitäten und 2003 Verschmelzung mit der HBAG Real Estate AG (ehemals Kühltransit AG) zur neuen AGIV, danach ausschließlich im Immobiliengeschäft tätig. Ende 2004 endet die einst glorreiche Firmengeschichte mit dem Insolvenzantrag. Schienen-Straßen-Bus der Moselbahn, zum Konzern der AGIV gehörende Kleinbahn Los 45 Schätzwert 25-125 AG für Verkehrswesen Berlin, Aktie Reihe D 1.000 Mark 1.8.1906 (Auflage 2000, R 2) EF-VF Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette. Faksimile-Unterschrift Fürstenberg. Los 46 Schätzwert 25-125 AG für Verkehrswesen Berlin, Aktie Reihe E 1.000 Mark 1.8.1906 (Auflage 2000, R 2) EF Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette. Faksimile-Unterschrift Fürstenberg. Los 47 Schätzwert 20-80 AG für Verkehrswesen Berlin, Aktie Reihe F 1.000 Mark April 1922 (Auflage 5000, R 2) EF Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette. Faksimile Fürstenberg. Los 48 Schätzwert 20-75 AG für Verkehrswesen Berlin, Aktie Reihe G 600 RM Juli 1926 (Auflage 2500, R 2) EF Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette. Los 49 Schätzwert 20-60 AG für Verkehrswesen Berlin, Aktie Reihe H 1.000 RM April 1927 (Auflage 13500, R 2) EF Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette. Los 50 Schätzwert 20-60 AG für Verkehrswesen Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1928 (Auflage 6000, R 2) EF Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette. Los 51 Schätzwert 20-60 AG für Verkehrswesen Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1929 (Auflage 20000, R 3) EF Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette. Los 52 Schätzwert 75-250 AG Hôtel Bellevue Dresden, Actie 100 Thaler 10.5.1872. Gründeraktie (Auflage 3750, R 2) EF Sehr dekorativ mit vier Vignetten, darunter zwei Ansichten des Hotels von der Landseite und von der Elbe aus. Mit Originalunterschrift des Gründers Emil Kayser. Die Gesellschaft übernahm das 1853 eröffnete, vorher von Emil Kayser betriebene Hotel Bellevue am Elbufer in Sichtweite von Hofkirche und Semperoper. Börsennotiz Dresden, später Leipzig. Nach Zerstörung im Krieg zu DDR-Zeiten als eines der renommiertesten Häuser der Interhotel-Gruppe neu erbaut und noch heute eines der ersten Häuser am Platz. Nr. 53 Los 54 Schätzwert 400-500 AG katholisches Vereinshaus Freiburg im Breisgau Freiburg i.br., Namensaktie 100 RM 1.9.1932 (Auflage 500, R 10), ausgestellt auf Hern Josef Himmelsbach, Freiburg i.br EF+ Doppelblatt, inwendig Statuten. Originalsignaturen. Gegründet 1883 zwecks Erwerb und Fortführung des katholischen Vereinshauses Karlstr. 7 / Bernhardstr. 12 mit Wirtschaftsbetrieb, auch Weinhandel. 1939 umbenannt in AG Gemeindehaus der Dompfarrei Freiburg i.br., neuer Firmenzweck: Förderung kirchlichen Gemeindelebens. Das Gemeindehaus wurde im 2. Weltkrieg bei Luftangriffen zerstört. 1951 Verkauf des Trümmergrundstücks und Auflösung der AG. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Nur ein einziges unentwertetes Stück ist außerdem bekannt. Los 55 Schätzwert 30-75 AG Kursachsen Portland-Zementwerke Karsdorf (Unstrut), Aktie 1.000 RM 28.2.1939 (Auflage 1000, R 3) EF Gründung 1927. Ausnutzung von Kalksteinund Tonlagern sowie die Herstellung und Vertrieb von Portlandzement, Bau- und Düngekalken und Baustoffen aller Art. In der DDR als VEB weitergeführt. 1990 übernommen von Lafarge, heute Zementwerke Karsdorf GmbH. Los 44 Schätzwert 25-125 AG für Verkehrswesen Berlin, Aktie Reihe C 1.000 Mark 1.8.1906 (Gründeremission, Auflage 2000, R 2) EF Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette. Faksimile-Unterschrift Fürstenberg. Nr. 52 Nr. 66 6

Los 56 Schätzwert 125-200 AG Lokalbahn Lam-Kötzting Lam, Aktie 500 RM 23.6.1928 (Auflage 1200, R 6) UNC Gründung 1891 zum Bau und Betrieb der normalspurigen 18 km langen Eisenbahn von Kötzting in der Oberpfalz nach Lam (kurz vor der Grenze zur Tschechei). Großaktionär war zuletzt das Bankgeschäft Karl Schmidt in Hof. 1973 verschmolzen mit der Regentalbahn AG, einem der nach der Reprivatisierung heute erfolgreichsten privaten Nahverkehrsunternehmen in Deutschland. Los 57 Schätzwert 400-500 AG Möncheberger Gewerkschaft Kassel, Aktie 1.000 Mark 15.11.1922 (Auflage 6000, R 12) VF Gründung 1889 durch Übernahme der KG Möncheberger Gewerkschaft H. Harms (gegr. 1822). Gruben in den Gemarkungen Kassel, Ihringhausen, Wolfsanger, Epterode, Kragenhof, Zwesten, Wahlen, Kloster Haina sowie Betrieb von Chamotte-, Silika- und Dinaswerken, Dachfalzziegelfabriken und einer Dampfziegelei. 1943 waren die Kohlevorräte weitgehend erschöpft. Erst 1951 lief der Betrieb der Hessische Braunkohle- und Ziegelwerke GmbH, die als Nachfolgegesellschaft die Restvorkommen ausbeutete, wieder an. Nach dem Krieg wurden bis zur Betriebseinstellung am 3.11.1963 nochmals 335.000 t Braunkohle gefördert, von insgesamt 15 Mio. t während der gesamten Betriebsdauer. Aktien dieser Ges. sind ansonsten völlig unbekannt, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Randeinrisse fachgerecht restauriert. Los 58 Schätzwert 100-125 AG Möncheberger Gewerkschaft Kassel, Genußrechtsurkunde 50 RM März 1927 (R 9) VF+. Wie auch das folgende Los bislang völlig unbekannt gewesen. Nur 10 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 59 Schätzwert 40-75 AG Möncheberger Gewerkschaft Kassel, Genußrechtsurkunde 100 RM März 1927 (R 6) EF- Los 60 Schätzwert 300-400 AG Neptun Schiffswerft und Maschinenfabrik Rostock, Aktie 20 RM 31.8.1927 (Auflage 1250, R 8) EF-VF Gegründet bereits 1850 als Maschinenbauanstalt und Schiffswerft, 1890 Umwandlung in eine AG. Schon 1851 lief auf der Werft am linken Ufer der Warnow unmittelbar am Westende der Stadt Rostock mit der Erbgroßherzog Friedrich Franz das erste Schiff vom Stapel, einer von zwei Schraubendampfern für den Linienverkehr zwischen Rostock und St. Petersburg. Bis zur Wende lieferte die Neptunwerft über 1500 Schiffe ab, die Beschäftigtenzahl lag zeitweise über 2000. Nach 1990 konzentrierte sich die nun zur Meyer Neptun Gruppe gehörende Werft auf Reparatur und Modernisierung von Schiffen. Seit 2001 verlassen auch wieder Neubauten die Werft, die sich jetzt vor allem auf Flusskreuzfahrtschiffe spezialisiert hat. Bis 1898 wurden für Dampfmaschinen zur Stromerzeugung drei Kompressoren für hydraulische Arbeiten im Schiffbau verwendet Bis dahin ganz unbekannt gewesene Emission dieses bedeutenden Unternehmens, nur 13 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Sehr schöner kpl. Kuponbogen anhängend. Los 61 Schätzwert 175-300 AG Norddeutsche Steingutfabrik Grohn bei Vegesack, Aktie 1.000 Mark April 1901 (Auflage 238, R 6) VF Gründung 1869 in Lesum. Auf dem 120.000 qm großen Werksgelände zwischen dem Bahnhof Grohn-Vegesack und der Lesummündung werden glasierte Wand- und Bodenfliesen hergestellt, bis 1890 auch Haushaltsgeschirr. 1920 Übernahme der benachbarten Mitbewerber Steingutfabrik Witteberg AG in Farge und Grohner Wandplattenfabrik AG. Die in Bremen, Berlin und Hamburg börsennotierte AG ist noch heute eines der erfolgreichsten Unternehmen seiner Branche. Los 62 Schätzwert 75-150 AG Obere Saale Weimar, VZ-Aktie 100.000 RM Juli 1931 (R 5) EF Gründung 1925 zur Errichtung und Betreibung von Talsperren für die Verbesserung der Wasserführung in der Elbe und Kraftwerke zur Erzeugung von elektrischer Kraft. Die Vermögenswerte der Saaletalsperren AG wurden 1948 enteignet, die AG im Handelsregister gelöscht. Die enteigneten Vermögenswerte gingen nach ihrer Überführung in Volkseigentum der DDR in die Rechtsträgerschaft verschiedener Energie- Kombinate über. 1990 in eine AG umgewandelt und 1991 zur VEAG verschmolzen. Seit 2001/02 zur Vattenfall Europe gehörig. Los 63 Schätzwert 30-75 AG Osthavelländische Kreisbahnen Nauen, Aktie 500 RM 1.4.1924 (Auflage 3800, R 5) EF Gründung 1892. Strecken Nauen-Röthehof- Ketzin (16 km), Nauen-Bötzow-Velten (26 km) und Bötzow-Spandau West (17 km). Los 64 Schätzwert 25-100 AG Paulanerbräu Salvatorbrauerei und Thomasbräu München, Aktie 500 RM Juli 1928 (Auflage 8240, R 4) EF Gegründet 1651 als Klosterbrauerei der Paulanermönche, seit 1813 in Privatbesitz, 1886 übernahm die Gebr. Schmederer Actienbrauerei (umfirmiert 1899 in AG Paulanerbäru (zum Salvatorkeller) und 1907 in AG Paulanerbräu Salvatorbrauerei). 1928 Umfirmierung wie oben anläßlich der Fusion mit dem Thomasbräu. Mitte der 20er Jahre wurden außerdem Mehrheitsbeteiligungen an der Hofbrauhaus Coburg AG, der Auerbräu AG in Rosenheim und der Waitzingerbräu AG Miesbach erworben. 1999 Umfirmierung in Bayerische BrauHolding AG (Großaktionär: Schörghuber), zur Gruppe gehören jetzt u.a. auch die Kulmbacher Brauerei AG (EKU, Mönchshof) und die Hacker- Pschorr-Bräu. Los 65 Schätzwert 300-400 AG Paulshöhe, Edelpilzkulturen und Konservenfabrik Schwerin, Aktie 1.000 Mark 1.9.1923 (Auflage 5400, nach Kapitalherabsetzung 1926 nur noch 540, R 9) VF+ Gegründet 1921 zwecks Betrieb von Edelpilzzuchten, Konservierung dieser Edelpilze und sonstiger Lebensmittel sowie Handel mit Edelpilzen, Edelpilzkonserven und Konserven aller Art. Nach der Goldmark-Umstellung 1924 im Verhältnis 50:1 erzwangen hohe Bewertungsverluste 1926 einen weiteren Kapitalschnitt 10:1, gegen den aber Anfechtungsklage erhoben wurde. 1928 wurde die Auflösung der AG beschlossen - die einzige deutsche Aktiengesellschaft, die sich je mit Edelpilzen beschäftigt hatte (der Autor liebt Pilze!) war dahin wie ein Steinpilz, auf den aus Versehen jemand draufgetreten ist. Aktien dieser Ges. waren bislang vollkommen unbekannt! Los 66 Schätzwert 450-600 AG Paulshöhe, Edelpilzkulturen und Konservenfabrik Schwerin, Aktie 5.000 Mark 1.11.1923 (Auflage 2200, nach Kapitalherabsetzung 1926 nur noch 220, R 11) VF Nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden! Los 67 Schätzwert 75-150 AG Porzellanfabrik Weiden Gebrüder Bauscher Weiden, Aktie 1.000 Mark 20.4.1923 (Auflage 12000, R 6) EF- Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. Gründung 1911 unter Übernahme der GmbH Porzellanfabrik Weiden Gebr. Bauscher. 1927 auf die Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther, Selb fusioniert. Los 68 Schätzwert 1000-1250 AG Reederei Norden Norden, Aktie 1.000 Mark 1.9.1910 (Auflage 250, R 9) VF 1871 Gründung der Dampfschiffs-Reederei Norden als Partenreederei, 1872 Eröffnung des Sommerverkehrs auf der Linie Norddeich- Norderney, ab 1888 auch fahrplanmäßige Verbindung Norddeich-Juist. Die Hotels Fährhaus und Norddeich in Norddeich gehörten ebenfalls der Reederei. 1898 Bau einer Pferdeeisenbahn zwischen der Juister Landungsbrücke und dem Inselbahnhof, 1899 wird die Bahn motorisiert. 1906 erscheint mit der Dampfschiffs-Reederei Frisia ein Konkurrent auf der Linie Norddeich-Norderney, 1917 fusionieren beide Linien zur AG Reederei Norden- Frisia, nachdem die Reederei Norden 1910 in eine AG umgewandelt worden war. 1920 Fusion mit der AG Reederei Juist, die erst 1908 aus der Reederei Norden ausgegliedert worden war. 1931 Inbetriebnahme der ersten Großgarage in Norddeich. 1969 Gründung der FRISIA Luftverkehr GmbH für Flüge zwischen dem Festland und den Nordseeinseln. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert 7

Die Gründeraktie war bis dahin vollkommen unbekannt gewesen. Nur 7 Stücke wurden im Reichsbankschatz gefunden, dieses ist das allerletzte noch verfügbare! Unterer Bereich angeschmutzt. Los 69 Schätzwert 800-1000 AG Reederei Norden-Frisia Norderney, Namensaktie 200 Mark 1.12.1917 (Auflage 360, R 9) VF Ebenfalls bislang völlig unbekannt gewesene Emission. Kleinere Randschäden fachgerecht restauriert. Los 70 Schätzwert 250-400 AG Reederei Norden-Frisia Norderney, Aktie 1.000 Mark 1.12.1917 (Auflage 322, R 7) VF+ Los 71 Schätzwert 800-1000 AG Reederei Norden-Frisia Norderney, Namensaktie 400 Mark 1.6.1920 (Auflage nur 62 Stück, R 10) VF Von dieser bisher ebenfalls unbekannten Emission wurden nur 4 Stück im Reichsbankschatz gefunden. Kleine Rostspuren. Los 72 Schätzwert 275-350 AG Reederei Norden-Frisia Norderney, Aktie 1.000 Mark 1.6.1920 (Auflage 290, R 8) VF+ Los 73 Schätzwert 125-200 AG Reederei Norden-Frisia Norderney, Aktie 1.000 Mark 19.5.1922 (Auflage 1100, R 5) EF-VF Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. Los 74 Schätzwert 275-350 AG Reederei Norden-Frisia Norderney, Aktie 100 Goldmark Juni 1933 (R 8) VF Für die Zeit unübliches großes Hochformat! Bislang ebenfalls völlig unbekannt gewesen! Kleine Sengspuren. Los 75 Schätzwert 30-100 AG Reichelbräu Kulmbach, Aktie 1.000 Mark 4.2.1895 (Auflage 3750, R 2) EF-VF Gründung 1895 unter Übernahme der Export- Bierbrauerei J. W. Reichel (Lichtenfelser Str. 7 im Westen der Stadt). 1930 wurde außerdem die Kulmbacher Rizzi-Bräu AG angegliedert, außerdem Erwerb der Markgrafenbräu GmbH. Börsennotiz damals Berlin, München, Breslau, Dresden/Leipzig. Beteiligung an der Kulmbacher Rizzibräu AG, der Markgrafenbräu GmbH in Kulmbach und der Biergroßhandlung Konrad Kißling in Breslau. 1997 Übernahme der Erste Kulmbacher Actienbrauerei AG (EKU) und zugleich Umfirmierung in Kulmbacher Brauerei AG. Heute die letzte noch börsennotierte Brauerei aus der Welthauptstadt des Bieres. Los 76 Schätzwert 75-150 AG Röhrenwerk Herrenhütte A. Hering Nürnberg, Aktie 1.000 Mark 8.6.1920 (Auflage 600, R 6) EF-VF Gründung 1918, ab 1924 AG A. Hering. Betrieb einer Maschinen- und Apparatebaufabrik. Erzeugnisse: Kessel, Überhitzer, Verdampfer, Trocknungsanlagen, Heizungs- und Lüftungsanlagen, Kühlsysteme, Kondensatoren usw. 2003 Übernahme durch die Holding BAVARIA Industriekapital AG. Los 77 Schätzwert 800-1000 AG vorm. C. H. Stobwasser & Co. Berlin, Prioritäts-Actie Lit. B 1.500 Mark 15.7.1900 (Auflage 440, R 12) VF Gründung 1871. Die Gesellschaft übernahm die 1763 von H. Stobwasser in Braunschweig gegründete Lackierwarenfabrik. Bereits im 18. Jh. waren die Lack-Schnupftabakdosen von Stobwasser in ganz Europa berühmt und verbreitet. Wegen der Beschwerlichkeiten des deutschen kleinstaatlerischen Zollwesens errichtete ein Johann Heinrich Stobwasser 1740-1829 Beliebt waren vor allem die Stobwasser schen Schnupftabakdosen, nicht zuletzt wegen ihrer z.t. erotischen Darstellungen, die unter einem doppelten Boden verborgen lagen Nachfahre des Firmengründers um 1820 in Berlin in der Wilhelmstraße eine Filiale. Dort wurde Schnupftabakdose aus der Manufaktur Stobwasser um 1800 mit dem Bildnis des Malers Anton Raphael Mengs und der Darstellung von Amor und Psyche auch die Anfertigung von Öllampen begonnen. Als 1859 aus Amerika die Petroleumlampe nach Europa kam, schossen in Berlin weitere Lampenfabriken wie Pilze aus dem Boden, und bald beherrschte die Berliner Lampenindustrie den gesamten Weltmarkt mit Ausnahme der USA, die sich die Konkurrenz mit Schutzzöllen vom Leibe hielten. Zur Gründerzeit arbeiteten in Berlin 10.000 Menschen in Lampenfabriken und stellten jährlich über 10 Mio. Öllampen her. Stobwasser (aus dem der Berliner Volksmund in falscher Analogie bald Staubwasser machte) war für fast ein Jahrhundert der Inbegriff von Qualität in der Lampenproduktion. Nach Umwandlung in eine AG wurden die Räumlichkeiten in der Wilhelmstraße zu klein, man verlagerte die Fabrik nach SO 26, Reichenbergerstraße 156. Diese bis dahin gepachtete Immobilie wurde 1903 käuflich erworben, während die innerstädtischen Grundstücke Wilhelmstr. 48 und 97/98, Teltowerstr. 31 und Unter den Linden 28 verkauft wurden. Mit dem Vordringen der Elektrizität geriet die Firma in eine ernste Absatzkrise. Mit der Aufnahme von Gaslampen, elektrischen Lampen und Petroleum-Öfen in das Produktionsprogramm versuchte man sich anzupassen, aber am Ende vergeblich: Nach schon jahrzehntelangen Problemen mit Verlusten waren die Reserven schließlich aufgezehrt und die in Berlin börsennotierte AG ging 1907 in Liquidation. 1913 gelangte das Fabrikgrundstück Reichenberger Str. 156 zur Zwangsversteigerung. Anfang der 1920er Jahre ist die AG erloschen. In Braunschweig erinnert im Gewerbegebiet Frankfurter Straße noch heute die Stobwasserstraße an dieses ursprünglich von hier stammende Unternehmen, das es zwischendurch zu Weltgeltung gebracht hatte. Aktien dieser Ges. waren bislang vollkommen unbekannt, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Kleine Randschäden fachgerecht restauriert. Los 78 Schätzwert 75-150 AG zur Erbauung billiger Wohnungen, namentlich zum Besten von Arbeitern Worms, Namensaktie A 200 RM 22.9.1925 (Auflage 1000, R 5) EF+ Gründung 1897 durch 29 Wormser Bürger. Bau und Betreuung von Kleinwohnungen im eigenen Namen. 1943 war Großaktionär die Cornelius Heyl AG Lederfabriken, Worms. Inzwischen besaß die Ges. 122 Häuser mit 273 Wohnungen. 1954 umbenannt in AG zum Bau von Wohnungen. 1997 Übernahme der Aktienmehrheit durch die zur Karl Kübel Stiftung gehörende dfh ( das familiengerechte heim ). 2001 umbenannt in AG für Kind und Familie. Los 79 Schätzwert 75-150 Agrippina Lebensversicherungsbank AG Berlin, Namensaktie 100 RM Febr. 1925 (Auflage 8500, R 4) EF+ Gründung 1923 in Berlin als Goldmark Lebensversicherungsbank AG, 1924 Umfirmierung in Agrippina Lebensversicherungsbank AG. 1959 Errichtung eines zweiten Sitzes in Köln, wo 1965 die Direktionsbetriebe Berlin und Köln zusammengefaßt wurden. Im Jahr 2000 Verschmelzung auf die Zürich Agrippina Lebensversicherung AG. Los 80 Schätzwert 125-200 Aktien- & Vereins-Brauerei AG Paderborn, Aktie 500 RM 1.10.1929 (Auflage 1500, R 7) EF 1942 Nennwert heraufgesetzt auf 1.000 RM. Faksimile-Unterschrift Herm. Nies. Schöne Umrandung im Art Deco. Gründung 1873 als Paderborner Aktien-Bierbrauerei. 1919 Übernahme der Vereinsbrauerei Schönbeck & Co. in Paderborn und Umbennenung in Aktien- & Vereins-Brauerei AG. Die Tochtergesellschaft Altstädet Brauhaus GmbH, Warburg wurde 1935 aufgelöst und die gesamten Aktiva und Passiva übernommen. 1980 zu 97 % im Besitz der Nies KG. 1981 Gründung der Westfälische Privatbrauerei Nies GmbH, 1983 Beginn der Produktion in der neuen Paderborner Brauerei am Standort Paderborn- Mönkeloh. 1990 Verkauf an die Warsteiner Gruppe. Nr. 77 Stobwasserhaus in der Echternstrasse in Braunschweig, ab 1771 Sitz der Manufaktur, im 2. WK nicht zerstört, dient heute sozialen Zwecken Nr. 81 8

Los 81 Schätzwert 125-200 Aktien-Brauerei Cöthen AG Cöthen, VZ-Aktie 25.000 Mark 11.8.1923 (Auflage 140, R 7) EF-VF Gründung 1861, AG 1883 (ABC). In der Brauerei in der Stiftstr. 7 wurden untergärige Biere (Cöthener Pilsener und Cöthener Meisterbräu), obergäriges Cöthener Malzbier, alkoholfreie Getränke, Eis und Futtermittel produziert. Großaktionär war die Engelhardt-Brauerei AG, Berlin. 2003 zog die Köthener Brauerei GmbH, die im Jahr 1992 aus der ehemaligen Brauerei Köthen entstand, aus den historischen Gemäuern um, in ein modernes, neu gebautes Logistikzentrum. Neben dem Köthener und dem Hubertus Sortiment vertreibt die Köthener Brauerei auch das neue Köthener Brauhaus Premium Pils. Los 91 Schätzwert 75-150 Aktienbrauerei Kaufbeuren Kaufbeuren, Aktie 1.000 RM Mai 1938 (Auflage 1490, R 6) UNC-EF Urkundlich ist die Brauerei schon vor 1529 erwähnt. Bei der Gründung der Aktienbrauerei zur Traube im Jahr 1885 wurde die Gustav Walch sche Brauerei Zur Traube übernommen. 1907 Fusion mit der Löwenbrauerei E. Wiedemann und Umfirmierung in Aktienbrauerei Traube und Löwe, seit 1920 dann Aktienbrauerei Kaufbeuren. In den 20er Jahren Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Lammbrauerei AG in Mindelheim. Noch heute börsennotierte sehr erfolgreiche Brauerei. Großaktionär war jahrzehntelang die HypoVereinsbank, die 2004 an das Management verkaufte. Nr. 85 Los 88 Schätzwert 50-125 Aktien-Feilen-Fabrik Sangerhausen Sangerhausen, Aktie 1.000 Mark 12.12.1921 (Auflage 200, R 6) EF Umrandung aus Jugendstilelementen. Gründung 1890. Die Fabrik mit ihrem sehr speziellen Produktionsprogramm existierte nach 1945 weiter bis ca. 1990. Los 82 Schätzwert 400-500 Aktien-Brauerei Feldschlösschen Minden, Aktie Lit. A 1.000 Mark 25.3.1918 (Auflage 700, R 8) VF+ 1865 Gründung der Brauerei Brettholz & Denkmann. AG seit 1888. 1918 Ankauf der Mindener Stiftsbrauerei, 1922 Erwerb des Braukontingents der Kronenbrauerei Bückeburg. 1924 Ankauf der Städt. Brauerei Hempel & Co. in Stadthagen. Neben verschiedenen Wirtschaftsanwesen gehörte der Gesellschaft auch die Tonhalle in Minden. Die Aktien notierten seit 1890 bei äußerst sporadischen Umsätzen an der Börse Hannover, später im ungeregelten Freiverkehr Düsseldorf. Großaktionär war zuletzt mit über 98 % die Berliner Schultheiss- Brauerei AG. 1978 auf die Dortmunder Union- Schultheiss-Brauerei AG (heute Brau und Brunnen AG) verschmolzen. Bisher ganz unbekannt gewesener Jahrgang! Los 83 Schätzwert 300-400 Aktien-Brauerei Feldschlösschen Minden, Aktie Lit. A 1.000 Mark 5.6.1922 (Auflage 1500, R 10) EF-VF Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 84 Schätzwert 300-400 Aktien-Brauerei Feldschlösschen Minden, Aktie Lit. B 5.000 Mark 12.1.1923 (Auflage 400, R 11) VF Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 85 Schätzwert 225-300 Aktien-Brauerei Feldschlösschen Minden, Aktie Lit. C 1.000 RM 4.4.1927 (Auflage 400, R 9) EF-VF Für die Zeit ganz ungewöhnliches großes Hochformat, schöne Umrahmung im Historismus-Stil. Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 86 Schätzwert 20-75 Aktien-Brauerei Schönbusch Königsberg i.pr., Aktie 100 RM 28.2.1942 (Auflage 1500, R 3) EF Gründung 1871. Neben der Brauerei und Mälzerei in der Schnürlingstr. 4 besaß die AG in Nr. 86 Königsberg einen 60.000 qm großen Park mit Sommer- und Winterlokalitäten für Restaurationsbetrieb und einen 110.000 qm großen Teich zur Gewinnung von Natureis. Niederlagen in Rauschen, Tapiau, Zinten, Landsberg, Heilsberg, Hohemstein Opr., Lyck, Angerburg, Rastenburg, Seeburg und Wormditt. In Königsberg und Berlin börsennotiert, seit den 20er Jahren war der Stettiner Rückforth-Konzern Mehrheitsaktionär. 1948 Sitzverlegung nach Uslar. Seit 1953 GmbH, 1959 aufgegangen in der Ferd. Rückforth Nachfolger AG, Siegburg. Um das weitläufige Brauerei-Areal rankte sich nach 1945 die interessante Spekulation, hier sei das Bernsteinzimmer versteckt. Gefunden wurde es bekanntlich bis heute nicht. Los 87 Schätzwert 20-60 Aktien-Färberei Münchberg vorm. Knab & Linhardt Münchberg (Bayern, Aktie 300 RM Jan. 1928 (Auflage 7865, R 2) EF Das 1868 gegründete Stammwerk der Fa. Knab & Linhardt lag im Stadtkern von Münchberg auf einem über 50.000 qm großen Grundstück zwischen der Bahnstrecke Bamberg-Hof und der Pulschnitz. Es war eine der größten Garnfärbereien Deutschlands. 1889 Umwandlung in eine AG. 1925 Erwerb der Färberei Alb. Römer GmbH in Opladen, die 1937 als Zweigwerk Leichlingen eingegliedert wurde. 1930 wurde das Stammwerk von der seit alters her betriebenen Türkischrot-Garnfärberei auf das rationellere Naphtol- und Indanthren- Färben umgestellt. Gleichzeitig Einrichtung einer Zwirnerei, Effektzwirnerei und Spulerei, so daß die Garne webfertig an die Webereien geliefert werden konnten (u.a. die ebenfalls in Münchberg ansässige Mech. Buntweberei J. Sim Fleißner AG). Als Ersatz für die östlich der Zonengrenze ausgefallenen Abnehmer 1947 Einrichtung einer Stückfärberei und Appretur. Großaktionär war jahrzehntelang die Bayerische Vereinsbank. 1962 übernahmen die Faserwerke Hüls in Marl die Aktienmehrheit, die 1973 an die Spinnerei Forchheim weiterging. Mit dieser 1977 fusioniert und deshalb ebenso wie sie 1999 im Konkurs untergegangen. Los 89 Schätzwert 50-150 Aktien-Malzfabrik Könnern Könnern, Aktie 1.200 Mark 7.10.1918 (Auflage 600, R 5) EF Dekorativ, mit Originalunterschriften. Gründung 1872. Fabrikation von Malz, Schwingflachs und Nebenprodukten sowie Gerstenhandel. 1917 kaufte die Gesellschaft die Eisengiesserei Saalhütte in Könnern, 1918 die Aktien-Malzfabrik Niemberg und erwarb 1918 sämtliche Hausgrundstücke, Fabrikanlagen und Inventar der Schlossmälzerei AG von Th. Schmidt & Co. in Nienburg. 1931/32 Umwandlung einer großen Forderung an die Bierbrauerei Gebr. Müser AG in Bochum-Langendreer in eine maßgebliche Beteiligung. Börsennotiz in Halle (Saale), seit 1934 im Freiverkehr Leipzig. Der Betrieb in der Köthener Str. 2-3 wurde nach 1945 enteignet. Los 90 Schätzwert 75-150 Aktien-Zuckerfabrik Broitzem Broitzem, Namensaktie Lit. B 200 RM 1.7.1926 (Auflage 546, R 6) EF- Gründung 1865, errichtet durch Fr. Seele & Co., Braunschweig. Im Jahr 1926 mit der Zuckerfabrik Üfingen verschmolzen. Ausgestellt auf K. H. Löbbecke, Üfingen. Los 92 Schätzwert 125-200 Aktienbrauerei Kaufbeuren Kaufbeuren, Aktie 100 RM Jan. 1942 (Auflage 1220, R 7) EF Los 93 Schätzwert 75-150 Aktienbrauerei zu Hildburghausen Hildburghausen, Genußrechtsurkunde Lit. C 50 RM 1.6.1926 (R 5) EF+ Sehr schöne Umrandung mit Jugendstilelementen. Gründung 1872. 1923 Verkauf des Braukontingens an die Riebeck-Brauerei in Leipzig, Betrieb seitdem stillgelegt. 1927 Verkauf des Brauerei- und Mälzereianwesens in Hildburghausen (Thüringen) an die Mälzerei Angermann in Schweinfurth, 1937 und 1938 Verkauf von 4 Wohnhäusern und des ehemaligen Brauereikellers. Verbleibender Besitz waren eine Anzahl von Wirtschaftsanwesen. Großaktionär Kammerherr Friedrich v. Eichel-Streiber in Eisenach. Los 94 Schätzwert 20-75 Aktienbrauerei zum Hasen Augsburg, Aktie 100 RM 14.3.1935 (Auflage 9000, R 2, kompletter Neudruck wegen Sanierung und Kapitalherabsetzung 5:2) EF Die Brauerei zum Hasen ist aus einer schon im Jahre 1464 bestehenden Braustätte in der Augsburger Bäckergasse hervorgegangen, die sich erst drey Glaß und später Zum Hasen nannte. Seit 1890 AG als Aktienbrauerei zum Hasen vorm. J. M. Rösch. 1920 Fusion mit der 9

Brauerei Lorenz Stötter AG in Augsburg zur Aktienbrauerei zum Hasen und Lorenz Stötter, 1921 Fusion mit der AG Kronenbräu vorm. M. Wahl zur Aktienbrauerei zum Hasen Lorenz Stötter und Kronenbräu, 1924 Fusion mit der Aktienbrauerei Augsburg vorm. J. M. Vogtherr und Umfirmierung in Aktienbrauerei zum Hasen. 1942 wurde die gesamte Bierherstellung in der Betriebsstätte Hasenbräu in der Armenhaus-Gasse konzentriert. 1980 Umfirmierung in Hasen-Bräu AG. 1996 verkaufte die Bayerische Vereinsbank die Aktienmehrheit an der noch heute in München börsennotierten AG an den Brauerei-Magnaten Inselkammer (im Jahr darauf wurden die Hasen-Bräu-Betriebsrechte der ihm gehörenden Tucher-Bräu übertragen). Los 95 Schätzwert 25-100 Aktienbrauerei zum Hasen Augsburg, Aktie 1.000 RM 14.3.1935 (Auflage 1500, R 3, kompletter Neudruck wegen Sanierung und Kapitalherabsetzung 5:2) EF Los 96 Schätzwert 75-150 ALBINGIA Versicherungs-AG Hamburg, Aktie Lit. C 100 RM 15.11.1926 (Auflage 10000, R 6) EF Gründung 1901. Nachdem die ebenfalls in Hamburg ansässige Transatlantische Feuer- Versicherungs-AG unter den Schäden des verheerenden Erdbebens in San Francisco zusammenbrach, wurde 1907 deren Versicherungsbestand übernommen. 1913 Fusion mit der Düsseldorfer Feuer-Versicherungs-AG (Name deshalb 1913-23 ALBINGIA Hamburg- Düsseldorfer Versicherungs-AG ). 1930 übernahm die Guardian Assurance Company, London die Aktienmehrheit und hielt sie viele Jahrzehnte. 1931 Übernahme der Allgemeine Saarländische Versicherungs-AG, Saarbrücken. 1953 Übernahme der Terra Lebensversicherungs-AG in Berlin, die daraufhin in ALBINGIA Lebensversicherungs-AG umbenannt wurde. 2000 Verschmelzung mit der AXA Colonia Versicherungen, der heutigen AXA Konzern AG. Los 97 Schätzwert 100-200 ALBINGIA Versicherungs-AG Hamburg, Namensaktie Lit. A 100 RM 1.6.1929 (Auflage 30000, R 5) EF+ me der Schneidemaschinenfabrik Graff &Stein GmbH in Witten a.d.ruhr und Weiterführung als Zweigwerk. 1926 Einführung der Fließbandproduktion. Ab 1927 Zusammenarbeit mit Siemens-Schuckert bei elektrischen Haushaltsmaschinen. 1931 Fusion mit der Ernst Alb. Steffens GmbH in Burg a.d.wupper, 1941 Übernahme des Konkurrenten Eschebach-Werke AG in Radeberg bei Dresden. Nach dem Wiederaufbau der am 31.7.1943 bei einem Luftangriff fast vollständig zerstörten Remscheider Fabrik wieder der führende Hersteller auf seinem Spezialgebiet. Noch heute börsennotierte AG. Los 100 Schätzwert 50-125 Alfred Gutmann AG für Maschinenbau Hamburg, Aktie 100 RM März 1937 (Auflage 1280, R 5) EF Gründung 1898 unter Übernahme der 1885 gegründeten Firma Alfred Gutman, Altona-Ottensen. Erzeugnisse: Sandstrahlgebläse für alle Zweige der Industrie, Formmaschinen, Kupolöfen, Misch- und Mahlmühlen, Begichtungsanlagen, Aufzüge, Hebezeuge, Schmelzöfen, Zerkleinerungsmaschinen, Wasserfilter. Ab 1998 mehrfacher Besitzerwechsel, zuletzt, 2004 an die Wheelabrator mit Sitz in Köln. Die letzten Produktionsstandorte der vormaligen Alfred Gutmann Ges. für Maschinenbau GmbH wurden 2006 geschlossen. Los 101 Schätzwert 600-750 Allgäuer Baumwollspinnerei und Weberei Blaichach vorm. Heinrich Gyr Blaichach, Actie 1.000 Mark März 1896. Gründeraktie (Auflage 3000, R 9) VF Großes Hochformat, schöne Umrahmung im Historismus-Stil mit Fabelwesen. Originalunterschrift Zellweger. 1850 gründeten die Schweizer Unternehmer Heinrich Gyr und Rudolf Zellweger (Zellweger Uster ist ein noch heute bekannter Textilmaschinenhersteller) in Blaichach unter Ausnutzung der Wasserkraft des Schwarzenbach eine Spinnerei und Weberei. Zweigwerke bestanden in Oberstdorf, Vorderhindelang und Oberdorf b. Vorderhindelang. 1896 Umwandlung des Unternehmens in eine AG. In guten Zeiten beschäftigte das Unternehmen über 1.100 Mitarbeiter. 1906 Neubau der Weberei in Blaichach. 1939-45 Inanspruchnahme großer Teile der Fabrikationsstätten durch verlagerte Rüstungsbetriebe, steht im AG-Handbuch. Konkret hieß das auch: Im Bereich der Spinnerei Blaichach bestand von Juli 1944 bis Mai 1945 ein Außenlager des KZ Dachau, in dem 800 Häftlinge für die Bayerischen Motorenwerke U- Boot-Motoren bauten. Letzter Großaktionär war die Textilfirma Ulrich Gminder AG, Reutlingen. 1960 Auflösung der AG und Verkauf aller Werke einschließlich der Wasserkraftanlagen an die Robert Bosch GmbH für die Produktion von Zündverteilern. Die Beschäftigten wurden größtenteils umgeschult. Heute ein wichtiger Bosch-Standort mit 2400 Mitarbeitern, gefertigt werden elektronische Komponenten (ABS und ESP) für die Automobilindustrie. Vorkriegsaktien dieses bedeutenden Unternehmens waren bislang völlig unbekannt. Nur 6 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Allgäuer Werk in Blaichach Los 102 Schätzwert 275-350 Allgäuer Baumwollspinnerei und Weberei Blaichach vorm. Heinrich Gyr Blaichach, Actie 1.000 Mark 29.12.1920 (Auflage 1500, R 8) EF-VF Großes Hochformat, schöne Umrahmung im Historismus-Stil mit Fabelwesen. Los 103 Schätzwert 500-650 Allgäuer Baumwollspinnerei und Weberei Blaichach vorm. Heinrich Gyr Blaichach, Actie 1.000 Mark Dez. 1921 (Auflage 500, R 12) VF Großes Hochformat, schöne Umrahmung im Historismus-Stil mit Fabelwesen. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 104 Schätzwert 150-200 Allgäuer Baumwollspinnerei und Weberei Blaichach vorm. Heinrich Gyr Blaichach, Actie 1.000 Mark Jan. 1923 (Auflage 7000, R 7) EF-VF Großes Hochformat, schöne Umrahmung im Historismus-Stil mit Fabelwesen. Los 105 Schätzwert 350-450 Allgäuer Baumwollspinnerei und Weberei Blaichach vorm. Heinrich Gyr Blaichach, Aktie 100 RM Juni 1935 (Auflage 9480, R 11) VF Nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden! Los 106 Schätzwert 75-125 Allgemeine Baugenossenschaft Stettin egmbh Stettin, 4,5 % Teilschuldv. 100 Mark Sept. 1912 (Auflage 2121, R 7) EF-VF Der Baugenossenschaft gehörten in Stettin Wohnhäuser am Hans-Hoffmann-, Graßmann-, Lorenz- und Hildebrandt-Weg. Los 107 Schätzwert 20-75 Allgemeine Boden-AG Berlin, Aktie 2.000 Mark April 1906. Gründeraktie (Auflage 3500, R 2) EF Erschließung eines großen Areals an der Prenzlauer Allee, im Laufe der Jahre wurden weitere Parzellen in Pankow und Weißensee hinzuerworben. Nach erfolgreichem Abschluß der Geschäfte seit 1928 in Liquidation. Großaktionäre waren Deutsche und Dresdner Bank. Los 108 Schätzwert 75-125 Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Berlin, 7 % Gold Debenture 500 $ 15.1.1925 (R 5) EF-VF Olivgrün/schwarzer Stahlstich, allegorische Vignette mit Elektromotor. Gründung 1883 durch Emil Rathenau als Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität, 1887 Umfirmierung in AEG. Beim Besuch der Weltausstellung in Philadelphia lernte Emil Rathenau die epochemachenden Erfindungen von Thomas A. Edison kennen. Es gelang ihm, die Patente für Deutschland zu erwerben. Zu Recht wird Rathenau als der Begründer der elektrischen Großindustrie in Deutschland bezeichnet. Was mit der Herstellung von Glühlampen begann, entwickelte sich bald zu einem Unternehmen, das auf allen Gebieten der Elektrotechnik eine führende Rolle Los 98 Schätzwert 90-180 ALBINGIA Versicherungs-AG Hamburg, Namensaktie Lit. D 1.000 RM März 1940 (Auflage 1000, R 4) EF+ Los 99 Schätzwert 30-75 Alexanderwerk AG Remscheid, Aktie 1.000 RM Juni 1941 (Auflage 1500, R 3) EF Gründung 1885 als GmbH, AG seit 1899. Hergestellt wurden mit bis zu 2.000 Beschäftigten Haushaltsmaschinen, Küchenmaschinen, Großküchen, Fleischverarbeitungs- und Aufschnittschneidemaschinen. 1917/18 Übernah- Nr. 105 Nr. 107 10

burg wurden enteignet. Die AG verlegte ihren Sitz 1950 nach Berlin, wurde dort abgewickelt und 1962 im Handelsregister gelöscht. Bislang völlig unbekannt gewesene frühe Ausgabe. spielte - lange blieb der Wettstreit mit Siemens & Halske um den ersten Platz unentschieden. Der Niedergang nach dem 2. Weltkrieg mündete schließlich 1985 in der Mehrheitsübernahme durch den Daimler-Benz-Konzern, der unter dem Vorstandsvorsitzenden Edzard Reuter (Sohn des legendären Berliner Nachkriegs-OB) vom Aufbau eines umfassenden Technologiekonzerns als Welt-AG träumte. Als auch dieser Traum ausgeträumt war, löste Daimler-Benz (nun unter Reuters Nachfolger Jürgen Schrempp) die AEG 1996 auf. Los 111 Schätzwert 50-125 Altenaer gemeinnützige Baugesellschaft Altena, Namensaktie 1.000 RM 10.5.1940 (Auflage 225, R 5) EF Gründung am 14.2.1870 als Altenaer Baugesellschaft mit einem Kapital von 20.000 Thalern, eingetragen am 25.3.1871. Später als Altenaer gemeinnützige Baugesellschaft AG firmierend. 1941 wurden im Zuge der Neuorganisation der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen die Spar- und Bauverein GmbH sowie die Gemeinnützige Baugesellschaft Nachrodt- Wiblingwerde GmbH übernommen. Bis 1942 baute die Gesellschaft 364 Häuser mit 1.320 Wohnungen. 1990 Umbenennung in Altenaer Baugesellschaft AG. Großaktionär ist die Stadt Altena mit 40,5 %, 12 Industriebetriebe und 2 Kreditinstitute halten zusammen 59,5 %. Braunkohlenwerke AG und die Stromverteilungsanlagen der Elektrizitätsgenossenschaft Langenleuba-Altenburg, gleich darauf auch die Ortsnetze von Meuselwitz (mit dem Thalacker - schen Elektrizitätswerk) und Rositz sowie 1913 das Elektrizitätswerk Lucka. Das Versorgungsgebiet umfaßte damit den Ostkreis des ehemaligen Herzogtums Altenburg nach der Eisenbahn Leipzig-Hof zu mit 102 Städten und Gemeinden. 1931 Fusion mit der schon zuvor in Personalunion geführten Stromversorgung Altenburg AG (gegr. 1923 als Strassenbahn und Elektrizitätswerk Altenburg AG). 1939/40 Übernahme der Versorgung der Gemeinden Prößdorf, Bünaurode und Falkenhain von der Reichswerke AG Hermann Göring Abt. Braunkohlenwerk Phönix. Großaktionär war die Thüringer Gasgesellschaft, Börsennotiz Leipzig. Ammendorfer Mühle Los 117 Schätzwert 10-50 Ammendorfer Papierfabrik Ammendorf bei Halle (Saale), Aktie 1.000 RM Okt. 1928 (Auflage 2000, R 2) UNC Los 109 Schätzwert 75-150 Allgemeine Rentenanstalt Lebens- und Rentenversicherungs-AG Stuttgart, Namens-Aktie 100 Goldmark 15.7.1924 (Auflage 6000, R 8) EF-VF Gründung bereits 1833 als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, 1923 Umwandlung in eine AG. 1991 Umfirmierung in Württembergische Lebensversicherung AG, 2000 Fusion mit der Wüstenrot Lebensversicherungs-AG. Los 112 Schätzwert 75-150 Altenburger Glashütte AG Altenburg, Aktie 1.000 Mark Sept. 1921 (Auflage 1500, R 7) EF-VF Gründung 1921. Herstellung und Verarbeitung von Glas und der Vertrieb dieser Erzeugnisse. Im März 1931 wurde der Konkurs eröffnet. Los 113 Schätzwert 150-200 Altenburger Glashütte AG Altenburg, Aktie 100 RM Juli 1927 (Auflage 500, R 9) EF Los 114 Schätzwert 100-125 Altenburger Land-Kraftwerke AG Altenburg, Aktie Lit. B 100 RM Aug. 1939 (R 9) EF Die Gesellschaft übernahm 1912 bei ihrer Gründung das Kraftwerk Rositz der Rositzer Los 115 Schätzwert 20-60 Altheide AG für Kur- und Badebetrieb Bad Altheide, Aktie 1.000 RM Mai 1941 (Auflage 1470, R 3) EF Gründung 1922. Erwerb und Weiterbetrieb des Unternehmens der Badeverwaltung Altheide GmbH in Altheide am Südhang des Heuscheuergebirges, außerdem Alleingesellschafter der Sanatoriumsgesellschaft Bad Altheide. Los 116 Schätzwert 200-250 Ammendorfer Papierfabrik Ammendorf bei Halle a.s., VZ-Aktie 1.000 Mark 14.1.1921 (Auflage 500, R 8) EF Schöne Jugendstil-Umrahmung in kräftigem erdrot. Die Gründung 1897 war wegen der Nähe zu Kohle und Wasser besonders begünstigt. 1898 wurde der Betrieb auf dem 272.000 qm großen Werksgelände mit zwei Papiermaschinen und zugehöriger Holzschleiferei aufgenommen. 1923 Erwerb der Gebr. Dietrich GmbH in Merseburg zur Sicherung des Zellstoffbedarfs. Zuletzt wurden auf vier Papiermaschinen täglich 110 t Papier und Karton hergestellt. Börsennotiz Berlin und Halle (später Leipzig). Beteiligt an der Papier-Harz und der Tapetenrohpapier GmbH (beide Berlin-Charlottenburg). Großaktionäre waren Delbrück, Schickler & Co. und die Dresdner Bank. Das Werk Ammendorf wurde 1946 von den Sowjets restlos demontiert, die Grundstücke und das Zellstoffwerk Merse- Los 118 Schätzwert 10-40 Ammendorfer Papierfabrik Ammendorf bei Halle (Saale), Aktie 100 RM 25.10.1929 (Auflage 5000, R 2) UNC Los 119 Schätzwert 40-100 Ammendorfer Papierfabrik Ammendorf bei Halle (Saale), Aktie 1.000 RM 25.10.1929 (Auflage 500, R 5) UNC Los 120 Schätzwert 30-75 AMYLO Deutsche Getreideimport Bank AG Münster i. W., Aktie 100 RM Febr. 1925 (Auflage 8000, R 4) EF-VF Überstempelt mit Amylo-Bank AG. Gründung am 13.9.1923. Am 8.5.1926 Firma umbenannt in Amylo-Bank AG. Betrieb von Bankgeschäften aller Art. 1934 Abschluss eines Vergleichsverfahrens, danach Abwicklung. Die HV vom 31.5.1939 genehmigte den Verkauf der Liquidationsmasse. Als Liquidationsrate gelangten 40% zur Auszahlung an die Aktionäre. Los 110 Schätzwert 125-200 Allgemeine Speditions-Gesellschaft AG Duisburg, Aktie 1.000 Mark 16.4.1910. Gründeraktie (Auflage 500, R 6) EF-VF Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet mit Reederei-Flagge. Gründung 1910 unter Übernahme der Firma Aug. Heuser GmbH, Duisburg. Schifffahrt sowie Spedition und Lagereibetrieb. Gehörte zur Bayerischen Rheinschiffahrtsgruppe (Rhenania- Konzern). Heute gehört Rhenania zur Wicaton Gruppe. Nr. 116 Nr. 122 11

Lindau (Anhalt) erworben. 1935 ging die AG in Liquidation. Übrigens entnehmen wir dem Verzeichnis der Aufsichtsratsmitglieder, daß es in Anhalt-Zerbst in der fürstlichen Familie mit der Zahngesundheit nicht sonderlich gut bestellt war, denn es gab dort den ehrbaren Beruf des Hofzahntechnikers. Aktien dieser Ges. waren bislang völlig unbekannt! Nur 5 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Gründung 1891. Die Textilfabrik in Berlin- Niederschöneweide stellte vor allem Plüsche für Spielwaren sowie Trikotfabrikate her. 1924 Erwerb der Plüsch-, Krimmer- und Teppichwerke GmbH in Katscher (O.-S.), die als zweites Werk fortgeführt wurden. Börsennotiz Berlin. 1940 nach Abschluss der Abwicklung gelöscht. Los 121 Schätzwert 30-80 Andreae-Noris Zahn AG Frankfurt a.m., Aktie 100 RM Nov. 1941 (Auflage 1000, R 4) UNC-EF Die 1923 gegründete J.M. Andreae AG geht auf eine vor über 150 Jahren in der Frankfurter Innenstadt von Johann Matthias Andreae eröffnete Material- und Farbwaaren-Handlung zurück. Sein Geschäftshaus kaufte er von der Dame Melber, einer Tante von Johann Wolfgang von Goethe. Aus der Fusion mit der Nürnberger Handelsgesellschaft Noris Zahn & Cie. entstand dann das noch heute als ANZAG börsennotierte Pharmagroßhandels-Unternehmen. Los 122 Schätzwert 300-400 Anhalt-Dessauische Landesbank Dessau, Aktie 20 RM 29.12.1924 (Auflage 10000, R 10) EF Uralte, bereits 1846 gegründete Regionalbank. Die Konzession vom 2.1.1847 gab der Bank auch das Notenprivileg. Außerdem anfangs auch als Hypothekenbank tätig. Die Bank besaß 18 Filialen und Depositenkassen u.a. in Ballenstedt, Bernburg, Cöthen, Calbe, Finsterwalde, Torgau, Wittenberg und Zerbst. Nach Gründung der Reichsbank 1871 verzichtete die Bank auf das Notenprivileg und gab später auch das Hypothekengeschäft auf (die umlaufenden Hypotheken-Pfandbriefe wurden gekündigt). Kommanditbeteiligungen bestanden bei den Bankgeschäften von Paul Schauseil & Co. in Halle a.s., Dingel & Co. in Magdeburg und beim Zörbiger Bankverein. In Berlin und Leipzig börsennotiert. Ab Aug. 1921 Interessengemeinschaft mit der Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig, die gleichzeitig eine namhafte Beteiligung übernahm. Im Mai 1932 in der großen Bankenkrise von der ADCA komplett übernommen worden, die Aktien wurden 4:1 getauscht. Bis dahin völlig unbekannt gewesen (da die Aktien ja 1932 in ADCA-Aktien getauscht wurden), nur 3 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden, dies ist das letzte noch verfügbare. Los 123 Schätzwert 450-600 Anhalt-Dessauische Landesbank Dessau, Aktie 100 RM 29.12.1924 (Auflage 14000, R 12) VF+ Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 124 Schätzwert 75-150 Anhaltische Kies- und Zementröhren Industrie AG Preußlitz, Aktie 500 RM 28.9.1936. Gründeraktie (Auflage nur 100 Stück,R 7) EF Gründung 1936. Handel mit Kies, Sand, Ton und sonstigem in Gruben abgebauten Material sowie Herstellung von Zementröhren und anderen Zement- oder Kiesfabrikaten. Am 24.5.1940 Konkurseröffnung. Los 125 Schätzwert 125-200 Anhaltische Kohlenwerke Frose in Anhalt, Aktie 1.000 Mark 6.5.1889 (Auflage 2500, R 6) VF 1867 wurden die Abbaurechte für die Froser Kohlenfelder durch das Bergamt zu Bernburg verliehen, es folgte die Gründung der Froser Braunkohlen-Bergbau AG mit der Braunkohlengrube Ludwig (später Umwandlung in Zeche Anhalt). 1881 Umwandlung der Gewerkschaft Zeche Anhalt in eine AG (Anhaltische Kohlenwerke). 1908 Sitzverlegung von Frose nach Halle a.s. und 1940 nach Berlin. Die Betriebe in der Sowjetzone wurden nach 1945 entschädigungslos enteignet. 1950 verlagert nach Berlin (West), 1983 umgewandelt in AK-Vermögensverwaltungs-GmbH, Berlin (West), heute mit Geschäftssitz in Düsseldorf. Anhaltisches Eisenmoorbad in Lindau 1911 Los 126 Schätzwert 225-300 Anhaltisches Eisenmoorbad Lindau AG Lindau in Anhalt, Aktie 200 RM 8.4.1927 (Auflage nur 50 Stück, R 10) EF Gegründet 1909 in Zerbst zwecks Ausnutzung der in den Lindauer Feldmarken gelegenen Moorlager zu Heilzwecken. 1924 unmittelbar neben dem Badehaus Errichtung eines Logierhauses zur Unterbringung von 24 Gästen und (allerdings nur für zwei Jahre) Verpachtung des Moorbades. 1933 wurde noch das Kurhaus in Los 127 Schätzwert 200-250 Anhaltisches Eisenmoorbad Lindau AG Lindau in Anhalt, Aktie 1.000 RM 8.4.1927 (Auflage nur 25 Stück,R 9) EF+ Los 128 Schätzwert 75-150 Anthrazitgrube Carl Friedrich AG für Bergbau u. verwandte Industrien Richterich bei Aachen, Aktie 100 RM Nov. 1938 (Auflage 3000, R 6) EF Gründung 1921 in Bochum, 1924 Sitzverlegung nach Richterich bei Aachen. Die Ges., deren Mehrheitsaktionär der Eschweiler Bergwerks-Verein war, besaß 95 % der Kuxe der Gewerkschaft Carl Friedrich Anthracitgrube im Wurmrevier und die Kuxenmehrheiten der Gewerkschaften Langendorf, Lohn, Altdorf, Altenburg und Pier. Alle diese Beteiligungen entwickelten sich ganz schlecht: Die Grube Carl Friedrich wurde 1927 stillgelegt und die Gewerkschaft 1943 liquidiert. 1951 stellte die völlig bedeutungslos gewordene AG das Kapital auf nur noch 60.000 DM um, 1954 wurde sie wegen Vermögenslosigkeit von Amts wegen gelöscht. Los 129 Schätzwert 30-75 Anton & Alfred Lehmann AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Juli 1922 (Auflage 5000, R 5) EF-VF Sehr schöner G&D-Druck mit Hermes-Kopf im Unterdruck. Los 130 Schätzwert 20-60 APAG Apollowerk AG Gößnitz (Kr. Altenburg), Aktie 100 RM 2.1.1939 (Auflage 1080, R 3) EF Die Fabrik besteht bereits seit 1863. Hergestellt werden Pumpen und Kompressoren sowie Gußerzeugnisse aller Art. 1922 Umwandlung der GmbH in die APAG Apollo-Plantectorwerk AG, ab 1938 APAG Apollowerk AG. Nach dem 2. Weltkrieg enteignet, 1993 als Apollowerk Gößnitz GmbH reprivatisiert. Los 131 Schätzwert 225-300 Arn. Georg AG Neuwied, Aktie 1.000 RM Okt. 1942 (Auflage nur 100 Stück, R 10) EF-VF Gründung 1877 als Einzelfirma. 1919 Umwandlung in eine AG, zugleich Zukauf von Gelände, Errichtung weiterer großer Fabrikhallen und Einrichtung einer Maschinenfabrik mit den modernsten Maschinen. Hergestellt wurden Eisenkonstruktionen aller Art, Wellblechbauten, Gittermaste, Stahlhäuser, Garagen, Stahltore etc., außerdem Lohnverzinkung. 1949 fusionsweise Übernahme der Norddeutsche Eisen-Schramm Kompressoren- AG (gegr. 1923 als Norddeutsche Eisengesellschaft AG bzw. Schramm Kompressoren- und Baumaschinen GmbH), die für Arn. Georg in Berlin als Werksvertretung fungierte. 1993/94 wurden Stahlbau und Verzinkerei, die zuletzt rd. 50 bzw. 25 Mio. DM Jahresumsatz machten, in Tochter-GmbH s ausgegliedert. Seitdem nur noch Vermögens-, Beteiligungs- und Grundstücksverwaltung. Bis heute im Freiverkehr Düsseldorf börsennotiert, Großaktionär ist der Fürst zu Wied. Bis dahin völlig unbekannt gewesen, nur 5 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Los 132 Schätzwert 75-200 Arno & Moritz Meister AG Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 2.1.1893. Gründeraktie (Auflage 1000, R 4) EF-VF Einzige jemals begebene Aktienemission dieser Gesellschaft, 1942 Heraufsetzung des Nennwertes auf 1.200 RM. Ursprünglich 1865 gegründete Spinnerei und Zwirnerei, Verbandwattefabrik. AG seit 1.10.1892. Spinnerei und Zwirnerei mit etwa 60.000 Spindeln einschl. 5.000 Zwirnspindeln (1943). Nr. 123 Nr. 126 Nr. 133 12

an mittelständischen Firmen (u.a. der Wiwa- Gerätebau GmbH, die für die berühmte Wienerwald-Brathendlkette die Hähnchen-Grillgeräte herstellte). 1982 Übernahme der Aktienmehrheit durch Erich K. Tittel (Vaihingen) und Umfirmierung in EKATIT Riedinger Verwaltungs-AG. 1984 Konkurs. Nr. 132 Nr. 134 Los 133 Schätzwert 40-80 Arnstädter Handschuhfabrik Julius Möller AG Arnstadt, Aktie 200 RM 5.2.1936 (Auflage 1200, R 4) UNC-EF Gründung 1918. Fabrikation und Vertrieb von Handschuhen jeglicher Art. Eine reine Familien- AG. Die Firma bestand noch 1954 als AG. Los 134 Schätzwert 75-150 Arterner Elektrizitätswerke AG Artern, Aktie 1.000 Mark 1.1.1921 (Auflage 400, R 5) EF Gründung 1893. Betrieb einer elektrischen Beleuchtungs- und Kraftübertragungsanlage. 1941 umbenannt in Städtische Elektrizitätswerke Artern AG. Großaktionär: Stadt Artern. Los 135 Schätzwert 75-125 ARWIES Wiesbadener Schokoladenwerke AG Wiesbaden-Biebrich, VZ-Aktie 5 RM 1.10.1925 (Auflage 1000, R 8) EF Gründung im März 1922 zum Erwerb und Fortbetrieb des unter der Firma Aug. Reith, Wiesbaden betriebenen Fabrikationsgeschäftes. 1932 wurde der Betrieb nach mehrmaligen erfolglosen Sanierungen stillgelegt. Gründungskapital 250.000 M (Lit. A), 1905 auf 500.000 M verdoppelt (Lit. B). Schon 1865 hatte mit der Eröffnung der Bahnstrecke Dessau- Aschersleben-Halberstadt der Kali- und Salzbergbau sowie der Braunkohlenbergbau (vor allem im benachbarten Nachterstedt) einen großen Aufschwung genommen. Wer aber annimmt, diese Ges. habe sich mit den direkt vor ihrer Haustür liegenden Möglichkeiten begnügt, der irrt: Man nutzte nur das hier vorhandene bergbauliche Know- How und Kapital, aber Unternehmenszweck waren Petrol-, Kali- und Steinkohlenbohrungen bei Targowiska und Lezany im fernen Galizien. Mit dem für die Achsenmächte verlorenen 1. Weltkrieg endete mit dem Zerfall der Donaumonarchie auch dieses Abenteuer in deren vormals östlichstem Zipfel. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 137 Schätzwert 200-250 Ascherslebener Bergwerksgesellschaft mbh Aschersleben, Anteilschein Lit. B (Unterdruck gelb) 5.000 Mark 13.9.1905 (R 10, entsprach 2 % des Kapitals), ausgestellt auf die Ascherslebener Bank, Gerson, Kohen & Co. KG VF Dekorative Umrahmung aus Laubgirlanden, Originalunterschriften. Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 138 Schätzwert 200-250 Ascherslebener Bergwerksgesellschaft mbh Aschersleben, Anteilschein Lit. A (Unterdruck altrosa) 10.000 Mark 6.9.1905 (R 9, entsprach 4 % des Kapitals), ausgestellt auf die Ascherslebener Bank, Gerson, Kohen & Co. KG VF Dekorative Umrahmung aus Laubgirlanden, Originalunterschriften. Los 140 Schätzwert 30-80 Asphaltwerke R. Tagmann AG Leipzig, Aktie 100 RM Febr. 1933 (Auflage 450, R 4) EF Gründung 1885 als Leipziger Asphaltwerk R. Tagmann, seit 1923 AG als Asphaltwerke R. Tagmann AG, ab 1934 R. Tagmann Straßenbau-AG. Los 141 Schätzwert 75-150 Assecuranz Union von 1865 Hamburg, Namensaktie 1.000 Mark Juni 1916 (Auflage 4000, R 5) EF Gründung 1865, Übernahme von Assekuranzen gegen jede Art von See-, Fluss-, Revier-, Hafen- und Landtransportgefahr sowie Feuer- Rückversicherung. Die Gesellschaft stand der Janus Hamburger Versicherungs-AG und der Neptunus Assecuranz Compagnie nahe. 1931 Konkurs. Börsennotiz: Berlin und Freiverkehr Hamburg. Los 142 Schätzwert 50-100 Assecuranz Union von 1865 Hamburg, Namensaktie 1.000 Mark Juli 1921 (Auflage 12000, R 5) EF Los 144 Schätzwert 75-150 Augsburger Kammgarn-Spinnerei Augsburg, Namensaktie 100 RM 24.11.1941 (Auflage 642, R 7) VF Ursprünglich betrieb der Kaufmann J. Fr. Merz in Nürnberg eine Schafwollgroßhandlung, aus der eine Kammgarnspinnerei mit Pferdebetrieb hervorging. Wegen der viel günstigeren Wasserkraft ging Merz 1836 nach Augsburg und errichtete hier an der Schäfflerbachstraße die mit 3.000 Spindeln damals größte Kammgarn- Spinnerei im Gebiet des Deutschen Zollvereins. 1845 Umwandlung in eine AG. 1925 Übernahme der Werdener Feintuchwerke AG in Essen- Werden (1963 wieder abgestoßen). Die größte deutsche Kammgarnspinnerei kämpfte sehr lange, wurde aber Ende 2001 dann doch eines der letzten Opfer der Krise der deutschen Textilindustrie. Los 145 Schätzwert 30-75 August Enders AG Oberrahmede i.w., Aktie 1.000 RM 17.12.1929 (Auflage 760, R 4) EF Gegründet 1923 zwecks Übernahme und Fortsetzung der August Enders GmbH. Verarbeitung von Eisen, Metall und anderen Werkstoffen. 1984 Übernahme des Bereichs Campinggeschirr etc. durch Colsmann & Co., heute Enders Colsmann AG, Werdohl. Los 136 Schätzwert 200-250 Ascherslebener Bergwerksgesellschaft mbh Aschersleben, Anteilschein Lit. B (Unterdruck altrosa) 2.000 Mark 3.7.1905 (R 11), ausgestellt auf die Ascherslebener Bank, Gerson, Kohen & Co. KG VF Dekorative Umrahmung aus Laubgirlanden, Originalunterschriften. Die Gründung initiierte 1904 die seinerzeit in der Branche sehr bekannte Heinrich Lapp AG für Tiefbohrungen, Aschersleben, im Verein mit der Ascherslebener Bank, Gerson, Kohen & Co. KG. Los 139 Schätzwert 30-75 Aspanger Kaolin- und Steinwerke AG Wien, Aktie 1.000 RM Sept. 1940 (Auflage 300, R 5) EF Gründung 1909 als Niederösterreichische Kaolin- und Steinwerke AG, ab 1939 Aspanger Kaolin- und Steinwerke AG. 1994 Reorganisation durch Eingliederung des Betriebes in den Zitronensäurehersteller Jungbunzlauer. 1998 Änderung der Firmierung in Aspanger Bergbau und Mineralwerke GmbH. Nr. 140 Los 143 Schätzwert 75-150 Augsburger Buntweberei vorm. L. A. Riedinger Augsburg, Aktie 1.000 RM 27.3.1928 (Auflage 3500, R 7) UNC-EF Gründung 1865 durch Ludwig August Riedinger, 1880 Umwandlung in eine AG (Augsburger Buntweberei vormals L. A. Riedinger). 1952 mehrheitlicher Erwerb der AURA-Weberei GmbH, Augsburg. Umfirmierungen 1961 in Buntweberei Riedinger, 1964 in Riedinger Textil-AG und 1971 in Riedinger Jersey AG. Das Unternehmen war nun der größte Jerseyhersteller Europas. Börsennotiz München, Großaktionär war der Dierig-Konzern. 1980 wurden alle Betriebsteile (Spinnerei, Färberei und Ausrüstung, Strickerei) wegen der anhaltenden Textilkrise stillgelegt. Ab 1981 Vermietung der vorhandenen Liegenschaften sowie Beteiligungen Los 146 Schätzwert 50-125 August Schmits Kohlengroßhandlung AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 14.8.1923 (Auflage 200, R 5) UNC-EF Nennwert auf 1.800 RM heraufgesetzt. Gegründet 1923 unter Übernahme der Beußeleck Grundstücks-AG. Vertrieb von Brennstoffen aller Art und deren Nebenerzeugnissen, hauptsächlich Handel mit Braunkohle und Briketts. Großaktionär (1943): Ilse, Bergbau AG. 1952 als vermögenslose Gesellschaft von Amts wegen gelöscht. 13

AG fusioniert. Auf Betreiben der baden-württembergischen Landesregierung unter Erwin Teufel übernahm die öffentlich-rechtliche Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) 2001 die Aktienmehrheit der BW-Bank. Danach wurden die Kleinaktionäre per Squeeze-out rausgeworfen und die BW-Bank als unselbständige Anstalt ab 1.8.2005 vollständig in die LBBW integriert. Los 154 Schätzwert 50-150 Badische Maschinenfabrik und Eisengießerei vormals G. Sebold etc. Durlach, Aktie 1.000 Mark 15.2.1912 (Auflage 500, R 4) EF-VF Gründung 1885. Spezialität: Maschinen und Einrichtungen für Eisen-, Stahl-, Temper- und Metallgiessereien, Sandstrahlgebläse für verschiedene Zwecke, Maschinen und Einrichtungen für Zündholzfabriken, Gerbereien und Lederfabriken. Mit eigenem Eisenbahnanschluss. Ab 1949 Badische Maschinenfabrik AG Seboldwerke, Karlsruhe. Die BMD Badische Maschinenfabrik Durlach GmbH stellte 2002 ihre Produktion ein. Los 152 Schätzwert 25-125 Badische Bank Mannheim, Actie 2. Emission 200 Thaler = 350 Gulden 30.12.1871 (Auflage 15000, R 1) EF-VF Äußerst dekoratives Stück mit allegorischer Umrahmung, Originalunterschriften. Thyssen Krupp-Stahl in Duisburg, Giesshalle Hochofen 2 Los 147 Schätzwert 100-125 August Thyssen-Hütte AG Duisburg-Hamborn, 4,5 % Teilschuldv. 500 RM Dez. 1937 (Auflage 9000, R 10) EF- Originalunterschriften. Für diese Anleihe hatten die Vereinigten Stahlwerke eine Bürgschaft übernommen, dort mit Faksimile-Unterschrift Poensgen. Begründer des Thyssen-Konzerns war August Thyssen. Sein Vater Friedrich Thyssen betrieb in Eschweiler zunächst ein Drahtwalzwerk, dann ein Bankgeschäft. 1871 gründete August Thyssen in Mülheim (Ruhr) mit der KG Thyssen & Co. ein Puddel- und Walzwerk. 1885 begann er, mit dem Aufkauf von Kuxen der Gewerkschaft Deutscher Kaiser eine eigene Kohlengrundlage zu schaffen (1888 wurde er dort Vorsitzender des Grubenvorstands). Seine spätere Struktur erlangte der Thyssen-Konzern 1919, als die Gewerkschaft Deutscher Kaiser unter Übernahme der gesamten Thyssen schen Unternehmungen ihren Namen in Gewerkschaft August Thyssen- Hütte änderte. Der Bergwerksbesitz wurde dann in die Gewerkschaft Friedrich Thyssen ausgegliedert. Am 5.5.1926, kurz vor seinem Tod, unterzeichnete August Thyssen noch den Vertrag zur Einbringung dieser Unternehmen in die Vereinigte Stahlwerke AG. AG wurde die August Thyssen-Hütte erst 1933, als die Vereinigten Stahlwerke die Thyssen-Betriebe in eine eigene AG ausgliederten. Unter gleichem Namen entstand 1953 die AG neu, als letzte der Nachfolgegesellschaften der von den Alliierten zerschlagenen Vereinigte Stahlwerke AG. 1977 Umfirmierung in Thyssen AG, heute ThyssenKrupp. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 148 Schätzwert 40-60 August Thyssen-Hütte AG Duisburg-Hamborn, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 RM Dez. 1937 (Auflage 22000, R 8) EF Originalunterschriften. Für diese Anleihe hatten die Vereinigten Stahlwerke eine Bürgschaft übernommen, dort mit Faksimile-Unterschrift Poensgen. Bislang, ebenso wie das folgende Los, völlig unbekannt gewesen! Los 150 Schätzwert 40-60 August Thyssen-Hütte AG Duisburg-Hamborn, 5 % Teilschuldv. 1.000 RM Dez. 1937 (Auflage 21000, R 8) UNC Originalunterschriften. Für diese Anleihe hatten die Vereinigten Stahlwerke eine Bürgschaft übernommen, dort mit Faksimile-Unterschrift Poensgen. Los 151 Schätzwert 25-125 Badische Bank Mannheim, Actie 350 Gulden = 200 Thaler 1.10.1871. Gründeraktie (Auflage 15000, R 1) EF- Äußerst dekoratives Stück mit allegorischer Umrandung, Originalunterschriften. Ursprünglich errichtet 1870 als Badische Bank in Mannheim, eine Privatbank mit Notenbank- Privileg (auf das erst 1931 verzichtet wurde). Seit 1923 Vertrauensbank des Badischen Staates, der 1931 durch Übernahme eines größeren, bis dahin von der Deutschen Bank gehaltenen Aktienpaketes auch Mehrheitsaktionär wurde. 1932 Sitzverlegung nach Karlsruhe, weitere Niederlassungen bestanden in Freiburg i.b. (seit 1937, ehem. Bankgeschäft Carl Trautwein), Pforzheim (seit 1935/36, ehem. Bankhaus Carl Schmitt & Cie. sowie der Pforzheimer Bankverein) und zeitweise Straßburg (Elsaß). 1977 mit der Württembergischen Bank (früher: Württ. Notenbank) und der Handelsbank Heilbronn AG zur Baden-Württembergische Bank Los 153 Schätzwert 75-150 Badische Gas- und Elektrizitätsversorgung AG Lörrach, VZ-Aktie Lit. C 1.000 RM 4.3.1925 (Auflage nur 100 Stück, R 7) VF+ Gegründet 1923. Gas- und Stromversorger für den Raum Lörrach. Jüngst schloss sich die Gesellschaft mit anderen südbadischen Energieversorgern zu badenova AG & Co. KG mit Sitz in Freiburg zusammen. Los 155 Schätzwert 50-100 Badische Maschinenfabrik und Eisengießerei vormals G. Sebold etc. Durlach, Namens-VZ-Aktie 1.000 Mark Jan. 1921 (Auflage 300, R 4) EF+ Los 156 Schätzwert 125-200 Badische Tabakmanufaktur Roth-Händle AG Lahr i. Baden, Aktie 100 RM 15.1.1940 (Auflage nur 50 Stück, R 7) EF Gründung 1890 als Elsässische Tabakmanufaktur AG in Strassburg i.e., hervorgegangen aus der schon lange bestehende Tabakfabrik von J. Schaller & Bergmann in Strassburg- Neudorf. Kurz nach der Jahrhundertwende Übernahme mehrerer Beteiligungen an weiteren Tabakfabriken in Hanau, Bingen, Berlin und Dresden. 1919 wurde die Fabrik in Strassburg von den Franzosen beschlagnahmt. Die Hauptaktionäre reagierten darauf mit der Überleitung der Produktion auf die 1920 in Frankfurt a.m. gegründete Badische Tabakmanufaktur Roth- Händle GmbH. Dieses Unternehmen wurde 1922 in eine AG umgewandelt, 1928 Sitzverlegung nach Lahr im Schwarzwald. 1942 wurden beide Unternehmen, die sich auf beiden Seiten des Rheins praktisch vis-à-vis gegenüberlagen, noch einmal für kurze Zeit zusammengefügt. Bekannteste Marken sind schon seit Mitte der 30er Jahre Roth-Händle und Reval. Heute als GmbH eine 100 %ige Tochter von Reemtsma. Los 157 Schätzwert 75-150 Badische Tabakmanufaktur Roth-Händle AG Lahr i. Baden, Aktie 1.000 RM 15.1.1940 (Auflage 295, R 4) UNC-EF Los 158 Schätzwert 75-150 Badische Tabakmanufaktur Roth-Händle AG Lahr i. Baden, Aktie 10.000 RM 15.1.1940 (Auflage 170, R 5) UNC-EF Los 149 Schätzwert 75-100 August Thyssen-Hütte AG Duisburg-Hamborn, 5 % Teilschuldv. 500 RM Dez. 1937 (Auflage 7000, R 9) UNC-EF Originalunterschriften. Für diese Anleihe hatten die Vereinigten Stahlwerke eine Bürgschaft übernommen, mit Faksimile-Unterschrift Poensgen. Nr. 158 Nr. 160 14

1869 in Linz als Bank für Oberösterreich und Salzburg. Finanzierte die Oberbank vor 1955 vor allem die Industrie, so wandelte sich die börsennotierte Regionalbank später von der Kommerzbank zur Universalbank. Noch 1955 gab es in Oberösterreich, Salzburg und Niederösterreich nur 17 Filialen. 1998 war die Oberbank mit 94 Filialen (darunter seit 1985 St. Pölten, 1988 Wien, 1990 München, 1998 Eisenstadt) eine der größten Regionalbanken in Österreich geworden. Los 159 Schätzwert 225-300 Bamberger Kalikofabrik AG Bamberg, Aktie 1.000 RM 30.6.1928 (Auflage 805, R 10) EF Gründung 1863 als Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt Bamberg AG, 1917 umbenannt wie oben. In dem Werk Mußstraße 1-13 wurden mit 300-400 Mitarbeitern insbesondere Bucheinbandstoffe, Baumwoll- und Zellwollrohgewebe sowie Kunstleder hergestellt. Großaktionär: The Winterbottom Book Cloth Co. Ltd., Manchester, deren Inhaber Mr. Winterbottom später in dem stets zu Silvester aufgeführten Schwank Dinner for One zu unsterblicher Berühmtheit gelangte. 1965 in eine GmbH umgewandelt. Vorkriegsaktien dieser AG waren bislang vollkommen unbekannt, nur 5 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Los 160 Schätzwert 150-250 Bank für Bauten Dresden, Aktie 1.000 Mark 29.11.1899. Gründeraktie (Auflage 3000, R 6) EF-VF Die Gesellschaft besaß in bester Innenstadtlage (Waisenhausstraße, Prager Straße, Trompeterstraße) Geschäfts- und Wohnhäuser sowie das Central-Theater, das Universum Tonfilmtheater, das Tanzkabarett Frascati und den Augustiner-Keller. Börsennotiz Dresden, später Leipzig. 1936 in Aktiengesellschaft für Bauten umfirmiert. Die noch heute bestehende Gesellschaft erhielt nach der Wende ihre Grundstücke zurückübertragen. Wegen des immensen Wertes spielten sich auf den Hauptversammlungen ab 1990 zwischen den zerstrittenen Familien-Aktionären filmreife Szenen ab, die Dallas und Denver in nichts nachstehen. 1941 umbenannt in Volksbank Magdeburg egmbh. 1943 Aufnahme der Sparer-Haus- und Wohnungsgenossenschaft Magdeburg egmbh durch Verschmelzung. Beim Bombenangriff vom 16.1.1945 wird die Bankzentrale weitgehend zerstört, wichtige Unterlagen verbrennen. Auf der Grundlage entsprechender SMAD-Befehle wird die Bank am 13.9.1945 in der Olvenstedter Str. 10 wieder eröffnet sowie 1946 umbenannt in Bank für Handwerk und Gewerbe egmbh und in die Otto-von-Guericke-Str. 65 umquartiert. 1965 Verschmelzung mit der Bank für Handel und Gewerbe egmbh in Niederndodeleben. Beim 50- jährigen Bestehen 1966 hat die Bank 45 Mitarbeiter, Zweigstellen in Sudenburg, Buckau, Barby und Niederndodeleben und auch zu DDR-Zeiten noch 1150 Mitglieder. Erneut umbenannt 1970 in Genossenschaftsbank für Handwerk und Gewerbe und 1974 in Genossenschaftskasse für Handwerk und Gewerbe der Deutschen Demokratischen Republik Magdeburg. Die Bank unterlag nun der Aufsicht der Stadtverordnetenversammlung und des Rates und war die viertgrößte ihrer Art in der DDR. Nach der Wende zum 1.4.1990 wieder zurückbenannt in Volksbank Magdeburg eg. Zum 1.10.1990 zieht die Bank nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten in ihr heutiges Domizil Breiter Weg 212. 1991 Aufnahme der Raiffeisenbank Magdeburg eg durch Verschmelzung. 1992 Errichtung einer Zweigniederlassung in Wolmirstedt. In dieser Form ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Befehls geschlossen. Die Liquidation der Bank für Mittelsachsen führte die Sächsische Landesbank durch. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 166 Schätzwert 20-60 Bank für Mittelsachsen AG Mittweida, Aktie 100 RM 15.4.1929 (Auflage 1000, R 3) EF Gründung 1879 als Spar- und Kredit-Bank Mittweida, 1920 umbenannt in Bank für Mittelsachsen. Filialen in Chemnitz, Frankenberg und Waldheim. Zuletzt eng an die Sächsische Staatsbank angelehnt. Börsennotiz: Chemnitz, später Leipzig. 1945 auf Grund eines SMAD- Befehls geschlossen. Die Liquidation der Bank für Mittelsachsen führte die Sächsische Landesbank durch. Los 167 Schätzwert 40-80 Bank für Mittelsachsen AG Mittweida, Aktie 1.000 RM 15.4.1929 (Auflage 300, R 4) UNC Los 171 Schätzwert 50-100 Bank für Oberdonau und Salzburg Linz / Donau, Aktie 1.000 RM Nov. 1941 (Auflage 3200, R 5) EF Los 172 Schätzwert 40-80 Bank für Tirol und Vorarlberg AG Innsbruck, Aktie 100 RM April 1940 (R 4) EF Gegründet 1904 von der Verkehrsbank in Wien unter Übernahme der Bankfirmen Payr & Sonvico in Innsbruck, Ludwig Brettauer sel. Erben in Bregenz und Oskar Sohm s Wwe. in Bregenz. 1926 Fusion mit der Tiroler Hauptbank und Übernahme der Agrarbank der Alpenländer, 1930 Fusion mit der Tiroler Landesbank AG. Überregionale Aktivitäten begannen 1989 mit der Eröffnung einer Filiale in Wien, danach weitere Standorte in Bozen, Verona und Padua (Italien), Staad (Schweiz, 2004) sowie Augsburg, Memmingen, Rosenheim, München, Ravensburg/Weingarten und Stuttgart (Deutschland, ab 2006). Die Aktienmehrheit lag bei der Creditanstalt-Bankverein, ein weiteres Paket bei der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank; seit 1986 in Wien börsennotiert. Los 168 Schätzwert 75-120 Bank für Mittelsachsen AG Mittweida, Aktie 1.000 RM 26.9.1933 (Auflage nur 100 Stück, R 6) UNC Los 161 Schätzwert 30-80 Bank für Handel und Gewerbe AG Kattowitz, Aktie 1.000 RM 5.6.1942 (Auflage 400, R 4) EF Gegründet 1922 zum Betrieb von Bankgeschäften aller Art. 1942 wurde die Satzung neu gefasst. Großaktionär (1943): Deutsche Zentralgenossenschaftskasse, Berlin (95%). Los 162 Schätzwert 400-500 Bank für Handel und Grundbesitz (Volksbank Magdeburg) egmbh Magdeburg, Anteilschein 150 RM 2.10.1942 (R 12), ausgestellt auf Dr. med. Paul Laval, Magdeburg. Volksbank Magdeburg überdruckt auf altem Anteilschein der Bank für Handel und Grundbesitz VF Abheftlochung, Originalunterschriften. Gründung 1916 wegen der herrschenden Finanzierungs-Notlage als Genossenschaft Magdeburger Hausbesitzer zur Beschaffung und Sicherung von Hypotheken egmbh auf Initiative des Verbandes der Hausbesitzervereine Magdeburgs mit Unterstützung der Stadtverwaltung. Genosse konnte nur werden, wer Mitglied in einem Hausbesitzerverein war. 1925 umbenannt in Bank für Handel und Grundbesitz egmbh. Fortan betrieb die Bank alle Arten von Bankgeschäften für Ihre Mitglieder sowie auch für Nichtmitglieder das Depositengeschäft. 1929 Bezug eines neuen Gebäudes in der Otto-von-Guericke-Str. 40 a. Seit Mitte 1933 Mitglied im Mitteldeutschen Genossenschaftsverband (Schultze-Delitzsch) e.v. Ende Los 163 Schätzwert 75-150 Volksbank Magdeburg egmbh Magdeburg, Anteilschein 150 RM 30.9.1943 (R 6), ausgestellt auf Frau Auguste Baenziger geb. Wohlfahrt, Bad Salzelmen UNC Originalunterschriften. Los 164 Schätzwert 225-350 Volksbank Magdeburg egmbh Magdeburg, Anteilschein 150 RM 6.3.1944 (R 8), ausgestellt auf Justizwachtmeister Franz Gemsas, Magdeburg EF+ Originalunterschriften. Bislang unbekannt gewesener Jahrgang, nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 165 Schätzwert 200-250 Bank für Mittelsachsen AG Mittweida, Aktie 1.000 Mark 21.12.1922 (Auflage 40000, R 10) VF+ Gründung 1879 als Spar- und Kredit-Bank Mittweida, 1920 umbenannt in Bank für Mittelsachsen. Filialen in Chemnitz, Frankenberg und Waldheim. Zuletzt eng an die Sächsische Staatsbank angelehnt. Börsennotiz: Chemnitz, später Leipzig. 1945 auf Grund eines SMAD- Los 169 Schätzwert 50-100 Bank für Mittelsachsen AG Mittweida, Aktie 100 RM 2.1.1938 (Auflage 1500, R 5) UNC Los 170 Schätzwert 40-80 Bank für Oberdonau und Salzburg Linz / Donau, Aktie 100 RM Nov. 1941 (Auflage 28000, R 5) EF Die heutige Oberbank (bis 1998 Oberbank, Bank für Oberdonau und Salzburg AG) wurde Los 173 Schätzwert 20-60 Bankverein Artern, Spröngerts, Büchner & Co. KGaA Artern, Aktie 20 RM 31.5.1925 (R 2) EF Gründung 1862 als Arterner Darlehns-Verein, ab 1895 Bankverein Artern, Spröngerts, Büchner & Co. KGaA. Abteilungen in Rossleben a.u., Rossla a.harz, Nebra a.unstrut, Allstedt i.thür. und Sangerhausen. 1940 wurde die bisherige KGaA in eine reine AG umgewandelt. 1950-1986 treuhändische Verwaltung und Abwicklung des Westvermögens in Mülheim a.d.r. Los 174 Schätzwert 50-125 Bankverein für Nordwestdeutschland AG Bremen, Aktie 100 RM Mai 1925 (Auflage 18000, R 5) EF Gründung 1880 als Bremer Gewerbebank, von 1897 bis 1921 Firmierung als Bank für Handel und Gewerbe. Betrieb eines allgemeinen Bank- 15

geschäfts und aller damit zusammenhängenden Geschäfte. 1920 Erwerb sämtlicher Anteile der Spar- und Leihbank GmbH Thedinghausen (1936 aufgelöst, 1939 Übertragung der Depositenkasse Thedinghausen auf die Braunschweigische Staatsbank), 1922 Übernahme des Bremer Bank-Vereins Bremerhaven. 1926 wurden die Niederlassungen in Bremerhaven und Wesermünde an die J. F. Schröder Bank KaA übertragen. Börsennotiz Berlin bis 1926, Bremen bis 1932. 1945 Verschmelzung mit der Bremer Kreditbank AG zum Bankverein Bremen. Los 175 Schätzwert 200-250 Bankverein zu Mayen Mayen, Aktie 100 RM 28.2.1939 (Auflage 3750, kpl. Aktienneudruck w/ Neustückelung, R 9) EF-VF Gründung 1873 durch örtliche Gewerbetreibende. In Andernach bestand eine Zweigniederlassung unter der Firma Andernacher Bank. Zeitlebens eine winzige Regionalbank mit kaum mehr als 10 Angestellten. 1954 auf die Commerz- und Credit-Bank AG in Frankfurt/Main (ein Teilinstitut der von den Alliierten 1952 zerschlagenen Commerzbank) verschmolzen worden. Ganz leichte Randbräunungen. bau Mast AG wieder auf, in den 1960er Jahren Stilllegung. Heute ist das Areal ein Wohngebiet. Sämtliche Emissionen dieser AG (dieses und die nächsten drei Lose) waren bis zum Erscheinen im Reichsbankschatz völlig unbekannt. Los 177 Schätzwert 75-150 Beton- und Tiefbau Mast mit Basbecker Baustoffindustrie AG Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1938 (Auflage 200, R 6) UNC Los 178 Schätzwert 300-400 Beton- und Tiefbau Mast mit Basbecker Baustoffindustrie AG Berlin, Aktie 500 RM Mai 1942 (Auflage nur 10 Stück, R 12) VF Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Randschäden links fachgerecht restauriert. Los 179 Schätzwert 75-150 Beton- und Tiefbau Mast mit Basbecker Baustoffindustrie AG Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1942 (Auflage 265, R 6) UNC Bemittelte, durch Vermietung von Wohnungen und durch Ermöglichung des allmählichen Erwerbs von Einzelwohnungen zur Verbesserung der Hamburger Wohnungsverhältnisse beitragen. 1922 wurden Neubauten mit 265 Wohnungen in Barmbeck, belegen zwischen Adler-, Ahrensburger-, Pestalozzistraße und Lämmersieth, fertiggestellt. 1942 Umbenennung in Bau-Verein zu Hamburg AG. Heute konzentriert sich das Tätigkeitsgebiet auf die Bestandsentwicklung von Wohnimmobilien in etablierten Lagen, Erstellung von Neubauten, vorrangig aber Privatisierung, Altbausanierung und städtebauliche Fortentwicklung sowie Revitalisierung von Büro- und Geschäftshäusern. Der Objektbestand der Gesellschaft setzt sich hauptsächlich aus traditionellen Wohnanlagen zusammen, die in den 20er und 30er Jahren sowie nach dem 2. Weltkrieg errichtet wurden. Hauptaktionär ist mit fast 50 % die Wünsche AG, Hamburg. Ausgestellt auf die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt AG. Los 181 Schätzwert 175-300 Bau-Verein zu Hamburg (vorm. Bauund Spar-Verein zu Hamburg) AG Hamburg, Namensaktie 1.000 Mark 2.1.1906 (Auflage 500, R 7) EF Los 184 Schätzwert 200-250 Baumwollspinnerei am Stadtbach Augsburg, Aktie 400 RM 1.6.1932 (Auflage 9500, R 8) EF Gründung 1851. Herstellung von rohen einfachen Garnen: Baumwollgarne, Zellwollgarne, Baumwollmischgarne und Flockenbastmischgarne. Werke Stadtbach, Wertach und Senkelbach. Großaktionär war seit 1929 die Christian Dierig AG im schlesischen Langenbielau, die nach dem Krieg ihren Sitz nach Augsburg verlegte (heute: Dierig Holding AG) und sich die Baumwollspinnerei am Stadtbach 1951 vollständig eingliederte. Bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 12 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Los 176 Schätzwert 75-150 Basbecker Portland Zement- und Tonwerke AG Basbeck, Kreis Neuhaus a. Oste, Aktie 1.000 RM Juli 1929 (Auflage 740, R 5) UNC-EF Gründung 1922 im heutigen Landkreis Cuxhaven als Basbecker Tonwerke, 1929 umbenannt wie oben. Herstellung und Vertrieb von Tonwaren aller Art (Mauersteine, Dachziegel, Drainröhren u.dergl.). 1938 Verschmelzung mit der 1905 gegr. Beton- und Tiefbaugesellschaft Mast mbh in Berlin. Heute Beton- und Tiefbau Mast Hermann Hein AG, Berlin. Der Ursprungsbetrieb in Basbeck nahm seine Tätigkeit 1948 unter dem Namen Basbecker Baustoffindustrie, Zweigniederlassung der Beton- und Tief- Los 180 Schätzwert 175-300 Bau-Verein zu Hamburg (vorm. Bauund Spar-Verein zu Hamburg) AG Hamburg, Namensaktie 1.000 Mark 2.1.1904 (Auflage 1000, R 7) EF Gründung am 16.12.1903 zur Fortführung der 1892 gegr. Bau- und Sparverein zu Hamburg egmbh. Die Gesellschaft wollte durch Beschaffung gesunder, billiger Wohnungen für weniger Los 182 Schätzwert 100-125 Baugenossenschaft Dresden-Land egmbh Dresden, Namens-Anteilschein o.n. 15.7.1943 (R 10) VF Originalunterschriften. Als eines der ersten Projekte erschloß die Genossenschaft mit nach einheitlichem Konzept errichteten Reihen- und Doppelhäusern in Niedersedlitz den Rosenweg im Zusammenhang mit dem Bau der sog. Blumensiedlung, womit an die einst in den östlichen Dresdner Vororten zahlreich ansässigen Gärtnereien erinnert werden sollte. Ein weiteres großes Vorhaben war 1919/20 die Wohnsiedlung in der Talstraße in Dresden-Cossebaude. Der teilweise wegweisende Baustil dieser Genossenschaft ist auch in einigen Architekturzeitschriften besprochen. Als 1943er Jahrgang ein Einzelstück im Reichsbankschatz. Los 185 Schätzwert 20-60 Baumwollspinnerei am Stadtbach Augsburg, VZ-Aktie 400 RM Juni 1933 (Auflage 11000, R 2) EF G & D-Druck. Die Zementfabrik um 1930 Los 183 Schätzwert 20-60 Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg AG Erlangen, Aktie 100 RM April 1927 (Auflage 34000, R 2) EF Gründung 1880 als Spinnerei und Weberei Erlangen. Herstellung von Garnen, Zwirnen und Geweben aus Baumwolle, Zellwolle und Kunstseide. 1927 Fusion mit der Oberfränkisches Textilwerk AG und der Mech. Baumwoll-Spinnerei und Weberei Bamberg AG zur Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg AG. Spinnereien und Webereien in Erlangen, Wangen (mit Ausrüstungsbetrieb) und Bamberg, außerdem Webereien in Schwarzenbach (Saale) und Zeil (Main). Zuletzt als ERBA firmierend und erst vor wenigen Jahren in Konkurs gegangen. Los 186 Schätzwert 100-200 Baumwollspinnerei Germania Epe i. Westfalen, Aktie 1.000 Mark 1.4.1913 (Auflage 500, R 5) EF-VF Gründung 1897 unter der Firma Baumwollspinnerei Germania. Vollstufiger Betrieb, neben zwei Baumwollspinnereien waren auch Zwirnerei, Weberei, Färberei, Bleicherei und Schlichterei vorhanden. 1992 Einstellung des operativen Geschäftes, noch heute als Germania-Epe AG börsennotiert (ab 1993 Vermögensverwaltung). Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert 16

Los 187 Schätzwert 50-100 Baumwollspinnerei Gückelsberg William Schulz AG Flöha (Sa.), Aktie 1.000 RM 6.9.1927. Gründeraktie (Auflage 800, R 5) UNC-EF Die Baumwollspinnerei Flöha, gegründet bereits 1819 von G. F. Heymann, ist die älteste Spinnerei Sachsens gewesen. 1927 wandelte sie ihr Besitzer William Johannes Schulz in eine AG um. Nach der Enteignung bis 1990 als VEB VBSZ Baumwollspinnerei Flöha betrieben, danach gehörte sie als Treuhandbetrieb zur Sächsische Baumwollspinnerei und Zwirnerei AG. 1995 stillgelegt. Los 188 Schätzwert 175-300 Baumwollspinnerei Kolbermoor München/Kolbermoor, Aktie 1.000 Mark 26.11.1919 (Auflage 2000, R 7) VF+ Äußerst dekoratives, großformatiges Stück mit zwei Vignetten, die Werksansichten von 1862 und 1910 zeigen. Gründung 1862 als AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor. Wie viele andere Textilbetriebe dieser Zeit wurde das Werk auf der grünen Wiese errichtet. Arbeitskräfte waren in der armen, sonst kaum industrialisierten Gegend leicht zu erhalten. Nach und nach entwickelte sich der Kolbermoor-Konzern zu einer der größten Textilgruppen in Deutschland, deren Blütezeit in den 20er/30er Jahren des 20. Jahrhunderts lag: In diese Zeit fällt auch der Kauf der wertvollen Töchter (Baumwollspinnerei Unterhausen, Spinnerei und Weberei Kempten, Spinnerei und Weberei Momm/Kaufbeuren und Spinnerei und Weberei Pfersee in Augsburg). Den ersten Textilkrisen noch ohne Rückgriff auf stille Reserven trotzend, wurde die vor allem auf Handstrickgarn spezialisierte Spinnerei Anfang der 80er Jahre langsam ein Sanierungsfall - was die Firmenleitung dank excellenter Erträge der viel größeren Tochtergesellschaften lange kaschierte und der Großaktionär Bayerische Vereinsbank nicht wahrhaben wollte. Die 1987 als Rettungsversuch unternommene Fusion mit der bedeutendsten Tochter zur Pfersee-Kolbermoor AG und eine komplette Betriebsumstellung wurde ein Fiasko: Der gerade erst für zig Millionen völlig neu eingerichtete und noch um eine Weberei erweiterte Betrieb in Kolbermoor mußte nach kaum mehr als einem Jahr Betriebszeit stillgelegt werden. Die BV verkaufte bald darauf ihre Aktienmehrheit an die Frankfurter Wisser- Dienstleistungsgruppe, die ein Auge auf den immens wertvollen Grundbesitz von Pfersee-Kolbermoor geworfen hatte. Außerdem konnte man noch für viel Geld die Wasserkraftwerke versilbern: Aus historischen Gründen war die Spinnerei Kolbermoor nämlich auch Energieversorgungsunternehmen für die ganze Stadt Kolbermoor, und auf die Gelegenheit hatten die Isar-Amperwerke schon lange gewartet. Heute eine reine Vermögensverwaltungs-, Immobilienund Dienstleistungsholding. Los 189 Schätzwert 150-250 Baumwollspinnerei Kolbermoor München/Kolbermoor, Aktie 1.000 Mark 28.12.1920 (Auflage 4000, R 8) EF-VF Äußerst dekoratives, großformatiges Stück mit zwei Vignetten, die Werksansichten von 1862 und 1910 zeigen. Los 190 Schätzwert 50-125 Baumwollspinnerei Lengenfeld i.v. AG Lengenfeld i.v., Aktie 1.000 Mark 15.2.1920 (Auflage 800, R 3) EF Gründung 1906. Betrieb einer Baum- u. Zellwoll-Spinnerei und Zwirnerei. 1942 Stilllegung der Spinnerei und Umstellung der Produktion auf andere Erzeugnisse. U.a. an der Sächs. Zellwolle AG in Plauen beteiligt. Inhaberwertpapiere seit 1994 kraftlos. Nr. 190 Los 191 Schätzwert 75-150 Baumwollspinnerei Speyer AG Speyer, Aktie 1.000 RM 16.6.1934 (Auflage 500, R 7) EF Gründung 1889. Herstellung von Baumwollund Zellwollgarnen sowie Zwirnen und Papiergarnen. 1931 erwarb die Vereinigte Textilwerke Wagner & Moras AG, Zittau i.sa. die Aktienmehrheit und pachtete den Betrieb für wenige Monate, bis sie noch im gleichen Jahr in der Weltwirtschaftskrise 1931 zusammenbrach und die Aktien wieder in andere Hände gingen. Noch 1963/65 wurde eine völlig neue Spinnerei gebaut, zwei Jahre später 1967 erzwang die erste Textilkrise die Liquidation der AG. Börsennotiz bis 1955 im Frankfurter Freiverkehr, danach in München. Mehrheitsaktionär war die Bayerische Staatsbank in München. 1970 abgewickelt. Los 192 Schätzwert 100-175 Baumwollspinnerei Speyer AG Speyer, Aktie 1.000 RM 1.9.1936 (Auflage 250, R 8) EF Nr. 188 Nr. 198 Los 193 Schätzwert 25-100 Baumwollweberei Mittweida Mittweida, Aktie 1.000 Mark 8.12.1920 (Auflage 1000, R 3) EF Gegründet 1893. Baumwollweberei mit 1070 Webstühlen (1943), Bleich-, Färberei- und Appreturanstalt. 1953 angegliedert an den VEB Weberei Mittweida. Nach der Privatisierung 1990 Wäscheunion GmbH. 1993 Verkauf der Immobilie, heutige Nutzung als Musikfabrik und Fitness-Center. Los 194 Schätzwert 150-300 Bayerische Bierbrauerei- Gesellschaft, vormals H. Schwartz Speyer, Aktie 1.000 Mark 15.5.1886. Gründeraktie (Auflage 600, R 5) EF-VF Gründung 1886 als Bayerische Bierbrauerei- Gesellschaft vorm. H. Schwartz in Speyer. 1914 fusionsweise Übernahme der Brauerei zum Storchen AG und Umfirmierung in Brauerei Schwartz-Storchen AG. Die beiden Braustätten wurden daraufhin durch einen unterirdischen Gang verbunden. 1922 Fusion mit der Brauereigesellschaft zur Sonne vorm. H. Weitz (diese hatte 1908 schon die AG Speyerer Brauhaus vorm. Schultz und 1921 die Löwenbrauerei vorm. I. Busch in Annweiler übernommen). Börsennotiz Mannheim und Frankfurt. 1970 wird die Brauerei stillgelegt und die Produktion der weiter vertriebenen Marke Storchen in drei Braustätten der Eichbaum-Gruppe verlagert. 1971 durch Fusion in der Eichbaum-Werger-Brauereien AG aufgegangen. Los 195 Schätzwert 200-250 Bayerische Elektricitäts-Lieferungs- Ges. AG (früher Solinger Kleinbahn-AG) Bayreuth, Genussrechtsurkunde 100 RM Dez. 1925 (R 9) EF- Gründung 1900 als Solinger Kleinbahn AG zur Übernahme der Solinger elektrischen Kreisbahn von der Union Elektrizitäts-Gesellschaft mit den beiden 22 km langen meterspurigen Strecken Solingen-Merscheid-Ohligs-Wald- Central-Solingen und Central-Gräfrath-Vohwinkel. Ab 1903 auch Betrieb der Straßenbahn der Stadt Solingen. 1905 dann noch Erwerb der Elektrischen Straßenbahn Elberfeld-Cronenberg-Remscheid (schon 1909 wieder an die Barmer Bergbahn AG verkauft). Für den eigentlich bis 1943 laufenden Konzessionsvertrag nahmen die konzessionsgebenden Gemeinden zum 31.12.1911 ein Sonderkündigungsrecht mit Rückkauf der Bahn wahr. Die damit ihrer Aktivitäten entblößte AG brauchte eine neue Betätigung, und fand sie auch: 1914 Sitzverlegung nach Bayreuth und Umfirmierung wie oben. 1983 Fusion mit dem Überlandwerk Oberfranken AG in Bamberg zur Energieversorgung Oberfranken AG, Sitz blieb Bayreuth. Stromerzeugung im Kraftwerk Arzberg und in 7 kleineren Laufwasserkraftwerken. Versorgungsgebiet: Oberfranken und Teile der nördlichen Oberpfalz. Großaktionär war das Bayernwerk (2000 mit der PreußenElektra zur E.ON Energie AG verschmolzen). 2001 in der E.ON Bayern AG aufgegangen. Los 196 Schätzwert 10-50 Bayerische Elektricitäts- Lieferungs-Gesellschaft AG Bayreuth, Aktie 100 RM Juni 1927 (Auflage 46000, R 2) UNC-EF Los 197 Schätzwert 10-50 Bayerische Elektricitäts- Lieferungs-Gesellschaft AG Bayreuth, Aktie 1.000 RM Mai 1929 (Auflage 10400, R 2) UNC Los 198 Schätzwert 225-300 Bayerische Handelsbank München, Aktie 100 RM 1.12.1929 (Auflage 32500, R 8) UNC-EF 1869 Gründung der Bayerischen Handelsbank als Kreditbank. 1871 Angliederung einer Bodencreditanstalt. 1921 Übertragung der Geschäftsbank auf die Bayerische Vereinsbank, seitdem reine Hypothekenbank. Börsennotiert bis 2002, als die Bayerische Handelsbank mit den anderen Realkredit-Töchtern der HypoVereinsbank fusioniert wurde. Letztlich Teil der heute skandalumwitterten Hypo Real Estate geworden. Beide Vorkriegsemissionen der Bank waren bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 15 bzw. 12 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 199 Schätzwert 225-300 Bayerische Handelsbank München, Aktie 1.000 RM 1.6.1938 (Auflage 13950, R 8) UNC-EF 17

Los 200 Schätzwert 50-125 Bayerische Metallwerke AG Landshut, Aktie 100 RM Dez. 1928 (Auflage 750, später nur noch 185, R 5) UNC Gegründet 1923 in Landshut u.a. durch die Radiologie AG und dem Physiker Dr. Robert Fürstenau zur Herstellung von Wolfram- und Molybdän- Fabrikaten. 1926 außerdem Errichtung eines Werks für technische Gase (Wasser- und Sauerstoff). 1929 Sitzverlegung nach Dachau (Leitenweg 1). 1969 in eine GmbH umgewandelt. 1990 Erwerb durch Marion Frfr. von Cetto, der auch der Mitbewerber Gesellschaft für Wolfram Industrie mbh in Traunstein gehört, womit die beiden vormaligen Konkurrenten unter ein Dach kommen. Alle hier angebotenen Emissionen waren vor Öffnung des Reichsbankschatzes vollkommen unbekannt gewesen. Los 201 Schätzwert 200-250 Bayerische Metallwerke AG Landshut, Aktie 1.000 RM Dez. 1928 (Auflage nur 75 Stück, R 8) EF+ Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 202 Schätzwert 75-150 Bayerische Metallwerke AG Dachau, Aktie 1.000 RM Mai 1933 (Auflage 119, R 6) UNC Los 204 Schätzwert 450-600 Bayerische Motoren Werke AG München, 4 % Sammel-Teilschuldv. 200 x 500 RM Sept. 1943 (Auflage nur 20 Stück, R 8) UNC-EF Ursprung sind die Gustav Otto Flugmaschinenwerke, deren Gründer ein Sohn des Erfinders des Viertaktmotors Nicolaus August Otto war. Seit 1916 AG als Bayerische Flugmotorenwerke AG. Nach dem verlorenen Weltkrieg gab es keine Nachfrage nach Flugmotoren mehr, weshalb die BFM anderweitige Betätigung suchten: 1922 Erwerb der Motorenbau- Sparte von der Firma Knorr-Brremse und Umfirmierung in Bayerische Motoren Werke AG. 1925/1926 gehörte BMW zu den Gründern der Deutschen Luft Hansa. 1928 erwarb BMW von der Gothaer Waggonfabrik die Fahrzeugfabrik Eisenach (Dixi-Werke, gebaut wurde der 3/15- PS-Dixi-Wagen nach einer Lizenz der Austin Motor Co.) Der im 2. Weltkrieg erneut boomende Bau von Flugmotoren brachte die Auto- und Motorrad-Sparte ins Hintertreffen, mit andauernden Folgen nach dem Krieg: 1959 stand BMW vor der Pleite, der Konkurrent Daimler- Benz legte ein Übernahmeangebot vor. Als Weißer Ritter stieg damals die Industriellenfamilie Quandt ein. In den folgenden Jahrzehnten blühte BMW zu einem weltweit führenden Premium-Hersteller auf. Die komplette Auflage von nur 20 Stück lag im Reichsbankschatz. Nr. 206 Los 207 Schätzwert 500-800 Bayerische Motoren Werke AG München, Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM Juni 1944 (Auflage nur 28 Stück,R 7) UNC-EF Mit BMW-Emblem im Trockensiegel. Los 203 Schätzwert 50-100 Bayerische Metallwerke AG Dachau, Aktie 100 RM 15.11.1940 (Auflage 375, ausgegeben zum Umtausch der 20-RM-Aktien, R 5) UNC Los 205 Schätzwert 450-600 Bayerische Motoren Werke AG München, 4 % Sammel-Teilschuldv. 500 x 1.000 RM Sept. 1943 (Auflage nur 20 Stück, R 8) UNC-EF Gustav Otto mit einem Argus Flugzeugmotor Los 206 Schätzwert 900-1200 Bayerische Motoren Werke AG München, Sammelaktie 1.000 x 100 RM Dez. 1943 (Auflage nur 9 Stück, R 9) UNC-EF Mit BMW-Emblem im Trockensiegel. Los 208 Schätzwert 75-150 Bayrische Hartstein-Industrie AG Würzburg, Aktie 1.000 Mark 1.2.1923 (Auflage 1400, R 5) EF Gründung 1900 unter Übernahme des seit 1889 bestehenden Handels- und Steinbruchanlagengeschäfts Basaltwerk Bischofsheim v.d.rhön. Die Gesellschaft lieferte in der Hauptsache Steinschotter und Kleinschlag für Chausseen und Eisenbahnen. Sitz bis 1926 in Würzburg, danach in München. 1939 Sitzverlegung von München nach Nürnberg, 1997 nach Mitterteich. Hauptaktionär: Wilh. Werhahn KG, Neuss. Los 209 Schätzwert 100-150 Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin egmbh Berlin, 4 % Namens-Schuldv. 100 Mark 2.1.1907 (Auflage 1000, R 9) VF Gegründet 1900. 1905 hatte die Genossenschaft bereits 10.400 Mitglieder und war damit die mitgliederstärkste Wohnungsgenossenschaft Deutschlands. Heute verwaltet sie nahezu 7.400 Mieteinheiten. Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz. Nr. 204 Nr. 253 Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert 18

Maschinen, Armaturen und Eisenwaren aller Art. Im August 1925 Konkurseröffnung. Dieser Nennwert bisher ganz unbekannt gewesen, nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Kaum auffälliger Tintenfleck. Los 210 Schätzwert 120-150 Beamten-Wohnungs-Verein zu Halle a.s. egmbh Halle a. S., 4,5 % Na.-Schuldv. 150 Mark 1.7.1903 (R 10) EF Gründung 1901 zum Bau von Wohnungen in Halle. 1943 besaß die Gesellschaft 17 Wohnkomplexe. 1950 firmiert sie unter Wohnungsbaugenossenschaft 1901. Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 211 Schätzwert 120-150 Beamten-Wohnungs-Verein zu Halle a.s. egmbh Halle a. S., 4,5 % Na.-Schuldv. 300 Mark 1.7.1909 (R 10) EF-VF Zinssatz handschriftlich geändert in 4 1/4 %. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 212 Schätzwert 120-150 Beamten-Wohnungs-Verein zu Halle a.s. egmbh Halle a. S., 4,25 % Na.-Schuldv. 300 Mark 1.4.1910 (R 10) EF-VF Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 213 Schätzwert 120-150 Beamten-Wohnungs-Verein zu Halle a.s. egmbh Halle a. S., 4,25 % Na.-Schuldv. 1.000 Mark 10.1.1911 (R 10) EF-VF Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 214 Schätzwert 120-150 Beamten-Wohnungs-Verein zu Halle a.s. egmbh Halle a. S., 4,25 % Na.-Schuldv. 500 Mark 7.1.1913 (R 10) VF+ Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 215 Schätzwert 120-150 Beamten-Wohnungs-Verein zu Halle a.s. egmbh Halle a. S., 4,25 % Na.-Schuldv. 100 Mark 7.4.1914 (R 10) VF Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Nr. 217 Los 218 Schätzwert 50-125 Benno Schilde Maschinenbau-AG Hersfeld, Aktie 1.000 RM März 1927 (Auflage 1100, R 6) EF Die Gesellschaft ging aus der 1874 gegründeten Maschinen- und Apparatebauanstalt von Benno Schilde hervor, die sich bis zum Ableben des Begründers in dessen Privatbesitz befand und dann als Familien-GmbH weitergeführt wurde. Am 12.4.1922 erfolgte die Gründung der AG. Fabrikation von Ventilatoren, Schlackenaufbereitungsanlagen, Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie Waschmaschinen, Lackieranlagen und Industrieöfen. Übernommen wurden 1922 die Maschinenfabrik Imperial in Meissen, die Imperial- Förster-Werke in Magdeburg sowie Gelände und Anlagen der Reichsflugzeugwerke Schwerin- Görries. 1969 verschmolzen mit der Friedrich Haas GmbH und der Rheinische Dampfkesselfabrik Büttner & Cie. in Krefeld zur Büttner-Schilde-Haas AG (BSH). Ab 1977: Babcock-BSH AG, ab 1995 Turbo Lufttechnik. Anfang 2003 Übernahme durch den Frankenthaler Maschinenbaukonzern AG Kühnle, Kopp & Kausch. Firmierung als eigenständge Gesellschaft unter dem Namen TLT-Turbo GmbH, Zweibrücken. Los 219 Schätzwert 75-150 Bensberger Armaturenwerk und Metallgießerei AG Bensberg bei Köln, Aktie 10.000 Mark 30.7.1923 (R 7) VF-F Gegründet 1922 nach Übernahme des von Kaufmann Adolf Villinger in Bensberg geführten Metallwerkes. Hergestellt wurden Metallwaren, Los 220 Schätzwert 200-250 Berg- und Hütten-AG (Buhag) Breslau, Aktie (Interimsschein) 1.500 x 1.000 RM 28.8.1941 (Auflage 1, R 12) VF Komplette Kapitalerhöhung auf einer Globalurkunde, übernommen von der Bergwerksgesellschaft Georg von Giesche s Erben. Maschinenschriftliche Ausfertigung, mit Originalunterschriften. Angeheftet eine Bestätigung der Firma Georg von Giesche s Erben über die vollständige Zahlung der übernommenen Aktien, datiert 3.8.1943 ( Glückauf und Heil Hitler1 ). Gründung 1922 in Jannowitz im Riesengebirge. Abbau von Mineralien, Fossilien und sonstigen Urprodukten. 1935 Sitzverlegung nach Breslau. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. 3S-Bahn - die spektakulärste Dreiseil- Umlaufbahn der Welt Los 221 Schätzwert 400-500 Bergbahn AG Kitzbühel Kitzbühel, Aktie 1.000 RM 31.8.1939 (Auflage 500, R 10) EF- Stadtwappen von Kitzbühel im Unterdruck. Gegründet 1928 mit der Stadt Kitzbühel (Tirol) als Großaktionär zum Bau und Betrieb einer 2,4 km langen Personen- und Güter-Seilschwebebahn auf den durch das gleichnamige Skirennen bis heute weltbekannten Hahnenkamm. 1935 Inbetriebnahme eines Schlittenaufzuges auf der Skiübungswiese von Kitzbühel. 1948 wurde am Hahnenkamm der erste Skizirkus der Welt eröffnet. Weiter eröffnet wurden 1952 der Schräglift Hochegg, 1953 der Sessellift vom Ehrenbachgraben auf den Steinbergkogel, 1955 die 4 km lange Seilschwebebahn von Kitzbühel über die Pletzeralm auf den Gipfel des Kitzbüheler Horns, 1957 der Trattalmlift und 1959 die Seilschwebebahn Pletzeralm-Alpenhaus. 1964 wurden erstmals über 1 Mio. Personen jährlich befördert. Los 222 Schätzwert 175-300 Bergbahn AG St. Anton am Arlberg Innsbruck, Aktie 100 RM Sept. 1940 (Auflage 500, R 8) EF Das Kapital wurde 1939/40 von Schilling auf RM und dann 1956 wieder 1:4 auf Schilling umgestellt. Gründung 1937, zunächst konzessioniert für die Seilschwebebahn von St. Anton am Arlberg auf den Galzig. Die Seilbahn wurde nach dem System Zuegg-Bleichert erbaut und am 19.12.1937 eröffnet. Die Zahl der Fahrgäste stieg beständig von rd. 100.000 in den Jahren nach der Eröffnung bis knapp 300.000 in den 1960er Jahren. 1953-60 Errichtung von vier Skiliften in St. Christoph sowie vom Feldherrnhügel auf den Galzig. 1962 Verleihung der eisenbahnrechtlichen Konzession für die Gampbergbahn (Seilbahn von St. Anton a.a. auf den Gampberg). Zu den Beteiligungen gehört auch ein Anteil von 26 % an der Zugspitzbahn AG, Ehrwald. Los 223 Schätzwert 125-200 Bergbahn AG St. Anton am Arlberg Innsbruck, Sammelaktie 10 x 100 RM Sept. 1940 (Auflage 1000, R 7) EF Das Kapital wurde 1939/40 von Schilling auf RM und dann 1956 wieder 1:4 auf Schilling umgestellt. Los 224 Schätzwert 25-125 Bergbau- und Hütten-AG FRIEDRICHSHÜTTE Neunkirchen, R.-B. Arnsberg, Actie 1.000 Mark 9.9.1896. Gründeraktie (Auflage 2480, R 2) EF Großformatig. Dekorativer Unterdruck mit Hammerschlegel. Übernahme der Hochofenanlage Friedrichshütte von den Erben des Kommerzienrats Schneider. 1906 Sitzverlegung nach Herdorf. Betrieben wurde die Eisensteingrube San Fernando im Siegerland, Hochofenwerke, ein Siemens-Martin-Stahlwerk und ein Blechwalzwerk. 1930 Abschluss eines Gewinn-Gemeinschaftsvertrages mit dem Großaktionär Vereinigte Stahlwerke AG. Börsennotiz Berlin und Frankfurt. 1955 Auflösung der Fa. Los 216 Schätzwert 120-150 Beamten-Wohnungs-Verein zu Halle a.s. egmbh Halle a. S., 5 % Na.-Schuldv. 1.000 RM 22.10.1935 (R 10) EF-VF Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 217 Schätzwert 125-200 Bellevue Warenhandels-AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922. Gründeraktie (Auflage nur 50 Stück,R 8) EF-VF Gründung im Dez. 1921 zum Betrieb von Warengeschäften, vor allem Import und Export. Ab 1935 Bürohaus Bellevue AG, Erwerb, Verwaltung und Verwertung von Grundstücken. Nr. 221 Nr. 222 19

Los 225 Schätzwert 600-800 Bergbau-AG Friedrichssegen Friedrichssegen/Lahn, Aktie 1.000 Mark 5.2.1904 (Auflage urspr. 1100, R 11). Ab 1910 VZ-Aktie, ab 1912 mangels erneuter Zuzahlung wieder Stammaktie VF Das Unternehmen war bereits von 1853-1900 eine AG unter der Firma Ges. des Silber- und Bleibergwerks Friedrichssegen, dann von 1900 bis 1903 eine bergrechtliche Gewerkschaft. 1903 auf Betreiben von Berliner Privatbankiers erneut in eine AG umgemodelt und in Berlin an die Börse gebracht. Das auf Silber, Blei, Kupfer, Nickel, Eisen, Mangan, Schwefelkies und Dachschiefer verliehene Bergwerk Friedrichssegen, das auch alle diese Mineralien förderte, lag an der Lahn 7 km von Bad Ems und 10 km von Koblenz entfernt. Gefördert wurde über den Inneren Schacht mit 195 m Teufe und den Hauptmaschinenschacht mit 484 m Teufe. Zu den Übertageanlagen gehörte auch eine Kirche und eine Schule. Anfang 1907 ferner Ankauf des Blei- und Zinkerzbergwerks Gutehoffnung der Werlauer Gewerkschaft in St. Goar, das schon fast 100 Jahre in Betrieb war und aus zwei Gangzügen förderte. Der im März 1908 getätigte Kauf des Zinkerzbergwerkes Laura bei Mehlen (Verkäufer: R. Mannesmann) wurde später wegen unbefriedigender Erzförderung rückgängig gemacht. Obwohl die Ges. zu der Zeit schon defizität und chronisch kapitalschwach war, plante man nahe der Grube Friedrichssegen noch 1912 die Errichtung einer Zinkhütte und einer Schwefelsäurefabrik. Ebenfalls 1912 löste man die Grube Friedrichssegen, deren hohe Kosten der weiteren Erschlißeung nicht mehr tragbar waren, ein Form einer neuen tausendteiligen Gewerkschaft wieder aus der AG heraus, der danach nur noch die profitable Grube Werlau verblieb. Aber zu spät: 1913 ging die AG in Konkurs. Die Zwangsversteigerung des Bergwerkseigentums (ein erster Termin im Nov. 1914 war mit Rücksicht auf den gerade begonnenen 1. Weltkrieg abgesagt worden) fand im Okt. 1918 statt. Alle fünf hier vorgestellten Emissionen dieser Ges. waren bislang vollkommen unbekannt. Nur 2 Stück wurden von dieser Variante im Reichsbankschatz gefunden. Los 226 Schätzwert 600-800 Bergbau-AG Friedrichssegen (St.-Aktie ab 1910, VZ-Aktie ab 1912) Friedrichssegen/Lahn, Aktie 1.500 Mark 5.2.1904 (Auflage urspr. 1000, R 11). Ab 1910 Stammaktie und 4:3 zusammengelegt, ab 1912 nach Zuzahlung dann VZ-Aktie VF Auch von dieser Variante wurden nur 2 Stück im Reichsbankschatz gefunden. Nr. 225 Nr. 226 100 PS starke Lokomotive namens "Friedrichssegen" Los 229 Schätzwert 1000-1250 Bergbau-AG Friedrichssegen Friedrichssegen/Lahn, VZ-Aktie 1.000 Mark 16.12.1910 (Auflage 624, R 12) VF Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 230 Schätzwert 40-80 Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn-AG Hamburg, Genußschein Lit. A o. N. 2.5.1931 (Auflage 5400, R 5) EF Gründung 1905. Strecken (zus. 65 km): Bergedorf-Geesthacht, Bergedorf-Zollerspieker (Vierländer Eisenbahn), Geesthacht-Billwerder Moorfleet (Hamburger Marschbahn, 1928 eröffnet). 1921 Übernahme der Billwärder Industriebahn (eröffnet 1907). 1954 Fusion mit den Verkehrsbetrieben des Kreises Storman zur Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG (VHH). 1965 schließen sich VHH, HHA und die DB zum Hamburger Verkehrsverband (HVV) zusammen. 2000 Zusammenschluß mit der Pinneberger Verkehrsgesellschaft mbh. Los 231 Schätzwert 125-200 Bergschlößchen-Aktien-Bier-Brauerei Braunsberg, Aktie 1.000 RM Febr. 1929 (Auflage 400, R 8) EF Gründung 1871 unter Übernahme der Privat- Brauerei von Carl Mückenberger in Braunsberg, Gartenstraße 10. Herstellung von Bier, Malz, Eis, Selters und Limonaden. Börsennotiz Königsberg, ab 1935 Berlin. Mehrheitsaktionär war der Stettiner Rückforth-Konzern. 1948 Sitzverlegung nach Mülheim/Ruhr, 1951 in eine GmbH umgewandelt. 1953 verschmolzen auf die Ferd. Rückforth Nachfolger AG. Los 232 Schätzwert 125-150 Bergschloßbrauerei & Malzfabrik C. L. Wilh. Brandt AG Grünberg, Aktie 100 RM 1.1.1928 (Auflage 2630, R 8) EF- Gründung 1872, AG seit 1897. Zusätzlich zu der Brauerei C. L. Wilh. Brandt im schlesischen Grünberg wurde 1898 die neuerbaute Brauerei H. Krüger in Braunschweig erworben. Die Trennung von diesem verlustreichen Engagement in der Ferne nach nur zwei Jahren zog dann über ein Jahrzehnt lang magerste Dividenden von im Schnitt nur 2 % nach sich, denn mit dem eigenen Absatz von nur 20.000-25.000 hl jährlich waren keine Reichtümer zu verdienen. Später übernahm die Ferd. Rückforth Nachf. AG in Stettin die Aktienmehrheit. Los 233 Schätzwert 75-150 Bergwerksgesellschaft Mariaglück Höfer, Kreis Celle, Namens-Anteil 1/1.000 30.1.1918 (Auflage 1000, R 3) EF-VF Die Gewerkschaft Mariaglück Gotha wurde 1906 in Gotha gegründet. Um den Bergwerksbetrieb in dem hannoverschen Landesteil von Preußen aufnehmen und dennoch die Unternehmensform der Gewerkschaft verwenden zu können, verlegte die Gewerkschaft den Verwaltungssitz nach Celle und gründete 1910 die Bergbaugesellschaft Mariaglück mbh. Förderung von Steinsalz in einer von zwei Schachtanlagen im Steinsalzwerk Mariaglück, 12 km nördlich von Celle, in den 1990er Jahren das kleinste der Steinsalzwerke der Kali und Salz AG. Los 234 Schätzwert 100-150 Berlin (City of Berlin) Berlin, 6,5 % Gold Bond 500 $ 1.4.1925 (R 4) Mit anh. Restkupons. EF-VF Durch Speyer & Co. in New York plazierte Anleihe von 15 Mio. $. Grün/schwarzer Stahlstich, tolle Vignette mit zwei Mädchen und Berliner Bär. Los 235 Schätzwert 50-75 Berlin (City of Berlin) Berlin, 6,5 % Gold Bond 1.000 $ 1.4.1925 (R 2) Mit anh. Restkupons. EF-VF Durch Speyer & Co. in New York plazierte Anleihe von 15 Mio. $. Orange/schwarzer Stahlstich, tolle Vignette mit zwei Mädchen und Berliner Bär. Los 227 Schätzwert 450-600 Bergbau-AG Friedrichssegen (VZ-Aktie ab 1910) Friedrichssegen/Lahn, Aktie 1.500 Mark 5.2.1904 (Auflage urspr. 1000, R 10). Nach Zuzahlungen ab 1910 VZ-Aktie, ab 1912 erneut VZ-Aktie VF Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 228 Schätzwert 550-700 Bergbau-AG Friedrichssegen Friedrichssegen/Lahn, Aktie 1.000 Mark 20.3.1907 (Auflage urspr. 1400, R 10). Ab 1910 Stammaktie und 4:3 zusammengelegt, ab 1912 nach Zuzahlung dann VZ-Aktie VF+ Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Nr. 229 Nr. 268 20

Nr. 234 Los 236 Schätzwert 40-65 Berlin (City of Berlin) Berlin, 6 % Gold Bond 1.000 $ 15.6.1928 (R 2) Mit anh. Restkupons EF-VF Durch Brown Brothers & Co. in New York plazierte Anleihe von 15 Mio. $. Braun/schwarzer Stahlstich, tolle Vignette mit zwei Mädchen und Berliner Bär. Los 237 Schätzwert 400-500 Berlin-Burger Eisenwerk AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 13.5.1916 (Auflage 450, Kapitalerhöhung zur Übernahme des Burger Eisenwerks von E. Angrick, R 12) VF Jugendstilelemente im Unterdruck. Gründung 1913 als Herdkessel-Industrie AG, 1916 umbenannt wie oben anläßlich der Übernahme des Burger Eisenwerks von F. Angrick. Neben Erzeugnissen der Eisen-, Stahl- und Metallindustrie wurden von 1923-1927 unter der Marke Be-Be auch Motorräder hergestellt. Unterstützt durch nicht weniger als 8 Kapitalerhöhungen in nur 7 Jahren fuhr die in Berlin börsennotierte AG (Mehrheitsaktionär: J. Roth AG Eisengiesserei und Maschinen-Fabriken, Berlin-Tempelhof) einen beispiellosen Expansionskurs und entwickelte sich zu einer umfassenden Holding der Eisen-, Stahl und Metallindustrie. Werke: a) Eisen-, Stahl- und Walzwerk sowie Maschinenfabrik in Burg bei Magdeburg, b) Metallwaren- und Blechemballagenfabrik in Heidenau bei Dresden (früher L. Georg Bierling & Co. AG), c) Maschinen- und Werkzeugfabrik in Rostock, d) Metallwaren-, Armaturen- und Badeöfenfabrik in Leipzig-Eutritzsch (früher vereinigte Jaeger, Rothe & Siemens-Werke AG, e) Ronomit GmbH Isolierrohrfabrik in Dresden- Leuben, f) Spezialmaschinenfabrik S. Aston AG in Burg bei Magdeburg. Ferner beteiligt bei der Bayerische Eisenhandels-Ges. Ehmer & Co. KG in München, Eisengroßhandlung Hermann Kramer & Co. KG in Danzig-Langfuhr, Eisengroßhandlung Gebr. Noether KG in Bruchsal i. Baden, Eisenhandel-AG in Duisburg, R. Dolberg Maschinen- und Feldbahnfabrik AG in Berlin, Autosafe AG in Berlin, Steyr-Automobile Deutsche Verkaufs-AG in Berlin, Automat-Industrie GmbH in Wien, Dajac Deutsch-Amerikanische Automobil-Industrie AG in Berlin, Braunkohlenbergwerk Luise AG in Altenweddingen b. Magdeburg, Stahl- und Eisen-AG in Königsberg i. Pr., Momentag Moment-Büro-Bedarfs-AG in Berlin, Gebr. Voss GmbH Heizungsanlagen in Stendal. Das hastig zusammengezimmerte Firmenimperium war stark fremdfinanziert und zerbrach Anfang 1925, als die Gläubiger nervös wurden. In Folge der schlechten Konjunktur fand der Konkursverwalter für keines der Werke einen Käufer; lediglich die Radiatoren-Gießerei in Burg wurde zur Beschäftigungssicherung von einer stadteigenen GmbH übernommen. Die Werke Burg und Leipzig waren 1929 aus der Konkursmasse entlassen, die Werke Rostock und Heidenau zwangsversteigert. Das Konkursverfahren dauerte länger als die kurze, aber intensive Scheinblüte dieses Industriekonglomerats: Erst 1936 war es nach über 10 Jahren Dauer beendet. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 238 Schätzwert 400-500 Berlin-Burger Eisenwerk AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 11.1.1918 (Auflage 1300, R 12) VF Jugendstilelemente im Unterdruck. Wie auch das folgende Los ein bislang ganz unbekannt gewesener Jahrgang, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 239 Schätzwert 150-200 Berlin-Burger Eisenwerk AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 30.12.1919 (Auflage 3000, R 8) EF- Jugendstilelemente im Unterdruck. Los 240 Schätzwert 50-100 Berlin-Burger Eisenwerk AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 12.6.1920 (Auflage 20000, R 7) EF Jugendstilelemente im Unterdruck. Los 241 Schätzwert 75-150 Berlin-Burger Eisenwerk AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 9.8.1921 (Auflage 5000, R 7) UNC-EF Jugendstilelemente im Unterdruck. Bisher ganz unbekannt gewesene Emission. Los 242 Schätzwert 30-60 Berlin-Burger Eisenwerk AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 8.11.1921 (Auflage 30000, R 6) EF+ Jugendstilelemente im Unterdruck. Los 243 Schätzwert 100-125 Berlin-Burger Eisenwerk AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 2.9.1923 (Auflage 80000, R 9) EF- Bislang ebenfalls vollkommen unbekannt gewesene Emission. Nr. 244 Los 244 Schätzwert 25-100 Berlin-Oberspree Terrain- & Baugesellschaft Berlin, Actie 1.000 Mark 13.5.1899. Gründeraktie (Auflage 2000, R 2) EF+ Mit sechs Liquidationsstempeln bis 1940. Die Terrains der Gesellschaft lagen am Langen See (Dahme), darüber hinaus bezweckte sie den Betrieb von Straßenbahnen, Dampfer- und Omnibus-Linien. Außerdem Beteiligung an der Carolinenhof Terrain- und Baugesellschaft mbh. Zuletzt Ende der 20er Jahre größere Parzellierungsvorhaben in Carolinenhof (Gem. Schmöckwitz). Seit 1932 in Liquidation. Los 245 Schätzwert 50-100 Berliner Asphalt-Gesellschaft Kopp & Cie. AG Berlin, Aktie 1.000 RM März 1938 (Auflage 800, R 5) UNC-EF Gründung 1883, AG seit Okt. 1923. Herstellung und Vertrieb von Asphalt, Straßenbauten jeder Art, Anfertigung von Dachpappen, Herstellung und Vertrieb von Teer-Destillationsprodukten. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung. 1956 umfirmiert in Berliner Asphalt AG, Berlin (West), ab 1998 GmbH, aufgegangen in der Norddeutsche Mischwerke GmbH & Co. KG. Los 246 Schätzwert 100-175 Berliner Dampfmühlen-AG Berlin, Aktie 100 RM Jan. 1930 (Auflage 1400, R 8) EF Gründung 1888 zum Erwerb, Errichtung und Betrieb von Getreidemühlen. 1921 Aufstellung der aus dem Cöpenicker Betrieb ausgebauten Müllereimaschinen in der Berliner Mühle. Besitz: Dampfmühle Berlin SO 16, Michaelkirchstr. 22/23 (Getreide-Wäscherei und Trockenanlage, Getreide-Silos) und Getreidespeicher Berlin-Cöpenick (Mechanische Förderanlagen). Lediglich für ein Jahr (1926-27) Zusammenschluß mit der Berliner Victoriamühle, der Humboldtmühle und der Weizenmühle Karl Salomon AG in Berlin zu einer Betriebsgesellschaft Berliner Mühlen mbh & Co., Berlin. Börsen-Notiz: Berlin und Köln. Los 247 Schätzwert 75-125 Berliner Dampfmühlen-AG Berlin, Aktie 1.000 RM Jan. 1930 (Auflage 850, R 6) EF Los 248 Schätzwert 20-75 Berliner Kindl Brauerei AG Berlin, Aktie 1.000 RM Febr. 1942 (Auflage 3350, R 2) EF+ Hübsche Vignette mit dem blondschöpfigen Berliner Kindl in einem großen Bierkrug. Zu der Gründung 1872 als Vereinsbrauerei Berliner Gastwirte AG schreibt Otto Glagau in seinem berühmten Buch über den Gründerzeit- Schwindel an der Berliner Börse: Um neuen Ausschreitungen der Actien-Brauereien vorzubeugen, um dem Publikum etwas Besseres zu bieten als die ekle Dividendenjauche, trat eine Anzahl von Restaurateuren zusammen, lauter politisch und oratorisch ausgebildete Männer, die sich offenbar zu etwas Höherem berufen fühlten, und gründeten eine eigene Brauerei. Am 15.4.1872 legte man den Grundstein der Vereinsbrauerei, und Abends gab s einen grossen Ball, wo gemüthlich mit einander Gründer und Actionäre tanzten. So verlustirt sich die Katze mit den Mäusen, eh sie sie frisst; so spielen mit einander Wölfe und Lämmer. Hätten die Actionäre ahnen können, was ihnen bevorstand: das Tanzen und Jubiliren würde ihnen vergangen sein. Der rühmlichst bekannte Ingenieur, Herr Nehrlich, Chef des grossen Ingenieur-Bureaus von Nehrlich & Ellissen in Frankfurt a.m. wurde für das Unternehmen gewonnen ; und derselbe Herr Nehrlich fungirte auch zeitweise als Vorsitzender des Aufsichtsraths. Herr Hugo Nehrlich baute mustergültig, aber überraschend theuer, und reichte hinterher auch noch eine Nachrechnung über Extralieferungen ein, die den Actionären fast Thränen entpresste. Die Vereinsbrauerei producirte noch dünneres und schwächeres Bier als ihre Colleginnen; und sie ist in jeder Hinsicht ein würdiges Seitenstück zu der Societätsbrauerei des Herrn Heinrich Reh. Die Geschichte dieser beiden Gründungen studirt jetzt der Staatsanwalt; aber wir fürchten, es wird dabei wieder nichts herauskommen. Im Gegensatz zur genannten Societätsbrauerei überlebte die Vereinsbrauerei aber den Gründerkrach. Sie firmierte um 1879 in Vereinsbrauerei, Rixdorf und 1910 in Berliner Kindl Brauerei AG. Zu der neu errichteten Brauerei in Neukölln kam 1896 mit dem Erwerb der Brauerei Gebr. Hoffmann in Potsdam eine zweite Braustätte hinzu. 1920 wurde schließlich noch die Brauerei Gabriel & Richter in Berlin-Weißensee erworben. Mit der Brauerei Königstadt (1921) und der Brauerei W. Senst AG in Potsdam (1924) wurden weitere Kontingente hinzuerworben, so daß mit einem Ausstoß von rd. 1 Mio. Hektolitern im Jahr die Berliner Kindl-Brauerei nun die viertgrößte Brauerei Deutschlands war. Die Braustätten Potsdam und Weißensee wurden nach 1945 enteignet, die Brauerei in Neukölln demontiert. Trotz dieses chaotischen Vermögensverfalles entschloß sich die Unternehmensleitung zum Wiederaufbau, zitiert das Aktienhandbuch. 1954 kam mit der Berliner Schloßbrauerei AG in Schöneberg wieder eine zweite Braustätte dazu (weitergeführt als Berliner Bärenbier Brauerei). 1961 Übernahme der Weiß- und Malzbierbrauerei Gabelsberg. Nach der Wende wurde mit der Neugründung der Brauerei Potsdam GmbH an den alten zweiten Standort wieder angeknüpft. Großaktionär der bis jetzt in Berlin börsennotierten Brauerei ist die zum Oetker-Konzern gehörende Frankfurter Binding-Brauerei; die freien Aktionäre wurden leider vor kurzem herausgequetscht. Los 249 Schätzwert 75-150 Berliner Likörfabrik AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923 (Auflage 2800, R 6) VF Gründung 1922. Die Fabrik auf dem Eckgrundstück Prenzlauer Allee/Lothringerstr. 1 stellte Liköre und Fruchtsäfte, Obst-Schaumweine, ätherische Öle und chemische Produkte her, außerdem Verwertung von Obst, Früchten und Gemüsen aller Art, Herstellung von Konserven und Marmeladen, Wein- und Obstbrennerei, Obst- und Beerenweinkelterei. Die AG besaß alle Anteile der Vereinigte Likör- und Essenzenfabriken Andree, Flatow & Co. GmbH in Berlin. 1925 aufgelöst. Alle Ausgaben dieser Ges. waren vor Öffnung des Reichsbankschatzes vollkommen unbekannt. 21

Los 250 Schätzwert 20-60 Berliner Likörfabrik AG Berlin, Aktie 20 RM 19.9.1924 (Auflage 4150, R 3) EF+ Los 251 Schätzwert 20-60 Berliner Likörfabrik AG Berlin, Aktie 100 RM 19.9.1924 (Auflage 2120, R 3) EF- Los 252 Schätzwert 225-300 Berliner Lombardkasse AG Berlin, Aktie (Zwischenschein) 4 x 1.000 RM Aug. 1931 (R 10), ausgestellt auf Gebrüder George, Berlin VF+ Hektographierte Ausfertigung auf hellblauem Karton, rückseitig Dividendenstempel bis 1942 und Umschreibungen. Gründung 1923 als Berliner Makler-Verein AG durch Mitglieder der Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers (Stempelvereinigung) und der Interessengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen. Die Gründung erfolgte zunächst lediglich zum Zwecke des Namensschutzes, nachdem der alte 1877 als zweitälteste deutsche Maklerbank gegründete Berliner Makler-Verein 1923 in eine normale Geschäftsbank umgewandelt und in Berliner Bankverein AG umbenannt worden war. Im Juli 1931 äußerte die Interessengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen den Wunsch, eine Lombardstelle zu schaffen, bei der ihre Mitglieder gegen Hinterlegung von Wertpapieren Lombardkredit erhalten konnten. Damit sollte der Abzug von Kundengeldern auf dem Höhepunkt der damaligen Bankenkrise kompensiert werden können. Am 31.7.1931 beschloß eine außerordentliche Hauptversammlung zu diesem Zweck die Erhöhung des Grundkapitals von 6.000 RM auf 1 Mio. RM, gleichzeitig umbenannt wie oben. Mit der technischen Durchführung der Geschäfte der Berliner Lombardkasse AG wurde zunächst die Bank des Berliner Kassen-Vereins, später die Liquidationskasse AG betraut. Ab 1.5.1938 erfolgte die Geschäftsbesorgung wieder durch Angestellte der Bank des Berliner Kassen-Vereins (ab 1943: Deutsche Reichsbank Wertpapiersammelbank) in der Oberwallstraße. Damit im Ostsektor Berlins verblieben, wo nach Angaben der Banken- Kommission sämtliche Geschäftsunterlagen abhanden kamen. 1951 wurde in Wilmersdorf in der Privatwohnung des Vorstands Rudolf Kastner eine Verwaltungsstelle eingerichtet. 1959 entsprach die Bankenaufsicht dem Antrag auf Neuzulassung. 1961 Verlegung des Verwaltungssitzes nach Frankfurt/Main und Umfirmierung in Lombardkasse AG. Seitdem stellt den Aufsichtsratsvorsitzenden die Deutsche Bank, die bis heute wie eh und je mit 17,32 % größter Aktionär ist. Gründung von Niederlassungen in Düsseldorf (1970), Berlin und Hannover (1985) sowie München und Stuttgart (1988). 1990 fusionsweise Übernahme der Liquidations-Casse in Hamburg AG. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 253 Schätzwert 1600-2000 Berliner Makler-Verein Berlin, Aktie 1.000 Mark 20.1.1877. Gründeraktie (Auflage 1500, R 11) VF+ Originalsignaturen für den Aufsichtsrat und den Vorstand. Gegründet 1877 als zweitälteste deutsche Maklerbank zwecks Betrieb und Vermittlung von Börsengeschäften. 1891 außerdem namhafte Beteiligung an dem Prämien-Vermittlungsgeschäft von Alex. Löwenherz Nachf. in Berlin. Ferner bis 1917 beim Bankhaus Veit, Selberg & Co. in Berlin beteiligt. 1904 außerdem Übernahme des Geschäftsbetriebs des in Liquidation getretenen Börsen-Handels-Vereins, wobei auch der größte Teil der zuvor dort organisierten Händler übertrat. Dabei wurde auch der renommierte Hertelsche Kursbericht übernommen, den der Börsen-Handels-Verein schon bei seiner Gründung 1872 erworben hatte. Verluste bei Börsenengagements, bei Händlerkrediten und bei den Beteiligungen zehrten zu Beginn des 1. Weltkrieges Reserven und Kapital auf. Im Verlauf des Krieges, als sich die Situation nicht besserte, kam es dann zu einer stillen Liquidation. Im März 1923 erfolgte, nachdem 90 % des Aktienkapitals in andere Hände übergegangen waren, die Umwandlung von einer Maklerbank in eine normale Geschäftsbank. In dem Zusammenhang 1923 Umfirmierung in Berliner Bankverein AG. (Gleichzeitig gründeten 1923 die früheren Aktionäre zunächst nur aus Gründen des Namensschutzes eine neue AG namens Berliner Makler-Verein). Der nunmehrige Berliner Bankverein übernahm 1926 im Wege der Fusion noch die Dünger- Kreditbank AG. Bald darauf zwangen ihn aber immense Kreditverluste in die 1928 dann beschlossene Liquidation. 1929 auch Einstellung der Börsennotiz in Berlin. Bis dahin vollkommen unbekannt gewesen, nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 254 Schätzwert 200-250 Berliner Bankverein AG Berlin, Aktie 20 RM Febr. 1926 (Auflage 10000, R 8) UNC Geschichte sieh voriges Los. Beide Nennwerte waren bislang vollkommen unbekannt! Frankierungsstempel vom 24.4.1926 mit der Berliner Bankverein AG als Absender Los 255 Schätzwert 225-300 Berliner Bankverein AG Berlin, Aktie 60 RM Febr. 1926 (Auflage 5000, R 9) UNC- Nur 7 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Nr. 256 Los 256 Schätzwert 10-40 Berliner Maschinenbau-AG vormals L. Schwartzkopff Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1932 (Auflage 5375, R 2) EF Gründung 1852, AG seit 1870. Zunächst Eisengießerei und Maschinenbauanstalt in der Chausseestraße. Der 1866 begonnene Lokomotivbau war bald der wichtigste Geschäftszweig. 1897 wurde in Wildau mit dem Bau einer neuen Lokomotivfabrik begonnen (1900 fertiggestellt, ab ca. 1950 VEB Schwermaschinenbau Heinrich Rau Wildau, 1970 als Werk Wildau Teil des VEB Schwermaschinenbau-Kombinat Ernst Thälmann = SKET in Magdeburg geworden). Im gleichen Jahr Beginn der Produktion der Linotype-Setzmaschine, dann auch Fabrikation von Druckluftgrubenbahnen und Glasflaschen-Maschinen sowie ab 1926 von Druck- und Papierverarbeitungsmaschinen. 1908 gemeinsam mit J. A. Maffei, München, Gründung der Maffei-Schwarzkopff-Werke GmbH, die Zentrifugalpumpen, Dampfturbinen und elektrische Lokomotiven herstellte (die Beteiligung wurde 1931 an die AEG verkauft). Nach Kriegsende wurden die schwer beschädigten Werke noch zu 95 % demontiert, der Gesellschaft blieb im Westen lediglich das Werk Scheringstraße. Großaktionär war nun die Berliner Handels-Gesellschaft (BHF-Bank). 1967 wurde die Gesellschaft im Zuge der Förderung des Berliner Maschinenbaus mit anderen bekannten Fabriken in der Deutsche Industrieanlagen GmbH (DIAG) zusammengeschlossen, die 1976 dann 98 % der Aktien hielt und das gesamte Vermögen übernahm. Eine der ehedem wichtigsten Firmen der Berliner Industriegeschichte hörte damit auf zu existieren. Los 257 Schätzwert 30-80 Berliner Mörtel- u. Steinzeugwerke AG Berlin, Aktie 1.000 RM Aug. 1928 (Auflage 1000, R 4) EF-VF Gegründet 1928. Herstellung und Vertrieb von Mörtel, Steinzeug und Baumaterialien aller Art. Ab 1979 GmbH. Los 258 Schätzwert 50-125 Berliner Revisions-AG Berlin, Namensaktie 100 RM 5.6.1928 (Auflage 500, R 5) EF Gründung 1927. Übernahme und Ausführung von Bücher- und Steuerrevisionen, die Erledigung aller Steuerangelegenheiten, Überprüfung und Beglaubigung von Bilanzen und Gesellschaftsgründungen, auch treuhänderische Funktionen. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1968 umfirmiert in Berliner Revisions- AG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft. Los 259 Schätzwert 75-150 Berliner Rück-Versicherungs-AG Berlin, Aktie (Interimsschein) 1.000 Mark 1.7.1920 (Auflage 1000, R 5) EF Gründung 1907. Risiken-Rückversicherung in allen Zweigen. 1926 wurde die Liquidation beschlossen. Los 260 Schätzwert 50-125 Berliner Rück-Versicherungs-AG Berlin, Aktie (Interimsschein) 1.000 Mark 1.7.1922 (Auflage 1000, R 5) EF Los 261 Schätzwert 30-80 Berliner Seidengarnfabrik AG Berlin, Aktie 1.000 RM Aug. 1938 (Auflage 400, R 4) EF Gegründet 1923 als Isidor Salomon AG, 1933 umbenannt wie oben. Fabrikation und Vertrieb von Seidengarnen. 1953 Berliner Seidengarnfabrik GmbH, Isny (Allgäu). Los 262 Schätzwert 175-300 Berliner Terrain- und Bau AG Berlin, Aktie 1.200 Mark 15.12.1903 (Auflage 1875, R 7) EF-VF Im Unterdruck fotographische Abb. von Häusern. Bei der Gründung 1903 brachte die Allgemeine Berliner Omnibus-AG vier Grundstücke (Kurfürsten-, Froben-, Bülowstraße und Kottbuser Damm) als Sacheinlage ein. Mit der Parzellierung und Veräußerung von Grundstücken in Steglitz, Zehlendorf, Reinickendorf, Wittenau und am Hohenzollerndamm war die Gesellschaft nicht sonderlich erfolgreich und erlitt außerdem große Forderungsverluste bei der Passage-Kaufhaus-AG. Es folgten 1912 und 1914 Sanierungsversuche, nach der Inflation konnte 1924 das Kapital nur im extrem schlechten Verhältnis 60:1 umgestellt werden. 1936 wurde bei dieser in Berlin börsennotierten AG die Eröffnung des Konkursverfahrens mangels Masse abgewiesen. 22

Los 263 Schätzwert 100-200 Berliner Viehcommissionsund Wechsel-Bank Berlin, Namensaktie 1.000 Mark 15.5.1906 (Auflage 1000, R 5) EF Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. Initiatoren waren führende Leute des Berliner Fleischergewerbes. Neben dem insbesondere für diese Berufsgruppe betriebenen Bankgeschäft (in der Königstraße und auf dem Städt. Vieh- und Schlachthof) besaß die Bank eine Viehagentur-Abteilung, die 1922 als Berliner Viehverkehrs-Bank AG verselbständigt wurde. 1919/1922 Umfirmierung in Handelsbank AG in Berlin. Großaktionär war zuletzt die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank. 1932 Zahlungseinstellung, Zwangsvergleich und Auflösung der Gesellschaft. Los 264 Schätzwert 30-75 Berliner Wäschefabrik AG vorm. Gebr. Ritter Berlin, Aktie 100 RM Juli 1929 (Auflage 1000, R 3) EF Gegründet 1858, AG seit 1907. Herstellung von Herrenwäsche, insbesondere von Oberhemden und Schlafanzügen. 1935 Firma geändert in Grundstücks-Gesellschaft Gerichtstraße 27 AG. 1937 Konkurs, Firma erloschen 1943. brochen). Insofern war es die Berlinische Feuer, die im Versicherungsgeschäft Usancen entwickelte und Maßstäbe setzte, die später für alle anderen Versicherungen gelten sollten. Anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens im Jahr 1962 konnte die Gesellschaft mit Stolz feststellen, die älteste deutsche AG zu sein, die noch unter gleichem Namen wie zur Gründung existierte. Nach 1945 verlegte die Berlinische Feuer ihren Sitz nach München. Die Sitzverlegung kam einer Flucht gleich, denn der Ostmagistrat wollte die Gesellschaft enteignen und den alten wohlklingenden Firmenmantel als Aushängeschild für eine staatliche Versicherungsanstalt missbrauchen. 1980 mit der Aachen-Leipziger Versicherungs-AG verschmolzen, seit 1987 firmiert das Unternehmen als Vereinte Versicherung AG und gehört heute zum Konzern der Allianz-Versicherung. Los 266 Schätzwert 50-100 Bernh. Dietel AG Reichenbach i. V., VZ-Aktie 1.000 RM Aug. 1937 (Auflage 100, R 6) EF Gründung 1872, 1893 Erwerb eines größeren Fabriksanwesens in Unterheinsdorf bei Reichenbach, das nach und nach zu einer großen Baumwollstückfärberei ausgebaut wurde. Im Mai 1923 Umwandlung in eine AG. Handel mit Textilstoffen, Bleicherei, Färberei und Appretur von wollenen, baumwollenen und kunstseidenen Geweben jeder Art. Los 267 Schätzwert 50-125 Bibliographisches Institut AG Leipzig, VZ-Aktie 1.000 Mark 8.7.1921 (Auflage 500, R 5) EF Fortführung der traditionsreichen, seit 1826 bestehenden Firma Bibliographisches Institut Meyer in Leipzig. Herausgabe von Lexika, Wörterbüchern, Atlanten und Landkarten. 1953 Sitzverlegung nach Mannheim, 1984 Fusion mit der F. A. Brockhaus GmbH, Wiesbaden. Marken: Brockhaus, Duden und Meyer. Seit 1989/90 auch wieder Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Stammhaus in Leipzig. Los 268 Schätzwert 200-400 Bielefelder AG für Mech. Weberei Bielefeld, Actie 200 Thaler 1.1.1865. Gründeraktie (Auflage 1500, R 5) VF+ Ausgesprochen dekorativ mit Abb. der Weberei, drei Neben-Vignetten. Faksimile-Signaturen der Gründer Hermann Delius und Theodor Tiemann. Gründung 1864. Herstellung von rohen und gebleichten Leinen, Baumwollgeweben, Handtüchern. Werk in Bielefeld mit 650 Webstühlen, seit 1908 Zweigwerk in Spenge (Kreis Herford) mit 350 Webstühlen. 1961 Fusion mit der Mechanische Weberei Ravensberg in Bielefeld- Schildesche und Umfirmierung in Bielefelder Webereien AG. 1970 Ausgliederung des Werkes Schildesche, 1973 Ausgliederung des ganzen restlichen Textilbereiches in Tochtergesellschaften, die dann verkauft wurden. 1974 Umfirmierung in BIEWAG Investions-AG, später BIEWAG Finanzierungsgesellschaft AG mit Sitz in Königstein/Taunus. 1983 Konkurs. Los 269 Schätzwert 200-400 Bielefelder AG für Mech. Weberei Bielefeld, Actie 200 Thaler 1.1.1870 (Auflage 1500, R 5) VF Ausgesprochen dekorativ mit Abb. der Weberei, drei Neben-Vignetten. Faksimile-Signaturen der Gründer Hermann Delius und Theodor Tiemann. Los 270 Schätzwert 30-75 Bielefelder AG für Mech. Weberei Bielefeld, Aktie 1.000 RM Aug. 1941 (Auflage 1300, R 5) EF+ Los 271 Schätzwert 1000-1250 Bielefelder Bau-Gesellschaft Bielefeld, Actie 600 Mark 1.1.1875. Gründeraktie (Auflage 879, R 11) VF- Originalunterschriften des Vorstands, außerdem Unterschrift von Ludwig Huber als Vorsitzender des Aufsichtsrates. Huber (1826-1905), Bielefelder Oberbürgermeister 1857-1881, gab der Stadtentwicklung Bielefelds im Zeitalter der Industrialisierung entscheidende Impulse. Gegründet 1872 vornehmlich durch Bielefelder Industrielle (u.a. Delius) zwecks Betrieb von Immobilien- und Baugeschäften, sowie einer Ziegelei. Die Ges. errichtete vor allem Arbeiterwohnungen für die rasch wachsenden Industriebetriebe der Stadt. 1928 beschloß die G.V. die Auflösung der Gesellschaft. Bis dahin völlig unbekannt gewesen, nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden, dieses ist das letzte noch verfügbare. Stempel ausgewaschen, dadurch Verfärbungen. Los 272 Schätzwert 20-75 Bierbrauerei Gebr. Müser AG Bochum-Langendreer, Aktie 100 RM Mai 1936 (Auflage 4000, R 3, kompletter Neudruck der Aktien nach Sanierung) EF Entstanden aus einer 1806 errichteten Hausbrauerei. AG seit 1891 unter der Firma Bierbrauerei Gebr. Müser AG. Mit einer Kapazität von 200.000 hl jährlich eine ziemlich große Brauerei, außerdem gehörten ihr 10 Gaststätten und Bierniederlagen. 1930 Erwerb des Hotel-Restaurants Zum Müser in Bonn. Im Zuge einer Sanierung ging Mitte der 30er Jahre die Aktienmehrheit an die vorherigen Großgläubiger Dresdner Bank, Malzfabrik Niedersedlitz AG und Aktienmalzfabrik Könnern. 1938 Umfirmierung in Müser-Brauerei AG. Letzte Großaktionäre waren dann die Vereinsbank in Hamburg und die Aktienmalzfabrik Könnern. 1961 Fusion mit der Schultheiß-Brauerei AG, die Aktien wurden 1:1 umgetauscht. Im Zuge der zunehmenden Konzentration auf dem Biermarkt kam 1976 das Aus für das traditionsreiche Brauhaus, als die Schultheiß-Gruppe die Pforten schließen ließ. Los 273 Schätzwert 30-60 Bilz-Nährmittel AG Prenzlau, Aktie Lit. C 10.000 Mark Okt. 1923 (R 5) Kpl. Kuponbogen anh. EF Die Gesellschaft ist in keinem Handbuch verzeichnet. Friedrich Eduard Bilz (1842-1922) wurde durch eigene Erkrankungen im Meeraner Naturheilverein mit der Naturheilkunde vertraut. 1882 gab er sein erste Buch darüber heraus, 1890 Das Neue Naturheilverfahren. In der Oberlößnitz (Ortsteil von Radebeul) baute er sich eine eigene Naturheilanstalt, bestehend aus vier Kurhäusern mit 180 Betten. Außerden errichtete er das noch heute beliebte Bilz-Licht-Luft-Bad. Los 274 Schätzwert 50-125 Bitterfelder Actien-Bierbrauerei vormals A. Brömme Bitterfeld, Aktie 1.000 Mark 10.12.1921 (Auflage 300, R 5) EF Gründung 1880 durch den Brauereibesitzer Albert Brömme, seit 1891 AG. Die Brauerei lag Los 265 Schätzwert 30-75 Berlinische Feuer- Versicherungs-Anstalt Berlin, Aktie 100 RM 14.8.1924 (Auflage 4000, R 3) EF Faksimile-Unterschrift Franz Urbig (Deutsche- Bank-Vorstand). Mit ihrer Gründung im Jahre 1812 eine der ältesten deutschen Versicherungen. Eine Gründung der Bankiers W.C. Benecke, C.W. Brose, H. Hotho und F.G. von Halle. Bei ihrer Gründung war die Berlinische Feuer die einzige Versicherungsgesellschaft in Preußen und sollte es auch lange bleiben, denn in ihrem Privileg war ihr vom König zugesagt, dass auf 15 Jahre kein Konkurrenzunternehmen genehmigt werden sollte (dieses Privileg wurde bereits 1819 ge- Nr. 271 Nr. 277 23

an der Inn. Zörbiger Straße 25, auch eigene Mälzerei. 1920 Erwerb der Uhlemann schen Dampfbierbrauerei in Delitzsch. Ab 1946 Aktienbrauerei, 1972 als Werk Brauerei Bitterfeld zum VEB Getränkekombinat Dessau gekommen. 1990 als Brauerei Bitterfeld reprivatisiert, aber ohne anhaltenden Erfolg: 1995 Einstellung der Produktion, wenig später wurde die Brauerei abgerissen. lerstraße in dem nördlichen Teil und in Reinickendorf, später wurden weitere Grundstücke in der südlichen Müllerstraße und Triftstraße hinzugekauft. Seit 1910 im Strudel der allgemeinen Immobilienkrise, 1918 Einstellung des Handels der Aktien der AG an der Berliner Börse. 1924 vollständig übernommen durch die Breslauer Baubank, die ab 1939 als Siedlungs- und Bau-AG firmierte. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 278 Schätzwert 225-300 Boden-AG Berlin-Nord Berlin, Aktie Lit. B 2.000 Mark 16.6.1905. Gründeraktie (Auflage 2500, R 10) VF-F Am 24.6.1918 gültig geblieben als Stammaktie. Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 282 Schätzwert 40-80 BRAMARCO Export- und Import-AG Berlin, Namensaktie 1.000 RM Juli 1926. Gründeraktie (Auflage 1000, R 4) UNC-EF Sitz: Berlin C 2, Spandauer Str. 39. Im- und Export von sowie Großhandel mit Waren aller Art, insbesondere Holzwaren, Haus- und Küchengeräte, Spielwaren. 1952 in Konkurs gegangen. 1917 Abschluß eines Brauvertrages mit der benachbarten Vereinsbrauerei AG in Solingen. 1972 Verschmelzung mit der (1899 gegründeten) Aktien-Brauerei Ohligs zur Aktien-Brauerei Beckmann AG. 1991 Einstellung des Braubetriebes und Umfirmierung in Beckmann Beteiligungs-AG, 1996 Sitzverlegung nach Düsseldorf. Geschäftszweck der jetzt von der Familie Cloppenburg beherrschten AG war nunmehr das Betreiben von Autohäusern in Deutschland und Frankreich sowie die Vermietung von Einzelhandelsimmobilien. Los 275 Schätzwert 75-150 Blei- und Silber-Erzbergwerke Victoria Burgholdinghausen, Kux-Schein 1/1.000 3.3.1897 (Auflage 1000, R 3) EF Ausgestellt auf den Bankier Leo Hanau, Mülheim a.d.ruhr und von ihm als Grubenvorstand original unterschrieben. Das Bergwerk lag im Kreis Siegen. Die Gruben Victoria, Silberart und Heinrichsegen gehörten zum Müsener Bergwerksrevier. Los 279 Schätzwert 150-250 Bodenbank-AG Görlitz, Aktie Reihe C 1.000 Mark 2.9.1923 (R 8) EF-VF Gründung 1923. Betrieb eines Bankgeschäftes, speziell für die Interessen der städtischen und ländlichen Grund- und Bodenbesitzer. 1926 Sitzverlegung nach Berlin. 1931 von Amts wegen für nichtig erklärt. Los 283 Schätzwert 10-40 Brandenburgische Elektricitäts-, Gas- und Wasserwerke AG Berlin, Aktie 200 RM Sept. 1930 (Auflage 11500, R 1) EF Gründung 1909 durch Fusion der Brandenburgischen Carbidwerk GmbH und der Ostdeutschen Wasserkraft-GmbH zur Brandenburgische Carbid- und Elektricitätswerke AG. 1929 Umfirmierung wie oben anläßlich der Fusion mit der Continentale Wasser- und Gaswerke AG zu Berlin. Betrieb von 7 E-Werken, 1 Gaswerk und 4 Wasserwerken. 1930 Verschmelzung mit der AG Körting s Electricitäts-Werke. Börsennotiz Berlin, letzter Großaktionär war die Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft, München (auf sie 1964 übergegangen). Los 286 Schätzwert 75-150 Brauerei Bergschlößchen AG Sagan, Aktie 1.000 Mark 19.11.1923. Gründeraktie (Auflage 18200, R 5) Anh. Kupons. EF Gründung als AG im Nov. 1923 zum Betrieb von Brauereien mit den erforderlichen Hilfsund Nebenbetrieben, insbesondere Erwerb und Fortbetrieb der bisherigen Genossenschaftsbrauerei in Sagan. Bierniederlagen in Ost- und Westpreußen. Von 1937 bis 1945: Brauerei Bergschlößchen GmbH. Los 276 Schätzwert 30-75 Blödner & Vierschrodt Gummiwarenfabrik u. Hanfschlauchweberei AG Gotha, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 388, R 4) EF Gegründet am 16.3.1878 als ohg, 1922 umgewandelt in eine AG. Betrieb einer Gummiwarenfabrik und Hanfschlauchweberei. Haupterzeugnisse Wasser-, Bier-, Weinschläuche, Maschinenschläuche, Konservenringe, sämtliche technische Gummiwaren in Natur- und Kunstkautschuk, außerdem Feuerwehrschläuche. Nach 1945 neben mehreren anderen Firmen in der VEB Gummiwerke ( Kowalit ) aufgegangen. Nach 1990 von der Phoenix AG übernommen. Los 277 Schätzwert 300-400 Boden-AG Berlin-Nord Berlin, Aktie Lit. A 2.000 Mark 16.6.1905. Gründeraktie (Auflage 2500, R 11) F+ Am 24.6.1918 umgewandelt in Vorzugsaktie. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung 1905 größere Terrainflächen zu beiden Seiten der Mül- Los 280 Schätzwert 50-125 Bohr-Brunnenbauund Wasserversorgungs-AG Grünberg i. Schl., Aktie 1.000 Mark Dez. 1921 (Auflage 300, R 5) UNC-EF Gegründet 1907 als Bohr-Brunnenbau- und Wasserversorgungs-AG vorm. L. Otten mit Sitz in Bremen, 1919 Sitzverlegung nach Grünberg in Schlesien. Maschinenfabrik und Brunnenbau-Anstalt. Gebaut wurden Schachtbrunnen jeder Größe, Filteranlagen für Trinkwasser usw. 1950 verlagert nach Berlin, heute Bohr-, Brunnenbau- und Wasserversorgungs-AG, Berlin. Los 281 Schätzwert 25-100 Bohr-Brunnenbauund Wasserversorgungs-AG Grünberg i. Schl., VZ-Aktie 1.000 Mark Mai 1923 ( R 3) EF Los 284 Schätzwert 50-125 Brandenburgische Flachsröstanstalt AG Christianstadt (Bober), Aktie 100 RM Juni 1939 (Auflage 860, R 5) UNC-EF Gründung 1916 als GmbH, AG seit 1923. Haupterzeugnisse: Flachs-Langfaser, Flachswerg, Leinsaat. Los 285 Schätzwert 50-100 Brauerei Beckmann AG Solingen, 6 % Teilschuldv. 5.000 Goldmark 22.11.1930 (Auflage 400, R 5) EF Gründung 1907 zur Übernahme der Brauerei von Carl Beckmann in der Schützenstraße. Los 287 Schätzwert 75-150 Brauerei Bergschlößchen GmbH Sagan, Anteilschein 500 RM Dez. 1937 (R 7) EF Los 288 Schätzwert 50-125 Brauerei Bodenstein AG Magdeburg (Neustadt), Aktie 1.000 Mark 10.1.1923 (Auflage 3000, R 5) EF Gründung 1823, seit 1886 AG. 1918 Erwerb der Buckauer Dampfbierbrauerei Reichardt & Schneidewin. Mit zuletzt rd. 300 Mitarbeitern stand die Brauerei Bodenstein (Sieverstorstr. 10) dem Lokalrivalen, der Actien-Brauerei Neustadt-Magdeburg, an Größe gar nicht viel nach. 1946 enteignet. 1950 beschloß eine Hauptversammlung die Sitzverlegung ein kleines Stück Richtung Westen, nach Schöningen sowie die Auflösung. 1953 ist die Gesellschaft erloschen. 24

Modelleisenbahn: Bierwagen mit Bremserhaus der Brauerei Cluss Los 289 Schätzwert 125-200 Brauerei Cluss Heilbronn a.n., Aktie 200 RM Aug. 1929 (Auflage 910, R 6) EF-VF Gründung 1865, ab 1898 AG. Seinerzeit die größte Brauerei des württembergischen Unterlandes. Mehrheitsaktionär war zwischenzeitlich die später in der Baden-Württembergischen Bank aufgegangene Handels- und Gewerbebank Heilbronn AG (über 50 %). 1988 zur Cluss-Wulle AG fusioniert, gehört heute über die Dinkelacker AG in Stuttgart zur Münchener Spaten-Franziskaner-Bräu. Los 290 Schätzwert 125-200 Brauerei Cluss Heilbronn a.n., Aktie 1.000 RM Aug. 1929 (Auflage 650, R 7) EF Los 291 Schätzwert 50-100 Brauerei Feldschlößchen AG Braunschweig, Genuß-Schein 500 RM Mai 1939 (Auflage 2500, R 5) EF Gründung 1888 als Bierbrauerei zum Feldschlößchen unter Übernahme der Brauerei zum Feldschlößchen von Noetzel & Otto an der Salzdahlumer Straße. Dazu wurden 1919 die Braunschweiger Löwenbrauerei egmbh und 1920 die Braunschweiger Aktien-Bierbrauerei Streitberg übernommen, in diesem Zusammenhang Umfirmierung in Brauerei Feldschlößchen- Streitberg AG (der Zusatz Streitberg fiel 1939 fort. Börsennotiz Braunschweig, ab 1934 Hannover. Heute als eine seiner größten Braustätten in den Holsten-Brauerei-Konzern eingegliedert. Los 293 Schätzwert 50-100 Brauerei Henninger-Kempff-Stern AG Frankfurt am Main, Aktie 1.000 Mark 15.4.1921 (Auflage 650, R 5) EF Ausgegeben für den Erwerb der Brauerei J. G. Henrich in Frankfurt. Gründung 1881 unter Übernahme der seit 1869 bestehenden Henninger schen Brauerei in Sachsenhausen. Wegen Kapitalzusammenlegung 1888 Neuausgabe der Aktienurkunden. 1920 nach Fusion Umfirmierung in Brauerei Henninger-Kempff-Stern AG, seit 1935 Henninger-Bräu AG. Weiter übernommen wurden die Cerveceria Bieckert S.A. in Buenos Aires (1958), die Cerveceria Schneider S.A. im argentinischen Santa Fé (1959), die Brauhaus Nürnberg J. G. Reif AG (1960), die Kreuznacher Brauhaus Ph. Nicolay KG (1961), die Union- Brauerei in Groß-Gerau und die Engelbräu Heidelberg (1966), die Aktienbrauerei-Bürgerbräu AG in Ludwigshafen (1968), die Eichbaum-Werger-Brauereien AG in Worms (1970) und die Germania-Brauerei AG in Wiesbaden (1972 von Binding). Mit einem Jahresausstoß von über 2 Mio. hl die größte Braustätte Deutschlands. Los 294 Schätzwert 25-100 Brauerei Krostitz AG Krostitz, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 1200, R 3) UNC-EF Die früher zum Rittergut Kleincrostitz gehörige Braustätte erhielt 1534 Braurecht. 1907 Lostrennung vom Rittergut und Umwandlung in eine AG als Bierbrauerei Kleincrostitz F. Oberländer AG. Ab 1937 Name wie oben. Der Brauerei gehörten 10 Gaststätten in Leipzig, Gasthöfe in Krostitz, Kletzen, Sandersdorf, Greppin und Nietleben. Die Bierniederlage befand sich in der Wittenberger Str. 19 in Leipzig. 1949 Gründung der VEB Brauerei Krostitz, 1990 Krostitzer Brauerei GmbH (Radeberger Gruppe AG). Los 295 Schätzwert 50-100 Brauerei Sacrau GmbH Sacrau, Namens-Anteil 500 RM 1.9.1943 (R 4) EF Die Brauerei in Niederschlesien wurde 1888 als Dampfbrauerei Max Fulde gegründet, 1896 umbenannt wie oben. Nach 1945 Zakrzow Browar. Los 296 Schätzwert 100-175 Brauerei Wulle AG Stuttgart, Aktie 500 RM Juli 1929 (Auflage 3200, R 6) EF Gründung 1896 als Aktienbrauerei Wulle unter Übernahme der Brauerei und Branntweinbrennerei von Ernst Wulle (gegr. 1861). 1926 Umfirmierung wie oben. Bereits um die Jahrhundertwende wurde die Brauerei an der Neckarstraße bedeutend vergrößert und auf eine für damalige Verhältnisse unglaubliche Produktionsfähigkeit von 400.000 hl im Jahr ausgelegt. 1937 Übernahme des Vermögens der Tochterges. Immobilien-Verein AG in Stuttgart, der u.a. der im Krieg später zerstörte Friedrichsbau gehörte. Außerdem an der 1907 gegründeten Wilhelmsbau AG beteiligt. 1971 Fusion mit der Brauerei Dinkelacker (gegr. 1888) zur Dinkelacker-Wulle AG. Umfirmiert 1980 in Dinkelacker Brauerei AG und 1996 in Dinkelacker AG. Großaktionär der bis heute in Stuttgart und Frankfurt börsennotierten AG ist die Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA, München. Los 297 Schätzwert 125-200 Brauerei Wulle AG Stuttgart, Aktie 100 RM Jan. 1930 (Auflage 12000, R 6) EF Los 298 Schätzwert 150-250 Brauhaus Amberg AG vormals Aktien- und Fentschbräu Amberg, Aktie 1.000 Mark 30.1.1923 (Auflage 3000, R 7) EF Gründung 1896 als Amberger Bierbrauerei-AG (1900-1916 mit dem Zusatz Zum Franziskanerkloster ). 1922 Umfirmierung in Brauhaus Amberg AG anlässlich der Fusion mit der seit 80 Jahren bestehenden Fentsch-Brauerei in Sulzbach. Beide Brauereien wurden in der ältesten Braustätte Ambergs (seit 1564) zusammengelegt. Wirtschaftsanwesen in Amberg, Sulzbach, Schwandorf und Kastl, Bierniederlagen in Sulzbach und Schwandorf. Nach Stilllegung der Brauerei fand der Aktienmantel eine bemerkenswerte Weiterverwendung: 1998 wurde die AG nach Frankfurt/Main verlegt und in net.ipo AG umbenannt. Die Geschäftsidee der Börsenplatzierungen über das Internet ist leider etwas aus der Mode gekommen, vom ursprünglichen Höchststand von 100 ist der Kurs inzwischen weit entfernt. Los 299 Schätzwert 175-300 Brauhaus Amberg AG vormals Aktien- und Fentschbräu Amberg, Aktie 10.000 Mark Aug. 1923 (Auflage 700, R 8) EF Los 300 Schätzwert 50-125 Brauhaus Nürnberg Nürnberg, Aktie 100 RM 15.3.1930 (Auflage 1500, R 5) EF Die AG wurde 1889 gegründet durch Zusammenlegung der Liebelschen und der Bernreutherschen Brauerei, zu denen im Jahr 1897 die Konrad Denksche Brauerei, im Jahr 1905 Los 292 Schätzwert 75-150 Brauerei Feldschlößchen AG Braunschweig, Aktie 1.000 RM Jan. 1942 (Auflage 1250, R 5) UNC-EF Nr. 298 Nr. 304 25

die Brauereien Liedel in Feucht und Dummet in Nürnberg und im Laufe der Jahre noch viele weitere Brauereien hinzukamen. 1931 trat die Gesellschaft mit der seit 1520 bestehenden Brauerei J.G. Reif, Nürnberg (alleinige Herstellerin des Weltruf genießenden Siechen-Bieres ) in enge Beziehungen, gründete mit ihr die Brauerei J.G. Reif AG und beteiligte sich maßgeblich (74 %) an dieser. 1959/60 fusionierten beide Gesellschaften zur Brauhaus Nürnberg J.G. Reif AG. 1966 anläßlich der Verschmelzung mit der Freiherrlich von Tucher sche Brauerei AG erneute Umfirmierung in BRAU-AG Nürnberg. Großaktionär war nun die Gruppe Henninger-Reemtsma. Weiter übernommen wurden die Hürnerbräu AG in Ansbach und die Exportbierbrauerei Löwenbräu in Hof und Naila (1972) sowie die Hubmann- Brauerei Herzogenaurach KG und die Joseph Beugler Brauhaus Rothenburg o.t. (1973/74). Schließlich 1985 letzte Umfirmierung in TU- CHER BRÄU AG. Noch heute in Berlin, Frankfurt und München börsennotiert. Los 301 Schätzwert 75-150 Brauhaus Regensburg AG Regensburg, Aktie 100 RM April 1933 (Auflage 5000, R 5) EF Gründung 1897 als AG Regensburger Brauhaus vorm. Zahn, danach in rascher Folge Umbenennung in Regensburger Brauhaus AG (1920), Regensburger Brauhaus Jesuitenbrauerei AG (1922), Jesuitenbrauerei AG (1926) und schließlich Brauhaus Regensburg AG (1928). Neben der Brauerei in der Galgenbergstraße besaß die Gesellschaft ca. 50 Wirtschaftsanwesen in Regensburg und Umgebung. Übernommen wurden ferner 1908 die Obermünsterbrauerei, 1909 die Karmelitenbrauerei, 1922 die Jesuitenbrauerei sowie 1927 die Aktienmehrheit der Brauhaus Amberg AG (1954 wieder verkauft). Börsennotiz München. 1959 Umwandlung in die Fürstliche Brauerei Thurn und Taxis Regensburg GmbH. schaft Vereinigte Ville und schloß sich dann mit der 1878 gegründeten Gewerkschaft des Braunkohlenbergwerks Brühl zur Braunkohlen- und Briketwerke Roddergrube AG zusammen. Gefördert wurde die bis zu 40 m mächtig anstehende Braunkohle aus vier verschiedenen Tagebauen. 1913 Abschluß eines Kohlenlieferungsvertrages mit dem RWE, das im Anschluß an die Grube Vereinigte Ville ein großes Kraftwerk errichtete (Goldenberg-Werk). 1920 Abschluß eines Interessengemeinschaftsvertrages mit dem RWE. 1933/35 Überkreuzbeteiligung mit der Rheinischen AG für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation (Rheinbraun), wodurch beide Unternehmen endgültig in den RWE-Konzern eingebunden wurden. Börsennotiz Berlin, Düsseldorf, Essen, Köln. 1959 - in Betrieb sind die Tagebaue Brühl, Vereinigte Ville, Frimmersdorf (bei Grevenbroich) und Inden (zwischen Jülich und Eschweiler) sowie fünf Kraftwerke - mit der RWE-Tochter Rheinische Braunkohlenwerke AG verschmolzen. Los 303 Schätzwert 50-100 Braunkohlen-Industrie AG Zukunft Weisweiler, 6,5 % Gold Bond 1.000 $ 1.4.1928 (R 4) Anh. Kupons EF-VF Blau/schwarzer Stahlstich mit Montan-Allegorie. Gründung 1913 mit Sitz in Köln durch den A. Schaafhausen schen Bankverein und die Gewerken der Gewerkschaft Zukunft in Köln, deren Kuxe sich bald zu 99,9 % in den Händen der AG befanden. Neben dem Braunkohlentagebau mit Brikettfabrik 1913 auch an der Gründung der Kraftwerk Zukunft AG in Weisweiler b. Eschweiler beteiligt. 1915 Sitzverlegung nach Weisweiler. 1926 Übernahme der Gewerkschaften Zukunft, Dürwiß und Lucherberg sowie der Braunkohlengewerkschaft Eschweiler. Zuletzt in Betrieb die Braunkohlentagebaue Zukunft-West in Weisweiler, Lucherberg/Düren und Maria Theresia in Herzogenrath (ruht seit 1948) sowie das Kraftwerk Zukunft in Eschweiler und die Wasserkraftwerke Schwammenauel und Heimbach. Großaktionär war mit zuletzt ca. 98 % das RWE, 1959 auf die RWE-Tochter Rheinische Braunkohlenwerke AG verschmolzen. Wölfersheim verkaufte der Volksstaat Hessen an die HEFRAG, während die hauptsächlich im Tiefbau betriebenen Braunkohlegruben zunächst weiter in Staatsbesitz blieben. Dem Kraftwerk wurde dann eine Schwelanlage zur Verschwelung der teerreichen oberhessischen Braunkohle angegliedert. Hauptstromabnehmer waren die Main-Kraftwerke. 1930 wurde die Preußische Elektrizitäts-AG Alleinaktionär der HEFRAG, die bei dieser Gelegenheit auch die bis dahin noch staatlichen Gruben übernahm. 1935 Errichtung einer Teerölverarbeitungs- und einer Benzingewinnungsanlage. 1937 Anpachtung der Grubenfelder der Gewerkschaft Friedrich in Wölfersheim (1950 infolge Auskohlung stillgelegt). Ab 1941 Beginn der Aufschlußarbeiten an der Tiefbaugrube Heuchelheim. Beschäftigt waren zuletzt über 1.300 Mitarbeiter. 1952 auf den Alleinaktionär Preußenelektra verschmolzen. Endgültig wurde der Braunkohleabbau in der Wetterau erst Anfang der 1990er Jahre eingestellt. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 305 Schätzwert 50-125 Braunkohlenbergwerk Pallas Erkelenz / Berlin, Kux-Schein 1/1000 11.6.1912 (Auflage 1000, R 3) EF+ Originalsignaturen. Dieses geplante Braunkohlenbergwerk sollte in der damaligen preussischen Provinz Westpreussen in der Gemeinde Orlowo in der Nähe der Stadt Hohensalza im Weichseldelta errichtet werden. Die Vorkommen erwiesen sich jedoch als wenig ergiebig, daher ist davon auszugehen, dass auch die Tätigkeit der Gewerkschaft Pallas nicht erfolgreich war. Los 307 Schätzwert 75-125 Braunschweigische Maschinenbauanstalt Braunschweig, Aktie 100 RM 15.7.1933 (Auflage 4000, R 6) EF Gründung 1870 unter Übernahme der seit 1853 bestehenden Maschinenfabrik Fr. Seele & Co. Noch heute einer der bedeutendsten Anlagenbauer für die Zuckerindustrie. Börsennotiz bis 1934 Berlin, danach Freiverkehr Hannover. Los 308 Schätzwert 40-50 Braunschweigischer ritterschaftlicher Kreditverein Wolfenbüttel, 8 % Goldpfandbrief 200 Goldmark 1.1.1929 (R 10) VF+ Gegründet 1862. Der Verein war eine öffentlichrechtliche Kreditanstalt mit den Rechten einer juristischen Person. Der Kreditverein diente der Kreditgewährung durch Beleihung von im Land Braunschweig gelegenen Rittergütern und aufnahmefähigen Landgütern. Er refinanzierte sich durch Ausgabe von Pfandbriefen. Um 1990 in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und zunächst an die Vereins- und Westbank AG, später dann die Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank AG übergegangen. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Kleine Rostspur. Los 309 Schätzwert 50-125 Bremen-Besigheimer Oelfabriken Bremen, Aktie 300 RM März 1936 (Auflage 1200, R 5) UNC-EF Gründung 1889 unter der Firma Oelfabrik Besigheim vorm. Fr. Kollmar in Besigheim, ab 1895 Bremen-Besigheimer Oelfabriken AG. Die Fabrikanlage befand sich in Bremen am Holzund Fabrikhafen, Zweigniederlassung in Harburg-Wilhelmsburg. Los 304 Schätzwert 600-750 Braunkohlen-Schwelkraftwerk Hessen-Frankfurt AG Hefrag Wölfersheim, Sammelaktie 3.500 x 1.000 RM 25.3.1942 (verbriefte die gesamte Kapitalerhöhung in einer Urkunde, R 12), ausgestellt auf die Preußische Elektrizitäts- AG, Berlin VF Originalunterschriften. Los 306 Schätzwert 175-225 Braunkohlengewerkschaft cons. Albert Siegda, Kreis Wohlau, Kuxschein 1 Kux 23.4.1920 (Auflage 100, R 9) EF Ging aus der Gewerkschaft Albert-Grube bei Siegda im Bergrevier Görlitz hervor. Die Kohlenförderung betrug 20 t täglich. Die Ortschaft Siegda befindet sich in Niederschlesien (Kreis Wohlau). Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 310 Schätzwert 50-125 Bremen-Besigheimer Oelfabriken Bremen, Aktie 100 RM Dez. 1940 (R 5) EF Los 302 Schätzwert 50-150 Braunkohlen- und Briketwerke Roddergrube AG Brühl b. Köln, Aktie 1.000 Mark April 1910 (Auflage 1000, R 5) EF Hervorgegangen aus der uralten, bereits 1766 aufgeschlossenen Roddergrube, seit 1873 die AG Brühl-Godesberger Verein für Braunkohlenverwertung (welche die erste Brikettfabrik im rheinischen Revier errichtete), seit 1878 die Gewerkschaft Roddergrube. Diese übernahm 1908 sämtliche Kuxe der Gewerk- Alter Firmenwaggon der Preußischen Elektrizitäts AG Gegründet 1927 je zur Hälfte durch den Volksstaat Hessen und die Stadt Frankfurt (Main). Das von ihm schon vorher betriebene Kraftwerk Nr. 307 Los 311 Schätzwert 50-100 Bremer Tabakbau-Gesellschaft Bakossi AG Bremen, Aktie 1.000 Mark Sept. 1920 (Auflage 2000, R 6) EF Gründung als GmbH im Jahr 1911, als AG 1914 zum Betrieb einer Tabakpflanzung in der 26

deutschen Kolonie Kamerun. Seit diese mit Ende des 1. Weltkrieges verlorenging, ruhte der Betrieb völlig. 1933 wurde die Auflösung der Gesellschaft beschlossen. Los 312 Schätzwert 350-600 Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik Vegesack, Actie 1.000 Mark Aug. 1900 (Auflage 1000, R 6) EF- Gründung 1893 unter Übernahme der Fa. Johann Lange in Grohn bei Vegesack. 1898 Verlegung der Werft auf ein 33 ha großes Gelände am rechten Weserufer in den Bezirken Vegesack und Fähr-Lobbendorf mit 1,3 km Wasserfront. Bis zur Jahrhundertwende erfolgte fast jedes Jahr eine Kapitalerhöhung - zunächst ohne großen Effekt, doch später wurden Dividenden bis zu 20 % verdient. Der Glanz verblaßte in der Werftenkrise der 70er Jahre: Zuletzt wurde der Bremer Vulkan das Instrument der Werftenpolitik des Bremer Senats unter der hochqualifizierten Führung eines vormaligen Senatsdirektor als Vorstandsvorsitzendem - trotzdem oder gerade deswegen ein krachender Zusammenbruch mit Milliardenverlusten. Auch die immensen Fördergelder für die nach der Wende zusätzlich noch übernommenen ostdeutschen Werften wurden in Bremen verzockt, doch glaubt man den Politikern und dem Vorstand, kann niemand etwas dafür. Wenn Politiker Milliarden vergeigen, geht noch lange niemand ins Gefängnis, und Staatsanwälte gibt es in Bremen scheinbar gar nicht. Nr. 312 Nr. 481 Die M/S Moltkefels der Deutschen Dampfschifffahrts-Gesellschaft "Hansa", gebaut von der Bremer Vulkan Schiffbau & Maschinenfabrik unter der Bau-Nr. 747 Los 313 Schätzwert 325-500 Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik Vegesack, Actie 1.000 Mark März 1912 (Auflage 2500, R 6) UNC-EF Gründung 1893 unter Übernahme der Fa. Johann Lange in Grohn bei Vegesack. 1898 Verlegung der Werft auf ein 33 ha großes Gelände am rechten Weserufer in den Bezirken Vegesack und Fähr-Lobbendorf mit 1,3 km Wasserfront. Bis zur Jahrhundertwende erfolgte fast jedes Jahr eine Kapitalerhöhung - zunächst ohne großen Effekt, doch später wurden Dividenden bis zu 20 % verdient. Der Glanz verblaßte in der Werftenkrise der 70er Jahre: Zuletzt wurde der Bremer Vulkan das Instrument der Werftenpolitik des Bremer Senats unter der hochqualifizierten Führung eines vormaligen Senatsdirektor als Vorstandsvorsitzendem - trotzdem oder gerade deswegen ein krachender Zusammenbruch mit Milliardenverlusten. Auch die immensen Fördergelder für die nach der Wende zusätzlich noch übernommenen ostdeutschen Werften wurden in Bremen verzockt, doch glaubt man den Politikern und dem Vorstand, kann niemand etwas dafür. Wenn Politiker Milliarden vergeigen, geht noch lange niemand ins Gefängnis, und Staatsanwälte gibt es in Bremen scheinbar gar nicht. Los 314 Schätzwert 50-150 Bremer Woll-Kämmerei Bremen / Blumenthal, Aktie 1.000 Mark 1.4.1899 (Auflage 1750, R 3) VF Gründung 1883. Werk in Bremen-Blumenthal, außerdem 1932 Übernahme einer 45-%-Beteiligung bei der Gründung der Hamburger Wollkämmerei GmbH in Hamburg-Wilhelmsburg. Das Werk erlitt so gut wie keine Kriegsschäden, wurde allerdings nach dem Einmarsch der Alliierten größtenteils von der US- Besatzung genutzt und erst im März 1947 wieder freigegeben. Nachdem im Laufe der Jahrzehnte alle deutschen Konkurrenten (Nordwolle, Bremer Wollwäscherei, Kämmerei Döhren) aufgeben mussten, ist die noch heute börsennotierte Bremer Woll-Kämmerei das größe Unternehmen seiner Branche in ganz Europa. Kürzlich auch erhebliche Investitionen in Australien, mit denen man den Woll-Erzeugern räumlich näherrückte - im Gegenzug beteiligte sich ein australischer Wollkonzern mit einem größeren Anteil an der Bremer Wolle. Los 315 Schätzwert 50-150 Bremisch-Hannoversche Kleinbahn Frankfurt a.m., Aktie 1.000 Mark 28.2.1899. Gründeraktie (Auflage 1750, R 4) Mit Talon EF Originalunterschriften. Mit Flügelrad im Unterdruck. Gründung 1898 als Bremisch-Hannoversche Kleinbahn, 1958 Umfirmierung in Bremisch- Hannoversche Eisenbahn-AG. Strecken: Huchting-Thedinghausen (26 km Normalspur, ab 1955 nur noch Güterverkehr) und Bremen- Tarmstedt (26 km Schmalspur, 1954/56 stillgelegt und abgebrochen, Ersatz durch die Kraftomnibuslinie Bremen-Tarmstedt-Zeven). Betriebsführung durch die Deutsche Eisenbahn- Ges. (später AGIV). Eine der letzten noch börsennotiert gewesenen Privatbahnen, 2001 nach Übernahme der Aktienmehrheit durch die WCM in BHE Beteiliungs-AG umfirmiert. Los 316 Schätzwert 50-125 Bremisch-Hannoversche Kleinbahn Frankfurt a.m., Aktie 1.000 Mark 28.7.1909 (Auflage 1400, R 4) Mit Talon EF Los 317 Schätzwert 100-300 Breslauer Actien-Malz-Fabrik Breslau, Aktie 1.000 Mark Okt. 1890 (Auflage 360, R 5) EF-VF Gründung 1872 zwecks Erwerb und Fortführung der Malzfabrik von Theodor Gaebel (Alte Sandstr. 11). 1891 wurde eine große neue Mälzerei an der Hundsfelder Chaussee errichtet. 1906/07 Aufnahme der Malzkaffeefabrikation. 1926 erwarb im Zuge einer Kapitalerhöhung die Kathreiners Malzkaffee-Fabriken GmbH in Berlin eine Schachtelbeteiligung. Zuletzt befand sich das Aktienkapital (Börsennotiz in Breslau 1934/35 eingestellt) fast vollständig im Besitz der Berliner Schultheiss-Brauerei, die den Breslauer Betrieb als Lohnmälzerei ausschließlich für den eigenen Bedarf führte. Nr. 317 Nr. 362 Los 318 Schätzwert 25-100 Breslauer Actien-Malzfabrik Breslau, Aktie 1.000 RM Juni 1926 (Auflage 500, R 4) EF 27

haus zurück. 1935 Erwerb von Beteiligungen an der Gösser Brauerei AG und der Ersten Grazer Actien-Brauerei (1944 auf Reininghaus fusioniert). Börsennotiz in Wien, seit 1960/61 auch Frankfurt/Main, München und Düsseldorf. Heute Brau-AG. Los 319 Schätzwert 75-150 Breslauer Hallenschwimmbad AG Breslau, Aktie 100 RM 22.5.1943 (R 7) UNC-EF Gründung 1895 als gemeinnütziges Unternehmen zum Bau und Betrieb eines Hallenschwimmbades. Mit seinem Hallenschwimmbad an der Zwingerstr. 10/12 (ul. Teatralna 10-12) besaß Breslau eines der schönsten und stilvollsten Hallenbäder Deutschland, im reinsten Jugendstil erbaut zwischen 1895 und 1897. Das Schwimmbad hat den Festungskampf 1945 nahezu schadlos überdauert und ist inzwischen stilvoll renoviert worden. Los 320 Schätzwert 50-125 Breslauer Hallenschwimmbad AG Breslau, Aktie 1.000 RM 22.5.1943 (R 5) UNC-EF Los 323 Schätzwert 10-40 Brown, Boveri & Cie AG Mannheim, Aktie 1.000 RM Jan. 1934 (Auflage 10000, R 2) UNC-EF G & D-Druck. Gründung 1900 durch die Schweizer BBC. Das breite Produktionsprogramm umfasste im Laufe der Geschichte u.a. Dampfturbinen und Verdichter sowie den Bau kompletter Kraftwerke, Hoch- und Niederspannungsschaltanlagen, elektrische Bahnen aller Art (incl. Seil- und Schwebebahnen), Signalanlagen, Triebwagen, Lokomotiven, Oberleitungs-Omnibusse, elektrische Ausrüstungen für Werkzeugmaschinen, Hebezeug- und Transportanlagen, Bagger, Abraum-Förderbrücken sowie Dreh-, Hub- und Klappbrücken. Seit dem Zusammenschluss der Schweizer BBC mit dem schwedischen Asea- Konzern im Jahr 1988 als Asea Brown Boveri AG (ABB) firmierend und innerhalb des Konzerns mit Produktionsstandorten in 9 Ländern (davon 44 allein in Deutschland) die weltweit größte Einzelgesellschaft. Bis heute an sechs deutschen Börsen notiert. Los 326 Schätzwert 50-150 Brunnenvertriebs- AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 27.11.1922. Gründeraktie (Auflage 6700, R 4) EF Gegründet 1922. Gewinnung, Herstellung und vertrieb von Mineralwassern (heil- und Tafelbrunnen). 1923 Übernahme der Brunnengroßhandlung J. Postels in Bremen und Errichtung dort einer Niederlassung. Ferner gingen sämtliche GmbH-Anteile der Brunnengroßhandlung Dr. M. Lehmann GmbH in Stettin an die Ges. über. 1932 Übernahme der Firma Johs. O. Geffcken in Kiel und Lübeck. 1948 verlagert nach Goslar, ab 1951 Trinks AG, Goslar, ab 1953 trinks GmbH. 1974 übernommen durch die Nestlé AG im Zuge der Übernahme der Blauen Quellen AG. Los 328 Schätzwert 25-100 Bürgerliches Brauhaus AG Insterburg, Aktie 100 RM März 1929 (Auflage 4400, R 3) UNC- Gründung 1895. Übernommen wurden weiterhin die örtlichen Konkurrenten Deutsches Brauhaus Bruhn & Froese (1917) und AG Böhmisches Brauhaus vorm. J. H. Bernecker (1918). Spezialitäten: Doppelpils, Schloßbräu und Insterburger Münchner. Gehörte zuletzt zum Rückforth-Konzern, Börsennotiz Königsberg, ab 1935 Berlin. Los 329 Schätzwert 25-100 Bürgerliches Brauhaus AG Insterburg, Aktie 100 RM 28.2.1942 (Auflage 1140, R 3) UNC-EF Los 330 Schätzwert 25-100 Bürgerliches Brauhaus AG Insterburg, Aktie 1.000 RM 28.2.1942 (Auflage 900, R 4) VF Los 321 Schätzwert 75-150 Brieger Stadtbrauerei AG Brieg, Aktie 1.000 Mark 19.6.1895. Gründeraktie (Auflage 1100, R 5) EF-VF Gründung 1895 zwecks Übernahme der Brieger Aktien-Dampfbrauerei Thiel, Güttler & Co. 1897 Kapazitätsverdoppelung durch Errichtung einer völlig neuen Brauerei in Tichau/Oberschlesien. 1920 Umfirmierung in Bürgerliches Brauhaus AG und Sitzverlegung nach Tichau. Los 322 Schätzwert 75-150 Bronzefarbenwerke AG vorm. Carl Schlenk Barnsdorf bei Nürnberg, Aktie 1.000 RM 30.3.1939 (Auflage 460, R 6) EF Gründung 1879, AG seit 1897. Sitz der Gesellschaft bis 1907 in Roth, dann in Barnstorf bei Nürnberg. Herstellung von Metallpulvern, Metallfolien, Christbaumschmuck. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert Los 324 Schätzwert 50-100 Bruderzeche H. Solf AG Kribitzsch bei Meuselwitz, Aktie 1.000 RM 1.10.1940 (Auflage 300, R 4) EF 1872 von der Firma Löwendahl & Co. erworbene Grubenfelder (Kohle) führen zur Gründung eines Unternehmens mit der Grubennr. 111 und dem Namen Bruderzeche. 1880 geht die Firma Löwendahl in Liquidation und wird von der Thüringer Bank übernommen. Von dieser erwirbt Hermann Solf 1882 die Bruderzeche, die nun den Namen Meuselwitzer Kohlenbergwerk Bruderzeche H. Solf trägt. 1924 wird die Gesellschaft aufgelöst und an die Zuckerfabrik Zeitz GmbH verkauft. 1935 Umwandlung in eine AG, die bis nach 1945 bestand. 1946 wird sie Eigentum des Landes Thüringen, sie wurde der Werksgruppe Fortschritt zugeordnet. 1951 wird der Betrieb eingestellt. Los 325 Schätzwert 40-80 Brüder Reininghaus AG für Brauerei und Spiritus-Industrie Graz, Aktie 100 RM März 1942 (Auflage 31250, R 3) UNC-EF Gründung 1853, AG seit 1903. Die Firma geht auf ein bereits 1696 von Lorenz Schaupp am derzeitigen Betriebsstandort errichtetes Brau- Los 327 Schätzwert 30-100 Buderus sche Eisenwerke Wetzlar, Aktie 1.000 Mark 1.8.1919 (Auflage 6500, R 2, zwei Kapitalerhöhungen, 4000 zur Übernahme der Eisenwerke Hirzenhain Hugo Buderus GmbH und 2500 für die A.-G. Westdeutsches Eisenwerk in Essen-Kray) EF Gründung 1731 in Lollar durch Johann Wilhelm Buderus, AG seit 1884 als Buderus sche Eisenwerke in Wetzlar unter Übernahme des gesamten Gruben- und Hüttenbesitzes. Auf der Basis eigener Eisensteingruben entwickelte sich einer der größten Betriebe der Eisen- und Gießerei- Industrie. Ab 1914 auch Stahlerzeugung, die 1920 in das Gemeinschaftsunternehmen Röchling-Buderus AG eingebracht wurde (heute Edelstahlwerke Buderus AG). 1926 mit dem Erwerb der Gewerkschaft Siebenplaneten Schaffung einer eigenen Steinkohlebasis. Zu dieser Zeit erwarb auch der Flick-Konzern seine bis lange in die Nachkriegszeit gehaltene Buderus- Aktienmehrheit. Neben Kundenguss aller Art wurden vor allem Herde, Stahl-Radiatoren und emaillierte Badewannen hergestellt. Das 1977 in Buderus AG umbenannte und bis heute börsennotierte Unternehmen, eine der ältesten Firmen der deutschen Eisenindustrie überhaupt, ist in den Bereichen Heizungsprodukte, Gußund Edelstahlerzeugnisse (u.a. Teile für den Flugzeugbau) tätig. 2003 unwillkomene Übernahme durch die vor allem an der Heizungstechnik interessierte Robert Bosch GmbH. Verkäufer war der letzte Großaktionär, der Mannheimer Baukonzern Bilfinger Berger AG. Los 331 Schätzwert 40-100 Bürstenfabrik Emil Kränzlein AG Erlangen, Aktie 100 RM Nov. 1929 (Auflage 2750, R 4) EF Gründung 1872, AG seit 1896. Fabrikation von Bürsten für Toilette und Haushalt, Zahn- und Nagelbürsten, Rasierpinseln. 1922 Erwerb einer stillgelegten Brauerei und Ausbau derselben zu Arbeitsräumen, ferner Angliederung der Borstenzurichterei Heidecker in Neustadt a.a. 1995/2000 völlige Umstrukturierung, zuletzt in Cranz net. AG umfirmiert. Zweck ist nunmehr die Beteiligung an anderen Unternehmen (u.a. Halle plastic GmbH und Thermoplast Schwarzhausen GmbH). Bis heute in Frankfurt und München börsennotiert. Los 332 Schätzwert 30-75 Bunt- und Luxuspapierfabrik Goldbach Goldbach, Aktie 100 RM 16.10.1928 (Auflage 693, R 4) EF Gründung 1857, AG seit 1891. Zweigniederlassung in Dresden, Neue Gasse 32. 28

GmbH noch zahlreiche weitere Betriebe. Die Cammann GmbH produziert noch heute Möbelund Dekorationsstoffe. Los 343 Schätzwert 50-125 Cammann & Co. AG Chemnitz, Aktie 10.000 Mark 25.6.1923 (Auflage 1200, R 5) EF Los 333 Schätzwert 10-40 Burbach-Kaliwerke AG Magdeburg, Aktie 100 RM März 1935 (Auflage 30000, R 1) EF+ Gründung 1905 als Kaliwerke Krügershall AG mit Sitz in Halle an der Saale. 1928 umbenannt in Burbach-Kaliwerke AG. Im Burbach-Konzern gingen 28 selbständige Kali-Bergwerke auf. Als Folge der Weltwirtschaftskrise gelang dem verhaßten Konkurrenten Wintershall AG 1934 der Erwerb von über 45 % der Burbach-Aktien. Mit der Teilung Deutschlands verlor der überwiegend in der späteren SBZ tätige Burbach-Kali-Konzern 80 % seiner Vermögenswerte durch Enteignung. Sitzverlegungen erfolgten daraufhin 1946 nach Wittmar (an der Asse) und 1951 nach Wolfenbüttel. 1955 erreichte die Wintershall AG die Aktienmehrheit, indem sie den Burbach-Gläubigern die Bankschulden abkaufte (auch das ist also lange schon einmal dagewesen), gleich anschließend Sitzverlegung nach Kassel in die Hauptverwaltung von Wintershall / Kali und Salz. Zu den in der Nachkriegszeit von den Burbach-Kaliwerken betriebenen Kalibergwerken gehörte auch die inzwischen bundesweit als Atommülllager zu trauriger Berühmtheit gelangte Schachtanlage Asse bei Wolfenbüttel. 1988 kippte Wintershall (Kali und Salz) die wenigen freien Burbach-Aktionäre fast alle mit einem drastischen Kapitalschnitt heraus. Ganze sieben Kleinaktionäre blieben danach übrig (darunter ein gewisser Jörg Benecke), mit denen man sich nach mehreren familiären und sehr (feucht-)fröhlichen Hauptversammlungen schließlich auch in Freundschaft einigte. Wie das genau gelaufen ist, da fragen Sie Herrn Benecke am besten selbst. Los 334 Schätzwert 30-80 Butzke-Werke AG Berlin, Aktie 100 RM Juni 1942 (Auflage 400, R 4) EF Gründung 1873 als Metallwaren- und Lampenfabrik von F. Butzke & Co. in Berlin. 1888 Umwandlung in die F. Butzke & Co. AG für Metall- Industrie. 1977 Umfirmierung in AQUA Butzke- Werke AG. Hergestellt werden heute sanitäre Spezialarmaturen, Labor- und Gartenarmaturen. 1997 Umwandlung in eine GmbH und Sitzverlegung nach Ludwigsfelde. Los 336 Schätzwert 20-75 C. H. F. Müller AG Hamburg, Aktie 1.000 RM Juli 1938 (Auflage 4000, R 3) EF Gründung 1927 als Röntgen- und Radioröhrenwerke AG, einen Monat nach der Gründung Erwerb der schon seit 1865 bestehenden Firma C. H. F. Müller ( Röntgen-Müller ) und Umfirmierung wie oben. Das Werk in der Röntgenstr. 24/26 in Hamburg-Fuhlsbüttel produzierte Röntgen- und sonstige elektrotechnische und medizinische Erzeugnisse. Sitz der Zentralverwaltung war Berlin, Charitestr. 3. Großaktionär war der holländische Philips-Konzern. 1960 Umwandlung in eine GmbH, heute die Philips Industrial X-Ray GmbH. Los 337 Schätzwert 30-80 C. H. Knorr AG Heilbronn a.n., Aktie 100 RM Dez. 1929 (Auflage 10000, zuletzt noch 7200, R 3) EF Dekorativ, mit Hahn in der Vignette. Gründung 1837 als Handelsfirma für Getreide und Hülsenfrüchte, 1875 Aufnahme der Nahrungsmittelproduktion, AG seit 1899. Hergestellt wurden Kindernährmittel, Suppenerzeugnisse und Brühwürfeln, Würze und Teigwaren. Schon früh Gründung eigener Tochterfirmen in Wels (Oberösterreich) und Thayngen (Schweiz), außerdem mit 25 % an der Mondamin GmbH, Berlin, beteiligt. Börsennotiz Berlin, Frankfurt und Stuttgart. Ende der 50er Jahre fusionierte Knorr mit der Maizena GmbH, seit 1998 Bestfood-Konzern, 2000 von Unilever übernommen worden. Los 338 Schätzwert 10-30 C. Kipke Brauerei AG Breslau, Aktie 300 RM Febr. 1939 (Auflage 3400, R 2) EF Gründung bereits 1844, AG seit 1922. Niederlagen in Trebnitz, Neumarkt, Oels, Kanth und Wohlau, außerdem beteiligt an der Neißer Malzfabrik sowie der Ring-Automaten-GmbH, Breslau (Betrieb eines Automatenrestaurants). 1949 Sitzverlegung von Breslau nach Hamburg, seit 1951 in Liquidation. tung. Der Betrieb gehörte nach 1945 zum Kombinat Plaste- und Elasteverarbeitung Weissensee. Die AG wurde 1952 nach Westberlin verlagert, 1966 in eine GmbH umgewandelt und 1975 aufgelöst. Los 340 Schätzwert 30-75 Caesar & Loretz AG Halle a.s., Aktie 1.000 Mark 10.11.1923 (R 3) EF Gegründet 1923 unter Übernahme der Caesar & Loretz Drogenhandlung, Halle a.s. Herstellung pharmazeutischer Präparate, Herstellung von Grundstoffen für die Getränkeindustrie. 1926 Umwandlung in eine KG, Rückverkauf an die Gründer unter Ausschluss der freien Aktionäre. Los 341 Schätzwert 50-125 Calzitwerke AG Hamburg, Aktie 1.000 Mark Mai 1922 (Auflage 15500, R 5) Kpl. Kuponbogen anhängend EF Gründung 1922, 1924 Sitzverlegung nach Berlin. Erwerb und Verwertung von Bodenschätzen, insbesondere von mineralischen Vorkommen wie Calzit. 1929 gelöscht. Los 344 Schätzwert 50-125 Carl Petereit AG Königsberg i.pr., Aktie 100 RM Jan. 1925 (Auflage 1000, R 5) EF Gründung 1919 unter Übernahme der seit 1887 als OHG bestehenden Firma Carl Petereit und gleichzeitiger Angliederung an den Rückforth-Konzern. Herstellung und Vertrieb von Weinbrand, Spirituosen, Likören, Weinen, Fruchtsäften, Spiritus. 1949 verlagert nach Hamburg, ab 1952 GmbH. Los 345 Schätzwert 75-150 Central-Ausschuss für die Innere Mission der Deutschen Evangelischen Kirche (Protestant Church in Germany Welfare Institut) New York, 7 % Gold Bond 1.000 $ 1.10.1926 (R 5) Anh. Kupons. EF Um 1810 begann die soziale Arbeit der Inneren Mission als Reaktion auf die Pauperisierung (Massenarmut). Die Evangelische Kirche deutete die Märzrevolution von 1848 als Gottlosigkeit. Daher verfolgten die ersten Einrichtungen der Inneren Mission neben sozialen Zielen auch die Re-Christianisierung. 1849 konstituierte sich der Central-Aussschuss der Inneren Mission, Vorgänger des Diakonischen Werkes. Los 335 Schätzwert 50-100 C. Grossmann Eisen- und Stahlwerk AG Solingen-Wald, Aktie 1.500 RM Sept. 1942 (Auflage 1000, R 6) UNC-EF Gründung 1853, AG seit 1911. Ehemals einer der führenden europäischen Produzenten von Bergbaumaschinen. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden große Teile der Produktion in die Tschechei verlagert, trotzdem 1997 in Konkurs, aber Weiterführung unter dem Namen C. Grossmann Stahlguss GmbH. Los 339 Schätzwert 40-80 C. Müller Gummiwaarenfabrik AG Berlin-Weissensee, Aktie 100 RM 5.6.1935 (Auflage 350, R 5) VF+ Gründung 1875 in der Neue Königstr. 89, Umwandlung in eine AG 1898 und zugleich Betriebsverlegung in eine wesentlich größere Fabrik in Weißensee. Hergestellt wurden chirurgische und sanitäre Gummiwaren, technische Weich- und Harthummiwaren, Haushalts-, Bade- und Sportartikel sowie Spielbälle. Letzter Großaktionär war die Graf Solms sche Verwal- Los 342 Schätzwert 75-150 Cammann & Co. AG Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 18.4.1921 (Auflage 1300, R 7) EF Gründung 1919. Herstellung von Gobelinstoffen, Velours, Dekorations- und Webstoffen. Das 1925/26 vom Architekten Willy Schönfeld als erstes Chemnitzer Hochhaus erbaute Firmengebäude beherbergt neben der Camman Los 346 Schätzwert 25-100 Centralbank-AG Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1926 (Auflage 400, R 4) EF Gegründet 1868 als Landwirtschaftlicher Sparund Vorschussverein eg, AG seit 1890 unter der Firma Landwirtschaftliche Spar- und Vorschussbank AG zu Langenau in Sachsen. 1922 Sitzverlegung nach Berlin, 1923 umbenannt wie oben. Die Gesellschaft betrieb Bankgeschäfte aller Art. 1932 Löschung von Amts wegen. 29

später in s Fußballgeschäft wechselten). In der Fabrik Wilhelmshöher Allee 116 wurden chemisch-pharmazeutische Artikel hergestellt. Seit 1931 in Liquidation, 1933 gelöscht. Los 353 Schätzwert 75-125 Chemnitzer Papierfabrik Einsiedel, Aktie 20 RM 1.5.1925 (Auflage 792, R 6) EF Gründung 1871. Trotz Anschaffung neuer Dampfkessel für hohen Druck mit Überhitzer und Ekonomiser, Motoren zum elektrischen Antrieb der Holländer, Papiermaschinen, Kalander, Schleifer usw. mußte 1931 das Konkursverfahren eröffnet werden. Los 347 Schätzwert 25-120 Charlottenburger Wasserwerke Berlin, Aktie 1.000 Mark 10.10.1901 (Auflage 4000, R 2) VF Gründung 1878 unter Übernahme des auf fiskalischem Gelände liegenden Wasserwerks am Teufelssee. Später Errichtung der eigenen Wasserwerke Beelitzhof (am Wannsee), Jungfernheide, Johannisthal und Tiefwerder. Die Wasserwerke am Teufelssee und in der Jungfernheide wurden 1906 an die Stadt Charlottenburg verkauft. 1920 Umfirmierung in Charlottenburger Wasser- und Industriewerke AG. Die Gesellschaft belieferte im Westen und Süden von Groß-Berlin etwa 20 % der Berliner Gesamtbevölkerung mit Wasser. Die Konzessions-Verträge, vor der Bildung Groß-Berlins vor allem mit den Umland-Gemeinden geschlossen, hatten eine Laufzeit teilweise bis zum Jahr 2000. Immer wieder gab es aber Streit wegen ständiger Versuche, die Wasserversorgung zu kommunalisieren, aber auch wegen der Wasserpreise. Dieser Streit wurde beendet durch Ablösung der insgesamt 23 Konzessions-Verträge, an deren Stelle ab 1.10.1935 der Vertrag über die einheitliche Bewirtschaftung der Wasserversorgung Groß- Berlins trat, der auch eine Dividendengarantie beinhaltete. Zwischen der Gesellschaft und Gross-Berlin wurde am 31.12.1947 ein Übertragungsvertrag für sämtliche Aktiven und Passiven geschlossen. Die Aktionäre erhielten 60 % des RM-Aktiennennwertes per 1957 in DM ausgezahlt. Für die Restansprüche, insbesondere hinsichtlich des Ostvermögens, wurden (noch heute börsennotierte) Anteilscheine ausgegeben. Die Aktien der Gesellschaft waren an den Börsen von Berlin und Amsterdam notiert. Los 348 Schätzwert 20-60 Charlottenburger Wasserund Industriewerke AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.3.1923 (Auflage 7000, R 2) EF Los 349 Schätzwert 50-80 Chemisch-Pharmazeutisches Werk Völler AG Kassel, Aktie 1.000 Mark 29.3.1923. Gründeraktie (Auflage 125000, R 7) EF+ Kleinformatig. Gründung 1923 durch Mitglieder der in Meiningen, Salzungen und Dresden ansässigen Fabrikantenfamilie Völler (deren Nachfahren Los 350 Schätzwert 50-125 Chemische Fabrik Siegfried Kroch AG (Chemische Fabrik Wandsbek AG) Berlin / Hamburg-Wandsbek, Aktie 1.000 RM Mai 1934 (Auflage 150, R 5) EF Gründung 1901 in Berlin durch Siegfried Kroch, seit 1921 AG. 1937 Sitzverlegung nach Hamburg-Wandsbek (Bismarckstraße), 1942 Umfirmierung in Chemische Fabrik Wandsbek AG (entsprechender Überdruck auf der Aktie). Hergestellt wurden Leder-Textil-Oele, Hilfsprodukte für die Metallbearbeitung, Schaumdämpfungsmittel, Rostschutzlacke. 1952 aufgelöst, 1953 von Amts wegen gelöscht. Los 351 Schätzwert 30-80 Chemische Werke Brockhues AG Niederwalluf am Rhein, Aktie 1.000 RM März 1938 (Auflage 650, R 4) UNC-EF Gegründet 1889, die Umwandlung in eine AG erfolgte 1908 (Firma bis 1917: Vereinigte Schwarzfarben und Chemische Werke AG). Werke in Walluf im Rheingau (Elfenbeinschwärzen, Rebenschwärzen, Papierschwärzen, Zementfarben, Lackpasten, Eisenglimmer und Graphit) sowie Hainhausen bei Offenbach (Ruß für alle Verwendungszwecke). Großaktionär der im Berliner Freiverkehr notierten AG war das Bankhaus B. Metzler seel. Sohn & Co., Frankfurt a.m. Noch heute in Walluf ansässig. Los 352 Schätzwert 30-75 Chemnitzer Bank AG Chemnitz, Namens-Aktie 1.000 Goldmark 1.12.1924. Gründeraktie (Auflage 2000, R 3) EF Gründung 1924. Arbeitsgemeinschaft mit der Chemnitzer Stadtbank und der Girozentrale Sachsen öffentl. Bankanstalt Zweiganstalt Chemnitz zum gemeinsamen Betrieb der Geschäfte unter der Firma Chemnitzer Girobank KG. Los 354 Schätzwert 90-180 Chr. Adt. Kupferberg & Co. KGaA Mainz a. Rhein, Namensaktie 300 RM 2.1.1937 (Auflage 4700, R 4) EF Gründung 1872 zur Übernahme der schon seit 1850 bestehenden Sektkellerei. Eine der bekanntesten deutschen Sektmarken. Erst nach über 1 1/4 Jahrhunderten wurde dem Börsendasein dieser Aktie im Jahr 2002 durch Squeeze- Out des Großaktionärs ein Ende bereitet. Los 355 Schätzwert 50-125 Clarenberg AG für Kohlen- und Thon-Industrie Frechen, Aktie 1.000 Mark 1.4.1894. Gründeraktie (Auflage 800, R 4) EF- Gründung 1894. Die AG war Eigentümerin des Grubenfeldes Conrathsgrube, das von der Gewerkschaft Louise abgebaut wurde. Ihre Brikettfabrik wurde aus dem Tagebau der Grube Grefrath versorgt. Seit 1913 Betriebsabteilung der Rheinbraun (RWE-Konzern). Los 356 Schätzwert 50-125 Claudius Peters AG Hamburg, Aktie 1.000 RM Sept. 1933. Gründeraktie (Auflage 300, R 5) EF Gründung 1933 unter Übernahme und Fortführung der 1906 gegr. Firma Claudius Peters. Produktion von Spezial-Maschinen für Hartzerkleinerung aller Mineralien, Peters-Mühlen (Einblasmühlen für Kohlenstaubfeuerungen), Transport feinkörniger Mineralien, Wägung von feinkörnigen Materialien, Feuerungen, Spezial- Einmauerungen für Industrieöfen und Kesselanlagen (kpl. Brennkammern mit Hängedecken, System Peters-Detrick). Heute Claudius Peters Technologies GmbH, Buxtehude, eine 100%ige Tochter der Langley Holdings plc., einer privaten Engeneeringgruppe in England. Los 357 Schätzwert 30-75 Clemens Müller AG Dresden, Aktie 100 RM Dez. 1941 (Auflage 500, R 5) EF+ Gegründet 1855, AG seit 1918. In der Fabrik in der Grossenhainer Str. 1-5 produzierten ca. 1.500 Mitarbeiter Nähmaschinen und Urania- Schreibmaschinen (auch Reise-Schreibmaschinen und rechnende Schreibmaschinen). Damals in Dresden/Leipzig börsennotiert. Nach 1945 enteignet und als Zweigbetrieb der Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Mechanik angegliedert. Los 358 Schätzwert 75-125 Coblenzer Handelsbank AG Coblenz, Aktie 1.000 Goldmark 31.10.1924 (Auflage 490, R 6) UNC-EF Gründung 1922/23. Betrieb von Bankgeschäften aller Art, insbesondere Übernahme und Fortsetzung des zu Koblenz unter der Firma Coblenzer Handelsbank, Schütz & Co. bestehenden Bankhauses. 1951 in Liquidation. Los 359 Schätzwert 125-200 Collet & Engelhard Werkzeugmaschinenfabrik AG Offenbach a. M., Aktie 100 RM Febr. 1942 (Auflage 240, R 8) EF Gründung 1862 als eine der ersten deutschen Werkzeugmaschinen-Fabriken, die Weltausstellung in Paris 1867 brachte ihr die Bronzemedaille. AG seit 1913. Ab 1936 war der Raketenpionier und Enkel Adam Opels, Fritz von Opel, im Aufsichtsrat. 1971 Schließung des Betriebes. Waagerechte Bohr- und Fräsmaschine MINOR mit Digitalanzeige (Baujahr 1971) von Collet & Engelhard 30

Los 360 Schätzwert 100-160 Commerz-Film AG Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1942 (Auflage 100, R 6) EF Gründung im Febr. 1934 zur Herstellung und zum Vertrieb von Filmen und Filmgeräten. Vor allem Herstellung von Lehr-, Werbe- und technischen Filmen. Los 361 Schätzwert 30-75 Concordia Spinnerei und Weberei zu Marklissa und Bunzlau Marklissa, Aktie 1.000 RM Juli 1939 (Auflage 750, R 3) EF Gründung 1888 unter Übernahme der Firma Gebr. Woller in Marklissa und Bunzlau. In den Werken Marklissa, Bunzlau und Friedersdorf wurden Web-, Strick-, Handarbeits- und Fantasiegarne sowie Stoffe aus Kunstseide, Zellwolle und Wolle für Damen- und Herrenkleidung, Futter und Wäsche hergestellt. Beteiligungen bestanden u.a. an: Schlesische Zellwolle Hirschberg, Thüringische Zellwolle Schwarza, Zellwolle und Zellue Küstrin, Spinnstofffabrik Zehlendorf Berlin, Wotirag Berlin. 1950 verlagert nach Wassenberg bei Aachen, 1995 nach Berlin und umfirmiert in Concordia Industrie Holding AG. Seit 2001 als Valarte Group AG tätig, Produktion von hochwertiger Damenmode (ST. EMILE). Los 362 Schätzwert 250-400 Conrad Scholtz AG Hamburg, Aktie 1.000 Mark 25.9.1913. Gründeraktie (Auflage 2000, R 7) EF Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. 1930 umgewandelt in eine Namensaktie, lautend auf die Herren Conrad Paul Rudolph Scholtz. Gründung 1884 als ohg, seit 1913 AG. Herstellung von Förder- und Elevatorgurten sowie Treibriemen. Das Stammwerk Barmbek wurde 1943 größtenteils zerstört und nach dem Krieg ganz stillgelegt, seitdem Produktion im 1938 eröffneten Werk Wandsbek. Die Vereinsbank Hamburg baute ihre Schachtelbeteiligung Ende der 60er Jahre zur Mehrheit aus, wenig später erwarb auch der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich eine Schachtelbeteiligung. 1988 Umwandlung in die Scholtz Transportbandtechnik GmbH, deren neuer Eigentümer Svedala Industri AB 2001 von der finnischen Metso Minerals übernommen wurde. 2002 legte Metso das Scholtz-Werk in Hamburg, das inzwischen weniger als 100 Leute beschäftigte, endgültig still. Los 363 Schätzwert 75-150 Coseler Bankverein AG Cosel O/S., Aktie 100 RM Juli 1934 (Auflage 500, R 7) EF Gründung 1861, AG seit 1924 zur Fortführung des bisher vom Bankverein Cosel egmbh in Cosel betriebenen Bankgeschäfts. 1950 treuhänderische Verwaltung von Westvermögen. Los 364 Schätzwert 25-100 Crefelder Baumwoll-Spinnerei Krefeld, Aktie 1.000 Mark 26.11.1920 (Auflage 1600, R 2) EF Großformatig. Hochdekorative Umrandung mit Rocailles. Gründung 1896. Einer der traditionsreichsten Textilbetriebe in Krefeld. Erzeugt wurden Baumwoll- und Zellwoll-Garne sowie Zwirne bis zu den feinsten Nummern. 1916/17 Bau einer neuen Zwirnerei. Börsennotiz in Düsseldorf und Hamburg, 1973 in eine GmbH umgewandelt. Los 365 Schätzwert 300-400 Crimmitschauer Tricotagen-Fabrik GmbH Leitelshain, Anteil-Schein 5.000 Mark 1.8.1901. Gründeranteil (Auflage nur 48 Stück, R 8), ausgestellt auf Hermann Fiedler in Leitelshain VF Hochdekorative Umrahmung im Historismus- Stil mit Putten. Originalunterschriften Schönherr und Fiedler. Gegründet 1901 in Crimmitschau, damals mit fast 100 Textilbetrieben eine der Hochburgen der deutschen Textilindustrie. Denkwürdiges spielte sich zu dieser Zeit hier ab: 1899 beantragte die Arbeiterschaft beim Spinner- und Fabrikanten-Verein Crimmitschau die Herabsetzung der täglichen Arbeitszeit von 12 auf 10 Stunden. Als dies 1901/02 in Meerane und Forst/Lausitz erreicht war, die Crimmitschauer Fabrikanten aber weiter ablehnten, kam es zu einem gewaltigen Arbeitskampf, der 1903 in der Aufforderung des Fabrikantenverbandes an seine Mitglieder gipfelte, sämtlichen Arbeitern zu kündigen. Dies zu tun weigerte sich die Tricotagen-Fabrik, die ohnehin nur 10 Stunden/Tag arbeiten ließ, woraufhin ihr der Verband eine Klage wegen nicht statutengerechten Verhaltens androhte. Im August/September werden 7.000 Arbeiter gekündigt, es kommt zu Streiks und Massenaussperrungen, Clara Zetkin ruft im Odeum zur (tatsächlich dann europaweiten) Unterstützung der Streikenden auf. Am 10.12.1903 hält August Bebel zum Crimmitschauer Streik und der Behördenwillkür eine große Rede im Reichstag. So hat der Große Streik ungeahnte Folgen: Zwar brach er am 17.1.1904 zusammen, doch im Ergebnis sah sich die Reichsregierung veranlaßt, die Arbeitszeit gesetzlich zu regeln. Das entsprechende Gesetz trat am 1.1.1908 in Kraft. 1925 sind von 27.000 Einwohnern in Crimmitschau immer noch 12.000 in der Textilindustrie beschäftigt. Ihr fortschrittliches Verhalten im Streik nützte der Trikotagenfabrik (Betrieb: Leitelshain, Amselstr. 19) später nichts: Nach 1945 wie fast alle anderen Betriebe der Stadt auch in Volkseigentum überführt. Wie auch das folgende Los bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 11 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 366 Schätzwert 300-400 Crimmitschauer Tricotagen-Fabrik GmbH Crimmitschau-Leitelshain, Anteil-Schein 1.250 Goldmark 28.10.1933 (R 11), ausgestellt auf Hans Fiedler, Montreal VF+ Hochdekorative Umrahmung im Historismus- Stil mit Putten. Originalunterschriften Meyer und Fritzsche. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 367 Schätzwert 200-250 Cröllwitzer Actien-Papierfabrik Halle a. d. S., Aktie 20 RM Okt. 1934 (Auflage 500, R 10) VF+ Gründung 1871. Hervorgegangen aus einer 1714 von Zacharias Kermes aus Trotha gegründeten Papierfabrik. 1725 ging die Fabrik in den Besitz der Franckeschen Stiftungen über, den Pachtbetrieb hatte die Familie Keferstein von 1718-1871. Zur Sicherung ihres Kohlenbezuges erwarb die Gesellschaft 1922 sämtliche Kuxe der Gewerkschaft Ferdinando bei Sennewitz. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 368 Schätzwert 75-150 Curabank AG Berlin, Aktie 100 RM 1.1.1924 (Auflage 2250, R 7) VF+ Gründung als Cura-Privatbank AG 1920, ab 1923 Curabank AG. Betrieb bankmässiger Geschäfte, insbesondere die Bevorschussung von Entschädigungsansprüchen aus Versicherungsgesellschaften, Einräumung von Krediten auf Waren. Die Ges. war außerdem beteiligt an einem Unternehmen, das sich mit der Herstellung eines Mittels gegen Malaria befasste. 1931 Bekanntmachung der Löschung der Gesellschaft Nr. 363 Nr. 369 Los 369 Schätzwert 75-125 Dachziegelwerke Ergoldsbach AG Ergoldsbach, Aktie 100 RM Aug. 1937 (Auflage 2500, R 6) EF 1842 Entstehung der ersten Ziegelei in Ergoldsbach, ab 1904 AG. Herstellung von Dachziegeln, Drainrohren, Pflasterplatten, Mauersteinen. 1968 Stilllegung des Werkes Ergoldsbach, Verlagerung der Dachziegelproduktion nach Neufahrn. 1968/69 Erwerb der Vereinigten Speyrer Ziegelwerke AG, 1970 Umbenennung in ERLUS Baustoffwerke AG. Im Jahr 2004 hatte das Unternehmen 612 Mitarbeiter und machte einen Umsatz von 100 Mio.. 2004 wurde ERLUS LOTUS eingeführt, das erste selbstreinigende Tondach der Welt. Los 370 Schätzwert 10-40 Dampfschifffahrts-Ges. Neptun Bremen, Aktie 1.000 RM Nov. 1940 (Auflage 1000, R 2) EF Gründung 1873 mit einer Flotte von 5 Schiffen für die Skandinavien-Fahrt. Später auch Verbindungen nach Holland, Riga, Spanien und Portugal, 1889 Aufnahme des unmittelbaren Rhein-See-Verkehrs ab Köln. Die auf 76 Schiffe angewachsene Flotte ging als Folge des 1. Weltkrieges weitgehend verloren. In der Weltwirtschaftskrise 1930 erwarb der Norddeutsche Lloyd die Aktienmehrheit (zuletzt 98 %). Von der wiederaufgebauten Flotte beließen die Alliierten nach dem 2. Weltkrieg der Neptun wieder nur 16 ältere Dampfer und 4 Leichter. Bis 1972 konnte die Flotte ein drittes Mal auf dann 25 Schiffe neu aufgebaut werden. Neben der Linienschiffahrt in Europa, nach Westafrika und Übersee spezialisierte sich die Ges. ab 1970 besonders auf Flüssiggastanker und die Meeresforschung zur Auffindung unterseeischer Rohstoffvorkommen. Inzwischen hatten die Commerzbank AG in Hamburg und die Persil GmbH in Düsseldorf (später Henkel) je eine Schachtel von über 25 % erworben, Anfang der 70er Jahre kam die Bremer Landesbank mit einer weiteren Schachtel hinzu. 1973/74 erwarb die Sloman-Gruppe über 75 % der Aktien, zugleich Umfirmierung in SLOMAN NEPTUN Schiffahrts-AG. Noch heute in Bremen und Hamburg börsennotiert. Los 371 Schätzwert 100-125 Dampftalgschmelze und Speisefettfabrik AG Halle a. d. S., Aktie (Blankette) 1.000 Mark Sept. 1923 (Auflage 7000, R 9) EF Gründung am 11.12.1921. Herstellung und Verarbeitung von Talg und Fetten aller Art. 1936 umgewandelt in eine Kommanditgesellschaft. Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 372 Schätzwert 120-150 Dampftalgschmelze und Speisefettfabrik AG Halle a. d. S., Aktie (Blankette) 5.000 Mark Sept. 1923 (Auflage 1000, R 10) EF Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. 31

Los 373 Schätzwert 100-125 Dampftalgschmelze und Speisefettfabrik AG Halle a. d. S., Aktie 20 RM 15.6.1925 (Auflage 1100, R 9) EF-VF Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 374 Schätzwert 160-200 Dampftalgschmelze und Speisefettfabrik AG Halle a. d. S., Aktie 20 RM 19.3.1929 (R 10) VF Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vorher nicht bekannt gewesen. Los 375 Schätzwert 75-150 Dampfziegelei Schmiedeberg AG Bad Schmiedeberg, Aktie 1.000 Mark 8.3.1924 (Auflage 18000, R 6) EF-VF Gründung im Febr. 1922 zur Errichtung einer Dampfziegelei auf dem Gelände der abgebrannten ehemaligen Schmiedeberger Verblendwerke vorm. Heymann & Co. zur Herstellung und zum Vertrieb von Ziegeln aller Art, insbesondere Mauerziegeln, Biberschwänzen, Falzziegeln, Form- und Firstziegeln. Ab 1926: Schmiedeberger Klinker- und Dachsteinwerke AG. Los 377 Schätzwert 100-125 Darm- und Fleischwaren-Industrie AG Halle a. d. S., Aktie 1.000 Mark 1.8.1923. Gründeraktie (Auflage 15000, R 8) EF-VF Gründung im Juli 1923, hervorgegangen aus der Firma Vereinigung für Verwertung von Nebenprodukten der Fleischerei u. Wurstfabrikation egmbh in Halle. Zweigniederlassung in Coburg. Nur 15 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vorher nicht bekannt gewesen. Los 378 Schätzwert 30-75 Darm- und Fleischwaren-Industrie AG Halle (Saale), Aktie 100 RM 24.5.1938 (Auflage 1000, R 4) EF Bis 1969 VEB Demminer Brauerei, bis 1990 VEB Demminer Brauerei im VEB Getränkekombinat Neubrandenburg. Los 380 Schätzwert 150-250 Demminer Brauerei AG Demmin, Namensaktie Lit. D 1.000 RM März 1942 (Auflage 250, R 8) EF Los 381 Schätzwert 40-80 Demokrit Grundstücks-Verwertungs-AG Berlin, Aktie 200 RM Jan. 1925 (Auflage 250, R 5) EF Gründung 1922. Ankauf und Verwertung eines Grundstücks in Groß-Berlin. Am 4.12.1940 erloschen. Los 384 Schätzwert 50-100 Der Deutsche Caritasverband; Die Katholische Schulorganisation Deutschlands; Der Reichsverband der Katholischen Gesellenhäuser, Lehrlingsund Ledigenheime (Roman Catholic Church Welfare Institutions in Germany) Freiburg i.b. / Berlin, 7 % Gold Bond 1.000 $ 1.6.1926 (R 3) Anh. Kupons. EF Sehr schöne dreigeteilte allegorische Stahlstich-Vignette. Los 385 Schätzwert 25-100 Dessauer Waggonfabrik AG Dessau, Aktie 1.000 Mark 21.5.1921 (Auflage 7000, R 2) EF Großformatig. Herrliche Umrandung im Jugendstil. Gründung 1895 als Deutsche Gasbahngesellschaft mbh, AG seit 1905. Hergestellt wurden Personen- und Güterwagen, Triebwagen und Spezialwagen jeglicher Art. Letzter Großaktionär: Maschinenbau und Bahnbedarf AG vorm. Orenstein & Koppel. 1949 verlagert nach Dortmund, ab 1951 GmbH. Indirektes Nachfolgeunternehmen: 1996 Fahrzeugtechnik Dessau GmbH, 1999 FTD Fahrzeugtechnik Dessau AG Los 379 Schätzwert 100-160 Demminer Brauerei AG Demmin, Namensaktie Lit. A 400 RM 1.10.1939 (Auflage 332, R 6) EF+ Gründung 1859, AG seit 1908. Übernahme der Demminer Bockbrauerei Johs. Kossow zum Gesamtwert von 400.000 Mark. Die Firma lautete bis 1939 Demminer Bockbrauerei, danach Demminer Brauerei AG. Zum Besitz gehörte 1943 auch das Hotel zur Reichspost in Demmin. Filialen und Niederlagen in Altentreptow, Jarmen, Grimmen, Loitz, Dargun, Neukaien, Malchin, Gnoien, Stavenhagen, Richtenberg. Los 382 Schätzwert 20-60 Denseritwerke AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 25.10.1922 (Auflage 5000, R 3) EF Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet. Gegründet 1922. Herstellung und Vertrieb von Dichtungsmaterial, insbesondere von Denserit; Hochdruckdichtungsplatten. 1953 Vermögen übertragen auf Frau F. Gladbach, Wittlich, Gesellschaft erloschen. Los 386 Schätzwert 125-200 Deutsch-Schweizerische Uhrenfabriken AG Plauen-Reissig, Aktie Ser. II 1.000 Mark 16.2.1923 (Auflage 39000, R 7) Kpl. Kuponbogen anhängend VF Herstellung und Vertrieb von Uhren und Uhrenbestandteilen. Die Gesellschaft legte keine Goldmark-Eröffnungsbilanz vor. 1925 forderten die freien Aktionäre Konkursanmeldung, nachdem als einziges Aktivum Regressansprüche gegen die frühere Verwaltung geblieben waren. Los 376 Schätzwert 150-250 Danziger Werft AG Danzig-Langfuhr, 4 % Sammel-Teilschuldv. 100.000 RM April 1944 (R 7) EF+ Ursprünglich errichtet 1844 als Kaiserliche Werft in Danzig. Seit 1922 Danziger Werft und Eisenbahnwerkstätten AG. 1939 Übernahme durch die Freie Stadt Danzig als staatliches Sondervermögen. Seit 1940 Danziger Werft AG. 1967 als Lenin-Werft neugegründet. Ein traditionsreicher Betrieb. Von hier gingen (Lech Walesa arbeitete auf dieser Werft!) die Arbeiterunruhen aus, die der Beginn der riesigen Umwälzungen im ehemaligen Ostblock waren. Alle Tradition half nichts: 1996 Konkurs. Firmenmantel 1947 verlagert nach Hamburg, 1951 Konkursverfahren, 1964 quotale Bedienung der Teilschuldv. vom April 1944. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert Altes Werbeplakat (von ca. 1935) der Demminer Bockbrauerei AG Los 383 Schätzwert 75-150 Der Deutsche Caritasverband; Die Katholische Schulorganisation Deutschlands; Der Reichsverband der Katholischen Gesellenhäuser, Lehrlingsund Ledigenheime (Roman Catholic Church Welfare Institutions in Germany) Freiburg i.b. / Berlin, 7 % Gold Bond 500 $ 1.6.1926 (R 5) Anh. Kupons. EF-VF Orange/schwarzer Stahlstich mit allegorischer Vignette. Los 387 Schätzwert 75-125 Deutsch-Westafrikanische Handelsgesellschaft Hamburg, Anteilschein 40 RM Jan. 1930 (R 6) EF Das schon seit 1896 zunächst als GmbH bestehende Unternehmen betrieb Handelsgeschäfte und Plantagenwirtschaft in Westafrika. Einige Kakao-Plantagen konnten bis kurz nach Ausbruch des 2. Weltkriegs gehalten werden. Der Versuch eines Neubeginns nach dem Krieg scheiterte; 1962 wurde der Konkurs eröffnet. Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg. 32

Los 388 Schätzwert 20-50 Deutsche Bau- und Bodenbank AG Berlin, Namensaktie Reihe B 1.000 RM März 1927 (R 2) EF Gründung 1923 in Berlin als Deutsche Wohnstätten-Bank AG. 1926 umbenannt in Deutsche Bau- und Bodenbank AG. Betrieb von Bankgeschäften jeder Art unter besonderer Förderung der Bauwirtschaft und des Wohnungsbaues. 1949 Sitzverlegung nach Frankfurt a.m. 1979 übernahm die Deutsche Pfandbriefanstalt (seit 1998/99 DePfa Deutsche Pfandbriefbank AG) eine Mehrheitsbeteiligung. Im Zuge von Umstrukturierungen der DePfa wurden die gesamten Immobilienaktivitäten auf die Deutsche Bau- und Bodenbank AG übertragen, die dauraufhin in DePfa Bank AG (heute Aareal Bank AG ) umfirmiert wurde. Los 389 Schätzwert 75-150 Deutsche Bergin-AG für Holzhydrolyse Heidelberg, Aktie 1.000 RM 30.7.1932 (Auflage 1500, R 6) EF+ Faksimile-Unterschrift Bergius. Gründung 1920 in Berlin als Deutsche Bergin- AG für Kohle- und Erdölchemie. Ab 1924 Sitz in Mannheim. Name ab 1932: Deutsche Bergin- AG für Holzhydrolyse. 1916 begannen unter Friedrich Bergius, dem Forschungsleiter und Vorstandsmitglied der Th. Goldschmidt AG groß angelegte Versuche im Werk Mannheim-Rheinau zur Kohlehydrierung (Gewinnung von Benzin aus Kohle). Die Versuche schlugen fehl, Bergius verbrauchte rund 5 Mio. Goldmark. 1919 trennte sich Bergius von seinem ehemaligen Gönner Karl Goldschmidt und gründete die Deutsche Bergin AG, wo er seit 1924 mit der Zuckergewinnung aus Holz experimentiert. Erzeugnisse: Holzzucker, Traubenzucker, Nährund Futterhefe sowie Lignin. 1931 erhielt Bergius den Nobelpreis. Aber die Gesellschaft macht Verluste infolge des geringen Produktionsumsatzes. 1938 Sanierung durch Kapitalherabsetzung. Im Febr. 1945 erhebliche Schäden durch Fliegerangriffe, aber im Dez. 1946 Aufnahme der Zellstoffverarbeitung und 1949 der Holzverarbeitung. 1956 wurde die Umwandlung der AG in eine GmbH unter der Firma Rheinauer Holzhydrolyse GmbH mit Sitz in Mannheim beschlossen. Los 391 Schätzwert 10-40 Deutsche Dampfschifffahrts-Ges. Hansa Bremen, Aktie 1.000 RM Juli 1933 (Auflage 9700, R 2) UNC-EF Kleine Vignette mit Reederei-Flagge. Gründung 1881 durch Bremer Kaufleute für die Große Fahrt nach Ostindien, die Mittelmeerfahrt und die Ostseefahrt. 1898 konnten Pläne für regelmäßige Liniendienste nach Portugal,zum La Plata,in den Golf von Mexico und nach Ostindien verwiklicht werden. Nach 1900 besaß die Ges. mit 80 Schiffen die größte Frachtschiffsflotte der Welt! Alles ging als Folge des 1. Weltkriegs verloren. Nach erfolgreichem Wiederaufbau stand die Reederei nach dem 2. Weltkrieg erneut vor dem Nichts, wieder ging sie aller ihrer 53 Frachtschiffe verlustig.erneut gelang der Wiederaufbau, aber nicht von Dauer: Finanziell zu sehr geschwächt ging die AG nach mehrfachem Auf und Ab letztendlich 1980 doch in Konkurs. Los 392 Schätzwert 20-60 Deutsche Effectenund Wechsel-Bank Frankfurt a.m., Aktie Lit. C 1.200 RM 14.7.1926 (Auflage 2083, R 3) EF Hervorgegangen aus dem seit 1821 bestehenden Bankhaus L.A. Hahn. Seit 1872 AG als Deutsche Effecten- und Wechsel-Bank. 1929 Fusion mit der Deutschen Vereinsbank. 1969 Übertragung des Bankgeschäftes auf die neugegründete Effectenbank-Warburg AG und Umfirmierung in Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG. 2000 Sitzverlegung nach Jena, heute als Tochtergesellschaft der von Lothar Späth geführten JEN- OPTIK eine Holdinggesellschaft für deren Beteiligungen an jungen Technologie-Firmen. Los 393 Schätzwert 250-400 Deutsche Erdöl-AG Berlin, Sammelaktie 1.000 x 400 RM Okt. 1943 (R 7) EF+ Gründung 1899 als Deutsche Tiefbohr-AG zur Aufsuchung und Gewinnung von Kalisalzen und Steinkohle. 1911 Umfirmierung, nachdem die DEA über 90 % der deutschen Erdölförderung kontrollierte. Mit der Standard Oil lieferte sich die DEA deswegen einen über 10 Jahre währenden erbitterten Preiskrieg im Kampf um die Vorherrschaft im deutschen Petroleum-Geschäft. Nach einem Intermezzo als Deutsche Texaco AG gehörte die DEA zum RWE-Konzern. Das Downstream-Geschäft (Raffinerien, Logistik, Tankstellen) wurde zum 1. Juli 2002 komplett durch Shell übernommen. Die DEA-Tankstellen wurden ab 2004 in Shell umgeflaggt bzw. veräußert. Seit 2004 konzentriet sich RWE Dea auf das Upstrem-Geschäft, d.h. die Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas. Los 394 Schätzwert 50-125 Deutsche Feuerungs-Anlagenu. Roststab-Industrie GmbH Berlin, Antheilschein II 1.000 Mark 8.3.1901 (ausgestellt auf Max Dressler, Auflage nur 60 Stück, R 7) EF Hübsche Umrahmung im Mäander-Stil. Gegründet 1901 mit einem Kapital von 150.000 M, das zu je 40 % die Herren Hugo und Max Dressler besaßen und zu 20 % Herr Georg Tolzmann. Für die drei Gesellschafter wurden separate Serien Anteilscheine (I, II und III) ausgegeben. Die Firma stellte Feuerungs- Anlagen und Roststäbe vor allem für Dampflokomotiven her und war ein Zulieferer der damals bedeutenden Lokomotivbau-Industrie in Berlin (Borsig, Schwarzkopff usw.) Los 395 Schätzwert 125-200 Deutsche Fox Film AG Berlin, Aktie 1.000 RM 15.11.1938 (Auflage nur 99 Stück, R 6) EF Gründung 1921, bis 1923 Sitz in Leipzig, danach in Berlin. Bis 1930 lautete der Name Deutsche Vereins-Film-AG, bis 1941 Deutsche Fox-Film AG, danach Deutsche Fox Film Vermögensverwaltung AG. Zweck war Verwaltung der der Firma gehörenden inländischen Filmlizenzrechte von Filmen der 20th Century Fox Film Corporation. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, ab 1952 GmbH. Los 396 Schätzwert 75-125 Deutsche Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaues gem. AG Berlin, Aktie Lit. E 500 RM 1.5.1928 (Auflage 600, R 6) EF Das 1924 gegründete Unternehmen verwaltete 1943 fast 7.000 Wohnungen und Läden. 2003 Beginn der Umstrukturierung der Gesellschaft im Konzernverbund mit den Tochtergesellschaften KÖWOGE, WBG Marzahn und GEWO- BE. Das Unternehmen hat Berliner Architekturgeschichte geschrieben, Wohnsiedlungen wie das Märkische Viertel und die Gropiusstadt, aber auch das Projekt Alexa am Alexanderplatz. Los 397 Schätzwert 100-150 Deutsche Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaues gem. AG Berlin, Aktie Lit. E 500 RM 1.7.1939 (R 8) EF+ Am 25.4.1939 umgewandelt in Namensaktie. Los 398 Schätzwert 175-300 Deutsche Hypothekenbank Meiningen, Aktie 6.000 Mark 15.1.1923 (Auflage 6480, R 8) VF Gründung 1862 in Meiningen als zweitälteste reine Hypothekenbank Deutschlands. Sitzverlegungen 1938 nach Weimar, 1948 nach Bremen, Das Bankgebäude der Deutschen Hypothekenbank heute 1989 nach Frankfurt a.m. 1972 Aufnahme der Sächsischen Bodencreditanstalt. Auf Betreiben des letzten Großaktionärs (Dresdner Bank) 1990 Los 390 Schätzwert 50-100 Deutsche Chemische Werke AG Berlin, Aktie 20 RM Sept. 1925 (R 6) EF Gründung 1921. Betrieb einer chemischen Fabrik, einer Branntweinbrennerei und einer Likörfabrik in Sommerfeld. Nr. 393 Nr. 395 33

mit der Pfälzischen Hypothekenbank verschmolzen, 2001 bei der Fusion der Hypothekenbank-Töchter der Frankfurter Großbanken schließlich in der Euro-Hypo aufgegangen. Schachtbau AG. Großaktionär mit über 75 % war die Deutsche Erdöl-AG (DEA), Börsennotiz in Berlin und Hannover. Nach der Enteignung 1947 trennten sich die Wege: Der Firmenmantel wurde 1949 verlagert nach Wietze bei Celle, umfirmiert in Tiefbau- und Kälteindustrie AG, 1957 auf die Tiefbau-AG Unterweser in Abbehausen übergegangen. Der 1947 enteignete Nordhäuser Betrieb firmierte danach als Schachtbau und Bohrbetriebe Nordhausen, VEB der Kohleindustrie. 1990 aus dem Mansfeld-Kombinat herausgelöst und als Schachtbau Nordhausen GmbH 1992 reprivatisiert. Los 399 Schätzwert 30-75 Deutsche Landmannbank AG Berlin, Aktie 100 RM 1.4.1926 (Auflage 2500, R 3) UNC-EF Gründung 1923. Förderung der genossenschaftlichen Bestrebungen auf dem Gebiet der Landwirtschaft und des Gewerbes. Zu den Gründern zählte die Deutsche Raiffeisenbank AG, Berlin. Seit 14.10.1936 Deutsche Gewerbe- und Landkreditbank AG. Los 400 Schätzwert 30-75 Deutsche Landvolk-Bank AG Berlin, Aktie 100 RM März 1939 (Auflage 3640, R 4) EF+ Gründung 1923 für den Kreditverkehr der Land- und Forstwirtschaft. 1933 Übernahme des Kreditgeschäfts der Deutschen Holzwirtschaftsbank. 1956 auf die Bank für Landwirtschaft AG, Berlin, übergegangen. Los 401 Schätzwert 50-125 Deutsche Nickel-Bergwerk AG Wittenschwand (Schwarzwald), Aktie 1.000 RM 25.9.1934. Gründeraktie (Auflage 150, R 5) EF Gründung 1934 zur Ausbeutung der Felder des Nickelerz-Bergwerks Compagnie Feld in den Gemarkungen Horbach, Innerurbeg, Ruchenschwand und Wittenschwand und des Bergwerks Schwarzwälder Nickelkompagnie in den Gemarkungen Todmoos-Weg, Vordertodmoos, Todtmoos-Schwarzenbach. 1940 befand sich die Gesellschaft in stiller Liquidation. Kriegsende als AG und arbeitete auch in der DDR als VEB weiter. Los 403 Schätzwert 30-75 Deutsche Papier- Handelsgesellschaft AG Essen, Aktie 100 RM Juni 1934 (Auflage 1000, R 3) UNC-EF Gegründet 1923 in Essen. Großhandelsbetrieb und die Herstellung von Papier, Papierwaren sowie von Gegenständen aller Art, welche in Buchdruckereien, Buchbindereien und Papierhandlungen benötigt werden. 1936 Sitzverlegung nach Berlin, 1938 Ges. aufgelöst. Los 404 Schätzwert 150-200 Deutsche Pflanzenbutter- u. Margarinewerke W. Jagdfeld & Co. KGaA Köln a. Rh., Aktie 1.000 Mark April 1922. Gründeraktie (Auflage 30000, R 8) VF Sehr schöne Art-Deko-Gestaltung, verspieltnaive Abb. dreier Köche im Anmarsch auf die Speisetafel. Gründung 1922 zwecks Übernahme zweier Margarinefabriken im Rheinland. Marke: Dreikoch. Schon 1925 wieder in Liquidation getreten. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 405 Schätzwert 40-80 Deutsche Rückversicherungs- Gemeinschaft AG Berlin, Namensaktie 1.000 RM 18.1.1943 (Auflage 980, R 4) EF Gründung 1923. Betrieb der Rückversicherung in allen Zweigen. Die Firma lautete bis 1938: Deutscher Gemeinnütziger Rückversicherungs- Verband AG. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1958 auf die Deutsche Rückversicherung AG, Hamburg und Berlin (West) übergegangen. Nr. 405 Los 406 Schätzwert 40-80 Deutsche Sachversicherung AG Hamburg, Namensaktie 10.000 RM Okt. 1937 (Auflage 400, R 4) UNC-EF Gründung 1925 als Selbsthilfe Feuer- und Sachversicherung, 1933 Umfirmierung in Volksfürsorge-Versicherung, 1936 Umfirmierung in Deutsche Sachversicherung AG anlässlich der Übernahme der Deutschen Feuerversicherung und des Deutschen Ring. Großaktionär: Vermögensverwaltung der deutschen Arbeitsfront. Heute ist die Volksfürsorge Deutsche Sachversicherung AG Tochter der seit 1993 mehrheitlich zum AMB Generali-Konzern gehörenden Volksfürsorge-Gruppe. Los 407 Schätzwert 225-350 Deutsche Schachtbau-AG Nordhausen, Aktie 1.000 Mark 28.12.1911 (Auflage 750, R 6) EF-VF Gründung 1900 als Celle-Wietze AG für Erdölgewinnung mit Sitz in Hannover. 1911 Übertragung aller Anlagen und Gerechtsamen auf die Ver. Norddeutsche Mineralölwerke AG, den freien Aktionären machte die Deutsche Erdöl- AG dabei ein Umtauschangebot. Anschließend Umfirmierung in Deutsche Schachtbau AG und Sitzverlegung nach Nordhausen, wo die Deutsche Schachtbau GmbH sowie die Nordhäuser Maschinenfabrik der Deutsche Erdöl AG erworben wurden. Firmenzweck nunmehr: Ausführung aller bergmännischer Arbeiten, insbesondere von Bohrungen und Schachtabteufungen nach dem Gefrierverfahren. 1939 Verschmelzung mit der Tiefbau- und Kälteindustrie-AG vorm. Gebhardt & Koenig und Änderung der Firma in Gebhardt & Koenig - Deutsche Los 408 Schätzwert 50-100 Deutsche Schmelzund Raffinierwerke AG Berlin, Aktie 1.000 RM 15.9.1926. Gründeraktie (Auflage 500, R 5) EF Gründung 1926. Die Firma übernahm von der Fa. Theodor & Co. in Berlin-Charlottenburg, Kantstr. 163, das zu Gliesmarode bei Braunschweig belegene Grundstück, ferner Maschinen, Einrichtungs-Gegenstände und Vorräte. Ankauf und Verarbeitung von Erzen, Metallrückständen, Abfällen und chemisch-metallurgischen Produkten jeder Art. Firma im Mai 1937 gelöscht. Los 409 Schätzwert 30-75 Deutsche Telephonwerke und Kabelindustrie AG Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1929 (Auflage 6481, R 3) EF Gründung 1897 als AG für Elektrizitätsanlagen. 1922 Umfirmierung wie oben anläßlich der Übernahme der Deutsche Telephonwerke GmbH und der Deutsche Kabelindustrie GmbH. 1990 verschmolzen auf die Bergmann-Elektricitäts-Werke AG, Tochter der Gebr. Röchling KG, Mannheim zur: DeTeWe - Deutsche Telephonwerke AG & Co. KG, Berlin. Los 410 Schätzwert 75-150 Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG Berlin, Aktie 1.000 RM 30.6.1936 (Auflage 17500, R 8) VF Gründung 1872 in Karlsruhe als Patronenhülsenfabrik Henry Ehrmann & Cie., AG seit 1889 Los 402 Schätzwert 10-30 Deutsche Niles Werke AG Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 RM April 1942 (Auflage 3000, R 2) UNC-EF Gründung 1898 als Deutsche Niles-Werkzeugmaschinen-Fabrik, seit 1915 Maschinenfabrik Oberschöneweide AG (das Werk Oberschöneweide wurde später an die AEG veräußert und die Produktion nach Weissensee verlagert). Werkzeugmaschinenfabriken (Drehbänke, Fräsmaschinen, Schleifmaschinen, Pressluftwerkzeuge) in Berlin-Weißensee und Siegmar-Schönau. Die Firma bestand bis Nr. 404 Nr. 438 34

Deutsche Metallpatronenfabrik, 1896 Umfirmierung in Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken. Werke in Karlsruhe, Wittenau, Lübeck und Warthegau. Neben Waffen und Munition wurden Werkzeugmaschinen, Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Kessel, chemische Großapparate und Eisenkonstruktionen hergestellt. 1949/54 Umfirmierung in Industrie-Werke Karlsruhe AG (IWKA), 2005/06 nach Konzentration auf das Hauptgeschäft Industrieroboter umbenannt in KUKA AG. Noch heute börsennotiert. Los 411 Schätzwert 250-300 Deutsche Webstoffwerke AG St. Andreasberg (Harz), Aktie Lit. D. 1.000 Mark 14.8.1923 (Auflage 100000, R 11) Fleckig VF Gründung 1921 zum Fortbetrieb der Deutsche Textilwerke St. Andreasberg GmbH. 1922 Vereinigung der Tochtergesellschaften in Berlin, Emden, Leer und St. Andreasberg mit dem seit 1872 in Herford i.westf. bestehenden Stammhaus Alfermann & Jacobi. 1923 Sitzverlegung nach Berlin, dort auch börsennotiert. 1926 wurden alle Nebenbetriebe verkauft, es blieb nur noch das Hauptwerk in Herford für Herrenund Knabenkonfektion. 1929 Sitzverlegung nach Herford und Umbenennung in Vereinigte Kleider- und Webstoffwerke AG, 1930 in Vereinigte Kleiderwerke AG. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 412 Schätzwert 75-150 Deutsche Weinbrennerei AG Siegmar, Aktie 20 RM 3.1.1925 (vollständiger Aktienneudruck, Auflage 4500, R 5) EF Gründung 1890 als Actiengesellschaft Deutsche Cognacbrennerei zum Fortbetrieb der Cognacbrennerei von Gruner & Comp. Die Gesellschaft destillierte erstklassigen Weinbrand und Weinbrandverschnitt sowie Tafelliköre. Das 3.616 qm große Fabrikareal (davon 2.154 qm in der Hauptsache mit zeitgemäßen Kellereianlagen überbaut) hatte einen eigenen Gleisanschluß. Nach der Hyperinflation kam es 1925 zu einem bösen Verlustabschluß, verursacht durch die allgemeine Wirtschaftskrise und zurückgehende Kaufkraft der Kundschaft, aber auch wenig glückliche Dispositionen des früheren Vorstands. Man warf ihm leichtfertige Kreditgewährung ebenso vor wie den Mißerfolg der neu aufgenommenen Likörfabrikation, mit der die Absatzkrise bei Weinbrand kompensiert werden solte. 1926 war das halbe Aktienkapital verloren, 1927 trat die AG in Liquidation (1929 nach Auszahlung einer Quote von 57 % abgeschlossen, Firma erloschen). Börsennotiert in Dresden, ab 1923 auch in Chemnitz. Los 413 Schätzwert 20-75 Deutsche Werft AG Hamburg, Aktie 1.000 RM 19.8.1926 (Auflage 5000, R 2) UNC-EF Gründung 1918, im gleichen Jahr Eröffnung der Werft auf einem vom Hamburger Staat gemieteten Gelände auf der Elbinsel Finkenwerder. 1920 Übernahme der (1916 eröffneten) Hamburger Werft auf dem Tollerorter Gelände im inneren Hafen. Als die Stadt das Tollerorter Terrain 1927 zurückverlangte, wurde ersatzweise die alte Reiherstieg Schiffswerfte & Maschinenfabrik Wetzel & Freytag K.a.G erworben und noch 1927 fusioniert. 1948/49 wurde der Betrieb Reiherstieg restlos demontiert, vier beschädigte und gesunkene Docks wurden verschrottet, das fünfte und größte nach Piräus in Griechenland verbracht. In Finkenwerder dagegen konnte schon 1947 in kleinem Rahmen der Schiffsneubau wieder aufgenommen werden. 1966/68 - Großaktionäre waren zuletzt die Gutehoffnungshütte und die AEG - Zusammenschluß mit der Kieler Howaldtswerke AG und der Howaldtswerke Hamburg AG zur Howaldtswerke-Deutsche Werft AG Hamburg und Kiel (HDW). Los 414 Schätzwert 20-75 Deutsche Werft AG Hamburg, Aktie 1.000 RM 21.5.1942 (Auflage 5850, R 3) UNC-EF Los 415 Schätzwert 75-125 Deutsche Wohnstätten- Hypothekenbank AG Berlin, Sammel-Na.-Aktie A 10 x 1.000 RM Okt. 1926 (R 6) EF Gegründet am 15.11.1924 durch die Deutsche Wohnstätten-Bank AG, Berlin (die spätere Deutsche Bau- und Bodenbank AG) unter Mitwirkung der Preußischen Landespfandbriefanstalt, Berlin, der Württembergischen Wohnungskreditanstalt, Stuttgart, des Reichsverbandes deutscher Baugenossenschaften e.v., Berlin und des Hauptverbandes deutscher Baugenossenschaften e.v., Berlin. Gemeinnützige Hypothekenbank zur Finanzierung von Wohnungen und den dazugehörigen Versorgungsanlagen. Los 416 Schätzwert 150-250 Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG Hamburg, Sa.-Na.-Aktie Lit. B 1.000 x 100 RM 1.10.1935 (R 8) EF Gründung 1913 als Volksversicherungs-AG des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes (Vorläufer der Gewerkschaft DAG), Umfirmierungen 1919 in Deutschnationale Versicherungs-AG und 1929 in Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG. Das Unternehmen stand im III. Reich unter den Einfluß der Deutschen Arbeitsfront und erhielt deswegen die Bestände des Österreichen Phoenix sowie der polnischen Vita-Kotwica eingegliedert. Wegen dieser politischen Vorbelastung 1947 Neugründung als Neue Welt Lebensversicherungs-AG, 1953 wurde wieder der vorherige Name angenommen. Das Verwaltungsgebäude am Holstenwall war damals das höchste Bürogebäude in Hamburg. Hauptaktionär ist heute die Baloise Holding, Basel, über die Basler Versicherungs-Beteiligungs-GmbH. Los 417 Schätzwert 50-125 Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG Hamburg, Namensaktie Lit. A 100 RM 23.4.1938 (Auflage 600, R 5) EF Los 418 Schätzwert 75-150 Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG Hamburg, Sa.-Na.-Aktie Lit. A 10 x 100 RM 23.4.1938 (R 7) UNC-EF Los 419 Schätzwert 20-40 Deutscher Sparkassenund Giroverband 7 % Gold Bond 1.000 $ 1.2.1926 (R 2) EF- Blau/schwarzer Stahlstich, Vignette Mädchen mit Globus. Noch heute die Dachorganisation aller öffentlichen Sparkassen und Landesbanken. Los 420 Schätzwert 20-40 Deutscher Sparkassenund Giroverband 6 % Gold Bond 1.000 $ 1.6.1928 (R 2) VF+ Los 421 Schätzwert 250-400 Deutsches Kalisyndikat GmbH Berlin, 6,5 % Gold Bond C 500 = 2.430 $ 1.7.1929 (Auflage 1100, R 10) Mit Kupons VF+ Im deutschen Kalibergbau - das zu Anfang des Jh. noch ein Quasi-Monopol Deutschlands war - kam es zu einem ungeahnten Gründungsboom, der schließlich nur noch mit Hilfe des Gesetzgebers in geordnete Bahnen gelenkt werden konnte. Die Deutsche Kalisyndikat GmbH wurde am 16.10.1919 gegründet. Diesem Kartell schlossen sich die allermeisten der produzierenden Unternehmen des Kalibergbaus an. Größte Anteilseigner waren die Wintershall AG, die Preussag AG, die Gruppierung Salzdetfurth-Aschersleben-Westeregeln und die Burbach Kaliwerke AG. Hauptaufgaben des Syndikats waren die Preisregulierungen, die Exportförderung sowie die Zuteilung von Förderquoten für die einzelnen Mitgliedsunternehmen. 1926 kam es zu einer enormen Verminderung der fördernden Bergwerke durch freiwillige Stilllegung weniger rentabler Betriebsstätten. Firma besteht noch heute als Kali & Salz-Tochter. Los 422 Schätzwert 50-100 Diamalt-AG München, Aktie 100 RM 1.5.1929 (Auflage 3000, R 5) EF Gründung 1911 unter Übernahme der seit 1902 bestehenden Deutsche Diamalt GmbH und der Bayerische Konserven-Fabrik Ludwig Graf GmbH. In zwei Fabriken in München und Allach sowie einer Malzfabrik in Pasing erzeugten etwa 500 Mitarbeiter: a) Diamalt Backhilfsmittel und Malzpäparate, b) Suppenwürze, Saucenpräparate (bis 1958), Zuckerwaren, Pralinen und feine Desserts, ab 1949 auch Speiseeispulver, c) Artikel der chemischen, pharmazeutischen und Gärungsindustrie. 1934/35 Erwerb einer weiteren Fabrik in Diemitz bei Halle, wohin bis zur Enteignung die Süßwarenherstellung verlegt war. 1939/40 Kauf einer stillliegenden Malzfabrik in Augsburg, wo 1962/63 nach Modernisierung die gesamte Malzfabrikation konzentriert wurde (die Mälzerei Pasing wurde stillgelegt). Ebenfalls 1939/40 Erwerb der Reichsstadtmühle GmbH in Augsburg (1958/59 auf die Diamalt AG fusioniert). 1952/53 Errichtung einer Fabrik für Backhilfsmittel in Bokhold bei Hamburg. 1968/69 Erwerb der Betriebsabteilung Pharmazell der Aschaffenburger Zellstoffwerke AG (pharmazeutische Vorprodukte und Feinchemikalien). Produzierende Werke besitzt Diamalt nun in Allach, Augsburg, Bokhold und Redenfelden. 1979 verkauft die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank ihre Mehrheitsbeteiligung an die Schering AG, 1984 Eingliederung in die Schering AG mit Aktientausch 4:1. Nach Herauslösung und Übernahme der Sparte Industrie-Chemikalien verkauft Schering 1990 das Restgeschäft an den britischen Finanzinvestor 3i Group. 1991 Umwandlung in eine GmbH. Los 423 Schätzwert 75-125 Diamalt-AG München, Aktie 1.000 RM 1.5.1929 (Auflage 3250, R 7) EF Los 424 Schätzwert 125-200 Dianabad AG Wien, Aktie 20 RM Nov. 1940 (Auflage 60000, R 8) UNC-EF Eines der traditionsreichsten Unternehmen der Monarchie: Gegründet bereits 1804, AG seit 1841! Ansässig in Wien, Obere Donaustr. 93. Vorhanden waren, neben dem Betrieb einer 35

Schwimm-Anstalt, Wannenbäder im (prunkvollen) Dianabad und im (einfacheren) Volksbad, Fuhrbäder, Dampf- und Douchebäder, außerdem wurde eine Wasserheilanstalt betrieben. Umsatzrenditen von bis zu 30 % waren für dieses höchst erfolgreiche Unternehmen keine Seltenheit. 1911 wurden für einen großen, 1916 fertiggestellten Neubau mit Bade- und Kuranstalt sowie Hotel mehrere Nachbargrundstücke erworben. Dabei wurde eine der beiden Schwimmhallen schon als Wellenbad gebaut! Die andere hatte auch für sportliche Großveranstaltungen genügende Ausmaße. 1938 wurde der Dianabad-AG zudem der Betrieb des (noch heute bestehenden) Arbeiterstrandbades an der Donau übertragen. 1941 Erwerb des Hotels Berliner Hof in Königswinter am Rhein. Das Portal des umgestalteten Dianabades in Wien, wie es bis zur Zerstörung im Jahr 1945 aussah Hotel in Wien wurde 1945 durch Kriegseinwirkung zerstört. Das Badegebäude wurde, da sich eine Modernisierung als unrentabel erwies, 1965 abgerissen. Danach Umwandlung in die Dianazentrum Realitätengesellschaft mbh, Geschäftszweck ist seither Schaffung von Wohnungseigentum und Realitätengeschäfte. Los 427 Schätzwert 125-200 Domus bona Grundstücks-AG Berlin, Aktie 10.000 Mark 29.12.1922 (Auflage nur 50 Stück, R 7) EF-VF 1924 Umwandlung auf 1.800 Goldmark. Gründung 1922 zur Errichtung von Wohnstätten und Bürohäusern, Handel mit Grundstücken. 1932 aufgelöst, die Abwicklung war bis 1943 noch nicht abgeschlossen. Großaktionär war 1943 die Terrain-Gesellschaft am Teltow-Canal Rudow-Johannisthal AG. schinen-ag. Betrieb einer Spezialmaschinenfabrik. Börsennotiz Leipzig. Los 431 Schätzwert 30-75 Dresdener Nähmaschinenzwirn-Fabrik Dresden, VZ-Aktie Lit. B 100 RM Jan. 1931 (Auflage 1000, R 3) EF Gründung 1872 durch Übernahme der Wilh. Eiselt schen Fabrik. Zweigstellen in Herrnskretschen (Böhmen), Nenzingen und Stockach. Nach 1949 nicht verlagert. restlichen Gebiet des Deutschen Reiches. 1950 verlagert nach Köln, 1955 von der Gothaer Feuer-Versicherungs-Bank in Köln übernommen worden (seit 1970 Gothaer Versicherungsbank VVaG). Die gesamte Auflage von 50 Stück lag im Reichsbankschatz. Los 434 Schätzwert 30-80 Dresdner Malzfabrik AG Dresden, Aktie 100 RM Mai 1939 (Auflage 8000, R 4) EF Gründung 1889 unter Übernahme der seit 1885 bestehenden Firma Malzfabrik Paul König, Dresden-Pieschen unter der Firma AG Dresdner Malzfabrik vormals Paul König, Dresden. 1922 Änderung der Firma in Mitteldeutsche Spritwerke AG Dresden, 1926 in Woldemar Schmidt AG und 1931 in Dresdner Malzfabrik AG. Börsennotiz Berlin und Dresden/Leipzig. Los 425 Schätzwert 10-50 Dittersdorfer Filzund Kratzentuchfabrik Dittersdorf bei Chemnitz, Aktie 100 RM Okt. 1941 (Auflage 7600, R 1) EF+ Gründung 1881 zur Übernahme der Firma Arthur Gehlert, die Filz- und andere Textilwaren erzeugte. Das über 100.000 qm große Fabrikareal war auf dem Gelände des 1694 von Curt Heinrich von Einsiedel gegründeten Eisenhammerwerkes. Die Firma besaß auch ausgedehnte Wasserflächen. Außerdem mit 96 % an der Filz-Fabrik GmbH im tschechischen Saaz beteiligt gewesen. Die Börsennotiz ist ein Abbild der Konzentration der damaligen deutschen Börsenlandschaft: Börsennotiert erst in Chemnitz, dann auch Dresden, schließlich nach der Schließung der Dresdner Börse sb 1934 in Leipzig. 1974 Sitzverlegung zwecks Liquidation nach Frankfurt/Main, 1982 zunächst erloschen, aber seit 1990 wieder in Nachtragsabwicklung. 1992 wurde die Dittersdorfer Filzfabrik Schunke & Co. KG den Aktionären zurückübertragen. Los 428 Schätzwert 25-125 Dorstener Glashütte AG Dorsten, Aktie 1.000 Mark 15.9.1913. Gründeraktie (Auflage 2000, R 2) EF+ Rückseitig auch in französisch. Feine Zierumrandung. Herstellung und Vertrieb von Flaschen und Hohlglas aller Art sowie Handel mit selbigen. Erträge wurden aus Miet- und Pachtverträgen erzielt. Im 2. Weltkrieg ruhte teilweise die Produktion. Los 432 Schätzwert 75-150 Dresdner Chromo- & Kunstdruck- Papierfabrik Krause & Baumann AG Heidenau Bez. Dresden, Aktie 1.000 Mark Nov. 1922 (Auflage 12000, R 5) EF-VF Gründung 1912. Herstellung von Chromo- u. Kunstdruckpapieren, Kartonpapieren. 1937 durch die Feldmühle AG übernommen. Nach 1949 mit den Heidenauer Papierfabriken AG aufgegangen in den VEB Vereinigten Papierfabriken. Los 435 Schätzwert 75-125 Dresdner Speisefettfabrik AG Dresden-Dölzschen, Aktie 10.000 Mark Juni 1923 (Auflage 24000, R 7) EF Gründung im Juni 1923. Fabrikation und Vertrieb von Margarine und Kunstspeisefetten. 1928 wurde das Konkursverfahren eröffnet. Los 426 Schätzwert 100-160 Döbelner Strassenbahn Döbeln, Aktie 100 RM 20.12.1926 (Auflage 770, R 6) EF-VF Gründung 1891 zum Bau und Betrieb einer Pferdebahn in Döbeln zur Beförderung von Personen, Post- und Stückgut. Eröffnet am 12.7.1892. Bahnlänge 3 km, Spurweite 1 m. 1927 wurde die Pferdebahn stillgelget, Umwandlung in einen Omnibusbetrieb. Los 429 Schätzwert 100-175 Dortmund Municipal Utilities 6,5 % Gold Bond 1.000 $ 1.10.1928 (Auflage 3000, R 4) Mit anh. Restkupons EF-VF Schöner orange/schwarzer Stahlstich, tolle Vignette mit Wasserkraftwerk und Fabrikanlage. Teil einer in den USA aufgelegten 20-jährigen Gemeinschaftsanleihe in Höhe von 3 Mio. Gold- Dollar der Dortmunder AG für Gasbeleuchtung, der Dortmunder Wasserwerksges. mbh und der Dortmunder Strassenbahn-Ges. mbh. Los 430 Schätzwert 30-75 Dr. Gaspary & Co. AG Markranstädt, Aktie 1.000 RM 15.5.1941 (Auflage 600, R 4) EF Gründung 1899, AG seit 1930 unter Verwendung des Mantels der Odag Offset-Druckma- Los 433 Schätzwert 75-150 Dresdner Feuerversicherung - Landw. Feuerversicherung Sachsen Dresden, Namens-Anteil 2. Reihe Lit. A 1.000 Goldmark Okt. 1931 (Auflage nur 50 Stück, R 7) EF Die Dresdner Feuer fungierte als Landwirtschaftliche Feuerversicherung in Sachsen, außerdem Allgemeine Feuerversicherung im Los 436 Schätzwert 25-100 Druckerei & Appretur Brombach AG Brombach, Aktie 1.000 Mark 30.6.1922. Gründeraktie (Auflage 5000, R 3) VF+ Gründung 1899 als GmbH, AG seit 1922. Herstellung und Vertrieb von Textilwaren. Heute Lauffenmühle GmbH, Werk Wiese. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert 36

Los 437 Schätzwert 30-75 Dürrwerke AG Ratingen-Ost, Aktie 100 RM Dez. 1941 (Auflage 1400, R 4) EF Gründung 1889 als Düsseldorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik vormals Dürr & Co., 1924 geändert wie oben. Herstellung von Großdampfkesselanlagen, Spezialkesseln, Überhitzern, Kohlentransportanalgen. 1972 Fusion mit Balcke & Co. zur Balcke-Dürr AG, Oberhausen, heute GmbH. Los 438 Schätzwert 275-350 Düsseldorfer Waggonfabrik AG (Gebrüder Schöndorff AG) Düsseldorf, Aktie 100 RM 20.11.1925 (Auflage 13336, nach drei Kapitalschnitten 1928, 1934 und 1935 mit Überdruck des neuen Firmennamens zuletzt nur noch 60 Stück, R 9) VF+ Gegründet 1890 durch die Gebrüder Schöndorff als Spezialfabrik für hölzerne Bettgestelle. 1896 Verlegung der Fabrik in einen Neubau in der Rather Straße (1916 verkauft). 1910 Umwandlung in eine AG. Ab 1916 Neubau der Waggonfabrik an der Königsberger Straße 100. Börsennotiz Berlin, bis 1934 auch Freiverkehr Essen. 1929 Beteiligung bei der H. Fuchs Waggonfabrik AG in Heidelberg (bereits 1930 wieder abgestoßen). Während der Weltwirtschaftskrise ging die Zahl der Beschäftigten zurück von 1600 (1929) auf 350 (1933), die Zahl der produzierten Fahrzeuge in der gleichen Zeit von 276 auf auf nur noch 85 (Kapazität war für über 5.000 Waggons). 1930 übernahmen die Los 439 Schätzwert 75-150 Duisburger Mühlenwerke AG Duisburg, Aktie 300 RM Dez. 1942 (Auflage 205, R 6) EF Gegründet 1866 in Witten/Ruhr als KGaA A. Rosiny & Cie. 1885 Errichtung einer neuen Mühle in Duisburg (zurückgehend auf eine 1860 von Wilhelm Vedder am Duisburger Hafen errichtete Mühle, deren 1900 angefügter Erweiterungsbau heute als Küppersmühle bekannt und wunderschön wieder hergerichtet ist). 1897 mit Firmensitz Duisburg umbenannt in Rosiny-Mühlen-AG. 1942 umbenannt wie oben anläßlich der Fusion mit der Wittener Walzenmühle AG und der Crefelder Mühlenwerke AG. Börsennotiert im Freiverkehr Düsseldorf, Mehrheitsaktionäre waren die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt und die Deutsche Zentralgenossenschaftskasse. Bis in die 1950er Jahre expandierte die Mühlen- und Getreideindustrie im Duisburger Innenhafen, 1959 entsteht noch ein 5stöckiger Mühlen- und Speicherkomplex (heute Sitz des Stadtarchivs und des Kultur- und Stadthistorischen Museums). 1966 Übernahme der Dortmunder Mühlenwerke AG. 1973 in eine GmbH umgewandelt, 1977 stillgelegt. Los 440 Schätzwert 400-500 Duisburger Mühlenwerke AG Duisburg, Aktie 1.500 RM Dez. 1942 (Auflage 785, R 11) UNC-EF Nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. "Küppersmühle" im Duisburger Hafen Los 443 Schätzwert 20-75 E. A. Naether AG Zeitz, Aktie 1.000 Mark 15.12.1910. Gründeraktie (Auflage 3500, R 2) EF Gegründet 1910, eine reine Familien-AG. Die älteste und größte Kinderwagen-Fabrik Deutschlands beschäftigte in Spitzenjahren über 2000 Arbeiter. 1943 Umwandlung in eine GmbH, später als VEB Zekiwa größter Kinderwagen-Hersteller im gesamten Ostblock. 1990 Umwandlung in die Zekiwa Kinderwagenfabrik GmbH, 1998 Konkurs. Die Auffanggesellschaft produziert heute in Doeschwitz. Los 445 Schätzwert 20-60 E. F. Ohle s Erben AG Breslau, Aktie 100 RM Aug. 1929 (Auflage 5000, R 4) EF Gegründet 1788, AG seit 1907. Hergestellt wurden Zinnfolien (Stanniol), Aluminiumfolien, Zinkfolien. Großaktionär (1943): Rheinische Blattmetall AG, Grevenbroich. Los 446 Schätzwert 30-60 E. Wilke AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 25.8.1922. Gründeraktie (Auflage 1500, R 5) EF Gründung 1922. Fortführung der Fabrik der Fa. E. Wilke. Herstellung von Holzbearbeitungs- Maschinen und Werkzeugen. Bereits 1928 aufgelöst, 1932 gelöscht. Linke-Hofmann-Busch-Werke AG in Breslau die Aktienmehrheit, 1933 Stilllegung der Holzbauabteilung für Inneneinrichtungen und Umfirmierung in Düsseldorfer Waggonfabrik AG, 1935 wurde die Waggonfabrik AG Uerdingen Mehrheitsaktionär, weitere 25 % gingen an die Waggonfabrik Talbot in Aachen. Anschließend in Düsseldorf Konzentration auf den Bau von Nahverkehrsfahrzeugen, insbesondere Straßenbahnen. 1959 vollständige Eingliederung in die Waggonfabrik Uerdingen AG, die 1981 in DUEWAG AG umfirmierte. Großaktionär war bis 1990 die Waggonfabrik Talbot, Aachen, danach der Siemens-Konzern. 1999 Übertragung des operativen Geschäfts auf die Siemens DUE- WAG Schienenfahrzeuge GmbH, 2002 vollständige Eingliederung in die Siemens AG. Bisher vollkommen unbekannt gewesen, nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 441 Schätzwert 300-400 Duisburger Mühlenwerke AG Duisburg, Aktie 800 RM Dez. 1942 (Auflage 1579, weitere 1421 in einer Sammelurkunde, R 10) VF Los 442 Schätzwert 800-1000 Duisburger Mühlenwerke AG Duisburg, Sammelaktie 1.421 x 800 RM Dez. 1942 (R 12) VF+ Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Leicht angeschmutzt. Los 444 Schätzwert 30-75 E. Baensch jun. AG Buch-, Stein-, Offset- und Kupfertiefdruckerei Magdeburg, Aktie Lit. B 100 RM Okt. 1924 (Auflage 3000, R 4) EF Gegründet 1817, AG seit 1923. Fabrikation von Erzeugnissen des graphischen Gewerbes und dessen Nebenwegen, Handel und Vertrieb dieser Erzeugnisse. 1961 Sitzverlegung nach Berlin und Auflösung der Gesellschaft. Los 447 Schätzwert 20-60 Edmund Becker & Co. AG Leipzig, Aktie 1.000 RM 22.10.1934. Gründeraktie (Auflage 770, R 3) EF Gegründet 1934 unter Übernahme der Firma Edmund Becker & Co. zu Leipzig-Leutzsch. Betrieb der Eisen- und Leichtmetallgießerei. Großaktionär (1943): Adam Opel AG, Rüsselsheim. 1991 Fortsetzung der Gesellschaft, 1992 verlagert nach Rüsselsheim, seit 2004 nur noch Grundstücksverwaltung. Nr. 440 Nr. 442 Los 448 Schätzwert 10-40 Eduard Lingel Schuhfabrik AG Erfurt, Aktie 100 RM 28.2.1933 (Auflage 2200, zuletzt noch 1800, R 3) EF Gründung 1872, AG seit 1898. Die Fabrik in Erfurt, Landgrafenstr. 1 produzierte mit um die Jahrhundertwende schon fast 2.000 Mitarbeitern zunächst Zeugstiefel, seit 1874 Lederstiefel und später rahmengenähte Herrenschuhwaren aller Art. Spezialität waren Dr. Lahmanns Gesundheitsstiefel. 1920 Übernahme der lokalen Konkurrenten Mella Schuhfabrik und Frie- 37

drich Metzler. 1929 Aufbau eines eigenen Vertriebs mit 46 Verkaufsstellen im ganzen Reich. Großaktionär war bei Kriegsende das Bankhaus Adolf Stürcke in Erfurt. 1952 enteignet und als VEB Schuhfabrik Paul Schäfer weitergeführt, 1990 als Lingel Schuhfabrik GmbH reprivatisiert und bald darauf abgewickelt. Los 449 Schätzwert 30-60 Egerländer Bergbau AG Königswerth bei Falkenau, Aktie 1.000 RM Mai 1941 (Auflage 2500, R 5) EF Die Ges. ist hervorgegangen aus der im britischen Mehrheitsbesitz befindlichen Britannia Kohlenwerke AG, die mit einem Aktienkapital von 9,5 Mill. Kc ausgestattet war und 1936 eine Förderung von 234.000 t Braunkohle verzeichnete. Nach der Besetzung des Sudetenlandes durch deutsche Truppen im Jahre 1938 mußten die ehemaligen Besitzer das Unternehmen an die o.g. Gesellschaft veräußern (quasi Enteignung). Die Gründung erfolgte am 28.2.1941, die Eintragung in das Handelsregister am 31.5.1941. Als Gründer fungierten Dir. Dr. Fritz Rittstieg als Veräußerungstreuhänder der Britannia Kohlenwerke AG, drei Mitglieder der Familie Seebohm (Dr.-Ing. Hans Christoph Seebohm als einer der Gründer war später erster Verkehrsminister der Bundesrepublik Deutschland) sowie Dir. Sigmund Schauberger in Karlsbad (Karlovy Vary).Als Alleinvorstand zeichnete Bergassessor a.d. Kurt Seebohm in Königswerth, der auf der vorliegenden Aktie in Faksimile unterschrieben hat. Das Kapital der Ges. betrug 2,5 Mill. RM, eingeteilt in 2.500 Stücke zu 1.000 RM. - Es wurden der Marieschacht I und II, der Wilhelmsschacht und der Heinrichsschacht, alle in Königswerth, betrieben (untertägiger Braunkohleabbau) sowie die Bohemiagrube in Falkenau (Tagebau). Ferner bestanden eine elektrische Zentrale und eine Ringofenzieglei, und es wurden 850 Personen beschäftigt. Für 1942 ist eine Dividende von 5 % gezahlt worden. Das Revier Falkenau im Egertal war kleiner als das große nordböhmische Braunkohlenvorkommen im Revier Dux - Brüx - Komotau. Die Aktie der Egerländer Bergbau AG stellt ein gutes Beispiel für die Raubzüge der Nazis in den besetzten Gebieten dar. Los 450 Schätzwert 50-100 Egersdörfer Maschinen AG Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1922 (Auflage 1800, R 4) EF Gründung im Dez. 1921. Maschinenbau und Vertrieb sowie Erwerb und Verwertung von Erfindungen auf dem Gebiet des Maschinenbaus. Haupterzeugnisse: Brennstoffpumpen. 1952 von Amts wegen gelöscht. Los 451 Schätzwert 30-80 Eisenacher Ziegelei-AG Eisenach, Aktie 1.000 RM Aug. 1938 (R 4) UNC-EF Gründung 1876. Erwerb und Ausbeutung von Tonlagern, Kalk-, Gips- und Steinbrüchen in der Umgebung von Eisenach. Außerdem Bebauung eigener Grundstücke mit Wohngebäuden. Die Gesellschaft bestand bis nach 1945. Los 452 Schätzwert 70-180 Eisenwerk Brünner AG Artern, Aktie 20 RM 22.12.1928 (Auflage 10000, R 4) EF Gründung 1875, AG seit 1900. Herstellung von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten, insbesondere Dampfkessel, Pumpen und Mühlen. 1938 übernommen durch die Kyffhäuserhütte vormals Paul Reuß. Nach dem 2. WK wurde das Unternehmen der sowjetischen AG Transmasch zugeordnet und produzierte u.a. Molkereimaschinen. 1990 in die Maschinenfabrik Kyffhäuserhütte Artern umgewandelt, 1998 Fusion mit SÜDMO Schleicher, ein Jahr später Konkurs des Gesamtunternehmens. Los 453 Schätzwert 75-150 Eisenwerk L. Meyer jun. & Co. AG Harzgerode a. Harz, Aktie 100 RM Juni 1929 (R 6) EF Gegründet 1897 zwecks Erwerb und Fortführung der seit 1872 bestehenden Firma L. Meyer jun. & Co. Erzeugnisse: Beleuchtungs- und Haushaltgegenstände, Gasapparate für Kochund Heizzwecke, elektrotechnische Massenartikel, Plätteisen aller Art in Grauguss. 1938 Firmenänderung in Harzgeroder Eisenwerke AG. 1939 Stilllegung des Betriebes. Die Gesellschaft bestand als Grundstücksverwertungsgesellschaft weiter. Großaktionär (1943): Anhaltischer Staat (über 96 %). 1946 Enteignung des Unternehmens und Neugründung der Metallwerke GmbH Harzgerode Kolbenproduktion und Leichtmetallformgussteile, 1960 als VEB Druckguss- und Kolbenwerke Harzgerode größter Hersteller von Kolben für Großdieselund Fahrzeugmotoren in der DDR. 1990 Rückbenennung in Metallwerke GmbH Harzgerode und 1993 Privatisierung. 2001 Übernahme durch die Trimet AG, Düsseldorf. 2002 Verschmelzung mit der Aluminium Essen GmbH, der Aluminium Recycling GmbH, Gelsenkirchen und dem Metallwerk Sömmerda zur TRIMET ALUMINIUM AG. Los 454 Schätzwert 50-100 Eisenwerk L. Meyer jun. & Co. AG Harzgerode a. Harz, Aktie 1.000 RM Juni 1929 (R 5) EF weiterung der Kühlhaus und Gefrieranlagen. Ab 1927: Eiswerk und Kühlhaus Huxmann AG. Los 456 Schätzwert 80-100 Ekona AG Berlin, Aktie 1.000 RM Febr. 1929 (Auflage 600, R 9) EF Vorliegende Kapitalerhöhung finanzierte den Erwerb der Kautschuk-Pflanzung Meanja AG in Kamerun. Gründung 1907 als Deutsche Kautschuk AG, 1923 Umfirmierung wie oben. Anbau von Kautschuk, Kakao, Kola, Planten und Ölpalmen, Betrieb von Fabriken und Kraftwerken sowie Besitz der Kautschuk-Pflanzung Meanja in Kamerun. Außerdem Zementwarenfabrik in Crossen a.o. und Sperrholzfabrik in Böhlen in Thür. 1923 Umfirmierung in Ekona AG. Ihre nach dem 1. Weltkrieg als Feindvermögen beschlagnahmten Besitzungen erwarb die Gesellschaft 1924 auf einer Versteigerung in London zurück. Die Last des Erwerbspreises und fallende Rohstoffpreise führten 1930 zur Zahlungseinstellung mit anschließendem Konkurs. Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 457 Schätzwert 75-200 Elblagerhaus AG Dresden, Aktie 1.000 Mark 17.3.1906. Gründeraktie (Auflage 600, R 4) EF Gründung 1901. Betrieb der Speicherei, Spedition und Kommission sowie die Lombardierung von und Handel mit Waren aller Art. 1993 Fortsetzung der Gesellschaft und Neufestsetzung des Kapitals, seit 1998 wieder Elblagerhaus AG, Dresden. Los 458 Schätzwert 25-125 Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft Berlin, Aktie 1.000 Mark 30.4.1900. Gründeremission (Auflage 5000, R 2) EF Dekorativ, Faksimile-Unterschrift Emil Rathenau. Die ELG, damals eines der bedeutendsten energiewirtschaftlichen Unternehmen überhaupt, wurde 1897 von der A.E.G. gegründet zwecks Planung, Bau, Finanzierung und Betriebsführung von Elektrizitätswerken. Zuerst wurden die noch von der AEG erbauten Zentralen für den Anhalter und Potsdamer Bahnhof in Berlin und für das Freihafengebiet in Kopenhagen betrieben, weitere E-Werke folgten Schlag auf Schlag. Auch am Aufbau von Überlandzentralen war die ELG maßgeblich beteiligt. 1945 besaß sie 7 Elektrizitätswerke und Beteiligungen an 13 Energieversorgern (u.a. der Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Ges. AG in Bayreuth, der Thüringer Elektricitäts-Lieferungs.Ges. AG in Gotha, der Brandenburgische E-, Gas- und Wasserwerke AG in Berlin und der Grube Leopold AG in Bitterfled). Die Zahl der Orte, in denen die ELG die Stromversorgung aufgebaut hatte, belief sich schließlich auf rund 2.000 mit rd. 4 Mio. Einwohnern! Auslandsaktivitäten in der Türkei, Finnland, Rumänien und Schweden. 1948 Sitzverlegung nach Hannover, Großaktionäre waren zu dieser Zeit die Deutsche Continental-Gas (61 %) und die Elektrizitäts-AG vorm. Lahmeyer & Co. (25 %), weitere Sitzverlegungen nach München (1958) bzw. Bayreuth (1966). 1975 Umwandlung in eine GmbH. Los 459 Schätzwert 120-150 Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt AG Halle a. d. S., 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Nov. 1922 (Auflage 20000, R 10) EF Faksimile-Unterschrift Fürstenberg für die Berliner Handels-Gesellschaft. Gründung 1917 unter maßgeblicher Beteiligung der Provinz Sachsen und der Deutschen Continental-Gas-Ges. in Dessau. Stromliefernde Kraftwerke: Kraftwerk der Harbker Kohlenwerke in Helmstedt, Kraftwerk der Gruben Concordia in Nachterstedt und Leopold in Holzweissig, die der Chem. Fabrik Buckau in Gröbers und Ammendorf, sowie das Kraftwerk Zschornewitz der Elektrowerke AG in Berlin und das von der Ges. selbst betriebene Kraftwerk Gross-Kayna bei Merseburg. Das Esag-Netz hatte 1923 eine Ausdehnung von etwa 400 km, 1929 von 867 km Hochvoltleitungen und 154 km Mittelspannungsleitungen. Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 460 Schätzwert 150-200 Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt AG Halle a. d. S., 5 % Teilschuldv. 5.000 Mark Nov. 1922 (Auflage 16000, R 10) EF-VF Faksimile-Unterschrift Fürstenberg für die Berliner Handels-Gesellschaft. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 455 Schätzwert 125-200 Nr. 451 Eiswerke Huxmann AG Bremen, Aktie 1.000 Mark Juli 1923 (Auflage 5000, R 7) EF-VF Gründung 1911. Herstellung und Verkauf von Eis jeglicher Art sowie von destilliertem Wasser, Betrieb und Vermietung von Kühlhäusern, Verkauf von Brennmaterialien. 1918 Erwerb des Grundstücks der Bremer Brauerei und erhebliche Er- Nr. 458 Los 461 Schätzwert 120-150 Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt AG Halle a. d. S., 6 % Teilschuldv. 5.000 Mark März 1923 (Auflage 4000, R 10) EF-VF Faksimile-Unterschrift Fürstenberg für die Berliner Handels-Gesellschaft. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. 38

Los 462 Schätzwert 400-500 Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt AG Halle a. d. S., Interimschein 5.556.000 RM 9.9.1942 (Auflage nur 2 Stück, R 11) VF-F Die gesamte Auflage, nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 463 Schätzwert 200-250 Elektrizitätswerke Görnau AG Görnau, Aktie (Zwischenschein) 100 RM 16.11.1944 für Max Alfred Seidel, Litzmannstadt (R 10) UNC-EF Nach Neudruck der Reichsmarkaktien wird gegen diesen Zwischenschein die obenerwähnte Aktienanzahl an den Inhaber ausgefolgt werden. Wenige Monate vor Kriegsende war das im Warthegau wohl nur noch ein theoretisches Versprechen. Originalunterschrift. Gründung des Elektrizitätswerkes im Jahr 1909, damals (wie heute wieder) hieß die Stadt Zgierz und gehörte noch zu Rußland. 1914 Ende der russischen Herrschaft, nachdem Zgierz von deutschen Truppen besetzt wird. 1918 Entwaffnung der deutschen Garnison. 1940 dem sog. Warthegau zugeschlagen, 1943 in Görnau umbenannt. Los 464 Schätzwert 600-800 Elitewerke AG Brand-Erbisdorf, Aktie 20 RM 29.12.1924 (Auflage 15000, bereits 1927 durch Neudrucke ersetzt, R 11) VF+ Die 1884 gegründete Firma Gebr. Nevoigt in Reichenbrand wurde 1905 in eine AG umgewandelt, nachdem die Firma (u.a. 1895 Aufnahme der Serienproduktion der Diamant-Fahrräder) stark expandierte. 1912 umbenannt in Diamantwerke Gebr. Nevoigt AG mit Sitz Siegmar bei Chemnitz. 1917 fusionsweise Übernahme durch die Elite-Motorenwerke AG in Brand-Erbisdorf (gegr. 1913), die sich in Elitewerke AG umbenannte. Die beiden Werke blieben auch nach der Fusion selbständig. Hergestellt wurden in Brand- Erbisdorf Personen- und Lastautomobile, Motorfahrräder und Maschinen für die Schokoladeherstellung. Spitzenmodell im seit 1920 betriebenen Automobilbau war ein luxuriöser Tourenwagen mit 4600-ccm-6-Zylinder-Maschine. Das Werk Siegmar produzierte Fahr- und Motorräder und Strickmaschinen für Hand- und Motorbetrieb. Beschäftigt waren zusammen etwa 1.500 Mitarbeiter. 1917 wurde außerdem die Fa. F. H. Holtzhausen & Co. in Nossen i.sa. erworben, die hauptsächlich Inneneinrichtungen für Mühlen herstellte. Die Elitewerke übernahmen 1921 ferner die Produktion der Richard & Hering Werke im thüringischen Ronneburg (die ihre Autos unter der Marke Rex-Simplex verkauften). 1927 umbenannt in Elite-Diamantwerke AG. Auf den in Berlin, Leipzig, Dresden und Chemnitz börsennotierten Konkurrenten wurden nun die ADAM OPEL AG aufmerksam und kaufte 1928 die Aktienmehrheit auf. Anschließend wurde der Automobilbau eingestellt und Opel übernahm die entsprechenden Werksanlagen in Brand-Erbisdorf und Ronneburg, die Elite-Diamantwerke konzentrierten sich auf den Motorradbau (ab 1932 wurden die Motorräder unter der Marke EO Elite-Opel verkauft) und den Fahrradbau (in dem schon 1926 ein Fahrrad komplett aus Leichtmetall entwickelt wurde). Zwischendurch hatte die Firma 1929/30 ein Vergleichsverfahren durchlaufen, nach dessen Abschluß Opel seine Beteiligung, die wohl nur die Beseitigung eines Konkurrenten im Automobilbau bezweckt hatte, wieder abstieß. 1952 als VEB Fahrradwerke Elite Diamant verstaatlicht. Alle DDR-Radrennfahrer fuhren auf Diamant-Rädern, so auch die Gewinner der Straßen-Weltmeisterschaften 1959 (Täve Schur) und 1960 (Bernhard Eckstein). 1992 als DIAMANT Fahrradwerke AG reprivatisiert, seit 2003 zur amerikanischen Trek Bicycle Corp. gehörend. Wie auch das folgende Los bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 465 Schätzwert 300-400 Elitewerke AG Brand-Erbisdorf, Aktie 100 RM 29.12.1924 (Auflage 22000, bereits 1927 durch Neudrucke ersetzt, R 8) EF+ Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 466 Schätzwert 200-250 Elite-Diamantwerke AG Brand-Erbisdorf i.sa., Aktie Lit. B 20 RM 16.2.1927 (Auflage 5000, nach Kapitalschnitt 1930 noch 500, R 8) EF- Los 467 Schätzwert 300-400 Elite-Diamantwerke AG Brand-Erbisdorf i.sa., Aktie Lit. A 100 RM 16.2.1927 (Auflage 5500, nach Kapitalschnitt 1930 noch 1300, R 9) EF Los 468 Schätzwert 300-400 Elite-Diamantwerke AG Brand-Erbisdorf i.sa., Aktie Lit. B 100 RM 16.2.1927 (Auflage 7500, schon 1930 nach Kapitalschnitt ungültig geworden, R 9) EF-VF Nr. 464 Nr. 467 Schon früh wurde mittels Plakaten Werbung für Diamant Fahrräder gemacht Los 469 Schätzwert 50-125 Elite-Diamantwerke AG Siegmar-Schönau, Aktie 1.000 RM 14.3.1942 (Auflage 1000, kompletter Neudruck der Aktienurkunden, R 3) UNC-EF Nr. 470 Nr. 472 Los 470 Schätzwert 300-400 Elitewagen AG Berlin, Aktie 100 RM Juni 1925 (Auflage 6000, R 10) EF+ Gegründet 1917 zwecks Bau, Vertrieb und Vermietung elektrischer Kraftfahrzeuge, insbesondere Elitewagen (die Elitewerke AG in Brand- Erbisdorf war an der Elitewagen AG beteiligt). 1918 Erwerb der Automobil- und Maschinenfabrik Hentschel & Co., Berlin, die dann vornehmlich als Reparatur-Werkstatt und Ladestation für Elektro-Automobile benutzt wurde. 1919 Übernahme der Berliner Reparaturwerkstatt der Elitewerke AG. 1920 Übernahme des Automobilwerkes Richard & Hering AG in Ronneburg (Marke Rex-Simplex). Hier hatte bis 1912 der berühmte Konstrukteur Ernst Valentin gearbeitet, der ursprünglich von Protos kam und später bei Russo-Baltique exzellente sportliche Tourenwagen konstruierte. 1921 Beteiligung bei der Fahrzeugfabrik F. G. Dittmann AG in Berlin-Wittenau. 1926 wurde die Fabrik im thüringischen Ronneburg an die Elitewerke AG verpachtet und die Elektromobil-Abteilung in Berlin SW 29, Zossenerstr. 55 (die u.a. 5-Tonner-Elektro-LKW s produzierte) an Muchow & Co. verkauft. 1928 aufgelöst, nachdem ein Konkursantrag mangels Masse abgelehnt worden war. Los 471 Schätzwert 300-400 Elitewagen AG Berlin, Aktie 20 RM Juni 1925 (Auflage 9000, R 9) VF+ Beide Elitewagen-Nennwerte waren bislang vollkommen unbekannt! Los 472 Schätzwert 225-350 Elmshorn-Barmstedt- Oldesloer Eisenbahn-AG Elmshorn, Aktie Lit. B 1.000 Mark 9.6.1907 (Auflage 566, R 7) VF+ Gegründet 1904 vom Staat Preußen, den Kreisen Segeberg und Stormarn, den Städten Elmshorn, Barmstedt und Oldesloe sowie weiteren 47 am Bahnbau interessierten Mitgründern. Vorgänger war die Elmshorn-Barmstedter Eisenbahn-AG mit der am 16.7.1896 eröffneten 10 km langen Strecke Elmshorn-Barmstedt. Deren Aktionäre wurden mit 566 Stamm-Aktien Lit. A der neugegründeten EBO abgefunden. Finanziert durch die Stämme Lit. B ging am 9.6.1907 die 42 km lange Verlängerung Barmstedt-Ulzburg-Oldesloe in Betrieb. Ab 1973 schrittweise stillgelegt, 1981 übertragen auf die Eisenbahn Altona-Kaltenkirchen-Neumünster. Los 473 Schätzwert 50-80 Energie-Versorgung Schwaben AG Stuttgart, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 RM Febr. 1940 (Auflage 4500, R 6) UNC-EF Die Energie-Versorgung Schwaben AG (EVS) als Energieversorgungsunternehmen entstand 39

am 1.4.1939 aus dem Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätsewerke (OEW) und der Elektrizitäts-Versorgung Württemberg AG (EVW), die ihrereseits aus dem Zusammenschluß von Württembergischer Landes-Elektrizitäts AG (WLAG, gegr. 2.3.1923) und Württembergischer Sammelschienen AG (WÜSAG, gegr. 25.7.1923) vom 14.12.1934 hervorging. Am 1.1.1997 fusionierte die EVS mit der Badenwerk AG zur Energie Baden-Württemberg AG (EnBW). Los 474 Schätzwert 50-100 Energie-Versorgung Schwaben AG Stuttgart, 4,5 % Teilschuldv. 2.000 RM Febr. 1940 (Auflage 2000, R 7) UNC-EF chenwerk an der Ruhr (am Hengsteysee) im westfälischen Herdecke. Schließlich ging Niederwartha mit dem ersten 15-mW-Maschinensatz am 27.11.1929 ans Netz, das Koepchenwerk erst am 28.1.1930, aber dann gleich mit der vollen Leistung von 132 mw. 1945 wurde das Kraftwerk von den Sowjets als Reparationsleistung demontiert und 1955-60 schrittweise wieder aufgebaut. Nach der Wende kam das PSW Niederwartha zum Energiekonzern Vattenfall. Im August 2002 wurde das Kraftwerk durch das Elbehochwasser beschädigt und erst ab Nov. 2003 wieder in Betrieb gesetzt. Geplant ist in diesem Zusammenhang, die 6 Turbinen zu 20 mw durch eine große 120-mW-Turbine zu ersetzen. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 478 Schätzwert 30-75 Erdoel-Import-AG Berlin, Aktie 10.000 Mark 12.7.1923. Gründeraktie (Auflage 15000, R 4) EF Gründung 1923. Import und Großhandel von Erdölen, Handel mit flüssigen Brennstoffen, Fetten und Karbid, Betrieb von Tankanlagen. Los 479 Schätzwert 50-100 Erfordia Maschinenbau-AG Erfurt, Aktie 1.000 Mark 7.9.1923 (Auflage 20000, R 4) EF Gründung 1918. Betrieb einer Maschinenfabrik, speziell Herstellung von Sägewerks- und Holzbearbeitungs-Maschinen, Transmissionen, Werkzeugen. 1931 Übernahme der Selp-Werke vorm. Stoll & Elschner AG Leipzig durch Fusion. Ende 1931 Zahlungseinstellung und Zwangsvergleich. Los 482 Schätzwert 150-250 Erste Deutsche Fein-Jute-Garn-Spinnerei AG Berlin, Actie 1.000 Mark 1.10.1889. Gründeraktie (Auflage 1200, R 6) EF- Sehr schöne breite Rosetten-Umrahmung. Gründung 1889 in Berlin. Erzeugnisse: Jutegarne, Zellwollgarne und Papiergarne. 1909 Sitzverlegung nach Brandenburg (Havel). An beiden Standorten war die in Berlin börsennotierte Gesellschaft vom Pech verfolgt: 1905, 1906 und 1912 verursachten Großbrände jeweils mehrmonatige Betriebsunterbrechungen. 1931 vollständige Reorganisation des Werkes. 1947-51 enteignet und als Mechanische Weberei Brandenburg weitergeführt. Das Werk wurde dann von den Sowjets komplett demontiert. Los 476 Schätzwert 150-250 Erda AG Institut für angewandte Geophysik Göttingen, Aktie 1.000 Mark 11.11.1922 (Auflage 13500, R 7) EF-VF Gründung 1921 zur wissenschaftlichen Bearbeitung von physikalischen, chemischen, technischen und geologischen Aufgaben insbesondere des Berg-, Schacht-, Wasser- und Tiefbaues sowie der Wasserversorgung und Herstellung der benötigten Apparate. 1925 Eröffnung des Konkursverfahrens. Los 480 Schätzwert 75-150 Erfurter Elektrische Strassenbahn Erfurt, Namensaktie 1.000 RM Febr. 1938 (Auflage 1500, R 5) EF Mit Stempel von Juni 1938: Umbenennung in Erfurter Verkehrs-AG. Gründung 1893 zur Übernahme der seit 1883 betriebenen Pferdebahn von der Union-Elektricitäts-Ges. zu Berlin.Ab 1894 elektrischer Betrieb auf den 4-meterspurigen Linien, Gesamtlänge 17,8 km. Im Mai 1938 umbenannt in Erfurter Verkehrs-AG. Nach dem Krieg nicht verlagert. Los 483 Schätzwert 225-300 Erste Deutsche Fein-Jute-Garn-Spinnerei AG Brandenburg (Havel), Aktie 1.000 Mark Juni 1920 (Auflage 3600, R 9) EF-VF Großes Hochformat, hübsche teppichartige Umrahmung. Wie auch die folgenden beiden Emissionen der 1920er Jahre bislang völlig unbekannt gewesen! Nur 8 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Maschinenhaus des Pumpspeicherwerks Niederwartha Los 475 Schätzwert 600-800 Energieversorgung Groß-Dresden AG Dresden, Na.-Aktie 500 x 10.000 RM 15.2.1930 (Interims-Schein), ausgestellt auf die AG Sächsische Werke, Dresden (Auflage 2, R 12) EF-VF Handschriftliche Kalligraphie auf Pergament, mit einem interessanten Detail: Der Schreiber wechselt (besonders beim Buchstaben e ) mehrfach zwischen Schriftausführung in lateinischen Buchstaben und in altdeutscher Schrift. Mit Originalunterschriften. Gründung 1926/27 zum Bau des Pumpspeicherwerks Niederwartha in den Dresdner Stadtteilen Cossebaude und Niederwartha. Aktionäre waren zu je 50 % die Dresdner Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke AG (Drewag) sowie die Energieholding des Freistaats Sachsen, die AG Sächsische Werke (ASW). Niederwartha, erbaut 1927-30 mit 6 Maschinensätzen und einer Nennleistung von 120 mw (Fallhöhe zwischen Ober- und Unterbecken 143 m), ist das erste im Großmaßstab verwirklichte Pumpspeicherkraftwerk der Welt. Dabei lieferten sich die Ingenieure einen Wettlauf mit dem Koep- Los 477 Schätzwert 50-80 Erdöl-Bohrunternehmen Nienhagen- Westercelle August Wiest & Co. KG Hannover, Namens-Anteil 1/2100 27.8.1934 (Auflage 2100, R 6) EF-VF Als Nachfolgerin der Erdöl Bohrgesellschaft Westercelle (Gewerkschaft Adelheid) mit einem Kapital von 210.000 RM gegründet. Die Gesellschaft besaß 80 Morgen Mutungsrechte im Nienhagener Revier. Persönlich haftender Gesellschaft A. Wiest (Einlage von 49.200 RM). Los 481 Schätzwert 350-750 Erste Culmbacher Actien-Exportbier-Brauerei Dresden und Culmbach, Aktie 1.000 Mark 20.12.1898 (Auflage 270, R 5) VF+ Mit toller großer Abb. des Brauereigeländes. Gründung 1872 mit Sitz in Dresden zur Übernahme der Exportbierbrauerei von Michael Taeffner in Kulmbach und der Eiskeller der Frau Müller in Dresden. 1930 Sitzverlegung nach Kulmbach. 1973 Übernahme der Aktienmehrheit der Hofer Bierbrauerei AG Deininger Kronenbräu, 1980 Erwerb der Bad Windsheimer Heil- und Mineralquellen GmbH, schließlich Erwerb der Aktienmehrheit der Brauhaus Amberg AG (1984) und der Tucher Bräu AG Nürnberg (1986). 1990 Abschluß eines Unternehmensvertrages mit dem Mehrheitsaktionär Gebr. März AG, Rosenheim. 1990/91 Übernahme der Diamant Brauerei Magdeburg (gleich wieder an die Bavaria-St. Pauli-Brauerei abgegeben) und der Meisterbräu GmbH in Halle a.s. 1996 in Konkurs gegangen, nachdem der Großaktionär März ebenfalls schwach geworden war. Den Geschäftsbetrieb der EKU übernahm 1997 der Lokalrivale Reichelbräu AG (Schörghuber-Gruppe) und firmierte dabei in Kulmbacher Brauereien AG um. Los 484 Schätzwert 300-400 Erste Deutsche Fein-Jute-Garn-Spinnerei AG Brandenburg (Havel), Aktie 1.000 Mark Nov. 1920 (Auflage 1000, R 10) VF+ Großes Hochformat, hübsche teppichartige Umrahmung. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz! Nr. 478 Nr. 485 40

Los 485 Schätzwert 75-150 Erste Deutsche Fein-Jute-Garn-Spinnerei AG Brandenburg (Havel), Aktie 1.000 Mark Dez. 1922 (Auflage 8600, R 6) EF-VF Großes Hochformat, hübsche teppichartige Umrahmung. 1.230 Gründeraktien à 1.000 M wurden 4.100 Aktien zu 60 RM ausgegeben, die 270 Aktien der 1898er Kapitalerhöhung wurden als 200- RM-Aktien neu gedruckt. Sehr dekorativ, große Ansicht der Brauerei mit Stadt Kulmbach und Plassenburg im Hintergrund. die über 80 %ige Beteiligung der Wintershall AG an der Bergbau-AG Lothringen mit dem Steinkohlenbergwerk Westfalen übernahm. 1992 wurden die Aachener Bergwerke stillgelegt und das Steinkohlenbergwerk Westfalen auf die Ruhrkohle AG übertragen, die inzwischen über die RAG Immobilien AG über 99 % der EBV-Aktien hält. der Ver. Kärntner Brauereien AG in Villach beteiligt. 1924 Aufnahme der Likör- und Branntwein- Erzeugung. 1944 Fusion mit der Brüder Reininghaus AG für Brauerei und Spiritus-Industrie zur Grazer Brauerei AG (1948 dann umfirmiert in Brüder Reininghaus Brauerei-AG). Los 486 Schätzwert 30-75 Erste Deutsche Fein-Jute-Garn-Spinnerei AG Brandenburg (Havel), Aktie 1.000 RM 1.11.1941 (Auflage 1260, R 3) UNC Los 494 Schätzwert 30-75 Erste Posener Gaszählerfabrik AG Posen, Aktie 20 RM 16.4.1943 (R 5) EF- Die Gesellschaft ist in keinem Handbuch verzeichnet. Los 497 Schätzwert 125-200 Eschweiler Bergwerks-Verein Kohlscheid (Rhld.), Aktie 900 RM Febr. 1929 (Auflage 25332, R 6) VF+ Ausgegeben im Zuge eines kompletten Neudrucks der Aktien. Los 498 Schätzwert 75-150 Eschweiler Bergwerks-Verein Kohlscheid (Rhld.), Aktie 1.000 RM Sept. 1943 (R 5) EF Los 487 Schätzwert 30-75 Erste Deutsche Ramie-Gesellschaft Emmendingen (Baden), 7 % Teil-Schuldv. 1.000 RM Mai 1927 (Auflage 1000, R 5) EF Gründung 1884 als Hanf-, Jute-Spinnerei & Bindfaden-Gabrik Emmendingen, 1889 umfirmiert wie oben. Verarbeitet wurde die Faser der Ramie (eine mit der Brennessel verwandte Faserpflanze = Chinagras) zu Gespinst. 1894 völlige Neuorganisation. 1926 Neugründung als Studiengesellschaft für Faserstoffverwertung AG mit Sitz zunächst in Berlin, noch im gleichen Jahr Übernahme der Fabriken in Emmendingen i.b. und umbenannt in Erste Deutsche Ramiegesellschaft. Die letzte Dividende wurde am Vorabend der Weltwirtschaftskrise 1931 gezahlt, über 30 Jahre lang gab es dann keine Ausschüttung mehr. 1947 umbenannt in Spinnerei und Zwirnerei RAMIE AG. Neben Garnen und Zwirnen aus Ramie, Flachs und Zellwolle (Marke Schwarzwald) wurden später auch synthetische und Wollkammgarne für Strickerei, Wirkerei und Weberei hergestellt. 1976 Abschluß eines Beherrschungsvertrages mit der Textil-Holding GmbH der Basler Fabrikantenfamilie Hopf. 1989 umbenannt in Ramie- Seiler AG. 1990 Fusion mit der Gebr. Seiler GmbH zur RAMIE-SEILER AG. In ihrer Glanzzeit hatte die Firma über 3.000 Beschäftigte gehabt. Weniger als 100 waren noch übrig, als 2002 die Produktion eingestellt wurde. Los 488 Schätzwert 75-125 Erste Deutsche Ramie-Gesellschaft Emmendingen (Baden), 7 % Teilschuldv. 2.000 RM Mai 1927 (Auflage 1000, R 7) EF-VF Los 489 Schätzwert 50-100 Erste Grazer Actien-Brauerei vorm. Franz Schreiner & Söhne Graz SW-Puntigam, Aktie 100 RM 4.6.1942 (Auflage 30000, R 5) EF Gründung 1887 als AG unter Übernahme der Brauerei Franz Schreiner & Söhne. 1889 Erwerb der Brauerei Franz Hold s Erben in Puntigam. 1895 wurden die bis dahin vier Braustätten in Puntigam konzentriert. 1919 an der Gründung Los 490 Schätzwert 50-150 Erste Kulmbacher Actien-Exportbier-Brauerei Dresden und Kulmbach, Aktie 1.000 Mark 9.2.1920 (Auflage 1500, R 3) EF Großes Hochformat, sehr dekorativ, große Ansicht der Brauerei mit Stadt Kulmbach und Plassenburg im Hintergrund. Geschichte siehe Los 481. Los 491 Schätzwert 50-150 Erste Kulmbacher Actien-Exportbier-Brauerei Dresden und Kulmbach, Aktie 1.000 Mark 5.11.1921 (Auflage 2000, R 3) EF Mit dieser Kapitalerhöhung wurde der Erwerb der Exportbrauerei Georg Pöhlmann in Kulmbach sowie die Investition in 3 neue Kessel und eine Dampfmaschine finanziert. Großes Hochformat, sehr dekorativ, große Ansicht der Brauerei mit Stadt Kulmbach und Plassenburg im Hintergrund. Los 492 Schätzwert 30-100 Erste Kulmbacher Actien-Exportbier-Brauerei Dresden und Kulmbach, Aktie 2.000 Mark 1.9.1923 (Auflage 7500, R 2) EF Sehr dekorativ, große Ansicht der Brauerei mit Stadt Kulmbach und Plassenburg im Hintergrund. Los 493 Schätzwert 75-150 Erste Kulmbacher Actien-Exportbier-Brauerei Dresden und Kulmbach, Aktie 200 RM 20.12.1924 (Auflage 270, R 5) EF Bei der 1924er Kapitalumstellung 5:1 auf RM blieben die in den 20er Jahren ausgegebenen Aktien (umgestempelt) in Umlauf, anstelle der Los 495 Schätzwert 30-75 Erzgebirgische Holzindustrie AG Brand-Erbisdorf i.sa., Aktie 100 RM 7.10.1927 (Auflage 2350, R 4) EF Eine der ersten geschichtlich belegten ABM- Maßnahmen! Gegründet 1898 mit staatlicher und städtischer Unterstützung, um der durch den zurückgehenden Bergbau arbeitslos gewordenen Bevölkerung Arbeitsgelegenheit zu schaffen. Hergestellt wurden vor allem Sitzmöbel und Tische. Bis 1933 in Dresden börsennotiert. Los 496 Schätzwert 30-50 Eschweiler Bergwerks-Verein Kohlscheid (Rhld.), 6 % Obl. 1.000 hfl. 1.3.1927 (Auflage 10600, R 2) EF Der 1834 in Eschweiler-Pumpe im Aachener Revier gegründete EBV galt mit seinerzeit 21 Schächten als bedeutendstes Steinkohlenbergwerk außerhalb des Ruhrgebietes. 1863 Ankauf der Grube Anna, 1873 Fusion mit der Concordia-Hütte, 1907 Fusion mit der Vereinigungsgesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier, 1910 Erwerb der Eschweiler-Köln- Eisenwerke AG, 1925 Erwerb des Röhrenwalzwerkes der Eschweiler-Ratinger Metallwerke AG. Ab 1913 Interessengemeinschaft mit der luxemburgischen ARBED, die im Laufe der Zeit mit über 95 % der Aktien auch beherrschender Großaktionär wurde. 1956 waren in Betrieb die Gruben Gouley/Laurweg, Maria in Mariadorf, Anna I/II in Alsdorf, Adolf in Merkstein, Emil Mayrisch in Siersdorf bei Jülich sowie die Kokerei Anna und das Kraftwerk Anna in Alsdorf und die Dampfziegelei Streiffeld in Merkstein, außerdem im Werk Aue ein Walzwerk, Rohrwerk und Fittingsfabrik und im Werk Ermag ein Stahlwerk und Rohrwerk.In diesem Jahr fasste der EBV nach mehreren gescheiterten Versuchen in größerem Stil im Ruhrbergbau Fuß, indem er durch Vermittlung der Westfalenbank Los 499 Schätzwert 250-750 Evangelisches Vereinshaus Bielefeld, Namens-Actie 300 Mark 23.6.1875 (Auflage 171, R 10) VF Mit maschinenschriftlichem Vollzahlungs-Vermerk von 1905, kein RM-Umstellungsstempel, 1933 auf 210 RM herabgesetzt. Gegründet 1875 zum Bau und Betrieb des Evangelischen Vereinshauses im Stadtzentrum von Bielefeld auf dem 2.044 qm großen Grundstück Bahnhofstr. 39. Noch vor der Jahrhundertwende wandelte sich das Unternehmen zu Bahnhofstr. 39, Bielefeld - Heute befindet sich eine Kaufhalle auf dem Grundstück einer rein weltlichen Gast- und Schankwirtschaft mit Hotelbetrieb (Hotel Vereinshaus), der Firmenzusatz Evangelisch fiel deshalb bald nach der Gründung fort. In dem Gebäudekomplex war außerdem das große, 1935 noch auf 1.100 Sitzplätze erweiterte Universum -Licht- 41

spieltheater. 1937 Eröffnung des 220 Personen fassenden Spezialausschanks Tucher- Stuben, wofür die Nürnberger Tucherbrauerei ein Darlehn gab. 1939 erwarb der Kaufmann Emil Schulte aus Bielefeld fast alle Aktien. 1951 in eine GmbH umgewandelt. Heute befindet sich auf dem Grundstück neben der Modefirma MM-fashion ein dm-drogeriemarkt und eine Kaufhalle. Von dieser Variante existieren nur 5 Stück. Kapital war eingeteilt in 633 Stamm- und 103 Vorzugsaktien zu je 1.000 RM. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 500 Schätzwert 30-75 F. A. Günther & Sohn AG Berlin, Aktie 1.000 RM 2.3.1929 (Auflage 3000, R 3) UNC-EF Gründung 1908/09 durch Zusammenführung der Firmen F. A. Günther & Sohn, Elektrotechnischer Anzeiger sowie F. A. Günthers Zeitungsverlag GmbH. In diesem Verlag erschienen 9 Zeitschriften, darunter der Elektrotechnische Anzeiger, die Bäcker- und Konditor-Zeitung, Der Damenputz, Die Lederwelt und die Deutsche Sportartikel-Zeitung. Die in Berlin börsennotierten Aktien fristeten lange Zeit ein Mauerblümchendasein als inhaltsloser Mantel, nachdem 1965/71 der gesamte technische Betrieb und die Beteiligung an der F. A. Günther & Sohn Buchdruckerei und Verlag GmbH verkauft worden waren. In rascher Folge wurde der Sitz nach Hamburg (1979), Krefeld (1982), Aachen (1983) und Düsseldorf (1985) verlegt. Mit der Sitzverlegung nach Leipzig (1991) wurde die AG reaktiviert und in den neuen Bundesländern zu einer wichtigen Größe im Immobiliengeschäft entwickelt. Nach guten Jahren mit bis zu 20 DM Dividende folgte der Absturz: 1997 Eröffnung des Gesamtvollstreckungsverfahrens. Los 501 Schätzwert 200-250 F. Dippe Maschinenfabrik AG Schladen (Harz), Aktie 20 RM Juli 1929 (Auflage 11000, nach Kapitalherabsetzung 1935 noch 3300, R 9) EF Gegründet bereits 1840 als Maschinenfabrik und Kupferschmiede von Ferdinand Voigtländer, veräußert 1865 an Fritz Dippe und 1894 an den Ingenieur Adolf Wittenberg, AG seit 1899. Allgemeiner Maschinenbau, Herstellung kompletter Einrichtungen für die Zucker-, chemische, Kali- und Hüttenindustrie, Dampfkesselbau, Eisenhoch- und Brückenbau, Bau von Wasserturbinen. In der Weltwirtschaftskrise gleich zweimal in Vergleich gegangen, die Werkstätten lagen deshalb bis 1938 teilweise still. In Berlin bis 1929, danach nur noch in Braunschweig börsennotiert. Ende 1940 umgewandelt auf die Fa. Johann Meißner in Köln- Bayenthal, die bereits 92 % der Aktien besaß und die außenstehenden Aktionäre mit 80 % des Aktiennennwertes abfand. 1949 wurde das Dippe-Werk als zweites Werk der traditionsreichen Braunschweigischen Maschinenbau-Anstalt (BMA) angegliedert. Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. elektrischen und Benzinkraftfahrzeugen, Motoren und Kraftwagenteilen. 1929 Fusion mit der Fabrik für Blechemballage O.F.Schaefer Nachf. AG. 1931 Eröffnung des Vergleichsverfahrens und Konkurseröffnung. Los 503 Schätzwert 130-200 F. J. Collin AG zur Verwertung von Brennstoffen und Metallen Dortmund, Aktie 1.000 Mark 1.1.1918 (Auflage 300, R 5) EF Sehr dekorativ filigran verzierte Umrandung. Gegründet 1880, AG seit 1917. Veredelung von Brennstoffen und Metallen, insbesondere der Bau und Betrieb von vollständigen Kokereianstalten, von Gasanstalten, Generatoren, Benzolfabriken und Teerdestillationen. Los 504 Schätzwert 300-400 F. L. Mertens AG Leipzig, VZ-Aktie (Interimsschein) 13 x 1.000 RM 30.12.1935 (R 12), ausgestellt auf Herrn Georg Friedrich Mertens EF-VF Handgestaltete hektographierte Ausführung mit handschriftlichen Ergänzungen. Originalunterschriften. Gegründet 1929. In der AG zusammengefaßt wurden die in prominenter Leipziger Lage (Brühl 56-58) angesiedelte Rauchwarengroßhandlung F. L. Mertens Fil. Leipzig und die Rauchwarenzurichterei und Färberei Karakul GmbH. Das Los 505 Schätzwert 25-100 F. W. Krause & Co. Bankgeschäft KGaA Berlin, Aktie 1.000 RM 4.5.1927 (Auflage 3750, R 4) EF Gründung 1921. Zweck war Betrieb eines Bankgeschäfts und aller einschlägigen Geschäfte. 1930 wurde die Auflösung der Gesellschaft beschlossen (1932 aufgelöst). Den größten Vermögenswert der Gesellschaft machte eine Beteiligung an der Krausewerk GmbH, Neusalz a.o. aus. Los 506 Schätzwert 20-50 F. W. Strobel AG Grießbach, OT Wilischthal, Aktie 100 RM 1.1.1929 (Auflage 2000, kpl. Aktienneudruck nach Neustückelung des AK, nach Kapitalherabsetzung 1934 Auflage noch 1950 mit Nennwert 20 RM, R 3) UNC Ausgesprochen traditionsreiche, bereits 1848 gegründete Firma mit einer Papierfabrik in Griessbach und Holzschleifereien in Wolkenstein, Wiesenthal und Scharfenstein. Hergestellt wurden Druck-, Streich- und Tapetenpapiere sowie Einlagekartons. 1907 Umwandlung in eine AG mit Sitz (bis 1923) in Chemnitz. Anfang 1935 kam der Betrieb zum Erliegen, im März 1935 gerichtl. Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses, ab Okt. 1935 in Liquidation. Los 507 Schätzwert 30-75 F. W. Strobel AG Grießbach, OT Wilischthal, Aktie 1.000 RM 1.1.1929 (Auflage 1000, kpl. Aktienneudruck nach Neustückelung des AK, nach Kapitalherabsetzung 1934 Auflage noch 905 mit Nennwert 200 RM, R 4) UNC- Los 508 Schätzwert 75-150 Faber & Schleicher AG Offenbach, Aktie 100 RM 28.6.1928 (Auflage 1920, R 6) EF+ Gründung 1871 als Associationsgeschäft zur Produktion von lithographischen Schnellpressen durch Louis Faber und Adolf Schleicher. AG seit 1897 als Faber & Schleicher Maschinenfabrik auf Actien. Zunächst Bau von Steindruck-Schnellpressen, 1911 kommt die erste ROLAND-Offsetpresse auf den Markt. 1957 Umfirmierung in Roland Offsetmaschinenfabrik Faber & Schleicher AG. 1979 Vereinigung mit dem Druckmaschinenbereich der M.A.N. und Umfirmierung in MAN Roland Druckmaschinen AG. Heute weltweit zweitgrößter Hersteller von Druckmaschinen und Weltmarktführer im Rollenoffset, beschäftigt werden 8.700 Mitarbeiter in den Werken Augsburg, Offenbach, Plauen und Mainhausen. 2005/06 squeeze-out der Kleinaktionäre der bis dahin börsennotierten AG, später verkauft MAN die Mehrheit an den Investor Allianz Capital Partners GmbH. Los 509 Schätzwert 450-600 Faber & Schleicher AG Offenbach, Aktie 1.000 RM 28.6.1928 (Auflage 800, R 12) VF Wie auch alle anderen RM-Ausgaben dieser AG bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur dieses eine Stück wurde im Reichsbankschatz gefunden. Papier etwas angeschmutzt. Alte Roland Offsetpresse von 1912 der Faber & Schleicher AG Los 510 Schätzwert 150-200 Faber & Schleicher AG Offenbach, Aktie 100 RM 31.10.1928 (Auflage 2080, R 8) EF- Los 511 Schätzwert 275-350 Faber & Schleicher AG Offenbach, Aktie 1.000 RM 31.10.1928 (Auflage 200, R 10) UNC Los 512 Schätzwert 250-400 Fabrik feuerfester und säurefester Producte AG Bad Nauheim, Actie 1.000 Mark Jan. 1895 (Auflage 1000, R 7) VF+ Dekorativ, mit Originalunterschriften. Los 502 Schätzwert 50-100 F. G. Dittmann AG Berlin-Wittenau, Aktie 100 RM 14.8.1929 (Auflage 4000, R 5) EF Gründung 1922 durch Zusammenschluss der seit 1823 bestehenden Firma F.G. Dittmann und der AG für Elektromobilfabrikation. Bau von Nr. 509 Nr. 532 42

damit eindeutig das Zentrum dieser Industrie war (neben Ehrlich waren dies die Musikwerke Kalliope, Euphonika, Polyphon und Symphonion). Die Firma von Paul Ehrlich war eine der bekanntesten ihrer Branche, sein bis 1894 in einer Stückzahl von über 300.000 gefertigtes Ariston mit auswechselbaren, kreisförmigen durchlochten Notenblättern war zur Jahrhundertwende sogar dem Brockhaus eine Erwähnung wert. 1905 in Konkurs gegangen. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Bisher bekannt waren lediglich eine Aktie von 1880 (im Jahr 1999 bei uns versteigert) sowie drei Aktien von 1894. Randschäden unten fachgerecht restauriert. Zur Geschichte der bedeutenden Leipziger Industrie für Pianos und mechanische Musikinstrumente siehe auch Lose 949-957 tigt wurden 198-ccm und 346-ccm Motorräder. 1924 Übernahme der Oruk-Motorradwerke AG, Chemnitz. Im Nov. 1925 ging die Gesellschaft in Liquidation. Maschinen- und Waggonfabriken, ferner Farben für Kunstmalerei, Signal- und Tarnfarben sowie Lacke. 1945 Verstaatlichung der Farbenwerke Nerchau zur Vereinigten Farben- und Lackfabrik Nerchau (später nur Farbenfabrik Nerchau genannt), 1969 Eingliederung in den Betriebsverband Kali-Chemie Berlin innerhalb des Kombinats Lacke und Farben. 1992 privatisiert an die Deutschen Amphibolinwerke als Werk der Lacufa AG. Gründung 1891 in Bad Nauheim unter Übernahme der Fabrik von E. Boeing für feuerfeste und säurefeste chemisch-technische Produkte sowie keramische Erzeugnisse. Sitzverlegungen 1897 nach Vallendar, 1904 nach Berlin. 1901 ging die in Berlin börsennotierte AG spektakulär pleite. Es stellte sich heraus, daß Generaldirektor Leo Otto Boeing jeden verfügbaren Pfennig in neue Fabrikgebäude investiert hatte, diese zu weit überhöhten Werten bilanzierte und damit aus Scheingewinnen seine Tantiemen und Dividenden zahlte. Die Bilanzfälschungen waren so dreist, daß Boeing anschließend wegen Untreue und Konkursvergehen zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Die AG war nicht sanierungsfähig, die Werke wurden 1902 an die AG für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens in Dresden verkauft. Los 513 Schätzwert 225-350 Fabrik feuerfester und säurefester Producte AG Bad Nauheim, Actie 1.000 Mark Jan. 1896 (Auflage 1000, R 7) EF-VF Dekorativ, mit Originalunterschriften. Los 514 Schätzwert 1600-2000 Fabrik Leipziger Musikwerke vorm. Paul Ehrlich & Co. Gohlis bei Leipzig, Aktie 1.200 Mark 14.8.1886 (Auflage nur 100 Stück, bei Zusammenlegung 1901 komplett eingezogen, R 12) Fachgerecht restauriert VF Schöner G&D-Druck, mit Originalunterschriften u.a. von Paul Ehrlich. Gründung 1880 unter Übernahme der Ehrlich - schen Fabrik für Musikwerke (Möckernsche Str. 30 D). Zu den damals sehr verbreiteten mechanischen Musikinstrumenten gehörten Drehorgeln, Spieldosen, Orchestrions etc. Von sechs um die Jahrhundertwende tätigen AG s waren übrigens fünf in Leipzig ansässig, das Los 515 Schätzwert 50-100 Färberei Printz AG Karlsruhe, Aktie 300 RM April 1930 (Auflage 1500, R 4) EF Gründung 1898 zum Betrieb einer Färberei und chemischen Waschanstalt mit zahlreichen Filialen. Los 516 Schätzwert 75-150 Fahrzeug-Motoren-AG Dresden, Aktie Serie A 1.000 Mark 24.7.1923. Gründeraktie (Auflage 10000, R 4) EF Gründung im April 1923. Handel mit Verbrennungs-Kleinmotoren, Großmotoren, Handel mit Fahrzeugen, angetrieben durch Verbrennungsund Elektromotoren. Markenname Huy, gefer- Los 517 Schätzwert 125-200 Falk-Reklame AG Berlin, Aktie 10.000 Mark Okt. 1923 (Auflage 300, R 8) EF Gründung Jan./Febr. 1923. Verlag und Vermittlung von Verkehrsreklame, Werbeberatung, Fahrscheinreklame, Reklamegraphik, Anzeigengeschäft usw. Die Gesellschaft war berechtigt, in die von Erich Falk in Berlin abgeschlossenen Reklameverträge einzutreten. Los 518 Schätzwert 50-150 Falkensteiner Gardinen- Weberei und Bleicherei Falkenstein i.v., Aktie 1.000 Mark 30.5.1910 (Auflage 800, R 3) VF Dekorative Bordüre, schöne Farben: grün-hellrot. Gründung 1889 mit einem Aktienkapital von 1 Mio M. Hersteller von Tüllgardinen, Stores, Decken, Borden, Spannstoffen, Bettdecken. 1948 Sitzverlegung nach Neuss/Rhein, 1953 nach Mering bei Augsburg. 1974 Umwandlung in eine GmbH. 1994 Insolvenzverfahren, 1995 Stilllegung. Los 519 Schätzwert 20-75 Falkensteiner Gardinen- Weberei und Bleicherei Falkenstein i.v., Aktie 1.000 Mark 26.6.1920 (Auflage 1700, R 2) EF Großformatig. Dekorativer G & D-Druck. Los 521 Schätzwert 30-75 Farbwerke Franz Rasquin AG Köln-Mülheim, Aktie 100 RM März 1937 (Auflage 2500, R 3) EF Gründung 1902 als GmbH, AG seit 1908. In Köln-Mülheim, Clevischerring 180, wurde eine Fabrik für chemische Bunt- und Mineralfarben, Erdfarben und Eisenoxydfarben betrieben.1957 wieder in eine GmbH umgewandelt. Los 522 Schätzwert 25-100 Fein- und Zigaretten-Papier-Fabrik AG Köbeln-Muskau, Aktie 1.000 RM Juni 1928 (Auflage 400, R 4) EF Gegründet am 14.9.1922. Herstellung und Vertrieb von Papier, insbesondere von Feinund Zigarettenpapier und verwandter Erzeugnisse. Nach der Re-Privatisierung OFM Oberlausitzer Feinpapier GmbH, Bad-Muskau. Los 523 Schätzwert 50-125 Feinmechanik AG Schmalkalden, Aktie 1.000 RM 9.9.1927. Gründeraktie (Auflage nur 125 Stück, R 5) EF Gründung 1927. Herstellung, Kauf und Verkauf von Erzeugnissen der Feinmechanik, der Elektrotechnik, des Radiowesens. Bereits 1932 wurde das Vergleichsverfahren eröffnet und Konkurs angemeldet. Nr. 514 Los 520 Schätzwert 30-60 Farbenwerke Friedr. & Carl Hessel AG Nerchau, Genußrechtsurkunde 100 RM 1.4.1926 (R 5) EF Gewinnberechtigt bis zum Höchstsatz von 4 %. Uraltes, bereits 1834 gegründetes Unternehmen; 1891 übertrug Rich. Hessel seine Farbenfabrik an die zu diesem Zweck gegründete AG. Hergestellt wurden Farben für Buntpapier-, Zement- Ledertuch-, Spielwaren-, Tapeten-, Los 524 Schätzwert 30-60 Feldmühle Papierund Zellstoffwerke AG Stettin-Odermünde, 4 % Sammel- Schuldv. 10 x 1.000 RM Juni 1943 (Blankette, R 5) EF Gründung 1885 als Cellulose-Fabrik Feldmühle, 1929 Fusion mit der Papierfabrik Reisholz in Düsseldorf. Mit 14 Werken (u.a. Arnsberg, Königsberg/Pr., Bielefeld, Stettin, Flensburg, Uetersen, Oberlahnstein, Heidenau) damals größter deutscher Papierproduzent. 1945 verlagert nach Hillegossen bei Bielefeld, 1952 nach Düsseldorf, 1962 übergegangen auf die 1959 gegründete AG für Papier- und Zellstoff- 43

interessen, die im gleichen Jahr in Feldmühle AG, Düsseldorf umfirmiert wurde. Ab 1977 Feldmühle Vermögensverwaltung AG, 1992 GmbH und verschmolzen auf die Feldmühle Nobel AG, Düsseldorf, später umgebaut zu Stora Feldmühle AG, heute Stora Enso Deutschland GmbH. Los 525 Schätzwert 40-80 Ferdinand Bendix Söhne AG für Holzbearbeitung Landsberg (Warthe), Aktie 200 RM Nov. 1928 (Auflage 1000, R 5) EF Gründung 1895. Hergestellt wurden Türen, Fenster, Rolljalousien und einfache Kastenmöbel. Börsennotiz Berlin (wo auch eine Zweigniederlassung bestand). 1931 Vergleich und anschließende Auflösung der Gesellschaft. Los 526 Schätzwert 75-125 Finow Kupfer- und Messingwerke AG Berlin, Aktie 100 RM Jan. 1944 (R 6) EF Mit zwei Hirschen als Firmenemblem. Messing besteht ja bekanntlich aus Kupfer und Zink und die Kupferbearbeitung geht in Eberswalde sogar auf das Jahr 1532 zurück. Die Finow Kupfer- und Messingwerke haben ihren Ursprung in dem 1698 gegründeten Messingwerk Finow. 1932 wurden die Hirsch Kupferund Messingwerke als AG gegründet, ab 1941 dann Finow Kupfer- und Messingwerke. Das riesige, 7,7 Mio. qm große Werk hatte 9,3 km Wasserfront am Oder-Havel-Kanal und am Finowkanal, zwei eigene Bahnhöfe mit 7,5 km Normalspurbahnen sowie eine 18 km lange schmalspurige Fabrikbahn. Als AEG-Tochter Finow Kupfer- und Messingwerke AG überstand der Betrieb den Krieg völlig unbeschädigt und wurde 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach wenigen Tagen begannen die Sowjets mit dem Abtransport aller Werkseinrichtungen, entfernten die Konstruktionselemente der Werkshallen und sprengten die stehengebliebenen Mauerstümpfe. Damit erlosch eine weltbekannte, über 250 Jahre alte Produktionsstätte. Die AG wurde enteignet. 1947 von der AEG als Hirsch Kupfer- und Messingwerke GmbH in Hamburg, später Frankfurt/Main für den Bereich Metallhandel neu gegründet. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert Los 527 Schätzwert 300-400 Fischer-Werke AG Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 25.9.1921. Gründeraktie (Auflage 12000, R 11) VF Gegründet 1921 zwecks Übernahme von Beteiligungen bei den Firmen Martin & Fischer sowie Oskar Fischer in Chemnitz und Hans Fischer in Dresden. Die Fischer-Unternehmen fabrizierten Federhalter, Drehstifte und Geschenkbücher. 1922 Anschluß der Lederwarenfabrik Franz Hartung GmbH in Offenbach sowie Angliederung einer Federhalter- und Drehstiftfabrik bei der Hans Fischer GmbH, Werk Nürnberg. Schließlich 1922/23 Übernahme der Füllfederhalterfabrik Jean Walterscheid & Co. GmbH in Bonn und Einrichtung einer Filiale auch in Frankfurt a.m. Börsennotiz: Freiverkehr Chemnitz. 1926/27 Zwangsvergleich und Änderung des Geschäftszwecks, nunmehr Textilgroßhandel. Seit 1929 Tochtergesellschaft der Unitas Wirkwaren-Ges. mbh in Chemnitz. 1937 Umwandlung in die KG Perl & Co. vorm. Fischer-Werke. Bis auf die Gründeraktie (von der 2 Stück im Reichsbankschatz lagen und außerdem ein weiteres unentwertetes Stück bekannt ist) sind alle Aktien der Fischer-Werke Unikate und bislang völlig unbekannt gewesen. Ganz offenbar handelt es sich um einzelne Belegexemplare nach der Umwandlung in eine KG im Jahr 1937, bei der die übrigen Aktien vernichtet wurden. Los 528 Schätzwert 400-500 Fischer-Werke AG Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 1.7.1922 (Auflage 7000, R 12) VF Fachgerecht restauriert. Los 529 Schätzwert 400-500 Fischer-Werke AG Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 4.12.1922 (Auflage 19000, R 12) VF Fachgerecht restauriert. Los 530 Schätzwert 300-400 Fischer-Werke AG Chemnitz, Aktie 20 RM 28.2.1925 (Auflage 4000, R 12) VF Los 531 Schätzwert 300-400 Fischer-Werke AG Chemnitz, Aktie 20 RM 11.12.1926 (Auflage 1000, R 12) VF Los 532 Schätzwert 300-500 Fischhausener Kreisbahn-AG Königsberg i.pr., Aktie 1.000 Mark 1.10.1899. Gründeraktie (Auflage 1011, R 7) VF Großformatiges Papier, hochwertiger G&D- Druck. Faksimilesignatur Robert Graf von Keyserlingk als Aufsichtsratvorsitzender (Großgrundbesitzer, Oberpräsident von Ostpreußen, Mitglied des preuß. Staatsrats). Gründung 1899 durch den Staat Preußen, die Provinz Ostpreußen, den Kreis Fischhausen und Lenz & Co. GmbH. Strecke Marienhof- Gaffken (11,6 km), in Marienhof Anschluß an die Samlandbahn. Betriebsführung durch die zur AG für Verkehrswesen gehörende Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft. Los 533 Schätzwert 30-75 Flachsspinnerei Meyer & Co. AG Wiesenbad i.erzgeb., Aktie 1.000 RM Mai 1942 (Auflage ca. 1000, R 3) EF Gründung 1931 zur Fortführung der Mechanische Flachsspinnerei Meyer & Co. in Wiesenbad im Tal der Zschopau. Neben der Flachsund Wergspinnerei mit Bleicherei und Zwirnerei betrieb die Ges. auch die Kureinrichtungen mit Kur- und Badehaus, Kurheim und Kurpark in Bad Wiesental. Vor rd. 500 Jahren entdeckte ein Schäfer in der Rosenau einen warmen Sprudel, der seine müden Glieder belebte. 1501 ließ Hans Friedrich der Ältere, ein reicher Bürger aus Geyer, dem damals das Dorf Wiesa gehörte, das Wasser in eine Quelle fassen und ein Badehaus errichten. 1863 wurde das Bad vom Rittergut Wiesa separiert und von dem Textilindustriellen Meyer übernommen, der es mit der Erschließung der Thermalquelle Georgsquelle (1919), der Sophienquelle (1920) und dem Bau des Charlottenhauses (1922, heute Paracelsiushaus) zu seiner heutigen Bedeutung entwickelte. 1939-45 als Lazarett genutzt, 1951 in die Rechtsträgerschaft der Sozialversicherung übernommen worden. Los 534 Schätzwert 175-300 Flensburger Walzenmühle Flensburg, Aktie 1.000 Mark 1.10.1890. Gründeraktie (Auflage 300, R 7) EF Gründung 1889. Weizen- und Roggenmühle in Flensburg (Neustadt 16 / Kompagniestr. 11). 1972 Umwandlung in die Flensburger Walzenmühle Silo- und Lagerhausges. mbh. 1997 Stilllegung. Nr. 534 Los 535 Schätzwert 300-500 Flensburger Walzenmühle Flensburg, Aktie 1.000 Mark 1.11.1893 (Auflage 100, R 8) EF Los 536 Schätzwert 125-200 Flensburger Walzenmühle Flensburg, Aktie 1.000 Mark 1.7.1920 (Auflage 600, R 6) EF Los 537 Schätzwert 125-200 Foreign Film Corporation AG Berlin, Aktie Lit. B. Serie A. 5.000 Mark Juli 1923 (Auflage 4900, R 7) VF Gründung 1923, im gleichen Jahr Umfirmierung zunächst in Foreign Metro Films AG und dann in British American Films AG Bafag. Herstellung, Vertrieb und Verleih von Filmen, Handel mit internationalen Filmen speziell der Metro Pictures Corp. (heute MGM), New York. Flensburger Walzenmühle, Neustadt 16 - Heute ein Bürogebäude 44

Los 538 Schätzwert 75-150 Fortschritt Landmaschinen AG Lübz, Aktie 20 RM 28.11.1924 (Auflage 7000, R 7) EF Gründung 1922 zur Herstellung und zum Vertrieb von landwirtschaftlichen Maschinen. 1927 ist der Konkurs eröffnet worden, 1929 war das Verfahren beendet. Los 541 Schätzwert 125-200 Frankenthaler Volksbank AG Frankenthal, Aktie 100 RM April 1931 (Auflage 200, R 6) EF Gründung als AG im Jahr 1889, umgewandelt aus der Volksbank Frankenthal eg. Betrieb von Bankgeschäften aller Art. Zweigniederlassungen in Oppau a.rh., Dirmstein, Freinsheim und Weisenheim am Sand. Die Frankenthaler Volksbank AG ist Ende der 60er Jahre in die Dresdner Bank AG, Mannheim aufgegangen. Die heutige Filiale der Dresdner Bank AG, Filiale Frankenthal, firmiert heute noch mit dem Zusatz ehemals Frankenthaler Volksbank AG. heim. 1907 Sitzverlegung nach Frankfurt a.m. und Umbenennung in Frankona Rück- und Mitversicherungs-AG. 1915 Sitzverlegung nach Berlin, 1948 nach Heidelberg und 1957 nach München. 1977 Änderung des Namens in Frankona Rückversicherungs-AG. 1995 Verkauf der Aktienmehrheit (rund 55%) an die amerikanische GE Employers Re, die dann mit Hilfe von Umstrukturierungen einen Sqeeze-out vornahm, der erst 2007 endgültig abgeschlossen wurde. Nachdem die GE-Gruppe von der Schweizerischen Rückversicherungsgesellschaft übernommen worden ist, nun Swiss Re Frankona Rückversicherungs-AG. Los 545 Schätzwert 300-400 Frankonia AG vormals Albert Frank Beierfeld i.sa., Aktie 1.000 Mark 1.2.1922 (Auflage 16000, R 10) VF- Großformatig, mit Firmensignet (Engel mit Laterne). Bislang ebenfalls völlig unbekannt gewesen, schon bei der Kapitalumstellung 1925 vergessen worden, nur 3 Stücke wurden im Reichsbankschaft gefunden. Randschäden fachgerecht restauriert. Los 546 Schätzwert 20-50 Frankonia AG vormals Albert Frank Beierfeld i.sa., Aktie 100 RM 20.1.1925 (Auflage 14000, R 3) UNC Firmensignet (Engel mit Laterne) in der Umrahmung. Los 539 Schätzwert 30-75 Fr. Chr. Fikentscher Keramische Werke AG Zwickau, Aktie Lit. B 100 RM 12.5.1932 (R 3) EF Herrlicher Unterdruck mit Drachentöter. Gegründet 1923 zwecks Fortführung der gleichnamigen GmbH. Herstellung und Vertrieb von keramischen Erzeugnissen jeder Art. Die Gesellschaft (Fabrik in der Reichenbacher Str. 67) bestand bis nach 1945. Los 540 Schätzwert 30-75 Fr. Feistkorn AG Gera, Aktie Lit. A 1.000 RM 31.7.1925 (Auflage 897, R 4) EF Gründung 1920 nach Übernahme der Firma Fr. Feistkorn in Gera. Herstellung von Strickgarnen und wollenen Strumpfwaren. 1972 verlagert nach Westberlin und 1973 nach Abwicklung gelöscht. Los 542 Schätzwert 100-125 Frankfurter Bierbrauerei-Gesellschaft vorm. Heinr. Henninger & Söhne Frankfurt a. M., Prior.-Aktie 1.000 Mark 1.9.1888 (Auflage 1000, R 6) EF- Älteste verfügbare Henninger-Bräu-Aktie. Gründung 1881 unter Übernahme der seit 1869 bestehenden Henninger schen Brauerei in Sachsenhausen. Wegen Kapitalzusammenlegung 1888 Neuausgabe der Aktienurkunden. 1920 nach Fusion Umfirmierung in Brauerei Henninger-Kempff-Stern AG, seit 1935 Henninger-Bräu AG. Weiter übernommen wurden die Cerveceria Bieckert S.A. in Buenos Aires (1958), die Cerveceria Schneider S.A. im argentinischen Santa Fé (1959), die Brauhaus Nürnberg J. G. Reif AG (1960), die Kreuznacher Brauhaus Ph. Nicolay KG (1961), die Union- Brauerei in Groß-Gerau und die Engelbräu Heidelberg (1966), die Aktienbrauerei-Bürgerbräu AG in Ludwigshafen (1968), die Eichbaum-Werger-Brauereien AG in Worms (1970) und die Germania-Brauerei AG in Wiesbaden (1972 von Binding). Mit einem Jahresausstoß von über 2 Mio. hl die größte Braustätte Deutschlands. Los 543 Schätzwert 50-100 Frankona Rückund Mitversicherungs-AG Berlin, Namensaktie Lit. E 1.000 RM März 1943 (Auflage 1500, R 5) UNC-EF Gründung 1886 als Badische Rück- und Mitversicherungs-Gesellschaft mit Sitz in Mann- Los 544 Schätzwert 225-300 Frankonia AG vormals Albert Frank Beierfeld i.sa., 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Okt. 1920 (Auflage 4000, R 11) VF Bei der Gründung 1914 zwecks Übernahme und Weiterführung der Firma Albert Frank und der Börseneinführung in Berlin wirkten die Berliner Bankhäuser Hardy & Co. GmbH und Delbrück Schickler & Co. sowie die Nationalbank für Deutschland mit. Hergestellt wurden Zubehör und Teile für Automobile und Fahrräder, speziell Automobillaternen. Beflügelt wurde die Phantasie beim Börsengang exakt zu Beginn des 1. Weltkrieges ganz offenbar von der Aussicht auf große Heeresaufträge. So erklärt sich auch die überaus hochkarätige Besetzung des Aufsichtsrates durch die Konsortialbanken mit den Berliner Bankiers Fritz Andreae, Dr. Hjalmar Schacht (dem späteren Präsidenten der Reichsbank), Dr. Gustav Ratjen und dem Barmer Privatbankier Theodor Hinsberg. Zu der Fabrik im sächsischen Beierfeld kamen dann noch Zweigbetriebe in Berlin-Adlershof (in unmittelbarer Nachbarschaft der Ford-Automobilwerke gelegen) und die Fa. Adolph H. Neufeldt im ostpreußischen Elbing. Nach anfänglicher Scheinblüte durch Rüstungsaufträge traf in den 1920er Jahren die Krise der Automobilindustrie als Hauptabnehmer die Frankonia AG um so härter. Anfang 1928 ging die AG in Liquidation. Bisher völlig unbekannt gewesen, nur 2 Stücke wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 547 Schätzwert 200-250 Frankonia AG vormals Albert Frank Beierfeld i.sa., Aktienanteilschein 12,50 RM Apr. 1925 (R 12) VF Je 8 dieser Anteilscheine konnten in eine 100- RM-Aktie umgetauscht werden. Kleinformatig. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Wie auch das folgende Los bis dahin ebenfalls unbekannt gewesen. Kleine Fehlstelle am linken Rand. Los 548 Schätzwert 20-50 Frankonia AG vormals Albert Frank Beierfeld i.sa., Aktie 100 RM Juni 1927 (Auflage 15040, R 3) UNC Firmensignet (Engel mit Laterne) in der Umrahmung. Los 549 Schätzwert 30-75 Franz Braun AG Zerbst, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 825, R 4) UNC-EF Gründung 1916. Herstellung von Drehbänken und Spritzgussmaschinen. 1928 Interessengemeinschaft mit Boehringer in Göppingen, Heidenreich & Harbeck in Hamburg und Wohlenberg in Hannover. Börsennotiz Leipzig. Nr. 541 Nr. 545 Los 550 Schätzwert 30-75 Franz Rapsch Optische Fabriken AG Rathenow, Aktie 1.000 RM Aug. 1928 (Auflage 250, R 5) EF Gründung 1924 zum Fortbetrieb der seit 1886 unter der Firma Franz Rapsch betriebenen optischen Fabrik. Zweigunternehmen: Rapsch Optical Company Ltd. in London. Das drittgröß- 45

werbstätigen Bevölkerung des Plauenschen Grundes, insbesondere die Übernahme von Haftungen und Garantien für Dritte. Die Bank stand in Arbeitsgemeinschaft mit der Girozentrale Sachsen - öffentliche Bankanstalt - Zweigstelle Freital. te Rathenower Unternehmen der optischen Industrie wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört, die verbliebenen Anlagen wurden demontiert. Wappen des Herzogtums Anhalt Los 551 Schätzwert 300-400 Freistaat Anhalt Dessau, 8 % Schuldv. 20.000 RM 15.5.1928 (Auflage nur 15 Stück, R 12) EF-VF Der Ursprungsbetrag von 1 Mio. RM in Stücke zu 20.000 und 50.000 RM wurde ab 2.1.1933 mit jährlich 70.000 RM getilgt. Bei Kriegsende war von beiden Nennwerten nur noch je ein einziges Stück im Umlauf! Aus dem Herzogtum Anhalt wurde am 12.11.1918 eine Republik, nachdem der Druck der Straße Prinzregent Aribert gezwungen hatte, im Namen des noch minderjährigen Herzogs Joachim Ernst von Anhalt und der gesamten anhaltischen Fürstenfamilie auf den Thron zu verzichten. Der Freistaat Anhalt mit Dessau als Hauptstadt war einer der winzigsten deutschen Kleinstaaten, gerade einmal 2.300 qkm groß, und hatte rd. 350.000 Einwohner. 1945 ging er zunächst in der Provinz Sachsen-Anhalt auf. Die Schatzanweisungen von 1928 sind neben der Dollar-Anleihe von 1926 die einzigen Wertpapieremissionen des Freistaats gewesen. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Nr. 553 Los 554 Schätzwert 30-60 Freistaat Preußen (Free State of Prussia) Berlin, 6,5 % Gold Bond 1.000 $ 15.10.1927 (R 1) Anh. Kupons. EF-VF Vignette mit riesigem Adler von der Seite. Los 557 Schätzwert 125-200 Friedländer Zuckerfabrik AG Friedland i.m., Namens-Actie Litt. B 500 Mark 1.6.1891. Gründeremission (Auflage 200, R 6). EF Gründung 1890. Im Gegensatz zu den B-Aktien-Inhabern waren die A-Aktien-Inhaber verpflichtet, pro Aktie auf 1 1/2 Hektar Zuckerrüben anzubauen. Die Fabrik bestand bis nach 1945. Los 558 Schätzwert 50-125 Friedrich Töpel AG Oberpöllnitz bei Triptis, VZ-Namensaktie 1.000 Mark 14.8.1923 (Auflage 600, R 5) EF Gründung 1877, AG seit 1911. Die ca. 75 Beschäftigten stellten Handharmonikas und Akkordeons her. träge des 3. Reiches eingezogene Betrieb wurde nach 1945 enteignet und als SAG-Betrieb (Sowjetische AG) weitergeführt. Die unter dem Namen Marten AG arbeitende Gießerei wurde 1954 Volkseigentum der DDR. Mit der Wende erfolgte die Privatisierung des Kombinates, das seitdem unter dem Namen BHG Brockhausen & Holze Guß- und Verschleißtechnik GmbH arbeitet. Los 561 Schätzwert 30-75 G. Krautheim AG Chemnitz, Aktie 1.000 RM 30.7.1941 (R 3) UNC-EF Los 562 Schätzwert 60-75 GAGFAH Gemeinnützige AG für Angestellten-Heimstätten Berlin, 5 % Namens-Schuldv. 50 RM 1.8.1928 (R 10) Abheftlochung. EF Gründung 1918 in Berlin, Sitzverlegungen 1935 nach Weimar und 1949 nach Essen (unter Beibehaltung der Hauptverwaltung in Berlin und Frankfurt/Main). Die GAGFAH verwaltet heute über 70.000 eigene und über 30.000 fremde Wohnungen. Großaktionär ist mit 99,8 % die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA). Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 563 Schätzwert 40-60 GAGFAH Gemeinnützige AG für Angestellten-Heimstätten Berlin, 5 % Namens-Schuldv. 500 RM 1.12.1929 (R 8) EF-VF Los 555 Schätzwert 30-60 Freistaat Württemberg Stuttgart, 6,5 % Obl. 1.000 Fr. 28.4.1931 (Auflage 25000, R 4) EF-VF Teil einer Anleihe in Höhe von 25 Mio. Franken Schweizerwährung. Los 564 Schätzwert 40-50 GAGFAH Gemeinnützige AG für Angestellten-Heimstätten Berlin, 5 % Namens-Schuldv. 500 RM 1.12.1930 (R 8) EF Los 552 Schätzwert 300-400 Freistaat Anhalt Dessau, 8 % Schuldv. 50.000 RM 15.5.1928 (Auflage nur 14 Stück, R 12) EF-VF Der Ursprungsbetrag von 1 Mio. RM in Stücke zu 20.000 und 50.000 RM wurde ab 2.1.1933 mit jährlich 70.000 RM getilgt. Bei Kriegsende war von beiden Nennwerten nur noch je ein einziges Stück im Umlauf! Ebenfalls ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 553 Schätzwert 30-60 Freistaat Preußen (Free State of Prussia) Berlin, 6,5 % Gold Bond 1.000 $ 15.9.1926 (R 1) EF-VF Vignette mit riesigem Adler von vorn. Los 556 Schätzwert 50-100 Freitaler Kredit-Bank AG Freital, Namensaktie 1.000 Goldmark Juli 1924. Gründeraktie (Auflage 300, R 5) EF Gründung 1924. Ausführung von Bankgeschäften aller Art zum Zwecke der Förderung der er- Los 559 Schätzwert 125-200 Fulag Film- und Lichtspiel-AG Stuttgart, Aktie 1.000 Mark 18.2.1922 (Auflage 8000, R 7) EF Gründung 1921 in Stuttgart, 1923 Sitzverlegung nach München (Prielmayerstr. 16 I). Filmverleih, Betrieb von Kinotheatern, Filmproduktion und -handel. Im AR saß u.a. der bekannte Automobilfabrikant Walter Steiger, Burgrieden. 1926 aufgelöst. Los 560 Schätzwert 75-125 G. Krautheim AG Chemnitz, Aktie 100 RM 30.7.1941 (Auflage 100, R 6) UNC-EF Gründung 1922 nach Übernahme der bereits bestehenden Gießerei von G. Krautheim. Erzeugung von Stahlguß, Temperguß, Metallguß, Achsbüchsenbau. Der voll in die Rüstungsauf- Los 565 Schätzwert 40-50 GAGFAH Gemeinnützige AG für Angestellten-Heimstätten Berlin, 5 % Namens-Schuldv. 50 RM 27.11.1931 (R 9) EF Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 566 Schätzwert 20-30 GAGFAH Gemeinnützige AG für Angestellten-Heimstätten Berlin, 3,5 % Namens-Schuldv. 200 RM 9.3.1936 (R 8) EF Los 567 Schätzwert 30-50 GAGFAH Gemeinnützige AG für Angestellten-Heimstätten Berlin, 3,5 % Namens-Schuldv. 500 RM 9.3.1936 (R 7) EF-VF 46

Los 568 Schätzwert 40-50 GAGFAH Gemeinnützige AG für Angestellten-Heimstätten Berlin, 5 % Namens-Schuldv. 200 RM 22.7.1936 (R 8) UNC-EF Los 569 Schätzwert 40-50 GAGFAH Gemeinnützige AG für Angestellten-Heimstätten Berlin, 5 % Namens-Schuldv. 500 RM 22.7.1936 (R 9) UNC-EF Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. bon-benzol-gewinnungsanlage. 1945 wurde das neue Gaswerk in der heutigen Brandenburger Straße bei Bombenangriffen zerstört; seitdem wird zur Versorgung der Kunden Ferngas bezogen. Noch heute in Frankfurt börsennotiertes Energieversorgungs-Unternehmen. Großaktionäre sind seit langem die Stadt Kaiserslautern (über 50 %) und die Thüga (42 %). war) von der Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig. Börsennotiz Leipzig/Dresden, Mehrheitsaktionär war die AG Sächsische Werke in Dresden. In der DDR Teil des Energiekombinats Dresden, ab 1991 Gasversorgung Sachsen Ost GmbH (GASO). schen Reichsbahn, Fahrplandrucksachen, Schulbücher, Kataloge u.ä. 1936 umbenannt in Gebauer-Schwetschke Buchdruckerei AG. Los 570 Schätzwert 50-100 Gaisberg-AG Salzburg, Aktie 1.000 RM 30.9.1939 (Auflage 120, R 6) UNC-EF Die 5,25 km lange Zahnradbahn führte von der Haltestelle Parsch der Staatsbahnlinie Salzburg-Wörgl über die Zistelalpe auf den Gipfel des Gaisberges (1280 m NN). Ausführung nach dem System Rigi mit eisernem Oberbau, eröffnet am 29.5.1887. Betriebszeit Mai-Oktober. Die Gesellschaft besaß auch die Zistelalpe (1905 verkauft), das Hotel Gaisbergspitze und 21 ha besten Waldes. Die Aktien waren in Wien börsennotiert und rentierten meist um die 3 %. Die Konzession für die Bahn wurde 1929 für erloschen erklärt. Daraufhin firmierte die Gesellschaft in Gaisberg-AG um und baute mit der neuen Gaisbergspitzenstraße den Anschluss an die Salzburger Mittelgebirgsstraße ab der Zistelalpe auf eigenem Grund und Boden, die gleich neben dem gesellschaftseigenen Hotel endete. Ab Salzburg-Realschulplatz regelmäßiger Omnibusverkehr. Los 573 Schätzwert 75-150 Gas-Anstalt Kaiserslautern Kaiserslautern, Namens-Aktie 1.000 Mark 4.9.1922 (Auflage 3240, R 5) EF-VF Los 574 Schätzwert 50-100 Gas-Anstalt Kaiserslautern Kaiserslautern, Namens-Aktie 3.000 Mark 16.4.1923 (Auflage 5400, R 4) EF Los 577 Schätzwert 200-250 Gaswerk Elsterwerda AG Elsterwerda, 5 % Genußrechtsurkunde 50 RM Jan. 1926 (R 11) VF Gegründet 1909 in Bremen, seit 1916 Sitz Elsterwerda. Eröffnet wurde das Gaswerk in der Frauenh. Straße im Mai 1910. Versorgungsverträge bestanden mit der Stadt Elsterwerda und den Gemeinden Biehla, Hohenleipisch und Dreska. 1926 gingen alle Aktien an die Stadtgemeinde Elsterwerda über, auf die das Vermögen anschließend unter Ausschluß der Liquidation übertragen wurde. Bislang völlig unbekannt gewesen, nur 2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Los 581 Schätzwert 50-125 Gebhard & Co. AG Vohwinkel, Aktie 1.000 Mark 19.11.1921 (Auflage 22000, R 5) EF- Gründung der AG 1907 unter Übernahme der schon seit 1797 bestehenden Firma Gebhard & Co. (einer Seidenweberei, Färberei und Appretur in Vohwinkel und Monschau). Dazu übernommen wurden in Krefeld die Mech. Seidenweberei van Biema & Co. (1910) und die Seidenwebereien Wm. Schroeder & Co. AG (1929/35). Hergestellt wurden seidene und kunstseidene Stoffe in Werken in Krefeld, Amern-St. Georg (Düsseldorf), Hüls bei Krefeld, Mährisch-Trübau, Monschau (bei Aachen), Sonnenburg (Frankfurt/Oder), Villingen (Baden) und Metelen (Münster). Börsennotiz Berlin, ab 1948 Düsseldorf. Nach dem Krieg setzte eine neue Blüte ein und die Firma beschäftigte zeitweise mehr als 2.000 Mitarbeiter, aber 1974 Anschlußkonkurs. Los 578 Schätzwert 200-250 Gaswerk Elsterwerda AG Elsterwerda, 5 % Genußrechtsurkunde 100 RM Jan. 1926 (R 12) VF Bislang vollkomen unbekannt gewesen, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 571 Schätzwert 10-30 Gardinenfabrik Plauen Plauen i.v., Aktie 100 RM 10.12.1932 (Auflage 10800, R 2, kompletter Neudruck der Aktien nach Kapitalherabsetzung) EF Gründung 1890 als Gardinenfabrik Plauen vorm. Curt Facilides und Jacoby Brothers & Co. Limited. Während des 1. Weltkrieges brachte die Aktionärsstruktur die Firma in große Schwierigkeiten: 1916 Stilllegung des gesamten Betriebes, 1917 Liquidierung des britischen Aktienbesitzes als Feindvermögen, 1919 Verkauf der ehemaligen Fabrik in der Pfortenstraße und Wiederingangsetzung der neuen Fabrik Hammerstr. 60 nach 3 Jahren Stillstand. Börsennotiz Berlin und Dresden, später Leipzig. In der DDR Bestandteil des Kombinats VEB Plauener Gardine, heute Plauener Gardine GmbH & Co. Los 572 Schätzwert 50-125 Gas-Anstalt Kaiserslautern Kaiserslautern, Namens-Aktie 1.000 Mark 14.7.1921 (Auflage 1080, R 4) VF Gründung 1858. Erzeugt wurde Gas für Beleuchtung und Heizung, das in Vertikalkammeröfen aus Kohle gewonnen wurde. Die anfallenden Nebenprodukte (Koks, Teer, Ammoniakwasser) konnten ebenfalls ertragreich verkauft werden. 1936 auch Errichtung einer Benzar- Los 575 Schätzwert 600-750 Gasversorgung Magdeburg-Anhalt AG Magdeburg, Aktie 1188 x 5.000 RM 13.9.1944 (Zwischenschein für knapp 85 % des gesamten Kapitals, R 12), ausgestellt auf die Deutsche Continental- Gas-Gesellschaft in Dessau VF Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften. Besonders interessant ist auf der Urkunde ein Übertragungsvermerk vom 1.1.1947 (!!), mit dem die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft ihren Anteil überträgt auf die Provinzialsächsische Energie-Versorgungs- AG in Halle a. Saale. Gründung 1929 für den Bezug und Betrieb von Gas und verwandter Kohlenprodukte, insbesondere innerhalb der Provinz Sachsen, der Länder Anhalt und Thüringen sowie der angrenzender Gebiete. Aktionäre waren zuletzt die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft in Dessau (84%), die Magdeburger Versorgungsbetriebe AG (10%), die Provinz Sachsen (3%) und die Landelektrizität GmbH Halle a.s. (3%). Fachgerecht restauriert. Los 576 Schätzwert 30-75 Gasversorgung Ostsachsen AG Heidenau (Sachsen), Aktie 100 RM März 1939 (Auflage 1000, R 3) EF Gründung 1922 unter Übernahme des Ferngaswerkes Heidenau (das seit 1900 in Betrieb Los 579 Schätzwert 75-150 Gaswerk Ermsleben a. Harz AG Bremen, Aktie 200 RM 12.11.1924 (Auflage 100, R 7) EF+ Gründung 1905 zum Erwerb, zur Erbauung und Betrieb von Gas- und Elektrizitätsanstalten. Das Gaswerk kam 1906 in Betrieb und wurde 1909 an Rich. Dunkel in Bremen verpachtet. Seit 1914 auch Elektrizitätsanschluß an Überlandzentrale. Im Sept. 1938 Abschluß eines Vertrages auf Gaslieferung mit der Gasversorgung Magdeburg-Anhalt in Magdeburg. Firmenmantel 1951 in Bremen aufgelöst. Los 580 Schätzwert 50-100 Gebauer-Schwetschke Druckerei und Verlag AG Halle a. S., Aktie 1.000 RM Nov. 1925 (Auflage 330, R 4) EF Die Gebauer-Schwetschke Druckerei und Verlag mbh hatte 1923 das von ihrer Firma seit 1733 betriebene Geschäft in die AG eingebracht. Tätigkeit: Vertragsdruckerei der Deut- Los 582 Schätzwert 75-150 Gebr. Assuschkewitz AG Leipzig, Aktie 10.000 RM 15.11.1924 (Auflage 500, R 7) EF Datum überstempelt mit 1.2.1938. Gründung 1922. Großhandel mit Pelz- und Rauchwaren aller Art. Die Firma lautete bis 1936 Bülowhausverwaltung AG, danach Gebr. Assuschkewitz AG. Los 583 Schätzwert 30-75 Gebr. Grumach AG Berlin, Aktie 1.000 RM Juli 1934 (Auflage 750, R 4) UNC-EF Gegründet 1872, AG seit 1922. Herstellung, Ein- und Verkauf von Web-, Wirk- und Strikkwaren, Bekleidungsartikeln, Textilrohstoffen und anderen Textilerzeugnissen. 1939 Firma umbenannt zu Wo tex Woll- und Textilhandels- AG, 1949 rückfirmiert in Gebr. Grumach AG, 1953 Konkursverfahren, 1956 von Amts wegen gelöscht. 47

Los 584 Schätzwert 75-125 Gebr. Hille Holzindustrie-AG Königstein (Elbe), Na.-VZ-Aktie 1.000 RM Jan. 1940 (Auflage 100, R 6) EF Gründung 1928. Verwertung von Holz, insbesondere die Herstellung von geschnittenen Hölzern, der Handel mit diesen sowie mit Rundhölzern. Heute Gebr. Hille GmbH & Co. KG. Ausgestellt auf Richard Hille. Los 585 Schätzwert 30-75 Gebr. Jentzsch AG Naundorf bei Großenhain, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 440, R 5) EF Gründung 1843 in Halle a.s., AG seit 1916. Betrieb einer Stoffdruckerei und Färberei. Bis 1932 in Halle börsennotiert. Nach 1949 verlegt nach Hannover, 1969 gelöscht. 1993 Fortsetzung der Gesellschaft (Amtsgericht Dresden), 1997 nach Abwicklung wegen Vermögenslosigkeit gelöscht. Los 586 Schätzwert 200-250 Gebr. Niendorf Pianofortefabrik AG Luckenwalde, Aktie 1.000 Mark 19.7.1922 (Auflage 7000, R 9) EF-VF Großes Querformat, grafisch interessante Gestaltung mit ockerfarbenem Wellenunterdruck und breiter geometrisch gestalteter Bordüre. Gründung Ende 1921 in Potsdam als Musikinstrumenten-AG, im März 1922 Umfirmierung wie oben und Sitzverlegung nach Luckenwalde (Treuenbrietzener Str. 78). In der Weltwirtschaftskrise suchen etliche Klavierhersteller ihr Heil in einer Großfusion: Mit der Gebr. Niendorf Pianofortefabrik AG als aufnehmender Gesellschaft fusionieren Ende 1929 die Firmen Zeitter & Winkelmann, Braunschweig; Richard Goetze KG, Berlin; Wilhelm Schimmel, Leipzig; Ritmüller & Sohn, Göttingen; Ernst Rosenkranz, Dresden; Rheinische Pianofortefabrik AG vorm. D. Mand, Koblenz. Damit waren rd. 10 % der damals noch völlig zersplitterten deutschen Pianoproduktion vereint. Anschließend umfirmiert in Deutsche Pianowerke AG und Sitzverlegung nach Braunschweig. Fortgeführt wurden lediglich die Betriebe von Zeitter & Winkelmann in Braunschweig (Fabrikate der teueren Preisklassen, heute Wilhelm Schimmel Pianofortefabrik GmbH) und Gebr. Niendorf in Luckenwalde (Marken der billigeren Preisklassen). Treibende Kraft bei der Fusion waren die Klavierfabrikanten Wilhelm Schimmel sen. in Leipzig und Wilhelm Schimmel jun. in Braunschweig, die anschließend in Aufsichtsrat bzw. Vorstand der Deutsche Pianowerke AG einzogen. Gut 7 Monate nach der Fusion stellte diese aber schon die Zahlungen ein und ging Ende 1930 in Liquidation (im HR gelöscht 1934). Die Braunschweiger Fabrik blieb unter der Leitung von Wilhelm Schimmel erhalten und entwickelte sich bis Ende der 1950er Jahre zur meistverkauften Pianomarke aus deutscher Produktion. In den 1970er Jahren kompletter Neubau des Werkes, mit Instrumenten wie einem gläsernen Flügel für Udo Jürgens macht Schimmel Furore. 2006 übernimmt die 4. Generation - 2009 insolvent. Aber das gab s 1930 ja schon mal... Los 587 Schätzwert 25-100 Gebr. Sussmann AG Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 10.7.1922. Gründeraktie (Auflage 3000, R 4) EF-VF Gegründet 1853, AG seit 10.7.1922, eingetragen am 22.9.1922. Herstellung von Strumpfund Wirkwaren aller Art. Zweigwerk in Meinersdorf i. E.. Das Chemnitzer Fabrikgrundstück wurde 1938 veräußert. Am 5.7.1940 Auflösungsbeschluss. Los 588 Schätzwert 75-150 Gebr. Uekermann, Brauerei Felsenkeller Schweicheln bei Herford, 5 % Teilschuldv. 500 RM Juli 1939 (Auflage 420, R 6) EF 1878 gegründet von Gustav und Georg Uekermann als Gebr. Uekermann, Brauerei Felsenkeller. Das Unternehmen erreichte 2003 einen Jahresumsatz von 58 Mio. und war die achtgrößte Fassbierbrauerei Deutschlands. 2006 Namensänderung in Herforder Brauerei GmbH & Co. KG. 2007 Integration in die Warsteiner Gruppe. Los 589 Schätzwert 75-150 Gebr. Uekermann, Brauerei Felsenkeller Schweicheln bei Herford, 5 % Teilschuldv. 1.000 RM Juli 1939 (Auflage 600, R 6) EF Firmenlogo der Gebr. Niendorf auf einem Klavier Nr. 590 Nr. 586 Nr. 604 Los 590 Schätzwert 125-200 Gebr. Uekermann, Brauerei Felsenkeller Schweicheln bei Herford, 5 % Teilschuldv. 2.000 RM Juli 1939 (Auflage 175, R 6) EF Los 591 Schätzwert 50-125 Gebrüder Adt AG Wächtersbach, Aktie 400 RM Jan. 1933 (Auflage 2955, R 5) EF Gründung 1901 als Gebrüder Adt AG in Forbach (Lothringen) unter Übernahme der 1839-86 errichteten Hartpapier-Fabriken der Gebrüder Adt ohg in Ensheim (Saar), Forbach (Lothr.), Schwarzenacker (Saar), Pont-a-Mousson (Frankreich) und Marienau und der Anlagen sowie des Verteilernetzes der Elektrizitätswerke Bliesschweyen GmbH. Die Expansion verlief sehr erfolgreich, bereits 1860 waren Absatzmärkte auf allen Kontinenten erschlossen. Zum 50. Firmenjubiläum 1889 beschäftigte das Unternehmen über 2500 Arbeiter, die über 6 Mio. Artikel pro Jahr absetzten. Adt bot in seinen Katalogen 10000 verschiedene Artikel (u.a. 370 Artikel für Raucher, 180 verschiedene Federkästen für Schüler, 300 Teller- und Untertassenmuster für die Haushälterin, 290 Toilettenartikel, 270 Artikel für die Wohnungsgestaltung, etc.) an und war mit dieser Angebotsform weltweit einzigartig. In den Folgejahren wurde die Produktpalette noch erweitert: 1890 - Fabikation von Patronenhülsen aus Karton, 1892 - Herstellung erster Elektroartikel, 1902 - Fabrikation elektrischer Isolierungen, 1909 - Erzeugung autogen geschweißter kaltgezogener Stahlrohre. Zu Beginn des 20. Jahrhundert kontrollierte die inzwischen schon verzweigte Familie Adt drei Gruppen von Werken: 1) Die Pfälzer Gruppe unter Leitung von Eduard Adt umfaßte das Stammwerk Ensheim, die Papierund Kartonfabrik Schwarzenacker sowie das E- Werk Bliessweyen. 2) Die Forbacher Gruppe unter der Leitung von Johann Baptist Adt uns seinem Sohn Gustav Adt umfaßte die Fabrik Forbach und die Papier- und Kartonfabrik Marienau. 3) Die französische Gruppe unter Leitung von Emile Adt (Sohn von Peter Adt) bestand aus dem Werk Pont-à-Mousson und der Papier- und Kartonfabrik Blénod. Der Niedergang des ruhmreichen Konzerns begann mit dem 1.Weltkrieg. Die Gesellschaft kam nach dem Krieg unter französische Zwangsverwaltung, deshalb 1919 Sitzverlegung nach Villingen, 1920 nach Wächtersbach, wo die Kartonagen-Industrie Friedrich Christian GmbH übernommen wurde. Sie erreichte jedoch niemals mehr die Stellung wie vor dem 1. Weltkrieg. 1970/71 Sitzverlegung nach Frankfurt a.m. und Einstieg in s Bauträgergeschäft, außerdem Alleingesellschafter der Allibert GmbH (Badezimmerausstattungen etc.) und der Adt-Götze GmbH (Rolläden, Markisen). Mehrheitsaktionär war inzwischen die französische Sommer-Allibert S.A. 1985 Vergleich (später wieder aufgehoben), das dafür ursächliche Bauträgergeschäft wurde abgestoßen. Los 592 Schätzwert 30-75 Gebrüder Goedhart AG Berlin, Aktie 1.000 RM Juni 1928 (Auflage 3000, R 3) UNC-EF Gründung 1906 in Düsseldorf. Eingebracht wurde die Firma Bauunternehmung Gebrüder Goedhart GmbH in Düsseldorf mit Zweigniederlassungen in Wilhelmshaven, Danzig und Kiel. Die Ges., die früher fast ausschließlich Baggerarbeiten auf See und in Flußmündungen im In- und Ausland sowohl im Interesse der Kriegs- als auch der Handelsflotte durchführte, nahm Ende 1918 auch den Schiffbaubetrieb auf und dehnte 1919 ihr Betätigungsfeld auf die Herstellung und den Vertrieb von Torf aus, welcher Betriebszweig aber nach kurzer Zeit wieder aufgegeben wurde. Der Werftbetrieb wurde 1927 stillgelegt, die Grundstücke des Travewerks verkauft. 1940 Sitzverlegung nach Berlin. Großaktionär (1943): Schantung Handels-AG, Berlin. 1948 verlagert nach Lübeck, 1962 nach West- Berlin, 1965 nach München, 1970 aufgelöst, 1979 Fortsetzung der Gesellschaft, 1981 verlagert nach Hamburg. 1998 Gebrüder Goedhart Beteiligungs- und Handels-AG, Hamburg. Los 593 Schätzwert 30-75 Gebrüder Grossmann AG Brombach, Amt Lörrach, Aktie 500 RM 25.4.1927 (Auflage 4100, R 5) EF Gründung 1834, AG seit 1916. Betrieb einer Weberei für alle Arten von Bekleidungsstoffen und Bettwäsche. Börsennotiz Berlin. 1931 nach Verlust des Kapitals gelöscht. Los 594 Schätzwert 10-50 Gebrüder Heine Tuchhandels-AG Leipzig, Aktie 1.000 RM 13.7.1938 (Auflage 5000, R 2) EF Vignette mit Ansicht des 5-stöckigen Firmengebäudes Tauchaer Str. 23/27 aus der Vogelperspektive. 48

Gegründet 1938 (u.a. durch die ADCA und die Sächsische Bank, Filiale Leipzig), bereits 1939 umfirmiert in TUAG Tuchhandels-AG. Handel mit Stoffen aller Art, Großversand von Tuchen, Futterstoffen u. Schneiderbedarfsartikeln. Neben der großen Zentrale in Leipzig wurden in 14 weiteren deutschen Großstädten Geschäftsstellen unterhalten. Los 597 Schätzwert 75-150 Gebrüder Schorn AG Jena, Aktie 20 RM 15.2.1925 (Auflage 11600, R 7) EF+ Gründung im Mai 1922 durch Umwandlung der 1725 gegründeten Wurstfabrik in eine AG. Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren, Konserven sowie Halbfertigfabrikaten. 1936 Umwandlung der AG in eine Einzelfirma durch Vermögens-Übertrag ohne Liquidation auf den Dir. Karl Oberreich jun. Als AG 1937 erloschen. kenfeld im Hunsrück. Seine Söhne erweiterten das Unternehmen und wandten sich der industriellen Eisenerzeugung zu. 1806 Expansion durch Erwerb des Neunkirchner Eisenwerk, der Halberger Hütte und der Fischbacher Hütte sowie Gründung der Gebrüder Stumm GmbH. Zu höchster Blüte gelangte das Familienunternehmen unter Karl Ferdinand Freiherr von Stumm - Halberg (1836-1901), der das Unternehmen zum Marktführer der eisenschaffenden Industrie aufsteigen ließ. Die Namen König Stumm und König von Saarabien drückten die Achtung, die man dem Freiherrn entgegenbrachte, aus. Der Konzern selbst hatte sich nach dem zweiten Weltkrieg über die Primärstufen Kohle und Stahl hinaus diversifiziert. Wichtige Betriebe in der Weiterverarbeitung waren die Hein, Lehmann & Co., Düsseldorf und die Hilgers AG, Rheinbrohl, an denen Stumm jeweils mehrheitlich beteiligt war. Die Umwandlung in eine AG als Stumm AG erfolgte im Jahr 1970. Zu einer Börseneinführung ist es jedoch nicht mehr gekommen. Kohlen- und Stahlkrise machte dem Konzern schwer zu schaffen, so dass in den 80er Jahren das Ende kam. Los 604 Schätzwert 150-250 Geisweider Eisenwerke AG, Vorbesitzer J. H. Dresler sen. Geisweid (Kr. Siegen), Prior.-Actie 1.000 Mark 1.10.1893 (Auflage 400, R 6) VF+ Großformat. Originalunterschriften. Sehr dekorative Gestaltung, Umrandung im Historismus- Stil. Gründung 1879 unter Übernahme des seit 1846 bestehenden Eisenhütten- und Walzwerks J. H. Dresler. Spezialisiert auf Edelstähle aller Art. Börsennotiz Berlin, 1920 wurden die Aktien von Thyssen und Klöckner aufgekauft. Nach Vermögensbeschlagnahme durch die Alliierten 1948 umbenannt in Hüttenwerk Geisweid AG und 1951 mit der Stahlwerk Hagen AG fusioniert zur Stahlwerke Südwestfalen AG. Ab 1978 zum Krupp Konzern gehörig. 2006 erwirbt Swiss Steel AG die Edelstahlwerke Südwestfalen und diese werden mit den Edelstahlwerken Witten und Krefeld zu den Deutschen Edelstahlwerken verschmolzen, welche zur Düsseldorfer Gruppe Schmolz & Bickenbach zählen. Los 595 Schätzwert 600-750 Gebrüder Lutz AG Maschinenfabrik und Kesselschmiede Darmstadt, Aktie 1.000 Mark Juli 1901. Gründeraktie (Auflage 650, R 8) EF-VF Sehr schöne Jugendstil-Umrahmung mit stilisierten Eulen. Gegründet 1901 zwecks Übernahme und Weiterführung der Maschinenfabrik und Kesselschmiede der Gebrüder Lutz an der Weiterstädter Str. 81. Neben Dampfkesseln und Dampfmaschinen wurden vor allem Lokomobile, Zentrifugalpumpen, Pulsometer und Dampfdreschmaschinen hergestellt. Zur besseren Ausnutzung von Patenten Abschluß einer Interessengemeinschaft mit Henschel & Sohn in Kassel zum gemeinsamen Bau von landwirtschaftlichen und Industrie-Lokomobilen unter der Bezeichnung Henschel-Lutz-Lokomobile Patent Gutermuth. Ab 1920/21 außerdem Interessengemeinschaft mit den Ver. Fabriken landwirtschaftlicher Maschinen vorm. Epple & Buxbaum in Augsburg. Die Notlage der Landwirtschaft als Hauptabnehmer und die zunehmende Verdrängung des Dampfantriebs durch Elektro- und Verbrennungsmotoren erzwangen auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise 1930 die Produktionseinstellung. Im gleichen Jahr Umfirmierung in Gebrüder Lutz AG, Veräußerung des gesamten Maschinenparks und fortan nur noch Verwaltung der Grundstücke. 1936 wurde die in Frankfurt börsennotiert gewesene AG aufgelöst. Bis dahin völlig unbekannt gewesener Regionalwert, nur ganze 11 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 598 Schätzwert 600-800 Gebrüder Stoevesandt KGaA Bremen, Aktie 1.000 Mark 22.6.1892 (Auflage 600, R 9) EF Gründung 1845 in Bremen als Kommanditges. auf Aktien (Betrieb von Anfang an in Neuhütte bei Obernkirchen 10 km nördlich von Rinteln, 1960 stillgelegt). 1876 Sitzverlegung nach Rinteln, dort Neubau des zweiten, noch heute produzierenden Werkes. 1978 Umwandlung von einer KGaA in eine AG. Noch heute einer der bedeutendsten Hohlglas-Hersteller, Spezialität sind Sonderanfertigungen vor allem für Spirituosenflaschen. Neben der Familie Stoevesandt (75 %) war die Gerresheimer Glas aus Düsseldorf zunächst mit 22 % dabei, Ende der 80er Jahre baute sie ihre Beteiligung auf 99,75 % aus. 1999 ging das Paket an den französischen BSN-Konzern. Los 599 Schätzwert 450-600 Gebrüder Stoevesandt KGaA Rinteln, Aktie 1.000 Mark 20.9.1920 (Auflage 200, R 10) VF Bis dahin ganz unbekannt gewesene Emission, nur 3 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden, dieses ist das allerletzte noch verfügbare. Los 601 Schätzwert 20-75 Gechter & Kühne AG Heidenau, Aktie 1.000 Mark 16.12.1921 (Auflage 4000, R 2) EF Großformatig, sehr attraktive Zierumrahmung. Gründung 1897 in Sangerhausen, im Dez. 1921 Umwandlung in die AG für Metall- und Maschinen-Industrie, im Febr. 1922 Sitzverlegung nach Heidenau und umbenannt wie oben. Erzeugnisse: Maschinen und Formen für Konditoreien, Bäckereien, Hotels und Großküchen, Spezialmaschinen für die Schokoladen-Industrie, für die Herstellung von Mayonnaise sowie die pharmazeutische und kosmetische Industrie, schließlich elektroautomatische Anlagen zur Herstellung von Speiseeis. Die Fabrikgebäude wurden zu DDR-Zeiten vom VEB Schuhfabrik Heidenau weitergenutzt zur Herstellung von Arbeitsschutzschuhen, Stiefeln und Filzstiefeln. Nach der Wende reprivatisiert, 1992 Konkurs, seit 1993 Fa. Stumpp & Baier (Herstellung von Kampf-, Ausgeh- und Sportschuhen für die Bundeswehr). Los 602 Schätzwert 40-100 Gechter & Kühne AG Heidenau, Aktie 10.000 Mark 8.2.1923 (Auflage 500, R 4) EF Großformatig, sehr attraktive Zierumrahmung. Los 606 Schätzwert 40-75 Gemeinnützige Mieterbau-GmbH Leipzig, 3 % Na.-Schuldschein 20 RM 31.8.1934 (R 7) Anh. Kupons. EF-VF Gründung 1926, hervorgegangen aus dem Verein der Baubeteiligten, des damaligen Mieterschutzverbandes Groß-Leipzig, dem späteren Reichsbund Deutscher Mieter, Ortsverein Leipzig e.v. Die Gesellschaft errichtete in verschiedenen Leipziger Stadtteilen Wohnblöcke. 1958 ist sie letztmalig nachweisbar. Los 596 Schätzwert 50-100 Gebrüder Sachsenberg AG Rosslau a. Elbe, Aktie 1.000 RM 7.9.1934 (Auflage 460, R 5) EF Gründung 1844 als OHG, seit 1908 AG. Schiffswerft für Fluss- und Küstenfahrzeuge, Schnellboote, Schwimmbagger. Außerdem Herstellung von Land- und Schiffskesseln sowie Maschinen für die Spiritus- und Hefe-Erzeugung. Die heutige Roßlauer Schiffswerft GmbH ist eine direkte Nachfolgerin der 1866 gegründeten Schiffswerft Gebr. Sachsenberg. Seit 1994 erfolgte eine Umstrukturierung der Werft vom reinen Schiffbau in eine stahl- und maschinenbauorientierte Fertigung. Los 600 Schätzwert 10-30 Gebrüder Stumm GmbH Neunkirchen-Saar, 4 % Teilschuldv. 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 20000, R 1) EF Bereits im Jahr 1715 erhielt Johann Nikolaus Stumm das landesherrliche Privileg zur Errichtung eines Waffen- und Eisenhammers auf dem Bir- Los 603 Schätzwert 200-250 Gechter & Kühne AG Heidenau, Aktie (Zwischenschein) 10 x 1.000 RM 14.5.1943 (verbriefte 50 % einer 1943 beschlossenen Kapitalerhöhung, R 12), ausgestellt auf Fabrikdirektor Felix Gechter VF. Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften, dabei Umschreibungsunterlagen auf eine Erbengemeinschaft, nachdem Felix Gechter im März 1944 verstorben war. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 607 Schätzwert 30-75 Gemeinnütziger Bauverein für Reuß j.l. Gera, Namensaktie 100 RM 1.10.1938 (Auflage 1000, R 3) EF Gründung 1911, größere Kleinwohnungsbauprojekte waren 194 Häuser in der Siedlung Heinrichsgrün, 116 Häuser in der Siedlung Tinz und 110 Häuser in der Siedlung Lusan. 1940 umfirmiert in Gemeinnütziger Bauverein Gera AG. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert 49

Prägung á la Rotary oder Lions. Für das prachtvolle eigene Gesellschaftsgebäude wurden zwei Anleihen (1887 zum Bau 675.000 M und 1912 für Umbauten 50.000 M) aufgelegt und bei den Mitgliedern platziert. Ursprünglich als Genossenschaft geführt und dann 1948 im Genossenschaftsregister gelöscht, nach der Wende als eingetragener Verein wieder erstanden. Los 608 Schätzwert 50-100 Generatorkraft AG für Tankholz und andere Generatorkraftstoffe Berlin, Namensaktie 1.000 RM 8.10.1941 (Auflage 3100, R 5) EF Gegründet 1940 im Rahmen der vielfältigen Bemühungen im Dritten Reich, bei der Energieversorgung autark zu werden. Die AG forcierte den Einsatz von Holz, Kohle und Torf für die Energiegewinnung. Neben dem Staatssekretär und anderen Offiziellen aus dem Reichsministerium für Bewaffnung und Munition finden sich im Aufsichtsrat weitere illustre Namen, so z.b. der Bremer Automobilfabrikant Carl F. W. Borgward und Hugo Stinnes. 1954 Sitzverlegung nach Frankfurt/Main, 1955 aufgelöst. Ehemaliges Brauhaus der Germania-Brauerei in Münster Germania-Brauerei AG wurde 1885 als Aktien- Bierbrauerei in Hilter bei Osnabrück gegründet und 1915 in Germania-Brauerei AG zu Münster (Westf.) umgewandelt. Die Germania-Brauerei F. Dieninghoff zu Münster (Westf.) wurde 1899 von dem Brauereibesitzer F. Dieninghoff gegründet. 1963 Fusion mit der Dortmunder Union-Brauerei, heute zu Brau und Brunnen (Oetker-Gruppe) gehörig. Los 615 Schätzwert 200-250 Gesellschaft Harmonie zu Leipzig Leipzig, 3 % Na.-Anlehns-Schein 1.000 Mark 1.4.1912 (Auflage nur 50 Stück,R 8), ausgestellt auf Herrn Kommerzienrat Carl Reichel, Leipzig VF Sehr dekorativer G&D-Druck, Vignette des Gesellschaftshauses in Leipzig und einer Eule mit Aesculap-Stab. Mit Originalunterschriften, u.a. Gontard. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Ränder etwas angeschmutzt. Los 609 Schätzwert 100-150 Genossenschaft der Franziskanerbrüder (Genootchap van de Broeders van den H. Franciscus) Waldbreitbach, 8 % Obl. 2. Ser. Lit. D 100 hfl. 16.11.1925 (Auflage 100, R 12) VF Anleihe für Vergrößerung der verschiedenen Einrichtungen des Ordens, insbesondere des St. Marienwörth in Bad Kreuznach. Zweisprachig holländisch/deutsch. Keimzelle der Ordensgemeinschaft ist die 1694 erbaute Kreuzkapelle am Wiedufer, die im 18. Jh. ein beliebter Wallfahrtsort wurde. 1862 begründete hier Peter Wirth die Gemeinschaft der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz, die bis heute ihr Mutterhaus und verschiedene soziale Einrichtungen in Hausen unterhält. Roststelle durch angeheftete Restkupons. Los 610 Schätzwert 125-200 Germania-Brauerei F. Dieninghoff AG Münster i.w., Aktie 100 RM 13.11.1941 (Auflage 500, R 6) EF Gegründet am 20.3.1928 durch Zusammenschluss der bisherigen Germania-Brauerei AG zu Münster (Westf.) mit der Germania-Brauerei F. Dieninghoff zu Münster (Westf.). Die frühere Los 611 Schätzwert 50-150 Germaniabrauerei AG Oschersleben (Bode), Aktie 200 RM 15.5.1941 (Auflage 1000, R 3) UNC-EF Gründung 1920. Produziert wurden ober- und untergärige Biere, ferner Eis. Großaktionär (1943): Aktienbrauerei Neustadt-Magdeburg (71%). In der DDR VEB Brauerei Oschersleben, nach 1958 VEB Germania-Brauerei Oschersleben, ab 1965 VEB Brau- und Malz-Union Hadmersleben, 1990 umgewandelt in Germania- Brauerei GmbH, 1995 geschlossen. Los 612 Schätzwert 75-150 Germanischer Lloyd AG Berlin, Namensaktie 300 RM 16.12.1924 (Auflage 800, R 5) EF Großes Hochformat, dekorativer G&D-Druck. Gründung 1867 in der Börsenhalle in Hamburg als Gesellschaft zur Klassifizierung von Schiffen in Form einer Genossenschaft. Seit 1899 AG mit gemeinnützigem Charakter. 1952 Verlegung der Hauptverwaltung von Berlin nach Hamburg. Heute Klassifizierung von Schiffen, meerestechnischen Anlagen und Luftfahrzeugen, Herausgabe von Registern und Vorschriften dafür, Hebung der Sicherheit in Schiff- und Luftfahrt. Los 613 Schätzwert 50-100 Gesellschaft für elektrische Hochund Untergrundbahnen in Berlin 6,5 % Gold Bond 500 $ 1.10.1926 (R 2) Anh. Kupons. EF-VF Orange/schwarzer Stahlstich, Mädchen mit Engelsflügeln, Laterne und Flügelrad in der Vignette. Gründung 1897. Die Hochbahngesellschaft übernahm von Siemens & Halske die Bau- und Betriebsrechte für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen gemäß Verträgen von 1895/96 mit den Städten Berlin, Schöneberg und Charlottenburg sowie dem Eisenbahnfiskus. Die ersten Linien waren: I. Wilhelmplatz - Potsdamer Platz mit Anschlußlinie Gleisdreieck - Warschauer Brücke, II. Bismarckstraße - Stadion im Grunewald (Westendlinie), III. Potsdamer Platz - Nordring / Schönhauser Allee, IV. Wittenbergplatz - Nürnberger Platz und V. Wittenbergplatz - Kurfürstendamm. Befördert wurden bis zu 200 Mio. Fahrgäste im Jahr. Die Konzessionen waren ursprünglich auf 90 Jahre erteilt, doch am 1.1.1929 trat die Ges. in Liquidation. Die Anlagen und der Betrieb der Bahn gingen auf die Berliner Verkehrs-AG über, in der in städtischer Hand Straßenbahn, Hoch- und Untergrundbahn und Omnibuslinien vereinigt wurden. Los 614 Schätzwert 75-150 Gesellschaft Harmonie zu Leipzig Leipzig, 4 % Anlehns-Schein 500 Mark 1.10.1887 (Auflage 1350, R 4) EF Namenspapier. Sehr dekorativer Druck von G&D mit Vignetten des Gesellschaftshauses in Leipzig und einer Eule mit Aesculap-Stab. Die 1775 gegründete Gesellschaft Harmonie, ein geselliger und Bildungsverein, vereinigte sich 1886 mit der seit 1819 bestehenden Gesellschaft Erholung. Anfängliche Zielsetzung war stille Hilfe für Bedürftige, Pflege des gesellschaftlichen Lebens und Unterstützung Leipziger Besonderheiten. Diese Funktion läßt sich noch am besten beschreiben als eine Mischung zwischen einem Club besten englischen Stils und einem Service-Club heutiger Los 616 Schätzwert 125-250 Gesellschaft Westerwalder Basalt-Lava-Werke Gemeinde Salz / Berlin, Namens-Anteil 1/1000 22.3.1901 (Auflage 1000, R 5) EF Basaltabbau in der Gemeinde Salz, Kreis Westerburg. Verwaltungssitz: Berlin. Los 617 Schätzwert 75-125 Getreide- und Dünger-Credit-AG Meißen, Aktie 100 RM 19.6.1926 (Auflage 450, R 6) EF+ Gründung 1923 zur Förderung der wirtschaftlichen Belange der am Getreide-, Futtermittelund Düngermittelverkehr beteiligten Berufskreise, Beschaffung des nötigen Kredits für den Landhandel, schließlich auch gemeinschaftlicher An- und Verkauf von Getreide, Futterund Düngemitteln. Hauptsitz Meißen, Elbstr. 3. In Niedersedlitz bestand unter der Firma Naumann & Ritschel eine Zweigniederlassung. Seit 1933 Großverteiler im Reichsnährstand. Los 618 Schätzwert 75-125 Getreide- und Dünger-Credit-AG Meißen, Aktie 100 RM 15.7.1930 (Auflage 350, R 6) VF Gründung 1923 zur Förderung der wirtschaftlichen Belange der am Getreide-, Futtermittelund Düngermittelverkehr beteiligten Berufskreise, Beschaffung des nötigen Kredits für den Landhandel, schließlich auch gemeinschaftlicher An- und Verkauf von Getreide, Futterund Düngemitteln. Hauptsitz Meißen, Elbstr. 3. In Niedersedlitz bestand unter der Firma Naumann & Ritschel eine Zweigniederlassung. Seit 1933 Großverteiler im Reichsnährstand. 50

Los 619 Schätzwert 150-250 Getreide- und Dünger-Credit-AG Meißen, Aktie 100 RM 1.12.1937 (Auflage 600, R 8) VF Randeinrisse hinterlegt. Los 620 Schätzwert 50-100 Getreide- und Dünger-Credit-AG Meissen, Aktie 100 RM 8.11.1938 (Auflage 600, R 5) UNC Los 621 Schätzwert 175-300 Getreide- und Dünger-Credit-AG Meißen, Aktie 1.000 RM 8.11.1938 (Auflage nur 40 Stück, R 9) EF+ Los 622 Schätzwert 40-100 Getreide-Industrie & -Commission AG Berlin, Aktie Ser. B 1.000 RM April 1927 (Auflage 4000, R 3) UNC-EF Hochbedeutendes Unternehmen der Lebensmittelbranche. Gründung 1922 in Mainz als Getreide-Industrie & Handels-AG. Handel mit Getreide und Mühlenfabrikaten, Futtermitteln, Braugerste und Hülsenfrüchten sowie Verarbeitung von Getreide. Niederlassungen in Düsseldorf, Bremen, Hamburg, Hochheim a.m., Mannheim und Wiesbaden. Großaktionäre waren die Preuß. Zentralgenossenschaftskasse und die Deutsche Rentenbank Kreditanstalt (beide Berlin) sowie die Großeinkaufsges. Deutscher Konsumvereine in Hamburg. 1927 Fusion mit der Getreide-Commission AG in Düsseldorf und umbenannt wie oben, zugleich Sitzverlegung nach Berlin. Durch diese Fusion kam man in den Besitz von Mühlen in Krefeld, Münster, Köln-Mülheim, Witten, Duisburg, Dortmund und Mannheim, die 1927 ausgegründet und in der Beteiligung Deutsche Mühlenvereinigung AG zusammengefaßt wurden. Ebenfalls 1927 Beteiligung an der Weingart-Kaufmann-Landsberg-Getreide AG in Berlin (Braugerstenbranche). 1934 erneut umbenannt in Gesellschaft für Getreidehandel AG, 1948 Sitzverlegung nach Düsseldorf, seit 1973 GmbH. Los 623 Schätzwert 100-150 Getreide-Kredit AG Magdeburg, Aktie 5.000 Mark Mai 1923. Gründeraktie (R 9) VF+ Gründung im Mai 1923 zur Förderung und Finanzierung von Geschäften in landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Bedarfsstoffen sowie Übernahme von Treuhandgeschäften jeder Art für den Getreidehandel. Im Okt. 1924 außerdem Einrichtung einer Versicherungs-Abteilung als Nebenstelle der Ceres- Assekuranz AG, Berlin. 1925 umbenannt in Getreide-Kreditbank AG. Börsennotiert im Freiverkehr Magdeburg. Im März 1929 Zahlungseinstellung, nachdem mehrere grosse Wechselgläubiger zahlungsunfähig geworden waren, anschließend nach Scheitern eines Vergleichs in Konkurs gegangen. Bislang unbekannt gewesener Nennwert. Los 624 Schätzwert 100-150 Getreide-Kredit AG Magdeburg, Aktie 10.000 Mark Mai 1923. Gründeraktie (R 9) EF- Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 625 Schätzwert 225-300 Getreide-Kreditbank AG Magdeburg, Aktie 20 RM März 1925 (Auflage 19750, R 10) VF Bislang völlig unbekannt gewesener Jahrgang, nur 3 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Los 626 Schätzwert 75-125 Getreide-Kreditbank AG Berlin, Aktie 100 RM Juni 1938 (Auflage 22700, R 6) UNC-EF grundlegend, als sich 1844 die (bis heute produzierende) Porzellanindustrie ansiedelte. Die Gewerbebank wurde (erst) 1926 gegründet, nachdem ein 1846 und neu 1893 gegründeter Spar- und Vorschußverein ein unrühmliches Ende gefunden hatte. Einer der Vorläufer der heutigen Volksbank Saaletal eg (deren weiterer Rechtsvorgänger, der 1857 gegründete Vorschussverein Rudolstadt, zu den ältesten deutschen Genossenschaftsbanken zählt). Bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 628 Schätzwert 200-250 Gewerbebank egmbh Plauen i.v., Anteilschein 300 RM 21.6.1935 (R 9), ausgestellt auf die Industrie & Handelskammer, Plauen EF- Kleinformatig, mit Originalunterschriften. Am 2.7.1906 treffen sich 15 Plauener Handwerksmeister im Kaffeehaus Trömel, um über die Gründung einer Genossenschaftsbank zu beraten. Am 16.10.1906 wird die Gewerbebank in der Forststr. 13 eröffnet. 1920 Kauf des Gebäudes Jößnitzer Str. 5, das 1945 bei einem Luftangriff total zerstört wird. 1948 wieder aufgebaut. 1990 wird aus der Gewerbebank die Volksbank Plauen eg. Fusioniert 1999 mit der Raiffeisenbank Auma-Zeulenroda und 2002 mit der Raiffeisenbank Vogtland und der Raiffeisen-Volksbank Greiz zur heutigen Volksbank Vogtland eg. Bislang vollkommen unbekannt gewesen. Los 629 Schätzwert 50-125 Gewerkschaft Aetna Bonn, Kuxschein 10.12.1921 (Auflage 1000, R 4) EF Steinkohlenbergwerke Steinbruch bei Stolberg (Rhld.) und Alexander bei Aachen. Bruch des Bohrgestänges oder Antreffen von Basaltgestein fehlschlugen. Los 631 Schätzwert 400-500 Gewerkschaft Brandenburg Hannover, Kuxschein 5.8.1905 (R 10) VF Hübsche Girlanden-Umrandung, Originalunterschriften. Die 1905 gegründete Gewerkschaft beruhte auf der Silber- und Kupfererzgrube Gefunden Glück 8 in der Geraer Feldmark, ein damals sehr gebräuchlicher Trick, um das besonders liberale Bergrecht von Sachsen-Weimar nutzen zu können. Eigentlich Zweck war aber über die zwischengeschaltete Brandenburg Bergbaugesellschaft mbh die Aufsuchung von Kalisalzen aufgrund von Bohrverträgen mit den Gemeinden Sibbesse, Möllensen und Hönze südlich von Hildesheim, an die Felder von Hildesia, Desdemona, Salzdetfurth und Eime angrenzend. Mit der Nummer 1000 der letzte der 1000 Kux-Scheine! Bislang unbekannt gewesen, nur 3 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 632 Schätzwert 50-125 Gewerkschaft Centrum Berlin, Kuxschein 14.6.1909 (Auflage 1000, R 3) EF-VF Sehr schöne Gestaltung mit großem Preußen- Adler. Gründung 1909. Kalibohrungen im Stadtforst Salzwedel. Berechtsame: 7 3/4 preußische Normalfelder (1 preußisches Normalfeld = 2.189.000 qm). Es wurden acht Tiefbohrungen durchgeführt und alle wurden bei 186-224 m salzfündig. Benachbarte Unternehmen waren die Bergbaugesellschaft Teutonia (in den Kreisen Lüchow und Dannenberg) und die Gewerkschaft Wendland. Nr. 623 Los 627 Schätzwert 300-375 Gewerbebank egmbh Kahla (Thür.), Geschäfts-Anteil 300 RM 31.12.1931 (R 11), ausgestellt auf die Klosterbrauerei Stadtroda AG VF+ Originalunterschriften. Kahla war ursprünglich eine vom Ackerbürgertum geprägte Stadt im Saaletal ohne größere wirtschaftliche Bedeutung. Das änderte sich Los 630 Schätzwert 100-175 Gewerkschaft Bonifacius zu Buttlar Essen-Ruhr, Kuxschein 11.4.1908 (Auflage 1000, R 5) EF Salz- und Kalibergwerk in den Gemarkungen Buttlar und Wenigentaft (Rhöngebirge) in Sachsen-Weimar. Über 20 Jahre lang wurden fünf Bohrungen niedergebracht, die alle wegen Los 633 Schätzwert 450-600 Gewerkschaft Dorothea Adenau, Kux-Schein 15.6.1893 (Auflage 100, R 12), ausgestellt auf Herrn Robert Deutgen, Düsseldorf VF Sehr schöne Umrahmung im Historismus-Stil. 51

Der vulkanische Ursprung der Eifel schuf mannigfache Erzvorkommen, die der Taleinschnitt der Ahr zu Tage treten ließ und die der Hauptgrund für die ersten Siedlungen im Ahrtal waren. Schon die Römer betrieben hier Bergbau. Neben Blei- und Zinkerz sowie Kupferkies wurde vor allem Eisenstein gewonnen. Er war eine wesentliche wirtschaftliche Grundlage für die Bevölkerung im alten Herzogtum Aremberg. Eisen aus dem Aremberger Bergbau fand Verwendung bis in die Waffenschmieden von Lüttich und Braband, wo es wegen seiner Qualität als Beimischung zu anderen Eisensorten unentbehrlich war. Die auf Holzkohle basierenden Montanbetriebe der Eifel gingen mit dem Aufkommen der billigeren Steinkohle nach und nach ein, 1880 wurde auch die ehemals herzoglich arembergische Stahlhütte bei Ahrdorf geschlossen. Späteren Versuchen, den Bergbau in der Eifel wieder zu beleben (vor allem im 3. Reich mit seinen Autarkiebestrebungen) war nie dauerhafter Erfolg beschieden. Keine Ausnahme bildete dabei die Gewerkschaft Dorothea, die auf Bleierze und Eisenstein in den Gemeinden Wershofen und Hümmel (Bürgermeisterei Aremberg) verliehen war, obwohl sich ausweislich einer Übertragung von 1901 auch der bedeutende Montanfinanzier Leo Hanau in Mülheim-Ruhr bei dieser Zeche interessierte. Bislang vollkommen unbekannt gewesen, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Fachgerecht restauriert. Hohenfels in Algermissen bei Hildesheim. Die Schachtanlagen Hugo, Bergmannssegen und Erichssegen lagen oberirdisch in Sichtweite zueinander und waren unterirdisch querschlägig verbunden. Bereits 1909 hatte die Förderung begonnen. Vom Einbruch der Kaliindustrie Ende der 1920er Jahre schwer getroffen, gerieten die Bergwerke in s Visier der Wehrwirtschaftsführung, die in den Schächten ab 1935 eine Heeresnebenmunitionsanstalt einrichtete. Direkt neben den Obertageanlagen von Schacht Erichssegen wurde ein Arbeitslager errichtet, dessen Gebäude als einziger Überrest des Bergwerks noch heute stehen. Nach 1945 wurde die Kaliförderung von der späteren Kali + Salz AG wieder aufgenommen, wobei der Schacht Erichssegen aber ohne eigene Förderung nur noch der Wetterführung diente. 1994 Förderungseinstellung, 1998 Beginn der Flutung des Bergwerks, anschließend wurden die Übertageanlagen von Erichssegen vollständig abgerissen. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. schlesiens. 1904 übernahm die Gewerkschaft die Dampfbrauerei Sielce in Sosnowitz und produziert Bier unter der Marke Brauerei der Gewerkschaft Graf Renard (bis 1945). Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Bedeutung hatte der Halsbrücker Bergbau im Erzgebirge schon im Mittelalter. 1612 wurde hier eine Schmelzhütte eingerichtet, deren (noch heute stehende) 1888 erbaute Alte Esse mit 140 m Höhe einst die höchste Ziegelesse in ganz Europa war. Außerdem gab es 1791-1857 ein Amalgamierwerk zur Aufbereitung von Silbererzen, das 1815 mit der ersten Gasbeleuchtung Europas ausgestattet wurde. Erst 1969 wurden mit den Gruben Beihilfe und Ferdinandschacht die letzten Bergwerke des Freiberger Reviers geschlossen. Noch heute erinnern an den Bergbau viele technische Denkmale, wie der parallel zur Freiberger Mulde verlaufende Rote Graben (so nach der Färbung durch Eisenoxide genannt), der beginnend am Verträgliche Gesellschaft Stolln Grubenwässer auch der Himmelfahrt Fundgrube und der Grube Alte Elisabeth den Wasserkraftanlagen der Halsbrücker Bergbau- und Verhüttungsbetriebe zuführte. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 634 Schätzwert 50-100 Gewerkschaft Elwerath Hannover, Kuxschein 1/1000 1.12.1925 (Auflage 1000, R 4) EF Die Gewerkschaft wurde 1866 gegründet mit dem Ziel Eisenerz abzubauen. AB 1920 war die Erdölgewinnung und -verwertung Unternehmenszweck. 1943 war die Gewerkschaft eine Tochtergesellschaft der Wintershall AG. 1951 übernahmen die deutsche Shell AG und die Esso AG Anteile. Los 635 Schätzwert 275-350 Gewerkschaft Erichssegen Lehrte, Kuxschein 28.11.1921 (Auflage 1000, R 12), ausgestellt auf die Hannoversche Bank, Filiale der Deutschen Bank, Celle VF Originalunterschriften. Kalibergwerk südlich der Stadt Lehrte, gegründet als Gewerkschaft 1910 mit Sitz in Freudenberg (Kreis Siegen), zunächst zugehörig zum Konzern von Dr. Wilhelm Sauer. Von den 1000 Kuxen besaß 251 die Kali-Gewerkschaft Hugo zu Ilten bei Lehrte und 115 die Gewerkschaft Los 636 Schätzwert 75-150 Gewerkschaft Frielendorf Frielendorf (Bez. Kassel), Kuxschein 1/1000 1.7.1907 (Auflage 1000, R 3) EF In den Kreisen Ziegenhain und Homberg gelegene Gewerkschaft mit einem 47.000.000 qm großen Grubenfeld. 1921 wurden mit 1400 Mann Belegschaft ca. 415.000 t Braunkohle gefördert und über 19.000 t Briketts hergestellt. 1943 war sie im Besitz der Bubiag Braunkohlen- und Brikett-Industrie Berlin. Ende der 1960er Jahre Einstellung des Abbaus. Aus dem Tagebaurestloch entstand ein Badesee, der sogenannte Silbersee, der heute Touristen anzieht. Los 637 Schätzwert 150-200 Gewerkschaft Graf Renard Myslowitz O.-S., Kuxschein 9/1.000 9.12.1929 (R 9) VF Großformatiges Papier, dekorativ verziert, original signiert. Gründung 1873 als Gewerkschaft Chelm bei Groß-Chelm, Kreis Pless, 1884 umbenannt in Gewerkschaft Graf Renard. Der bedeutende Montan-Industrielle Andreas Maria Graf von Renard besaß 22 Eisenwerke und eine Drahthütte in Schlesien und war mit seinen Betrieben der zweitgrößte Eisenproduzent Ober- Los 638 Schätzwert 275-350 Gewerkschaft Gundersheim Ohrdruf (Berlin), Kuxschein 20.6.1909 (Auflage 1000, R 12), ausgestellt auf die Herren Max Ulrich & Co. KGaA in Berlin (ein damals voll auf Kuxschein-Emissionen spezialisiertes Privatbankhaus) VF Unter Ausnutzung des besonders liberalen Bergrechts von Sachsen-Weimar mit juristischem Sitz in Gotha gegründet. Betätigungsobjekt war ein Kalksteinbruch im rheinhessischen Gundersheim (Landkreis Alzey-Worms), der später bis zur Stilllegung 1955 als Gundersheimer Kalkwerke durch die Südzucker AG (Werk Offstein) betrieben wurde und der größte industrielle Arbeitgeber des Ortes war. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 639 Schätzwert 300-400 Gewerkschaft Halsbrücker Bergbau Halsbrücke, Kuxschein über 666 Kuxe 21.7.1938 (Gesamtkuxzahl 4000, R 12), ausgestellt auf das Land Sachsen EF- Maschinenschriftliche Ausführung, mit Originalunterschrift. Los 640 Schätzwert 100-175 Gewerkschaft Hassia Leipzig, Kuxschein 1 /1000 23.1.1906 (Auflage 1000, R 8) EF Das Betätigungsgebiet umfasste den Abbau von Braunkohlenvorkommen im Gebiet des Hohen Meissners, mit 754 m die höchste Erhebung des Hessischen Berglandes im Städtedreieck Bad Sooden - Allendorf - Eschwege - Hessisch-Lichtenau.Der Braunkohlenabbau am Hohen Meissner, einer der ältesten in Deutschland, steht in engem Zusammenhang mit der Saline in Bad Sooden, die zur Befeuerung ihrer Siedepfannen große Mengen Brennmaterial benötigte. 1575 wurde der erste Schacht in der Nähe von Schwalbenthal abgeteuft; die Aufnahme der Förderung im Jahr 1578 gilt als die Geburtsstunde des Braunkohlenabbaus in dieser Region. Die Kohle wurde überwiegend an die Soodener Saline geliefert. Der Tiefbau wurde im Jahr 1888 weitgehend eingestellt. Nach 369 Jahren kam der Braunkohlenabbau am Hohen Meissner mangels Absatz zum Erliegen. Der Hassia-Stollen, der 100 m lang ist und in den Jahren zwischen 1923-1925 betrieben wurde, gehört zu den neueren Stollen. Die sehr kurze Betriebszeit (in der Zeit der Kohlenknappheit im Gefolge des ersten Weltkrieges), lässt erkennen, daß der Gewerkschaft Hassia ein wirtschaftlicher Erfolg nicht beschieden war. Im Jahr 1947 erwarb die ILSE Bergbau AG sämtliche Braunkohlengerechtsame und nahm erneut die Förderung auf.1949 verpachtete IL- SE den Betrieb an die Bergwerk Frielndorf AG, einer 100%-Beteiligung der Braunkohle und Brikettindustrie AG (BBIAG). Diese betrieb ihren Tagebau Kalbe bis zum Jahr 1974.Im Jahr 1977 beabsichtigte man, den Bergbau am Hohen Meissner erneut aufzunehmen,dies wurde jedoch von einer Bürgerinitiative verhindert. Das Gebiet am Hohen Meissner ( Der König der hessischen Berge und angeblich die Heimat von Frau Holle) ist nämlich inzwischen ein beliebtes Erholungsgebiet für Wanderer und Skifahrer. 52

Los 641 Schätzwert 75-150 Gewerkschaft Ilsenburg Wustrow (Prov. Hannover), Kux-Schein 1.9.1910 (Auflage 1000, R 3) EF Schöne Umrandung mit Jugendstilelementen. Originalsignaturen. Als Gewerkschaft gegründet 1906. Gelegen in den Gemarkungen Wustrow, Blütlingen, Dolgow im Kreis Lüchow. Gefördert wurden Carnalite und Hartsalze. Gehörte zum Konzern: Neu-Staßfurt-Friedrichshall. Über 50 % der Kuxe waren im Besitz der Bergbaugesellschaft Teutonia. Los 642 Schätzwert 75-150 Gewerkschaft Schürfglück zu Gotha Bielefeld, Kuxschein 20.6.1906 (Auflage 1000, R 5) EF Die Gewerkschaft bohrte auf Kali in der Gemeinde Rotenkirchen im Solling. Sie wurde auch fündig, errichtete aber kein Bergwerk. Los 643 Schätzwert 150-200 Gewerkschaft Steinkohlenwerk Vereinigte Glückhilf-Friedenshoffnung Hermsdorf, Kuxschein 1/11.000 15.9.1926 (R 8) EF Steinkohlenbergbau, gegründet um 1850, war bis 1936 im Besitz von Linke-Hofmann-Werke, 1943 im Besitz der Rütgerswerke-AG, Berlin. a.m. und nach deren Fusion mit der Commerzbank ab 1929 Commerzbank-Vorstand, 1930-1937 Mitglied des Aufsichtsrates der Commerzbank (danach wegen seiner nichtarischen Herkunft nicht wiedergewählt), bis 1936 auch Aufsichtsratsvorsitzender der Buderus schen Eisenwerke. Schöne Jugendstil-Umrahmung. Allstedt ist eine damals zu Thüringen gehörende Enklave im heutigen Kyffhäuserkreis 30 km östlich des Kyffhäusers. Bei Gründung am 22.2.1905 wurden der Gewerkschaft Thüringen vom Großherzoglich Weimarischen Staatsministerium, Departement der Finanzen, ein Grubenfeld von 22 preußischen Normalfeldern (1 Normalfeld = 2.189.000 qm) zur Gewinnung von Salzen aller Art verliehen. Die Gründung erfolgte durch ein Frankfurter Bankenkonsortium unter Führung der Metallurgischen Gesellschaft im Interesse des Konzerns Consolidirte Alkaliwerke Westeregeln, der dann 90 % der Kuxe besaß. Nachdem die Bohrungen fündig wurden, kam das Bergwerk 1908 zur Förderung von Carnallit mit 500 Mann Belegschaft in Betrieb. Es wurde im Sept. 1921 in Anwendung der Bestimmungen des Kaliwirtschaftsgesetzes stillgelegt. Bis 1928 wurden die Übertageanlagen abgebaut, bis auf das Fabrikgebäude, dessen Ruinen in Heygendorf noch heute schon von weitem sichtbar sind. Los 645 Schätzwert 75-150 Gewerkschaft Torfphon Berlin, Kuxschein 1/100 15.2.1919 (R 8) VF+ Sehr schöne Jugendstilumrandung. Das Braunkohlenwerk lag im Oberbergamtsbezirk Breslau, Verwaltungssitz war Berlin. Los 646 Schätzwert 75-150 Gewerkschaft Wendland Hannover, Kuxschein 30.11.1905 (Auflage 1000, R 3) EF Gründung 1905. Die Gewerkschaft beruhte auf der Kupfer- und Silbererzgrube Gefunden Glück III bei Elgersburg (ein damals übliches Verfahren, um das besonders liberale Bergrecht von Sachsen-Weimar auch für Bergbauunternehmungen in anderen Teilen des Reichs zu nutzen). Tatsächlicher Zweck war die Aufsuchung und Gewinnung von Kali und anderen Mineralsalzen auf einer Fläche von 8 preußischen Maximalfeldern in den Gemarkungen Luckau, Nauden, Güstritz im Kreis Lüchow. Nach fündigen Tiefbohrungen kam der bis auf 600 m abgeteufte Schacht (untertägig durchschlägig mit Teutonia) 1917 mit 200 Mann Belegschaft in Förderung, gefördert wurde zunächst nur Steinsalz. Die Kuxe wurden im Freiverkehr Essen-Düsseldorf und Hannover gehandelt. 1921 bot der Neu-Staßfurt-Konzern für 1 Wendland-Kux 5 junge Friedrichshall-Aktien und erreichte damit eine 3/4-Mehrheit. Bereits 1926 wurde die Förderung eingestellt, 1943 waren die Anlagen abgebrochen. Vor allem wegen Gorleben sind die Salzstöcke dieser Gegend aber bis heute bundesweit bekannt. Los 647 Schätzwert 225-300 Gewerkschaft Wendland Stassfurt (Hannover), Kuxschein 28.2.1922 (II. Ausfertigung, in der Form R 12, neu ausgegeben nach Kaduzierung des Originals und Ausschlussurteil des Preuss. Amtsgerichts Lüchow) EF Umrahmung aus Blütenornamenten. Letztmals übertragen 1935 auf die Kali-Chemie AG. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 648 Schätzwert 75-125 Gewerkschaft West-Ardey (Sitz Bremen) Frömmern i. Westf., Kuxschein 1.5.1920 (Auflage 1000, R 5) EF Die Gewerkschaften Ost- und West-Ardey waren gleichberechtigte Gesellschafter der Bergwerksgesellschaft Ost- und West-Ardey mit beschränkter Haftung zu Frömern i. Westf. (Sitz Bremen), welche den gemeinsamen einheitlichen Betrieb der den Gewerkschaften Ostund West-Ardey gehörigen Steinkohlen-Bergwerke bezweckte. Los 649 Schätzwert 75-150 Gewerkschaft Westfalen Ahlen, Kuxschein 1/10.000 23.6.1910 (R 4) VF- Die Bergwerksgesellschaft Westfalen wurde gegründet am 15.6.1902 in Essen. 1911 Sitzverlegung nach Ahlen. Das Bergwerkseigentum lag zwischen den Städten Ahlen und Beckum. Seit 1916 besaß die Bergwerksgesellschaft Georg von Giesche s Erben in Breslau 80 % der Kuxe. 1927 ging die Kuxenmehrheit auf die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau über. 1951 wurde die Gewerkschaft Westfalen in die Steinkohlenbergwerk Westfalen AG umgewandelt. Los 650 Schätzwert 75-125 Giesecke & Devrient Typographisches Institut Leipzig und Berlin, 8 % Teilschuldv. Lit. B 1.000 RM 25.9.1931 (Auflage 250, R 6) EF Gründung 1852 als KG unter der Firma Officin für Geld und Werthpapiere in Leipzig (Stammhaus) und Berlin (dort saßen das Börsengeschäft und damit die großen Kunden), 1931 in eine AG umgewandelt. Beide Betriebsstätten (Berlin C 2, Wallstr. 27 und Leipzig C 1, Nürnberger Str. 12) lagen dann in der sowjetischen Besatzungszone und gingen dem Unternehmen damit verloren (aus dem Leipziger Betrieb wurde der VEB Wertpapierdruck der DDR). 1948 Sitzverlegung nach München, 1958 Umwandlung in eine GmbH. Schon früh hatte sich die Firma auf den Wertpapierdruck spezialisiert, wo sie in Deutschland das mit Abstand bedeutendste und fähigste Unternehmen wurde. Heute ist G&D zudem Technologieführer bei Smart Cards und Systemlösungen für die Bereiche Telekommunikation, elektronischer Zahlungsverkehr, Personenidentifizierung, Gesundheit, Pay TV, Multimedia- und Internetsicherheit. Bis heute im Besitz der Familie. Los 651 Schätzwert 75-150 Giesecke & Devrient AG Leipzig, Namensaktie 1.000 RM Febr. 1939. (Auflage 1250, R 4) UNC-EF Hochwertiger Stahlstich, eine Meisterleistung in eigener Sache, mit sehr dekorativer Darstellung der Schicksalsgöttin Fortuna mit dem Füllhorn. Los 644 Schätzwert 100-350 Gewerkschaft Thüringen zu Allstedt Frankfurt a.m. / Heygendorf, Kuxschein 10.4.1905 (Auflage 1000, R 9), ausgestellt auf die Mitteldeutsche Creditbank in Frankfurt a.m., mit Allonge eines weiteren Thüringen- Kuxscheins mit Ausstellungsort Heygendorf, nachdem die 18 Übertragungsmöglichkeiten des Originalkuxes alle verbraucht waren, letzte (23.) Übertragung dann 1931 auf Herrn Bürgermeister Kurt Schober, Stollberg i. Erzgeb VF Originalunterschriften, u.a. Dr. Albert Katzenellenbogen (1863-1942), Vorstandsvorsitzender der Mitteldeutschen Creditbank in Frankfurt Nr. 651 Nr. 684 53

gangen ist. 1921 Umbenennung in Glashüttenwerke Holzminden AG und Sitzverlegung dorthin. 1923 Abschluß einer Interessengemeinschaft mit Unternehmen in Niederländisch-Indien, wo die Ges. selbst eine Glashütte errichtete. 1959 in eine GmbH & Co. umgewandelt. besaß in Frankfurt a.m. zwei Fabrikgrundstücke, jedes mit Gleisanschluss (Mainzer Landstr. 225/227). Die Fabrikation mit immerhin 1.500 Beschäftigten befand sich später in Gelnhausen. Zusätzlich wurde in Sterbfritz ein Zweigwerk eingerichtet. Grund dafür war eine schon damals praktizierte Wirtschaftsförderung und Ansiedlungspolitik des Kreises Schlüchtern: Für die Errichtung des Zweigwerkes gab der Kreis der GOLO-Schuhfabrik ein Darlehn. In Frankfurt börsennotiert, Großaktionär war ein Herr Albert Mainz, Frankfurt a.m. In der Weltwirtschaftskrise wurde die AG 1930 zahlungsunfähig und wurde nach einem Zwangsvergleich mit den Gläubigern liquidiert. Bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz, dieses ist das letzte noch verfügbare. Feuerversicherungsbank für den Deutschen Handelsstand ist, eine der ältesten deutschen Versicherungen überhaupt. 1827 kommt die Gothaer Lebensversicherungsbank hinzu, 1923 wird die Gothaer Transportversicherungsbank AG gegründet. 1946 werden die Gothaer Allgemeine und die Lebensversicherung nach Göttingen verlagert, die Gothaer Feuer nach Köln. 1991 verlegt auch die Gothaer Allgemeine ihren Sitz nach Köln, zugleich Übertragung des Versicherungsbestandes auf die Gothaer Versicherungsbank. Dieser Versicherungsverein wird 2001 inhaltslos, indem die Gothaer Allgemeine Versicherung AG neu entsteht. Sie ist heute der achtgrößte deutsche Schaden- bzw. Unfallversicherer. Los 652 Schätzwert 50-100 Glasfabrik Alexanderhütte vorm. J. N. Heinz & Sohn AG Alexanderhütte (Oberfranken), Aktie 1.000 Mark 12.6.1923 (Auflage 6800, R 5) EF-VF Gründung 1921 zum Fortbetrieb der unter der früheren Firma J.N. Heinz & Sohn in Alexanderhütte bestandenen Glasfabrik, Anfertigung von Glaswaren aller Art. 1925 Konkurs. Los 653 Schätzwert 30-75 Glasfabrik Usch AG vorm. Friedr. Siemens Usch (Warthegau), Aktie 4.000 RM Juni 1942 (Auflage 500, R 4) UNC-EF Uralte, bereits 1830 gegründete Glashütte, AG seit 1926. Haupterzeugnisse: Flaschen, Einkochgläser, Hohlglas, Glaswolle. Die Fabrik gehörte zum Konzern der Siemens-Glas AG in Dresden (damals der größte deutsche Hohlglashersteller). Los 654 Schätzwert 100-150 Glashütte vormals Gebrüder Siegwart & Cie. Stolberg bei Aachen, Aktie 1.000 Mark 1.8.1922 (Auflage 2000, R 8) EF- 1790 gründete ein Konsortium aus fünf Stolberger Kupfermeistern eine Glashütte, die zwei Jahre später von den Gebrüdern Siegwart übernommen wurde, einer ursprünglich aus dem Schwarzwald stammenden Glasmacher- Dynastie. 1872 in eine AG umgewandelt. Hergestellt wurden Hohl-, Tafel-, Matt-, Mousselin-, Ornament-, Kathedral- und Drahtglas sowie Säureflaschen. Die verlustbringende Hohlglasfabriktaion wurde 1909 eingestellt und die Hohlglashütte an die Glashüttenwerk Union GmbH verkauft. Börsennotiert in Köln. 1928 in Liquidation gegangen, die Fabrikgebäude mit allen Anlagen wurden 1930 an eine holländische Firma auf Abbruch verkauft. Aktien dieser Fa. waren bislang vollkommen unbekannt! Los 656 Schätzwert 20-60 GODA AG Breslau, Aktie 100 RM Jan. 1930 (Auflage 4950, zuletzt noch 2500, R 3) UNC-EF Gründung 1923 zwecks Fortführung der Goda Genossenschaft ostdeutscher Apotheker für Herstellung, Einkauf und Vertrieb pharmazeutischer Spezialitäten egmbh. Der Betrieb war in der Cretiusstr. 15/27 ansässig. Herstellung von und Handel mit Weinen, Drogen und Chemikalien. Börsennotiz im Freiverkehr Breslau. Nach 1945 Sitzverlegung nach Offenbach am Main, 1956 wegen Vermögenslosigkeit gelöscht. Los 657 Schätzwert 75-150 Göltzschtalbank AG Auerbach (Vogtl.), Aktie 1.000 RM Juli 1933 (Auflage nur 60 Stück, R 6) UNC-EF Gründung 1925 als Auerbacher Stadtbank, ab 1927: Göltzschtalbank AG. Betrieb von Bankgeschäften jeder Art. Die Führung der Konten der Gesellschaft besorgte aufgrund eines Vertrages die Girozentrale Sachsen, Zweiganstalt Auerbach. 1935 erfolgte die Überleitung der Geschäfte der Niederlassung Auerbach i.vogt. der Landesbank Westsachsen AG auf die mit der Gesellschaft im Vertragsverhältnis stehende Girozentrale Sachsen -öffentliche Bankanstalt- Zweiganstalt Auerbach. Los 659 Schätzwert 600-750 Gothaer Allgemeine Versicherungsbank AG Gotha, Sammel-Namensaktie 150 x 1.000 Goldmark 6.4.1925. Gründeraktie (Auflage 2 Stück, R 11) EF- Verbrieft war das Kapital in insgesamt nur 5 Urkunden (1, 2 x 150, 349 und 350 Aktien). Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften. Gegründet 1924 zwecks Betrieb der Unfall- und Haftpflichtversicherung, vor allem aber für das sich entwickelnde Kraftfahrzeuggeschäft, durch die Gothaer Feuerversicherungsbank, die Neue Gothaer Lebensversicherungsbank, die Vaterländische und Rhenania Ver. Versicherungs- Ges. AG in Elberfeld und die Colonia Kölnische Feuer- und Kölnische Unfall-Versicherungs-AG in Köln. Die Gründung der Gothaer Allgemeine mit gleichzeitiger erstmaliger Verflechtung der Unternehmen markiert die Geburtsstunde des Gothaer Konzerns, dessen Ursprung die 1820 von Ernst-Wilhelm Arnoldi gegründete Gothaer Los 660 Schätzwert 50-125 Graphitwerk Kropfmühl AG München, Aktie 100 RM 11.7.1929 (Auflage 1800, R 5) EF Gegründet 1870, AG seit 1916. Die Gesellschaft betreibt das einzige Bergwerk für makrokristallinen Graphit in der Europäischen Union. Außerdem Beteiligungen an Graphitbergwerken in China, Sri Lanka und Zimbabwe. Los 661 Schätzwert 75-125 Graphitwerk Kropfmühl AG München, Aktie 1.000 RM 11.7.1929 (Auflage 300, R 6) EF Los 662 Schätzwert 225-300 Grassi-Textil-Messhaus AG Leipzig, 4 % Namens-Schuldv. 75 Goldmark 1.4.1924 (R 12), ausgestellt auf Fa. Philipp Schlesinger in Bleicherode a/h VF Gegründet 1922. 1928 umbenannt in Leipziger Textilmesshäuser AG, später in eine GmbH umgewandelt. Das Grundstück des (alten) Grassi- Museums wurde der AG zur Nutzung als Messhaus vom Rat der Stadt Leipzig bis zum Jahr 1998 überlassen. Die Umbaukosten finanzierten z.t. die hier ausstellenden Textilgrossisten durch Zeichnung von Schuldverschreibungen. Namenspatron war Franz Dominic Grassi, ein Leipziger Kaufmann und Bankier italienischer Abstammung. Bei seinem Tod hinterließ er der Stadt Leipzig ein Vermögen von über 2 Mio. M. Von diesem Vermögen wurden zahlreiche Bauvorhaben, Parkanlagen und Denkmäler unterstützt. Noch heute existiert das nach ihm benannte Grassimuseum und das Alte Grassimuseum (eben das Textil-Messhaus, es beherbergt heute die Leipziger Stadtbibliothek). Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 655 Schätzwert 75-125 Glashüttenwerke Holzminden AG Holzminden / Weser, Aktie 100 RM 2.1.1941 (Auflage 150, R 6) EF Gründung 1904 als Biervertrieb vereinigter Brauereien AG mit Sitz in Dresden, die aus der Glashüttenwerke Holzminden GmbH hervorge- Los 658 Schätzwert 300-400 GOLO Schuhfabrik AG Frankfurt am Main, Aktie 100 RM 29.7.1926 (Auflage 500, R 11) EF-VF Gegründet 1921 zwecks Herstellung von Schuhen, insbesondere von Hausschuhen. Die AG Stahlstich von Ernst-Wilhelm Arnoldi (1778-1841) - dem Schöpfer der ersten beiden gesamtdeutschen Versicherungsanstalten Das alte Grassimuseum - heute die Leipziger Stadtbibliothek 54

Los 663 Schätzwert 50-100 Graz-Köflacher Eisenbahnund Bergbau-Gesellschaft Graz, Aktie 100 RM Dez. 1939 (Auflage 45439, R 4) EF Letzte Aktienemission vor der Verstaatlichung durch die Republik Österreich 1946. Gründung 1855 durch die Voitsberg-Köflach- Lankowitzer Gewerkschaft. Bis 1900 wurden eine große Zahl Kohlenbergwerke erworben, außerdem ein Kalkwerk und eine Glasfabrik. An Eisenbahnen besaß die Gesellschaft die Strecken Graz-Köflach (40 km), Lieboch-Wies (51 km) sowie 23 kleine Industriebahnen. Die Betriebsführung auf den Hauptstrecken hatte die Südbahn. Später von der ÖBB übernommen. Börsennotiz Wien und Frankfurt a.m. Los 666 Schätzwert 75-150 Große Mühle Oels AG Oels i. Schles., Namensaktie 1.000 RM Febr. 1931 (Auflage 200, R 7) EF Gründung 1922 in Breslau unter der Firma Bielschowsky-Weigert-Werke AG. 1930 Fusion mit der Landwirtschaftlichen Produkten- und Mühlenbetriebs-GmbH und Umbenennung in Große Mühle Oels AG. Los 669 Schätzwert 50-100 Grundstücks-AG am Potsdamer Platz (Haus Vaterland) Berlin, Aktie 1.000 RM April 1940 (Auflage 2000, R 5) EF Gründung 1909, bis 1911 Baugesellschaft am Potsdamer Platz, bis 1937 Bank für Grundbesitz und Handel AG. Verwaltung der der Gesellschaft gehörenden Grundstücke (Vaterland-Gebäude), in dem u.a. die Universum-Film AG mit den Kammerlichtspielen Mieter waren. Nach dem Krieg ein nutzloses Ruinengrundstück direkt an der Mauer, wurde nach der Wende das Areal mitten auf dem Potsdamer Platz Gegenstand heißester Spekulationen - schließlich kam es in den Besitz des inzwischen in Konkurs gegangenen Bauträgers Roland Ernst, der zur Erlangung des Grundstücks damals für die Haus-Vaterland-Aktien über 48.000 DM pro Stück zahlte. meinden Auerbach, Zwingenberg, Alsbach, Jugenheim, Bickenbach und Hähnlein in Gruppengaswerk Bergstraße AG und nach Aufnahme auch der Stromversorgung 1914 in Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG. Aktionäre: Die Städte Bensheim (63,1 %) und Zwingenberg (13,3 %) und die Gemeinden Alsbach (5,8 %), Bickenbach (5,1 %), Jugenheim (7,9 %), Seeheim (1,0 %) und Hähnlein (3,9 %). In dieser Struktur besteht das GGEW noch heute, macht mit ca. 150 Mitarbeitern rd. 160 Mio. Jahresumsatz und beliefert rd. 140.000 Kunden. Der Strom wird von der Heag bezogen, Ferngas von der Südhessischen Gas- und Wasser AG in Darmstadt. Bislang völlig unbekannt gewesener früher Jahrgang! Los 672 Schätzwert 300-400 Gruppengaswerk Bergstraße AG Bensheim, Aktie 1.000 Mark 1.4.1911 (Auflage nur 20 Stück, R 9), ausgestellt auf die Gemeinde Hähnlein VF Großes Hochformat mit schöner Umrahmung und Kapitälchen, Originalunterschriften. Los 664 Schätzwert 75-150 Grevener Baumwoll-Spinnerei AG Greven i.w., Aktie 1.000 Mark 15.10.1920 (Auflage 1000, R 4) EF Bereits 1855 wurde das Unternehmen gegründet, 1899/1900 Umwandlung in eine AG. Erzeugt wurden in der Dreicylinderspinnerei in Greven Rohgarne, Effektgarne und Zwirne in allen Variationen aus Baumwolle, Zellwolle und Synthetiks. Zudem wurde in Coesfeld (Westf.) als Zweigbetrieb eine Baumwollbuntweberei übernommen. In der letzten großen Textilkrise Ende der 1980er Jahre schloß auch dieser Traditionsbetrieb. Die Vermögenswerte wurden abgewickelt, 1999 dann Verkauf des AG-Mantels. Heute die GBS Asset Management AG. Seit Juli 2008 wieder börsennotiert. Los 665 Schätzwert 30-75 Griebel sche Brauerei AG Eisfeld, Aktie 100 RM Jan. 1929 (Auflage 4800, R 3) EF Gründung 1899 unter Übernahme der Exportbrauerei Gebrüder Griebel in Eisfeld mit Bierniederlage in Ilmenau. 1921 Übernahme der Brauerei zum Bergschlößchen. Außerdem zuletzt mit 74 % an der Brauhaus Sommeberg AG beteiligt. Notierte im Leipziger Freiverkehr. Großaktionär war lange Zeit die Leipziger Riebeck-Brauerei, seit Ende der 30er Jahre dann das Bankhaus Bernard Randebrock in Naumburg. Betrieb ab 1955 als VEB Eichberg Brauerei Eisfeld weitergeführt. Seit 1990 Eichberg Brauerei GmbH (1996 geschlossen). Los 667 Schätzwert 20-60 Großenhainer Webstuhlund Maschinen-Fabrik AG Großenhain, Aktie 1.000 RM März 1928 (Auflage 1200, R 3) EF Gründung 1852 durch Anton Zschille, seit 1872 AG. Herstellung und Vertrieb von Textilmaschinen, insbes. Webstühlen. 1888 Übernahme des Konkurrenzbetriebes May & Kühling in Chemnitz, welcher 1899 stillgelegt wurde. Börsennotiz Berlin und Leipzig, zuvor auch Chemnitz und Dresden. Die Firma wurde nach dem Krieg nicht verlagert. Los 668 Schätzwert 50-100 Großkraftwerk Franken AG Nürnberg, Aktie 1.000 RM Mai 1942 (Auflage 10704, R 5) UNC-EF Gründung 1911 durch die Stadtgemeinden Nürnberg und Fürth sowie die Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. 1913 Inbetriebsetzung des Dampfkraftwerks Gebersdorf. 1920-22 Ausbau einer Regnitzwasserkraft in Hausen bei Forchheim (Ofr.). Ab 1922 enge Zusammenarbeit mit der Rhein-Main-Donau AG (u.a. gemeinsame Betriebsführung der RMD-Wasserkraftwerke Kachlet und Viereth). 1958 Inbetriebnahme des Pumpspeicherwerks Happurg. 1967 Fertigstellung des Kraftwerks Franken II in Kriegenbrunn. Stromlieferungen ausschließlich an Weiterverteiler (u.a. Energie- und Wasserversorgung AG sowie Verkehrs-AG Nürnberg und die Stadtwerke Fürth) und industrielle Großkunden. Mehrheitsaktionär war lange Zeit die Stadt Nürnberg. 2001 in der E.ON Bayern AG aufgegangen. Nr. 669 Los 670 Schätzwert 30-75 Grundwert AG Hamburg, Aktie 1.000 RM 11.5.1928 (Auflage 1100, R 4) VF+ Gegründet 1927 durch die Dresdner Bank (bis 1972 mit knapp 95 % Großaktionär) zwecks Erbauung grosser Lichtspieltheater und Geschäftshäuser. Die Gesellschaft errichtete und betrieb die größten Filmtheater in Hamburg, München, Ludwigshafen, Nürnberg und Dresden. Als letztes Bauprojekt wurde 1930 auf einem 1928 erworbenen Grundstück in der Hamburger Dammtorstraße das bekannte Deutschlandhaus errichtet. 1944/45 Zerstörung sämtlicher Filmtheater bei Luftangriffen, der verbliebene Grundbesitz in Hamburg wurde durch die britische Militärregierung beschlagnahmt. 1947/48 Einbau eines Behelfstheaters im erhalten gebliebenen Foyer des Filmtheaters in Nürnberg und erneuter Ausbau des großen Konzertkaffees im Pfalzbau in Ludwigshafen, 1949/50 Umbau des Vordergebäudes des großen Lichtspieltheaters in München (Sonnenstr. 8) zu Bürozwecken. Der Grundbesitz in München wurde 1956 und der Pfalzbau in Ludwigshafen 1961 ( an die Stadt Ludwigshafen) verkauft. Der verbleibende Grundbesitz in Nürnberg sowie das Deutschlandhaus in Hamburg, Drehbahn 1 III gingen 1972 auf den Großaktionär Dresdner Bank AG über, auf den die Ges. am 31.10.1972 verschmolzen wurde. Los 671 Schätzwert 225-300 Gruppengaswerk Bergstraße AG Bensheim, Sammelaktie 10 x 1.000 Mark 1.10.1910 (Auflage nur 50 Stück, R 8), ausgestellt auf die Gemeinde Zwingenberg EF-VF Großes Hochformat mit schöner Umrahmung und Kapitälchen, Originalunterschriften. Gegründet 1886 als Gaswerk Bensheim AG, umfirmiert 1909 nach Anschluß auch der Ge- Gebäude der Gruppengas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG heute Los 673 Schätzwert 400-500 Gruppengaswerk Bergstraße AG Bensheim, Sammelaktie 10 x 1.000 Mark 1.4.1911 (Auflage nur 8 Stück, R 9), ausgestellt auf die Gemeinde Jugenheim VF+ Großes Hochformat mit schöner Umrahmung und Kapitälchen, Originalunterschriften. Bislang unbekannt gewesene Emission, nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 674 Schätzwert 225-300 Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG Bensheim, Aktie 1.000 Mark 1.4.1919 (Auflage nur 50 Stück, R 8), ausgestellt auf die Gemeinde Jugenheim EF- Großes Hochformat mit schöner Umrahmung und Kapitälchen. Los 675 Schätzwert 125-200 Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG Bensheim, Sammelaktie 10 x 1.000 Mark 1.4.1919 (Auflage nur 60 Stück, R 6), ausgestellt auf die Stadt Bensheim EF Großes Hochformat mit schöner Umrahmung und Kapitälchen. 55

sperren die Kredite, Förster muß die Zahlungen einstellen. Während des 1929 beschlossenem gerichtlichen Vergleichsverfahrens wird der Betrieb fortgeführt, der Vergleich scheitert aber erneut am Verhalten der Banken. 1931 Konkurseröffnung mangels Masse abgelehnt. Lediglich 2 unentwertete Stücke waren 1993 einmal aufgetaucht, seitdem nie mehr angeboten gewesen. Nur 10 Stück der Gründeraktie wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Fachgerecht restauriert. Los 676 Schätzwert 300-400 Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG Bensheim, Aktie 1.000 RM 1.4.1925 (Auflage nur 50 Stück, R 9), ausgestellt auf die Gemeinde Jugenheim EF- Großes Hochformat, schöne Umrahmung aus Weinlaub. Der 1925er Jahrgang war bislang vollkommen unbekannt. Los 677 Schätzwert 600-800 Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG Bensheim, Sammelaktie 10 x 1.000 RM 1.4.1925 (Auflage nur 20 Stück, R 12), ausgestellt auf die Gemeinde Jugenheim EF Großes Hochformat, schöne Umrahmung aus Weinlaub. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 678 Schätzwert 50-125 Gummiwerk Sonneberg AG Sonneberg, Aktie 1.000 RM Sept. 1927 (Auflage 150, R 5) EF+ Gründung 1925 zur Herstellung und zum Vertrieb von Gummiwaren aller Art. 1928 wurde bereits das Konkursverfahren eröffnet, 1932 ist die Firma erloschen. Los 679 Schätzwert 75-150 Gummiwerke Becker AG Heidenheim a.d.brenz, Aktie 100 RM 31.3.1943 (Auflage 2368, R 5) EF+ Fortbetrieb der 1906 von Gustav Becker gegründeten Fabrik, in der Gummiwalzen und technische Gummiwaren hergestellt wurden. Börsennotiz damals im Freiverkehr Stuttgart. 1951 Neubau einer zweiten Fabrik in der Paulstrasse, 1967 Errichtung eines Zweigwerkes in Düren. Die auf Gummiwalzen für die Papierindustrie spezialisierte Firma bewegte sich konsequenterweise auf ihre Hauptabnehmer zu und baute 1987 sogar ein Reparaturwerk in Finnland. 1991 in eine GmbH umgewandelt. Los 680 Schätzwert 125-200 H. B. Seissenschmidt AG Plettenberg i. W., Aktie 1.000 RM Juli 1942 (Auflage 210, R 8) EF Gründung bereits 1846, ab 1924 AG. Herstellung von Eisenbahnoberbaustoffen, Gesenkschmiedestücken, Preß- und Stanzteilen. 1993-95 Umstrukturierung von einer konventionellen zu einer vollautomatisierten Schmiede. Heute Automobilzulieferer. Los 681 Schätzwert 50-125 H. Brüninghaus Söhne AG Barmen, Aktie 100 RM 9.7.1927 (Auflage 2600, R 5, kpl. Aktienneudruck) EF+ Gründung 1905, Betrieb einer Weberei in Barmen-Rittershausen (Schwarzbachstr. 9/13). Der Verlust einer großen Beteiligung in Österreich als Folge des 1. Weltkrieges machte 1919 eine Kapitalherabsetzung erforderlich und schwächte die Firma dauerhaft. 1929 mußte als Folge hoher Zinslasten bei unzureichender Beschäftigung der Betrieb eingestellt werden, die AG trat in Liquidation. Los 682 Schätzwert 30-80 H. & F. Wihard AG Liebau i. Schl., Aktie 500 RM Aug. 1929 (Auflage 3000, R 5) EF Gründung 1857, AG seit 1920. Leinenweberei. Erzeugt wurden Reinleinen, Halbleinen und Mischgewebe. Los 683 Schätzwert 225-300 H. Förster & Co. AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 25.9.1918. Gründeraktie (Auflage 750, R 9) VF Großes Querformat, fast ganzflächiger Unterdruck eines Flügels mit hochgeklapptem Deckel. 1895 übernehmen die Klavierbauer Eduard Hermann Förster und Gottwerth Dimler in Leipzig die Klavierfabrik Serbser & Co. und führen sie als ohg H. Förster & Co. weiter. 1906 Aufnahme der Produktion pneumatischer Klaviere. 1908 - die Fabrik beschäftigt inzwischen 120 Arbeiter - Umzug in die neue Klavierfabrik in der Kohlgartenstr. 52 (außerdem Holzlager und -trocknung in der Comeniusstraße). 1918 Umwandlung in eine AG. 1924 scheidet Hermann Förster aus der Firma aus. Bald darauf gerät die gesamte deutsche Pianoforteindustrie, deren unumstrittenes Zentrum die Musikhauptstadt Leipzig ist, in eine existentielle Krise. Das Geschäftsjahr 1928 schließt bei Förster nach Absatzeinbrüchen mit einem hohen Verlust ab, eine Produktionsumstellung erscheint nicht möglich. Daraufhin ziehen sich die Banken aus dem Aufsichtsrat der in Leipzig börsennotierten AG zurück und Los 684 Schätzwert 300-400 H. Förster & Co. AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 29.4.1920 (Auflage 250, R 9) VF Großes Querformat, fast ganzflächiger Unterdruck eines Flügels mit hochgeklapptem Deckel. Bislang vollkommen unbekannt gewesene Emission, nur 6 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Fachgerecht restauriert. Los 685 Schätzwert 100-125 H. Förster & Co. AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 1.12.1920 (Auflage 500, R 7) VF Großes Querformat, fast ganzflächiger Unterdruck eines Flügels mit hochgeklapptem Deckel. Los 686 Schätzwert 100-125 H. Förster & Co. AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 1.12.1921 (Auflage 2000, R 8) VF Großes Querformat, fast ganzflächiger Unterdruck eines Flügels mit hochgeklapptem Deckel. Los 687 Schätzwert 100-125 H. Förster & Co. AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 28.2.1923 (Auflage 6000, R 7) EF- Großes Querformat, fast ganzflächiger Unterdruck eines Flügels mit hochgeklapptem Deckel. Auch diese Ausgabe war bis jetzt vollkommen unbekannt. Los 688 Schätzwert 75-100 H. Förster & Co. AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 10.10.1923 (Auflage 5000, R 9) EF+ Großer Flügel mit hochgeklapptem Deckel im Unterdruck. Los 689 Schätzwert 50-100 H. Maihak AG Hamburg, Aktie 1.000 RM Sept. 1938 (Auflage 400, R 5) EF+ Gründung 1885, AG seit 1910. Herstellung von Indikatoren, Mono-Gasprüfern, Dampfmessern, Manometern, Manographen, Thermometern, Hubzählern usw. In der Nachkriegszeit erlebte die Firma einen starken Aufschwung. Seit 1958 gehört die Maihak AG zum Westinghouse-Konzern, 2000 übernahm die Sick-Gruppe die Aktienmehrheit, danach Verschmelzung auf die Sick Maihag GmbH. Los 690 Schätzwert 100-175 H. W. Appel Feinkost-AG Hannover, Aktie 100 Goldmark 11.6.1924 (Auflage 4500, R 6) EF+ Breiter Zierrahmen aus Obst und Gemüse, im Unterdruck ein großer Hummer. Gründung 1879 von Heinrich Wilhelm Appel als Zucker- und Kolonialwaren-Großhandlung, ansässig zuerst im Hof des Hotel Kasten. 1886 Umzug auf das Gelände Engelbosteler Damm 72, wo 1924 ein großer Fabrikneubau errichtet wird. 1895 Übergang zum Feinkosthandel. Gründung von Zweigwerken für Marinaden und Fischkonserven in Hamburg-Altona (1911) und Lauterbach auf Rügen (1916). 1923 nach dem Tod des Firmengründers Umwandlung in eine AG. 1931 Übernahme der Krebsabteilung der Triumph-AG in Prostken/Ostpreußen.Appel stellt jetzt mit über 1.400 Mitarbeitern mehr als 1.000 Feinkostartikel her und ist das größte Unternehmen seiner Art in Deutschland. 1960 Errichtung eines Zweigwerkes in Büsum. Mitte der 60er Jahre verkauft die Familie Appel ihre Aktienmehrheit an die Südzucker, die aber das Geschäft in der Rezession nach der Ölkrise nicht in den Griff bekommt. 1975 Verkauf an die Düsseldorfer Senfund Konserven-Industrie Frenzel KG, die noch im gleichen Jahr das Werk Hannover stillegt und die Produktion der Appel & Frenzel Feinkost in ihren Werken Düsseldorf und Jülich konzentriert. 1977 Umwandlung in eine GmbH. Los 691 Schätzwert 50-125 Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG Hannover-Brink, Aktie Lit. A 10.000 Mark 8.5.1923 (Auflage 4500, R 5) VF+ Gründung 1900 als GmbH zur Ausnutzung der Erfindung des Telegraphendirektors a.d. Louis Hackethal, der eine überaus wetter- und säurebeständige Isolation für elektrische Leitungen entwickelt hatte. 1907 Umwandlung in eine AG. Dem Kabelwerk wurde außerdem ein Metallwerk für Stangen und nahtlose Rohre aus Kupfer, Messing, Aluminium und Bronze angegliedert. Bald beschäftigte die Fabrik auf ihrem 200.000 qm großen Areal in den Gemeinden Brink, Langenforth und Vahrenwald über 1.500 Leute. 1922 Übernahme der Kabel- und Metallwerke Neumeywer AG in Nürnberg, die ebenfalls gegen 1.000 Leute beschäftigten. 1930 Neubau eines Schwachstromkabelwerkes für Fernsprech- und Telegraphenkabel. Die Kupferbaisse in der Weltwirtschaftskrise zehrte 1930 alle stillen Reserven auf und erzwang 1932 eine Sanierung mit Kapitalherabsetzung. 1959 Erwerb des Zweigwerkes Kuppenheim (Baden). Börsennotiert in Berlin und Hannover, Großaktionär war zuletzt die Gutehoffnungshütte (Haniel-Gruppe). 1966 Fusion mit der ebenfalls zu GHH gehörenden Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk zur Kabel- und Metallwerke Gutehoffnungshütte AG. 1984 Sitzverlegung nach Osnabrück. Umbenannt 1989 in KM-Kabelmetall AG und 1995 in KM Europa Metal AG, nachdem die italienische SMI die Aktienmehrheit übernommen hatte. Los 692 Schätzwert 10-50 Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG Hannover-Brink, Aktie 100 RM Sept. 1928 (Auflage 24000, zuletzt noch 21304, R 2) EF Los 693 Schätzwert 600-800 Hänsel & Co. AG Forst (Lausitz) / Görlitz, Interimsschein 678.000 RM aus dem Gründungsjahr der AG 1930, verbriefte den gesamten gut 30 %igen Anteil des Aktionärs Carl Ersel (R 12) VF Mit mehrfachen Originalunterschriften von Heinrich Otto (Aufsichtsratsvorsitzender, Bank- 56

direktor aus Görlitz) und Bruno Henschke (Vorstand). Interessant an der Sammelaktie ist insbesondere, daß Nennwertveränderungen auf Grund einer Kapitalherabsetzung 1936 sowie einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln 1942 auf der ursprünglichen Urkunde selbst nachgetragen wurden. Gegründet 1923 als Haargarnspinnerei AG in Konstanz, 1925 Sitzverlegung nach Steißlingen (Baden). 1930 Fusion mit der ohg Hänsel & Co. in Forst (Lausitz), zugleich Umfirmierung in Hänsel & Co. AG und Sitzverlegung nach Forst. Der Forster Betrieb war 1908 von Bruno Henschke mit gerade einmal 26 Mitarbeitern gegründet worden zur Weiterentwicklung der Erfindung von Oswald Hänsel, Rosshaare zu einem verwebbaren Faden zu verzwirnen. 1911 zerstörte ein Großbrand das Werk, doch Henschke machte unbeirrt weiter. Die ab 1927 für das Schneiderhandwerk erscheinende Werkszeitung Hänsel-Echo erreichte bis Kriegsbeginn 1939 eine Logo der noch heute existierenden Hänsel Textil GmbH Los 694 Schätzwert 800-1000 Hänsel & Co. AG Forst (Lausitz) / Görlitz, Interimsschein 1.522.000 RM aus dem Gründungsjahr der AG 1930, verbriefte den gesamten knapp 70 %igen Anteil des Aktionärs Bruno Henschke (R 12) VF Mit mehrfachen Originalunterschriften von Heinrich Otto (Aufsichtsratsvorsitzender, Bankdirektor aus Görlitz) und Bruno Henschke (Vorstand). Interessant an der Sammelaktie ist insbesondere, daß Nennwertveränderungen auf Grund einer Kapitalherabsetzung 1936 sowie einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln 1942 auf der ursprünglichen Urkunde selbst nachgetragen wurden. Los 696 Schätzwert 75-150 Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn-Gesellschaft Blankenburg (Harz), Aktie Lit. D 1.000 Mark 1.3.1908 (Auflage 300, R 5) EF Die Konzession für die Bahn erteilte die braunschweigische Regierung am 16.4.1870 und die preußische Regierung am 8.7.1870. Die wichtigsten Strecken waren: Halberstadt-Blankenburg (18,8 km, eröffnet 1873), Blankenburg-Tanne (kombinierte Adhäsions- und Zahnradbahn mit 26,6 km, sukzessive eröffnet bis 1886) sowie Blankenburg-Quedlinburg mit Abzweig nach Thale (20,5 km, eröffnet 1907). Die wegen ihrer Steigungen sehr anspruchsvollen Gebirgsstrecken wurden von namhaften Lokomotivfabriken (u.a. Borsig) besonders gern für Versuchsfahrten genutzt. Anschlüsse bestanden in Tanne an die Südharz-Eisenbahn und in Drei-Annen-Hohne an die Harzquerbahn. Für die ständigen Erweiterungen der Bahnanlagen hatte die Gesellschaft zwischen 1874 und 1920 insgesamt 10 Anleihen aufgelegt. Großaktionär der HBE war zuletzt die Allgemeine Lokalbahn- und Kraftwerke-AG (heute AGIV). Nachdem die HBE in der Ostzone 1946 entschädigungslos enteignet worden war, wurde zur Rettung des Westvermögens 1949 der Sitz wieder nach Braunschweig verlegt, wo er bei der Gründung schon einmal war. 1975 Umwandlung in eine GmbH und Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. Heute werden die Strecken von der Connex Regiobahn GmbH betrieben. Gründung 1895. Strecken Halle-Hettstedt (50 km) und Gerbstedt-Friedeburg (10 km). 1896 Erwerb der Halleschen Hafenbahn, ferner Betrieb des Saalehafens Friedeburg und eines Lokomotivund Wagenausbesserungswerkes. Die Hafenbahn umfaßte anfangs sieben Fabrikanschlüsse. 1950 wurde selbige von der DR übernommen. Los 699 Schätzwert 40-80 Hallenbau Land und Stadt AG Magdeburg, Aktie Reihe A 100 RM 15.5.1939 (Auflage 350, R 5) UNC-EF Gründung 1922 zum Bau und Betrieb einer Halle um Ausstellungen und Versteigerungen von Vieh, landwirtschaftlichen Maschinen, Geräten und Produkten zu veranstalten. Die Halle wurde in einer Stahlbetonskelettkonstruktion errichtet. Großaktionär war zuletzt die Stadt Magdeburg. In den 50er Jahren als Sporthalle benutzt. Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz Drei Ausgaben der ab 1927 erscheinenden Werkszeitung "Hänsel-Echo" reichsweit vertriebene Auflage von 120.000 Exemplaren. Die Hänselwerke deckten jetzt mit über 2.000 Mitarbeitern die Hälfte des deutschen Bedarfs an Einlagenstoffen für Herrenund Damen-Oberbekleidung. Alleinaktionäre waren die beiden Vorstandsmitglieder Bruno Henschke (knapp 70 %) und Carl Ersel (gut 30 %). Zweigbetriebe bestanden in Franzendorf- Reichenberg im Sudetengau (Hänsel & Co.) sowie im schlesischen Langenbielau (Baumwollspinnerei Froehlich). Demontage und Enteignung machten dem Betrieb in der Lausitz ein Ende, die aus den Trümmern gegründete Hänselwerk VVEB kam nie richtig in Gang. Bruno Henschke konnte nach Hamburg fliehen und versuchte dort 1946 einen Neuanfang, 1948 ging er mit seiner Firma nach Iserlohn. Er starb 1950. Zwar wurde die Haargarnspinnerei, der Ursprung des Unternehmens, in den 1970er Jahren geschlossen, aber mit ständig neu entwickelten verstärkenden Stoffen gibt es die Hänsel-Textil GmbH mit 250 Mitarbeitern weltweit (seit 1991 als Teil der Finanzholding Kufner-Gruppe) bis heute. In Oktober 2008 feierte die Firma ihr 100-jähriges Jubiläum, ein Jahr später war der Insolvenzantrag eine bittere Zäsur, der Betrieb produziert aber weiter. Ebenso wie die nachfolgende Sammelurkunde des Firmengründers und Mehrheitsaktionärs per se ein Unikat aus dem Reichsbankschatz, nur diese zwei unterschiedlichen Urkunden hat es überhaupt je gegeben! Los 695 Schätzwert 75-175 Hafen- und Lagerhaus-AG Aken a.d. Elbe, Aktie 1.000 Mark 1.10.1899 (Auflage 373, R 5) EF Gründung 1889 zum Bau des Elbhafens Aken (genau zwischen Magdeburg und Torgau) mit Lagerhäusern, außerdem Betrieb eines Speditionsgeschäftes, Wasserumschlag, Lagerei und Getreidekonservierung. Ab 1921 Interessengemeinschaft mit dem Speditions-Verein Mittelelbische Hafen- und Lagerhaus AG Wallwitzhafen bei Dessau. Dieser Vertrag sah eine Gewinnteilung von 3/7 für Aken und 4/7 für Wallwitzhafen sowie eine wechselseitige Beteiligung von nom. RM 500.000,- vor. Heute Hafenbetrieb Aken GmbH. Fahrgastrundfahrten, Containerund Schwergutumschlag. Der Hafen wird noch heute dreimal wöchentlich von der Elbe Container Linie ECL 2000 auf der Relation Hamburg- Magdeburg-Aken-Riesa-Dresden bedient. Außerdem besteht eine Containerzugverbindung nach Bremerhaven. Los 697 Schätzwert 30-60 Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn-Gesellschaft Blankenburg (Harz), 4 % Genussrecht 100 RM März 1926 (R 7) EF Los 698 Schätzwert 10-50 Halle-Hettstedter Eisenbahn-Gesellschaft Halle (S.), Aktie 1.000 RM 1.4.1929 (Auflage 5875, R 2) UNC Schöne Zierumrandung. Mit Eisenbahnabb. im Trockenprägesiegel. Los 700 Schätzwert 50-100 Haller-Werke AG Hamburg-Altona, Aktie 1.000 RM Sept. 1939 (Auflage 2332, R 4) UNC-EF Gründung als AG 1895, hervorgegangen aus den Firmen Hopf & Co. (gegr. 1875) und Georg Haller (gegr. 1876). Bis Aug. 1938: Vereinigte Metallwaarenfabriken vormals Haller & Co., dann Haller-Werke AG. Herstellung und Vertrieb von Kochund Heizeinrichtungen, Stahl- und Grauguß. 1907 Erwerb der Eisengießerei der Herren P.L. Saurer & Co. in Torgelow, 1919 der Eisengießerei Otto Wendorf & Co. in Torgelow. 1944 Fusion mit dem Eisenwerk G. Meurer in Cossebaude. 1951 Halle-Meurer-Werke AG, 1986 Konkurs. Los 701 Schätzwert 10-50 Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-AG Hamburg, Aktie 100 RM Juli 1936 (Auflage 450000, nach tlw. Umtausch in 1.000-RM-Aktien noch 110000, R 2) EF Mit HAPAG-Flagge. Gründung 1847. Drei große Segler waren die ersten Fahrzeuge der Hamburg-Amerika-Linie, die aber bald durch Dampfschiffe ersetzt wurden. Ende des 19. Jh. war die Flotte auf über 40 Dampfer angewachsen. Befahren wurden die Linien von Hamburg nach New York, Baltimore, Philadelphia, Boston, Canada, New Orleans, von Stettin nach New York sowie von Italien nach Nr. 694 Nr. 696 Nr. 701 57

New York und nach Argentinien. Verträge sicherten der HAPAG die Beförderung der deutschen, englischen, französischen, amerikanischen und italienischen Post über den Atlantik. Bis in die 1870er Jahre von eher nur regionaler Bedeutung, doch unter Albert Ballin (1857-1918), der 1899 Generaldirektor der HAPAG wurde, entstand ein Unternehmen von weltumspannender Bedeutung. Seine absolute Blütezeit erreichte es 1914 mit einer Flotte von 1.360.000 Bruttoregistertonnen, darunter mit den Dampfern Imperator, Vaterland und Bismarck die größten Schiffe der Welt. Die Folgen des 1. Weltkrieges bedeuteten eine schwere Zäsur: Aufgrund des Versailler Vertrages musste die gesamte Flotte an die Entente- Staaten abgeliefert werden. Der Wiederaufbau war mühsam, erst mit der 1926 erfolgten Übernahme der Deutsch-Austral-, Kosmos- und Hugo-Stinnes-Linien kam die HAPAG wieder in die Reihe der größten Reedereien der Welt. 1930 kam mit dem Bremer Erzkonkurrenten, dem Norddeutschen Lloyd, ein Gemeinschaftsvertrag zustande, außerdem war die HAPAG Hauptvertreter der Deutschen Zeppelin-Reederei und Generalvertreter für die Deutsche Lufthansa AG. 1970 Fusion von HAPAG und dem 1857 gegründeten Norddeutschen Lloyd zur heutigen Hapag-Lloyd AG. Nun eine Tochter der früheren Preussag (heute TUI), tätig in den Bereichen Seeschifffahrt, Transport, Seehafenbetriebe, Reisebüros, Flugtouristik. Erst 2005 wurde diese TUI-Sparte durch Kauf der CP-Ships (Schifffahrtssparte der Canadian Pacific Railway) noch einmal kräftig gestärkt. Los 702 Schätzwert 20-60 Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-AG Hamburg, Aktie 1.000 RM Sept. 1938 (Auflage 34000, R 2) EF Mit HAPAG-Flagge. Los 703 Schätzwert 50-125 Hamburg-Bremer Rückversicherungs-AG Hamburg, Aktie (Interimsschein) 1.000 Mark 25.9.1917 (Auflage 2000, R 5) EF-VF Gegründet 1906 von der Hamburg-Bremer Feuer als Auffanggesellschaft für die Hamburg-Bremer Allgemeine Rück, die unter den Folgen der Erdbebenkatastrophe in San Francisco 1906 zusammengebrochen war. Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg. 1980 verschmolzen mit der HIR Hamburger Internationale Rückversicherungs-AG (Konzerntochter der früheren Volksfürsorge Lebensversicherung AG); die HIR wurde 1982-84 zerlegt, teilverkauft; der Restmantel ist heute als HIR eine Chilington-Tochter und im run-off-bereich tätig. Nr. 704 Los 704 Schätzwert 50-100 Hamburger Hochbahn AG Hamburg, 4,5 % Teilschuldv. 500 RM Juni 1938 (Auflage 1000, R 6) EF Gegründet 1911 durch Siemens & Halske, AEG und Emil Rathenau, bedeutender Mitinitiator war der große Albert Ballin. 32 km Hochbahn und 235 km Straßenbahn in Normalspur. Begonnen hatte die Geschichte der Straßenbahn in Hamburg bereits 1866 als Pferdebahn, Dampfbetrieb ab 1879, elektrischer Betrieb ab 1894, Eröffnung der Hochbahn 1912. Später Übernahme mehrerer Vorortbahnen und der Alsterschifffahrt. Das größte Nahverkehrsunternehmen in Norddeutschland ist bis heute börsennotiert, Hauptaktionär ist indirekt der Hamburgische Staat. Los 705 Schätzwert 30-75 Hamburger Hof AG Hamburg, Genußschein 100 RM 1.4.1932 (R 5) EF 1919 wurde der Hotelbetrieb eingestellt und die Immobilie zu einem vom Stinnes-Konzern genutzten Kontorhaus umgebaut. Den Aufsichtsratsvorsitz führte Hugo Stinnes. Später als Hamburger Hof Versicherungs-AG mit Sitz in Mülheim/Ruhr Betrieb der Schiffskasko- und Transportversicherungsgeschäfte für die Stinnes AG (VEBA-Konzern), ferner zentrale Zuständigkeit für alle Versicherungsverträge des Konzerns. Gewisse Unregelmäßigkeiten bei Provisionszahlungen und bei der Regulierung privater Versicherungsfälle leitender Mitarbeiter des Konzerns führten Ende der 90er Jahre zu einem öffentlichen Skandal. Da der traditionsreiche Name Hamburger Hof dadurch nicht mehr salonfähig war, fiel auch er nach über 100-jähriger Geschichte diesem Skandal zum Opfer. Das Gebäude selbst aber ist bis heute eine der elegantesten Ladenpassagen der Stadt. Los 706 Schätzwert 40-100 Hanauer Gummischuhfabrik AG Hanau, Aktie 1.000 RM Juni 1938. Gründeraktie (Auflage 1700, R 4) UNC Hervorgegangen aus der 1925 gegründeten ohg Hanauer Gummischuhfabrik Westheimer & Co. in Hanau, Ruhrstr. 2-4. Im Zuge einer sog. Arisierung im März 1938 in eine AG umgewandelt. Kurz danach legte im Mai 1938 ein Schadenfeuer wichtige Fabrikteile lahm. Die Fabrik wurde anschließend neu erbaut, im Jan. 1945 aber bei Luftangriffen wieder zu 2/3 zerstört. Unter der Marke Recordia wurden Turn-, Tennis-, Sport- und Phantasie-Schuhe erzeugt. Die Aktien wurden im Telefonverkehr Frankfurt gehandelt, als Großaktionär figurierte das Bankhaus August Lenz & Co., München. 1952 Vergleich mit den jüdischen Alteigentümern, wonach diesen die Aktien aus einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln von 850 TDM auf 2.000 TDM überlassen wurden. Nach Wechsel des Großaktionärs (nunmehr Industriewerke Lemm & Co. GmbH, Gusterath, Kr. Trier) 1961 umbenannt in Hanauer Gummiwerke AG. Die im gleichen Jahr durchgeführten Großinvestitionen führten zu nichts: 1964 Einstellung der Fabrikation und Liquidation der AG, die Anlagen wurden an die J. F. Schoeps & Co. GmbH Gummiwerke in Mannheim-Friedrichsfeld verkauft. Los 707 Schätzwert 150-200 Handels-AG Wien, Aktie 1.000 RM Nov. 1939 (Auflage 800, R 11) VF Die Gesellschaft entstand aus der im Jahr 1780 gegr. Firma Weiß & Grohmann, ab 1895 AG Handels-AG für Warenverkehr, später umbenannt in Handels-AG. Geschäftsansässig Concordiaplatz 1, später Wien XX, Leystr. 86, in Prag und Preßburg bestanden früher Repräsentanzen. Vertriebene Waren hauptsächlich: Knöpfe, Wolle, Seide, Zwirne, Bänder, Litzen, Seidestoffe, Krawatten, Wirkwaren, Spitzen, Galanterie-, Hartgummi und Gummiwaren, Parfümerieartikel, Lederwaren, Spiel-, Papierund Schreibwaren, in den 1950er Jahren noch erweitert um Rechen- und Schreibmaschinen, Uhren und Schirme. In Wien börsennotiert. 1971 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Bislang unbekannt gewesen, nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 708 Schätzwert 30-80 Handels-Kredit AG Berlin, Aktie Serie B 200 RM Juli 1940 (Auflage 1000, R 4) EF Gegründet 1926 als Elektrizitäts-Kredit AG, 1934 umbenannt wie oben. Finanzierung von Kauf- und Liefergeschäften auf dem Gebiet der Elektrizität und von Handelsgeschäften aller Art. 1967 Konkursverfahren, 1972 als Handels-Kredit AG i.l., Reichelsheim, erloschen. Los 709 Schätzwert 50-100 Handelsbank in Lübeck Lübeck, Aktie 1.000 RM April 1941 (Auflage 2000, R 5) UNC-EF Die älteste Lübecker Bank. Gründung 1856 als Credit- und Versicherungsbank in Lübeck, schon 1859 umbenannt in Commerz-Bank in Lübeck. 1937 Zusammenschluß mit der Lübeckischen Kreditanstalt (Staatsanstalt), 1938 Übernahme des Bankgeschäftes Alfons Frank & Co. 1940 Umfirmierung zur Handelsbank in Lübeck, um Verwechslungen mit der großen Commerzbank zu vermeiden. 1943 Verschmelzung mit dem Spar- und Vorschuß-Verein AG, Bad Schwartau. Mit 55 Geschäftsstellen die Regionalbank des Lübecker Raumes einschließlich der Kreise Stormarn, Ost-Holstein und Herzogtum Lauenburg. Börsennotiz Berlin und Hamburg. Lange war die Hansestadt Lübeck größter Aktionär, Ende der 70er Jahre kauften sich die Commezbank (über 25 %) und die Deutsche Bank (über 50 %) ein. 1988 umbenannt in Deutsche Bank Lübeck AG, 2003 nach squeeze-out der letzten Kleinaktionäre komplett in die Deutsche Bank eingegliedert. Los 710 Schätzwert 100-125 Handwerksbau AG Regierungsbezirk Merseburg Halle a. S., Namensaktie 100 RM Juli 1936 (Auflage 414, R 8) EF-VF Gründung 1936 unter Führung des Reichsstandes des Deutschen Handwerks. Los 711 Schätzwert 100-125 Handwerksbau AG Regierungsbezirk Merseburg Halle a. S., Namensaktie 200 RM Juli 1936 (Auflage 149, R 8) EF-VF Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 712 Schätzwert 120-150 Handwerksbau AG Regierungsbezirk Merseburg Halle a. S., Namensaktie 300 RM Juli 1936 (Auflage nur 96 Stück, R 9) VF Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 713 Schätzwert 50-100 Handwerksbau AG Thüringen Weimar, Namens-Aktie Serie 1 200 RM April 1937 (Auflage 1095, R 5) UNC-EF Gründung 1936 als Wohnungsbaugesellschaft des thüringischen Handwerks. Die Handwerksbau AG Thüringen, Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft, Weimar wurde bis 1990 nicht verlagert. 1992 Fortsetzung der Gesellschaft als Handwerksbau AG Thüringen Wohnungsgesellschaft, Weimar. Los 714 Schätzwert 125-200 Handwerksbau Rheinpfalz-Saar AG Kaiserslautern, Namensaktie 200 RM 4.6.1937 (Auflage 2495, R 7) VF Gründung am 28.8.1936 zum Erwerb von Grundbesitz, Bau von Häusern zum Zwecke der Vermietung. 1942 hatte die Gesellschaft einen Wohnungsbestand von 364 Wohneinheiten. 58

tern technische und chirurgische Artikel aus Gummi und gummierte Stoffe. Börsennotiz Hannover; im AR saß u.a. der Bankier L. Rothschild. In der Weltwirtschaftskrise 1929 in Liquidation gegangen. Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 715 Schätzwert 50-100 Hanfwerke Oberachern AG Oberachern/Baden, Aktie 100 RM 1.11.1942 (R 5) EF+ Gründung 1875, AG seit 1883, bis 1942 als Mechanische Bindfadenfabrik, Oberachern. Heute managt und vermietet die AG Immobilien. Los 716 Schätzwert 900-1200 Hannoversche Actien-Gummiwaarenfabrik Linden vor Hannover, Actie 1.000 Mark 25.9.1887. Gründeraktie (Auflage 250, R 12) VF Originalunterschriften. Gründung 1887 unter Übernahme des Fabriketablissements der Neue Hannoversche Gummiwaaren- und Patent-Packung-Fabrik Lennartz & Co. in Hannover-Linden (Stärkestr. 14-15). 1920 umbenannt in Mittelland Gummiwerke AG. Hergestellt wurden mit in der Spitze fast 1.000 Mitarbeitern technische und chirurgische Artikel aus Gummi und gummierte Stoffe. Börsennotiz Hannover; im AR saß u.a. der Bankier L. Rothschild. In der Weltwirtschaftskrise 1929 in Liquidation gegangen. Die Gründeraktie war bislang vollkommen unbekannt! Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Fachgerecht restauriert. Los 717 Schätzwert 600-800 Hannoversche Actien-Gummiwaarenfabrik Linden vor Hannover, Actie 1.000 Mark 1.5.1898 (Auflage 250, R 11) VF Bislang ebenfalls unbekannt gewesene Emission, nur 2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Fachgerecht restauriert. Los 718 Schätzwert 300-400 Hannoversche Actien-Gummiwaaren-Fabrik Hannover-Linden, Aktie 1.000 Mark 25.11.1919 (Auflage 1050, R 10) VF Los 719 Schätzwert 100-150 Mittelland Gummiwerke AG Hannover-Linden, Aktie 1.000 Mark 13.3.1920 (Auflage 4200, R 8) VF+ Gründung 1887 als Hannoversche Actien- Gummiwaaren-Fabrik unter Übernahme des Fabriketablissements der Neue Hannoversche Gummiwaaren- und Patent-Packung-Fabrik Lennartz & Co. in Hannover-Linden (Stärkestr. 14-15). 1920 umbenannt wie oben. Hergestellt wurden mit in der Spitze fast 1.000 Mitarbei- Los 720 Schätzwert 100-150 Mittelland Gummiwerke AG Hannover-Linden, Aktie 1.000 Mark 15.6.1921 (Auflage 2100, R 8) EF-VF Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 721 Schätzwert 100-125 Mittelland Gummiwerke AG Hannover-Linden, Aktie 1.000 Mark 8.4.1922 (Auflage 5700, R 8) EF-VF Los 722 Schätzwert 30-75 Mittelland Gummiwerke AG Hannover-Linden, Aktie 1.000 Mark 13.10.1922 (Auflage 24000, R 5) EF- Los 723 Schätzwert 20-50 Mittelland Gummiwerke AG Hannover-Linden, Aktie 1.000 Mark 15.3.1923 (Auflage 37000, R 4) EF+ Los 724 Schätzwert 20-60 Mittelland Gummiwerke AG Hannover-Linden, Aktie 1.000 Mark 13.6.1923 (Auflage 26000, R 4) UNC Los 725 Schätzwert 50-100 Hannoversche Kaliwerke AG Oedesse, Aktie 100 RM 8.5.1928 (Auflage 10500, R 5) EF Gründung 1900, Firmensitz ab 1914 in Oedesse bei Peine. Betrieben wurden Kaligruben in den Gemeinden Oedesse, Eddesse, Wendesse, Edemissen und Dollbergen. Dem Aufsichtsrat gehörte u.a. der bedeutende Bankier Dr. Arthur Salomonsohn an. 1925 Übertragung der Kaliquote auf den Aschersleben-Konzern. 1936 sind die Betriebsanlagen durch das Ersaufen des Schachtes stillgelegt worden. 1937 auf Abbruch verkauft. Los 726 Schätzwert 75-150 Hannoversche Waggonfabrik AG (Hawa) Hannover-Linden, Aktie 100 RM 15.3.1926 (R 8) EF-VF Gründung 1898 als Hannoversche Holzbearbeitungs- u. Waggonfabriken (vorm. Max Menzel und Buschbaum & Holland). Herstellung von Eisenbahn- und Strassenbahnwagen: Salon-, Speise- und D-Zug-Wagen sowie Kesselwagen auf dem 849.000 qm großen Fabrikareal gegenüber des Bahnhofs Linden-Fischerhof. 1920 Fusion mit der Zuckerfabrik Linden. Ab 1921 auch Herstellung von Dreschmaschinen und Automobil-Karosserien. Straßenbahn der Hawa, 1930 Los 727 Schätzwert 30-75 Hans Windhoff Apparateund Maschinenfabrik AG Berlin, Aktie 1.000 RM Aug. 1942 (Auflage 1500, R 3) EF Gründung 1907 als GmbH, AG seit 1915. In zwei Werken in Friedenau und Neukölln wurden produziert: Wasser- und Ölkühler für PKW, Lastwagen und Diesellokomotiven; Anlagen für Sendestationen; Wärmetauscher für Bootsmotoren; Getriebe und Lager. 1976 wieder in eine GmbH umgewandelt. Nr. 716 Nr. 862 Los 728 Schätzwert 30-80 Hansa AG Frankfurt a.m., Aktie 1.000 RM Juli 1942 (Auflage 548, R 4) EF Gründung 1921. Warenhäuser in Frankfurt a.m. (Zeil 101/105 und Leipziger Str. 51), Mannheim E 1, Hanau (Fahrstr. 36) und Pforzheim (Westl. Karlfriedrichstr. 17). Börsennotiz Frankfurt. Nach dem 2. WK Wiederaufbau des Warenhauses in Frankfurt, Zeil 90-94, 1952 Verkauf an die Hertie GmbH (heute Karstadt- Quelle). 59

Los 729 Schätzwert 50-100 Hansa-Brauerei AG Stendal, Namens-Aktie 100 Goldmark 23.12.1924 (Auflage 1700, R 3) EF Gründung 1899 als Bergbrauerei AG zu Stendal. Produktion ober- und untergäriger Biere, alkoholfreier Getränke und Eis. 1920 Übernahme der Aktien-Bierbrauerei Bürgerliches Brauhaus in Stendal, auf deren Gelände die Braustätten konzentriert wurden. Die alte Bergbrauerei wurde stillgelegt und das Grundstück an die Stadtgemeinde Stendal verkauft. Bierniederlagen (1943): Arneburg, Bismarck, Gardelegen, Goldbeck, Oebisfelde, Osterburg, Schönhausen, Tangerhütte, Tangermünde, Werben. 1950 Hansa-Brauerei Stendal, Hogrefe & Co. KG, 1955 VEB Hansa-Brauerei Stendal, 1990 Hansa-Getränke Stendal GmbH, 1990 Hansa- Brauerei Stendal GmbH, 1992 Schließung. Los 730 Schätzwert 75-150 Hansa-Brauerei AG Stendal, Namensaktie 1.000 Goldmark 23.12.1924 (Auflage 300, R 6) EF Schlosserlehrling hatte 1921 in Bremen eine Kühlerfabrik gegründet und 1924 mit dem Dreirad- Blitzkarren und dem Goliath-Transporter erste Erfolge im Automobilgeschäft gehabt. Trotz Weltwirtschaftskrise machte er auch Hansa wieder zu einem Spitzenunternehmen der Branche und stellte 1949 mit dem Borgward Hansa die erste deutsche PKW-Nachkriegs- Neukonstruktion vor. Die 1955 erschienene Isabella galt in jener Zeit als die sportlichste deutsche Limousine. Mit seinen drei Werken (Goliath, Lloyd und Borgward), in denen 19.000 Leute arbeiteten, war Borgward damals den Konkurrenten BMW und Porsche ebenbürtig. Doch in der Automobilflaute 1960/61 wurden nach einer Überprüfung der Kostenstrukturen die Banken zögerlich - am 31.1.1961 musste Borgward die Zahlungen einstellen. Ob das nötig war? Die Gläubiger wurden schließlich zu fast 100 % befriedigt, aber der Ein-Mann-Konzern des Selfmademans Borgward passte wohl nicht mehr in die Zeit - die Werke wurden demontiert und nach Mexiko verkauft, Borgward starb am 28.7.1963 an Herzversagen, als der erste Frachter voller Maschinenteile den Bremer Freihafen verließ. Los 732 Schätzwert 75-150 Hansa-Mühle AG Hamburg, Aktie 1.000 RM März 1935 (Auflage 3000, R 6) UNC-EF Gründung 1916 als Hansa-Mühle GmbH, ab 1923 Hanseatische Mühlenwerke AG, ab 1935 Hansa-Mühle AG. Herstellung und Vertrieb von pflanzlichen und tierischen Ölen, Mehl, Schrot und deren Nebenprodukten. 1965 Zusammenschluß der Hansa-Mühle AG mit den Stettiner Ölwerken zur heutigen Oelmühle Hamburg AG. Deutschnationale Verlagsanstalt AG, 1920 umbenannt wie oben, ab 1943 Deutsche Hausbücherei AG. Los 736 Schätzwert 30-75 Hartmann & Braun AG Frankfurt a.m., Aktie 200 RM 19.5.1931 (Auflage 1100, R 3) EF Gegründet 1879 von Eugen Hartmann als optische Anstalt, physikalisch astronomische Werkstätte in Würzburg. 1882 trat Wunibald Braun, der Bruder Ferdinand Brauns (Erfinder der Braunschen Röhre, Nobelpreisträger für Physik) als Teilhaber ein. 1884 erfolgte auf dessen Empfehlung die Verlegung des Betriebes nach Frankfurt-Bockenheim. Seit 1901 AG. Produktionsschwerpunkt waren elektrische Meßgeräte. Ab 1930 vollzog man den Schritt von der Meß- zur Regelungstechnik. Nach dem Krieg folgte die Entwicklung zu einem modernen Unternehmen der Meß-, Regel- und Automatisierungstechnik. 1981 ging der von der AEG seit 1968 gehaltene Aktienanteil an die Firma Mannesmann über, die Hartmann & Braun 1995 an das internationale Unternehmen Elsag Bailey Process Automation verkaufte. 1999 wurde Hartmann & Braun dann vollständig in die ABB integriert. Los 738 Schätzwert 40-100 Hartwig & Vogel AG Dresden, Aktie 1.000 RM 18.10.1932 (Auflage 3933, R 3) EF Gründung 1910. Erzeugnisse: Schokolade, Kakao, Marzipan, Konfitüren, Honigkuchen, Zukker- und Teigwaren aller Art, ferner Handel mit Tee, Kaffee und Tabakwaren, schließlich Betrieb von Verkaufsautomaten. 1950 verlagert nach Einbeck, 1951 auf die Kant Chocoladenfabrik AG, Einbeck, übergegangen. Neue Firma: Kant- Hartwig & Vogel AG, Einbeck, 1957 gelöscht. Los 739 Schätzwert 75-175 Harzer Werke zu Rübeland und Zorge Blankenburg am Harz, Aktie Lit. A 300 Mark 2.1.1879 (Auflage 6000, R 2) VF- Gründung 1870 zur Übernahme der fiskalisch braunschweigischen Berg- und Hüttenwerke mit 4 Holzkohlen-Hochöfen und Eisengießerei, Maschinenfabrik, Kesselschmiede, Eisensteingruben. Die Gesellschaft war ferner Pächter der bekannten Baumannshöhle und der damals neuentdeckten Hermannshöhle und versah diese mit elektrischem Licht. Börsennotiz Berlin. 1990 in Besitz der treuhandanstalt und Umwandlung in SKL Harzer Werke GmbH Blankenburg. 1991 Privatisierung als Harzer Werke GmbH. 1996 wurde ein Gesamtvollstreckungsverfahren eröffnet. Los 731 Schätzwert 150-250 Hansa-Lloyd Werke AG Bremen, Genüsse 100 RM Jan. 1926 (R 6) EF Großes Firmensignet im Unterdruck. Gründung 1913 als Hansa Automobilwerke AG in Varel. 1914 Übernahme der Norddeutsche Automobil- und Motoren-AG in Bremen. Lange Zeit eine der erfolgreichsten deutschen Automarken. Der Vertrieb erfolgte in 18 deutschen Los 733 Schätzwert 50-100 Hanseatenwerke AG Bremen, Aktie 100 RM Aug. 1925 (Auflage maximal 500, R 4) EF Gründung 1921. Herstellung und Vertrieb von Schokolade, Kakao und Zuckerwaren aller Art. Noch nach dem 2. Weltkrieg Produktion von Schokolade und Pralinen. Los 734 Schätzwert 75-150 Hanseaten-Werke AG Bremen, Aktie 5.000 RM Dez. 1928 (Auflage nur 80 Stück, R 6) UNC-EF Los 737 Schätzwert 200-250 Hartung AG Berliner Eisengiesserei und Gussstahlfabrik Berlin-Lichtenberg, Aktie 1.000 Mark 27.10.1920 (Auflage 1400, R 11) VF- Faksimile-Unterschrift des Deutsche-Bank-Direktors Paul Mankiewicz als AR-Vorsitzender. Erwerb und Fortbetrieb der Berliner Gussstahlfabrik und Eisengiesserei Hugo Hartung in der Prenzlauer Allee 41. Fabrikation von Gussartikeln aller Art, 1897 auch Aufnahme der Fahrräderfabrikation. Von 1913 bis 1935 Firmierung als Hartung AG Berliner Eisengießerei und Gußstahlfabrik. 1924 Erwerb der Aktienmehrheit der Eyth-Lesser Maschinenfabrik AG in Brandenburg a.h., 1936 fusionsweise Übernahme der Otto Jachmann AG Berlin-Borsigwalde (Gummi- und Kabelmaschinen, Leichtmetallgießerei) und Änderung des Firmennamens in Hartung-Jachmann AG. Großaktionär war die A.E.G. Bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. In die Umrahmung gehende Fehlstelle rechts oben (hatten beide Aktien) fachgerecht restauriert. Los 740 Schätzwert 100-175 Harzer Werke zu Rübeland und Zorge Blankenburg am Harz, 4,5 % Teilschuldv. 500 Mark 1.1.1905 (Auflage 400, R 6) EF Hansa-Lloyd-Logo Großstädten durch die G.D.A., ein Gemeinschaftsunternehmen von Hansa-Lloyd, NAG und Brennabor. 1930 auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen. Marke und Produktionsanlagen übernahm 1931 der Selfmademan und vorherige Vorstand Carl Friedrich Wilhelm Borgward, der schon zuvor mit seiner Goliathwerke Borgward & Co. GmbH die Aktienmehrheit erworben hatte. Der 1890 in Altona als Sohn eines Kohlenhändlers geborene Los 735 Schätzwert 75-150 Hanseatische Verlagsanstalt AG Hamburg, Aktie Lit. B 100 RM Juli 1938 (Auflage 100, R 6) UNC-EF Gründung 1893 als Hanseatische Druck- und Verlagsanstalt egmbh, 1917 umgewandelt in Nr. 738 Los 741 Schätzwert 100-175 Harzer Werke zu Rübeland und Zorge Blankenburg am Harz, 4,5 % Teilschuldv. 500 Mark 30.6.1920 (Auflage 400, R 6) EF 60

apparaten und Handel mit diesen. Beteiligt an der Schindler Aufzügefabrik GmbH, Berlin (40%). Niedergang nicht auf und 1970 wurde die Produktion eingestellt. Ein Zweig der Familie versuchte den Neuanfang und brachte 1972 zur Olympiade in München den Sport mit spezieller Olympiamünze heraus, als Patronenhalter wurde das Modell zu Werbezwecken u.a. an die Deutsche Bundespost geliefert. 1981 musste Kaweco endgültig schließen, doch unter Nutzung der Namensrechte werden kleinere Auflagen der Kaweco-Federhalter in edleren Materialien von Dritten bis heute vertrieben. In dieser Form ein Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. 4 Linien dauerhaft etabliert. 1951 Inbetriebnahme des elektrischen Personenaufzuges auf den Königstuhlturm. Ende der 1960er Jahre wurden auf 9 Straßenbahn- und 14 Omnibus- Linien sowie der Bergbahn Kornmarkt-Schloß- Molkenkur-Königsstuhl insgesamt ca. 35 Mio. Passagiere jährlich befördert. 2005 Zusammenschluß mit der MVV Verkehr, der Rhein-Haardtbahn und der Verkehrsbetriebe Ludwigshafen zur RNV Nahverkehr Rhein- Neckar. Los 742 Schätzwert 600-750 Hasseröder Bierbrauerei AG Wernigerode am Harz, Aktie Lit. D 1.000 RM 1.12.1929 (Auflage nur 100 Stück, aus Umtausch der früheren 50-RM- Aktien, R10) VF Gründung 1872 im Wernigeröder Stadtteil Hasserode als Brauerei Zum Auerhahn (Ursprung des bis heute benutzten Firmenzeichens, einem Auerhahn), 1882 übernahm Ernst Schreyer die Brauerei, 1896 Umwandlung in die Schreyer - sche Bierbrauerei-AG. Niederlagen in Halberstadt, Ilsenburg, Badersleben und Braunschweig. 1918 Umfirmierung in Hasseröder Bierbrauerei AG. 1950 Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft mit staatlicher Beteiligung (eine DDR-typische Regelung für Kleinbetriebe unterhalb der frühen Verstaatlichungsschwelle). 1972 als VEB Hasseröder Bierbrauerei vollständig verstaatlicht, 1980 dem VEB Getränkekombinat Magdeburg zugeordnet. Nach der Wende begann 1990 mit der Übernahme der Hasseröder Brauerei GmbH durch die Gilde- Brauerei aus Hannover eine beispiellose Erfolgsgeschichte: Durch cleveres Marketing wurde die bis dahin mit kaum 100.000 hl jährlichem Produktionsvolumen bedeutungslose Provinzbrauerei praktisch aus dem Nichts nach wenigen Jahren zur viertgrößten deutschen Premium-Pils- Marke mit einem Jahresabsatz von rd. 2,5 Mio. hl. Deshalb war Hasseröder auch das eigentliche Ziel, als der belgische Interbrew-Konzern 2003 die Gilde-Brauerei übernahm. Bisher völlig unbekannt gewesener Nennwert, nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 743 Schätzwert 75-125 Hausbau AG des Handwerks der Ostmark Arbeitseinsatz-Ges. des Reichsstandes des Deutschen Handwerks Wien, Namensaktie 1.000 RM Nov. 1940 (Auflage 500, R 6) EF Gründung 1938. Bis 1942: Arbeitseinsatzgesellschaft des Bauhandwerks der Ostmark, danach Einsatz-Gesellschaft des Reichsstandes des Deutschen Handwerks. Los 745 Schätzwert 30-75 Heerbrandt-Werke AG Raguhn i.anh., Aktie 1.000 RM 1.5.1943 (R 5) EF Gründung 1861, AG seit 1897. Bis 1936: Maschinenbau und Metalltuchfabrik. Bis 1943: Maschinenbau und Metalltuchfabrik AG vorm. Gottl. Heerbrandt, danach Heerbrandt-Werke AG. Fabrikation von gelochten Blechen, Maschinen und Apparaten (Apparate für die Zuckerindustrie, Filterrohre). 1944/45 Herstellung von Flugzeugteilen für die Junkers-Werke. Los 746 Schätzwert 400-500 Heidelberger Federhalter-Fabrik Koch, Weber & Co. AG Heidelberg, Aktie 20 RM Jan. 1925 (Auflage 10000, R 11), ohne Gültig- Überstempleung von 1928 VF Die Heidelberger Federhalterfabrik im Norden von Handschuhsheim (Dossenheimer Landstr. 98) wurde 1883 gegründet, 1921 wandelten die Besitzer Heinrich Koch und Rudolph Weber die Firma in eine AG um. Mit den Marken Kaweco und Perkeo machten sie Heidelberg zum Zentrum der deutschen Füllhalterindustrie. Die Sicherheitshalter, bei denen die Feder zum Schreiben aus dem Schaft herausgedreht wurde, waren zunächst mit Federn aus US-amerikanischer Produktion ausgestattet, nach dem 1. Weltkrieg wurde eine eigene Produktion von Goldfedern aufgebaut. Kaweco stellte ferner Füllbleistifte, Tinten, Lederetuis und einen der weltweit ersten Filz- und Röhrchenschreiber her, beschäftigt waren über 200 Mitarbeiter. Nach der Hyper-Inflation kam die in Frankfurt/Main börsennotierte AG in Schwierigkeiten, eine 1928 versuchte Sanierung schlug fehl, 1929 in Konkurs gegangen. Nach Übernahme durch die Badische Füllfederfabrik Worringen u. Grube in Wiesloch wurden ab 1930 die ersten Kolbenfüllhalter gefertigt und unter den Namen Dia, Elite, Kadett, Carat und Sport vermarktet. Nach kriegsbedingten Störungen wurde unter Leitung von Friedrich Grube 1947 die Produktion wieder voll aufgenommen, 1950 wurde wieder der alte Beschäftigtenstand von 230 Mitarbeitern erreicht. Friedrich Grube starb 1960, seine Witwe und die Söhne hielten den Los 747 Schätzwert 400-500 Heidelberger Federhalter-Fabrik Koch, Weber & Co. AG Heidelberg, Aktie 20 RM Jan. 1925 (Auflage 10000, nach Kapitalschnitt 1928 noch 3000, R 11), umnummeriert und mit Überstempelung Gültig geblieben... VF Von diesem wie auch dem folgenden Stück lagen jeweils nur 2 Exemplare im Reichsbankschatz. Los 748 Schätzwert 400-500 Heidelberger Federhalter-Fabrik Koch, Weber & Co. AG Heidelberg, Aktie 100 RM Jan. 1925 (Auflage 3000, nach Kapitalschnitt 1928 noch 700, R 11), umnummeriert und mit Überstempelung Gültig geblieben... VF ler Olympiamünze heraus, als Patronenhalter wurde das Modell zu Werbezwecken u.a. an die Deutsche Bundespost geliefert. 1981 musste Kaweco endgültig schließen, doch unter Nutzung der Namensrechte werden kleinere Auflagen der Kaweco-Federhalter in edleren Materialien von Dritten bis heute vertrieben. Los 749 Schätzwert 100-200 Heidelberger Straßen- u. Bergbahn AG Heidelberg, Aktie 100 RM Okt. 1935 (Auflage 2050, kpl. Aktienneudruck nach Sanierung, R 5) UNC-EF Gründung 1887 unter Übernahme der seit 1885 bestehenden Heidelberger Straßen- und Bergbahn-Gesellschaft Leferenz & Co. Am 13.5.1885 wurde die erste Pferdebahn zwischen Hauptbahnhof und Marktplatz eingesetzt. 1890 Eröffnung der Drahtseil- und Zahnradbahn Kornmarkt-Schloß-Molkenkur (1907 elektrifiziert und um die Bergbahn Molkenkur- Königstuhl erweitert). 1902 auf den Straßenbahnlinien Umstellung von Pferdebahn- auf elektrischen Betrieb. Die erste Einrichtung von Omnibuslinien 1905 war ein Fehlschlag: Schon 1906 wurden die beiden Linien wieder eingestellt und die Omnibusse zu Lastwagen umgebaut, die beim Bau der oberen Bergbahn zum Einsatz kamen. 1923 Übernahme aller der Stadtgemeinde Heidelberg gehörenden Bahnen und Betriebseinrichtungen. 1928 erneuter Einsatz von Omnibussen im Linienverkehr, doch auch dieser Versuch mißlingt: Die Busse werden anschließend für Vereins- und Ausflugsfahrten verwendet, woraus sich bei der HSB ein eigenes Reisebüro entwickelt. 1939 zudem Übernahme der Vertretung des Mitteldeutschen Reisebüros und des Norddeutschen Lloyd. 1945 Kauf der Straßenbahn Walldorf-Wiesloch von der Stadtgemeinde Walldorf. Erst 1948 wird im dritten Anlauf der Omnibusbetrieb auf Los 750 Schätzwert 30-75 Heinemann s Büstenfabrik AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Febr. 1923 (Auflage 32300, R 4) Kpl. Kuponbogen anhängend. EF Gründung 1921 unter Übernahme des Aktienmantels der Berliner Papier-Teppich AG. Fabrik in der Kurstr. 51, später Landsberger Straße, hergestellt wurden Konfektions- und Dekorationsutensilien, Schaufenstergestelle, Ladeneinrichtungen. Bedeutendes Unternehmen mit Filialen in Leipzig, Hamburg, Kopenhagen, Prag, Amsterdam, Budapest, London und Helsinki. Börsennotiz Hamburg. Los 751 Schätzwert 30-80 Heinrich Kaufmann & Söhne Indiawerk AG Solingen, Aktie 1.000 RM 30.1.1928 (Auflage 950, R 3) EF Gegründet 1927. Firma bis 16.1.1928 Westdeutsche Stahl- und Metallwaren AG, dann bis 12.10.1932 Heinrich Kaufmann & Söhne, Indiawerk AG, danach Grundstücks-AG Solingen Rheinstraße. Los 752 Schätzwert 120-150 Heinroth & Wichmann AG Halle (Saale), Aktie 1.000 Mark 6.9.1923 (Auflage 20000, R 10) VF+ Gegründet 1923. Erwerb und Fortführung gleichnamiger Firma. Handel mit und Anbau von Getreide, Futter und Düngemitteln, Betrieb von Sämereien, An- und Verkauf landwirtschaftlicher Betriebe. 1924 in Liquidation. Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 744 Schätzwert 30-80 Hebezeug & Motorenfabrik AG Karlsruhe-Bulach, Genußschein 15.12.1926 (R 3) EF Gegründet 1921 als Labor Apparatebau AG mit Sitz in Berlin-Tempelhof. Bau von Starkstrom- Nr. 746 Nr. 749 61

Nr. 752 fen und Kühlschränken. Angesichts des nicht mehr zeitgemäßen Produktionsprogramms mußte der Betrieb mit zuletzt kaum mehr als 100 Mitarbeitern 1972 schließen, 1975 erlosch die AG. Nr. 758 Los 762 Schätzwert 75-150 Herrenmühle vormals C. Genz AG Heidelberg, Aktie 1.000 RM 17.10.1933 (Auflage 420, R 6) EF Los 753 Schätzwert 75-150 Henninger-Bräu AG Frankfurt a.m., Aktie 1.000 RM 3.5.1943 (Auflage 1000, R 5) EF Gründung 1881 unter Übernahme der seit 1869 bestehenden Henninger schen Brauerei in Sachsenhausen. Wegen Kapitalzusammenlegung 1888 Neuausgabe der Aktienurkunden. 1920 nach Fusion Umfirmierung in Brauerei Henninger-Kempff-Stern AG, seit 1935 Henninger-Bräu AG. Weiter übernommen wurden die Cerveceria Bieckert S.A. in Buenos Aires (1958), die Cerveceria Schneider S.A. im argentinischen Santa Fé (1959), die Brauhaus Nürnberg J. G. Reif AG (1960), die Kreuznacher Brauhaus Ph. Nicolay KG (1961), die Union- Brauerei in Groß-Gerau und die Engelbräu Heidelberg (1966), die Aktienbrauerei-Bürgerbräu AG in Ludwigshafen (1968), die Eichbaum- Werger-Brauereien AG in Worms (1970) und die Germania-Brauerei AG in Wiesbaden (1972 von Binding). Mit einem Jahresausstoß von über 2 Mio. hl die größte Braustätte Deutschlands. 2001 Verkauf der Marken- und Vertriebsrechte der Marke Henninger an die Binding-Brauerei AG, 2002 wird aus der Gruppenholding Binding-Brauerei AG die Radeberger Gruppe AG. Los 754 Schätzwert 30-75 Herdfabrik Delligsen AG Delligsen, Aktie 100 RM Jan. 1934. Gründeraktie (Auflage 2000, R 5) EF Gründung Ende 1933 durch die Anleihegläubiger der 1931 in Konkurs gegangenen Maschinen- und Fahrzeugfabriken Alfeld-Delligsen AG (gegr. 1899 als Bernburger Maschinenfabrik, Sitzverlegung 1915 nach Alfeld und 1923 nach Hannover; Fabrikationsprogramm: Maschinen für die Papier- und Chemieindustrie, Herde, Öfen, Waggons). Die ursprünglich 1904 eröffnete Herdfabrik Delligsen verfügte auch über ein Emaillierwerk, eine Graugießerei und eine Vernickelung. Die nach dem Einmarsch der Alliierten 1945 stillgelegte Fabrik fiel der Demontage zum Opfer, lief aber schon Ende 1946 wieder mit voller Kapazität. Die in Hannover börsennotierte AG wurde 1959 insolvent (Eröffnung des Vergleichsverfahrens). Los 755 Schätzwert 50-125 Herdfabrik und Eisengießerei AG Herne i.w., Aktie 1.000 Mark Mai 1923. Gründeraktie (Auflage 6200, nach Kapitalumstellung 1924 noch 4650, R 5) EF 1897 gegründet, seit 1922 AG. Herstellung und Verkauf von Kochherden (Kohle-, Gas- u. Elektroherde), außerdem Herdöfen und Gaskocher. Nach dem Krieg auch Produktion von Ölö- Los 756 Schätzwert 50-125 Heringsfischerei Dollart AG Emden, Aktie 1.000 Mark Juli 1921 (Auflage 600, R 5) EF Seefischfang mit 5 Segel- und 2 Dampfloggern, vier Schiffe gingen im 1. Weltkrieg verloren. Betriebs- und Verwaltungsgemeinschaft mit der Emder Heringsfischerei und der Großer Kurfürst Heringsfischerei, mit denen gemeinsam 1930/31 auch die Flotte der Glückstädter Fischerei AG übernommen wurde. 1944 Totalbombenschaden, 1947 Beginn der Wiederaufbauarbeiten. 1950 Verschmelzung mit der Großer Kurfürst Heringsfischerei AG. 1961 in eine GmbH umgewandelt. Los 757 Schätzwert 150-200 Hermann Köhler AG Altenburg, Aktie 100 RM 9.12.1929 (Auflage 6800, R 10) EF- Gründung 1921. Herstellung von Nähmaschinen. 1923 Angliederung der Möbelfabrik AG Pößneck. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig. 1945 Fusion der Firmen Hermann Köhler AG, Dietrich & Co. und Winselmann zum Nähmaschinenwerk Altenburg. Nach der Verstaatlichung in der DDR VEB Nähmaschinenwerk Altenburg, nach der Privatisierung 1990 ALTIN Nähtechnik GmbH. Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vesta der Vesta-Nähmaschinenwerke, 1871 in Altenburg gegründet von Leopold Oskar Dietrich, Hermann Köhler und Gustav Winselmann Los 758 Schätzwert 150-200 Hermann Köhler AG Altenburg, Aktie 20 RM 9.8.1934 (Auflage 1000, R 10) EF- Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 759 Schätzwert 80-100 Hermann Levin GmbH Göttingen, 4 % Genußrechtsurkunde 100 RM April 1926 (R 10) VF Original signiert. Wollmanufaktur, gegründet 1837 von Hermann Levin und August Böhme. Die Levinsche Tuchfabrik entwickelte sich zum größten Unternehmen der Stadt vor dem 1. Weltkrieg. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 760 Schätzwert 50-100 Hermes Kreditversicherungsbank AG Berlin, Namensaktie 100 RM 25.6.1928 (Auflage 10000, R 3) EF Gründung der Hermes Kreditversicherungsbank AG 1917 in Berlin (1937 Umfirmierung Hermes Kreditversicherungs-AG) als Spezialgesellschaft für Kredit-, Kautions- und Vertrauenschadenversicherung. 1924 Fusion mit der Merkur-Kreditversicherungsbank AG in Stuttgart. 1926 machte sich das Deutsche Reich durch Übernahme weitgehender Haftungen für Exportgeschäfte zum Träger der neugeschaffenen deutschen Ausfuhr- Kredit-Versicherung. Mit der Durchführung wurden der Hermes und die damals noch bestehende Frankfurter Allgemeine Versicherungs-AG betraut (letztere verkaufte ihre Kreditversicherungssparte dann 1929 an den Hermes). 1949 Errichtung eines Zweitsitzes in Hamburg, wo seitdem und bis heute die Unternehmensleitung sitzt. Im gleichen Jahr erhielt der Hermes auch das Mandat der Bundesregierung für die Bearbeitung der neugeschaffenen Ausfuhr-Garantien des Bundes. Mehrheitsaktionär des in München und Berlin börsennotierten Hermes war jahrzehntelang die Münchener Rück. Die Allianz-Versicherung, die schon immer eine Schachtelbeteiligung besessen hatte, baute diese zuletzt zur Mehrheit aus und drängte die letzten freien Aktionäre 2002 per Sqeeze-Out heraus, danach Namensänderung auf einheitlichen Konzernnamen Euler- Hermes Kredtitversicherungs-AG. Los 761 Schätzwert 50-100 Herrenmühle vormals C. Genz AG Heidelberg, Aktie 100 RM 17.10.1933 (Auflage 3300, R 4) EF Die Ursprünge der Herrenmühle als Wassermühle am Neckar reichen bis ins 14. Jh. zurück. AG seit 1897. Die Getreide-Mühle arbeitete bis 1926 mit Dampf, dann wurde auf elektrischen Betrieb umgestellt. Der Betrieb wurde bis zuletzt ständig modernisiert und erweitert, war aber am Ende kaum noch rentabel. Deshalb zog der Großaktionär Berliner Handels-Gesellschaft (später BHF-Bank) die Reißleine: 1962 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt und die AG 1964 aufgelöst. Los 763 Schätzwert 30-75 Hildebrandsche Mühlenwerke AG Böllberg bei Halle a.s., Aktie 1.000 RM Aug. 1929 (Auflage 800, R 4) EF Gründung 1888 unter Übernahme eines schon seit altersher bestehenden früher fiskalischen Mühlenbetriebes. Betrieb von Getreidemühlen und Getreidehandel. 1908 Zukauf der Stadtmühle in Halle. Börsennotiz Berlin und Halle/Leipzig. Los 764 Schätzwert 225-350 Hirschberger Thalbahn Hirschberg i. Schlesien, Actie 1.000 Mark Sept. 1913 (Auflage 500, R 6) EF Gegründet 1902 für den Betrieb der Straßenbahnstrecken Bahnhof Hirschberg - Cunnersdorf - Herischdorf - Warmbrunn - Hermsdorf, Warmbrunn - Giersdorf Bächteltalweg, Bahnlänge 19,15 km, Spurweite 1 m, oberirdische Stromzuführung, eigene elektrische Zentrale. Die Ges. war seit 1932 eine Tochterges. der Elektrizitäts-AG vorm. W. Lahmeyer & Co. 1937/38 wurde die Ges. an die Niederschlesische Elektrizitäts-AG und die Reichselektrowerke verkauft. Nach Kriegsende fuhr die Straßenbahn unter der polnischen Bezeichnung Kolej Elektryczna w Jeleniej Górze wieder. Bis 1969 fuhr die elektrische Bahn von Hirschberg nach Bad Warmbrunn. Nr. 765 62

Los 765 Schätzwert 20-60 Hochtief AG für Hoch- und Tiefbauten vorm. Gebr. Helfmann Essen, Aktie 100 RM 20.2.1926 (Auflage 8400, R 2) EF Gründung 1896 unter Übernahme der Fa. Gebr. Helfmann, Frankfurt am Main, unter dem Namen AG für Hoch- u. Tiefbauten vorm Gebr. Helfmann. 1924 Namensänderung in Hochtief AG für Hoch- u. Tiefbauten, vorm Gebr. Helfmann. Hochtief ist heute der größte deutsche Baukonzern. Los 773 Schätzwert 180-250 Hohenlimburger Kleinbahn-AG Hohenlimburg, Namensaktie 1.000 RM März 1938 (Auflage 195, R 6) EF Gründung 1898. 1000-mm-Schmalspurbahn von Hohenlimburg DB nach Hohenlimburg- Nahmertal (3,3 km). Letzte Großaktionäre waren Krupp und Hoesch. Bahnverkehr 1983 eingestellt, 1985 umgewandelt in eine GmbH. Ausgetsellt auf die Vereinigten Stahlwerke AG. Los 766 Schätzwert 125-200 Hofbrauhaus Coburg AG Coburg, Aktie 100 RM 30.9.1941 (Auflage 1500, R 6) UNC-EF Die erste bayerische Aktienbrauerei wurde 1858 als Coburger Bierbrauerei AG gegründet. 1912 Umbenennung in Hofbrauhaus Coburg AG. Mit der Teilung Deutschlands 1945 wurde die Innerdeutsche Grenze bis vor die Tore Coburgs gelegt, wodurch dem Unternehmen das Hauptabsatzgebiet entzogen wurde. 1950/51 gelang es der Brauerei, den Bierabsatz mit der Einführung des Spezialbieres Coburger Grenzfürst wieder zu steigern. Hauptaktionär war die Paulaner-Salvator-Thomasbräu AG, München, mit der das Unternehmen 1980/82 einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abschloss. 1993 Umbenennung in Hofbrauhaus Coburg Verwaltungs-AG. 1997/98 Verschmelzung mit dem Hauptaktionär. Los 767 Schätzwert 75-175 Hofbrauhaus Hanau vorm. G. Ph. Nicolay AG Hanau, Aktie 1.000 RM Jan. 1942 (Auflage 450, R 5) EF Bei der Gründung wurde das seit 1814 bestehende G. Ph. Nicolay Hofbrauhaus Hanau übernommen. Brauerei, Mälzerei und Limonadenfabrik. Der jährliche Absatz lag ziemlich konstant bei 60.000 hl. 1944/45 durch wiederholte Luftangriffe schwer beschädigt, erst 1946 konnte der Brauereibetrieb wieder beginnen. 1962 Einstellung der Herstellung alkoholfreier Getränke. 1969 Verpachtung der Brauerei in der Hauptbahnhofstr. 22/24 an den Großaktionär Binding. 1972 mit der Binding-Tochter Mainzer Aktien-Bierbrauerei verschmolzen. "Haus zur Hanse" - Hofbrauhaus Wolters ca. 1890-1900 Herzogs von Braunschweig bereits 1627 gegründet. Der Stammsitz in der Güldenstraße, heute das Wirtshaus zur Hanse, ist eines der wenigen vom Krieg verschonten prachtvollen Fachwerkhäuser der Stadt (1998 haben wir in diesen Traditionsräumen übrigens die herrliche Textil-Sammlung Greissinger versteigert). Die Bierbrauerei Balhorn (gegr. 1763 in der Broitzemer Straße) wurde 1887 eine AG. 1920 fusionierten beide zur Hofbrauhaus Wolters und Balhorn AG (der Zusatz und Balhorn fiel 1940 weg). Der Braubetrieb wurde am heutigen Standort an der Wolfenbütteler Straße konzentriert. Börsennotiz Braunschweig, ab 1934 Hannover. Nach dem Krieg verkaufte die Erbengemeinschaft Dr. Wolters die Aktienmehrheit an die Gilde-Brauerei in Hannover, zu deren Konzern Wolters heute gehört. Der belgisch-brasilianische Braukonzern InBev (zuvor Interbrew), der Gilde 2003 übernahm, hatte kein Interesse an der Marke Wolters. Die Brauerei wurde 2006 an regionale Interessenten und ehemalige Mitarbeiter verkauft, die AG firmierte zwecks Liquidation in HBW Abwicklungs AG um. Los 769 Schätzwert 275-450 Hofer Bierbrauerei AG Deininger-Kronenbräu Hof, Aktie 1.000 Mark 17.1.1905. Gründeraktie (Auflage 1000, R 7) VF Entstanden 1905 durch Zusammenlegung der beiden Privatbrauereien Wilh. Deininger (gegr. 1854) und Kronenbräu, Hagenmüller und Hick (gegr. 1888). Spezialitäten: Deininger Edelpils, Hofquell, Hofator und Krona Malztrunk. Bis 1944 und auch ab 1950 wurden immer gute Dividenden gezahlt. 1975 Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Ersten Kulmbacher Actienbrauerei AG, die 1995 fast 97 % der Aktien besaß. Los 770 Schätzwert 225-350 Hofer Bierbrauerei AG Deininger-Kronenbräu Hof, Aktie 1.000 Mark 10.12.1921 (Auflage 1000, R 7) EF-VF Los 771 Schätzwert 75-150 Hoffmann s Stärkefabriken AG Bad Salzuflen, Aktie 300 RM Mai 1928 (Auflage 14200, R 6) EF-VF Mit dem sich das Pfötchen leckenden Kätzchen. Werksgründung 1850, AG seit 1887. Herstellung von Stärke- und Nährmitteln, Haushaltsund Körperpflegeprodukten; jahrzehntelang bekanntestes Produkt war Hoffmann s Gardinenweiß. 1993 Übernahme durch die britische Chemiefirma Reckitt & Colman plc, Umbenennung in Reckitt & Colman Deutschland AG und Sitzverlegung nach Hamburg. 2001 Fusion mit der alteingesessenen Mannheimer Chemiefirma Benckiser GmbH, Umfirmierung in Reckitt Benckiser Deutschland AG und Sitzverlegung nach Mannheim. Los 772 Schätzwert 40-100 Hoffmann s Stärkefabriken AG Bad Salzuflen, Aktie 1.000 RM März 1938 (Auflage 3939, R 3) EF Vignette mit dem sich die Pfötchen leckenden Kätzchen. Los 774 Schätzwert 50-125 Hohlglashüttenwerke Ernst Witter AG Unterneubrunn, Aktie 5.000 RM 23.5.1925 (Auflage 120, R 6) EF Gründung 1906. Betrieb der Glashüttenwerke der Firma Ernst Witter in Unterneubrunn i.thür. Haupterzeugnisse: Verpackungs- und sonstiges Behälterglas, weiße Flaschen. 1907 Errichtung der Filiale Bedheim. 1918 Erwerb der Arno Edm. Kaempfe schen Hohlglasfabrik in Oelze (Thür.). Die Filiale Arno Edm. Kaempfe wurde später an die Mitteldeutsche Hohlglasindustrie, Hermann Bulle, Altenfeld (Thür.) verpachtet. Los 775 Schätzwert 125-200 Holländische Tabakfabrik Oranien AG Emmerich, Aktie 1.000 RM Jan. 1941 (Auflage 100, R 6) EF Gründung 1922 in Frankfurt a.m. 1936 Sitzverlegung nach Emmerich. Zweigfabrik von J. & A.C. van Rossem Tabakfabriken Rotterdam (die 1755 mit einer Kaffeebrennerei starteten). Los 776 Schätzwert 50-150 Holsten-Brauerei Altona, Aktie 1.000 Mark von 1918 (Auflage 800, R 7) EF Gründung 1879. Bis 1925 erwarb die Gesellschaft zehn weitere Brauereien. Die Übernahmen wurden überwiegend durch den Verkauf von Grundstücken finanziert, die nach Zusammenlegung der Braustätten nicht mehr be- Los 768 Schätzwert 125-200 Hofbrauhaus Wolters AG Braunschweig, Aktie 600 RM 3.1.1942 (Auflage 5000, R 6) EF Das Unternehmen hat zwei Wurzeln: Das Hofbrauhaus selbst wurde mit Genehmigung des Nr. 769 Nr. 799 63

nötigt wurden. Gebraut wurde schließlich nur noch in Altona, Neumünster und Kiel. Dass Holsten bereits in den 40er Jahren nahezu Hektoliter-Millionär war, unterstreicht die schon damals große Bedeutung dieser Brauerei. Holsten-Bier wird heute in Lizenz auch in Großbritannien, Ungarn, Nigeria, Namibia, China und Paraguay produziert. Zur Holsten-Brauerei gehören auch die 1888 gegr. Feldschlößchen AG, Braunschweig und die 1904 gegr. Lüneburger Kronen-Brauerei, Lüneburg. Hotel Europäischer Hof in Baden Baden mitbrachte) umbenannt 1941 in Hotel AG und 1951 in A. Steigenberger Hotelgesellschaft KGaA. 1949 pachtweise Übernahme des Badhotels Badischer Hof in Baden Baden, 1950 Erwerb eines 50 %igen Anteils an Ritter s Park Hotel in Bad Homburg v.d.h. (1956 vollständig übernommen), 1952 Erwerb der Aktienmehrheit der Feist-Belmont schen Sektkellerei AG in Frankfurt/Main (1965 wieder verkauft), 1953 Anpachtung des Park Hotels in Düsseldorf, 1955 Erwerb des Palasthotels Mannheimer Hof in Mannheim, 1956 Erwerb des Grandhotels Axelmannstein sowie Pachtung der Kurhausbetriebe in Bad Reichenhall, 1957 Inbetriebnahme des Hotels Graf Zeppelin in Stuttgart, 1958 Erwerb von 95 % der Aktien der Hotel Duisburger Hof AG sowie Anpachtung des Kurhaus-Hotels in Bad Kissingen vom Freistaat Bayern. 1964 Anpachtung des Insel-Hotels in Konstanz vom Land Baden-Württemberg, 1965 Anpachtung des Kurhotels, des Sanatoriums und der Kurhausgaststätten in Bad Neuenahr, 1967 Bau des Flughafenhotels in Frankfurt/Main. So wurde Steigenberger bis Ende der 60er Jahre zum bedeutendsten deutschen Hotelunternehmen. 1985 Ausgliederung des wertvollen Immobilienbesitzes und Umwandlung in die Steigenberger Hotels AG als reine Betriebsführungsgesellschaft. Los 782 Schätzwert 50-100 Hübler & Co. AG Riesa a.d.elbe, Aktie Lit. B 100 RM 23.2.1925 (Auflage 6000, R 5) EF Gründung 1923 zur Fortführung des Mühlenwerks von Hübler & Co. 1938 Umfirmierung in Mühlenwerke Hübler & Co. AG. Ein großer Kunde war die 1914 von den Konsumgenossenschaften gegründete Teigwarenfabrik in Riesa, später die größte Nudelfabrik der DDR. 1949 enteignet und als VEB fortgeführt. Nach der Wende 1990 wurde in Riesa das Kraftfutterwerk als viertes Zweigwerk der Muskator- Werke in Düsseldorf weitergeführt. auch sehr starker Position in Russland sowie Niederlassungen u.a. in Berlin, Halle, Hannover, Stettin und Nürnberg. 1917 Umfirmierung in HUTA Hoch- und Tiefbau AG. 1946 Sitzverlegung nach Hannover. 1962 Erwerb der Willy Christiansen KG in Schleswig und der E. Hegerfeld Industriebau KG in Essen, mit denen 1967 zur HUTA-HEGERFELD AG fusioniert wird, gleichzeitig Sitzverlegung nach Essen. Großaktionäre waren zu der Zeit das Bankhaus Bass & Herz, Frankfurt/M. und das Bankhaus I. D. Herstatt KGaA, Köln. Anfang der 70er Jahre verkauften diese Privatbanken jeweils mehr als 25 % an die ADCA und den Kölner Bau-Tycoon Dr. Renatus Rüger. 1985 Konkurs. Los 777 Schätzwert 30-75 Holz AG Magdeburg, Aktie 5.000 Mark Okt. 1923. Gründeraktie (Auflage 14000, R 5) Kpl. Kuponbogen anhängend. EF Gründung 1923 zum Zwecke des Holzhandels. Fa. 1929 erloschen. Los 778 Schätzwert 50-100 Holz- u. Kartonagenindustrie-Garagen-AG Sebnitz, Aktie 1.000 RM Juli 1938 (Auflage nur 120 Stück, R 5) EF Gründung 1922 als Holz- und Kartonagenindustrie, ab 1938 Holz- u. Kartonagenindustrie- Garagen-AG. Herstellung von und Handel mit allen Waren, die mit Holz oder Pappe in Verbindung stehen, Betrieb einer Großgarage, Unterhaltung von Tankstellen, Handel mit Autoölen, Fetten und Reifen. 1995 aufgelöst. Los 780 Schätzwert 20-60 Hotzenplotzer Zuckerfabriks-AG Oberglogau O/S., Aktie 1.000 RM 24.8.1939 (Auflage 2400, R 2) EF Gründung 1858 in Hotzenplotz in Oberschlesien. Zweigwerke in Ober-Glogau und Zülz (Preuß.-Schlesien). 1939 Anpassung der Satzung an das deutsche Aktienrecht und Kapitalumstellung von Kronen auf RM. Großaktionär war damals die Südzucker in Mannheim. Los 783 Schätzwert 25-125 Hüttenwerke C. Wilh. Kayser & Co. AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Dez. 1919 (Auflage 2000, R 6) EF Großformatig, tolle Zierumrandung und schöner Unterdruck. Gründung schon 1861 als C. Wilh. Kayser, Ahlemeyer & Co. in Berlin-Moabit als Metallhüttenwerk zur Verhüttung von Gold-, Silber- und Bleirückständen, AG seit 1911. 1906 Errichtung einer neuen Fabrik in Oranienburg (Kupfer-, Bleiund Zinnhütte). 1913-16 Bau einer zweiten Fabrik in Lünen bei Dortmund. 1929 Fusion mit der Hüttenwerk Niederschöneweide AG. 1948/49 entschädigungslose Enteignung der Werke Oranienburg und Niederschöneweide sowie der Aluminiumschmelze in Schönebeck bei Magdeburg. 1955 Sitzverlegung nach Lünen i.w., wo die Ges. eine Sekundär-Kupferhütte betreibt. Bis 2003 börsennotiert, dann drängte der Großaktionär (Norddeutsche Affinerie, Hamburg) den Streubesitz per squeeze-out heraus. Los 786 Schätzwert 600-750 HUTA Hoch- und Tiefbau-AG Breslau, VZ-Aktie 50 x 200 RM März 1928 (Interimsschein, R 12), ausgestellt für die Dresdner Bank Filiale Breslau VF Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften. Es waren überhaupt nur 70 VZ- Aktien begeben, verbrieft in einer 50er-Sammelurkunde von 1928 und einer 20er-Sammelurkunde von 1942. Rückseitig Dividendenzahlungsvermerke 1928-1943. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Fachgerecht restauriert. Los 779 Schätzwert 75-150 Hotel AG Frankfurt a. M. Frankfurt am Main, Aktie 1.000 RM Juli 1942 (Auflage 2600, R 6) EF Die Gesellschaft erwarb bei ihrer Gründung im Jahr 1899 das Hotel Frankfurter Hof von der 1874 gegründeten Frankfurter Hotel-AG. Der Hotelbetrieb umfaßte auch eine Lohnwäscherei, eine Weingroßhandlung und eine Abteilung für Zigarrenhandel. 1910 wurde außerdem am Bahnhofsplatz der Englische Hof gepachtet (der Name war am Vorabend des 1. Weltkrieges nicht mehr opportun, deshalb umbenannt in Hessischer Hof ). Die Aktien notierten an der Frankfurter Börse. Nach Übernahme der Aktienmehrheit durch Albert Steigenberger (wobei Steigenberger das von ihm 1930 erworbene Los 781 Schätzwert 100-150 Houbenwerke AG Aachen, Aktie 1.000 Mark 1.4.1923 (Auflage 34600, R 8) UNC-EF Das schon seit 1793 bestehende Unternehmen wurde 1907 in die Houben Sohn Carl AG umgewandelt, 1916 Umfirmierung wie oben nach Bezug der neu erbauten Fabrik in der Roermonder Str. 37-67, die einen eigenen Gleisanschluß zum Bahnhof Aachen-West hatte. Hergestellt wurden Badeöfen, Gasheizöfen nebst Anlagen, Küchenherde, Metall- und anderen Waren, auch Ausrüstungsgegenstände für Kraftwagen. Seit 1905 auch Fabrikation von Geschirrspülmaschinen. Von 1915-18 arbeitete die Ges. für Heereszwecke. Von der Weltwirtschaftskrise schwer getroffen ging das Werk 1931 in Konkurs, zugleich Einstellung der Börsennotiz in Köln und Düsseldorf-Essen. 1934 konnte das Konkursverfahren durch Zwangsvergleich beendet werden, nachdem die Kölner Bankfirma Richard Edel als Sanierer eingestiegen war. 1937 in eine ohg umgewandelt. Los 784 Schätzwert 30-75 Hüttenwerke C. Wilh. Kayser & Co. Niederschöneweide Berlin, Aktie 100 RM Juni 1929 (Auflage 1000, R 3) EF Los 785 Schätzwert 40-80 HUTA Hoch- und Tiefbau-AG Breslau, Aktie 1.000 RM März 1928 (Auflage 300, R 5) UNC Gründung 1904 als Baugesellschaft für Lolat- Eisenbeton GmbH in Breslau, AG seit 1907. Bedeutendes Bauunternehmen mit zunächst Baustelle der Huta-Hegerfeld AG in Idar- Oberstein Los 787 Schätzwert 20-60 HUTA Hoch- und Tiefbau-AG Breslau, Aktie 1.000 RM März 1935 (Auflage 1200, R 4) UNC 64

Los 788 Schätzwert 20-50 HUTA Hoch- und Tiefbau-AG Breslau, Aktie 1.000 RM März 1941 (Auflage 1200, R 3) UNC Los 789 Schätzwert 450-600 HUTA Hoch- und Tiefbau-AG Breslau, VZ-Aktie 20 x 200 RM Sept. 1942 (Interimsschein, R 12), ausgestellt für die Dresdner Bank Filiale Breslau VF Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften. Es waren überhaupt nur 70 VZ- Aktien begeben, verbrieft in einer 50er-Sammelurkunde von 1928 und einer 20er-Sammelurkunde von 1942. Rückseitig Dividendenzahlungsvermerke 1943 u. 1944. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Fachgerecht restauriert. Los 790 Schätzwert 20-50 HUTA Hoch- und Tiefbau-AG Breslau, Aktie 1.000 RM Okt. 1942 (Auflage 1000, R 3) UNC Los 794 Schätzwert 20-50 Ihagee Kamerawerk AG Dresden, Genußschein o.n. Jan. 1942 (R 5) EF Gegründet 1941 unter Übernahme der Ihagee Kamerawerk Steenbergen & Co. OHG (gegr. 1912) in Dresden. Herstellung und Vertrieb von photographischen und optischen Geräten. Bekannteste Kamera: Exakta. Firmenmantel verlagert 1960 nach Frankfurt a.m., 1965 Verschmelzung der Ihagee-Exakta Photo AG auf die Ihagee Kamerawerk AG, Berlin. 1976 in Berlin (West) von Amts wegen gelöscht. In der DDR Bestellung 1951 der Optik VEB zum Treuhänder der Dresdner Ihagee AG i.v. in das Kombinat VEB Pentacon. Die heutige Pentacon GmbH wurde 1997 gegründet und ist aus dem VEB Pentacon Dresden hervorgegangen (bekannteste Marke: Practica). Gehört heute zu Jos. Schneider Optische Werke, Bad Kreuznach. In Peine wird 1872 ein Walzwerk und 1881 ein Thomasstahlwerk errichtet. 1884 Bau einer Schmalspurbahn nach Lengede (1917-19 auf Normalspur umgebaut). 1919 beteiligte sich das Deutsche Reich (später VIAG) mit 25 %. 1920 Aufbau einer eigenen Kohlebasis durch Erwerb der Kuxe des Steinkohlenbergwerks Friedrich der Große in Herne i.w. und der Gewerkschaft Preußische Clus bei Minden i.w. 1930 Inbetriebnahme einer Kokerei in Groß-Ilsede und eines werkseigenen Hafens am Mittellandkanal. 1932 Verlegung des juristischen Sitzes nach Hannover, gleichzeitig fällt in der Weltwirtschaftskrise die Produktion auf den Stand von 1887 zurück. 1937 muß ein großer Teil des Bergwerkseigentums im Raum Salzgitter an die neu gegründete Reichswerke AG Hermann Göring abgetreten werden, die von der Ilseder Hütte eine enge Zusammenarbeit verlangt. Die Strukturkrise der Branche erzwingt 1970 den Zusammenschluß mit den ehem. Reichswerken zur Stahlwerke Peine- Salzgitter AG (seit 1992 Preussag Stahl AG, heute Salzgitter AG). 1976/77 Einstellung des eigenen Erzbergbaus im Salzgitter-Gebiet. Das Hochofenwerk in Ilsede wird 1983 stillgelegt, 1995 auch die Kokerei und das Kraftwerk. Das Walzwerk in Peine ( Peiner Träger ) dagegen ist als Teil der Salzgitter AG bis heute in Betrieb. Luftaufnahme der Ilseder Hütte im Betrieb Los 797 Schätzwert 200-250 Ilseder Hütte Peine, 4,5 % Teilschuldv. 3.000 RM Dez. 1933 (ausgegeben zum Umtausch eines 1.000-$-Bonds der Dollaranleihe von 1928, R 10) EF- Los 798 Schätzwert 20-75 Ilseder Hütte Hannover und Peine, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 65300, kompletter Aktienneudruck anlässlich der Kapitalerhöhung um 25,56 Mio. RM, davon aber 1944 dann 24000 Stück in Sammelurkunden zusammengefaßt, R 1) UNC Sehr dekorativ, mit großer Werksansicht im Unterdruck. Los 791 Schätzwert 30-75 Hydrometer AG Breslau, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 344, R 4) UNC-EF Gründung 1912, neben Wassermessern auch Produktion von Tachometern, amtliche Notiz bis 1928 in Berlin und Frankfurt, danach im Frankfurter und Breslauer Freiverkehr. 1948 verlagert nach Kronach/Oberfr., später nach Ansbach, seit 1966 GmbH. Los 792 Schätzwert 40-100 I. O. Preuß AG Königsberg i.pr., Aktie 100 RM Sept. 1940 (Auflage 320, R 5) EF Gründung als AG 1921 zur Übernahme der seit 1877 bestehenden ohg I.O. Preuss. Mitten in der Stadt Königsberg wurden nebst entsprechenden Verkaufsräumen eine Weinbrennerei, eine Spiritusbrennerei, eine Destillation und eine Fruchtsaftpresserei betrieben. Großaktionäre (1941): 50 % Rückforth-Konzern AG, Stettin und Mitglieder der Familie Preuss. Los 795 Schätzwert 50-100 Ilseder Hütte (Ilseder Steel Corp.) Peine, 6 % Gold Bond 500 $ 20.11.1928 (R 4) EF-VF Königsblau/schwarzer Stahlstich, tolle dreiteilige Vignette mit Ansichten der Wewrksanlagen und Göttin. Ursprünglich gegründet 1856 als Bergbauund Hütten-Gesellschaft zu Peine zwecks Nutzung der ausgedehnten Eisenerzvorkommen der Region (später u.a. auch in Lengede, dem das im Wunder von Lengede verfilmte Absaufen der Grube in den 1950er Jahren traurige Berühmtheit brachte). Nach Zusammenbruch der Ursprungsgesellschaft 1858 Neugründung als Ilseder Hütte. 1860 geht die Hütte in Betrieb, 1861 baut ein Hamburger Unternehmer eine Pferdebahn von der Erzgrube zur Hütte. 1864 Bau einer Eisenbahn zum Staatsbahnhof Peine (bis 1872 ebenfalls Pferdebahnbetrieb). Nr. 797 Los 796 Schätzwert 30-60 Ilseder Hütte (Ilseder Steel Corp.) Peine, 6 % Gold Bond 1.000 $ 20.11.1928 (R 2) EF-VF Orange/schwarzer Stahlstich, tolle dreiteilige Vignette mit Ansichten der Wewrksanlagen und Göttin. Los 799 Schätzwert 800-1000 Ilseder Hütte Hannover und Peine, Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM Juni 1944 (R 10). Hier wurden aus nicht bekannten Gründen insges. 24 Mio. RM Aktiennennwert der Em. von 1941 neu in Sammelurkunden verbrieft EF-VF Mit Originalunterschriften von Aufsichtsrat (Ewald Hecker) und Vorstand (Julius Fromme und Paul Jaeger). Bisher vollkommen unbekannt gewesen, nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.Anheftlochung. Los 800 Schätzwert 1200-1500 Ilseder Hütte Hannover und Peine, Sammelaktie 3.000 x 1.000 RM Juni 1944 (R 11) VF+ Mit Originalunterschriften von Aufsichtsrat (Ewald Hecker) und Vorstand (Julius Fromme und Paul Jaeger). Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies ist das letzte noch verfügbare. Abheftlochung. Los 793 Schätzwert 50-125 I. O. Preuß AG Königsberg i.pr., Aktie Lit. A 1.000 RM Sept. 1940 (Auflage 398, R 5) UNC-EF Nr. 800 Nr. 816 65

Los 801 Schätzwert 140-180 Industriebau AG Kattowitz, Aktie 1.000 Mark 1.4.1921 (Auflage 6000, R 11) EF-VF Gegründet 1911 unter der Firma Schlesische Eisenbetonbau-AG nach Übernahme einer gleichnamigen GmbH und der Schlesische Beton-Schleuderwerke GmbH, beide mit Sitz in Kattowitz, 1918 umbenannt zu Industriebau- AG. Ausführung von Hoch- und Tiefbauten, Beton- und Eisenbetonbauten, Eisen- und Stahlwerksbauten, Kokereibauten. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 802 Schätzwert 30-75 Industriegas AG Berlin, Aktie 1.000 RM Febr. 1942 (Auflage 1200, R 4) EF Gründung 1922 als Sächsische Acetylen-AG in Dresden. Herstellung von technischen Gasen. 1947 verlagert nach Grevenbroich, 1952 nach Köln, 1957 umfirmiert in IGA Industriegas GmbH & Co. KG, heute IBG Industrie-Beteiligungs-GmbH & Co. KG, Köln. Gegründet 1905 in Düsseldorf, 1918 Sitzverlegung nach Berlin. Zweck: Erwerb und Verwertung von Verfahren und Patenten sowie Errichtung der dazu dienenden Anlagen, insbesondere auf dem Gebiete der Herstellung von Ersatzerzeugnissen für ausländische Rohstoffe. Die Geschäfte der AG wurden nebenamtlich von der Preußischen Staatsbank mit besorgt. Ein UNIKAT aus dem Reichsbankschatz Los 805 Schätzwert 50-100 Industriewerke Emil Eisert und Gebrüder Schweikert AG Litzmannstadt, Sammelaktie 10 x 900 RM 17.12.1941 (Auflage 320, R 5) EF Gegründet 1880, AG seit 1922. Anfangs wurden Litzen, Spitzen und Bänder aller Art hergestellt, seit 1927 auch Strumpfwirkerei für Damenstrümpfe und Herrensocken der Marke Turilla. Nr. 807 Los 808 Schätzwert 30-75 J. Brüning & Sohn AG Lüneburg, Aktie 1.000 RM Aug. 1938 (Auflage 2800, R 3) EF Gegründet bereits 1848 in Langendiebach (etwas nordöstlich von Hanau). Betrieb einer Zigarrenkisten- und Zigarrenwickelformen-Fabrik. 1898 Umwandlung in eine AG, Sitzverlegungen 1918 nach Berlin (dort auch börsennotiert) und 1921 nach Potsdam. Die Bedeutung der Firma ist schon aus der großen Zahl der Zweigwerke zu erkennen: Herbolzheim, Ragnit (Ostpr.), Lüneburg, Langendiebach, Rehfelde, Leipzig, Hamburg, Herford, Mannheim, Feuerbach und Berlin. 1922 wurde von den Brüning-Aktionären in Den Haag die Handelsgesellschaft Cuba gegründet, die als Holding- und Finanzierungsgesellschaft das gesamte Brüning-Kapital übernahm und später auch sämtliche zur Verarbeitung notwendigen Rohstoffe lieferte.alle Verträge mit der N.V. Cuba wurden 1927 wieder aufgehoben. 1932 wurde der Firmensitz letztmalig verlegt, und zwar zum Hauptwerk Lüneburg. Neben Zigarrenkisten wurden nun insbesondere Sperrholz für Schiffsbau, Innenausstattung, Möbelbau sowie Flugzeugplatten hergestellt. 1967 umgewandelt in die Ibus-Werke GmbH. (Weingroßhandlung) GmbH und Umfirmierung wie oben. Ursprung war die 1811 am Gendarmenmarkt eröffnete Weinstube Lutter und Wegener, Lutter wurde 1851 zum Hoflieferanten ernannt. Anfang der 20er Jahre übernahm das Bankhaus Hardy & Co. die Aktienmehrheit. Dem AR gehörte zu der Zeit u.a. auch der Oberbürgermeister a.d. Dr. Brünning an. 1929 Verkauf der verlustträchtigen gastronomischen Betriebe, 1932 wurde der alte Name Wohnstätte Kurfürstendamm AG wieder angenommen. Letzte Großaktionäre waren erst die Rosenhain GmbH und dann Egon und Margot Fürstenberg; 1938 Auflösung der AG und Abwikklung durch die Berliner Revisions-AG (was eine sog. Arisierung vermuten läßt). Der Löschungsvermerk von 1941 wurde im Handelsregister zwecks Nachtragsabwicklung 1956 zurückgenommen. Das Weinhaus Lutter und Wegener am Gendarmenmarkt, 1944 im Krieg zerstört, eröffnete 1997 neu. Los 812 Schätzwert 100-200 J. C. Lutter (Weingroßhandlung) AG Berlin, Aktie 10.000 Mark Mai 1923 (Auflage 300, R 5) EF+ Großformatiges Papier. Los 813 Schätzwert 75-175 J. C. Lutter (Weingroßhandlung) AG Berlin, Aktie 400 RM Okt. 1928 (Auflage 500, R 5) EF+ Los 803 Schätzwert 75-150 Industriehaus-Bau-AG Frankfurt a.m., Aktie 1.000 Mark Dez. 1923 (Auflage 95000, R 7) Anh. Kupons EF-VF Gründung am 11.4.1923 unter der Firma Wohnungsbeschaffungs-AG in Frankfurt als Zusammenschluss von Interessenten zwecks Errichtung von Wohnungsbauten. Ende 1923 umbenannt wie oben. 1925 bot die Ges. ihren Gläubigern 52% der Forderungen im bar, während der Rest auf den Immobilienbesitz innerhalb 60% der amtlichen Taxe hypothekarisch eingetragen werden sollte. Los 804 Schätzwert 400-500 Industrieverwaltung AG Berlin, Aktie 1500 x 1.000 RM 2.1.1934 (Zwischenschein mit 25 % Einzahlung, entsprach 75 % des gesamten Kapitals, R 12), ausgefertigt für den Preußischen Staat, vertreten durch den Herrn Preußischen Finanzminister VF Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften. Los 806 Schätzwert 75-125 Isaria Bayerische Rückversicherungs-AG München, Interimschein 10.000 Mark 30.8.1923 (Auflage 100000, R 6) EF Die am 28.8.1923 gegründete Gesellschaft betrieb die Rückversicherung in allen Versicherungszweigen mit Ausnahme der Lebensversicherung. Die Aufstellung einer Goldmark-Eröffnungsbilanz im Jahre 1924 erübrigte sich, da ein Vermögen nicht ausgewiesen werden konnte. Im Oktober 1925 wurde seitens des Registergerichts die Nichtigkeit der Gesellschaft ausgesprochen. Los 807 Schätzwert 150-250 Isergebirgsbahn-AG Bad Flinsberg, Aktie 700 RM 9.12.1924 (Auflage NUR 60 Stück, R 6) VF+ Doppelblatt, inwendig Auszug aus dem Gesellschaftsvertrag. Gründung 1908 als Friedeberg-Flinsberger Kleinbahn-AG. Strecke Friedeberg a. Queis (heute Mirsk) - Flinsberg (heute Swieradów- Zdrój in Schlesien, südöstlich von Görlitz). Streckenlänge 10,8 km. 1911 Umfirmierung in Isergebirgsbahn AG. 1945 ging die Bahn auf die Polnische Staatsbahn PKP über. Güterverkehr bis 1995, Passagierverkehr noch bis 1996. Los 809 Schätzwert 200-250 J. C. Degner & Söhne AG Altenburg, Thür., Aktie 20 RM 1.1.1925 (Auflage 5000, R 12) VF Gründung 1922 nach Übernahme des unter der Fa. J.C. Degner & Söhne in Altenburg betriebenen Unternehmens zur Herstellung von Konserven aller Art, von Marmelade, Zuckerwaren und Obstweinen. Die Ges. war beteiligt an der Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck & Co. AG in Leipzig über Aktienbesitz. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 810 Schätzwert 200-250 J. C. Degner & Söhne AG Altenburg, Thür., Aktie 100 RM 1.1.1925 (Auflage 6000, R 12) VF Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 811 Schätzwert 50-175 J. C. Lutter (Weingroßhandlung) AG Berlin, Aktie 5.000 Mark Mai 1923 (Auflage 1200, R 4, nach Kapitalherabsetzung 1935 noch 712) EF Gründung 1919 als Wohnstätte Kurfürstendamm AG, 1921 Übernahme der J. C. Lutter Los 814 Schätzwert 50-150 J. C. Pfaff AG Möbel und Raumkunst Berlin, Aktie 1.000 Mark 13.7.1911. Gründeraktie (Auflage 3500, R 3) EF Gründung 1911 zur Übernahme der Firma J. C. Pfaff. Firmenzweck: Tischlerarbeiten aller Art sowie Verwaltung und Verwertung der Immobile Romanisches Haus (Kurfürstendamm 10 und 10a). Im Romanischen Haus befand sich das wohl berühmteste Café Deutschlands. 1924/25 Totalumbau für das Café Trumpf und das Gloria-Palast-Kino durch Lessing und Bremer. 1936 umfirmiert in Romanisches Haus AG. Das Gebäude wurde im 2. WK zerstört. Heute steht an dieser Stelle das Europa-Center. Seit 1956 in Liquidation, 1987 von Amts wegen gelöscht. 66

Gründung 1921. Herstellung, Vertrieb und Verleih von Filmen, Erwerb und Betrieb von Kinotheatern. Der Pflanzer, Jagdführer, Tee-Exporteur, Tierfänger und -händler John Hagenbeck (1866-1940, Halbbruder des Hamburger Zoo- Gründers Carl Hagenbeck) hat in den Jahren 1919-1923 vierzehn Spielfilme mit fast ausnahmslos exotischen Sujets hergestellt (z.b. Herr der Bestien, Allein im Urwald, Darwin). 1925 wurde die Gesellschaft aufgelöst. Los 815 Schätzwert 50-125 Jacoby Schuhfabrik AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.8.1923 (Auflage 18000, R 5) VF+ Vom Bankhaus Sachs, Warschauer & Co. übernommene Kapitalerhöhung. Gründung im März 1922. Bereits im Mai 1924 unter Geschäftsaufsicht, im Juli Konkurseröffnung. Los 816 Schätzwert 175-300 Jätzdorfer Mühle AG Jätzdorf bei Ohlau, Aktie 1.000 Mark 29.9.1916 (Auflage 300, R 7) VF+ Als AG gegründet 1892, ursprünglich errichtet 1854. Zweigniederlassung in Ohlau. 1899 brannte die Mühle nieder und wurde wieder aufgebaut. Betriebseröffnung 1900. Die Gesellschaft gehörte zum Kampffmyer-Konzern. 1938 ist sie infolge Umwandlung durch Vermögensübertragung ohne Abwicklung auf die ohg Schoeller & Co. in Jätzdorf aufgelöst. Los 817 Schätzwert 30-75 Johannes Haag Zentralheizungen AG Berlin, Aktie 100 RM Juni 1944 (Auflage 750, R 5) UNC-EF Gründung der Stammfirma bereits1843 in Augsburg, ab 1898 AG als Johannes Haag Maschinen- und Röhrenfabrik AG mit weiteren Niederlassungen in Berlin, München, Nürnberg, Karlsruhe, Breslau, Danzig, Königsberg und Wien. Hergestellt wurden Heizungs- und Lüftungsanlagen. Großaktionäre waren die Kgl. Prinzen Konrad und Georg von Bayern, Börsennotiz in München und Augsburg (1932 eingestellt). 1930 umfirmiert wie oben, infolge der katastrophalen Lage der Branche in der Weltwirtschaftskrise 1932 Sitzverlegung nach Berlin und Konzentration auf die Niederlassungen Berlin, Breslau, Karlsruhe und Wien (alle übrigen wurden verkauft oder stillgelegt). Großaktionär 1944: S. Kgl. H. Prinz Konrad von Bayern (70 %). 1960 umfirmiert in Johannes Haag AG, Berlin (West), 1964 Konkurs. Los 819 Schätzwert 30-75 Johs. Oswaldowski AG Altona, Aktie 100 RM 2.1.1926 (Auflage 1000, R 5) EF Gründung 1923 zur Fortführung der früher von Johs. Oswaldowski betriebenen Essigfabrik. 2003 Übernahme durch die Carl Kühne GmbH & Co. KG. Los 820 Schätzwert 1000-1250 Julius Berger Tiefbau-AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1920 (Auflage 12000, R 12) VF Faksimile-Unterschrift Julius Berger. 1890 gründete Julius Berger ein Baugeschäft in Zempelburg/Westpreußen, das 1892 nach Bromberg/Posen verlegt wurde. 1905 Umwandlung in eine AG. Anfangs vor allem Eisenbahnbauten in den östlichen Provinzen, später auch Ausführung von Großbauvorhaben im Inund Ausland. Sitzverlegungen 1910 nach Berlin und 1948 nach Wiesbaden. 1969 Fusion mit der Bauboag (die 1890 gegründete vormalige Berlinische Boden-Gesellschaft). Die Dresdner Bank, die an allen drei Unternehmen (Julius Berger Tiefbau-AG, Bauboag und Grün & Bilfinger AG, Mannheim) beteiligt war, verschaffte 1970 der Grün & Bilfinger AG (Börsenname: Grünfinger) eine Mehrheitsbeteiligung an der Julius Berger Tiefbau-AG, 1975 dann Fusion zur Bilfinger + Berger Bauaktiengesellschaft. Heute der auch international erfolgreiche zweitgrößte deutsche Baukonzern. Wie auch die folgenden beiden Lose ohne Umstellungsstempel, schon beim Aktienumtausch 1926 vergessen worden. Die älteste bekannte Aktie der heutigen Bilfinger Berger AG, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 821 Schätzwert 600-750 Julius Berger Tiefbau-AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922 (Auflage 24000, R 10) VF+. Faksimile-Unterschrift Julius Berger. Bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 3 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Nr. 820 Los 822 Schätzwert 450-600 Julius Berger Tiefbau-AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923 (Auflage 30000, R 10) EF. Faksimile-Unterschrift Julius Berger. Bislang ebenfalls vollkommen unbekannt gewesen, nur 4 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Los 823 Schätzwert 30-80 Julius Berger Tiefbau-AG Berlin, Aktie 100 RM Mai 1927 (Auflage 25000, R 5) UNC Faksimile-Unterschrift Julius Berger. Los 824 Schätzwert 20-60 Julius Berger Tiefbau-AG Berlin, Aktie 1.000 RM Aug. 1929 (Auflage 3500, R 3) UNC Faksimile-Unterschrift Julius Berger. Los 825 Schätzwert 10-50 Julius Berger Tiefbau-AG Berlin, Aktie 1.000 RM Juni 1942 (Auflage 8560, R 2) UNC Los 826 Schätzwert 30-75 Julius Langes Leinen-Industrie AG Großschönau, Aktie 500 RM 1.8.1933 (Auflage 575, R 4) EF Gründung 1860 als ohg unter der Firma Jul. Lange, als AG ab 1913. Sitz bis 1933 in Waltersdorf bei Zittau. Betrieb aller Zweige der Textilindustrie. Los 827 Schätzwert 20-60 Julius Römpler AG Zeulenroda, Aktie 1.000 RM Juni 1929 (Auflage 1550, R 3) EF Gründung 1870, AG seit 1911. Herstellung und Vertrieb von gummielastischen und unelastischen Wirk-, Strick- und Webwaren, von Bandagen, Miedern und Verbandmitteln aller Art. Verkaufsstelle in Wien, Zweigstelle in Schönlind (Egerland). 1953 Enteignung, danach VEB elastic-mieder Zeulenroda, 1993 Fortsetzung der Gesellschaft als Julius Römpler AG, Zeulenroda. 1994 Umwandlung in eine GmbH, 1997 Umfirmierung in EXCELLENT DESSOUS GmbH, 2000 Excellent Intimates GmbH. Los 818 Schätzwert 225-350 John Hagenbeck Film AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.11.1921. Gründeraktie (Auflage 7000, R 7) EF Sehr dekorativ mit Löwenköpfen im Unterdruck. Faksimile-Unterschrift John Hagenbeck. Nr. 821 Bauobjekt der Bilfinger & Berger AG in Brisbane, Australien 67

Los 828 Schätzwert 125-200 Julius Stilke Möbelfabrik AG Berlin-Charlottenburg, Aktie 1.000 Mark 9.1.1923 (Auflage 150, R 8) VF Mit Sägeblatt als Logo. Gründung 1923. Herstellung von Möbeln und Handel mit Möbeln jeder Art. 1926 Eröffnung des Konkursverfahrens, 1929 erloschen. Los 832 Schätzwert 30-75 Kabelwerk Rheydt AG Rheydt, Aktie 100 RM Febr. 1936 (Auflage 7500, R 3) EF Ausgegeben anläßlich der Übernahme der Deutsche Kabelwerke AG. Kurheim Kaiserhof in Bärenfels im Jahr 1938 viele Gebäude im erzgebirgischen Kurort Bärenfels renoviert, aber das ehemalige Kurheim liegt noch im Dornröschenschlaf. Los 838 Schätzwert 50-100 Kaliwerke Benthe AG Hannover, Aktie 1.000 Mark 8.9.1923 (Auflage 398000, R 5) EF-VF Gründung der Kali-Bohrgesellschaft Benthe 1895, Umwandlung in Gewerkschaft Walmont 1897, AG seit 1901. Nach einem Laugeneinbruch ab 1902 nur noch Salinenbetrieb. 1905 wurde das Aktienkapital um 1.004.000 M auf 2 Mio. M herabgesetzt durch Ankauf von 4 Aktien und Zusammenlegung der übrigen im Verh. 3 : 2. Die Dreiviertelmehrheit der Aktien ging Ende 1920 zu 200 % in den Besitz der Alkaliwerke Ronneberg über. 1926 Stillegung der Werke und Auflösung der Gesellschaft. Los 829 Schätzwert 30-75 Julius Werthschütz AG Ottendorf-Okrilla, Aktie 1.000 RM Jan. 1941 (Auflage 300, R 4) UNC-EF Gründung 1878, AG seit 1922. Erzeugnisse: Herstellung von Möbeln jeder Art, vor allem Schlafzimmer in echt und lackiert. 1948 verlagert nach Bielefeld, 1950 von Amst wegen gelöscht. Los 830 Schätzwert 225-350 Jute-Spinnerei und Weberei Hansa AG Barth in Pommern, Aktie 1.000 Mark Juni 1909. Gründeraktie (Auflage 1000, R 7) EF Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert. Gründung 1909 als Jute-Spinnerei und Weberei Hansa AG in Barth. Die Ostdeutsche Jutespinnerei & Weberei GmbH in Barth brachte dabei die ihr gehörigen Grundstücke in die AG ein mit sämtlichen Bestandteilen, Maschinen und Fabrikgebäuden, sämtlichen Rohrleitungen, Webstühlen Spinnmaschinen und Werkzeugen. Herstellung von Fabrikaten aller Art aus Jute und ähnlichen Faserstoffen. 1911 wurde das Konkursverfahren eröffnet. Los 831 Schätzwert 10-50 Kabelwerk Rheydt AG Rheydt, Aktie 100 RM Mai 1925 (Auflage 12500, R 2) EF Gründung 1898. 1936 Übernahme der Deutsche Kabelwerke AG in Berlin. Gehörte als AEG-Kabelwerke Rheydt zuletzt zum AEG-Konzern. 1992 wurde der Bereich Kabel von der Alcatel Alsthom übernommen. Im Jahr 2000 wurden dann die Kabelaktivitäten in die neu gegründete Firma Nexus ausgegliedert, deren IPO 2001 erfolgte. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert Los 833 Schätzwert 30-75 Kabelwerk Vacha AG Vacha (Rhön), Aktie 300 RM 17.7.1941 (Auflage 900, R 3) EF Gründung 1919 als Elektrotechnische Fabrik, AG. Herstellung von isolierten Leitungsdrähten, Kabeln, Kapa-Antennen, Erzeugnissen gegen Rundfunkstörungen sowie Kapa-Hochfrequenzkabel für Sende-, Empfangs-. Meß- und Peil-Zwecke. Betrieb in der DDR enteignet, ab 1946 VEB Kabelwerk Vacha, 1990 Nexans Industries AG & Co. KG. Los 834 Schätzwert 75-150 Kaiser-Friedrichstraße 43 Charlottenburg Grundstücks-Erwerbs-AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.5.1923. Gründeraktie (Auflage 124, R 5) EF Gründung 1923. Erwerb und verwertung von Grundstücken, insbesondere des Grundstücks Kaiser-Friedrich-Straße 43 in Charlottenburg. 1942 wurde die Gesellschaft aufgelöst. 1951 Berliner Wertpapierbereinigung, 1955 von Amts wegen gelöscht. Los 835 Schätzwert 125-200 Kaiserhof Hotelbetriebs-AG Bärenfels Bärenfels, Aktie 100 Goldmark Aug. 1924 (Auflage 500, R 6) EF-VF Gründung 1923. Erwerb und Betrieb von Hotelunternehmungen, insbesondere der Betrieb des 1905 erbauten Kurheims Kaiserhof. Zu DDR-Zeiten FDGB-Ferienheim Max Niklas, dann Sachsenhof. Nach der Wende wurden Los 836 Schätzwert 25-125 Kaisersäle AG Halle a.d.s., Aktie 1.000 Mark 1.7.1919 (Blankette, R 9) EF Hübsche breite Girlanden-Umrahmung. Die 1918 noch in den letzten Wochen des 1. Weltkrieges gegründete AG bezweckte die gewerbliche Verwertung des Friedrich Erstmann gehörenden 3.700 qm großen Grundstücks Kaisersäle (Robert-Franz-Str. 13) durch Betrieb von Theatern jeder Art, Restaurations- und Kaffeehausbetrieb und Veranstaltung von Konzerten oder öffentlichen Vorführungen zur Belehrung und Unterhaltung. Später nahm das 1939 innen völlig neu gestaltete Lichtspieltheater den größten Teil des Komplexes ein. 1981 zog in die ehemaligen Kaisersäle inmitten eines eng bebauten gründerzeitlichen Blocks das Neue Theater der Stadt Halle ein. Neue Spielstätten, Galerien, Cafés und ein Kneipchen kamen hinzu. Diese Kulturinsel wurde 2004 mit einer Anerkennung beim Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. Los 837 Schätzwert 150-250 Kaliwerk Neu-Sollstedt zu Berlin und Essen-Ruhr Essen-Ruhr, Namens-Anteil 1/1.000 10.11.1906 (Auflage 1000, R 8) EF 1906 wurde die Grube Neu-Sollstedt gegründet, von 1909 bis 1911 abgeteuft. Teufe 641 m. Von 1912-1924 Förderung von Kalisalz. Das Kali-Bergwerk in Neusollstedt bei Rehungen (Kreis Nordhausen) war 1932 eine Tochtergesellschaft der Kaliwerke Aschersleben. Der Schacht wurde ab Herbst 1944 durch die SS- Baubrigade I zum unterirdischen Material- und Kleidungsdepot der SS ausgebaut (Code Jöhnemon). Ab Sept. 1944 war es ein Außenlager des KZ Mittelbau-Dora. Gerüchteweise soll in dem Schacht jüdisches Silber versteckt gewesen sein, das dem Märkischen Museum überlassen worden ist. Der aufgelassene Schacht von Neusollstedt wurde 1994 verfüllt. Los 839 Schätzwert 20-75 Kaliwerke Prinz Adalbert AG Hannover, Aktie 1.000 Mark 1.7.1910 (Auflage 4625, R 2) EF Gründung 1905, Übernahme der Kaligerechtsame der Petroleum- und Kalibohrgesellschaft Prinz Adalbert. Versuchsbohrungen stießen auf mächtige Salzvorkommen. 1906 wurde in der Gemarkung Oldau der Förderschacht abgeteuft. 1912 erhielten die Aktionäre für sieben Aktien einen Kux der Gewerkschaft Einigkeit. 1967 erlosch die AG endgültig und übertrug ihr Vermögen auf die Alleinaktionärin, die Gewerkschaft Einigkeit II. Los 840 Schätzwert 50-125 Kaliwerke Weimar Berlin, Anteil-Schein 19.10.1910. Gründerstück (Auflage 1000, R 3) EF Die Kaliwerke übernahmen die Ausübung eines Konzessionsvertrages, den die deutsche Tiefbohr-AG 1905 mit der weimarischen Staatsregierung abgschlossen hatte. Danach wurde der Gesellschaft das ausschließliche Recht verliehen, innerhalb eines etwa 250 preußische Maximalfelder großen Gebietes im Hauptlandesteil im weiteren Umkreis um Weimar auf Kalisalze zu schürfen und Bergwerkseigentum zu erwerben. Es sind Kalilager in einer Mächtigkeit bis über 20 m nachgewiesen worden. Es wurden Carnallite, hochprozentige Sylvinite sowie Hartsalze festgestellt. 68

Gestaltung, Abb. der Mühle im Unterdruck, Getreideumkränzungen. Gründung 1922. Betrieb der Mühlenwerke A. Kallenberg, später noch Ankauf der Kunstmühle Kühnhausen und der Meuschauer Mühle bei Merseburg. Los 841 Schätzwert 30-75 Kalk- und Zementwerke Hansdorf AG Hansdorf bei Pakosch, Aktie 10.000 RM Aug. 1942 (R 5) EF Im Jahr 1888 von der Gogolin-Gorasdzer Kalkund Zementwerke AG in Breslau als kleine Kalksteingrube käuflich erworben und weiter ausgebaut. Hansdorf liegt südlich von Bromberg und gehört zu Westpreußen. Nach dem 1. Weltkrieg ging das Werk in polnischen Besitz über. Im Okt. 1939 für den Deutschen Staat beschlagnahmt und bis zum Verkauf des polnischen Aktienkapitals kommissarisch verwaltet. Zuletzt Produktion von Bau- und Düngekalk. Letzter Großaktionär: OMZ Vereinigte Ost- und Mitteldeutsche Zement AG, Oppeln (90%). Los 844 Schätzwert 50-100 Kamenzer Bank AG Kamenz, Aktie 500 RM 10.3.1933 (Auflage 324, R 5) EF Gründung der AG 1922, vorher war die Kamenzer Bank eine Genossenschaftsbank. Seit Februar 1924 Freundschaftsverhältnis mit der Sächsischen Staatsbank, die bei dieser Gelegenheit Vorzugs-Aktien der Kamenzer Bank übernahm. 1945 wurde die Bank durch die Sächsische Landesbank abgewickelt. Gründung 1922. Herstellung, Vertrieb von und Handel mit Büroartikeln, insbesondere mit Waren, welche beim Patentamt mit dem Warenzeichen Kardex geschützt sind. Verkaufsagenturen in ganz Europa. Heute ist die Kardex Organisationssysteme GmbH, Kronberg einer der führenden Anbieter von automatischen Bereitstellungssystemen für Lager, Betrieb, Verwaltung. Gründung 1926 in Crimmitschau, ab Febr. 1927 in Dresden. Gewinnung von Marmor und anderen mineralogischen Produkten in den Karpaten sowie Vertrieb solcher Produkte im In- und Ausland. Um das Unternehmen in der Tschechoslowakei bezüglich seiner Produktion auch als tschechisches zu gestalten, wurde die Firma Max Eichhorn in Neresnica errichtet und in das Handelsregister eingetragen. 1931 wurde der Beschluß gefasst, die Gesamtheit der Aktien in eine luxemburgische Holdinggesellschaft einzubringen. Los 842 Schätzwert 150-250 Kalker Brauerei-AG vormals Jos. Bardenheuer Kalk, Aktie 1.000 Mark 7.12.1921 (Auflage 650, R 7) VF+ Die 1888 gegründete und an den Börsen Köln und Frankfurt eingeführte AG übernahm in Köln-Kalk die Brauerei mit Mälzerei von Jos. Bardenheuer. Selten mehr als 40.000 hl Bier wurden im Jahr abgesetzt. Umfirmiert 1938 in Kronenbrauerei AG und 1954 in Kölner Mälzerei AG. Die Aktienmehrheit hatte inzwischen von der Dom-Brauerei Carl Funke AG in Köln gewechselt zur Hansa AG in Basel. 1963 wurde die Mälzerei eingestellt, danach fristete die AG noch einige Zeit mit der Vermietung von 158 auf dem Mälzereigelände errichteten Garagen ihr Leben - immer noch im Freiverkehr Düsseldorf börsennotiert. Die HV vom 21.3.1968 beschloß die Auflösung. Los 845 Schätzwert 125-200 Kammgarnspinnerei Kaiserslautern Kaiserslautern, Aktie 100 RM Dez. 1931 (Auflage 2500, R 7) EF Gründung 1857, Betrieb einer Wäscherei, Kämmerei und Färberei sowie einer Wollfettfabrik. Die seit 1922 bestandene Interessengemeinschaft mit der (in der Weltwirtschaftskrise spektakulär zusammengebrochenen) Norddeutschen Wollkämmerei- und Kammgarnspinnerei in Bremen (Nordwolle) riss Kammgarn Kaiserslautern 1931 fast mit in den Abgrund. Nach 1945 Wiederaufbau des fast völlig zerstörten Betriebes. Börsennotiz im Freiverkehr Frankfurt, Großaktionär war die J. F. Adolff AG aus Backnang. 1981 Anschlusskonkurs. Los 848 Schätzwert 75-150 Karlsruher Lebensversicherungsbank AG Karlsruhe, Namens-Aktie 10.000 Mark Mai 1923 (Auflage 1900, R 5) EF- Hervorgegangen aus der 1835 gegründeten Allgemeinen Versorgungsanstalt im Großherzogtum Baden, die 1903 in Karlsruher Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit vormals Allgemeine Versorgungs-Anstalt umfirmierte. 1922 Gründung der Karlsruher Lebensversicherungsbank AG, der 1930 der Versicherungsbestand des Gegenseitigkeitsvereins übertragen wurde. 1937 Umbenennung in Karlsruher Lebensversicherung AG. Großaktionäre waren zunächst Allianz und Münchener Rückversicherung. Mit der Umstrukturierung des Allianz-Konzerns und wechselseitigen Entflechtung gingen die Aktien der Ges. auf die Münchner Rückversicherung über, die 2006 diese an die Wüstenrot & Württembergische- Gruppe verkaufte. Los 852 Schätzwert 30-75 Kartonpapierfabriken AG Groß-Särchen, Kreis Sorau N.-L., Aktie 100 RM Okt. 1942 (Auflage 600, R 4) UNC-EF Gründung 1895 unter Übernahme der Firma Groß-Särchener Holzstoff- und Lederpappenfabriken Kunstmühlen AG vorm. Noack & Brade. Herstellung von Graukarton, Maschinenlederpappe, Ziehkarton, Faltschachtelkarton, Chromoersatzkarton. 1900 umbenannt in Norddeutsche Lederpappenfabriken AG, 1923 wie oben. Los 846 Schätzwert 30-75 Kammgarnspinnerei Meerane Meerane i.s., Aktie 100 RM 4.5.1927 (Auflage 4000, R 3) VF+ Die seltene Variante der Entwertung durch Stempel des BAROV (mit dem Bundesadler). Gründung 1892. Herstellung und Vertrieb von Garnen, Zwirnen und verwandten Waren. In der DDR ab 1946 bis 1976 als VEB Kammgarnspinnerei Meerane weitergeführt. 1991 Fortsetzung der Gesellschaft als Vermögensverwaltung Meerane AG, Meerane. Los 849 Schätzwert 75-125 Karlsruher Lebensversicherungsbank AG Karlsruhe, Aktie 1.000 Mark Sept. 1923 (Auflage 1000, R 6) EF Los 850 Schätzwert 50-100 Karlsruher Lebensversicherungsbank AG Karlsruhe, Namens-Aktie 400 RM Juli 1926 (Auflage 3000, R 5) EF Los 853 Schätzwert 50-150 Katholisches Privates Lyceum in Cleve e.v. Kleve, 6 % Obl. Lit. B 500 fl. 1.8.1927 (Auflage 100, R 9) EF-VF Um 1900 wurden, vor allem in Württemberg, höhere Bildungsanstalten so bezeichnet. Vor allem aber wurden Anstalten Lyceum genannt, an denen das katholisch-theologische Studium nebst vorbereitendem philosophischem Studium betrieben wurde. Los 843 Schätzwert 175-300 Kallenberg Mühlen AG Langensalza, Aktie 1.000 Mark 29.8.1922 (Blankette, R 7) EF Faksimile-Unterschrift des Reichsbank-Präsidenten Dr. Hjalmar Schacht. Äußerst dekorative Los 847 Schätzwert 30-60 Kardex AG für Büroartikel Saarbrücken, Aktie (Interimsschein) 100 RM 1.3.1937 (Auflage 450, R 4) EF Auf die Einlage wurden 98,76 Prozent geleistet durch die Firma Kardex of Canada, Ltd. Tonawanda (USA). Los 851 Schätzwert 125-200 Karpathia Marmorwerke AG Crimmitschau i. Sa., VZ-Aktie 500 RM 25.1.1927 (Auflage nur 55 Stück, R 7) EF-VF Großformatiges, dekoratives Papier. Nr. 854 69

Los 854 Schätzwert 30-75 Kattundruckerei F. Suckert AG Langenbielau, Aktie 1.000 RM Dez. 1927 (Auflage 1500, R 3) EF+ Gründung 1911. Betrieb einer Kattundruckerei. 1950 verlagert nach Esslingen, seit 1951 GmbH. Los 855 Schätzwert 25-100 Katz & Michel Textil-AG Bielefeld, Namensaktie 1.000 RM o.d. (Blankette, R 8) EF Gründung 1922 als Katz Textil-AG, ab 1928 Katz & Michel Textil-AG. Zweigniederlassungen in Berlin, Chemnitz und Plauen. Herstellung und Vertrieb von Textilwaren aller Art, Betrieb einer Damenwäsche-, Bettwäsche und Schürzenfabrik. 1937 erwarben die Familien Banning - Berckemeyer -Terberger sämtliche Aktien und ändern den Firmennamen in KATAG AG um. Durch den Zusammenschluß mit der Firma abz im Jahr 1999 entwickelte sich die KATAG zum größten Verbund der Textil- und Bekleidungsbranche. Mehr als 400 Handelsunternehmen mit über 1000 Standorten gehören heute zum Kreis der KATAG Partnerfirmen in Europa. Ordnung, fleißige Tätigkeit, Sparsamkeit, christliche Sitten zu gewöhnen und vor dem Einflusse schlechter Gesellschaft zu bewahren. Von dem Berginvalid Friedrich Hermann Grundmann erwarb der Verein dessen an der Mühlenstraße belegenes Grundstück und richtete dort den Knabenhort ein. Den Kaufpreis von 15.000 M lieh die Kirchengemeinde dem Verein. Sie refinanzierte sich durch Ausgabe dieser mit 3 % verzinslichen Anteilscheine, die bei der Bevölkerung von Deuben und in Dres- Los 859 Schätzwert 75-150 Kleinbahn-AG Kiel-Segeberg Kiel, Aktie 1.000 Mark 30.11.1911. Gründeraktie (Auflage 2142, R 4) EF Schöner Jugendstil-Unterdruck. Gründung 1911. Ihr besonderes Interesse an der 48 km langen Bahn bekundeten die Stadt Kiel und der Kreis Segeberg durch Übernahme größerer Aktienpakete, weiterer Großaktionär war die AG für Verkehrswesen (später AGIV). Sitzverlegungen 1949 nach Hamburg und 1954 nach Frankfurt/Main. Betriebsstillegung 1961. Mit Wirkung zum 1.1.1963 wurde die AG aufgelöst, die Aktionäre erhielten 1966-75 Liquidationsausschüttungen von insgesamt 140 %. Nr. 861 Los 862 Schätzwert 500-1500 Kleinbahn-AG Wallwitz-Wettin Wettin, Aktie 334.000 Mark 13.4.1904 (R 11), ausgestellt auf den Provinzialverband der Provinz Sachsen für dessen Anteil von 36,2 % VF Großes farbiges Wettiner Wappen (sogar mit Golddruck), aparte breite Umrahmung mit Blumenrankwerk in lila. Es waren zwei Sammelurkunden ausgegeben, eine für den Preußischen Staat und eine für den Provinzialverband Sachsen für deren Anteile von 34,4 % resp. 36,2 %. Los 856 Schätzwert 20-50 Kaufhaus Kortum AG Bochum, 4 % Teilschuldv. 1.000 RM 31.12.1935 (Auflage 2900, R 4) UNC-EF Gegründet am 1.1.1921 als Gebrüder Alsberg AG mit Sitz in Köln. Am 27.7.1929 Sitzverlegung nach Bochum. Am 27.6.1933 umbenannt wie oben. Die Gesellschaft besaß Grundstücke und ein Kaufhaus in Bochum. Einkaufsvereinbarungen mit der Westdeutsche Kaufhof AG, Köln. Das Kaufhaus Kortum in Bochum wurde bis 1998 baulich modernisiert und anschließend geschlossen. Los 857 Schätzwert 300-400 Kirchengemeinde Deuben / Verein Knabenhort zu Deuben Deuben, 3 % Anteilschein 100 Mark 1.7.1906 (Auflage nur 50 Stück, R 11), ausgestellt auf Frau Oberkonsistorialrat Dr. Jentsch in Dresden (die Schwägerin des Deubener Pfarrers Jentsch, der die Initiative zur Vereinsgründung ergriffen hatte) VF Hübsche Jugendstilumrahmung, lindgrüner Jugendstil-Unterdruck mit zwei Knaben, die einen Baum pflanzen. Deuben liegt (zwischen Zeitz und Weißenfels) im heutigen Burgenlandkreis im südlichsten Zipfel von Sachsen-Anhalt. Neben der Landwirtschaft prägt der Braunkohlenabbau mit Brikettfabrik und Kraftwerk die Gegend. Die dadurch bedingte Sozialstruktur bewegte bereits 1904 die Kirchengemeinde Deuben, den Verein Knabenhort zu Deuben zu gründen, um Schulknaben während ihrer schulfreien Zeit erziehlich zu beaufsichtigen und nützlich zu beschäftigen und sie hierdurch an Gehorsam, Alte Münze der Christus-Kirche Deuben den platziert wurden. Abgesichert wiederum waren die Anteile durch eine Hypothek auf der Immobilie des Knabenhorts. Asset Backed Securities im Rahmen einer Private-Public-Partnership für soziale Zwecke bereits vor über 100 Jahren - man sage nicht, unsere Vorfahren seien in Finanzfragen nicht kreativ gewesen. Geschichtlich hochinteressant und bislang vollkommen unbekannt gewesen! Von diesem wie auch dem nächsten Los wurden jeweils nur 2 Stück im Reichsbankschatz gefunden. Los 858 Schätzwert 300-400 Kirchengemeinde Deuben / Verein Knabenhort zu Deuben Deuben, 3 % Anteilschein 200 Mark 1.7.1906 (Auflage nur 25 Stück, R 11), ausgestellt auf Frau Oberkonsistorialrat Dr. Jentsch in Dresden (die Schwägerin des Deubener Pfarrers Jentsch, der die Initiative zur Vereinsgründung ergriffen hatte) VF Hübsche Jugendstilumrahmung, lindgrüner Jugendstil-Unterdruck mit zwei Knaben, die einen Baum pflanzen. Los 860 Schätzwert 75-150 Kleinbahn-AG Könnern-Rothenburg Könnern (Saale), Aktie 500 RM 25.2.1929 (Auflage 234, weitere 466 in zwei Sammelurkunden verbrieft, R 5) EF Gründung 1915 in Könnern, ab 1943 Eisenbahn-AG Könnern-Rothenburg. Strecke Könnern-Rothenburg (5,4 km). 1949 Übernahme durch die Reichsbahn. Los 861 Schätzwert 100-300 Kleinbahn-AG Wallwitz-Wettin Wettin, Aktie 1.000 Mark 3.9.1903. Gründeraktie (Auflage 1040, aber z.t. in Sammelaktien verbrieft, R 5) EF-VF Großes farbiges Wettiner Wappen (sogar mit Golddruck), aparte breite Umrahmung mit Blumenrankwerk in lila. Auf der 9,9 km langen normalspurigen Nebenbahn (eröffnet am 5.7.1903) zuckelten 3 Lokomotiven mit 3 Personen- und 17 Güterwagen hin und her - dafür reichten knapp 20 Mann Belegschaft. Gründer und Großaktionäre waren der Staat Preußen, die Provinz Sachsen und der Saalkreis. Seit Anfang der 30er Jahre führte die Kleinbahnabteilung der Provinzialverwaltung von Sachsen in Merseburg die Vorstandsgeschäfte der Bahn. Noch 1943 umfirmiert in Eisenbahn-AG Wallwitz-Wettin. 1949 in die Deutsche Reichsbahn eingegliedert. Der Personenverkehr, der sich schon während der Weltwirtschaftskrise mehr als gezehntelt hatte (zuletzt wurden nicht einmal mehr 40 Fahrgäste am Tag befördert) wurde bald darauf eingestellt, der letzte Güterzug rollte 1966 über die Geleise. Nr. 866 Nr. 886 Los 863 Schätzwert 200-250 Kleinbahn-AG Wolmirstedt-Colbitz Wolmirstedt, Namens-Aktie 1.000 RM 25.2.1929 (Auflage 103, weitere 382 in vier Sammelaktien verbrieft, R 7) EF Gründung 1909. Für den Betrieb der 8,5 km langen Anschlußbahn wurden gerade einmal 9 Mann Personal gebraucht. Den Betrieb führte bis 1945/46 die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg. Dann ging die Bahn über auf die Sächsischen Provinzbahnen GmbH und am 1.4.1949 auf die Deutsche Reichsbahn. Diese stellte den Gesamtverkehr am 31.12.1965 ein und baute die Gleise ab. Los 864 Schätzwert 20-50 Kleinwohnungsbau Halle AG Halle (Saale), Namens-Aktie 100 RM 7.5.1938 (Auflage 930, R 4) EF Gegründet 1922 unter maßgeblicher Beteiligung der Stadt Halle a.s. zur Schaffung gesunder Kleinwohnungen in Halle und Umgebung für die minderbegüterte Bevölkerung. 1925 Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Anfang der 30er Jahre wurden auf dem Gelände westlich 70

der Merseburger Straße an der Kasseler Bahn 280 Einfamilienhäuder als Doppelhaushälften errichtet. Ende 1941 befanden sich 929 Häuser mit 3.486 Wohnungen im Bestand. Großaktionäre waren die Stadtgemeinde Halle, der Wohnungsverein Halle-Süd egmbh, der Wohnstätten-Spar- und Bauverein Halle und der I.G.Farben-Konzern mit dem Ammoniakwerk Merseburg (Leunawerke). Los 873 Schätzwert 450-600 Kleinwohnungsbau Halle AG Halle (Saale), Namensaktie 100.000 RM Dez. 1941 (Auflage nur 3 Stück, R 10) EF- Ausgestellt auf den Oberbürgermeister der Stadt Halle. Die gesamte Auflage von 3 Stücke lag im Reichsbankschatz. Los 865 Schätzwert 45-90 Kleinwohnungsbau Halle AG Halle (Saale), Namens-Aktie 1.000 RM 7.5.1938 (Auflage 381, R 5) EF Los 866 Schätzwert 300-400 Kleinwohnungsbau Halle AG Halle (Saale), Namensaktie 1.500 RM 7.5.1938 (Auflage nur 4 Stück, R 10) EF Die gesamte Auflage von nur 4 Stücken lag im Reichsbankschatz. Los 867 Schätzwert 250-300 Kleinwohnungsbau Halle AG Halle (Saale), Namensaktie 10.000 RM 7.5.1938 (Auflage nur 27 Stück, R 9) EF Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 868 Schätzwert 400-500 Kleinwohnungsbau Halle AG Halle (Saale), Namensaktie 100.000 RM 7.5.1938 (Auflage nur 10 Stück,R 9) Das Nr. 1-Stück. EF-VF Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 869 Schätzwert 60-120 Kleinwohnungsbau Halle AG Halle (Saale), Namens-Aktie 1.000 RM 28.9.1939 (Auflage 180, R 5) EF Los 870 Schätzwert 250-300 Kleinwohnungsbau Halle AG Halle (Saale), Namensaktie 10.000 RM 28.9.1939 (Auflage nur 7 Stück, R 10) EF Ausgestellt auf die Gottfried Lindner AG, Ammendorf. Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 871 Schätzwert 450-600 Kleinwohnungsbau Halle AG Halle (Saale), Namensaktie 100.000 RM 28.9.1939 (Auflage nur 5 Stück, R 10) EF Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 872 Schätzwert 250-300 Kleinwohnungsbau Halle AG Halle (Saale), Namensaktie 10.000 RM Dez. 1941 (Auflage nur 30 Stück, R 7) EF Los 874 Schätzwert 75-150 Klosterbrennerei, Erste Badische Wein- u. Edelbranntweinbrennerei AG Emmendingen, Aktie 1.000 RM Dez. 1937 (Auflage 1000, R 5) EF Gesellschafter der Marabu Brennerei GmbH und der Klosterbrennerei GmbH in Emmendingen war die jüdische Firma J. M. Wertheimer & Cie. Im Zuge der Arisierung der Vermögenswerte dieser Firma wurden 1937 die Brennerei- GmbH-Anteile auf die zu diesem Zweck neu gegründete AG übertragen. Die Firmen produzierten Weinbrände, Schwarzwälder Kirsch- und Zwetschenwasser, Himbeergeist und Liköre. Das Restitutionsverfahren wurde 1949 durch Vergleich mit den jüdischen Alteigentümern abgeschlossen. In den 60er Jahren erscheint Mercedes Bahlsen (aus der Hannoveraner Keks-Dynastie) als Mehrheitsaktionärin. Mitte der 70er Jahre übernahm die MAST-JÄGERMEISTER AG aus Wolfenbüttel die Anteile, die Klosterbrennerei AG trat in Abwicklung, 1976 wurde der Firmensitz nach Braunschweig verlegt. Die Produkte unter dem Markennamen Klosterbrennerei werden noch heute von der Fa. Schwarze im westfälischen Oelde hergestellt. Los 875 Schätzwert 30-75 Knoeckel, Schmidt & Cie. Papierfabriken AG Lambrecht, Aktie 100 RM 1.10.1929 (Auflage 4000, R 3) EF Gründung am 29.1.1923 durch Übernahme der Firma Knoeckel, Schmidt & Cie GmbH in Lambrecht. Die Rechtsvorgängerin wurde 1888 gegründet. 1945/46 Teilweise Stilllegung infolge von Rohstoff- und Kohlenmangel. Das Unternehmen erlitt jedoch keinerlei Kriegsschäden. Hauptsächlich Erzeugung von Pergamynpapieren, transparenten Pauspapieren sowie Wachsrohund technischen Spezialpapieren. Das Unternehmen besaß einen eigenen Gleisanschluss. Hauptaktionär war die Robert Cordier GmbH. Heute Areal Immobilien und Beteiligungs-AG. Los 876 Schätzwert 10-50 Kölnische Gummifäden-Fabrik vorm. Ferd. Kohlstadt & Co. Köln, Aktie 1.200 Mark 22.6.1920 (Auflage 1920, R 3) EF Großes Hochformat, feine Zierumrandung. Gründung 1843, seit 1872 AG. Herstellung von Gummifäden für Web- und technische Zwecke, Reklame- und Kinderluftballons, Lockenwikklern, Haushalts- und Operationshandschuhen, Hygienischen Artikeln (sprich: Lümmeltüten) Kölnische Gummifäden-Fabrik um 1905 und Milchflaschensaugern Marke Mutterglück. 1970 Vergleichsverfahren, 1971 Liquidationsbeschluss, 1972 Verkauf der Werke und Anlagen, 1973 Aufhebung des Liquidationsbeschlusses und Fortsetzung der Gesellschaft. Los 877 Schätzwert 30-75 König Friedrich August-Hütte AG Dölzschen-Dresden, Aktie 1.000 RM April 1935 (Auflage 545, R 4) EF Gegründet 1789 als Hüttenwerk, AG seit 1881. Herstellung von Gusswaren, Maschinen und Apparaten aller Art. Die Gesellschaft ist 1922 durch Fusion in den Besitz der Sächsischen Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann, Chemnitz, übergegangen (1928 Rückverwandlung der Hütte in eine eigene AG). 1931 Übernahme des gesamten Betriebes der Dresdner Maschinenfabrik C. E. Rost & Co. 1934 Erwerb der Gießerei der Hille-Werke AG, Dresden. Nach Enteignung in der DDR Fortführung des Werkes als VEB Eisenhammerwerk Dresden-Dölzschen, Herstellung von Gusserzeugnissen für die Kfz-Produktion. Nach der Privatisierung 1990 von den ehemaligen Werksangehörigen von der Treuhand erworben, heute Hersteller von Gussteilen für den Kanalbau. Los 878 Schätzwert 200-250 Königsberger Bank AG Königsberg i.pr., Aktie 1.000 Mark 31.1.1923 (Auflage 46000, R 8) VF Gründung 1873 als Genossenschaftliche Grundcreditbank für die Provinz Preussen, AG seit 1896 als Grundkredit-Bank, geschäftsansässig Kneiph. Langgasse 38. 1920 Umfirmierung wie oben, gleichzeitig Verzicht auf das Pfandbrief-Privileg. Vom Konkurs der Osteuropäischen Bank für Holzhandel in Königsberg im Mai 1924 war die (bis dahin in Berlin und Königsberg börsennotierte) Königsberger Bank AG selbst so stark betroffen, daß sie Vergleich anmelden und anschließend in Liquidation gehen mußte. Los 879 Schätzwert 275-350 Königsberger Bank AG Königsberg i.pr., Aktie 1.000 Mark 1.6.1923 (Auflage 39000, R 11) VF Im Reichsbankschatz ein Einzelstück. Los 880 Schätzwert 400-500 Königsberger Bank AG Königsberg i.pr., Aktie 6.000 Mark 1.6.1923 (Auflage 15000, R 11) VF Bislang völlig unbekannt gewesener Nennwert, nur 2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden, dieses ist das letzte noch verfügbare. Kleine Fehlstelle im Prägesiegel. Los 881 Schätzwert 50-100 Königshütter Gaswerk AG Königshütte O.-S., Aktie 1.000 Mark 1.4.1920. Gründeraktie (Auflage 2600, R 2) EF-VF Gasversorger der Stadt Königshütte (heute Chorzów) im oberschlesischen Industrierevier, gegründet 1920. Die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau war an der AG beteiligt (1943). Los 882 Schätzwert 125-175 Kohlenberg & Putz Seefischerei AG Wesermünde, Aktie 300 RM Mai 1929 (Auflage 635, R 6) EF Gründung 1906. Zuletzt besaß die Gesellschaft 5 Fischdampfer sowie eine Fischmehlfabrik, eine Marinieranstalt, eine Salzerei und eine Vollkonservenfabrik. Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg. 1969 mit der Hanseatischen Hochseefischerei AG in Bremerhaven fusioniert. Los 883 Schätzwert 30-75 Kolbermoor-Union AG Kolbermoor (Oberbayern), 4-10 % Schuldv. Lit. B 200 RM 1.6.1926 (R 4) EF Gründung 1920. Zweck war die Verwaltung der unter der Führung der Baumwollspinnerei Kolbermoor zusammengeschlossenen Textilunternehmen. Diese gegründet 1862 als AG Baum- 71

woll-spinnerei Kolbermoor. Nach und nach entwickelte sich der Kolbermoor-Konzern zu einer der größten Textilgruppen in Deutschland, deren Blütezeit in den 20er/30er Jahren des 20. Jahrhunderts lag: In diese Zeit fällt auch der Kauf der wertvollen Töchter (Baumwollspinnerei Unterhausen, Spinnerei und Weberei Kempten, Spinnerei und Weberei Momm/Kaufbeuren und Spinnerei und Weberei Pfersee in Augsburg). Den ersten Textilkrisen noch ohne Rückgriff auf stille Reserven trotzend, wurde die Konzernobergesellschaft unter den nicht sehr wachsamen Augen des Großaktionärs Bayerische Vereinsbank dann ein Sanierungsfall. Zuletzt als Pfersee-Kolbermoor AG vom Wisser- Dienstleistungskonzern übernommen worden. Los 884 Schätzwert 30-80 Kollmar & Jourdan AG Pforzheim, Aktie 1.000 RM Sept. 1932 (Auflage 1500, R 4) EF Gegründet 1898 als Kollmar & Jourdan AG Uhrkettenfabrik. Herstellung von Uhrketten, Uhrgehäusen, Uhrarmbändern und Schmuckwaren in Gold, Silber und Doublé. Hauptfabrik in der Bleichstr. 81 in Pforzheim; die Zweigwerke in Grötzingen, Boxberg und Neckarbischofsheim wurden 1929/30 in der Weltwirtschaftskrise geschlossen. 1952/53 wurde stolz verkündet Trotz 85 % Zerstörung bei der Pforzheimer Katastrophe vom 23.2.1945 Wiederaufbau nahezu vollendet. Vom Ausland überallher Verlangen nach Erzeugnissen mit der Fabrikmarke KJ mit Pfeil. Das Wirtschaftswunder währte nicht ewig: 1977 Anschlusskonkurs. Los 885 Schätzwert 30-80 Kollnauer Baumwollspinnerei und Weberei Kollnau bei Waldkirch, Aktie 100 RM Dez. 1931 (Auflage 12000, R 4) UNC-EF Begünstigt durch die Wasserkraft der Elz entstand dieser traditionsreiche Textilbetrieb 1869/70 auf dem Gelände des 1868 stillgelegten großherzoglichen Hüttenwerkes. Erzeugt wurden Garne und Gewebe aus Baumwolle und Zellwolle, auch Satin- und Damastgewebe sowie Kunstseidengewebe aller Art. Die AG bestand länger als ein Jahrhundert, ehe auch sie Opfer der Textilkrise wurde: Ende 1988 wurde das Anschlußkonkursverfahren eröffnet. Die Kollnauer Weberei GmbH als Auffanggesellschaft konnte die endgültige Betriebsstilllegung nur bis Ende 1990 hinauszögern. Los 888 Schätzwert 30-75 Kommunale Elektricitäts- Lieferungs-Gesellschaft AG Sagan, Aktie 100 RM Mai 1929 (Auflage 4000, R 5) EF Gründung 1922. 1924 Inbetriebnahme der Wasserkraftanlage in Greisitz a. Bober. Versorgungsgebiet: Niederschlesien (Kreise Sprottau, Freystadt, Glogau und Rothenburg). Börsennotiz Breslau, Großaktionäre: Elektrowerke AG, div. Kreise und Stadt Sagan. Los 889 Schätzwert 125-400 Kommunale Landesbank in Darmstadt (Muncipal Bank of the State of Hessen) Darmstadt, 7 % Gold Bond 500 US-$ 1.11.1925 (R 9) VF Die Anleihe wurde 1956 von der Hessischen Landesbank ohne weitere Umschuldung komplett in bar zurückgezahlt. Gegründet als öffentlich-rechtliches Kreditinstitut im späteren (ab 1918) Freistaat Hessen- Darmstadt. Mit der Errichtung des Volksstaats Hessen in der 1940 neu gegründeten Hessischen Landesbank aufgegangen. Los 890 Schätzwert 30-75 Kommunales Elektrizitätswerk Mark AG Hagen, 5 % Teilschuldv. 2.000 RM Mai 1939 (Auflage 640, R 5) EF Gründung 1906 durch die Stadt Hagen (36,3 %), die Accumulatoren-Werke (heute VARTA) und die Städte Lüdenscheid und Iserlohn (je 8,5 %) sowie mit kleineren Anteilen die Stadt Hohenlimburg, das Amt Lüdenscheid, Stadt und Kreis Altena, die Dessauer Gas, das Amt Halver, die Stadt Schwerte, den Ennepe-Ruhrkreis Schwelm, die Provinz Westfalen, die Stadt Plettenberg, die Stadt Werdohl und 8 kleinere Gemeinden. In Betrieb gingen die Kraftwerke Herdecke (1908) und Elverlingsen (1911), zugleich Übernahme der Lenne-Elektrizitäts- und Industriewerke AG mit dem Dampfkraftwerk Siesel und der Wasserkraft der Ostertalsperre. 1922 wurde dem preußischen Staat das Steinkohlenbergwerk Auguste abgekauft. 1940 Übernahme eines Gründeranteils an der Hagener Flughafengesellschaft. Heute ist an der ELEKTROMARK neben den Städten der Region auch das RWE beteiligt. Los 891 Schätzwert 30-75 Konservenfabrik Gebr. Grahe AG Braunschweig, Aktie 100 RM 18.6.1932 (Auflage 2000, R 4) EF Gründung 1863, AG seit 1927. Die traditionsreiche Fabrik als Teil der damals blühenden Konservenindustrie des Braunschweiger Landes produzierte Gemüse- und Obstkonserven. Großaktionär war mit 56 % die Landesgenossenschaftsbank egmbh, Hannover. Der Niedergang der Industrie traf in den 1960er Jahren auch diese Firma: Auf dem 7.500 qm großen Areal Rebenring 46 / Ecke Hagenring (davon 5.000 qm überbaut) waren zuletzt nur noch 30 Mitarbeiter beschäftigt. 1965 in Liquidation getreten. Das Grundstück wurde nach Abriß der Fabrik mit einem modernen Wohn- und Geschäftshochhaus bebaut. Los 892 Schätzwert 30-80 Konservenfabrik Joh. Braun AG Pfeddersheim bei Worms, Aktie Lit. B 100 RM Juli 1938 (Auflage 400, R 4) EF Gründung 1907 unter Übernahme der seit 1871 bestehenden Firma Joh. Braun, Konserven und Marmeladefabrik, ursprünglich in Düsseldorf von Johann Braun gegründet. Dessen Sohn, Josef Braun, verlegte 1873 die Fabrik nach Mombach bei Mainz, 1881 von da nach Pfeddersheim bei Worms, wo eine Malzfabrik erworben wurde. 1943 bestanden Werke in Pfeddersheim und Volkach (Main). Die Produktion in Volkach wurde von der Konservenfabrik Joh. Braun GmbH bis 1966 aufrecht erhalten. Los 893 Schätzwert 30-80 Konservenfabrik Seehausen-Altmark AG Seehausen-Altmark, Aktie 100 RM Dez. 1940 (Auflage 1205, R 4) EF Gründung 1924 durch Übernahme der Konservenfabrik Seehausen i. Altm. egmbh. Nach 1948 Betrieb im VEB OGEMA, Obst- und Gemüseverarbeitung Magdeburg, ab 1975 VEB OGEMA Stendal. 1990 stillgelegt. Los 886 Schätzwert 350-450 Kolonialwaren-Import AG Halle (Saale), Aktie 10.000 Mark 15.3.1923. Gründeraktie (Auflage 2500, R 11) VF Gründung im März 1923. Import und Großhandel von Kolonialwaren und anderen Lebensmitteln. 1924 in Konkurs und 1925 gelöscht. Vorher nicht bekannt gewesen, nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 887 Schätzwert 350-450 Kolonialwaren-Import AG Halle (Saale), Aktie 10.000 Mark 7.8.1923 (Auflage 5000, R 12) VF+ Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Nr. 894 Nr. 917 72

Los 894 Schätzwert 800-1000 Kontinentale Öl AG Berlin, Zwischenschein über nom. RM 3.000.000 auf den Namen auszustellende Stammaktien 28.9.1944, ausgestellt auf die Preussische Bergwerks- und Hütten-AG (R 12, Zweitschrift für durch Feindeinwirkung vernichtetes Original von 1942) VF Maschinenschriftliche Ausführung, mit Originalunterschriften des Vorstands, u.a. Karl Blessing (1900-1971), 1937-39 Mitglied des Reichsbankdirektoriums und 1958-69 Präsident der Deutschen Bundesbank. (RWE-Konzern) mit 70 % und der Kreis Neuwied. Mitte 2001 mit der Main-Kraftwerke AG (Frankfurt/Main), der Kraftwerk Altwürttemberg AG (Ludwigsburg) und der AfE Ges. für Energiewirtschaft mbh (Bad Homburg) zur Süwag Ernergie AG (Sitz Frankfurt/Main) verschmolzen. elektrische Straßenbahn in Deutschland. Gebaut und betrieben wurde sie ursprünglich von der Geraer Straßenbahn-AG (seit 1911 Geraer Elektrizitätswerk- und Straßenbahn-AG), deren Konzession von 1891 bis 1951 lief. Eine Kaufabsicht hatte nach der alten Konzession die Stadt Gera innerhalb von 36 Jahren zu erklären, was wohl der Grund ist, daß ausgerechnet 1927 die Konzession nebst E-Werk und Straßenbahn auf diese neue AG (gegründet 1925 in Dresden als Gasversorgung Westsachsen AG) überging. Aktionäre waren hier zu 64 % die landeseigene AG Sächsische Werke in Dresden und zu 36 % die Stadt Gera. Die Straßenbahn Nr. 895 Porträt von Karl Blessing (1900-1971) Gegründet im März 1941, ausgestattet mit einem auf 99 Jahre ausgelegten Monopol für ausschließliche Gewinnung, Verarbeitung und Handel mit Mineralölerzeugnissen in den vom Deutschen Reich besetzten Gebieten. Am Kapital von 80 Mio. RM beteiligten sich mit Namensaktien (mit Mehrfachstimmrecht) die reichseigene, extra zu diesem Zweck gegründete Borussia GmbH (30 Mio.), die Preussag (6 Mio.), die Deutsche Erdöl AG, die Gewerkschaft Elwerath, die Wintershall AG und die I. G. Farben AG (je 3 Mio.) und die Braunkohle-Benzin AG (2 Mio.) und mit Inhaberaktien (einfaches Stimmrecht) die Deutsche Bank und die Dresdner Bank (je 10,5 Mio.) sowie die Reichs-Kredit- Gesellschaft und die Berliner Handels-Gesellschaft (je 4,5 Mio.). Im Aufsichtsrat saßen u.a. der Reichswirtschaftsminister Walther Funk, Hermann J. Abs, Karl Rasche (Dresdner Bank), August Rosterg (Wintershall)und Carl Schirner (Deutsche Erdöl-AG). Erste Erwerbungen waren die rumänischen Erdölfirmen Concordia und Columbia Oil aus französischem bzw. belgischen Besitz. Außerdem verhandelte man mit der US-amerikanischen Standard Oil über deren ungarische Petroleumfelder. Für die Übernahme der Erdölquellen im Kaukasus-Gebiet wurde im Aug. 1941 die Tochterfirma Ost Öl GmbH gegründet. Der Erwerb von Bohrgeräten, Fahrzeugen und anderen Betriebsmitteln für 16 Mio. RM zahlte sich hier allerdings nie aus: Die Offensive der deutschen Wehrmacht blieb stecken, und die Erdölquellen des Kaukasus kamen nie in deutsche Hand. Für die Inbesitznahme der Erdölanlagen bestanden als Beuteerfassungstrupps spezielle Wehrmachtseinheiten, so das Mineralölkommando Nord, das Mineralölkommando Süd und das Mineralölkommando K für den Kaukasus. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 895 Schätzwert 30-75 Kosmos AG für auswärtigen Handel Berlin, Aktie 1.000 Mark 7.8.1924 (Auflage 1000, R 5) EF Gegründet 1922 für den Handel mit Waren aller Art und Vornahme von Finanzierungsgeschäften. Los 896 Schätzwert 450-600 Kraftverkehr Freistaat Sachsen AG Dresden, Aktie 525 x 100 RM Juni 1934 (Interimsschein, R 12), ausgestellt für den Rat der Stadt Plauen VF Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften. Gegründet 1923 unter Weiterführung einer GmbH gleichen Namens zwecks Betrieb von Kraftfahrzeuglinien mit fahrplanmäßig geregeltem Verkehr zur Beförderung von Personen und Gütern. Großaktionäre waren der Freistaat Sachsen, verschiedene sächsische Städte und die Deutsche Reichsbahn. 1949 als VVB (L) Kraftverkehr in Volkseigentum überführt. Ein UNIKAT aus dem Reichsbankschatz. Kleine Fehlstelle am linken Rand fachgerecht ergänzt. Los 897 Schätzwert 75-150 Kraftversorgung Rhein-Wied AG Neuwied, Aktie 1.000 Goldmark 22.10.1924. Gründeraktie (Auflage 1000, R 5) EF Großes Hochformat, schöne mehrfarbige Umrahmung, Art-Deko-Elemente im Unterdruck. Ex Reichsbank, aber unentwertet. Gründung 1924 durch den Kreis Neuwied und die AG für Energiewirtschaft (vormals Eisenbahn-Baugesellschaft Becker & Co.). Neben der Energie- und Wasserversorgung des Kreises Neuwied und dreier Gemeinden im Kreis Mayen-Koblenz früher auch Betrieb der 19,7 km langen Straßenbahn Oberbieber-Neuwied-Engers-Gladbach (1949/51 auf O-Bus-Betrieb umgestellt) sowie von Omnibuslinien. Zuletzt wurden auch 595 km Breitbandkabelleitungen betrieben. Aktionäre waren die Lahmeyer AG Los 898 Schätzwert 100-175 Kraftwerk am Höllenstein AG Straubing, Aktie 100 RM 30.11.1940 (Auflage 800, R 7) EF Gründung 1923. Betrieb eines Wasserkraftwerkes im Schwarzen Regen zwischen Viechtach und Kötzting. Großaktionäre 2004: Stadtwerke Straubing (89 %), e.on Bayern (11%). Los 899 Schätzwert 75-150 Kraftwerk St. Blasien AG St. Blasien, Aktie 1.000 RM 10.10.1933. Gründeraktie (Auflage 200, R 5) EF Gründung 1933 durch die Spinnerei St. Blasien AG in L., St. Blasien und Privatpersonen. Die Spinnerei St. Blasien AG i.l. brachte als Sacheinlage in die Gesellschaft Grundstücke und Gebäude, Wasserrechte, Betriebsanlagen, Transformatorenstationen und Verteilungsstellen sowie Verträge wegen Lieferung und Abgabe elektrischen Stromes ein. Los 900 Schätzwert 450-600 Kraftwerk und Straßenbahn Gera AG Gera, Aktie (Interims-Schein) 128 x 1.000 RM 20.6.1937 für die AG Sächsische Werke in Dresden (der ASW-Anteil von 66 % war in einer Urkunde mit 50 % sowie 6 kleineren Sammelurkunden verbrieft, R 9) UNC-EF Einfacher Druck, mit Originalunterschriften. Die 1892 in 1.000-mm-Spur eröffnete Geraer Straßenbahn ist nach der Hallenser Straßenbahn die zweitälteste noch heute existierende Straßenbahnwagen Nr. 29 der Geraer Strassenbahn hatte anfangs 3 Linien, die sich in der Heinrichstraße trafen, bis heute die zentrale Umsteigestelle des Geraer Nahverkehrs. Bereits 1892 wurde über ein Gütergleis der Preußische Bahnhof (heute der Hauptbahnhof) angeschlossen. Güterwagen wurden von hier auf Rollbökken zu den Fabriken in Gleisnähe gefahren, die Traktion übernahmen Dampflokomotiven. 1896 folgte ein Gütergleis zum Sächsischen Bahnhof (heute Südbahnhof). 1901 wurde im Süden der Stadt bei Pforten der Bahnhof der Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn-AG eröffnet und mit dem Straßenbahndepot Lindenthal verbunden, so daß fortan auch Braunkohle über die Straßenbahngeleise zu den Fabriken transportiert wurde. Erst 1963 wurde der Güterverkehr vorläufig eingestellt, weil die letzte dafür noch vorhandene Lokomotive ihren Geist aufgab, und 1969 zerstörte ein schweres Unwetter nicht nur die Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn, sondern auch die Gleisanlagen im Pfortener Bahnhof, die danach nicht wieder aufgebaut wurden. Dennoch wurde für kurze Zeit 1982-85 der Güterverkehr der Geraer Straßenbahn noch einmal aufgenommen. Ein nettes Detail am Rande: Als 1984 die letzte eingleisige Strecke auf der Sorge (der Hauptfußgängerzone) zwecks zweigleisigem Ausbau in die parallel verlaufende Straße Hinter der Mauer verlegt wurde, benannte man diese zur Vermeidung politischer Assoziationen um, sie hieß dann Am Leumnitzer Tor. Nach der Wende wurde die Straßenbahn umfassend modernisiert und umgestaltet, aktuell wird sogar der Bau einer vierten Linie geplant. Nur 2 Stück dieses Nominals lagen im Reichsbankschatz. Los 901 Schätzwert 10-50 Kramsta-Methner u. Frahne AG Landeshut i. Schles., Aktie 100 RM Juli 1935 (Auflage 2000, R 2) EF G & D-Druck. Das Unternehmen ist hervorgegangen aus der 1797 gegründeten Kramsta-Gesellschaft (AG seit 1871) und aus der 1852 gegründeten Textilwerke Methner & Frahne (AG seit 1907). 1931 erfolgte der Zusammenschluß beider Firmen zur Ostdeutsche Textilindustrie AG. Diese trat 1933 in Liquidation und gründete zur Fortführung des Unternehmens die Kramsta-Methner & Frahne GmbH, die 1935 erneut in die AG umgewandelt wurde. Werke in Merzdorf/Riesengeb. (Flachsfabrik und Grünflachsspinnerei), Waldenburg (Leinenspinnerei), Landeshut (Leinen, Halbleinen- und Schwerweberei) und Bolkenhain (Roh- und Gebildweberei). Börsennotiz Berlin und Breslau. 1948 Sitzverlegung nach Bielefeld, 1963 Auflösung der Gesellschaft. 73

Los 902 Schätzwert 75-150 Kreditbank Hameln AG Hameln, Aktie 1.000 RM Mai 1940 (Auflage 750, R 7) UNC Gründung 1861 als Credit-Verein zu Hameln egmbh, seit 1904 AG. 1923 Umfirmierung in Wirtschaftsbank für Niederdeutschland AG und Sitzverlegung nach Hannover (Theaterstr. 8), eine weitere Zweiganstalt bestand in Bielefeld. Anfang der 30er Jahre taucht dann die Niedersächsische Landesbank Girozentrale als Mehrheitsaktionär auf. Später als Bankhaus Nicolai & Co. firmierend, nach der Insolvenz 1975 vorübergehend noch einmal unter die Fittiche der NORD/LB gekommen und dann übernommen von der Vereins- und Westbank (die 2005 mit ihrem Großaktionär HypoVereinsbank fusioniert wurde). Kaum zu glauben: Das heutige niedersächsische Filialnetz der HypoVereinsbank geht auf die Kreditbank Hameln zurück! Los 903 Schätzwert 50-100 Krefelder Teppichfabrik AG Krefeld, Aktie 100 RM 31.3.1928 (Auflage 1500, R 5) UNC-EF Gründung 1898 zwecks Übernahme der unter der Firma Joh. Kneusels & Co. betriebenen Teppich-Knüpferei und Weberei. 1900 Fabrikneubau in Krefeld, Grüner Dyk 68. Auf behördliche Anordnung 1940 stillgelegt, 1943 Totalzerstörung bei einem Bombenangriff. Die wiederhergestellten Räumlichkeiten waren ab 1948 vermietet. 1959 Umwandlung in die Willy Nelsbach KG. Die Vorkriegsaktien dieser AG waren bis zum Erscheinen im Reichsbankschatz völlig unbekannt. Los 904 Schätzwert 75-150 Krefelder Teppichfabrik AG Krefeld, Aktie 200 RM 31.3.1928 (Auflage 1500, nach 1932er Kapitalherabsetzung noch 1275, R 6) UNC scheid (14,5 km Schmalspur). Bis 1905 wuchs das Streckennetz im Kreis Lüdenscheid auf 41 km an, dazu kamen folgende Strecken: Lüdenscheid-Augustenthal-Werdohl; Schalksmühle- Halver; Verbindung Lüdenscheid zum DR- Bahnhof. 1953 Vergleichsverfahren. Strecken von 1949 bis 1967 bis auf 700 m Restgleis sukzessive stillgelegt. 1976 Umfirmierung in Märkische Eisenbahngesellschaft. Gemäß rückseitigem Vermerk vom Amt Halver 1887 außer Cours gesetzt, 1895 wieder in Cours gesetzt. Los 906 Schätzwert 800-1000 Kreis Altenaer Schmalspur-Eisenbahn-Gesellschaft Oberrahmede, Actie Lit. B 1.000 Mark 15.9.1887. Gründeraktie (Auflage 1000, davon aber 1943 etwa die Hälfte in Sammelaktien verbrieft, R 10) VF Als ausgestellte Aktie bisher unbekannt gewesen, nur 5 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Gemäß rückseitigen Vermerken vom Amt Halver 1887 außer Cours gesetzt, 1895 wieder in Cours gesetzt. Los 907 Schätzwert 1000-1250 Kreis Altenaer Schmalspur-Eisenbahn-Gesellschaft Oberrahmede, Actie Lit. A 1.000 Mark 1.1.1889 (Auflage 220, davon aber 1943 etwa die Hälfte in Sammelaktien verbrieft, R 12) EF-VF Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 908 Schätzwert 50-175 Kreis Altenaer Eisenbahn-AG Lüdenscheid, Aktie Lit. C 1.000 Mark 15.3.1923 (Auflage 12600, davon aber 1943 etwa die Hälfte in Sammelaktien verbrieft, R 3) EF Los 909 Schätzwert 600-800 Kreis Altenaer Eisenbahn-AG Lüdenscheid, Namensaktie 2.700 RM 1.3.1943 (R 12), ausgestellt auf das Amt Halver. In dieser Urkunde waren folgende Aktien zusammengefaßt: 18 Lit. A, 3 Lit. B und 6 Lit. C VF Originalunterschriften. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Ganz leicht rostfleckig. Los 910 Schätzwert 800-1000 Kreis Altenaer Eisenbahn-AG Lüdenscheid, Namensaktie 108.100 RM 5.3.1943 (R 12), ausgestellt auf den Kreis Altena (Westf.). In dieser Urkunde waren folgende Aktien zusammengefaßt: 15 Lit. A, 125 Lit. B und 941 Lit. C VF Originalunterschriften. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Ganz leicht rostfleckig. Los 912 Schätzwert 75-150 Kronos Deutsche Lebensversicherungs-AG Berlin, Namensaktie (Interimsschein) 100 RM Aug. 1925 (Auflage 10000, R 5) EF Gründung 1922 als Kronos Deutsche Lebensversicherungsbank AG, ab 1926 Mannheimer Lebensversicherungs-Gesellschaft AG. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, ab 1957 2. Sitz in Mannheim. Heute hat der Mannheim Konzern 2400 Mitarbeiter und gliedert sich in Personen-, Schaden- und Rückversicherung. Los 913 Schätzwert 30-80 Kupferwerk Ilsenburg AG Berlin, Aktie 1.000 RM Sept. 1934 (Auflage 1500, R 4) EF Gründung des Ilsenburger Kupferhammers bereits 1595. 1841 Inbetriebnahme einer wasserbetriebenen Walzhütte für Kupfer und Blei durch die Industriellenfamilie Hirsch. 1906 Zusammenschluß des Kupferwerkes Ilsenburg und der Messingwerke Eberswalde zu Hisch Kupfer- und Messingwerke AG. 1932 Reorganisation der Hirsch Kupfer- und Messingwerke mit anschließender Gründung der Berlin-Ilsenburger Metallwerke AG. 1933 Neugründung der Kupferwerk Ilsenburg AG. Ab 1948 VEB Kupfer- und Blechwalzwerk Ilsenburg. 1992 Übernahme des Walzwerkes durch die Preussag AG, ab 1998 Salzgitter AG. Los 914 Schätzwert 50-125 Lackfabrik Ed. Pfannenschmidt AG Danzig-Schellmühl, Aktie 500 RM 22.6.1942 (R 5) EF+ Errichtet bereits 1851, der frühere Name war Bernsteinlack und Firniss-Fabrik Pfannenschmidt. Im Jahr 1908 hatte die Firma 7 Arbeiter. Los 905 Schätzwert 600-750 Kreis Altenaer Schmalspur-Eisenbahn-Gesellschaft Oberrahmede, Actie Lit. A 1.000 Mark 15.9.1887. Gründeraktie (Auflage 880, davon aber 1943 etwa die Hälfte in Sammelaktien verbrieft, R 8) VF Gründung 1886 in Altena, ab 1905 in Lüdenscheid ansässig. Erste Strecke Altena-Lüden- Alte Lokomotive namens "Carl" der Altenaer Eisenbahn Los 911 Schätzwert 50-125 Kreis-Hypothekenbank Lörrach Lörrach, Baden, Aktie 100 RM 1.8.1926 (Auflage 5680, R 5) EF-VF Uralte Regionalbank, gegründet bereits 1868 durch den Kreisausschuss des Kreises Lörrach. 1936 außerdem Übernahme eines Reisebüros in Lörrach. Eine Beteiligung bestand an der AG für Hypothekenverkehr, Basel. 1953 einer der ersten Bankzusammenbrüche der jungen Bundesrepublik. Los 915 Schätzwert 50-125 Ländlicher Spar- und Vorschussverein für Bohnitzsch und Umgegend Meissen, Namensaktie 100 RM 18.6.1937 (Auflage 800, R 5) EF Bereits 1873 gegründetes Kreditinstitut, Sitz war in Meißen, Zscheilaer Str. 1. Getragen im wesentlichen von den Bauern der Umgebung; der genossenschaftliche Grundgedanke kommt auch darin zum Ausdruck, daß auf der Hauptversammlung niemand mehr als 30 Stimmen vertreten durfte. 74

Los 916 Schätzwert 30-80 Landcredit-Bank Sachsen-Anhalt AG Halle a.s., Aktie 1.000 RM Mai 1941 (Auflage 400, R 4) EF Gründung 1922. Filialen in Stendal, Heiligenstadt, Beetzendorf, Magdeburg, Salzwedel und Eisleben. Los 917 Schätzwert 800-1000 Landkraftwerke Leipzig AG Kulkwitz bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark 25.11.1912 (Auflage 2500, R 11) VF Schöner hochformatiger G&D-Druck. Gründung 1910 zwecks Stromversorgung der Leipziger Außenbahn-AG und der benachbarten preußischen Ortschaften. Bald darauf wurden auch die (sächsischen) Amtshauptmannschaften Leipzig, Borna, Grimma und Rochlitz sowie die (preußischen) Kreise Delitzsch, Merseburg, Torgau, Querfort und Eckartsberga als Stromabnehmer gewonnen. Die im Kraftwerk Kulkwitz verstromte Braunkohle gewann die Ges. im eigenen Tagebau (Carolaschacht, König-Albert- Schacht). Anfang der 1930er Jahre wurde die Energie AG Leipzig (Enag) der Hauptstromabnehmer zur Weiterverteilung. 1937 Eingliederung der Leipziger Braunkohlenwerke AG in Kulkwitz, nachdem deren AK schrittweise zu 100 % übernommen worden war. Börsennotiz Berlin, Dresden und Leipzig, größter Einzelaktionär war die AG Sächsische Werke (30,5 %). Die alten, 1924 noch auf 100 RM umgestellten Aktien wurden bei der Neustückelung des Kapitals 1941 komplett aus dem Verkehr gezogen und vernichtet. Nur auf wundersame Weise haben die 2 nun im Reichsbankschatz gefundenen Stücke die Zeitläufe überdauert. Los 918 Schätzwert 400-500 Landkraftwerke Leipzig AG Kulkwitz bei Leipzig, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark 25.8.1919 (Auflage 5000, R 12) VF Hübscher G&D-Druck, mit Originalunterschriften. Die Anleihe war zum 1.1.1927 zwecks Barablösung gekündigt, schon dabei wurde dieses Stück vergessen. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 919 Schätzwert 10-25 Landkraftwerke Leipzig AG Leipzig, 5 % Teilschuldv. 500 RM Juli 1939 (Auflage 4000, R 2) UNC G&D-Druck. Nr. 925 Nr. 943 Los 921 Schätzwert 10-30 Landkraftwerke Leipzig AG Kulkwitz bei Leipzig, Aktie 100 RM 1.4.1941 (Auflage 7500, R 1) VF+ Los 922 Schätzwert 400-500 Landkraftwerke Leipzig AG Kulkwitz bei Leipzig, Global-Aktie 450 x 1.000 RM 1.4.1941, verbriefte die wenigen nicht bei Großaktionären liegenden 1.000-RM-Aktien (R 9) EF Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften. Bei Neustückelung des Aktienkapitals 1941 wurden die 15250 Stück 1.000- RM-Aktien nicht einzeln gedruckt, sondern in 9 unterschiedlich großen Global-Aktien verbrieft. Im Reichsbankschatz lagen sämtliche Global-Aktien, außer die Urkunde über die Stück 1860 Aktien (11,6 %) die der Elektrowerke AG in Berlin gehörten. Gründung 1912. Die Aktienmehrheit übernahm 1918 die Kaiser-Otto AG Nahrungsmittelfabriken, Heilbronn, zugleich umbenannt in Landshuter Keks- und Nahrungsmittelfabrik AG und 1925 in Landshuter Keks- und Schokoladenfabrik AG. Hergestellt wurden Back-, Teig- und Zuckerwaren aller Art sowie Schokolade unter der Marke Zugspitze. Notiert im Freiverkehr München, letzter Großaktionär war der Zwiebackfabrikant Carl Brandt. 1951 umgewandelt in die C.& F. Brandt Schokoladenfabrik Zugspitze GmbH. Heute ist das Landshuter Werk eine wichtige Produktionsstätte der Brandt Zwieback Schokoladen GmbH + Co. KG, Hagen. Los 920 Schätzwert 10-25 Landkraftwerke Leipzig AG Leipzig, 5 % Teilschuldv. 1.000 RM Juli 1939 (Auflage 8000, R 2) EF+ Nr. 918 Nr. 921 Los 923 Schätzwert 800-1000 Landkraftwerke Leipzig AG Kulkwitz bei Leipzig, Global-Aktie 4870 x 1.000 RM 1.4.1941, verbriefte den 30,5 %-Anteil des Großaktionärs AG Sächsische Werke (R 9) VF Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften. Bei Neustückelung des Aktienkapitals 1941 wurden die 15250 Stück 1.000- RM-Aktien nicht einzeln gedruckt, sondern in 9 unterschiedlich großen Global-Aktien verbrieft. Los 924 Schätzwert 400-500 Landkraftwerke Leipzig AG Kulkwitz bei Leipzig, Global-Aktie 500 x 1.000 RM 1.4.1941, verbriefte die 3,1 %- Anteile der Kreis-Kommunalverbände Merseburg bzw. Querfurt (R 9) VF+ Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften. Bei Neustückelung des Aktienkapitals 1941 wurden die 15250 Stück 1.000- RM-Aktien nicht einzeln gedruckt, sondern in 9 unterschiedlich großen Global-Aktien verbrieft. Los 926 Schätzwert 400-500 Landshuter Kunstmühle C. A. Meyer s Nachfolger AG Landshut, Aktie 1.000 Mark 15.7.1907 (Auflage 200, R 9) VF Sehr schöne Gestaltung mit aus der Umrahmung wachsenden Blumen. Bereits 1489 wird am Landshuter Hammerbach eine Papiermühle gebaut. 1871 erwerben Christian Meyer und Viktoria Leinfelder die Papiermühle, brechen sie sogleich ab und errichten an der Stelle die noch heute stehende fünfstöckige Getreidemühle. 1898 nach dem Tod von Christian Meyer Umwandlung in eine AG. 1936 und 1970 wird die Mühle jeweils total umgebaut und erneuert. 1985 Spezialisierung auf die Bio-Vermahlung, 1996 als erste Mühle in ganz Europa nach der EG-Öko-Audit-Verordnung zertifiziert. Noch heute bestehende AG, deren Aktien gesuchte Liebhaberstücke im Nebenwertemarkt sind. Förderung von Braunkohle im Tagebau am Kulkwitzer See Los 925 Schätzwert 50-150 Landshuter Bisquit- & Keksfabrik H. L. Klein AG Landshut, Bayern,Aktie 1.000 Mark 22.1.1913. Gründeraktie (Auflage 1100, R 4) EF+ Schöner G&D-Druck, Siegel mit Ansicht des Zugspitzplateaus. Luftaufnahme des Gebäudes der noch heute existierenden Landshuter Kunstmühlen C. A. Meyer's Nachfolger AG 75

Wie auch die beiden folgenden Lose außerhalb des Reichsbankschatzes bis dato völlig unbekannt gewesen! Los 927 Schätzwert 225-300 Landshuter Kunstmühle C. A. Meyer s Nachfolger AG Landshut, Aktie 1.000 Mark 1.6.1922 (Auflage 1700, R 8) EF Los 928 Schätzwert 150-200 Landshuter Kunstmühle C. A. Meyer s Nachfolger AG Landshut, Aktie 1.000 Mark 28.5.1923 (Auflage 7500, R 6) EF- Los 929 Schätzwert 25-125 Langbein-Pfanhauser Werke AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 19.8.1907. Gründeraktie (Auflage 2250, R 2) EF Gründung 1907 durch Fusion der Dr. G. Langbein & Co. in Leipzig (gegr. 1881) mit Filialen in Berlin, Solingen, Wien, Mailand und Brüssel mit der Firma Wilh. Pfanhauser in Wien (gegr. 1873). Fabriken für Galvanotechnik und Elektrochemie sowie Dynamo- und Maschinenbau in Leipzig und Oerlikon/Schweiz. Seinerzeit in Leipzig börsennotiert. 1948 in der DDR enteignet, daraufhin Sitzverlegungen nach Düsseldorf (1951), Neuss (1953) und zurück nach Düsseldorf (1999). 2001 aufnehmende Gesellschaft bei der Fusion mit der Vereinigte Deutsche Nickel AG, der Hindrichs-Auffermann AG und der DOAG AG, zugleich Umfirmierung in VDN Vereinigte Deutsche Nickel-Werke AG. 2005 Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Los 930 Schätzwert 30-80 Leder-AG Frankfurt a.m., Aktie 1.000 RM 27.2.1937 (Auflage 500, R 4) EF Gründung 1923. Produktion von Bodenleder. Los 931 Schätzwert 75-150 Lederfabrik Johann Metzger AG Elmshorn, Aktie 1.000 Mark Okt. 1921. Gründeraktie (Auflage 3000, R 5) EF Gründung 1906, AG ab 1921. Sitz in Elmshorn, ab Mai 1939 in Berlin und Firmenname geändert in Lederindustrielle Verwaltungs-AG vormals Lederfabrik Johann Metzger. 1951 wurde die Firma an die jüdische Familie Blaut, die in die USA emigriert war, zurückgegeben. 1963 Schließung. Nr. 931 Los 932 Schätzwert 30-75 Lederwerke Wieman AG Hamburg, Aktie 100 RM 11.5.1942 (Auflage 2000, R 3) EF Gründung 1908. Produktion von Sohlleder alter Grubengerbung und Vacheleder in Gruben- und gemischter Gerbung, ferner Oberleder, Fahlleder, Blankleder, Pantinen und Spalte. Los 933 Schätzwert 30-75 Leinag Leinenindustrie AG Landeshut, Aktie 1.000 RM Juli 1942 (Auflage 1000, R 3) UNC-EF Gründung 1922 unter der Firma J. Rinkel AG, 1938 umbenannt in Landeshuter Leinen-AG, ab 1941 wie oben. Herstellung und Vertrieb von Spinnstoffen, Gespinsten und Geweben. 1945 umgewandelt in eine GmbH. Los 934 Schätzwert 75-125 Leipnik-Lundenburger Zuckerfabriken-AG Wien, Aktie 300 RM Sept. 1940 (Auflage 10000, R 7) UNC-EF Gründung 1867. Herstellung und Vertrieb von Zucker, Betrieb der Landwirtschaft. 1939 wurde die Satzung dem deutschen Aktiengesetz angepaßt. Großaktionär. Schoeller & Co., Wien. Seit 1995 eine Beteiligungsgesellschaft. Los 935 Schätzwert 100-250 Leipziger Aussenbahn AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 1.6.1900. Gründeraktie (Auflage 1000, R 3) EF+ Gründung 1900 zum Bau von Straßenbahnen in der näheren und weiteren Umgebung von Leipzig. Von der sächsischen Regierung konzessioniert wurden 1900 die Linien Connewitz- Oetzsch-Gautzsch-Markkleeberg und Möckern- Wahren-Lützschena mit Fortsetzung nach Schkeuditz sowie 1905 Leutzsch-Böhlitz-Ehrenberg-Gundorf. Die Betriebsführung oblag der Grossen Leipziger Straßenbahn, mit der von Anfang an eine enge Verbindung bestand (u.a. Beteiligung von 30 %). Ab 1902 mit dem Erwerb eines Grundstücks in Gautzsch auch als Terraingesellschaft tätig. 1910 Beteiligung an der Landkraftwerke Leipzig AG in Kulkwitz, von der auch ein Teil des Fahrstroms bezogen wurde. Letzte Aktionäre waren in den 40er Jahren die Reichsmessestadt Leipzig (50 %) sowie die AG Sächsische Werke und der Elektrizitätsverband Nordwestsachsen (je 25 %). 1951 fusioniert auf die Leipziger Verkehrsbetriebe, 1970 im VEB Kombinat Verkehrsbetriebe der Stadt Leipzig aufgegangen, nach der Wende die Leipziger Verkehrsbetriebe AG (seit 1993 GmbH). Los 936 Schätzwert 75-200 Leipziger Aussenbahn AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 5.6.1909 (Auflage 1000, R 3) UNC-EF Los 937 Schätzwert 75-200 Leipziger Aussenbahn AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 17.3.1914 (Auflage 1000, R 3) UNC- Los 938 Schätzwert 225-300 Leipziger Aussenbahn-AG Leipzig, 4,5 % Genußrechtsurkunde 50 RM 1.3.1926 (R 11) VF Genüsse dieser Bahn waren bislang völlig unbekannt! Nur 2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Los 939 Schätzwert 300-400 Leipziger Aussenbahn-AG Leipzig, 4,5 % Genußrechtsurkunde 100 RM 1.3.1926 (R 12) VF+ Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 940 Schätzwert 50-125 Leipziger Bankverein Leipzig, Aktie 20 RM Juni 1925 (Auflage 5000, R 5) EF Gründung 1921. Bank vor allem für den Mittelstand. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig. 1928 Zahlungseinstellung wegen unkorrekter Geschäftsführung. 1932 von Amts wegen gelöscht. Los 941 Schätzwert 30-75 Leipziger Baumwollspinnerei Leipzig, Aktie 100 RM Okt. 1941 (Auflage 5000, R 3) UNC-EF Gründung 1884. Neben Baumwollgarnen waren Cordzwirne für Auto- und Fahrradbereifung eine Spezialität. Zu 100 % an der Leipziger Baumwollweberei in Wolkenburg (Mulde) beteiligt. Börsennotiz Leipzig. Nach 1945 VEB Leipziger Baumwollspinnerei, 1993 von der Treuhand an einen Kölner Unternehmer verkauft, ab 2001 Leipziger Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft mbh. Verwaltet wird das Betriebsgelände, heute Arbeitsstätte für Architekten, Werbegraphiker und Möbeldesigner. Los 942 Schätzwert 50-100 Leipziger Effekten- und Kredit-Bank AG Leipzig, Aktie 5.000 Mark 24.8.1923 (Auflage 135800, R 5) EF Gegründet 1918. Betrieb von Bankgeschäften aller Art, Kreditgewährung, einschl. Realkredite mit Hypothekenschutz. 1927 von Amts wegen gelöscht. Los 943 Schätzwert 100-250 Leipziger Luftschiffhafenund Flugplatz-AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 25.3.1913. Gründeraktie (Auflage 1200, R 3) EF Hochdekorativ, große Abb. des Luftschiffes Sachsen im Unterdruck. Alte Postkarte von 1917 der Leipziger Luftschiffhafen und Flugplatz AG 76

Zur Errichtung eines Luftschiffhafens mit Luftschiffhalle wurde der Gesellschaft von der Stadt Leipzig ein großes Areal in Mockau überlassen. Die feierliche Eröffnung fand am 22.6.1913 mit einem Eröffnungsflug des Luftschiffs Sachsen statt, bei dem auch der König von Sachsen an Bord war. Im 1. Weltkrieg wurde der Flugplatz vom Militär genutzt und erst 1919 wieder freigegeben. Der Leipziger Luftschiffhafen wurde zum größten der Welt. Ein Teil der verfügbaren Schuppen war später an die Germania-Flugzeugwerke GmbH verpachtet. 1924 übernahm die Stadt Leipzig die Aktienmehrheit und reichte einen Teil der Beteiligung über die Sächsische Flughäfen-Betriebs-GmbH an den Freistaat Sachsen weiter, Mitte der 1930er Jahre besaß die Stadt dann wieder 93 % der Aktien. Die Anlage besteht noch heute als Flughafen Leipzig-Mockau. Los 944 Schätzwert 800-1000 Leipziger Luftschiffhafen und Flugplatz AG Leipzig, Interimsschein über 235 Aktien zu 500 RM 24.4.1937 (entsprach über 21 % des Kapitals, R 12) VF Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften von Bürgermeister Haake für den AR und Ing. Aug. Otto Paul Reinsberg als Vorstand. Alle 860 Aktien zu 500 RM waren in 5 unterschiedlich gestückelten Sammelurkunden für die Stadt Leipzig verbrieft, die alle 5 im Reichsbankschatz gefunden wurden, jede für sich somit ein Unikat. Piano morte - Aufstieg und Niedergang einer Industrie Es gibt kein eindrucksvolleres Beispiel, wie sich Wirtschaftsgeschichte, Technikgeschichte, Zeitgeschichte und der Lebensweg eines Unternehmers zu einem faszinierenden Ganzen verbinden können. Der Jungunternehmer, von dem wir Ihnen berichten wollen, machte sich mit 28 Jahren selbstständig. 1892 übernahm der in Fulda geborene Ludwig Hupfeld die Fa. J. M. Grob & Co. in Leipzig. Ihn fasziniert eine dort entwickelte neue Technologie: 1887 hatte Grob den ersten mechanischen Klavierapparat der Welt gebaut. Mechanisierung der Musikwiedergabe, das ist es, was Hupfeld antreibt. Über Orchestrions, das weltweit erste elektrische Klavier und die erste elektrische Geige wird er diesen Traum umsetzen. Los 945 Schätzwert 400-500 Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 1.12.1920 (Auflage 1500, R 11) VF Sehr dekorativ, drei Vignetten mit Klavieren und Konzertflügel. Gründung 1895. 1926 Angliederung der Ludwig Hupfeld AG mit Werken in Dresden, Böhlitz-Ehrenberg, Johanngeorgenstadt und Gotha, anschließend Umfirmierung in Leipziger Pianoforte- und Phonolafabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG. Weiter umfirmiert 1935 in Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG und 1938 in Hupfeld-Zimmermann AG. Börsennotiz Berlin und Leipzig. 1946 enteignet, zu DDR- Zeiten Teil der sog. Pianounion. Nach der Wende wird der Betrieb in Böhlitz-Ehrenberg als Pianofortefabrik Leipzig GmbH & Co. KG reprivatisiert, das traditionsreiche ehemalige Hupfeld-Werk in Seifhennersdorf wird von der Berliner Bechstein-Gruppe übernommen. Sämtliche Ausgaben der Leipziger Pianofortefabrik waren bislang vollkommen unbekannt. Von dieser ältesten bekannt gewordenen Ausgabe lagen nur 2 Stück im Reichsbankschatz! Los 946 Schätzwert 300-400 Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 1.3.1921 (Auflage 2300, R 10) VF Sehr dekorativ, drei Vignetten mit Klavieren und Konzertflügel. Nur 3 Stück dieser Emission lagen im Reichsbankschatz. Los 947 Schätzwert 200-250 Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 1.3.1923 (Auflage 9500, R 8) VF Sehr dekorativ, drei Vignetten mit Klavieren und Konzertflügel. Los 948 Schätzwert 200-250 Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann AG Leipzig, Aktie 20 RM Mai 1925 (Auflage 21000, R 8) EF Sehr dekorativ, drei Vignetten mit Klavieren und Konzertflügel. Los 949 Schätzwert 400-500 Ludwig Hupfeld AG Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark 25.1.1922 (Auflage 6750, R 11) VF Schöner G&D-Druck. Porträt von Ludwig Hupfeld (1864-1949) Der 1864 bei Fulda geborene Ludwig Hupfeld kaufte 1892 die Fa. J. M. Grob & Co. in Leipzig, wo 1887 der erste mechanische Klavierapparat der Welt entwickelt worden war. 1894 baut Hupfeld als erster in Leipzig Orchestrions, wobei das Spielprinzip der Notenscheiben durch Notenstreifen aus Papier weiterentwikkelt wird. 1899 Neubau der Fabrik in Leipzig am Berliner Bahnhof. 1902 Entwicklung der Phonola und damit Übergang zum pneumatischen System. 1904 sah mit dem Phonoliszt das erste elektrische Klavier der Welt, im gleichen Jahr Umwandlung in eine AG. 1907 Entwicklung der ersten selbstspielenden Geige der Welt. 1910/11 Bau des Hupfeld-Hauses mit Konzertsaal und Verkaufsräumen mit 200 Instrumenten und Bau der neuen Fabrik in Böhlitz-Ehrenberg mit 1300 Beschäftigten. Mit eigenen Verkaufsniederlassungen in Dresden, Berlin, Köln, Düsseldorf, Wien, Den Haag, Amsterdam, London, Barcelona, Turin und Buenos Aires erreicht das Netz seine größte Ausdehnung. Übernommen wurden dann noch die Konkurrenten Carl Rönisch, Dresden (1918), A. H. Grunert, Johanngeorgenstadt (1920) und Steck, Gotha (1924). 1926 Fusion mit der 1895 gegründeten Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann AG zur Leipziger Pianoforte- und Phonolafabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG. Das fusionierte Unternehmen ist mit über 20.000 Instrumenten jährlich nun der größte Hersteller in ganz Europa. 1929/30 beenden Weltwirtschaftskrise, Schallplatte und Rundfunk die Ära elektrischer Selbstspielinstrumente. Die Klavierproduktion wird in eine Zweigfabrik verlagert, die Hauptfabriken stellen nunmehr Kinoorgeln, Plattenspieler, Rundfunkempfänger, Kleinbillards und Wohnmöbel her. Wie auch das folgende Los bisher vollkommen unbekannt gewesen. Nur durch Zufall erhalten gebliebenes Belegstück (an sich wurden die Hupfeld-Aktien schon 1926 bei der Fusion mit Zimmermann aus dem Verkehr gezogen). Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Hervorragend restauriert. Los 950 Schätzwert 450-600 Ludwig Hupfeld AG Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark 30.11.1922 (Auflage 15000, R 12) VF Schöner G&D-Druck. Ebenfalls ein nur zufällig erhalten gebliebenes Belegstück, in diesem Fall sogar ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Hervorragend restauriert. Los 951 Schätzwert 225-300 Leipziger Pianoforte- und Phonolafabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG Leipzig, Aktie 100 RM 4.9.1926 (Auflage 21000, R 9) EF Sehr dekorativ, zwei Vignetten mit Klavier und Konzertflügel sowie zwei Vignetten mit Zimmermann- bzw. Hupfeld-Logo. Kompletter Aktienneudruck nach der Fusion von Hupfeld und Zimmermann zum größten Pianohersteller in ganz Europa. Nur 6 Stück dieser Emission lagen im Reichsbankschatz. Altes Klavier mit Firmenlogo der Ludwig Hupfeld AG Los 952 Schätzwert 225-300 Leipziger Pianoforte- und Phonolafabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG Leipzig, Aktie 100 RM 7.1.1927 (Auflage 6800, R 10) VF+ Sehr dekorativ, zwei Vignetten mit Klavier und Konzertflügel sowie zwei Vignetten mit Zimmermann- bzw. Hupfeld-Logo. Nur 4 Stück dieser Emission lagen im Reichsbankschatz. Los 953 Schätzwert 150-200 Leipziger Pianoforte- und Phonolafabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG Leipzig, Aktie Lit. A 20 RM 1.10.1932 (Auflage 2000, R 8) EF Los 954 Schätzwert 200-250 Leipziger Pianoforte- und Phonolafabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG Leipzig, Aktie Lit. B 100 RM 1.10.1932 (Auflage 9600, R 10) EF+ Nur 5 Stück dieser Emission lagen im Reichsbankschatz. 1910/11 krönt er sein Lebenswerk mit dem Bau des Hupfeld-Hauses in Leipzig mit eigenem Konzertsaal. Die Fusion mit dem Lokalrivalen Gebr. Zimmermann macht Hupfeld-Zimmermann 1926 zum größten Hersteller in ganz Europa. Aber zugleich ist Hupfelds großer Traum von der mechanischen Musikwiedergabe ausgeträumt: Das Aufkommen von Schallplatte und Rundfunk manövrieren seine Produkte in die technologische Sackgasse. Fortan kämpfen die Instrumentenhersteller nicht mehr für, sondern gegen den technischen Fortschritt. Es kommt noch schlimmer. Nicht nur den Niedergang der maßgeblich von ihm geschaffenen Industrie muß Ludwig Hupfeld erleben, sondern 1946 auch noch die Enteignung seiner Firma, ehe er 85-jährig 1949 stirbt. Nr. 945 Nr. 950 77

Los 955 Schätzwert 10-50 Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG Leipzig, Aktie 100 RM 1.12.1935 (Auflage 3000, R 2) UNC Los 961 Schätzwert 75-150 Leisniger Bank AG Leisnig, Aktie 1.000 Mark 3.2.1923 (Auflage 1000, R 5) EF Gründung 1859 als genossenschaftlicher Vorschußverein, AG seit 1886, zunächst als Vereinsbank zu Leisnig firmierend. Eigene Bankgebäude in Leisnig und Geringswalde. Überkreuzbeteiligung mit der Leisniger Mühlen AG. 1945 auf Grund eines SMAD-Befehls geschlossen, die Liquidation erfolgte durch die Sächsische Landesbank. Los 956 Schätzwert 225-300 Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG Leipzig, Aktie 20 RM 1.12.1935 (Auflage 200, R 10) VF+ Bislang vollkommen unbekannt gewesene Ausgabe, nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 957 Schätzwert 30-75 Hupfeld-Zimmermann AG Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig, Aktie 1.000 RM 9.3.1938 (Auflage 900, R 3) UNC Los 958 Schätzwert 20-60 Leipziger Trikotagenfabrik AG Leipzig, Aktie 100 RM 31.8.1928 (Auflage 2800, R 2) UNC-EF Gegründet 1898. Trikotagenfabrik mit vierstöckigem Fabrikgebäude in Leipzig W 33, Lützner Str. 102/4. In Leipzig börsennotiert. Los 959 Schätzwert 50-100 Leipziger Westend-Baugesellschaft Leipzig, Aktie 100 RM 7.1.1942 (Auflage 200, R 5) UNC-EF Mit Straßen und Eisenbahngleisen erschloss die Gesellschaft ihre rd. 50 ha Bauland für Industrie, Mietwohnungs- und Siedlungsbau. Außerdem Betrieb eines Mörtelwerkes, von Sand- und Kiesgruben und eines Fuhrgeschäftes in Leipzig-Lindenau. Beteiligung an der Leipziger Rodelbahn GmbH. Los 960 Schätzwert 25-100 Leipziger Westend-Baugesellschaft Leipzig, Aktie 1.000 RM 7.1.1942 (Auflage 640, R 4) UNC-EF Los 962 Schätzwert 25-125 Leonhard Tietz AG Köln, Aktie 100 RM 17.1.1923 (Auflage 50000, R 5; das Ausgabedatum ist irreführend; tatsächlich wurden die Stücke aus der Kapitalerhöhung vom 17.1.1923 erst nach der im Aug. 1924 beschlossenen Kapitalumstellung 10:1 auf RM ausgedruckt, und zwar bereits mit dem umgestellten Nennbetrag) EF Faksimile-Unterschrift von Gen.-Dir. Alfr. Leonh. Tietz. Wirtschaftshistorisch bedeutendes Stück, zeitweise einer der 30 großen DAX-Werte. Gründung der Einzelfirma Leonhard Tietz 1879 in Stralsund als Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft. Durch feste niedrige Preise gewann das Geschäft so viele Kunden, daß es innerhalb weniger Jahre dreimal vergrößert werden mußte. 1889 Gründung der ersten Filiale in Elberfeld, danach schlagartige Expansion vor allem im westdeutschen Raum, ab 1929/30 auch in Schlesien und dem Frankfurter Raum. Seit 1905 Leonhard Tietz AG, 1933/36 umbenannt in Westdeutsche Kaufhof AG. Der Kaufhof hatte jetzt über 13.000 Mitarbeiter, Großaktionäre waren zu dieser Zeit die Commerzbank, die Dresdner und die Deutsche Bank. 1945 waren lediglich 3 von 41 Filialen einigermaßen unzerstört, doch es folgte ein gewaltiger Wiederaufbau zum später zweitgrößten deutschen Kaufhauskonzern. 1988 Einstieg bei Jet- Reisen und der Media-Markt-Gruppe. 1996 auf Wunsch des späteren Großaktionärs Metro Verschmelzung mit der ASKO und den deutschen Metro-Aktivitäten zur heutigen METRO AG (Sitz Düsseldorf). Los 963 Schätzwert 50-125 Leonische Drahtwerke AG Nürnberg, Aktie 100 RM Juni 1932 (Auflage 3000, R 4) EF Die Firma ging hervor aus der in Mittelfranken seit 1700 beheimateten leonischen Industrie (= Herstellung echter, vergoldeter und versilberter Drähte und Plätte sowie von Gold- und Silbergespinsten). 1917 schlossen sich die Firmen Joh. Phil. Stieber in Roth sowie die Joh. Balth. Stieber & Sohn GmbH und die Vereinigte leonische Fabriken in Nürnberg zur Leonische Werke Roth-Nürnberg AG zusammen. Heute einer der weltweit bedeutendsten Draht- und Kabelhersteller, u.a. werden für alle bedeutenden Automobilhersteller komplette Bordnetze geliefert. 1999 Umfirmierung in LEONI AG, Werke in Deutschland (Brake, Friesoythe, Kitzingen, Kötzting, Lilienthal, Lüdenscheid, Neuburg, Rheda-Wiedenbrück, Roth, Weißenburg), Belgien, Großbritannien, Irland, Italien, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Ukraine, Ungarn, USA, Kanada, Mexiko, Braslien, Ägypten, Südafrika, Tunesien, Indien und China. Los 964 Schätzwert 300-400 Lerche & Nippert Hoch- und Tiefbau AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923 (Auflage 40000, R 12) VF. Gründung 1921 als Allgemeine Hoch- und Tiefbau AG, 1922 Umfirmierung anläßlich der Übernahme der seit 1908 bestehenden Tiefund Betonbaufirma Lerche & Nippert. Die Ges. besaß auch eine Ziegelei in Mühlenbeck, Grundstücke in Waidmannslust, Borgsdorf, Oranienburg und Hohenneuendorf, ferner eigene Geschäftshäuser in Berlin (NW 6, Karlstr. 2) und Hameln. 1926 zudem Erwerb der Zweigniederlassung Hannover der Rheinisch-Westfälische Bauindustrie AG, Düsseldorf. Ausführung von Aufträgen hauptsächlich für Behörden und gemeinn. Baugesellschaften. Börsennotiz Berlin (bis 1926 amtlich, danach Freiverkehr). In der Weltwirtschaftskrise blieben die Aufträge aus, die Banken drehten den Kredithahn zu, 1931 Konkurs. Wie auch die beiden nachfolgenden Emissionen bislang völlig unbekannt gewesen. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Warenhaus der Leonhard Tietz AG in Berlin Los 965 Schätzwert 200-250 Lerche & Nippert Hoch- und Tiefbau AG Berlin, Aktie 20 RM April 1925 (Auflage 11250, R 11) VF. Los 966 Schätzwert 100-150 Lerche & Nippert Hoch- und Tiefbau AG Berlin, Aktie 20 RM Nov. 1926 (Auflage 2200, R 10) VF+ Los 967 Schätzwert 1200-1500 Lindener Actien-Brauerei vormals Brande & Meyer Hannover, Actie 1.500 Mark 10.5.1895 (Auflage erst 756, zuletzt als 300-RM-Aktie nur noch insgesamt 94 Stück, R 10) VF+ Gründung 1832 als Lagerbier-Brauerei, AG seit 1871. Nach vollständigem Umbau 1897/98 und 1908-12 eine der größten Brauereien Deutschlands mit einer für die damalige Zeit mehr als beachtlichen Produktionsfähigkeit von 350.000 hl im Jahr. 1904 Ankauf der Weizenbierbrauerei von Jos. Hösel in Linden, 1908 Erwerb der Osteroder Stadtbierbrauerei GmbH. 1909 Beteiligung bei der Brauerei H. Langkopf GmbH in Peine (diese verkaufte danach nur noch Lindener Bier und wurde im Gegenzug - so ist das mit der Malzfabrik Langkopf bis heute! - Malzlieferant). 1917 Übernahme der Germania-Brauerei GmbH in Hannover (gemeinsam mit der Städtischen Lagerbierbrauerei und der Vereinsbrauerei Herrenhausen). 1918 Beteiligung bei der Bürgerliches Brauhaus AG. Außerdem beteiligt bei der A. Schilling AG Brauerei und Mineralwasserfabrik in Celle. 1921 Fusion mit der Schloß-Brauerei Schöneberg AG in Berlin (1926 wieder ausgegliedert und verkauft). 1927 Erwerb des Hofbrauhauses Hannover Nr. 961 Nr. 964 Nr. 976 78

Übernahme durch den französischen Alsthom- Konzern entsprechend umbenannt. (Hinüberstr. 8). 1934 Verkauf der Beteiligung an der Kaiser-Brauerei AG in Hannover-Ricklingen. 1968 kam per Betriebsüberlassungsvertrag mit dem heutigen Großaktionär Brauereigilde Hannover AG zur Braustätte Linden die Gilde-Brauerei hinzu - beide für sich waren zu dieser Zeit schon die größten Brauereien in Niedersachsen. Umfirmiert 1968 in Lindener Gilde-Bräu AG und 1988 in Gilde Brauerei AG. Zum Konzern der bis zuletzt in Hannover börsennotierten AG gehörte, neben dem Hofbrauhaus Wolters AG in Braunschweig (gegr. 1627, ab Okt. 2006 privatisiert und eigenständig) vor allem die nach der Wende auf der grünen Wiese neu gebaute Hasseröder Brauerei in Wernigerode/Harz, die in weniger als 10 Jahren zur viertgrößten deutschen Biermarke wurde. Dies weckte die Begehrlichkeit des belgischen Interbrew-Konzerns (heute als InBev der weltgrößte Brauereikonzern), der sich nach einer emotional geführten Übernahmeschlacht 2002 die Lindener Gilde-Brauerei einverleibte. Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 968 Schätzwert 800-1000 Lindener Actien-Brauerei vormals Brande & Meyer Hannover, Actie 1.500 Mark 27.12.1897 (Auflage erst 504, zuletzt als 300-RM-Aktie nur noch insgesamt 94 Stück, R 9) EF Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Nr. 967 Nr. 990 Los 969 Schätzwert 400-500 Lindener Actien-Brauerei vormals Brande & Meyer Hannover, Aktie 1.000 Mark 1.5.1920 (Auflage erst 3024, zuletzt als 200-RM- Aktie nur noch insgesamt 359 Stück, R 8) EF-VF Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 970 Schätzwert 300-400 Lindener Actien-Brauerei Hannover-Linden, Aktie 1.000 Mark 1.5.1921 (Auflage erst 2952, zuletzt als 200-RM-Aktie nur noch insgesamt 359 Stück, R 8). Ausgegeben zur Übernahme der AG Schlossbrauerei Schöneberg in Berlin EF-VF Los 971 Schätzwert 225-300 Lindener Aktien-Brauerei Hannover-Linden, Aktie 1.000 Mark 1.3.1922 (Auflage erst 11000, zuletzt als 200-RM-Aktie nur noch insgesamt 359 Stück, R 7) EF-VF Los 973 Schätzwert 50-125 Linke-Hofmann-Werke AG Breslau, Aktie 1.000 RM April 1936 (Auflage 1100, R 5) EF Faksimilesignatur Otto Steinbrinck (engster Mitarbeiter von Friedrich Flick beim Aufbau des mächtigsten deutschen schwerindustriellen Konzerns) als Aufsichtsratvorsitzender. 1839 erhält Gottfried Linke in Breslau seinen ersten Auftrag für den Bau von 100 offenen Güterwagen. Das Werk wächst rasend schnell. 1912 wird die Linke KG mit der 1871 gegründeten Breslauer AG für Eisenbahn-Wagenbau zur Linke-Hofmann-Werke AG vereinigt, 1928 Fusion mit der Waggon- und Maschinenfabrik AG vorm. Busch in Bautzen zur Linke-Hofmann-Busch AG. 1934 Neugründung der AG und Übernahme der Werke Breslau und Warmbrunn der Linke-Hofmann-Busch AG. Erzeugnisse: Güter- und Spezialwagen, Personen- und Straßenbahnwagen, Triebwagen, Schlaf-, Speise und Salonwagen, Omnibusaufbauten. 1936 Beteiligung an der Gründung der Schlesische Flugzeug-Reparaturwerft GmbH durch Einbringung des Werkes Pöpelwitz (1938 abgestoßen). Danach verzweigte sich die Firmengeschichte: In dem Breslauer Werk nahm man nach dem 2.WK den Lokomotivbau wieder auf: die polnische Firma Fabryka Wagonów PAFAWAG lieferte fortan Fahrzeuge für die PKP. Dieses Werk in Wroclaw wurde 1997 von Adtranz, Berlin (ab 2000/01: Bombardier), übernommen. Gefertigt wurden hier jetzt u.a. die Lokomotivkästen für die Deutsche Bundesbahn. Doch auch in Westdeutschland ging die Firmengeschichte weiter: Die später zum Salzgitter-Konzern gehörende Linke- Hofmann-Werke AG wurde zunächst 1948 nach Düsseldorf verlagert und 1955 in eine GmbH umgewandelt.auf einem 123 ha großen Areal in Salzgitter-Watenstedt (in direkter Nachbarschaft des Salzgitter-Stahlwerkes) entsteht ab 1950 eine der größten Produktionsstätten für Schienenfahrzeuge in Deutschland. 1994/97 übernimmt der französische Konkurrent Alsthom die LHB-Geschäftsanteile. 1998 Umfirmierung der Linke-Hofmann-Busch GmbH in ALSTOM LHB GmbH. Brauhaus der heutigen Gilde-Brauerei in Hannover Los 972 Schätzwert 20-50 Linke-Hofmann-Lauchhammer AG Berlin, Genußschein Lit. D 30 RM Juni 1926 (R 5) EF-VF Gründung 1871 als Breslauer AG für Eisenbahn-Wagenbau. Nach Übernahme bedeutender Wettbewerber 1924 Sitzverlegung nach Berlin und mehrfache Umbenennungen, im November 1926 in Linke-Hofmann-Lauchhammer AG, dann 1928 in Linke-Hofmann- Busch-Werke AG. Werke in Breslau, Köln, Warmbrunn, Bautzen, Weimar, Hamburg und Werdau. Jahresproduktion 2.000 Personenwagen, 16.000 Güterwagen und 300 schwere Lokomotiven. Die Werke in Schlesien und der Lausitz wurden nach 1945 enteignet, deshalb Sitzverlegung nach Salzgitter. Lange Zeit war LHB dann eine Tochter der Stahlwerke Peine-Salzgitter AG und auf den Bau von Nahverkehrszügen und Straßenbahnen spezialisiert. 2000 nach Los 974 Schätzwert 100-175 Löwenbrauerei - Böhmisches Brauhaus AG Berlin, Aktie 300 RM März 1927 (Auflage 500, R 6) EF Bei der Gründung 1870 wurde die A. Knoblauch sche Lagerbier-Brauerei in der Landsberger Allee übernommen. Von den in der Gründerzeit 79

in eine AG umgewandelten Berliner Brauereien war die Böhmisches Brauhaus Commandit- Gesellschaft auf Actien A. Knoblauch eine der solideren. Auch nach dem Gründerkrach fiel der Kurs nicht unter den Nennwert und war damit der mit Abstand höchste aller Berliner Brauereien. 1910 Umfirmierung in Böhmisches Brauhaus-AG, 1922 Zusammenschluß mit der Löwenbrauerei AG in Berlin-Hohenschönhausen zur Löwenbrauerei - Böhmisches Brauhaus AG. 1927 Fusion mit der 1867 gegründeten Bergschloßbrauerei AG, Berlin. 1954/55 Abschluß eines Organvertrages mit dem Hauptaktionär Schultheiss-Brauerei AG mit 5 % Garantie-Dividende für die freien Aktionäre. 1975 Verkauf der Betriebsgrundstücke Wissmannstraße/Hasenheide und Betriebsverlegung in die gepachtete Braustätte in der Bessemerstr. 84. 1979 auf die Dortmunder Union-Schultheiss- Brauerei AG verschmolzen. Los 975 Schätzwert 75-175 Löwenwerke AG Heilbronn, Aktie 1.000 RM Mai 1942 (Auflage 100, R 6) UNC-EF Gründung 1897 als AG Bierbrauerei zum Löwen nach Übernahme der Werksanlagen von Albert Neuffer vorm. Louis Hentges in Heilbronn. Neben einer Anzahl von Wirtschaftsanwesen wurden auch die Brauereien H. Jacob in Heilbronn und die Krebs sche Brauerei in Kochendorf geführt. 1920 Firma umbenannt wie oben und Aufnahme der Produktion von Marmeladen, Konfitüren, Obst- und Gurkenkonserven und Fruchtsirupen, ferner Aufbau einer chemischen Abteilung zur Herstellung von kolloid-chemischen Erzeugnisse. 1957 auf die Allgemeine Wohnungsbau- und Verwaltungsges. mbh, Freiburg i.b. übergegangen. Los 976 Schätzwert 225-300 Logierhaus-BERNER-AG (LOBEAG) Berlin, Aktie Reihe B 100 RM 30.12.1924 (Auflage 100, R 10) VF Gründung 1924 durch den Touristik-Pionier Conrad Berner. Zweck: Schaffung von Logiermöglichkeiten an stark besuchten Reiseplätzen im In- und Ausland, Veranstaltung von Gesellschafts- und Pauschalreisen. Die Ges. betrieb ein Reisebüro in Berlin-Charlottenburg (Kantstr. 135) sowie ein eigenes Logierhaus in Pörtschach am Wörthersee. Vertretungen in Ragusa (Dalmatien), Florenz, Rom, Neapel, Palermo, Cairo etc. Zwar ahnte Berners Konzept die Zukunft des von einem Anbieter organisierten Pauschalurlaubs sehr weise voraus. Aber nach dem 2. Weltkrieg hatten die Deutschen zunächst andere Interessen als Reisen. Die AG wurde abgewickelt und 1969 gelöscht. Sämtliche LOBEAG-Ausgaben waren bislang vollkommen unbekannt. Los 977 Schätzwert 150-200 Logierhaus-BERNER-AG (LOBEAG) Berlin, Aktie Reihe B 100 RM 3.3.1927 (Auflage 200, R 9) VF- Randschäden durch Rost fachgerecht restauriert. Los 980 Schätzwert 225-300 Logierhaus-BERNER-AG (LOBEAG) Berlin, Aktie Reihe B 200 RM 27.3.1929 (Auflage 200, R 10) VF+ Los 981 Schätzwert 30-80 Losenhausenwerk Düsseldorfer Maschinenbau AG Düsseldorf-Grafenberg, Aktie 100 RM Nov. 1935 (Auflage 1000, R 4) EF Gegründet 1897 unter Übernahme der seit 1880 bestehenden Firma J. Losenhausen, Düsseldorf als Düsseldorfer Maschinenbau-AG vorm. J. Losenhausen, 1926 umbenannt wie oben. Herstellung von Werkstoff- und Baustoff- Prüfmaschinen, Waggon-, Auto- und Fuhrwerkswaagen, Spezialwaagen. Die Abt. Kranbau wurde 1934 an die Schenck & Liebe-Harkort AG in Düsseldorf übertragen. Das Unternehmen Losenhausen erfand im Jahr 1934 die erste Bodenverdichtungsmaschine ( Vibromax ). Los 982 Schätzwert 40-80 Losenhausenwerk Düsseldorfer Maschinenbau AG Düsseldorf, Aktie 1.000 RM Nov. 1941 (Auflage 1080, R 5) EF-VF Gegründet 1897 unter Übernahme der seit 1880 bestehenden Firma J. Losenhausen, Düsseldorf als Düsseldorfer Maschinenbau-AG vorm. J. Losenhausen, 1926 umbenannt wie oben. Herstellung von Werkstoff- und Baustoff- Prüfmaschinen, Waggon-, Auto- und Fuhrwerkswaagen, Spezialwaagen. Die Abt. Kranbau wurde 1934 an die Schenck & Liebe-Harkort AG in Düsseldorf übertragen. Das Unternehmen Losenhausen erfand im Jahr 1934 die erste Bodenverdichtungsmaschine ( Vibromax ). Los 983 Schätzwert 75-100 Lothringer Brauerei AG Devant-les-Ponts (Metz), Aktie Serie II. 1.000 Mark 1.1.1890 (Auflage 400, R 8) EF Dekorative Umrandung im Historismus-Stil. Originalunterschriften. Gründung 1888, 1889 in Betrieb genommen. Ein jährlicher Ausstoß von 80.000 hl und einige rentable Wirtschaftsanwesen reichten in den meisten Jahren für eine sehr gute Dividende von 15 %. Los 984 Schätzwert 30-75 Lozalit AG Fabrik Keramisch-Technischer Artikel Essen, Aktie 1.000 RM Nov. 1929 (Auflage 500, R 4) EF Gründung 1928, Firmensitz 1929 bis 1932 in Essen, danach in Höhr-Grenzhausen. Firma ab 1936: Lozalit AG. Firmenzweck: Gewerbsmäßige Ausnutzung von chemischen und technischen Verfahren aller Art sowie Herstellung und Handel mit entsprechenden Erzeugnissen. Großaktionär (1943): Sassoon Banking Corp. London (ca. 49 %). Los 985 Schätzwert 75-125 Ludwigshafener Walzmühle Ludwigshafen a. Rh., Aktie 100 RM Juli 1942 (Auflage 341, R 6) UNC-EF Gegründet 1894 mit Sitz in Mannheim unter Übernahme der Kunstmühle der Firma Kaufmann, Straus & Co. in Ludwigshafen (Weizenund Roggenmühle, Hartgrieß- und Graupenfabrik). 1905 durch Brand fast völlig zerstört, dann mit wesentlicher Kapazitätserweiterung als modernste Mühle wiederaufgebaut. 1931 Sitzverlegung nach Ludwigshafen. 1945 bei Bombenangriffen erneut zerstört, Wiederaufbau 1951 abgeschlossen. 1970 in eine GmbH umgewandelt. Bis dahin Börsennotiz Mannheim bzw. Frankfurt; neben der jahrzehntelang beteiligten Rhenania Schifffahrts- und Speditions-Ges. in Mannheim erscheint in den 30er Jahren die Südzucker als Mehrheitsaktionär, zuletzt besaß die Bremer Rolandmühle mehr als 25 %. Los 986 Schätzwert 50-100 Lüneburger Wachswerke AG Lüneburg, Aktie 1.000 RM 1.6.1942 (R 5) UNC-EF Gründung 1882, AG seit 1897 unter der Firma Lüneburger Wachsbleiche J. Börstling AG, 1940 umbenannt wie oben. Betrieb einer Wachs-, Kerzen- und Bohnerwachsfabrik, Herstellung sonstiger chemisch-technischer Produkte. Nr. 986 Los 987 Schätzwert 100-200 Lugauer Kammgarn-Spinnerei vorm. F. Hey AG Lugau (Erzg.), Actie 1.000 Mark 1.2.1895. Gründeraktie (Auflage 1000, R 5) EF-VF Hergestellt wurden Garne aus reiner Wolle, Mischgarne und Zellwollgarne. Die Fabrik wurde nach 1945 enteignet, die AG selbst verlegte auf Betreiben des Großaktionärs (Glanzstoff AG Wuppertal-Elberfeld) 1964 ihren Sitz nach Dettingen a.erms und trat dort in Abwicklung. Los 988 Schätzwert 30-75 Mälzerei Wrede AG Köthen in Anhalt, Aktie 500 RM Jan. 1939 (Auflage 3000, R 3) EF Gründung 1865, AG seit 1889. Malzfabriken in Köthen, Oschersleben (vorm. Malzfabrik Heinrich Bormann, 1924 erworben), Giersleben (seit 1932 stillgelegt, Vorbesitzer war die Schlegel-Scharpenseel-Brauerei AG in Bochum) und Wegeleben im Ostharz (1937 Übernahme der Malzfabrik Wegeleben GmbH). Ferner mehrheitlich beteiligt bei der Malzfabrik Rheinpfalz AG in Pfungstadt (Hessen) mit Werken in Bruchsal (vorm. Moritz & Söhne) und Kirchheim/Teck (vorm. Gebr. Hammel). Börsennotiz Berlin. Nach Enteignung der vier Werke in der Ostzone beschränkte sich die Tätigkeit auf die Verwaltung der Rheinpfalz-Beteiligung, der Sitz der AG wurde nach Hamburg (1951) bzw. Frankfurt/Main (1952) verlegt. Ab 1966 GmbH. Los 989 Schätzwert 50-100 Magdeburger Allgemeine Lebensund Rentenversicherungs-AG Magdeburg, Namensaktie 1.000 RM 19.11.1928 (Auflage 2700, R 4) EF Gründung 1923 durch die Magdeburger Feuerversicherung als Magdeburger Allgemeine Los 978 Schätzwert 225-300 Logierhaus-BERNER-AG (LOBEAG) Berlin, Aktie Reihe B 200 RM 3.3.1927 (Auflage 100, R 11) VF Von diesem und dem folgenden Los wurden nur je 2 Stück im Reichsbankschatz gefunden, in beiden Fällen jetzt das letzte noch verfügbare Exemplar. Abheftlochung, kleine Fehlstelle links. Los 979 Schätzwert 200-250 Logierhaus-BERNER-AG (LOBEAG) Berlin, Aktie Reihe B 100 RM 27.3.1929 (Auflage 700, R 11) VF- Linke Seite stockfleckig. Nr. 987 Nr. 998 80

Versicherungs-AG, 1928 umbenannt wie oben. Bei der Gründung wurde wohl sehr gezielt der alte Name einer schon 1872 gegründeten gleichnamigen Gesellschaft wieder verwendet, die 1890 in Wilhelma in Magdeburg Allgemeine Versicherungs-AG umfirmiert hatte und seit 1923, eben dem Jahr dieser plagiatorischen Neugründung, zur Allianz Versicherungs-AG gehörte. 1932 fusionsweise Übernahme der Hovad Lebensversicherungsbank AG. 1946 nach Schließung des Geschäftsbetriebs durch die russische Besatzungsmacht Sitzverlegung nach Frankfurt (Main). 1959 Sitzverlegung von Fulda nach Hannover, wohin auch alle anderen Unternehmen der sog. Magdeburger Versicherungsgruppe gingen, die dann zum Konzern der Schweizer Rück gehörte. 1985/88 Umfirmierung in Magdeburger Lebensversicherung AG. 1993 nach Übernahme der Magdeburger Versicherungsgruppe durch die Allianz-Versicherung auf die Vereinte Lebensversicherung AG in München verschmolzen, diese jetzt auf die Allianz Lebensversicherungs-AG in Stuttgart. Los 990 Schätzwert 125-250 Magdeburger Lebensversicherungs-Gesellschaft Magdeburg, Namens-Actie 500 Thaler 10.3.1856. Gründeraktie (Auflage 4000, R 2) EF Hochdekorative Aktie mit schöner Allegorie: Schicksalsgöttinnen spinnen die Lebensfäden. Eines der ältesten deutschen Lebensversicherungs-Unternehmen. Ab 1895 außerdem Unfall-Versicherung, seit 1906 Haftpflicht-Versicherung. Die seit 1923 bestehende Verbindung mit dem Gerling-Konzern ermöglichte 1930 die Einführung einer absoluten Neuigkeit: Haushalt-Feuer- und Einbruchdiebstahl-Versicherung mit einmaliger Prämienzahlung auf Lebenszeit. Im gleichen Jahr Aufnahme der Kraftfahrt-Kaskoversicherung. Nach dem Krieg dann Sitzverlegung nach Köln. 1955 Konzentration auf das Sachversicherungsgeschäft und Übertragung des Lebensversicherungsbestandes auf die Schwesterfirma Friedrich Wilhelm Lebensversicherungs-AG, zugleich Umfirmierung in Friedrich Wilhelm Magdeburger Versicherungs-AG Alte Magdeburger. 1962 erneut umbenannt in Gerling-Konzern Magdeburger Standard Versicherung AG, 1963/64 Übertragung des Versicherungsbestandes auf die Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG. Letztere wurde gerade erst 2006 vom Talanx- Konzern (HDI Hannover) übernommen. Los 991 Schätzwert 75-150 Malzbierbrauerei Groterjan AG Berlin, Aktie 1.000 RM Juni 1942 (R 5) UNC-EF Gründung 1899, bis 1913: Berliner Weißbierbrauerei Ed. Gebhardt AG. 1913 wurden die 1885 gegr. Malzbierbrauerei Groterjan & Co. GmbH und das Malzbiergeschäft der Brauerei Oswald Berliner übernommen, danach dann Malzbierbrauerei Groterjan & Co. AG. Großaktionär 1943: Engelhardt-Brauerei. Ab 1961 eine Abteilung der Schultheiss-Brauerei. 1978 stellte die Brauerei in der Prinzenallee (Gesundbrunnen) ihren Betrieb ein. Los 992 Schätzwert 100-150 Malzfabrik Mellrichstadt Mellrichstadt, Aktie 100 RM 4.6.1928 (Auflage mit Gültig -Überdruck noch 110 Stück, R 8) EF Gründung 1884. Kleine Fabrik mit selten mehr als 50 Mitarbeitern, erzeugt wurden Braumalze (Pilsener-, Wiener- und Münchener Darrung), außerdem Handel mit Malz, Getreide, Nahrungs-, Futter- und Düngemitteln. Bis 1934 in Dresden börsennotiert. 1935 übernahm die Malzfabrik Meußdoerffer KG in Kulmbach 80 % des Aktienkapitals. 1945 Beschlagnahme der Fabrik zur Unterbringung von Flüchtlingen. 1948 wurde der Betrieb teilweise wieder freigegeben und das seit 1946 bestehende Mälzungsverbot aufgehoben. Schon 1951 arbeitete die Malzfabrik wieder mit voller Kapazität. 1961 in eine GmbH umgewandelt. Los 993 Schätzwert 400-500 Malzfabrik Mellrichstadt AG Mellrichstadt, Aktie 1.000 RM 2.3.1938 (Auflage 194, R 12) VF Einzelstück aus dem Reichsbankschatz, unentwertet ist seit vielen Jahren nur ein einziges weiteres Stück (aus der legendären Jess- Sammlung) bekannt. Fabriksgebäude der heutigen Rhön-Malz GmbH Los 994 Schätzwert 50-125 Malzfabriken J. Eisenberg & Etgersleben AG Erfurt, Aktie 1.000 Mark 31.8.1922 (Auflage 500, R 5) EF-VF Großformatiges Papier, sehr dekorativ graphisch gestaltet. Gründung 1898 als Malzfabrik Etgersleben AG. 1914 Übernahme der Malzfabrik Blanke & Schmidt in Magdeburg-Buckau. Seit 1916 auch Gemüsetrocknung. 1917/18 Übernahme der Malzfabriken J. Eisenberg in Erfurt und Umfirmierung in Malzfabriken J. Eisenberg & Etgersleben AG. 1941 erneute Umfirmierung in Vereinigte Malzfabriken Erfurt & Etgersleben AG. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig. Los 995 Schätzwert 50-100 Manganerzwerke AG Hamburg, Aktie 1.000 Mark Juli 1923 (Auflage 60000, R 5) EF Gründung 1921 in Hamburg zum Betrieb und Erwerb von Bergwerken, insbesondere von Manganbergwerken.Ab Sept. 1924 Sitz in Berlin-Schlachtensee. Im Okt. 1924 Beschluß der Liquidation. Los 996 Schätzwert 75-125 Mannheimer Gummifabrik AG Mannheim, Aktie 100 RM Aug. 1931 (R 7) EF Traditionsreiche Firma, gegründet bereits 1864 als Mannheimer Gummi-, Guttapercha- und Asbest-Fabrik AG. Geschäftsansässig Schwetzinger Str. 117, in Mannheim börsennotiert. Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise 1930 durch Forderungsausfälle und die Krisis auf dem Rohgummimarkt in Schwierigkeiten geraten, anschließend Vergleichsverfahren mit Kapitalherabsetzung, außerdem wurde die Asbestfabrik an die Deutsche Asbestwerke AG verkauft. Am 26.9.1932 trat die Belegschaft in einen unbefristeten Streik. Weil die Ges. deswegen große Aufträge nicht erfüllen konnte, musste sie einen Monat später ihre Zahlungen erneut einstellen und wurde im Aug. 1933 aufgelöst. Los 997 Schätzwert 175-300 Mannheimer Milchzentrale AG Mannheim, Namensaktie 200 Mark Mai 1914. Gründeraktie (Auflage 150, R 6) EF Großformatiges Papier mit schöner Umrandung im Historismus-Stil. Gründung 1911, AG seit 1914. Das Unternehmen bestand noch 1961. Später aufgegangen in der Milchzentrale Nordbaden, Sitz Weinheim. Gehört jetzt zum Danone-Konzern. Eingetragen auf die Stadtgemeinde Mannheim. Los 998 Schätzwert 600-750 Mannheimer Versicherungsgesellschaft Mannheim, Namensaktie 500 RM Aug. 1934 (Auflage 600, R 12), ausgestellt auf Frau Nanda Vögele, Mannheim VF+ Großes Firmenlogo (geflügelter und gekrönter Löwenadler mit Wappenschild) im Unterdruck. Gründung 1879 mit einem Grundkapital von 2 Mio. M. Gegenstand ist der unmittelbare Betrieb aller Versicherungszweige mit Ausnahme der Lebensversicherung, ferner der Betrieb der Rückversicherung in allen Zweigen. 1991 Gründung der Mannheimer Krankenversicherung AG. 1998 neue Konzernstruktur: Mannheimer AG Holding als Obergesellschaft, bisherige Mannheimer Versicherung AG wird als Tochter der Holding als Schaden- und Unfallversicherer neu gegründet. Ansonsten vollkommen unbekannter Nennwert, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 999 Schätzwert 50-100 Mannheimer Versicherungsgesellschaft Mannheim, Namens-Aktie 1.000 RM Aug. 1934 (Auflage 3700, R 4) EF Großes Firmenlogo (geflügelter und gekrönter Löwenadler mit Wappenschild) im Unterdruck. Los 1000 Schätzwert 50-100 Marienborn-Beendorfer Kleinbahn-Gesellschaft Berlin, Aktie 1.000 Mark 21.10.1922 (Auflage 1000, R 5) EF- Sehr schöne Umrandung im Jugendstil. Gründung 1899. Normalspurige Zufuhrbahn (4,6 km) zu den Kalibergwerken der Gewerkschaft Burbach. Gleichermaßen zur Berühmtheit kam später der Bahnhof Marienborn als Grenzübergang zur DDR und auch die Kaligruben, in denen das Atommüllager Morsleben eingerichtet wurde. Los 1001 Schätzwert 75-100 Martins & Bloch AG Hamburg, Aktie 1.000 Mark Febr. 1922 (Auflage 10000, R 9) VF Großes Hochformat, Umrahmung mit Jugendstil-Elementen. Gründung 1920. Betrieb von Spinnereien und Webereien für Segeltuche, Jutegewebe, Säcke, Planen und Wolldecken. 1922 Angliederung der Niedersächsischen Kunstweberei AG im Wege der Fusion. 1923 Fusion mit der Winsener Spinnerei und Weberei einschließlich des Elektrizitätswerkes, welches die Stadt Winsen mit Strom versorgte. Im Herbst 1925 in Konkurs gegangen. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert 81

Los 1002 Schätzwert 75-100 Martins & Bloch AG Hamburg, Aktie 1.000 Mark 2.1.1923 (Auflage 85000, ausgegeben zwecks Fusion mit der Winsener Spinnerei und Weberei, R 9) VF Großes Hochformat, breite Art-Deko-Umrahmung. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1003 Schätzwert 30-50 Martins & Bloch AG Hamburg, Aktie 1.000 Mark Juni 1923 (R 6) VF+ Großes Hochformat, breite Art-Deko-Umrahmung. Los 1006 Schätzwert 75-150 Maschinenbau-AG vorm. Beck & Henkel Kassel, Aktie 100 RM Febr. 1935 (Auflage 300, R 6) EF Gegründet 1878, seit 1889 AG. 1891 Erwerb der Gießerei Theodorshütte zu Bredelar i.w. (nach der Weltwirtschaftskrise 1932 stillgelegt). Die Fabrik in der Wolfhager Str. 40 produzierte Krane, Aufzüge, Einrichtungen für Schlachthöfe, Tierkörperverwertung und Abwasser-Kläranlagen sowie Düngerpressen. Die Aktien notierten in Frankfurt, 1939 Wechsel in der Aktienmehrheit der Gesellschaft. 1964 Einrichtung eines Zweigwerkes in Gudensberg und Aufnahme der Fertigung von Rolltreppen. 1969 in eine GmbH umgewandelt. Los 1007 Schätzwert 75-150 Maschinenbau-AG vorm. Beck & Henkel Kassel, Aktie 100 RM Sept. 1940 (Auflage 400, R 7) EF Los 1008 Schätzwert 30-80 Maschinenbau-AG vorm. Beck & Henkel Kassel, Aktie 1.000 RM Sept. 1940 (Auflage 860, R 4) EF der AG für Eisengießerei und Maschinenfabrikation vorm. J. C. Freund & Co. in Berlin und Zusammenfassung der Leitung in der Freund- Starkehoffmann-Maschinen AG, wobei sämtliche Aufträge weiter in den Werkstätten in Hirschberg ausgeführt wurden. Börsennotiz Berlin. 1936 Konkurs. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Fehlstelle oben und Randeinrisse (siehe Foto) fachgerecht restauriert. Nr. 1010 Los 1016 Schätzwert 30-75 Maschinenbau-AG vormals Starke & Hoffmann Hirschberg i. Schlesien, Aktie 1.000 Mark 15.7.1922 (Auflage 5750, R 3) EF- Großes Querformat, schöne Zierumrahmung. Los 1017 Schätzwert 20-60 Maschinenbau-AG vormals Starke & Hoffmann Hirschberg i. Schlesien, Aktie 1.000 Mark 25.4.1923 (Auflage 12000, R 2) EF Großes Querformat, schöne Zierumrahmung. Los 1004 Schätzwert 30-50 Martins & Bloch AG Hamburg, Aktie 20 RM Jan. 1925 (Auflage 12500, R 7) EF Kpl. Kuponbogen anhängend. Los 1005 Schätzwert 20-50 Maschinen- und Armaturenfabrik vorm. C. Louis Strube AG Magdeburg-Buckau, Namensaktie 1.000 RM 23.9.1937 (Auflage 400, R 4) EF 1942 umgestempelt auf 2.000 RM. Gründung 1865, AG ab 1889. Fabrikation und Handel mit Maschinen, Armaturen, Pumpen, Metallwaren und allen anderen verwandten Artikeln. Das Aktienkapital war in Familienbesitz. 1946 in die Industrie-Werke Sachsen-Anhalt, Maschinen- und Armaturenfabrik vormals C.L.S. Magdeburg-Buckau überführt, ab 1948 unter SANAR Werk Strube-VEB, Mageburg- Buckau. Nr. 1006 Los 1009 Schätzwert 30-80 Maschinenbau-AG vormals Ehrhardt & Sehmer Saarbrücken, Aktie 1.000 RM Jan. 1938 (Auflage 830, R 3) EF 1928 wurde die Maschinenbau-AG vormals Ehrhardt & Sehner gegründet nach Übernahme der Anlagen und Gebäude, nicht aber der Verbindlichkeiten der Firma Maschinenfabrik Ehrhardt & Sehmer AG (gegr. 1876). Herstellung von Groß-Gasmaschinen, Hochofen- und Stahlwerksgebläsen, Kolben- und Kreiselpumpen, Dampfmaschinen, Warm- und Kaltwalzwerken, Blechbearbeitungsmaschinen. Nach schweren Kriegsschäden Wiederaufbau und mindestens bis 1972, zuletzt als GmbH, bestehend. Los 1010 Schätzwert 1200-1500 Maschinenbau-AG vormals Starke & Hoffmann Hirschberg i. Schlesien, Aktie 1.000 Mark 11.4.1895. Gründeraktie (Auflage 1000, R 9) VF Phantastisch gestaltet mit ganzflächigen Abbildungen der Fabrik, Schmied mit Werkzeug, Putti, Eule, Eichenlaub. Gründung 1895 zur Übernahme der Maschinenfabrik und Brückenbauanstalt von Starke & Hoffmann. Bau von Dampfmaschinen, Turbinen, Dampfkesseln, eisernen Brücken, kompletten Anlagen von Holzschleifereien und Apparaten für die Papierfabrikation, Eisenkonstruktionen und Eisenguss. Seit Anfang der 20er Jahre wurden außerdem Dieselmotoren produziert. Ab 1925 Arbeitsgemeinschaft mit Los 1011 Schätzwert 225-300 Maschinenbau-AG vormals Starke & Hoffmann Hirschberg i. Schlesien, Aktie 1.000 Mark Juli 1918 (Auflage 260, R 8) VF Großes Querformat, schöne Zierumrahmung. Bislang völlig unbekannt gewesene Emission. Los 1012 Schätzwert 50-125 Maschinenbau-AG vormals Starke & Hoffmann Hirschberg i. Schlesien, Aktie 1.000 Mark Jan. 1920 (Auflage 530, R 5) EF Großes Querformat, schöne Zierumrahmung. Los 1013 Schätzwert 50-100 Maschinenbau-AG vormals Starke & Hoffmann Hirschberg i. Schlesien, Aktie 1.000 Mark 1.10.1920 (Auflage 750, R 5) EF-VF Großes Querformat, schöne Zierumrahmung. Los 1014 Schätzwert 40-100 Maschinenbau-AG vormals Starke & Hoffmann Hirschberg i. Schlesien, Aktie 1.000 Mark 27.12.1920 (Auflage 2000, R 4) EF Großes Querformat, schöne Zierumrahmung. Los 1015 Schätzwert 40-100 Maschinenbau-AG vormals Starke & Hoffmann Hirschberg i. Schlesien, Aktie 1.000 Mark 26.5.1921 (Auflage 2250, R 4) EF-VF Großes Querformat, schöne Zierumrahmung. Los 1018 Schätzwert 20-75 Maschinenbau-AG vormals Starke & Hoffmann Hirschberg i. Schlesien, Aktie 100 RM April 1926 (Auflage 2500, R 2) UNC Los 1019 Schätzwert 600-750 Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe Karlsruhe i. B., Aktie 1.000 Mark 26.6.1923 (Auflage 60000, aber 1927 durch Neudruck ersetzt, R 11) VF Einer der ersten deutschen Lokomotivhersteller! Ursprung des Unternehmens ist eine 1833 von Jakob Friedrich Messmer eröffnete und 1836 von Emil Keßler und Theodor Martiensen über- 82

Kessel aller Art. 1930 wurde die Maschinenbau-Abteilung der in Liquidation befindlichen Sächsischen Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG in Chemnitz eingegliedert. Wegen der totalen Zerstörung des Stammbetriebes in der Fabrikstraße durch alliierte Luftangriffe 1945 wurde das Stammwerk aufgegeben und das bisherige Zweigwerk in Altchemnitz zum Hauptwerk ausgebaut. 1946 enteignet: VEB Apparate- und Anlagenbau Germania. Ab 1990 Germania Chemnitz GmbH, Apparate- und Anlagenbau. Nach dem Verkauf an ein indisches Unternehmen Gesamtvollstreckung. Neugründung der Germania am 28.5.1998 unter dem Namen ERMAFA Apparatebau GmbH. Los 1025 Schätzwert 30-75 Maschinenfabrik Paschen AG Köthen-Anhalt, Aktie 400 RM Aug. 1939 (Auflage 2000, R 3) EF Gründung 1897 unter Übernahme der Firma Aug. Paschen Maschinen- und Werkzeugfabrik in Köthen, bis 1938 lautete der Name Maschinen- und Werkzeugfabrik AG vorm. Aug. Paschen. Herstellung von Maschinen und Werkzeugen insbes. für die Zucker-, Trocknungsund chemische Industrie. Lokomotive Donnersberg 1870, Fabriknr. 479 nommene mechanische Werkstätte. Ende 1841, kurz nach Eröffnung der ersten badischen Eisenbahnstrecke, wurde die erste Dampflokomotive Badenia an die Badischen Staatseisenbahnen abgeliefert. 1842 wurde Emil Keßler Alleininhaber der Fabrik, 1846 gründete er als zweites Unternehmen die (als AG bis heute bestehende) Maschinenfabrik Esslingen. 1847 ging das Bankhaus Haber, der Geldgeber Keßlers, in Konkurs. Kredite waren plötzlich zurückzuzahlen, Keßler verlor die Kontrolle über die Lokomotivfabrik, die 1851 liquidiert und 1852 wegen ihrer strategischen Bedeutung von der badischen Staatsregierung übernommen wurde. Mit finanzieller Hilfe des Frankfurter Bankhauses Bethmann gründete Emil Keßler 1852 in Karlsruhe ein neues Unternehmen, die Maschinenbau-Gesellschaft Carlsruhe, die den Lokomotivbau wieder aufnahm. Sie gehörte stets zu den kleineren Herstellern und baute überwiegend Konstruktionen anderer Hersteller in Lizenz nach. Hauptabnehmer waren die Badischen Staatsbahnen und die Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen, vor ihrer Verstaatlichung durch das Königreich Preußen auch die Bergisch-Märkische Eisenbahn, die Cöln-Mindener Eisenbahn und die Rheinische Eisenbahn. 1904 wurde das Werk verlegt von der Beiertheimer Allee in die Carl-Metz-Straße, zuletzt rd. 121000 qm großes Werksgelände an der Wattstraße in unmittelbarer Nähe des Hauptgüterbahnhofs. Neben Lokomotiven wurden dort Dampfmaschinen, Kessel, hydraulische Maschinen, Kältemaschinen, Dieselmotoren, Traktoren und Eisenbahnbedarfsartikel aller Art gefertigt. Mit der Motorenwerke Mannheim AG vorm. Benz Abt. stationärer Motorenbau bestand eine Interessengemeinschaft zwecks gemeinsamer Herstellung von Motorpferden und Gross-Diesel-Motoren. Ab 1925 folgte eine Absatzkrise, nachdem die Reichsbahn jahrelang keine neuen Dampflokomotiven mehr bestellt hatte. Die Umstellung auf den Bau von Diesellokomotiven scheiterte, 1929 ging die in Berlin, Frankfurt und Mannheim börsennotierte AG in Konkurs. Die Reste des Lokomotivbaus erwarb die Hohenzollern AG in Düsseldorf. 1842-1928 hatten 2.370 Lokomotiven die Fabrik in Karlsruhe verlassen, die so namhafte Ingenieure wie Niklaus Riggenbach (den Erfinder der Zahnradbahn), Carl Benz, Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach beschäftigt hatte. Schon beim Umtausch 1927 (kpl. Aktienneudruck nach Kapitalherabsetzung) offenbar vergessen worden, deshalb eine Riesen-Rarität. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Größere Fehlstelle rechts oben fachgerecht restauriert. Los 1020 Schätzwert 150-250 Maschinenfabrik Esslingen Esslingen, Prior.-Actie 1.000 Mark 7.5.1902 (Auflage 500, R 6) VF+ Gründung 1846, eingetragen 1866. Anfänglich auf Lokomotiven, Waggons und sonstige Eisenbahnrequisiten sowie Dampfmaschinen und Eisenkonstruktionen aller Art spezialisiert. Ende des 19. Jh. konnten mit 2500 Arbeitern knapp 100 Lokomotiven im Jahr abgeliefert werden. Später auch Fabrikation von Zahnrad- und Seilbahnen, Straßenwalzen, Eis- und Kühlmaschinen, Gasmotoren, Pumpwerken, Transmissionen, Dynamomaschinen, Elektromotoren, Kranen und Transportanlagen. Das 1897 übernommene (und 1928 an die AEG verkaufte) elektrotechnische Zweigwerk in Cannstadt plante und baute auch komplette Elektrizitätswerke. In diesem Zusammenhang bestanden Beteiligungen bei den Elektrizitätswerken in Esslingen, Urach, Freudenstadt, Tuttlingen, Metzingen und Böblingen (später in der 100 %igen Tochter Württ. Gesellschaft für Elektrizitäts-Werke zusammengefaßt). 1908 Errichtung eines neuen Werkes auf einem 250.000 m großen Areal bei Mettingen, das Esslinger Fabrikareal wurde 1912 geräumt und verkauft. Das über Jahrzehnte bestehende Zweigwerk im italienischen Saronno wurde im 1. Weltkrieg verkauft (Zahlung war ein Jahr nach Friedensschluß vereinbart). In den 20er Jahren erwarb die Gutehoffnungshütte (GHH) die Aktienmehrheit, die 1965 an die Daimler-Benz AG weitergegeben wurde. Daimler war für seine eigene Produktion vor allem an den Fabrikanlagen und der Gießerei interessiert und pachtete diese, nachdem der Bereich Maschinenbau an die GHH verkauft worden war. Auch der Schienenfahrzeugbau wurde eingestellt, de letzte Lokomotive verließ das Werk am 21.10.1966. Noch wesentlich erweitert wurde der Werksbesitz 1983 durch verschmelzende Übernahme der Württ. Baumwoll-Spinnerei und -Weberei bei Esslingen a.n. und der Maschinen- und Werkzeugbau Zuffenhausen AG. Bis 2004 (dann Umwandlung in eine AG & Co. ohg) als reine Immobiliengesellschaft börsennotiert gewesen, heute der DaimlerChrysler Immobilien (DCI) zugeordnet. Los 1021 Schätzwert 40-100 Maschinenfabrik Germania vorm. J. S. Schwalbe & Sohn Chemnitz, Aktie 100 RM 9.6.1928 (Auflage 6200, R 3) UNC Die Fabrik wurde bereits 1811 errichtet, ab 1873 AG. Herstellung von Eis- und Kühlmaschinen, Wasserturbinen, Werkzeugmaschinen, Los 1022 Schätzwert 40-100 Maschinenfabrik Germania vorm. J. S. Schwalbe & Sohn Chemnitz, Aktie 1.000 RM Nov. 1942 (Auflage 735, R 3) UNC Faksimileunterschrift als AR-Vorsitzender: Dr. Carl Hahn (Vater des späteren VW-Vorstandsvorsitzenden Prof. Carl Hahn). Los 1023 Schätzwert 40-100 Maschinenfabrik Germania vorm. J. S. Schwalbe & Sohn Chemnitz, VZ-Aktie 1.000 RM Nov. 1942 (Auflage 315, R 4) UNC Faksimileunterschrift als AR-Vorsitzender: Dr. Carl Hahn (Vater des späteren VW-Vorstandsvorsitzenden Prof. Carl Hahn). Los 1024 Schätzwert 30-75 Maschinenfabrik Heid AG Wien, Aktie 100 RM Dez. 1939 (Auflage 2500, R 5) EF Gründung 1883, AG seit 1901. Herstellung von Drehmaschinen, elektromagnetischen Kupplungen, Getreide-Reinigungsmaschinen, Saatgutbereitern, Silo- und Speichereinrichtungen, Obst- und Weinpressen etc. Nr. 1025 Los 1026 Schätzwert 25-100 Maschinenfabrik vorm. Georg Dorst AG Oberlind-Sonneberg, Aktie 1.000 Mark 30.5.1922 (Auflage 1000, R 4) EF Gegründet 1891 (Schmiede bereits 1867) durch die Familie des bekannten Dramatikers Tankred Dorst. Herstellung von Maschinen für die feinkeramische, chemische, Farben-, Bleistift und Glasindustrie. Ab 1948 VEB Thuringia Sonneberg. Los 1027 Schätzwert 60-100 Mauls Kakao- und Schokoladenfabrik AG Wernigerode i.harz, Aktie 20 RM 15.8.1925 (Auflage 3000, R 6) EF Laut Überdruck erst am 17.2.1927 ausgegeben. Gründung 1921 zur Übernahme der ohg und zum Betrieb aller mit der Schokoladenfabrikation verwandten Industrien und Gewerbe. 1928 wurde der Betrieb bis auf weiteres stillgelegt. Los 1028 Schätzwert 75-125 Mech. Baumwoll-Weberei K. Aug. Kölbel AG Treuen i. Sa., Aktie 1.000 RM 25.6.1927 (Auflage 160, R 7) EF-VF Gegründet 1848, ab 1923 AG. Haupterzeugnisse. Kattune, Cretonnes, Renforces, Köper, Gewebe für technische Zwecke, Wäsche- und Futterstoffe. Die Gesellschaft war eine reine Familien-AG. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert 83

Los 1029 Schätzwert 75-150 Mech. Buntweberei Brennet Brennet/Baden, Aktie 1.000 RM Okt. 1942 (Auflage 5000, R 6) UNC-EF Gründung 1881 als Mech. Buntweberei Brennet, C. A. Hipp & Co. im badischen Brennet. 1888 Umwandlung in eine AG mit Sitz in Stuttgart (1932 Sitzverlegung nach Brennet), 1973 Umfirmierung in BRENNET AG. Bis heute eine reine Familien-AG, die wenig von sich preisgibt: Dividenden werden öffentlich nicht deklariert, steht schon im AG-Handbuch von 1927 lapidar zu lesen. Eine der letzten noch produzierenden AG s der deutschen Textilindustrie. Bis heute in Betrieb: Spinnerei in Hausen im Wiesental; Färberei, Weberei und Strickerei in Wehr; Ausrüstung in Brennet. Außerdem gehört der BRENNET AG die Spinnerei Lampertsmühle AG in Kaiserslautern sowie die Wohnbau Brennet GmbH und die Wohnbau Sonnenrain GmbH in Wehr (Kreis Waldshut). Los 1030 Schätzwert 75-150 Mechanische Netzfabrik und Weberei AG Itzehoe, Aktie 1.500 Mark 8.11.1922 (Auflage 1400, R 5) EF Sehr dekorativ, große Abb. mit Neptun auf Rössern im Unterdruck. Lochentwertet. Gründung als kleine Weberei 1873 durch eine Anzahl Itzehoer Familien mit einem Anfangskapotal von 3.200 Talern. Ständige Betriebserweiterung mit neuen Netzknüpfmaschinen, 1880 Einstellung der Webwarenherstellung und Spezialisierung auf Garne und Netze (vor allem Heringsnetze, Ringwaaden, Dorschnetze und Lachsnetze). 1892 Errichtung einer dreistöckigen Zwirnerei, 1929 Inbetriebnahme einer Baumwollspinnerei im 7 km entfernten Lockstedter Lager, 1933 Erwerb der in Konkurs geratenen Hochsee-Netzwerke AG in Itzehoe und Weiterführung als Werk B. 1953 Erwerb der Itzehoer Filetnetzvertrieb GmbH. 1954 (die Firma hatte jetzt immerhin 500 Beschäftigte) umbenannt in Itzehoer Netzfabrik AG. Das Werk B und die Spinnerei in Hohenlockstedt wurden 1955 bzw. 1956 stillgelegt und verkauft. Ab 1963 Aufbau einer Kunststoffabteilung (Dachrinnen, Fensterprofile, Norm- und Fertigfenster, Rohre). 1969 Umstellung der Netzfabrikation auf Tarnnetze. 1971 umfirmiert in INEFA Kunststoffe AG. Börsennotiz Hamburg. Die Deutsche Bank verkaufte ihre Mehrheitsbeteiligung Anfang der 1970er Jahre an die Hoffmann s Stärkefabriken AG, Bad Salzuflen, in die die INEFA 1973-78 eingegliedert war. 1979 Errichtung eines Zweigwerkes für Kunststofffenster in Hamm/Westf. und Verkauf der Aktienmehrheit an die Protektorwerk Florenz Maisch GmbH & Co. KG, Gaggenau. 1985 Umwandlung in eine GmbH, 2002 pleite gegangen. Fusion mit der 1855/57 gegründeten Mechanischen Bindfadenfabrik Immenstadt, die auf den Wasserkräften des Großen und Kleinen Albsees basierte. Erzeugnisse: Garne, technische Schnüre, Bindfaden, Erntebindegarne. Ein bedeutendes Unternehmen: Etwa die Hälfte der gesamten Produktion der deutschen Hanfspinnereien und Bindfadenfabriken war hier vereinigt. Nach dem Krieg wurde das Produktionsprogramm in Füssen um PVC-ummantelte Leinen sowie Selbstklebebänder erweitert, in Immenstadt entstand 1961 ein Kunsttoffwerk. Börsennotiz München und Frankfurt, größter Aktionär mit über 25 % war zuletzt die Hypobank. 1970 erwirbt der Augsburger Maurermeister Hans Glöggler die Aktienmehrheit, der dabei ist, die größte deutsche Textilgruppe aufzubauen. Das hochspekulative Kartenhaus Glögglers stürzte und endete 1976 im Konkurs der Glöggler-Gruppe, anschließend verschwindet die AG aus den Handbüchern. Los 1032 Schätzwert 40-75 Mechanische Weberei zu Linden Hannover-Linden, 8 % Teilschuldv. 200 RM 1.4.1926 (Auflage 1000, R 5) UNC Teil einer Anleihe von 4 Mio. RM auf Feingoldbasis, platziert durch das Bankhaus Ephraim Meyer & Sohn und die Direction der Disconto- Gesellschaft, Filiale Hannover. Gründung 1858 unter Übernahme der seit 1837 bestehenden Mechanischen Weberei zu Linden. Produziert wurden: Im Werk Linden Velvets, insbesondere Lindener Samt, Velveton, Lindener Leder, Rippensamt und Cords; im Werk Oggersheim Rohgewebe, deren Weiterbearbeitung durch das Werk Linden erfolgte. Beteiligungen an Rheinische Velvetfabrik AG Hannover, Zellwolle Lenzing AG Lenzing, Thüringische Zellwolle AG Schwarza. 1954 in Konkurs gegangen. Mechanische Weberei zu Linden in den Jahren um 1880 Los 1033 Schätzwert 30-75 Mechanische Weberei zu Linden Hannover-Linden, 8 % Teilschuldv. 500 RM 1.4.1926 (Auflage 1600, R 5) UNC Teil einer Anleihe von 4 Mio. RM auf Feingoldbasis, platziert durch das Bankhaus Ephraim Meyer & Sohn und die Direction der Disconto- Gesellschaft, Filiale Hannover. Los 1034 Schätzwert 30-60 Mechanische Weberei zu Linden Hannover-Linden, 8 % Teilschuldv. 1.000 RM 1.4.1926 (Auflage 3000, R 5) UNC Teil einer Anleihe von 4 Mio. RM auf Feingoldbasis, platziert durch das Bankhaus Ephraim Meyer & Sohn und die Direction der Disconto- Gesellschaft, Filiale Hannover. Los 1035 Schätzwert 125-200 Mechanische Weberei zu Linden Hannover-Linden, Aktie 200 RM Febr. 1927 (Auflage 18500, R 7) UNC-EF Wunderschöne Gestaltung, ganzflächige Ansicht des riesigen Werkes im Unterdruck, mit der Stadt Hannover im Hintergrund. Los 1036 Schätzwert 400-500 Mechanische Weberei zu Linden Hannover-Linden, Aktie 200 RM Juni 1927 (Auflage 13125, R 12) VF+ Wunderschöne Gestaltung, ganzflächige Ansicht des riesigen Werkes im Unterdruck, mit der Stadt Hannover im Hintergrund. Bislang vollkommen unbekannt gewesene Emission, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 1037 Schätzwert 225-300 Mechanische Weberei zu Linden Hannover-Linden, Aktie 100 RM 1.3.1932 (Auflage 13560, R 10) EF- Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Lediglich drei unentwertete Stücke sind darüber hinaus bekannt (letztmals 1999 versteigert worden, seitdem nie wieder aufgetaucht). Los 1038 Schätzwert 50-100 Mechanische Weberei zu Linden Hannover-Linden, Aktie 100 RM März 1934 (Auflage 470, kpl. Aktienneudruck, R 5) EF+ Los 1039 Schätzwert 30-80 Mechanische Weberei zu Linden Hannover-Linden, Aktie 1.000 RM März 1934 (Auflage 662, kpl. Aktienneudruck, R 4) UNC- Los 1040 Schätzwert 75-125 Mechanische Weberei zu Linden Hannover-Linden, Aktie 1.000 RM Aug. 1935 (Auflage 791, R 5) UNC- Los 1041 Schätzwert 50-175 Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahn-AG Friedland, Aktie 1.000 Mark 7.10.1921 (Auflage 2250, R 2) EF Gründung 1892. Keimzelle war eine Wirtschaftsbahn, die zur Erschließung der für Fuhrwerke unpassierbaren Großen Friedländer Wiese vom Staatsbahnhof Ferdinandshof aus gebaut und im Frühjahr 1888 eröffnet wurde. 1891 Eröffnung des durchgehenden Betriebes bis Friedland zur Bewältigung des saisonbedingten Rübentransportes zur, seit 1890 bestehenden, Zuckerfabrik Friedland. 1892 Inbetriebnahme des öffentlichen Güterverkehrs, 1894 des regelmäßigen Personenverkehrs. Vor allem für den Güterverkehr der Landwirtschaft entstand bis 1928 ein Netz in 600-mm-Spur von (einschließlich privater Anschlußbahnen) fast 300 km Länge mit einem jährlichen Frachtaufkommen bis zu 300.000 t. Großaktionäre : Kreis Anklam und Land Mecklenburg. 1945 Beschlagnahme und Abbau durch die sowjetische Besatzungsmacht. 1946 Wiederaufbau der Strecke Friedland-Ferdinandshof, 1970 endgültiger Abbau der Strecke durch de Deutsche Reichsbahn, 1999 Wiedereröffnung eines 700 m langen Teilstückes zwischen Schwichtenberg und Abzweig Schulwald, 2000 Wiederaufbau der Strecke bis zum Bahnhof Uhlenhorst, einem beliebten Ausflugsziel. Los 1042 Schätzwert 50-125 Mecklenburgische Hypotheken- und Wechselbank Schwerin, Aktie 100 RM 31.12.1924 (Auflage 600, R 5) EF Gründung 1871. Im Jahr 1921 Beschränkung auf das Realkredit-Geschäft, die übrigen Sparten wurden auf die Mecklenburgische Spar- Bank in Schwerin übertragen. Börsennotiz Ber- Los 1031 Schätzwert 125-250 Mech. Seilerwaarenfabrik Füssen Füssen, Aktie 1.000 Mark 1.7.1893 (Auflage 1200, R 5) VF-F Gründung 1861 als Mechanische Seilerwarenfabrik Füssen auf der Basis der Wasserkräfte des Lech. 1920 Umfirmierung in Hanfwerke Füssen-Immenstadt AG anlässlich der Nr. 1036 Nr. 1041 84

Häuser mit 4212 Wohnungen und 47 Läden. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1991 umfirmiert in Eintracht Wohnungsbau-AG, Berlin, 1997 wegen Übernahme gelöscht. lin. 1963 verlagert nach Lübeck, 1964 umbenannt in Norddeutsche Hypotheken- und Wechselbank (vormals Mecklenburgische Hypotheken- und Wechselbank), Lübeck. 1965 verlagert nach Hamburg, 1980 umfirmiert in Norddeutsche Hypotheken- und Wechselbank, 2002 in der Eurohypo AG, der gemeinsamen Hypothekenbank der drei Frankfurter Großbanken, aufgegangen. Los 1043 Schätzwert 50-100 Medizinisches Export-Haus Felix Schmiedchen AG Bremen, Aktie 20 RM Juni 1925 (R 6) EF Gründung 1922, Handel und Export von Medikamenten, Instrumenten und sonstigen Hilfsmitteln für medizinische und chirurgische Zwecke. Ab 1927 Deutsche Exporthaus AG, 1931 in Konkurs. Los 1044 Schätzwert 75-150 Medizinisches Export-Haus Felix Schmiedchen AG Bremen, Aktie 100 RM Juni 1925 (R 8) EF- Los 1045 Schätzwert 30-80 Meissner Blech-Industrie-Werke AG Meissen, Aktie 1.000 RM Okt. 1941 (Auflage 450, R 4) EF Gründung 1906. Herstellung von Blech- und Metallwaren, insbesondere Reklameblechplakate. Los 1047 Schätzwert 20-60 Metall-, Walz- und Plattierwerke Hindrichs-Auffermann AG Barmen, Aktie 100 RM Okt. 1929 (Auflage 6360, R 2) EF Gründung am 25.8.1908 als Munitionsmaterial- und Metallwerke Hindrichs-Auffermann AG durch Zusammenschluß der Gebr. Hindrichs in Barmen (gegr. 1824) mit der J. D. Auffermann GmbH in Beyenburg (bis 1811 zurückgehend). 1922 Umfirmierung wie oben. Verarbeitet wurden insbesondere Nickel, Kupfer und Messing zu Halb- und Fertigerzeugnissen. 1966 Umfirmierung in Hindrichs-Auffermann AG, 1996/98 Sitzverlegung von Düsseldorf nach Wuppertal. Das angestammte Geschäft wurde auf die Hindrichs-Auffermann Metallverarbeitungs-GmbH in Ennepetal übertragen, die AG war bis zur Vollfusion zur neuen VDN im Deutsche-Nickel-Konzern Führungsgesellschaft für den Bereich Tapeten und Wandbekleidung. Los 1048 Schätzwert 20-60 Metall-Industrie Schönebeck AG Schönebeck a.e., Aktie 500 RM März 1926 (Auflage 1000, R 4) EF Gründung 1897 als Fahrradwerke Weltrad vorm. Hoyer & Glahn, die seit 1885 bestand. Ab 1900 Firmenname Metall-Industrie Schönebeck AG. Eine der größten deutschen Fahrrad- Fabriken, die die Fahrrädermarke Original Weltrad produzierte. Es war wohl das erste Werk, das die autogene Schweißung in größtem Maßstab anfing. Seit 1929/30 auch Fabrikation von Kinderwagen und Sportgeräten. 1936-1945 in die Rüstungsproduktion eingebunden, u.a. wurden Maschinengewehrteile und -lafetten gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg in der DDR enteignet und ab 1952 als VEB Traktorenwerk Schönebeck weiter geführt, ab 1990 als Landtechnik Schönebeck GmbH bekannt, ab 1999 Doppstadt GmbH, Schönebeck. Los 1050 Schätzwert 75-150 MIAG Mühlenbau und Industrie AG Braunschweig, 7% Gold Bond 500 $ 1.6.1926 (Auflage 500, R 5) Anh. Kupons EF-VF Diese in den USA durch die New York Trust Co. und die Darmstädter und National-Bank platzierte Anleihe von 3 Mio. $ war eine der frühesten Optionsanleihen der Neuzeit! Gründung 1921 in Frankfurt (Main) durch Fusion der fünf größten deutschen Mühlenbauanstalten: Amme, Giesecke & Konegen AG in Braunschweig; Mühlenbauanstalt und Maschinenbaufabrik vorm. Gebr. Seck AG in Dresden; Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt G. Luther AG in Braunschweig; Hugo Greffenius AG in Frankfurt/M.; Kapler Maschinenfabrik AG in Berlin. Tochterfirmen in Österreich, Italien und Argentinien. 1930 wurde die kaufmännische und technische Verwaltung für die je 2 Werke in Braunschweig und Dresden in Braunschweig zusammengefaßt, die Werke in Frankfurt und Berlin lagen still. 1934 ging die Aktienmehrheit von der Dresdner Bank über auf Generalkonsul Hans Lerch (der zuvor Mehrheitsaktionär der HANO- MAG war). 1937 Inbetriebnahme eines Fahrzeugbau-Werkes durch Übernahme der Automobilfabrik der Neue Röhr-Werke AG in Ober- Ramstadt. Das weitgespannte Anlagenbauprogramm umfaßte Mühlenbau, Speicherbau, Hartzerkleinerungsanlagen, Holzschleifereianlagen, Brauerei- und Mälzereieinrichtungen, Seifenmaschinen, Förderanlagen und Elektrofahrzeuge. Später kamen noch Anlagen für die Zement-, Chemie- und Gummiindustrie hinzu sowie in jüngster Zeit Rauchgasentschwefelungsanlagen und Kompostierungsanlagen. In den 60er Jahren übernahm der jahrzehntelange Schweizer Erz-Konkurrent Gebr. Bühler AG die Aktienmehrheit von der inzwischen in den USA lebenden Witwe Lerch. 1983/84 kam es zur Abspaltung der MIAG Fahrzeugbau GmbH (deren geschäftsf. Gesellschafter ein gewisser Jörg Benecke war). Noch heute als Bühler GmbH mit Werk in Braunschweig tätig. Los 1051 Schätzwert 50-100 MIAG Mühlenbau und Industrie AG Braunschweig, 7 % Gold Bond 1.000 $ 1.6.1926 (Auflage 2750, R 6) Anh. Kupons EF-VF Diese in den USA durch die New York Trust Co. und die Darmstädter und National-Bank platzierte Anleihe von 3 Mio. $ war eine der frühesten Optionsanleihen der Neuzeit! Los 1053 Schätzwert 30-60 Milchindustrie AG Wien, Aktie 200 RM Juni 1940 (Auflage 17480, R 4) UNC-EF Gründung 1928 durch die Credit-Anstalt in Wien und die Milchindustrie AG in Prag zur Übernahme der österreichischen Betriebe dieser Gesellschaft. Großmolkerei in Wien III (Lechnerstr. 4) mit einer täglichen Verarbeitungskapazität von 200.000 Liter, angeschlossen eine Schmelzkäserei, eine Trocken- und Kondensmilcherzeugung sowie eine Speiseeiserzeugung. 149 eigene Verkaufsstellen und 500 Milchsondergeschäfte in Wien. Börsennotiz Wien. Ende der 1950er Jahre aus den Börsenhandbüchern verschwunden. Los 1054 Schätzwert 125-200 Mineralbrunnen-Vertrieb AG Leipzig, Aktie 1.000 RM Sept. 1924. Gründeraktie (Auflage nur 50 Stück, R 7) EF Gründung 1924 zum Vertrieb von Kur- und Tafelwässern, Handel mit Mineral- und Badesalzen. Los 1055 Schätzwert 75-150 Mitteldeutscher Lloyd Feuerversicherungs-AG Leipzig, Sammel-Namensaktie 60.000 Mark 20.9.1923. (Gründeraktie, R 6) EF Gründung 1923 zum Betrieb der Feuerversicherung, Rückversicherung in allen Zweigen, seit Okt. 1924 auch Unfall- und Haftpflichtversicherung. 1925 wurde das Konkursverfahren eröffnet. Los 1046 Schätzwert 75-150 Memeler Wohnungsbau-AG Memel, Namensaktie 100 RM Juni 1942 (Auflage 1110, R 7) EF Gründung 1923 zum Erwerb, zur Bewirtschaftung und Veräußerung der Wohnhäuser Turnplatz 4-6 und Grüne Str. 13a (bebaut zwischen 1904 und 1908) in Memel. 1941 wurde die Satzung neu gefaßt. Los 1049 Schätzwert 50-125 Metallwerke vorm. Paul Stotz AG Stuttgart, Aktie 300 Mark Juni 1923 (Auflage 998, R 4) EF Ursprüngliche Gründung 1876 als ohg, ab 1923 AG zur Fortführung des von der Firma Metallwerke vorm. Paul Stotz GmbH betriebenen Geschäfts, das sich mit der Herstellung und dem Vertrieb kunstgewerblicher Metallwaren befasste. 1928 wurde Auflösung beschlossen. Los 1052 Schätzwert 30-75 Mieteraktienbauverein Gemeinnützige AG Berlin, Aktie 500 RM Okt. 1928 (R 3) UNC-EF Gründung 1927, umfirmiert 1929 in Wohnungsbaugesellschaft Eintracht Gemeinnützige AG. Bau und Betreuung von Kleinwohnungen. Bei Kriegsende besaß die Gesellschaft 529 Nr. 1056 85

Los 1056 Schätzwert 75-150 Mittelfränkische Bank AG Nürnberg, Aktie Lit. B 10.000 Mark 1.9.1923. Gründeraktie (Auflage 12000, R 8) EF Sehr dekorativ mit Jugendstilumrahmung. Gründung als AG 1923, Fortführung des bis dahin als Genossenschaftsbank Nürnberg egmbh bestehenden Bankgeschäfts. Nach dem Konkurs 1924 wurde das Bankgebäude an die Reichspostverwaltung verkauft. Los 1057 Schätzwert 20-60 MK Textilwerke AG Wüstegiersdorf, Aktie 1.000 RM April 1942 (Auflage 4200, R 2) EF Gründung 1909 als Meyer Kauffmann Textilwerke unter Übernahme der seit 1824 bestehenden ohg mit Baumwollwebereien in Tannhausen, Marklissa, Rengersdorf und der Wollabteilung in Wüstegiersdorf. Ferner Errichtung einer Baumwollspinnerei in Halle a.s. 1941 Umfirmierung in MK Textilwerke AG. Börsennotiz Berlin und Breslau. Nach 1945 Sitzverlegung nach Eslohe/Sauerland und später Köln-Deutz, 1967 nach Beendigung der Abwicklung erloschen. Los 1058 Schätzwert 40-80 Moritz Ribbert AG Hohenlimburg, Aktie 1.000 RM Mai 1938 (Auflage 2000, R 5) EF Gründung 1904 zur Fortführung der bereits 1805 gegründeten Blaudruckereien von Moritz Ribbert in Hohenlimburg und Frankenberg. 1938 Umbenennung in Göcke & Sohn vorm. Moritz Ribbert AG Bleicherei, Färberei, Druckerei. Zuletzt Herstellung und Verkauf roher, bedruckter und gefärbter Textilwaren für Kleider, Wäsche und Fensterbehang. 1972 Konkurs. Los 1059 Schätzwert 300-400 Moritzkirchengemeinde Zwickau, 4 % Handdarlehnsschein 500 Mark 6.4.1894, (R11) ausgegeben für Herrn Generaldirektor Ferdinand Gerold in Zwickau VF 1925 in 12,50 RM Ablösungsanleihe umgewandelt. Originalunterschriften des Kirchenvorstandes. Die 1892/93 eingeweihte Moritzkirche Schon 1212 ist die Moritzkirche erstmals urkundlich erwähnt. Namensgeber ist der spätere Schutzpatron der Stadt Zwickau, der Hl. Mauritius. Zerstört wurde die Kirche 1430 im Hussitenkrieg und erneut 1632 im Dreißigjährigen Krieg. Erst 1680 wurde sie als schlichte kleine Saalkirche wieder aufgebaut. Im 19. Jh. verfünffachte sich im Zuge der Industrialisierung die Einwohnerzahl der Stadt Zwickau und entsprechend die Zahl der Gemeindemitglieder. Als Ersatz für die alte, zu klein gewordene Kirche baute man 1892/93 nach einem deutschlandweiten Architektenwettbewerb die neue Moritzkirche als dreischiffigen Zentralbau im Stil des Historismus. Zwickauer Bürger streckten der Kirchengemeinde einen Teil der Baukosten von 400.000 M darlehnsweise vor. Bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Los 1060 Schätzwert 125-250 Mühlenthaler Spinnerei AG Dieringhausen, Aktie 1.000 Mark 1.1.1897. Gründeraktie (Auflage 1400, R 4) EF+ Ursprung des Betriebes in einem Seitental der Agger im Sauerland ist die Mühlenthaler Spinnerei Erkenzweig, welche 1896 in eine AG umgewandelt wurde. Vollstufiger Textilbetrieb mit Spinnerei, Weberei und Appretur. Im August 1944 brannte die Spinnerei ab, Fliegerangriffe fügten dem Werk weitere schwere Schäden zu. Erst Mitte 1949 lief der Betrieb wieder voll. 1960 Umfirmierung in Mühlenthaler Werke AG Textil-Kunststoff-Maschinen-Werk (MÜWAG), nachdem inzwischen auch ein Werk für Kunsttoffmaschinen errichtet worden war (1967 an die Maschinenfabrik Battenfeld in Meinerzhagen verkauft). Börsennotiz im Freiverkehr Düsseldorf. Ein 20 Jahre dauernder Kampf gegen Preisverfall, Billigimporte und Konkurrenzdruck endete 1974 mit dem Konkurs. Los 1061 Schätzwert 75-150 Mühlenthaler Spinnerei u. Weberei AG Dieringhausen, Aktie 1.000 Mark 1.4.1922 (Auflage 2500, R 5) EF Los 1062 Schätzwert 75-125 Mühlenwerke Guhrau AG Guhrau, Bez. Breslau, Aktie 100 RM Okt. 1927 (R 6) EF Gründung 1922. Betrieb einer Mühle, einer Bäckerei, eines Handelsgeschäfts mit Müllerei- Erzeugnissen, Futter- und Düngemitteln, Sämereien und Kohlen. Nr. 1062 Los 1063 Schätzwert 225-300 Müllheim-Badenweiler Eisenbahn-AG Müllheim i.b., Aktie 1.000 Mark 1.1.1913 (Auflage 367, Kapitalerhöhung für die Elektrifizierung, R 7) EF- Sehr dekorativ, mit feuerspeienden Drachen in der Umrahmung sowie brennender Glühbirne und Faust mit einem Bündel Blitze. Mit Jugendstil-Elementen. Gegründet 1894 durch den Bahnkonzern Vering & Waechter zum Bau und Betrieb der 7,6 km langen 1000-mm-Schmalspurbahn als Verbindung vom Staatsbahnhof Badenweiler nach Müllheim in Baden. Anschließend ging die Betriebsführung an die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Ges. 1913/14 Elektrifizierung der Strekke, zugleich Übernahme der Betriebsführung in Eigenregie. Das Passagieraufkommen stieg über die Jahre ständig an bis auf 700.000 Fahrgäste im Jahr 1953. Trotzdem wurde die Bahn am 22.5.1955 stillgelegt, nachdem sie nur zwei Monate zuvor auf die Mittelbadische Eisenbahnen AG, Lahr übergegangen war. Nur dieses eine Stück lag im Reichsbankschatz. Los 1064 Schätzwert 100-150 Müllheim-Badenweiler Eisenbahn-AG Müllheim i.b., Genussrechts-Urkunde 20 RM 1.12.1925 (R 9) EF+ Von allen drei Nennwerten der Genüsse lag im Reichsbankschatz jeweils nur ein einziges Stück. Los 1065 Schätzwert 100-150 Müllheim-Badenweiler Eisenbahn-AG Müllheim i.b., Genussrechts-Urkunde 50 RM 1.12.1925 (R 9) VF Los 1066 Schätzwert 100-150 Müllheim-Badenweiler Eisenbahn-AG Müllheim i.b., Genussrechts-Urkunde 100 RM 1.12.1925 (R 9) VF+ Los 1067 Schätzwert 40-75 Münchener Wohnungsbau-AG München, Aktie 100 RM Okt. 1927 (Auflage 3000, R 6) EF Gründung 1925 durch die Stadtgemeinde München (die dabei Bauterrains vor allem an der Schleißheimer Straße einbrachte) und fast 100 Banken, Bau- und Handwerksfirmen. Der Gesellschaft gehörten vier Wohnblocks mit zusammen 221 Wohnungen sowie eine Großgarage. 1959 Übertragung des Vermögens auf die Süddeutsche Terraingesellschaft Bernhard Schramm ohg, die von der Stadt München zuvor die Aktienmehrheit erworben hatte. Los 1068 Schätzwert 50-125 Münchener Wohnungsfürsorge und Baubank AG München, Namensaktie Lit. A 200 RM 30.6.1925 (Auflage 250, R 5) EF Gründung Dez. 1924 durch Baugenossenschaften und Gewerkschaften. Bis 1930: Münchener Wohnungsfürsorge und Baubank AG, bis 1938: Münchener Wohnungsfürsorge AG, bis 1939: Müwag Münchener Wohnungsfürsorge AG, danach Neue Heimat Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft der DAF im Gau München-Oberbayern, AG. 1955 Eingliederung der Neuen Heimat in den Neue Heimat-Konzern. 1986 verkaufte der DGB das gewerkschaftseigene Wohnungsbauunternehmen zum symbolischen Preis von einer Mark an den Berliner Bäckerei-Unternehmer Horst Schiesser. Der Sanierungsplan Schiessers wurde von den Banken nicht akzeptiert, daher kaufte der DGB die Neue Heimat am 12.11.1986 für eine Mark von Schiesser zurück. Los 1069 Schätzwert 225-300 Multiplex Internationale Gaszündergesellschaft mbh Berlin, Anteilschein 1.000 Mark 15.7.1898 (R 10), ausgestellt auf Eduard Daus in Berlin, rückseitig 1901 umgeschrieben auf Oscar Rothschild VF Gegründet 1898 mit einem Kapital von 231.000 M zwecks Ausnutzung der Erfindungen auf den Gebieten der elektrischen und chemischen Gaszündung. Den Generalvertrieb für die Multiplex Gasfernzünder hatte die bedeutende Deutsche Gasglühlicht AG (Auergesellschaft). Nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 1070 Schätzwert 400-500 Nähfadenfabrik vorm. Julius Schürer Augsburg, Aktie Lit. A 1.000 Mark 2.5.1887. Gründeraktie (Auflage 800, R 9) VF. Originalunterschrift des bedeutenden Augsburger Industriellen A. Riedinger. August Riedinger (1845-1919) gründete 1883 die AG Vereinigte Gaswerke in Augsburg, zu der 1896 bereits 17 Gasanstalten gehörten, u.a. in Bozen, Lugano und Marburg. Ab 1887 Auf- 86

in Nähmaschinen-Teile AG. In den beiden Fabriken in Dresden und Kötzschenbroda waren rd. 1.200 Arbeiter beschäftigt. Börsennotiz Dresden, später Leipzig. 1953 Sitzverlegung nach Aachen, 1955 Namensänderung in Nämatag Nähmaschinenteile GmbH, Aachen. sichtsratsvors. der L. A. Riedinger Maschinenund Bronzewarenfabrik AG. In Innsbruck beteiligte er sich 1889 am Bau und Betrieb der Localbahn Innsbruck-Hall in Tirol. Ab 1888 arbeitete Riedinger an der Entwicklung lenkbarer Luftschiffe und gründete 1897 die Ballonfabrik Augsburg, die bis zum Ende des 1. WK. etwa 4000 Drachenballone für das Militär herstellte. 1910 gründete Riedinger eine Fabrik zur Herstellung von Blaugas, welches u.a. als Brennstoff für Zeppelin-Luftschiffe diente. 1912 wurde Riedinger Ausschussmitglied im Verein des Deutschen Museums in München. Gründung 1858, AG seit 1887. Später Fusion mit dem Großaktionär Zwirnerei und Nähfadenfabrik Göggingen, bis Mitte der 1990er Jahre als Ackermann-Göggingen AG der führende deutsche Nähgarnproduzent. Zuletzt, vor allem wegen des wertvollen Grundbesitzes in Augsburg, von der Wisser-Pfersee-Kolbermoor- Gruppe übernommen. Heute nach Verkauf der textilen Aktivitäten an die Amann-Gruppe als Anterra-Vermögensverwaltung börsennotiert. Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1072 Schätzwert 50-100 Nähmaschinenfabrik Adolf Knoch AG Saalfeld, Aktie 100 RM 1.7.1928 (Auflage 1150, R 5) EF Gründung 1860, AG seit 1908. 1931 Übernahme der Marken und Vertriebsrechte der Nähmaschinen- und Fahrräderfabrik Bernhard Stoewer AG in Stettin. 1949 verlagert nach Frankfurt/Main, 1969 nach Abwicklung gelöscht. Los 1073 Schätzwert 30-75 Nähmaschinenfabrik Adolf Knoch AG Saalfeld, Aktie 1.000 RM 1.7.1928 (Auflage 525, R 5) EF-VF Fabrikabbildung im Unterdruck. NAG von 1908 mit der Automobilwerke H. Büssing AG in Braunschweig (heute ein Werk der MAN). Noch 1932 konstruierte Henze einen großen V-8 mit Frontantrieb, aber ein Jahr später wurde die PKW-Produktion eingestellt. Bislang vollkommen unbekannt gewesener Nennwert, nur 2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden, dieses ist das letzte noch verfügbare. Los 1076 Schätzwert 225-300 Nationale Automobil-Gesellschaft AG Berlin-Oberschöneweide, 8 % Teilschuldv. 1.000 RM Dez. 1926 (Auflage 1400, R 9) UNC-EF Originalunterschriften. Los 1071 Schätzwert 25-100 Nähmaschinen-Teile AG Dresden, Aktie 1.000 Mark 1.12.1918 (Auflage 800, R 4) EF Diese Emission wurde ausgegeben für den Ankauf der zweiten Fabrik in Kötzschenbroda. Gründung 1912 als Würker & Knirsch AG. In der Fabrik in Dresden, Barbarastr. 43 wurden vor allem Nähmaschinen-Schiffchen hergestellt. 1918 Hinzuerwerb der Fabrik für Nähmaschinenteile von G. Schmidt mit Sonderabt. L. Wetzell Nähmaschinenspulenfabrik in Kötzschenbroda, aus diesem Anlass Umfirmierung Los 1074 Schätzwert 10-40 Nassauische Landesbank Wiesbaden, 7 % Gold-Pfandbrief 500 Goldmark 1.4.1927 (Auflage 1000, R 8) EF Gegründet 1840 als Landeskreditkasse für das Herzogtum Nassau, ab 1849 Nassauische Landesbank. Als Nassau 1866 nach Preußen einverleibt wurde, hat man aus verfassungsrechtlichen Gründen das Sparkassengeschäfts in der in Personalunion geführten (bis heute bestehenden) Nassauischen Sparkasse verselbständigt. Die Nassauische Landesbank ging 1953 in der Hessischen Landesbank auf (heute Landesbank Hessen-Thüringen). Los 1075 Schätzwert 600-750 Nationale Automobil-Gesellschaft AG Berlin-Oberschöneweide, 8 % Teilschuldv. 500 RM Dez. 1926 (Auflage 1200, R 11) UNC-EF Originalunterschriften. Gründung 1912 von der AEG als Neue Automobil-Gesellschaft AG auf dem AEG-Betriebsgelände in Berlin-Oberschöneweide. Hergestellt wurden PKW (das bekannteste NAG-Auto war der Puck ), LKW und Omnibusse. Selbst die Kaiserin ließ sich ausschließlich in NAG- Wagen chauffieren. Während des 1. Weltkrieges auch Bau von Benz-Flugzeugmotoren. Ab 1919 Mitglied der Gemeinschaft deutscher Automobilfabriken (G.d.A.) mit Brennabor, Hansa und Hansa-Lloyd, die u.a. am Kapitalmarkt gemeinsame Anleihen auflegte. 1927 gegen Gewährung eigener Aktien Übernahme des Automobilwerkes der Siemens-Schuckert-Werke, wo die Protos-Wagen hergestellt wurden. Im gleichen Jahr Fusion mit der Prestowerke AG in Chemnitz und Übernahme der Dux-Automobilwerke. 1933 Übertragung des Nutzfahrzeuggeschäfts auf eine gemeinsame Tochter Los 1077 Schätzwert 75-175 Nationale Automobil-Gesellschaft AG Berlin-Oberschöneweide, Aktie 100 RM Okt. 1930 (Auflage 2000, R 5) UNC Los 1078 Schätzwert 450-600 Nationale Automobil-Gesellschaft AG Berlin-Oberschöneweide, Aktie 50 RM Dez. 1942 (Auflage nur 20 Stück,R 8) UNC-EF Bislang ebenfalls völlig unbekannt gewesene Ausgabe. Nr. 1069 Nr. 1078 Los 1079 Schätzwert 30-75 Neolitwerk Dessau AG Micheln, Aktie 1.000 RM Nov. 1939 (Auflage 300, R 5) EF Gründung 1922. Herstellung und Vertrieb von Isoliermaterial, Lacken und gleichartigen Artikeln, welche in der elektrischen Industrie Verwendung finden. Bis 1937 lautete die Firma Neolitwerk AG und hatte ihren Sitz in Dessau. Im Dez. 1938 Übernahme der Cura-Verwaltungs-AG, Stettin durch Fusion. 87

Los 1080 Schätzwert 30-75 Neue ABC-Waren-Kredit-AG Berlin, Namensaktie 200 RM April 1937. Gründeraktie (Auflage 2875, R 3) EF Gewährung von Verbraucherkrediten beim Einkauf von Waren in den angeschlossenen Geschäften des Berliner Einzelhandels. Los 1081 Schätzwert 30-75 Neue Baugesellschaft Wayss & Freytag AG Frankfurt a.m., Aktie 1.000 RM Nov. 1941 (Auflage 750, R 4) EF Gründung 1875 als ohg Freytag & Heidschuch, AG seit 1900. Damals eine der weltweit bedeutendsten Baufirmen. Neben 30 deutschen Niederlasssungen auch Filialen in Wien, Innsbruck, Brünn, Teplitz, Kattowitz, Istanbul, Buenos Aires, Montevideo, Rio de Janeiro, Sao Paulo und San Jose de Costa Rica. Nach dem Konkurs 1932 Weiterführung durch die Neue Baugesellschaft Wayss & Freytag, 1942 wurde der alte Firmenname wieder angenommen. Zuletzt eine Tochter der AGIV. Los 1084 Schätzwert 20-75 Neue Norddeutsche und Vereinigte Elbeschiffahrt AG Hamburg, Aktie 1.000 RM Jan. 1936 (Auflage 3500, R 2) EF Gründung 1883 als Dampfschleppschiffahrts- Gesellschaft vereinigter Schiffer mit zwei Raddampfern zum Schleppen von Kähnen. 1903 Erwerb des Besitzes der 1869 gegründeten Kette deutsche Elbeschiffahrtsgesellschaft und sämtlicher Aktien der Oesterreichischen Nordwest-Dampfschiffahrts-Gesellschaft. Ferner bestanden Beteiligungen an der Schlesische Dampfer-Compagnie - Berliner Lloyd AG und der Elblagerhaus AG in Magdeburg. Börsennotiz Berlin, Dresden, Hamburg. Ab 1937 Betriebsgemeinschaft mit der Neue Deutsch- Böhmische Elbeschiffahrt AG in Dresden. Was nicht schon der Krieg und die deutsche Wehrmacht zerstörten, wurde 1945 von der tschechischen Regierung und den Sowjets beschlagnahmt. Der Ges. blieben lediglich knapp 100 Fahrzeuge in der britisch besetzten Zone. 1951 Umfirmierung in Norddeutsche Schiffahrts-AG. Großaktionär war zuletzt die Burmester-Gruppe aus Lauenburg/Elbe. 1965 in eine GmbH umgewandelt. Los 1085 Schätzwert 50-150 Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn-Gesellschaft Berlin, Aktie 1.000 RM 21.12.1925 (Auflage 3100) EF Gründung 1899 als Rixdorf-Mittenwalder Eisenbahn. Strecke Neukölln-Mittenwalde- Schöneicherplan (33,2 km). 2/3 der Strecke wurden in der Ostzone 1947 entschädigungslos enteignet. Die Reststrecke Berlin Neukölln (Hermannstr.)-Teltowkanal-Britz-Buckow-Rudow wird bis heute für den Güterverkehr intensiv genutzt (Personenverkehr 1955 eingestellt). Eisendrahterzeugnissen, Blechen, Metallwaren aller Art wie Wasserkessel, Herdschiffe usw. 1957 erworben von OBO Bettermann GmbH und Co. KG. Los 1088 Schätzwert 30-80 Niederrheinische Bergwerks-AG Neukirchen-Vluyn, Aktie 1.000 RM Juli 1938 (Auflage 7000, R 4) UNC-EF Gründung 1911 als GmbH, in der die Gewerkschaften Großherzog von Baden, Ernst Moritz Arndt und Süddeutschland zusammengeschlossen waren. Seit 1923 AG mit Sitz in Neukirchen, Sitz der Hauptverwaltung in Düsseldorf. Neugründung 1959 durch Umwandlung der Gewerkschaft Leonhardt, wobei für 1 Kux nom. 7.000 DM Aktien ausgegeben wurden. Diese 1910 in Köln gegründete und später nach Halle a. Saale verlegte Gewerkschaft gehörte zum Michael-Konzern, der nach Enteignung des mitteldeutschen Besitzes ab 1948 seine Struktur neu ordnen musste und sich dabei in die Braunkohlen-Gruppe und die Steinkohlen-Gruppe aufteilte. Ursprung des Bergwerks mit 5 Schachtanlagen in Neukirchen-Vluyn, Kapellen und Tönisberg ist das Kohlenfeld Verein in Moers (verliehen 1855). Das Feld wurde 1873/74 real geteilt in die Felder Norddeutschland (später im Besitz der Fried. Krupp AG) sowie Großherzog von Baden, Ernst Moritz Arndt und Süddeutschland (diese drei Gewerkschaften gründeten 1911 zu gleichen Anteilen die Niederrheinische Bergwerks- GmbH). Die Förderung von Magerkohle und Anthrazit aus gleichmäßig und flach gelagerten Flözen überstieg 1960 die 2-Mio.-t-Grenze und machte die in Düsseldorf börsennotierte AG zur ertragstärksten Zechengesellschaft des westdeutschen Steinkohlenbergbaus. 1969 Einbringung des Bergbauvermögens in die Ruhrkohle AG, die sich bis dahin bereits 99,8 % der Aktien gesichert hatte. Die Zeche Niederberg in Neukirchen-Vluyn wurde erst Ende 2001 als eine der letzten des Ruhrgebiets stillgelegt. rei und Maschinenbau. Spezialitäten: Ziegelund Brikettmaschinen, Dampfmaschinen, komplette Anlagen von Dampfziegeleien, Cementfabriken, Kokereien, Kohlendestillationen, Guss aller Arten. 1929 Beschluß der Auflösung und Liquidation mangels Sanierungsmöglichkeiten, nachdem die Fabrikationsunterlagen (Patente, Modelle, Zeichnungen) in den Besitz der Sächsischen Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann in Chemnitz übergegangen waren. Los 1091 Schätzwert 75-125 Nord-Deutsche Lebensversicherungs-AG Hamburg, Namensaktie 400 RM 11.9.1928 (Auflage 6250, R 6) EF-VF Gründung 1928 als Tochtergesellschaft der Nord-Deutsche Versicherungs-AG (zum 1.1.1969 Fusion mit der Hamburg-Bremer Feuerversicherungsges. zur Nord-Deutsche und Hamburg-Bremer Versicherungs-AG). Kurseinstellung Ende 1976. Übertragung des Lebensversicherungsbestandes auf die Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG. Am 20.7.1978 Änderung des Unternehmensgegenstandes auf Betrieb der Rechtsschutzversicherung und Änderung des Namens auf Hamburg-Mannheimer Rechtsschutzversicherungs-AG, heute noch so existierend. Los 1082 Schätzwert 30-75 Neue Flöther Landmaschinen AG Gassen N.-L., Aktie 100 RM 1.7.1933. Gründeraktie (Auflage 200, R 5) UNC-EF Gründung 1933. Herstellung und Vertrieb von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten aller Art. Gebaut wurden u.a. Lokomobile, Dampfdreschmaschinen, Pflüge. Im Sept. 1936 wurden die Werksanlagen der Th. Flöther Maschinenbau AG aufgekauft. 1939 ist der Fabrikationsbetrieb auf die Firma Hermann Raussendorf, Abteilung Flöther-Werk Gassen, übergegangen. Los 1083 Schätzwert 30-75 Neue Flöther Landmaschinen AG Gassen N.-L., Aktie 1.000 RM 24.9.1936 (Auflage 450, R 4) UNC-EF Güterbahnhof Teltowkanal in Berlin-Tempelhof Los 1086 Schätzwert 75-150 Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn-Gesellschaft Berlin, Aktie Lit. A 1.000 RM 1.4.1936 (Auflage 250, R 5) UNC-EF Los 1089 Schätzwert 80-100 Niedersächsische Landesbank AG Bodenwerder, Aktie 1.000 Mark 1.7.1923 (R 8) VF+ Gründung 1910 in Polle, Zweigstellen in Hameln und Emmerthal. Während des 1. Weltkrieges war der Betrieb eingestellt. 1919 übernahm eine regionale Investorengruppe den AG- Mantel frei von Verbindlichkeiten und nahm den Bankbetrieb auf neuer Grundlage wieder auf. 1924 Konkurs. Los 1092 Schätzwert 50-100 Nord-Deutsche Versicherungs-Gesellschaft Hamburg, Namens-Aktie 400 RM Okt. 1930 (Auflage 19324, R 4) EF+ Alte, bereits 1857 gegründete Versicherung. Zahlreiche Fusionen und Übernahmen in den 20er und 30er Jahren, u.a. mit der Nord-West- Deutschen Versicherungs-AG, der Hanseatischen Versicherungs-AG und der Cöln-Hamburger Versicherungs-AG. 1968 Verschmelzung mit der 1854 gegr. Hamburg-Bremer Feuer-Versicherungs-Gesellschaft zur Nord- Deutsche und Hamburg-Bremer Versicherungs-AG. 1975 (inzwischen war die Münchener Rück mit 50 % beteiligt) Neugründung als Nord-Deutsche Versicherungs-AG. Bald darauf erwarb die Württembergische Versicherung 100 % der Aktien. 1998 Übertragung des Versicherungsbestandes auf die Württembergische und Badische Versicherungs-AG (heute: Wüstenrot & Württembergische). Der AG-Mantel ging an die britische AIG UK Holdings PLC, eine Tochter des im Zuge der Finanzkrise 2008/09 dann skandalumwitterten US-Versicherungsriesen AIG. Nr. 1084 Los 1087 Schätzwert 30-80 Neuwalzwerk AG Bösperde i. Westf., Aktie 100 RM 1.7.1928 (Auflage 3600, R 3) UNC-EF Gegründet 1827 von Johann Hermann Kissing und Ferdinand Möllmann, Inhaber der Iserlohner Fabrik Kissing & Möllmann, AG seit 1896. Herstellung von Eisendraht aller Art sowie von Los 1090 Schätzwert 50-100 Nienburger Maschinenfabrik AG Nienburg a. S., Aktie 1.000 Mark 25.9.1923 (Auflage 8000, R 5) EF Gründung 1872 in Magdeburg, ab 1874 in Nienburg zeitweilig auch in Berlin. Eisengiesse- Los 1093 Schätzwert 75-150 Nord-West-Deutsche Hefeund Spritwerke AG Hameln, Namensaktie 250 RM 17.9.1941 (Auflage 1050, R 6) EF Bei der Gründung 1907 (anfangs mit juristischem Sitz in Hannover, 1918 nach Hameln verlegt) übernahm eine Gruppe von Bäckermeistern eine in Hameln 1870 errichtete und seit 88

1895 stillliegende Zuckerfabrik einer Bremer Zuckerraffinerie. Die Hefe- und Spiritusfabrik erzeugte Hefe, Sprit, Backpulver und Puddingpulver. Um 1910 wurde in dem Fabrikgebäude außerdem eine Teppich-Weberei untergebracht. 1940 Hinzuerwerb der Hefefabrik Wilcke im ostpreußischen Rastenburg. 1974 Zusammenlegung des operativen Geschäfts in der Nordwestdeutsche HEFE-UNION (zusammen mit den Firmen R. Moormann in Werne und C. C. Christiansen in Flensburg) und 1977 Verlegung der Hefeproduktion nach Monheim. Die bis heute bestehende AG (jetzt: NWDH Holding AG) hält eine Mehrheit am hefeproduzierenden Gemeinschaftsunternehmen und ist zudem mit der Entwicklung des eigenen Grundbesitzes befaßt (vor allem der ehemaligen Fabrik in Hameln, dem HefeHof, seit 2000 eine Shopping-Mall). Los 1094 Schätzwert 75-125 Norddeutsche Acetylenund Sauerstoffwerke AG Hamburg, Aktie 100 RM Dez. 1937 (Auflage 700, R 6) EF Gründung 1921. Herstellung, Vertrieb und Handel von Acetylen, Sauerstoff und Gasen. Großaktionär (1943) mit 76 % war die Elektrochemische GmbH in Hirschfelde i.sa. Börsennotiz Freiverkehr Hamburg. Los 1095 Schätzwert 30-80 Norddeutsche Eiswerke AG Berlin, Aktie 300 RM Juli 1933 (Auflage 1450, R 4) UNC-EF Gründung 1872. Die Gesellschaft errichtete nach amerikanischem Muster zunächst in Köpenick, Rummelsburg und Plötzensee große Holzschuppen zur Aufbewahrung von Natureis, welches in den Seen und Flüssen gewonnen wurde. Ende der 70er Jahre Anlage kleiner Kunsteisfabriken, 1896 Bau eines Kühlhauses. Börsennotiz Berlin. 1977 verlagert nach Hamburg, 1986 von Amts wegen gelöscht. Los 1096 Schätzwert 150-250 Norddeutsche Grund-Credit-Bank Weimar, Aktie 100 RM 16.4.1925 (Blankette, R 12) UNC-EF Gründung 1868 in Berlin. 1895 Sitzverlegung nach Weimar. Schloß sich der Gemeinschaftsgruppe deutscher Hypothekenbanken an. 1930 Fusion mit der Preußischen Pfandbrief- Bank und der Preußischen Central-Boden-Credit-AG zur Deutschen Centralbodenkredit-AG (heute Eurohypo). Als Tochtergesellschaft der Deutschen Bank die größte reine Hypothekenbank in Deutschland. Los 1097 Schätzwert 30-80 Norddeutsche Hefeindustrie AG Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1927 (Auflage 5000, R 4) UNC-EF Gründung 1909 in Werl als F. Wulf AG. Herstellung von Hefe, Spiritus, Likören, Branntwein, Weinbrand, Fruchtsäften und Mühlenfabrikaten. Betriebe in Dessau, Dresden, Stettin,Tilsit, Hamburg und Werl. In die Deutsche Hefewerke GmbH umgewandelt, einer der größten Hefehersteller Europas. Los 1098 Schätzwert 50-120 Norddeutsche Hochseefischerei AG Wesermünde-G., Aktie 200 RM 26.2.1931 (Auflage 500, R 5) EF Gründung 1907. 1935 Übernahme der Deutsche Fischerei AG. Die Fangflotte erreichte bis zum Kriegsbeginn 23 Schiffe. 1968 Übernahme der Bremen-Vegesacker Fischerei GmbH. 1970 Vercharterung der gesamten Flotte (15 Schiffe) an die Nordsee Deutsche Hochseefischerei GmbH. 1977 Rückzug aus dem Fischfanggeschäft. 1979 Umfirmierung in Project Carries AG und Sitzverlegung von Bremerhaven nach Leer/Ostfriesland. Seitdem Wahrnehmung von Geschäftsführungsaufgaben als Komplementär für Reedereien des neuen Schiffstyps Project Carrier. 1982 Sitzverlegung nach Bad Schwartau. 1985 Umbenennung in Hansa-Linie AG und Sitzverlegung nach Bremen, 1989 Umbenennung in MAMMOET-HANSA-Linie AG, 1994 Sitzverlegung nach Rostock, seit 1995 als Reederei Hansa AG und seit 2007 als INTERHANSA Reederei AG firmierend. Eigene Umsätze erzielt die AG nicht mehr, wesentliches Aktivum waren bis zum Verkauf 2008/2009 Beteiligungen an der Hugo Stinnes Linien GmbH (100 %, Liniendienste nach Mexico und Südafrika) und der Deutsche SeeHansa AG (50 %, Emissionshaus für Schiffsbeteiligungen gemeinsam mit Salomon Brothers). Für die ganz wenigen übrig gebliebenen Kleinaktionäre ließ der zypriotische Großaktionär 2008 einen squeeze-out beschließen. Los 1099 Schätzwert 10-50 Norddeutsche Kabelwerke AG Berlin-Neukölln, Aktie 1.000 RM April 1928 (Auflage 2000, kpl. Aktienneudruck, R 2) UNC Feine Ornamentumrandung mit Firmensignet. Gegründet 1910 als GmbH, AG seit 1914. Hergestellt wurden Starkstromkabel, Fernmeldekabel und Hochfrequenzkabel. aus Kupfer und Aluminium. 1915 Neubau der Fabrik am Oberhafen in Neukölln. 1952/53 Inbetriebnahme eines modernen Drahtziehwerkes. Großaktionäre der in Berlin börsennotierten AG waren die AEG (Mehrheit) und die Dresdner Bank (25 %). Beschäftigt waren zuletzt rd. 1.500 Mitarbeiter. 1966 zunächst mit der Kabelwerk Duisburg zur Vereinigte Draht- und Kabelwerke AG Berlin/Duisburg fusioniert und dann noch im gleichen Jahr in die A.E.G. eingegliedert. Los 1100 Schätzwert 600-750 Norddeutsche Kabelwerke AG Berlin-Neukölln, Global-Aktie 5000 x 100 RM Nov. 1941 (R 12). Verbriefung sämtlicher 100-RM-Aktien der 1941er Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln VF Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 1101 Schätzwert 30-60 Norddeutsche Portland- Cement-Fabrik Misburg AG Hannover, 5 % Teilschuldv. 500 RM Mai 1939 (Auflage 1000, R 7) EF Gründung 1898. Später kontinuierliche Expansion durch Aufkauf von Konkurrenten: Misburger Portland-Cement-Fabrik Kronsberg AG (1904), Wunstorfer Portlandcementwerke AG (1929), Portland Alemannia AG in Hannover und Portlandcementwerk Schwanebeck AG (1930), Portlandcementfabrik Hoiersdorf GmbH, Portlandzementwerk Siegfried Salzderhelden AG und Vorwohler Portland-Cement-Fabrik AG, Hannover (1942).Alle diese Beteiligungen sowie die Braunschweiger Portlandcementwerk AG, Salder wurden 1950/57 auf die Nordcement verschmolzen. 1964 Umfirmierung in NORDCEMENT AG. 1973/75 Erwerb und anschließende Verschmelzung der Portland- Cementfabrik Hardegsen AG. In Betrieb blieben die Werke Höver (Werk Alemannia), Hardegsen und Wunstorf. Großaktionär war bis in die 70er Jahre die AGIV, danach die Schweizer Holderbank (Mehrheit) und mit einer Schachtel die Heidelberger Zement. Verschmelzung mit der Alsen GmbH und der Breitenburger Finanzholding GmbH auf die Breitenburger Portland-Cement-Fabrik und Umbenennung in Alsen AG. Los 1102 Schätzwert 175-300 Norddeutsche Versicherungs-Bank AG Berlin, Namensaktie 1.000 Mark 9.8.1917 (Auflage 1000, R 8) EF Gründung 1915. Rückversicherung in allen Zweigen, 1919 auch Aufnahme der direkten Transport-Versicherung. 1925 nach Ablehnung eines Vergleichsantrages in Anschlußkonkurs gegangen. Los 1103 Schätzwert 150-250 Norddeutsche Versicherungs-Bank AG Berlin, Namensaktie 1.000 Mark 29.10.1921 (Auflage 10000, R 7) EF- Los 1104 Schätzwert 30-75 Nordmährische Brauereiund Malzfabriks-AG Mähr.-Schönberg, Aktie 200 RM 1.10.1940 (Auflage 1000, R 4) EF Sehr schöner Druck von G&D mit zwei Vignetten. Bei der Gründung 1906 wurden die Brauereien Anton Wlach & Cie. in Mährisch-Schönberg, Chiari & Cie. in Hannsdorf-Halbseit und Dr. Ul- Nr. 1096 Nr. 1100 Nr. 1105 89

rich & Co. in Johrnsdorf erworben. An allen drei Standorten blieben die Mälzereien bis zur Verstaatlichung nach 1945 in Betrieb, der Braubetrieb war schon zuvor in Hannsdorf konzentriert worden. 1937 noch Übernahme der Sternberger Bierbrauerei. Beschäftigt wurden zuletzt zusammen etwa 300 Mitarbeiter. Los 1105 Schätzwert 150-250 Nordostdeutsche Bank KGaA Königsberg i.pr., Aktie 1.000 Mark 23.10.1922. Gründeraktie (Auflage 50000, R 7) EF Sehr dekorativ mit vier Vignetten. Gründung 23.10.1922. Am 8.12.1924 Eröffnung des Konkursverfahrens. Los 1106 Schätzwert 30-75 Nossener Bank AG Nossen, Namensaktie 100 Goldmark 2.8.1924 (Auflage 600, R 4) UNC-EF Gründung 1889 als Spar- und Darlehns-Verein zu Nossen. Hervorgegangen aus dem 1860 gegründeten Vorschussverein Nossen egmbh, Umbenennung 1922 in Nossener Bank AG. Durchführung von Bankgeschäften aller Art. Los 1107 Schätzwert 50-100 Nürnberger Lebensversicherungs-Bank Nürnberg, Namensaktie Lit. B 1.000 RM 1.12.1929 (Auflage 520, R 4) EF Gründung 1884 als Nürnberger Lebensversicherungs-Bank, schon im Jahr darauf bot die Nürnberger als erste private Versicherung in Bayern auch Unfallversicherungen an. 1906 Aufnahme des Haftpflichtgeschäfts. 1938 Umfirmierung in Nürnberger Lebensversicherung AG. 1952 Gründung der Nürnberger Allgemeine Versicherungs-AG für das Sachgeschäft. 1957 Übernahme der Hamburger Beamten- Sterbekasse von 1881. 1990 wurde der Versicherungsbestand auf die Neue Nürnberger Lebensversicherung AG übertragen (das Neue entfiel gleich darauf wieder). Die Ursprungsgesellschaft, an der die Deutsche Bank heute wesentlich beteiligt ist, änderte ihren Namen in Nürnberger Beteiligungs-AG. Sie ist die Dachgesellschaft der Nürnberger Versicherungsgruppe. und Fruchtsäfte sowie Malzprodukte. 1950 wurden die Brauereimaschinen in Wien abgebaut und nach Brasilien verschifft, wo 1953 wieder Bier gebraut wurde. Heute eine der größten Brauereien Südamerikas. Los 1109 Schätzwert 225-300 Oberhessische Bank AG Friedberg (Hessen), Aktie 1.000 RM Febr. 1936 (Auflage 140, R 12) VF-F Gründung 1929 zum Betrieb von Bank-, Wechsel-, Fonds- und Handelsgeschäften (insbesondere in Metallen und industriellen Unternehmungen). In der Hauptstelle Friedberg, Ludwigstr. 36 waren stets etwa 35 Mitarbeiter beschäftigt. Allmählich kaufte die DRESDNER BANK die Aktien auf, auf die die Oberhessische Bank dann 1977 verschmolzen wurde. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Mit Rostflecken. Los 1110 Schätzwert 10-50 Oberpfalzwerke AG für Elektrizitätsversorgung Regensburg, Aktie 100 RM 24.4.1925 (Auflage 50000, R 3) EF Gründung 1908 als Bayerische Überland-Centrale AG, Haidhof (Nachfolger der Oberpfälzer Braunkohlengewerkschaft Haidhof), 1923 Umbenennung wie oben.von der AG gingen neben den Naabwerken in Weiden die Bestrebungen für eine einheitliche Stromversorgung der Oberpfalz aus. 1923 Abschluß eines Stromlieferungsvertrages mit dem Bayernwerk und Bau eines Wasserkraftwerks an der Pfreimd (das eigene, seit 1910 bestehende Dampfkraftwerk Ponholz wurde 1931 nach Fertigstellung des Bayernwerk-Großkraftwerks Schwandorf stillgelegt). 1944 Umfirmierung in Energieversorgung Ostbayern AG nach Fusion mit der Ostbayerische Stromversorgung AG, Landshut (die 1923 aus dem 1919 zur Versorgung von Niederbayern gegründeten Bayerische Elektrizitäts-Wirtschaftsverbank egmbh, München hervorgegangen war). Zuletzt versorgte die AG ein Drittel der Staatsfläche Bayerns mit fast 17.000 Ortschaften. Großaktionär war das Bayernwerk (2000 mit der PreußenElektra zur E.ON Energie AG verschmolzen), 2001 in der E.ON Bayern AG aufgegangen. Los 1112 Schätzwert 20-60 OJA AG Berlin, Aktie 100 RM 1.11.1927 (Auflage 1500, R 4) Kpl. Kuponbogen anhängend EF Gründung 1897, AG seit 1913. Herstellung von pharmazeutischen, kosmetischen und chemischtechnischen Erzeugnissen sowie Lebensmitteln. Los 1113 Schätzwert 100-175 Oldenburger Hefeund Spirituswerke AG Oldenburg (Oldb.), Aktie 200 RM 1.12.1943 (Auflage 1560, R 6) UNC-EF Gründung 1907 als Bäcker-Hefefabrik, Spiritus- und Preßhefefabrik egmbh durch Bäkkermeister des Oldenburger Landes, AG seit 1923. Zugleich fusionsweise Übernahme der Oldenburger Malz-Kaffeefabrik. 1945 zwar Bombenschäden, aber keine Betriebsunterbrechung. Seit 1971 in Liquidation. Los 1114 Schätzwert 30-60 Oldenburger Versicherungs-Ges. Oldenburg i. O., Namensaktie 100 RM 3.12.1927 (Auflage 30000, R 2) EF Gründung 1857. Versicherte alles, was versichert werden kann: Feuer-, Mietverlust-, Betriebsunterbrechung-, Transport-, Gepäck-, Einbruchdiebstahl-, Gas-, Leitungswasser-, Aufruhr-, Valoren-, Luftfahrt-, Film- und Sturmschaden-Versicherung. 1964 Übernahme des Versicherungsbestandes durch die Aachener und Münchener Feuer-Versicherungs-Gesellschaft. Los 1115 Schätzwert 450-600 Oldenburgische Glashütte Oldenburg, Actie 1.000 Mark 7.11.1885. Gründeraktie (Auflage 500, R 7) EF- Ausgesprochen dekorative Umrahmung. Gegründet 1885. Herstellung aller Sorten von Wein-, Bier- und Mineralwasserflaschen. Das zuletzt 137.000 qm große Betriebsgelände, auf dem anfangs 500-600 Mitarbeiter beschäftig waren, prägte maßgeblich die Entwicklung des Stadtteils Osternburg zum typischen Industrieund Arbeiterviertel. Das Werk lag direkt an der auch für Seeschiffe befahrbaren Hunte und verfügte über einen eigenen Hafen. 1907 Beteiligung an der Ges. zum Erwerb der Owens - schen Patente, womit die industrielle Flaschenproduktion möglich wurde. 1908 Ankauf Luftaufnahme der Oldenburgischen Glashütte von 1905 der Flaschenfabrik A. Lagershausen in Stadthagen, 1909 Erwerb der Glashütte Hildburghausen, 1913 Erwerb der Glashütte L. Reppert Sohn GmbH in Friedrichsthal (Saar). Nunmehr betrug die Gesamtproduktionskapazität aller Werke 60 Mio. Flaschen jährlich. 1942/44 Verkauf der Werke Hildburghausen und Friedrichsthal und Konzentration der Produktion in Oldenburg. Börsennotiz bis 1942 in Hamburg, ab 1949 in Bremen. 1957, inzwischen war die Oldenburgische Glashütte die modernste Hohlglashütte des ganzen europäischen Kontinents, von der Gerresheimer Glas AG übernommen worden. 1983 wurde das Werk geschlossen. Bis auf die Ausgabe 1893 (von der 1995 einmal ein einziges Stück vorzeitig dem Reichsbankschatz entschlüpft war) waren ALLE Emissionen dieser Ges. bislang völlig unbekannt. Los 1116 Schätzwert 450-600 Oldenburgische Glashütte Oldenburg, Actie 1.000 Mark 1.1.1891 (Auflage 200, R 8) UNC-EF Ausgesprochen dekorative Umrahmung. Los 1117 Schätzwert 450-600 Oldenburgische Glashütte Oldenburg, Actie 1.000 Mark 1.1.1893 (Auflage 150, R 9) EF Ausgesprochen dekorative Umrahmung. Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1108 Schätzwert 150-250 Nußdorfer Bierbrauerei AG Wien, Aktie 1.000 RM Jan. 1941 (Auflage 2600, R 8) EF Gründung 1908 unter Übernahme der 1819 gegründeten Nußdorfer Bierbrauerei von Bachofen & Medlinger. Erzeugt wurden auch Liköre Los 1111 Schätzwert 20-60 Oberrheinische Bauindustrie AG Freiburg i.br., Aktie 20 RM 28.11.1924 (Auflage 18000, R 3) Kpl. Kuponbogen anhängend EF Gründung 1920. Erwerb von Grundstücken, Ausführung von Eisenbahn-, Wasser- und Industrie-Bauten. Bereits 1926 wurde die Auflösung der Gesellschaft beschlossen. Großaktionär (1943): Die Stumm-Gruppe. Nr. 1115 90

Los 1118 Schätzwert 400-500 Oldenburgische Glashütte Oldenburg, Actie 1.000 Mark 1.6.1908 (Auflage 650, Kapitalerhöhung zum Erwerb der Flaschenfabrik A. Lagershausen in Stadthagen, R 9) EF-VF Ausgesprochen dekorative Umrahmung. Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz. oben. Die Gesellschaft war seinerzeit das größte Zementunternehmen Deutschlands. 1959 Übertragung des Vermögens unter Ausschluss der Liquidation auf die Hauptgesellschafterin Schaffgotsch Bergwerksgesellschaft mbh. aufgehoben). Danach nur noch Verwaltung des Betriebsgrundstücks, das operative Geschäft wurde auf die Rüo Optik GmbH übertragen. 1932 ist die AG erloschen. Noch heute werden Rüo Anastigmaten auf ebay unter Sammlern hoch gehandelt. Wie auch das folgende Los bislang vollkommen unbekannt gewesen. GmbH (gegr. 1872) und mit dieser anschließend fusioniert. 1920 Erwerb der Ziegelwerk GmbH Lüstringen. In Betrieb waren zuletzt zwei Werke in Hellern und eines in Lüstringen. 1938 in Liquidation gegangen. Los 1119 Schätzwert 400-500 Oldenburgische Glashütte Oldenburg, Aktie 1.000 Mark 1.8.1913 (Auflage 500, Kapitalerhöhung zum Erwerb der Glashütte L. Reppert Sohn GmbH in Friedrichsthal/Saar, R 9) VF Ausgesprochen dekorative Umrahmung. Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz. Leicht rostfleckig. Los 1120 Schätzwert 300-400 Oldenburgische Glashütte Oldenburg, Aktie 1.000 Mark 1.5.1914 (Auflage 500, R 8) EF- Ausgesprochen dekorative Umrahmung. Los 1121 Schätzwert 20-75 Oldenburgische Landesbank (Spar- und Leihbank) AG Oldenburg i.o., Aktie 100 RM Febr. 1935 (Auflage 14000, R 1) EF+ G & D-Druck. 1868 gegründet, zu den Gründern gehörte auch der Oldenburgische Staat. Bis 1875 besaß die Bank sogar das Notenprivileg und gab eigene Banknoten aus. 1935 Verschmelzung mit der bereits 1845 gegründeten Oldenburgischen Spar- & Leihbank. Heute die größte private Regionalbank in Deutschland mit 175 Niederlassungen im Nordwesten und 3.000 Mitarbeitern. Amtlich notiert in Hamburg und Bremen, Großaktionär war jahrzehntelang die Dresdner Bank. Deren ehemaliger Großaktionär ALLIANZ übernahm die OLB-Beteiligung als eigene Schiene für Bankprodukte zum 1.1.2009, als die Dresdner Bank an die Commerzbank abgegeben wurde. Seitdem gibt es als Allianz Bank auch eine OLB-Niederlassung in München, die wiederum 130 Agenturfilialen in Allianz-Versicherungsagenturen unterhält. Niedrigste bekannte Nummer der alten OLB-Aktien! Los 1122 Schätzwert 50-125 Oldenburgische Landesbank (Spar- und Leihbank) AG Oldenburg i.o., Aktie 1.000 RM Febr. 1935 (Auflage 3000, R 4) UNC Los 1123 Schätzwert 10-50 OMZ Vereinigte Ost- und Mitteldeutsche Zement AG Oppeln, Aktie 100 RM 12.12.1941 (Auflage 6000, R 2) EF Gründung 1872 als Schlesische AG für Portland-Cement-Fabrikation zu Groschowitz bei Oppeln. 1926 Umbenennung in Schlesische Portland-Zement-Industrie AG, ab 1941 wie Los 1124 Schätzwert 400-500 Optische Werke AG vorm. Carl Schütz & Co. Kassel, VZ-Aktie 1.000 Mark 20.12.1921 (Auflage 5400, 1923 umgewandelt in Stammaktie, R 11) EF-VF Großes Hochformat, ausgesprochen schöne mosaikartige Umrahmung und Unterdruck. Gegründet 1912 zwecks Übernahme und Fortführung der Optischen Werke Carl Schütz in Kassel, Wolfhagener Str. 63, die optische und mechanische Instrumente und Mikroskope herstellten. Großaktionär war später die Rheinische Handels-AG, Düsseldorf, welche 1924 die Aktienmehrheit an die Landlicht AG für Filmindustrie und Optik, Magdeburg, verkaufte. Letztere geriet wenig später in Schwierigkeiten. Bemügungen, die Aktienmehrheit bei Schütz sowie der weiteren Beteiligung Ertel-Werke AG für Optik und Mechanik in München zu verkaufen, schlugen fehl. Ende 1925 in Konkurs gegangen. Wie auch das folgende Los bislang vollkommen unbekannt gewesen, jeweils nur 2 Stücke wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Los 1125 Schätzwert 300-400 Optische Werke AG vorm. Carl Schütz & Co. Kassel, Aktie 1.000 Mark 31.8.1923 (Auflage 44000, R 11) UNC-EF Ausdrucksstarke Art-Deko-Gestaltung. Los 1126 Schätzwert 200-250 Optische Werke Rüdersdorf AG Berlin, Aktie 1.000 Mark Aug. 1923 (Auflage 2500, R 8) VF+ Ausdrucksstarke Farbgebung. Gründung im Jan. 1922 in Bremen unter Mitwirkung des Bankhauses J. F. Schröder KGaA als Optische Werke AG. Im März 1922 Umfirmierung wie oben und Sitzverlegung nach Berlin. Die Firma stellte nach 1919 und 1920 von Hugo Hahn (später als Vorstand tätig) erworbenen Patenten die RüO-Optik und den Rüo-Tele- Anastigmat her. Für Fotolaien: Ein Anastigmat ist ein aus mindestens drei Linsen bestehendes Linsensystem, das einen früher berüchtigten Abbildungsfehler, die Punktlosigkeit (Astigmatismus) vermeidet. Im Nov. 1925 unter Geschäftsaufsicht gestellt (im Febr. 1926 wieder Los 1127 Schätzwert 400-500 Optische Werke Rüdersdorf AG Berlin, Aktie 10.000 Mark Aug. 1923 (Auflage 750, R 11) VF+ Ausdrucksstarke Farbgebung. Nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden! Los 1128 Schätzwert 175-300 Oschersleben-Schöninger Eisenbahn-Gesellschaft Oschersleben (Bode), Aktie B 1.000 Mark 1.1.1900 (Auflage 1000, R 8) EF Gründung 1895. Sitz bis 1923 Oschersleben, danach Braunschweig. Die 27 km lange Bahn Oschersleben-Schöningen (südöstlich von Braunschweig) konnte zum Jahresende 1899 eröffnet werden. Fünf Lokomotiven bewegten immerhin sechs Personen- u. 65 Güterwagen. Betriebsführung bis 1932 durch die Braunschweig-Schöninger-Eisenbahn AG; eine 1929 beschlossene Verschmelzung beider Unternehmen kam wegen steuerlicher Schwierigkeiten nicht zustande. Ab 1932 führte die Allgemeine Deutsche Eisenbahnbetriebsgesellschaft mbh in Berlin den Betrieb, bis dieser nach 1945 durch Ziehung der Zonengrenze östlich von Schöningen unterbrochen wurde. Los 1129 Schätzwert 75-150 Osnabrücker Ziegelwerke AG Osnabrück, Aktie 100 RM 11.5.1934 (kompletter Neudruck wegen Neustückelung, Auflage 1000, R 7) EF Mit drei Liquidationsstempeln der Dresdner Bank. Gründung 1899, Sitz bis 1915 in Hellern, dann in Osnabrück. 1919 aufgekauft durch die Hellern sche Ziegelindustrie G. O. Kramer & Co. Los 1130 Schätzwert 50-125 Ost-West Handels- & Industrie AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.11.1922 (Auflage 200, R 5) VF+ Gegründet im Mai 1922. Handel mit landwirtschaftlichen Maschinen, Lederwaren, Manufakturwaren, Nährmittel und Waren ähnlicher Art. 1923 Ankündigung der Liquidation. Los 1131 Schätzwert 175-300 Ostafrika-Kompanie Berlin, Anteilschein 500 Mark 1.7.1907 (überdruckt 1910, R 6) EF-VF Gründung 1906. Die Gesellschaft erwarb die Besitzungen des verstorbenen Hofmarschalls von St. Paul-Illaire in und bei Tanga (Pflanzungen Kikwetu, Mitwero, Tanga), dazu kamen 1913 die Voertmann-Sattler-Pflanzungen. 1977 Umwandlung in die Ost-Afrika-Kompanie GmbH mit Sitz in Kiel. Los 1132 Schätzwert 100-175 Ostafrikanische Bergwerksund Plantagen-AG Berlin, Aktie 200 RM Nov. 1930 (Auflage 1135, R 7) EF Gründung 1910, Anlage und Betrieb von Bergwerken, Plantagen und Handelsunternehmungen in Afrika. Für den als Folge des 1. Weltkriegs totalen Verlust ihres Vermögens erhielt die Gesellschaft 2,4 Mio. Goldmark Entschädigung zugesprochen. Die zugeflossenen Beträge wurden jedoch durch ungeschickte Anlage weitgehend verwirtschaftet. 1939 wurde die Auflösung der Gesellschaft beschlossen. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert 91

Los 1133 Schätzwert 20-50 Ostbayerische Stromversorgung AG München, 8 % Schuldv. 200 RM 31.5.1926 (Auflage 2500, R 5) EF Gründung 1923 unter Übernahme des Bayerischen Elektrizitäts-Wirtschafts-Verbandes egmbh (gegr. 1919) in München, 1934 Sitzverlegung nach Landshut (Isar). Versorgung von Niederbayern und des östlichen Reg.-bez. Oberbayern. Neben der Eigenerzeugung in einem Diesel- und vier Wasserkraftwerken hauptsächlich Strombezug von der Bayernwerk AG. Außerdem Beteiligung an der Kraftwerk am Höllenstein AG in Straubing. 1944 Fusion mit der Oberpfalzwerke AG für Elektrizitätsversorgung in Regensburg (gegr. 1908 als Bayerische Überland-Centrale AG, Haidhof ) zur Energieversorgung Oberbayern AG. Vereint versorgte man ein Drittel der Staatsfläche Bayerns mit fast 17.000 Ortschaften. Großaktionär war das Bayernwerk (2000 mit der PreußenElektra zur E.ON Energie AG verschmolzen), 2001 in der E.ON Bayern AG aufgegangen. schaft stand in Arbeitsgemeinschaft mit der Girozentrale Sachsen. Die Bank wurde vermutlich 1945 geschlossen. Los 1136 Schätzwert 100-160 Ostsachsen-Bank AG Neugersdorf, Sa., Namensaktie 500 RM 16.7.1925 (Auflage 130, R 6) EF Nr. 1139 Nr. 1152 Los 1139 Schätzwert 150-250 Pantherwerke AG Braunschweig, Aktie 1.000 RM März 1941 (Auflage 1000, R 7) EF Mit einem Pantherkopf im Unterdruck. Die 1896 gegründete Braunschweiger Fahrradwerke AG (Marke Brunsviga ) übernahm 1907 die Panther-Fahrrad-Werke AG in Magdeburg (Marke Panther ) und firmierte seitdem als Pantherwerke AG. Übernahme der Zweiradproduktion der Bielefelder Anker-Werke im Jahr 1954 und der Mopedproduktion der Rex-Motoren-Werke in München im Jahr 1956. Nach Verkauf der Aktienmehrheit durch die Großaktionäre (AGIV und J.A. Schmalbach) 1973 Fusion mit der Schminke-Werke GmbH in Bad Wildungen und Verlegung des Sitzes dorthin. der Behörden, Endlos-Formulare usw. 1939 Firma umbenannt in Paragon AG, 1954 verlagert nach München, ab 1982 GmbH. Los 1134 Schätzwert 75-150 Ostquell-Brauerei AG Frankfurt-Oder, Aktie 300 RM April 1936 (Auflage 200, R 5) EF Gründung 1870 unter der Firma Frankfurter Actien-Brauerei AG. Brauerei in der Fürstenwalder Str. 69. Dazu 1918 noch Erwerb der Bergbrauereien Herm. Dahlenburg, Ad. Ehrenberg und A. Dietl in Landsberg a.w., der Feldschlösschen-Brauerei in Sommerfeld N.L. und der Brauerei Paul Genieser in Küstrin. 1935 Umfirmierung in Ostquell-Brauerei AG, unter diesem Namen nach der Wende wiederauferstanden, 1991 übernommen durch die Berliner Schultheiss Brauerei AG. Los 1137 Schätzwert 30-80 Ottensener Eisenwerk AG Altona-Ottensen, Aktie 500 RM Okt. 1929 (Auflage 583, R 4) UNC-EF Gründung 1889 als Ottensener Eisenwerk vorm. Pommée & Ahrens unter Übernahme der seit 1880 bestehenden Firma Pommée & Nicolay (1885 umbenannt in Pommée & Ahrens). Name wie oben seit 1907. Dampfkessel- und Maschinenfabrik, Bau von Heizungsanlagen, Betrieb einer Schiffswerft. Nach Produktionsende in den 1970er Jahren Verkauf des Firmengeländes, auf dem sich heute der Phoenixhof mit Läden, Gastronomie und Büros befindet. Los 1140 Schätzwert 75-150 Papierfabrik Baienfurt Baienfurt (Wttbg.), Aktie 1.000 RM Jan. 1928 (Auflage 3000, R 7) EF Gründung 1871 am Unterlauf der Wolfegger Ach. Zwei Jahre später wurde das erste Tapeten- und Packpapier ausgeliefert. 1883 wurde die Zellstoffproduktion aufgenommen. Im Jahr 1926 lief in Baienfurt der erste Karton von der Maschine. 1968 wurde die Fabrik in den Feldmühle-Konzern integriert, 1990 übernahm der Schwedische Stora-Konzern die Feldmühle AG. Los 1143 Schätzwert 50-150 Passage-Kaufhaus AG Saarbrücken, Aktie 100 RM 11.11.1941 (Auflage 500, R 7) EF Lochentwertet. Gründung 1919 mit einem Kapital von 5 Mio. M durch den Kölner Kaufhausmagnaten Alfred Leonhard Tietz, der auch dem Aufsichtsrat der Passage-Kaufhaus vorsaß. Nach der Annektion des Saarlandes durch die Franzosen 1923 Kapitalumstellung von 30 Mio. M auf 3 Mio. Francs, 1935 erneut auf 1,5 Mio. RM (1941 Kapitalberichtigung auf 2,75 Mio. RM). Beteiligungen an der Neunkirchener Kaufhaus AG (67,5 %) und der Anker-Kaufstätte GmbH in Mannheim (25 %, Rest beim Großaktionär Kaufhof). Das Stammhaus Bahnhofstraße 82-100 wurde durch Kriegsweinwirkungen fast völlig zerstört und im Juni 1946 mit gerade einmal 600 m Verkaufsfläche wiedereröffnet. 1965 waren es dann nach mehreren Erweiterungen wieder 12.670 m. Börsennotiz im Telefonverkehr Saarbrücken. Über 90 % der Aktien besaß die Kaufhof AG, auf die die Passage- Kaufhaus AG dann 1972 verschmolzen wurde. Los 1135 Schätzwert 50-100 Ostsachsen-Bank AG Neugersdorf, Sa., Namensaktie 500 Goldmark 21.8.1924. Gründeraktie (Auflage 350, R 5) EF Das 1924 gegründete Institut mit Verwaltungssitz in Neugersdorf führte Bankgeschäften aller Art aus, insbesondere die Übernahme von Haftungen und Garantien für Dritte. Die Gesell- Los 1138 Schätzwert 250-300 Otto Hieronymi AG Göttingen, Aktie 100 RM 8.5.1926. Gründeraktie (Auflage 2000, R 9) VF Mit Überdruck Gültig geblieben gemäß Beschluß der Generalversammlung vom 4.3.1932 nach Kapitalherabsetzung von 200.000 auf 100.000 RM. Am 26.4.1933 erfolgte eine weitere Kapitalherabsetzung um 2.300 RM auf 97.700 RM. Gegründet am 12.5.1926 zwecks Herstellung von Farben- und Musterkarten und Handel mit Fabrikaten mit der Buch- und Steindruckerei. 1936 eingegliedert in den Muster-Schmidt- Verlag, seit 2002 mit Sitz in Northeim. Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz, davon 3 Exemplare erheblich beschädigt mit Rissen und Fehlstellen. Los 1141 Schätzwert 30-75 Papierwarenfabrik H. Weißing AG Grimma i.sa., Aktie 1.000 RM 1.9.1927 (Auflage 1000, R 3) EF Gegründet am 24.3.1921 unter Übernahme der Firma Papierwarenfabrik H. Weißing in Grimma mit einer Niederlassung in Zwenkau. Betrieb als VEB weitergeführt, im Volksmund auch Pappnasenfabrik genannt. Los 1142 Schätzwert 30-75 Paragon Kassenblock AG Berlin-Oberschöneweide, Aktie 1.000 RM Juni 1925 (Auflage 1000, R 3) EF Gegründet 1911. Herstellung und Vertrieb von nummerierten Spezial-Kontrolldruckerzeugnissen für Zwecke der Fertigung, Organisation und Verwaltung der Industrie, des Handels und Los 1144 Schätzwert 10-50 Patentpapierfabrik zu Penig Penig i.sa., Aktie 100 RM Juni 1938 (Auflage 2000, R 2) EF Gründung 1872. Die Papiermühle geht auf das Jahr 1537 zurück. Zu den Gründern der AG zählte u.a. Rud. Brockhaus, Leipzig (AR-Mitglied). Seinerzeit die größte Papierfabrik in Sachsen. Die AG übernahm die Papier-, Stroh- 92

stoff- und Gasfabrik von Ferd. Flinsch. Sie besaß weitere Papierfabriken in Reisewitz und Wilischthal/Zschopau, eine Hadersortieranstalt in Geithain und eine Holzstofffabrik in Wolkenstein. Zuletzt waren im AR vertreten: die Aschaffenburger Zellstoffwerke AG, die Dresdner Bank und die ADCA. Börsennotiz Dresden, später Leipzig. Die Papierfabrik ist heute ein Werk von Technocell Dekor, einer 100%igen Tochter der Felix Schoeller Gruppe mit Holdingsitz in Osnabrück. Es werden ausschließlich hochtechnologische Spezialpapiere zur Oberflächenveredelung von Holzwerkstoffen, z.b. Span- und Faserplatten gefertigt und weltweit geliefert. Los 1145 Schätzwert 50-125 PATRIA Versicherungs-AG für Handel und Industrie Köln, Namensaktie 1.000 RM April 1929 (Auflage 1000, R 5) EF Die Aktien wurden von der Agrippina-Gruppe, der Rudolph Karstadt AG und der Leonhard Tietz AG übernommen. Gründung 1921 von den Warenhäusern Wertheim, Karstadt und Tietz. Gehörte zuletzt zum Konzern der Zürich-Versicherung. Los 1148 Schätzwert 30-75 Petzold & Aulhorn AG Dresden, Aktie 100 RM Mai 1937 (Auflage 300, R 5) EF Gründung 1843, AG seit 1899. Herstellung von Kakao, Schokoladen, Zuckerwaren, Lebkuchen; Futtermittel. 1938 brachte die Firma den ersten Schokoladen-Weihnachtskalender heraus. Nach dem 2. WK nach Hamburg umgesiedelt. In den 1990er Jahren von Barry Callebaut übernommen. Die Marke Pea wird heute von der Firma Pea Süsswaren GmbH benutzt (u.a. Pea Schokolade) Los 1149 Schätzwert 40-100 Pfälzische Preßhefen- und Spritfabrik Ludwigshafen am Rhein, Aktie 100 RM 5.5.1942 (Auflage 5000, R 3) UNC-EF Gründung 1888 unter Übernahme der Fabrik der Fa. S. Lederle (Jägerstr. 21/22). Aller anfallende Sprit wurde von der Reichsmonopolverwaltung für Branntwein abgenommen. Neben der Preßhefe- und Spiritus-Fabrikation auch Betrieb einer Mühle. Ferner beteiligt bei der Ratibor Dampf-Mehlmühlen KG und der Rheinhof Hotel AG in Ludwigshafen. Ab 1955 in Liquidation. Los 1151 Schätzwert 30-75 Phönicia-Werke AG Elsterwerda, Aktie 100 RM Juli 1942 (Auflage 800, R 9) EF Gründung 1898. Erzeugnisse: Metallschrauben, Muttern und Fassonteile. Firmensitz bis 1906 in Görlitz, danach in Elsterwerda. In der DDR als VEB Schraubenwerk Elsterwerda weitergeführt. 1992 geschlossen. Los 1152 Schätzwert 225-300 Pianobau AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark März 1923 (Auflage 8500, R 9) EF Sehr dekorativ mit Unterdruckabbildung der großen Werksanlage aus der Vogelperspektive. Gründung 1921, Herstellung von Pianoforteund Musikinstrumenten. Der Fabrikationsbetrieb wurde als Folge der Weltwirtschaftskrise 1932 eingestellt, anschließend umbenannt in Grundstücks-AG Gohlis. Die Ges. besaß einen Grundstücks-Komplex in Leipzig-Gohlis, der aus mehreren vierstöckigen Wohngebäuden und einem größeren vierstöckigen Fabrikgebäude bestand. Auch die Fabrikgebäude wurden 1932 in Wohnhäuser umgebaut. Ferner gab es eine Auto-Reparaturwerkstatt und ein Garagen-Grundstück. Großaktionär (1943): Glückauf Siedlungs-GmbH, Lauchhammer (95 %). Bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. maschinen GmbH in Leipzig war der Anfang vom Ende: Weil sich die Neuerwerbungen als schlußendlich nicht sanierungsfähig erwiesen, ging Pittler 1997 selbst in Konkurs. Los 1154 Schätzwert 25-100 Pittler Werkzeugmaschinenfabrik AG Leipzig-Wahren, Aktie 100 RM 10.7.1942 (Blankette, R 5) EF Los 1155 Schätzwert 30-75 Plauener Spitzenfabrik AG Plauen i.v., Aktie 100 RM 23.3.1929 (R 4) UNC-EF Gründung am 29.11.1897. Spitzen- und Stikkereifabrikation, Plauener Spitze auch heute noch bekannt und beliebt. Werke in Plauen und Pausa. 1911 Ankauf der Stickerei Seydler & Bäckermann in Plauen. 1931 insolvent. Los 1146 Schätzwert 30-75 Paul Schettlers Erben AG Köthen (Anhalt), VZ-Aktie 100 RM 23.9.1935 (Auflage 245, R 5) EF Interessanter Unterdruck in Form von Spinnennetzen. Bekannter, schon seit Mitte des 19. Jh. bestehender Buchverlag. Später eine GmbH, 1923 in eine AG umgewandelt. Druckerei und Verlag, herausgegeben wurden u.a. die Köthensche Zeitung und die Chemiker-Zeitung. 1934 Übernahme der Aug. Preuß KG Großbuchbinderei. 1935 Sanierung durch 50 %-igen Vergleich mit den Gläubigern. Wesentliche Aktionäre waren die ADCA und die Leipziger Textilindustriellenfamilie Stöhr. Nach 1945 enteignet, später VEB Druckhaus Köthen. Los 1147 Schätzwert 50-125 Pausaer Tüllfabrik AG Pausa i.v., Aktie 1.000 Mark 14.12.1920 (Auflage 400, R 4) EF Gründung 1910. Herstellung von Tüll und gummielastischen Waren (Strümpfe, Leibbinden für die Korsettfabrikation, Bandagen). Nach dem Krieg nicht verlagert. Los 1150 Schätzwert 125-200 Pfalz-Brauerei vorm. Geisel & Mohr AG Neustadt a. d. Hardt, Aktie 600 RM 2.1.1936 (Auflage 100, R 7) EF Gründung 1895 zur Übernahme der Vereinigte Brauerei Geisel & Mohr mit Mälzerei (Karolinenstr. 55). Herstellung von hellem und dunklem Bier sowie Weizenbier. Bis 1907 in Mannheim börsennotiert. Bis zuletzt eine kleine Brauerei, 1943 waren 31 Mitarbeiter beschäftigt, Ausstoß ca. 25.000 hl im Jahr. Großaktionär war mit 99 % die Bürgerbräu Ludwigshafen. 1968 in die Pfalzbrauerei GmbH umgewandelt. Los 1153 Schätzwert 50-125 Pittler Werkzeugmaschinenfabrik AG Leipzig-Wahren, Aktie 1.000 RM Mai 1930 (Auflage 1000, R 6) UNC-EF Gründung 1889, AG seit 1895 in Leipzig-Wahren als Leipziger Werkzeugmaschinenfabrik vorm. W. von Pittler AG. 1928 Erwerb der Aktienmehrheit der Magdeburger Werkzeugmaschinenfabrik AG. 1945 völlige Demontage der Betriebe in Leipzig und Übergabe der Werksanlagen durch die Amerikaner an Fremdarbeiter. Im Nov. 1945 wurde bei der Nassovia Maschinenfabrik Hanns Fickert in Langen für Reparaturen an Pittler-Drehmaschinen der Nassovia- Pittler-Dienst eingerichtet, nachdem wesentliche Know-How-Träger nach Westdeutschland gegangen waren. 1948 Sitzverlegung von Leipzig nach Langen und Beschluß, hier ein neues Werk zu bauen (Fertigungsbeginn 1950). Ab 1982 Kooperation mit der Gildemeister AG in Bielefeld. Der Erwerb der traditionsreichen Maschinenfabrik Werner & Kolb GmbH in Berlin im Jahr 1990 und 1991 noch der Leipziger Dreh- Blechschild der Pfalz-Brauerei aus Neustadt Nr. 1154 Los 1156 Schätzwert 300-500 Pommersche Central- Eisenbahn-Gesellschaft Berlin, St.-Actie 200 Thaler 1.8.1870. Gründeraktie (Auflage 55200, R 7) VF Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert. Konzessioniert am 5.7.1870 zum Bau der 146 km langen Eisenbahn Wangerin-Konitz. Die mit dem vergleichsweise großen Kapital von über 22 Mio. Taler gegründete Bahn gin schon am 20.11.1873 in Folge des Gründerkrachs in Konkurs. Die Bahnanlagen übernahm für billiges Geld der preußische Staat, baute die Bahn zu Ende und eröffnete sie am 15.5.1878. Eine Gründung der Gewerbebank H. Schuster & Co., über die der spitzzüngige Otto Glagau im Börsen- und Gründungsschwindel im Zusammenhang mit dieser Gründung schreibt: Sehr berühmt geworden durch die Lasker - schen Enthüllungen; weit berühmter, als sie es eigentlich verdient. Sie tat sich 1864 mit einem baar eingezahlten Capital von 250.000 Thalern auf, ging aus conservativen Kreisen hervor und betonte als ihren Zweck die Hebung des Kredits von Handwerkern und Fabrikanten. Die Bank scheint auch mehrere Jahre hindurch ein ganz solides Geschäft betrieben zu haben, bis sie dem Gründungsschwindel verfiel und ihr Capital von 1/4 Mio. auf 6 Mio. Thaler erhöhte. Der persönlich haftende Gesellschafter, Herr Schuster, gründete mit zwei Aufsichtsräthen der Bank, den Herren Oder und Wagner, kurz vor Ausbruch des neuen Actien-Gesetzes die famose Pommersche Centralbahn; deren Actien mit 102 1/2 an der Börse eingeführt, heute 0 stehen. Das überaus kunstvolle Gewebe dieser Gründung, bei welcher das Gesetz ein Dutzend Mal in der ergötzlichsten Weise um- 93

gangen ist, als die Krisis bereits heranzog, eben Herr Lasker. Der Fall Schuster-Oder- Wagner machte, weil er der erste war, der zur öffentlichen Sprache kam, ein gewaltiges Aufsehen, und namentlich die Berufsgenossen der Attentäter, die Schaar der Gründer und ihre Helfershelfer, wussten sich vor Entrüstung und Abscheu nicht zu lassen. An der Börse aber witzelte man ganz laut: Herr Wagner verdiene sein Schicksal, weil er es so billig gemacht habe - um lumpige 40.000 Thaler. Die Stamm- Aktionäre gingen am Ende völlig leer aus, die Stamm-Prioritäts-Aktionäre bekamen 1880 mit 3,10 M pro Aktie gerade 0,5 % des Nennwertes heraus. Los 1157 Schätzwert 25-100 Pommersche Eisengießerei und Maschinenfabrik AG Stralsund, Aktie 5.000 Mark Aug. 1923 (Auflage 1000, R 4) VF+ Gründung 1899 unter Übernahme der AG Vereinigte Pommersche Eisengießerei u. Halle sche Maschinenbau-Anstalt vorm. Vaaß & Littmann, Stralsund. Das Werk in Stralsund fertigte mit ca. 160 Leuten vornehmlich Pferderechen, Säemaschinen, Düngerstreuer und Kartoffelsortierer. Das mit 360 Leuten mehr als doppelt so große Werk in Barth fertigte Düngerstreuer ( Pommerania-Nova ), Walzen, Rübenschneider und Ölkuchenbrecher, außerdem Gießerei für Handelsguß. 1928 Schließung der Verkaufsfilialen Stettin, Neubrandenburg und Magdeburg; im gleichen Jahr wurde das Werk Barth nach teilweiser Zerstörung durch einen Großbrand wiederaufgebaut. Seit 1923 in Berlin börsennotiert. Nach 1946 als VEB Schiffsanlagenbau Zulieferer der Volkswerft Stralsund, 1971 dem VEB Schiffsanlagenbau Barth zugeordnet, 1991 als Schiffswerft Barth GmbH privatisiert. Los 1159 Schätzwert 75-125 Portland Cement- und Kalkwerke Stadt Oppeln AG Oppeln, Aktie 100 RM Dez. 1941 (Auflage 400, R 7) EF Gründung 1906, die neu erbaute Fabrik im oberschlesischen Oppeln ging im Nov. 1908 in Betrieb. Über die Brokau-Groschowitzer Bahn konnte der Zement direkt in den Oppelner Oder-Hafen transportiert werden. 1912 Ankauf der Graf Tschierschky-Renard schen Kalkwerke bei Gross- Strehlitz. 1928 Erwerb des Kalkwerks Keltsch. 1938 Umfirmierung in Portland-Cement- und Kalkwerke Stadt Oppeln AG. Großaktionär war zuletzt die O.M.Z. Vereinigte Ost- und Mitteldeutsche Zement AG. Börsennotiz: Freiverkehr Breslau. Nach 1945 Sitzverlegung nach Lautenthal (Harz), Abwickler war der Kalkwerksbesitzer Dr. Konrad Mälzig, 1958 wurde die Ges. aufgelöst. Los 1160 Schätzwert 30-75 Portlandcement- und Kalkwerke ELSA AG Neubeckum, Aktie 1.000 RM 6.12.1941 (Auflage 1000, R 3) EF Gründung als Gewerkschaft 1899, ab 1921 AG. Herstellung von Zement, Kalk u. ähnl. Erzeugnisse. 1937 Übernahme des Vermögens der bisherigen Beteiligungsgesellschaft, der Geseker Kalk- und Zementwerke Monopol AG. Heute gehört sie zur Dyckerhoff AG. gelegen), die 1879 von deutschen Industriellen gegründet wurde. 1884 übernahm die Fabrik die Breslauer Spritfabrik AG. 1922 kaufte die Fabrik die polnische Firma S.A. AKWAWIT Rektyfikacja Okowity i Fabryka Chemiczna mit Sitz in Posen. Mit dem Ende der Prohibition in USA (1932) kam eine Wachstumsphase für die Firma. 1939 wurde die Firma unter deutscher Besatzung als Posener Aquavit AG von einem Treuhänder weiter geführt. Außer Spiritusproduktion für die Lebensmittelbranche große Lieferungen von technischem Spiritus an die Chemie-Fabriken in ganz Deutschland. Im Januar 1945 beschlagnahmte die Rote Armee die vorgefundenen Spiritusvorräte. 1985 umbenannt in Zaklady Przemyslu Spiritusowego POLMOS in Leszno, seit 1990 firmiert die Ges. unter Przedsiebiorstwo Przemyslu Fermentacyjnego AKWAWIT. Los 1163 Schätzwert 30-80 Preß-, Stanz- und Ziehwerke Rud. Chillingworth AG Nürnberg, Aktie 1.000 RM 30.10.1934 (Auflage 1000, R 4) EF Gründung 1911 nach Übernahme einer bereits bestehenden gleichnamigen Firma. Produziert wurden Preßteile bis zur größten Abmessungen für Automobil-, Motorpflug-, Flugzeug-, Straßenbahn-, Eisenbahn- und Schiffbaubedarf. 1966 von MAN übernommen. Los 1165 Schätzwert 30-75 Preußische Central-Bodenkreditund Pfandbrief-Bank AG Berlin, Aktie 1.000 RM 12.6.1930 (Auflage 10000, R 3) UNC-EF Gründung 1870. Entstanden 1930 aus der Fusion der Preußische Central-Bodenkredit-AG (gegr. 1870) mit der Preußischen Pfandbrief- Bank (gegr. 1862). Noch im gleichen Jahr weitere Fusion mit der Schlesischen Boden-Credit- Actien-Bank, dann umfirmiert in Deutsche Centralbodenkredit-AG. 1949 Errichtung eines Zweitsitzes in Köln. 1995 Verschmelzung auf die ebenfalls zum Deutsche-Bank-Konzern gehörende Frankfurter Hypothekenbank AG. 1998 nach Aufnahme der Lübecker Hypothekenbank AG Unfirmierung in EUROHYPO AG, in der in einer großen Lösung 2001 auch die Hypothekenbank-Töchter von Commerz- und Dresdner Bank aufgingen. Los 1158 Schätzwert 30-75 Pongs & Zahn Textilwerke AG Viersen, Aktie 300 RM Dez. 1927 (Auflage 5000, R 3) EF Gründung 1920 als Viersener Textilwerke Pongs & Zahn AG unter Übernahme der deit 1897 bestehenden Baumwollspinnerei, Weberei und Druckerei der ohg Pongs & Zahn. Die zuerst von der vormaligen ohg nur gepachteten Betriebsanlagen wurden 1927 gekauft, zugleich Umfirmierung in Pongs & Zahn Textilwerke AG. Herstellung bedruckter Baumwollwaren und Mischgewebe aus Kunstseide und Baumwolle (sogenannte Waschseide). 1933 außerdem Erwerb einer Schürzenfabrik in Bochum. 1961 läuft in Bochum eine Kunststoffproduktion an (Pozaform), außerdem Erwerb der Coronet-Bekleidungswerke GmbH in Bochum. Dagegen werden in Viersen die Weberei 1961 und die Spinnerei 1962 stillgelegt und das Fabrikgelände veräußert. Sitzverlegungen 1971 nach Bochum, 1981 nach Augsburg, 1982 nach Düsseldorf, 1987 nach Heidelberg und 1995 nach Berlin. Neben diversen Beteiligungen in der Kunststoffbranche erwirbt die bis heute börsennotierte AG im Jahr 2004 Schachtelbeteiligungen an der Axxon Wertpapierhandelsbank in Frankfurt/Main und der VERION Private Equity AG. Los 1161 Schätzwert 20-60 Porzellanfabrik zu Kloster Veilsdorf Kloster Veilsdorf (Werra), Aktie 100 RM Aug. 1934 (Auflage 5900, R 3) EF Gründung bereits 1760 durch Prinz Friedrich Wilhelm Eugen, Bruder des Herzogs Ernst Friedrich III. Carl von Sachsen-Hildburghausen. Übernahme durch die Firma Kieser & Heubach im Jahr 1863, seit 1884 AG. Werke in Kloster Veilsdorf, Brattendorf und Eisfeld, wo insbesondere Isolatoren hergestellt wurden. Börsennotiz Berlin und Dresden/Leipzig, Großaktionär war die Porzellanfabrik Kahla. In der DDR gehörte das Werk zum Kombinat Keramische Werke Hermsdorf. Das Werk Kloster Veilsdorf, nach der Privatisierung eine GmbH, gehörte von 1992 bis 1996 zur Jenaoptik GmbH Jena, danach im Besitz der Firma Rauschert als Rauschert Kloster Veilsdorf GmbH. Los 1162 Schätzwert 75-150 Posener Aquavit AG Posen, Namensaktie 1.000 RM 30.7.1942 (R 6) EF G&D-Druck. Die Ursprünge der Spirituosenfabrik gehen auf eine kleine Spiritusdestillationsfabrik in Leszno (deutsch Lissa, 70 km südwestlich von Posen Los 1164 Schätzwert 175-300 Preussisch-Rheinische Dampfschifffahrt Köln, Namensaktie 1.200 Mark 1.3.1922 (Auflage 3458, R 7) VF+ Gründung 1826. Personen- und Güterbeförderung auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen. Lange Zeit der Erz-Konkurrent der Dampfschifffahrts-Gesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein, im Jahr 1967 wurden beide Alter Fahrplan von 1926 der Köln- Düsseldorfer Dampfschifffahrt Unternehmen zur KÖLN-DÜSSELDORFER Deutsche Rheinschiffahrt AG fusioniert. Los 1166 Schätzwert 150-300 Preußische National Versicherungs Gesellschaft Stettin, Namens-Actie 400 Thaler 1.1.1846 mit Aufdruck Ausgegeben anno 1853. Zweite Emission (Auflage 2500, R 5) EF-VF Mit Originalunterschriften, äußerst dekorativ mit prächtigem Adler und vier runden Vignetten in den Ecken. Stettiner Kaufleute gründeten das Unternehmen als älteste privatwirtschaftliche Versicherung Pommerns. 1919 Umfirmierung in National Allgemeine Versicherungs-AG. Als Tochtergesellschaften wurden 1879 die Stettiner Rückversicherungs-AG und 1924 die National Lebensversicherungs-AG gegründet. Seit 1930 Interessengemeinschaft mit der Colonia- Versicherung mit Überkreuzbeteiligung. Bemerkenswerterweise kam die Gesellschaft seit ihrer Gründung ohne jede Kapitalerhöhung aus und überstand auch die Inflationszeit völlig unbeschadet. Nach dem Krieg Sitzverlegung zunächst nach Lübeck, dann Verschmelzung mit der Colonia-Versicherung. Los 1167 Schätzwert 30-80 Priebuser Braunkohlenwerke AG Berlin, Aktie 20 RM März 1925 (R 3) UNC-EF Gründung 1921 zwecks Erwerb und Betrieb von Braunkohlengruben, insbesondere bei Priebus nach Zusammenschluss der folgenden Gewerkschaften: Silesia-Louis, Anna-Bruno, Anna-Martha, Bruno, Louis, Annemarie, Ino und Curt, allesamt in Nieder-Schlesien gele- 94

gen. Im Juni 1924 Einstellung der Förderung wegen Absatzschwierigkeiten, von da an Verwaltung der Vermögenswerte. Großaktionäre: Ilse-Bergbau-AG und Braunkohlen- und Brikett-Industrie-AG - Bubiag. Los 1176 Schätzwert 40-80 Radeberger Parivitund Glasraffinerie-AG Radeberg, Aktie 20 RM 20.1.1925 (Auflage 1400, R 5) EF-VF Gründung 1923. Herstellung von Parivitgläsern, Bearbeitung von Hohl- und Preßgläsern mittels Malerei und Ätzerei. 1927 wurde das Kapital noch einmal kräftig erhöht, doch die Weltwirtschaftskrise machte der Firma den Garaus: 1932 in Liquidation getreten. nix Maschinenfabrik und Eisengießerei AG, 1927 wie oben. Fabrik Homberger Straße 6. Die Abt. Wärmetauscher lieferte auch größte Öl- Vergüte- und Rückkühlanlagen zum Vergüten bis 150 t Stückgewicht, die Abt. Maschinenbau Chargierwagen, Pfannentransport- und Gießwagen mit Pfannen für 15-70 t Nutzinhalt für Stahlwerke sowie Blocktransportwagen bis zu den größten Abmessungen. Später auch Produktion von Maschinen und Apparaten für das Gärungsgewerbe (kpl. Brennereianlagen), die chemische Industrie (Autoklaven, Filterpressen, Destillationsanlagen) und die Nahrungsmittelindustrie (Getreideschälmaschinen und -förderanlagen). 1978 in eine GmbH umgewandelt. Los 1168 Schätzwert 50-125 Providentia AG für Braunkohlen-Industrie Döbern, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923 (Auflage 28000, R 6) EF Betrieb von Braunkohlengruben. 1928 als Gesellschafter dem Ostelbischen Braunkohlensyndikat beigetreten. 1933 in Konkurs. Los 1169 Schätzwert 75-100 Provinzial-Verband von Hannover Hannover, 4 % Schuldv. 1.000 Mark 25.4.1919 (R 10) VF Schöne barocke Umrahmung. Los 1170 Schätzwert 10-30 Provinzialverband von Hannover Hannover, Schuldv. 25 RM 10.12.1927 (Ablösungsanleihe, R 5) EF Auslosungsschein anhängend. Mit hannöverschem Provinzwappen. Einziger Rostfleck. Nr. 1172 Los 1173 Schätzwert 100-150 Provinzialverband von Hannover Hannover, Schuldv. 1.000 RM 10.12.1927 (höchster Nennwert der Ablösungsanleihe, R 10) VF+ Auslosungsschein anhängend. Mit hannöverschem Provinzwappen. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1174 Schätzwert 40-80 R. Dolberg AG Berlin, Aktie 1.000 RM 17.7.1926 (Auflage 500, R 4) EF 1876 Familiengründung, ab 1899 AG als R. Dolberg Maschinen- und Feldbahn-Fabrik, Sitz bis 1924 in Hamburg, 1924 Sitzverlegung nach Berlin und Umfirmierung in R. Dolberg AG. Herstellung von Maschinen und Fahrzeugen für Feld-, Klein- und Normalbahnen. 1936 fusionsweise Aufnahme der Tochterges. Leipziger & Co., Feldund Industriebahnwerke GmbH in Berlin. Im Aufsichtsrat saßen u.a. Oscar R. Henschel und andere Mitglieder des Direktoriums der Henschel & Sohn GmbH (Henschel war neben der Fa. Otto Wolff Großaktionär). In den 1950er Jahren zur Dolberg Glaser & Pflaum in Dortmund vereinigt, 1960 von KRUPP übernommen worden. Los 1177 Schätzwert 50-150 Radioaktiengesellschaft D. S. Loewe Berlin-Steglitz, Aktie 1.000 RM April 1930 (Auflage 1450, R 3) VF+ Gründung 1928 unter der Firma Berliner Radio Handels-AG, 1930 umbenannt wie oben, 1940-1942 nach der Arisierung Firmierung unter Löwe Radio AG, danach Opta Radio AG. Die Gesellschaft übernahm bei der Gründung das gesamte Vermögen der Loewe Radio GmbH, der Radiofrequenz GmbH und der Astro-Werk GmbH (Fabrikation von Maschinen und Flugzeugteilen); ferner übernahm die Gesellschaft den gesamten Geschäfts- und Fabrikationsbetrieb der Audion-Werk D. S. Loewe GmbH. Nach Kriegsende wurde die Produktion von Unterhaltungselektronik in dem im amerikanischen Sektor Berlins liegenden Stammwerk und den neuen Werken in Düsseldorf und Kronach wieder aufgenommen. In den 1950er Jahren dominierte die nunmehr in Loewe Opta AG umbenannte Gesellschaft zusammen mit Grundig den Markt für Unterhaltungselektronik in der Bundesrepublik. 1964 Gründung der Loewe Opta GmbH, 1965 Umwandlung der Loewe Opta AG in die Industrie- und Verwaltungs AG, 1967 Schließung des Düsseldorfer Werkes. Firmensitz ist Kronach. Heute ist die Loewe AG ein bedeutender Anbieter von hochwertigen Fernsehgeräten, Recordern und HiFi Anlagen. Los 1178 Schätzwert 20-60 Rassbach & Kralle AG Magdeburg, Aktie 100 RM 1.3.1925 (Auflage 4000, R 2) EF Gründung 1923. Herstellung von Öl-, Spiritus & Nitrolacken, Lackfarben und Kunstharzen. Heute befindet sich auf dem Gelände des stillgelegten Betriebes das privatwirtschaftliche Forschungsinstitut Institut für Lacke und Farben e.v.. Los 1180 Schätzwert 30-75 RECENIA Wirk- und Webwarenfabrik AG Hartmannsdorf b. Chemnitz, Aktie 1.000 RM Nov. 1942 (Auflage 1100, R 3) UNC-EF Gründung 1929. Herstellung von Wirk- und Strickstoffen. In der DDR wurde die Fabrik nach Bruno Freitag benannt, der neben vier weiteren Demonstranten 1930 von der Polizei vor der Recenia erschossen wurde. 1965 Gründung des VEB Feinwäsche nach Verschmelzung der Recenia mit Moritz Voigt und Kaiser. Los 1181 Schätzwert 75-150 Reform-Motoren-Fabrik AG Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig, Aktie 100 RM 17.1.1927 (Auflage 2000, R 6) EF Gründung 1901 in Leipzig-Plagwitz als Automobilwerke Leipzig GmbH, 1904 umbenannt in Reform-Motoren-Fabrik GmbH, AG seit 1921 mit Wirkung ab 1920. Herstellung von Maschinen, Gußwaren und Apparaten aller Art. Firmensitz ab 1906 in Böhlitz-Ehrenberg. 1934 Übernahme der Fabrik und Fortführung der Produktion durch die Firma H.K. Heise Maschinenbau, vormals Reform-Motoren-Fabrik. Ab 1948 VEB Dieselmotorenwerk Leipzig. Los 1171 Schätzwert 40-60 Provinzialverband von Hannover Hannover, Schuldv. 200 RM 10.12.1927 (Ablösungsanleihe, R 7) VF+ Auslosungsschein anhängend. Mit hannöverschem Provinzwappen. Hoher Nennwert, wie auch die folgenden beiden Lose bislang vollkommen unbekannt gewesen! Los 1172 Schätzwert 80-100 Provinzialverband von Hannover Hannover, Schuldv. 500 RM 10.12.1927 (zweithöchster Nennwert der Ablösungsanleihe, R 9) UNC-EF Auslosungsschein anhängend. Mit hannöverschem Provinzwappen. Los 1175 Schätzwert 50-125 Radeberger Bank AG Radeberg, Namensaktie 100 Goldmark 15.7.1924 (Auflage 670, R 5) EF-VF Gegründet 1859 als Genossenschaft, AG seit 29.6.1922. Betrieb von Bankgeschäften aller Art, namentlich für die Kreise des Mittelstandes. 1946 enteignet. Nr. 1176 Los 1179 Schätzwert 50-100 Ratinger Maschinenfabrik und Eisengießerei AG Ratingen, Aktie 1.000 RM Okt. 1943 (Auflage 156, R 5) UNC-EF Gründung 1900 als Ullrichs & Hinrichs AG, umfirmiert 1916 in Düsseldorf-Ratinger Maschinen- und Apparatebau AG, 1926 in Phö- Los 1182 Schätzwert 75-150 Regentalbahn AG Viechtach, Aktie 400 RM Juli 1936 (Auflage 1500, R 4) EF Gründung 1889 als Lokalbahn Gotteszell- Viechtach AG zum Bau der Eisenbahn Gotteszell-Viechtach (27 km). 1903 Ankauf der Granitsteinbrüche zu Prünst, Marchl und Frankenried der liquidierten Granitwerke Teisnach AG (die als Granitwerk Prünst GmbH fast ein Jahrhundert lang ein bedeutendes zweites Standbein waren). 1927/28 Fusion mit der Lokalbahn Deggendorf-Metten AG (4,2 km lange Strecke Deggendorf-Metten), Umbenennung in Regentalbahn AG und Eröffnung der 14 km langen Verlängerungsstrecke Viechtach-Blaibach, womit die einzige Eisenbahn-Querverbindung 95

durch den Bayerischen Wald hergestellt war. 1954 wurden die Strecken bei einer Unwetterkatastrophe schwer beschädigt und teilweise von der Donau überflutet, der Wiederaufbau gelang mangels eigener Mittel nur mit Zuschüssen des Bayer. Wirtschaftsministeriums. 1973 Fusion mit der AG Lokalbahn Lam-Kötzting (gegr. 1891 zum Bau der 17,8 km langen Eisenbahn von Kötzting in der Oberpfalz nach Lam, kurz vor der Grenze zur Tschechei). Seit 1950 auch in zunehmendem Umfang Betrieb von Omnibuslinien. Nach der Wende über die Tochter Vogtlandbahn Betrieb weiterer Strekken in Sachsen und Thüringen; mit einem Schweizer Partner wird inzwischen sogar die Strecke München-Oberstorf bedient. Mit modernen Triebwagen fährt die Regentalbahn heute auf 20 Strecken mit mehr als 1.000 km Betriebslänge. Der Freistaat Bayern baute seine ursprünglich kleine Beteiligung im Laufe der Zeit auf eine satte Mehrheit von 77 % aus und verkaufte im Sommer 2004 sein Paket an den britischen Konzern Arriva, der in England, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland zahlreiche Zug- und Buslinien betreibt. Im Juli 2006 Einstellung der Börsennotiz und Squeeze-out. Los 1183 Schätzwert 75-90 Regiser Glaswerk AG Altenburg (Thür.), Aktie 1.000 Mark Aug. 1923 (Auflage 50000, R 9) EF-VF Errichtung und Betrieb einer Glashütte. Zu den Gründern zählten der Fabrikbesitzer Albert Nicolai, der Bürgermeister von Regis-Breitingen Arno Vogel und der Altenburger Bankier Cletus Wetzel. Bereits 1926 wegen Nichtumstellung der Bilanz auf Goldmark wieder gelöscht. Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1184 Schätzwert 600-750 Reinstrom & Pilz AG Schwarzenberg i.sa., Aktie 1.000 Mark 15.10.1909 (Auflage 1000, R 12) VF Schöner G&D-Druck mit Umrahmung aus Blumengirlanden. Gründung 1899 als Schwarzenberger Emaillirund Stanzwerk vorm. Reinstrom & Pilz AG, 1909 umbenannt wie oben. Die Fabrik im Erzgebirge produzierte Emaillewaren (Blechgeschirre, Haushalts- und Küchengeräte) und andere Artikel der Metallindustrie, wie z.b. im 2. Weltkrieg Fahrzeugverbandskästen für die Wehrmacht. Börsennotiz Leipzig und Chemnitz (1927 eingestellt). Gemeinsam mit der vormaligen Erzgebirgische Schnittwerkzeug- und Maschinenfabrik GmbH nach der Enteignung seit 1952 zum VEB Formenbau Schwarzenberg gehörend. Der Betrieb produzierte nicht nur Werkzeuge für die Automobilindustrie, sondern 1956-58 auch Formen für den VW-Käfer, später für den Trabant. 1970 Zuordnung zum neuen Kombinat Umformtechnik Erfurt, dem später bedeutendsten Hersteller von Großwerkzeugen im Ostblock. Nach der Wende als Formenbau GmbH Schwarzenberg/Erzgebirge reprivatisiert, 1993 Übernahme aller Geschäftsanteile durch die KU- KA Schweißanlagen + Roboter GmbH, Augsburg, gleichzeitig umbenannt in KUKA Werkzeugbau Schwarzenberg GmbH. Von Mercedes- Benz kommt ein erster großer Auftrag, später Gebäude der KUKA Systems GmbH vielfach ausgezeichneter Zulieferer auch für VW und alle anderen großen Marken. 1998 wird im Beisein des sächsischen Wirtschaftsministers Dr. Hajo Schommer das 100-jährige Jubiläum gefeiert. 2007 Zuordnung zur KUKA Systems GmbH. 2008 Erweiterung des 1997 eröffneten Zweigwerkes im tschechischen Ostrov. Nur die 1935er Emission war bisher im Markt schon bekannt, alle anderen nicht! Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 1185 Schätzwert 450-600 Reinstrom & Pilz AG Schwarzenberg i.sa., Aktie 1.000 Mark 30.8.1919 (Auflage 250, R 12) VF Schöner G&D-Druck mit Umrahmung aus Blumengirlanden. Ebenfalls ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Kleine Fehlstelle im Trockensiegel. Los 1186 Schätzwert 225-300 Reinstrom & Pilz AG Schwarzenberg i.sa., Aktie 1.000 Mark 28.8.1920 (Auflage 1050, R 10) VF Schöner G&D-Druck mit Umrahmung aus Blumengirlanden. Los 1187 Schätzwert 400-500 Reinstrom & Pilz AG Schwarzenberg i.sa., Aktie 1.000 Mark 12.2.1921 (Auflage 2200, R 12) VF+ Schöner G&D-Druck mit Umrahmung aus Blumengirlanden. Auch diese Ausgabe ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 1188 Schätzwert 300-400 Reinstrom & Pilz AG Schwarzenberg i.sa., Aktie 1.000 Mark 6.10.1921 (Auflage 2500, R 11) EF-VF Schöner G&D-Druck mit Umrahmung aus Blumengirlanden. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1189 Schätzwert 200-250 Reinstrom & Pilz AG Schwarzenberg i.sa., Aktie 1.000 Mark 2.3.1922 (Auflage 2500, R 9) VF+ Schöner G&D-Druck mit Umrahmung aus Blumengirlanden. Los 1190 Schätzwert 150-200 Reinstrom & Pilz AG Schwarzenberg i.sa., Aktie 1.000 Mark 6.1.1923 (Auflage 10000, R 8) EF- Schöner G&D-Druck mit Umrahmung aus Blumengirlanden. Los 1191 Schätzwert 50-100 Reinstrom & Pilz AG Schwarzenberg i.sa., Aktie 20 RM Aug. 1927 (Auflage 500, R 6) EF+ Los 1192 Schätzwert 75-125 Reinstrom & Pilz AG Schwarzenberg i.sa., Aktie 100 RM Aug. 1927 (Auflage 2000, R 7) EF Los 1193 Schätzwert 80-100 Reinstrom & Pilz AG Schwarzenberg i.sa., Aktie 20 RM Sept. 1935 (Blankette, R 9) UNC Los 1194 Schätzwert 50-80 Reinstrom & Pilz AG Schwarzenberg i.sa., Aktie 100 RM Sept. 1935 (Auflage nur 100 Stück, R 6) UNC- Los 1195 Schätzwert 50-100 Reinstrom & Pilz AG Schwarzenberg i.sa., Aktie 1.000 RM Sept. 1935 (Auflage 490, R 8) UNC Nur 11 ausgestellte Stücke lagen im Reichsbankschatz. ger in Klein-Aga erworben wurde, der Sitz wurde von Leipzig nach Aga verlegt. 1925 Stillegung des Grubenbetriebs und Liquidation. Los 1198 Schätzwert 40-80 Reußische Elektrizitäts-Gesellschaft AG Gera (Reuß), Namens-VZ-Aktie 1.000 Mark 11.4.1923. Gründeraktie (Auflage 900, R 4) EF+ Gründung 1923. Zweck: Ausnutzung der Lichtund Krafttechnik, insbesondere Einrichtung, Betrieb und Verwertung elektrischer Anlagen. Im Okt. 1925 wurde das Konkursverfahren eröffnet, die Aktionäre gingen leer aus. Los 1199 Schätzwert 600-750 Rhederei der Saale-Schiffer AG Halle a.d.s., Aktie Lit. B. 1.000 Mark 1.1.1913. Gründeraktie (Auflage nur 40 Stück, R 11) VF+ Gründung 1899 als Genossenschaft, AG seit 1913. Zweck: Beförderung von Gütern aller Art auf der Saale, Elbe und deren Nebenflüssen. Der Firmensitz war am Hallenser Saalehafen, in Hamburg bestand eine Zweigniederlassung. Erst lange nach 1945 enteignet. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1196 Schätzwert 30-60 Reinstrom & Pilz AG Schwarzenberg i.sa., Aktie 1.000 RM Nov. 1939 (Auflage 235, R 5) UNC Nr. 1184 Los 1197 Schätzwert 50-80 Reußische Braunkohlen-AG Grube Jäger Aga Aga bei Gera, Aktie 5.000 Mark Dez. 1923 (Auflage 11200, R 7) Anh. Kupons. EF Gründung 1923. Erhielt drei Tage nach der Ausgabe den Zusatz Jäger, da die Grube Jä- Nr. 1200 96

Los 1200 Schätzwert 400-500 Rhederei der Saale-Schiffer AG Halle a.d.s., Aktie Lit. B 1.000 Mark 1.1.1922 (Auflage nur 40 Stück, R 10) VF Bislang unbekannt gewesene Ausgabe! Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1208 Schätzwert 300-400 Rheinische Handei-Plantagen-Ges. Köln, Namens-Anteilschein 1.000 RM 5.11.1931 (hds. überschrieben auf Juni 1929, Auflage 100, R 9), ausgestellt auf Frau Helene Vogeler, Berlin-Halensee, original unterschrieben von den Vorständen S. Alfred Oppenheim und Arnold Guilleaume EF- Nr. 1211 Los 1201 Schätzwert 75-150 Rhederei der Saale-Schiffer AG Halle a.d.s., Namens-Aktie Lit. A 1.000 Mark 1.1.1923 (Auflage 1840, R 5), ausgestellt auf Herrn Otto Apel in Hamburg (einer der beiden Vorstände der AG) EF Los 1202 Schätzwert 200-250 Rhederei der Saale-Schiffer AG Halle a.d.s., Aktie Lit. B 1.000 Mark 1.1.1923 (Auflage 160, R 8) VF+ Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1203 Schätzwert 125-175 Rhederei der Saale-Schiffer AG Halle a.d.s., Namens-Aktie Lit. A 100 RM 1.1.1929 (Auflage 620, R 7), ausgestellt auf Herrn Paul Bethmann in Magdeburg EF- Los 1204 Schätzwert 75-150 Rhein-Sieg Eisenbahn-AG Beuel a. Rh., Aktie 1.200 Mark 22.11.1922 (Auflage 1290, R 5) EF Gründung 1869 als Brölthaler Eisenbahn AG, die Gesellschaft betrieb 88 km Schmalspurbahnen von Hennef, Beuel und Niederpleis ausgehend. 1951-1967 schrittweise Betriebsstillegung. Bendorfer AG für feuerfeste Produkte vorm. Th. Neizert & Co. (gegr. 1842 als erste Fabrik Europas, die feuerfeste Steine herstellte) sowie durch Übernahme sämtlicher Anteile der Firma Lütgen-Borgmann, GmbH in Berlin und Eschweiler, ferner beteiligt bei Westerwälder Chamottewerke, GmbH in Siebershahn. Betriebsabteilungen in Bendorf, Mehlem, Ottweiler und Filiale in Berlin. 1968 wird Rhein-Dinas vom Wiesbadener Didier-Konzern übernommen. 1995 wird das Werk Bendorf der Didier- Werke trotz schwarzer Zahlen zwecks Kapazitätsbereinigung geschlossen. Los 1206 Schätzwert 250-400 Rheinische Chamotte- & Dinas-Werke Eschweiler, Aktie 1.000 Mark 1.7.1897 (Auflage 600, R 8) VF Los 1207 Schätzwert 200-250 Rheinische Handei-Plantagen-Ges. Köln, Namens-Anteilschein 1.000 RM 30.6.1929 (Auflage 200, R 8), ausgestellt auf und als Vorstand original unterschrieben von Kommerzienrat Arnold von Guilleaume, Köln EF- Den Anstoß zur Gründung 1895 unter Führung des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Cie. als Deutsche Kolonial-Gesellschaft gab der Diplomat und Archäologe Max Frhr. von Oppenheim, der 1893 in Deutsch-Ostafrika in der Landschaft Ost-Usambara (dem heutigen Tansania) 15.000 ha Land erworben hatte. Das Grundkapital von 600.000 M zeichneten vor allem Kaufleute und Industrielle aus Köln und dem Rheinland. Das erworbene Terrain erwies sich zur Anlage der ursprünglich geplanten Kaffeeplantage als ungeeignet, weshalb es zu einem Landtausch mit der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG) und anschließender Anlage der Kaffeeplantage Ngambo kam. Alle übrigen Aktivitäten (so Versuche zum Anbau von Kautschuk, Chinarinde und Sisal) blieben ebenso erfolglos wie die Montan- Gesellschaft mbh, die gemeinsam mit der DOAG nach Goldfunden in Usambara gegründet worden war. Als Folge des 1. Weltkrieges mussten die Pflanzungen 1920 den siegreichen Briten übergeben werden. Die vom Reich schließlich gezahlten Entschädigungen investierte die RHPG in Beteiligungen an anderen überseeischen Plantagen- und Handelsunternehmen. Letzter Vorstand bei Kriegsende war der später der Bankier Adenauers genannte Robert Pferdmenges. Ebenso wie das folgende Los ein bislang völlig unbekannt gewesener Kolonialwert. Los 1209 Schätzwert 20-60 Rheinische Kunstseide AG Krefeld-Uerdingen a.rh., Aktie 1.000 RM Sept. 1938 (Auflage 7400, R 2) EF Mit großem Firmenlogo im Unterdruck. Gründung 1937. Herstellung, Verarbeitung und Vertrieb von Kunstseide u. sonstiger Kunstfaser. Die Ges. war u.a. an der Phrix-GmbH, Hamburg beteiligt. 1955 wurde die Rhein. Kunstseide von selbiger übernommen, 1967 eingegliedert in die BASF AG, 1970 Produktionsende in Krefeld. Los 1210 Schätzwert 75-150 Rheinische Malzfabriken UNION AG Ludwigshafen a.rh., Aktie 600 RM 15.4.1940 (Auflage 1000, R 5) UNC-EF Gegründet 1888 unter der Firma Aktienbrauerei St. Johann - Saarbrücken vorm. Gebr. Mügel, 1913 umbenannt in Aktienbrauerei Union. 1921 Umstellung in eine Großmälzerei und Malzkaffeefabrik und Umbenennung in Malzund Malzkaffee-Fabriken Union AG mit Sitz in Saarbrücken. Die Brauereikunden wurden an die Neufang-Jaenisch-Brauerei AG abgegeben. 1940 umbenannt in Rheinische Malzfabriken Union AG mit Sitz in Ludwigshafen. 1945 übernommen durch Durst Malz aus Heidelsheim bei Bruchsal. Los 1211 Schätzwert 50-100 Rheinische Möbelindustrie AG Beuel am Rhein, Aktie 1.000 RM 12.1.1940 (Auflage 200, R 5) EF+ Gegründet 1922 unter der Firma Rheinische AG für Holzindustrie, 1932 umbenannt in Mandt & Mendel AG, 1939 arisiert und umbenannt wie oben. Los 1212 Schätzwert 30-75 Rheinische Möbelstoff-Weberei vorm. Dahl & Hunsche AG Wuppertal-Barmen, Aktie 100 RM Sept. 1938 (Auflage 500, R 5) EF Gründung 1898 unter Übernahme der Firma Dahl & Hunsche. Herstellung von Moketts, Decken, Frises, Gobelins, Patentstoffen, Teppich-Velours in Werken in Barmen und Burscheid. Fast 100 % Beteiligung an der Teppichmanufaktur A.-Beuel. Börsennotiz Hamburg und Bremen, Freiverkehr Berlin und Düsseldorf. Los 1213 Schätzwert 30-75 Rheinische Pappenfabrik AG Monheim, Bez. Düsseldorf, Aktie 1.000 RM 29.3.1935 (Auflage 500, R 4) EF Gegründet 1925. Herstellung, Vertrieb und Verarbeitung von Pappen jeder Art. Nach 1960 Umwandlung in Vereinigte Verpackungsgesellschaft mbh, 1981 Schließung. Los 1214 Schätzwert 200-250 Rheinische Pianofortefabriken AG vorm. C. Mand Koblenz a. Rh., Aktie 100 RM 10.9.1929 (Auflage 2500, R 8) EF+ Gründung 1907 zwecks Erwerb und Fortführung der Pianofortefabriken Knauss GmbH und C. Mand (beide in Koblenz, dann konzentriert im Werk Casterpfaffenstr. 22/24). 1928 Stilllegung der Fabriken in Weilburg und Koblenz und Konzentration der Fabrikation im 1911 erwor- Lok der Rhein-Sieg Eisenbahn AG Los 1205 Schätzwert 175-300 Rheinische Chamotte- & Dimas-Werke Eschweiler, Aktie 1.000 Mark 1.11.1895. Gründeraktie (Auflage 2200, R 6) VF Gegründet 1869 in Ottweiler. 1895 Fusion der einzelnen Werke: Ottweiler Chamotte- und Thonwarenfabriken vorm. Louis Jochum u. Nr. 1207 Nr. 1214 97

benen Werk Andernach. In Köln börsennotiert. 1930 Fusion mit sechs weiteren Konkurrenten zur Deutsche Pianowerke AG mit Sitz in Braunschweig (deren verbliebenes Werk in Braunschweig bis heute als Schimmel Pianofortefabrik GmbH existiert). Das Werk Andernach wurde stillgelegt. Nach Zahlungseinstellung der Deutsche Pianowerke AG im Aug. 1930 wurden die Aktiva weitgehend wertlos und die Rheinische Pianofortefabriken AG ging kurz darauf in Liquidation. Bislang vollkommen unbekannt gewesen! der Aktien. 1881 Inbetriebnahme eines neuen Schienenwalzwerkes und Ankauf der Eisenerzgrube Lacheberg in Nassau. 1882 gemeinsam mit der Saarbrücker Firma Gebr. Röchling Ankauf umfangreicher Minette-Konzessionen in Lothringen. 1886 Beteiligung an Stahlwerken in Südrussland, endlich 1889 Errichtung des ersten eigenen Hochofens. 1900 mit Übernahme der Gewerkschaft Centrum Schaffung einer eigenen Kohlebasis, später Erwerb weiterer großer Bergwerke. 1904 Übernahme der Duisburger Eisen- und Stahlwerke, 1922 Verschmelzung mit der traditionsreichen, bereits 1856 gegründeten Arenberg schen AG für Bergbau und Hüttenbetrieb. 1926 wurden die Hütten- und Stahlwerke und die Erzgruben in die Vereinigte Stahlwerke AG eingebracht, nicht aber die Kohlenbergwerke, die erst 1952 im Zuge der alliierten Entflechtungsmaßnahmen in die Arenberg Bergbau- GmbH ausgegliedert wurden. Bis zur kürzlichen Eingliederung in die Thyssen AG firmierte die alte, bis dahin immer noch börsennotierte Rheinstahl zuletzt als Thyssen Industrie AG. Nr. 1219 Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz, davon 8 Exemplare wegen massiven Schimmelbefalls nicht verwendbar. Los 1222 Schätzwert 250-300 Rhume-Mühle Northeim, Namensaktie 1.000 Mark 15.11.1920 (Auflage 372, R 10) EF-VF Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1223 Schätzwert 75-175 Rhume-Mühle Northeim, Namensaktie 1.000 Mark 20.10.1922 (Auflage 2300, R 5) EF Los 1215 Schätzwert 125-250 Rheinische Schuckert-Gesellschaft für elektrische Industrie AG Mannheim, Namensaktie Ser. A 1.000 Mark 1.5.1900 (Auflage 1000, R 4) EF- Faksimilesignatur des großen jüdischen Bankiers Carl Ladenburg (1827-1909) als Aufsichtsratspräsident, Inhaber des Bankhauses Süddeutsche Disconto-Gesellschaft, Mitbegründer der Badische Bank (Heute Badenwürttembergische Bank),Aufsichtsratsvorsitzender u.a. bei der Südzucker AG. Gründung 1897 als Rheinische Schuckert-Gesellschaft für elektrische Industrie AG durch die Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg. Schnell übernahm die Gesellschaft eine führende Rolle in der Stromversorgung Südwestdeutschlands und des Rheinlandes. 1917 Umfirmierung in Rheinische Elektrizitäts-AG. In Berlin, Frankfurt und Mannheim börsennotiert. 1940 wurde das jahrzehntelang wichtigste Aktivum erworben: die Schnellpressenfabrik AG Heidelberg (heute Heidelberger Druckmaschinen). Später wurde die Rheinelektra eine wichtige Zwischenholding im RWE-Konzern. 1997 mit der in gleicher Funktion tätigen Lahmeyer AG, Frankfurt/M. verschmolzen. Los 1216 Schätzwert 100-250 Rheinische Schuckert-Gesellschaft für elektrische Industrie AG Mannheim, Aktie 1.000 Mark 9.6.1911 (Auflage 1500, R 4) EF-VF Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert. Los 1218 Schätzwert 30-75 Rheinmetall-Borsig AG Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1941 (Auflage 25000, R 3) EF Gründung 1889 als Rheinische Metallwaarenund Maschinenfabrik unter Übernahme der Rather Metallwerke vorm. Ehrhardt & Heise und eines Schießplatzes bei Unterlüß. Anfangs Herstellung kleinkalibriger Geschosse. Nach der Jahrhundertwende in rascher Folge Übernahme benachbarter Munitions- und Maschinenfabriken. Im thüringischen Sömmerda wurde außerdem ein Werk für Schreib- und Rechenmaschinen betrieben. Nach Ende des 1. Weltkriegs Aufnahme des Lokomotiv- und Waggonbaus (1925 stillgelegt, stattdessen Geschütz- und Munitionsfabrikation für Reichswehr und Reichsmarine, Großaktionäre waren zu dieser Zeit Fried. Krupp und die VIAG). 1935 Verschmelzung mit der A. Borsig Maschinenbau-AG in Berlin-Tegel und Umfirmierung in Rheinmetall-Borsig AG. Im 3. Reich in die Reichswerke Hermann Göring eingebunden. Nach dem Krieg Ausgliederung des auf Friedensproduktion umgestellten operativen Geschäfts in die Borsig AG in Berlin-Tegel und die Rheinmetall AG in Düsseldorf. Im Zuge der Reprivatisierung verkaufte 1951 die bundeseigene Bank der deutschen Luftfahrt AG i.l. ihre Mehrheitsbeteiligung an die Röchling sche Eisen- und Stahlwerke GmbH, Völklingen. Gleichzeitig wurde die Borsig AG an die AG für Bergbau- und Hüttenbetriebe, Salzgitter veräußert (später dann an Babcock gegangen). 1956 Umfirmierung in Rheinmetall Berlin AG. Die noch heute börsennotierte Rheinmetall ist tätig in den Sparten Maschinenbau, Wehrtechnik und Automobilzulieferer (Vergaser von Pierburg). Los 1219 Schätzwert 30-75 Rheinmetall-Borsig AG Berlin, 4 % Schuldv. 5.000 RM Mai 1944 (Auflage 2000, R 6) VF Los 1220 Schätzwert 75-120 Rheinprovinz Düsseldorf, 4 % Anleiheschein 100 Mark 20.9.1911 (R 11) VF Großes Hochformat, sehr schöne Umrahmung und großes Provinzwappen. Die ehemalige preußische Rheinprovinz (auch Rheinpreußen genannt) setzte sich aus den Regierungsbezirken Koblenz, Düsseldorf, Köln, Trier und Aachen zusammen. Sie entstand 1824 durch Verschmelzung der Provinzen Cleve-Berg (das Hzgt. Cleve gehörte schon seit 1609 zu Preußen) und Niederrhein (1815 durch Beschluß des Wiener Kongresses zu Preußen gekommen). 1946 wurde der nördliche Teil mit der Provinz Westfalen und dem Land Lippe zum Land Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen, aus dem südlichen Teil wurden die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Oberer Rand angefressen. Los 1221 Schätzwert 500-650 Rhume-Mühle Northeim, Namensaktie 1.000 Mark 1.4.1889 (Auflage 728, R 9) VF-F Die Mühle wurde 1322 erbaut als Bannmühle der Grafen von Northeim und des Stifts St. Blasii. 1863 gekauft von der Köngl. Klosterkammer zu Hannover und seitdem Besitz der AG. 1864 vollständig neugebaut und danach mehrfach renoviert und modernisiert. Die Mühle nutzt die Wasserkraft der Rhume zur Stromerzeugung per Turbine. 1968 vernichtete ein verheerendes Feuer das Hauptgebäude. Stillgelegt. Los 1224 Schätzwert 50-125 Riebeck-Vereinsbrauerei Döbeln AG Döbeln, Aktie 200 RM Juni 1933 (Auflage 290, R 4) UNC-EF Gründung schon 1733, seit 1880 AG. 1938 Umfirmierung in Vereinsbrauerei Döbeln AG, die Leipziger Riebeck-Brauerei blieb aber Großaktionär. 1950 VEB Döbelner Brauerei, 1975 VEB Turmbräu Leipzig im VEB Getränkekombinat Leipzig und Einstellung der Bierproduktion vor Ort. 1990 Getränkewerk Döbeln GmbH, 1992 Schließung. Los 1225 Schätzwert 175-300 Riebeck-Vereinsbrauerei Döbeln AG Döbeln, Aktie 1.000 RM Sept. 1937 (Auflage nur 40 Stück, R 7) EF Los 1226 Schätzwert 75-150 Riesaer Möbelfabrik Norekat & Oehme AG Riesa (Elbe), Aktie 1.000 Mark 4.9.1922. Gründeraktie (Auflage 1000, R 7) EF Umgestelt auf 100 Goldmark. Gegründet 1922 von den Fabrikbesitzern Eduard Norekat und Otto Oehme, beide aus Riesa, ferner von der Sächsischen Filztuchfabrik GmbH, Rodewisch. Hergestellt wurden Möbeln, Türen und Fensterrahmen. Los 1217 Schätzwert 50-125 Rheinische Stahlwerke Meiderich, Aktie 1.000 Mark 16.3.1904 (Auflage 1000, R 4) EF-VF Gründung 1870 durch deutsche, belgische und französische Aktionäre mit 1 Mio. F Kapital als S.A. des Aciéries Rhénanes à Meiderich mit juristischem Sitz in Paris. In Meiderich wurde eine Bessemer-Stahlgießerei und eine Fabrik für feuerfestes Material errichtet. 1872 Sitzverlegung nach Meiderich, 1878 Sanierung und komplette Neuausgabe Nr. 1221 Nr. 1222 98

Nr. 1226 Los 1227 Schätzwert 75-150 Ring-Messhaus AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 25.10.1921. Gründeraktie (Auflage 1000, R 5) EF Sehr dekorativ mit floralen Elementen verziertes Papier. Die 1921 gegründete Gesellschaft betrieb Messe- und Geschäftshäuser. Burbach GmbH, was den Rückzug der Familie Röchling aus der Stahlindustrie an der Saar besiegelt. 1989 Gründung der Saarstahl AG. heute) künstlerische Porzellane. Hinzuerworben wurde die Porzellanfabrik Bauer, Rosenthal & Co. KG in Kronach (1901), die Porzellanfabrik Marktredwitz Fritz Thomas (1908), die AG Krister Porzellan-Manufaktur im schlesischen Waldenburg ((1921) und die Porzellanfabrik Thomas & Co. AG in Sophienthal (1937). 1939 Umfirmierung in Rosenthal-Porzellan AG. 1951 Aufnahme der Glasveredelung als Ergänzung zum Porzellan-Programm. 1965 Umfirmierung in Rosenthal AG. Großaktionär der bis heute börsennotierten AG ist der ehemalige irische Konkurrent Waterford Wedgwood plc. Los 1232 Schätzwert 125-200 Rositzer Zucker-Raffinerie Rositz bei Altenburg, Aktie 1.000 Mark 29.10.1888 (Auflage 3000, R 6) VF Gründung 1882. Die Anlagen hatten zuletzt eine Produktionsfähigkeit von 1,5 Mio. Zentner Zucker jährlich und 750 Beschäftigte. 1922 Vertrag mit der Zuckerraffinerie Halle und den Zuckerfabriken der Mitteldeutschen Zuckervereinigung, worin sich letztere verpflichteten, ihren Rohzucker ausschließlich in den Raffinerien Halle und Rositz verarbeiten zu lassen. Börsennotiz Berlin, Hamburg und Leipzig. Kanal verbunden. Jährlich wurden zuletzt über 1 Mio. Zentner Rüben verarbeitet. Los 1234 Schätzwert 30-75 Rostocker Aktien-Zuckerfabrik Rostock, Namensaktie 4. Em. 1.000 Mark 8.5.1922 (Auflage 5000, R 3) EF Los 1235 Schätzwert 50-100 Rostocker Aktien-Zuckerfabrik Seestadt Rostock, Namensaktie 5. Em. 100 RM 12.5.1941 (Auflage 3000, R 5) EF Los 1228 Schätzwert 75-100 Ritterschaftliches Kredit-Institut des Fürstentums Lüneburg Celle, 8 % Schuldv. 200 Goldmark 1.7.1926 (R 9) VF+ 1790 erfolgte die Einrichtung eines Ritterschaftlichen Kreditinstituts, das noch heute als Nord-Hypo-Bank am gleichen Ort besteht. Als Erste Curie der Landschaft des ehemaligen Fürstentums Lüneburg gehört die Ritterschaft heute auch zu den Trägern der Versicherungsgruppe Hannover (VGH), betreibt ein Bankgeschäft und verteilt Benefizien. Mitglieder sind, wie schon seit über 200 Jahren, Gutsbesitzer im ehemaligen Fürstentum Lüneburg. Los 1229 Schätzwert 20-50 Röchling sche Eisenund Stahlwerke GmbH Völklingen (Saar), 5 % Teilschuldv. 1.000 RM Okt. 1936 (Auflage 12000, R 5) EF Gründung 1881 als ohg, seit 1896 GmbH. Betrieb von Hüttenwerken, Stahlproduktion. 1920 mit Ratifizierung des Versailler Vertrages Verlust sämtlicher Besitzungen in Lothringen, u.a. die Carlshütte in Diedenhofen und die Erzgruben in Algringen. Ab 1921 fungierte die Gesellschaft als Holding für die Stahlwerk Völklingen AG (ab 1922 Röchling sche Eisen- und Stahlwerke AG, Völklingen) und Röchling Völklingen AG (ab 1922 Edelstahlwerk Röchling AG, Völklingen). 1939 Umstellung der Produktion auf Kriegsmaterialien. 1961 Dezentralisation des Familienbesitzes: Übertragung der Beteiligung an der Rheinmetall AG und der Röchling-Buderus AG Wetzlar auf die neu gegründete Industriegesellschaft Röchling. 1971 Fusion der Völklinger Hütte RESW mit der Burbacher Hütte der Luxemburger ARBED zur Stahlwerke Röchling- Los 1230 Schätzwert 20-50 Rombacher Hüttenwerke Hannover, 4,5 % Genußschein 40 RM Jan. 1926 (R 5) EF Gründung 1888, bis 1926 Rombacher Hüttenwerke. 1926 übernahmen die Kokswerke und Chemische Fabriken AG in Berlin (später die Schering AG) zwekks Sanierung die Rombacher Hüttenwerke und firmierten sie in die (neue) Concordia Bergbau-AG um. 1968 Stilllegung der Schachtanlagen. Nachdem das Unternehmen schon immer auch starke Interessen in der Chemieindustrie gehabt hatte, wurde 1976 in Concordia-Chemie AG umfirmiert. Letzter Namenswechsel dann 1991 in Concordia Bau und Boden AG, nachdem der Immobilien-Spekulant Minninger Firmenmantel und Börsennotiz übernommen hatte. Los 1231 Schätzwert 30-75 Rosenthal-Porzellan AG Selb, Aktie 100 RM 1.10.1942 (Auflage 5219, R 3) UNC-EF Gründung 1879, AG seit 1897. Zunächst Porzellanfabriken nebst Porzellanmalerei in Selb und Kronach. Hergestellt wurden Tafel- und Kaffeeservice, außerdem (eine Tradition bis Los 1233 Schätzwert 175-300 Rostocker Actien-Zuckerfabrik Rostock, Namens-Actie 3. Em. 1.000 Mark 22.11.1893 (Auflage 200, R 7) VF Pro Aktie galt eine Rübenanbaupflicht von 120 Ruten (später Ablieferungspflicht von mindestens 50 Doppelzentnern Rüben pro Aktie). Großformatiges Papier, dekorativ, mit zwei Vignetten von Merkur und Industria. Originalsignaturen. Gründung 1884. Die Fabrik lag an der Ober- Warnow und war mit dem Fluss durch einen Nr. 1232 Nr. 1249 Los 1236 Schätzwert 150-200 Rostocker Carosserie-, Wagenund Maschinenfabrik AG vorm. Herm. Schmidt Rostock, Aktie 1.000 Mark Dez. 1922. Gründeraktie (Auflage 10000, R 10) VF Großes Hochformat. Entstanden 1922 durch Fusion der AG für Carosseriebau in Hamburg mit der Carosserieund Wagenfabrik Herm. Schmidt in Rostock. Bau von Personen- und Lastkraftwagen, Karosserien, Kutschwagen und landwirtschaftlichen Maschinen. Seit 1925 in Liquidation. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1237 Schätzwert 75-100 Rostocker Carosserie-, Wagenund Maschinenfabrik AG vorm. Herm. Schmidt Rostock, Aktie 1.000 Mark April 1923 (Auflage 40000, R 8) VF+ Großes Hochformat. 99

Los 1238 Schätzwert 30-75 Rotophot AG für graphische Industrie Berlin, Aktie 1.000 RM 16.11.1937 (Auflage 350, R 5) EF Gründung 1912 unter Übernahme der seit 1900 bestehenden Rotophot GmbH. Erzeugnisse: Illustrierte Zeitschriften, Werbedrucksachen, Kalender usw. Der Betrieb befand sich bis 1949 in der Alexandrinenstraße 110. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1954 verlagert nach Coburg, 1955 von Amts wegen gelöscht. Los 1239 Schätzwert 30-80 Rud. Ley Maschinenfabrik AG Arnstadt, Aktie 100 RM 25.3.1926 (Auflage 6250, R 4) EF Gegründet 1856 von Rudolf Ley im thüringischen Arnstadt, AG seit 22.6.1909. Hergestellt wurden zunächst Nähmaschinen, dann Maschinen für die Schuhfabrikation (1886 Vorstellung der ersten patentierten Schuhnagelmaschine) sowie für die elektrische Branche. 1905 überraschte Alfred Ley, der älteste Sohn von Rudolf Ley, die Automobilbranche mit der Vorstellung eines Vierzylinder-Motorwagens. Ebenso mutig war die Erprobung eines Sechszylinders, der 1908 vorgestellt wurde, mit 2,6 Liter Hubraum ein ungewöhnlich kleines, kompaktes und dabei laufruhiges Aggregat. Sportliche Erfolge, u.a. bei Langstreckenrennen in Russland, bewiesen die Belastbarkeit der Ley- Motoren. Die Automobile wurden unter der Marke Loreley verkauft. Nach 1920 wurde die PKW-Produktion nur noch auf Sparflamme fortgesetzt, 1927 Umstellung auf Nutzfahrzeugbau (Schnelllastwagen). In der Weltwirtschaftskrise 1933 Umstellung der Produktion auf Kraftfahrzeugteile. Nach 1945 enteignet. Los 1240 Schätzwert 10-50 Rudolph Karstadt AG Berlin, Aktie 100 RM 6.2.1934 (R 2) EF Rudolph Karstadt gründete 1881 in Wismar sein erstes Tuch-, Manufaktur- und Confections-Geschäft. Nach stürmischer Expansion (inzwischen gab es 35 Karstadt-Häuser in Norddeutschland) 1920 Gründung der Rudolph Karstadt AG mit Sitz in Hamburg. Im gleichen Jahr Übernahme des Warenhausunternehmens Theodor Althoff in Münster (19 Häuser in Westdeutschland, zurückgehend bis 1885 auf ein Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft in Dülmen). Das starke Bestreben nach Eigenfertigung zeigt sich in der gleichzeitigen Übernahme der Baumwollspinnerei und Weberei S. A. Weyl & Sohn und der Buntweberei Gebr. Braunschweig (beide in Bocholt), der Gardinenfabrik Fränkel & Hering in Auerbach und der Papiergroßhandlung Walter Klestadt in Essen, ferner übernommen 1925 die Engelhardt Blaudruckerei und Leinenfärberei in Kassel. Weitere Beteiligungen an Pelzwaren-, Parfümerie-, Seifen-, Koffer-, Schuh- Hut- und Blechwarenfabriken. 1969 Sitzverlegung nach Essen. 1999 Fusion mit dem Versandhaus Quelle zur Karstadt Quelle AG. Ab 2007 firmierte die Holding des KarstadtQuelle-Konzerns unter dem Namen Arcandor AG (arc bedeutet in vielen Sprachen Bogen, das aus dem Lateinischen abgeleitete candor bedeutet u.a. glänzend und in der Silbe dor ist auf französisch Gold enthalten = Arcandor spannt einen Bogen in die goldglänzende Zukunft). Im Juni 2009 Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Los 1241 Schätzwert 150-200 Rübenbaugesellschaft Lützen GmbH Lützen, Geschäfts-Anteilschein 2.500 Mark 5.4.1921 (R 9), ohne Rübenbauverpflichtung, ausgestellt auf den Rentier Carl Sack, Muschwitz VF Schöne kräftige Umrahmung, Originalunterschriften. Die Fabrik bei Naumburg wurde 1872 von der Sangerhäuser Maschinenfabrik eingerichtet und 1882 modernisiert. Gesamtkapital 700.000 Mark, gestückelt in Geschäfts-Anteilscheine zu 2.500 M (ohne Rübenbauverpflichtung) und 5.000 M (mit Rübenbauverpflichtung). Für die Bauern der Leipziger Tieflandsbucht eignete sich der Standort Lützen, weil der angelegte Flossgraben die große Menge des für die Rübenverarbeitung benötigten Wassers liefern konnte. Die Zuckerfabrik wurde zu DDR-Zeiten als VEB weitergeführt, erst nach der Wende 1991 stillgelegt. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Nahe der Mittelfalte etwas rostig. Zeichnung der Zuckerfabrik Lützen Los 1242 Schätzwert 200-250 Rübenbaugesellschaft Lützen GmbH Lützen, Geschäfts-Anteilschein 5.000 Mark 5.4.1921 (R 9), mit Rübenbauverpflichtung, ausgestellt auf den Rentier Carl Sack, Muschwitz VF Schöne kräftige Umrahmung, Originalunterschriften. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 1243 Schätzwert 150-250 Rückversicherungs-AG Colonia Köln, Namensaktie 200 RM 26.5.1925 (Auflage 2500, R 7) EF- Gegründet am 30.5.1879 durch Verwaltungsrats- und Direktionsmitglieder der Kölnischen Feuerversicherungsgesellschaft Colonia. Durch Ministerial-Reskript vom 6.12.1879 wurde die Vesicherung konzessioniert und am 18.12.1879 ins Handelsregister eingetragen. Bis 1911 wurde das Rückversicherungsgeschäft nur in Feuerversicherungen betrieben, dazu kam dann das Geschäft mit Einbruchdiebstahl- und Leitungswasserschädenversicherungen, ab 1924 auch Unfall- und Haftpflichtversicherungen sowie später Transport-, Hagelund Kraftfahrzeugversicherungen. 1960 wird das Rückversicherungsgeschäft eingestellt, seitdem nur noch Vermögensverwaltung. 1961 Umfirmierung in Kölnische Verwaltungs-AG für Versicherungswerte. Gehalten wird eine wechselseitige Schachtelbeteiligung mit der AXA Colonia Konzern AG. Noch heute im Freiverkehr Düsseldorf notiert. Los 1244 Schätzwert 75-150 Rückversicherungs-AG Colonia Köln, Namensaktie 100 RM 5.12.1941 (Auflage 20000, R 5) EF Los 1245 Schätzwert 75-150 Ruhepause Parzellierungs-AG Berlin, Aktie 500 RM April 1927. Gründeraktie (Auflage 100, R 7) Kpl. anh. Kuponbogen EF Gründung 1927. Die Gesellschaft erwarb bei der Gründung ein Grundstück in Kladow in Größe von 7,3 ha. 1934 aufgelöst. Los 1246 Schätzwert 50-100 Saardruckerei AG Saarbrücken, Aktie 1.000 RM 27.10.1936 (Auflage 540, R 5) EF Gründung 1898 zur Übernahme des Zweiggeschäfts der Strassburger Druckerei und Verlagsanstalt vorm. R. Schultz & Co. in St. Johann-Saarbrücken. Buchdruckerei, Lithografie, Buchbinderei und Geschäftsbücherfabrik. Urspüngliches Aktienkapital 600.000 M, erhöht 1920 um 600.000 M und 1922 um 4,8 Mio. M, umgestellt 1923 5:1 von Mark in Francs, 1926 Erhöhung um 600.000 Fr., 1936 Umstellung 10:3 von Fr. auf 540.000 RM in Aktien zu 100 und 1.000 RM. 1944 wurde der Betrieb an der Petersbergstraße durch Kriegseinwirkung vollständig zerstört. 1951 Wiederaufbau der Gebäude und Inbetriebnahme eines Kinos. Mitte der 50er Jahre erscheint als Firmensitz die Parallelstr. 38, das Kapital wird auf 13,5 Mio. ffrs. umgestellt. 1959 Umfirmierung in Scala- Lichtspiele AG (Firmensitz nun Futterstraße). 1960 Umwandlung in eine GmbH. Los 1247 Schätzwert 40-80 Sachsenglas AG Ottendorf-Okrilla, Aktie 1.000 RM Mai 1942 (Auflage 300, R 5) EF Gegründet 1915 nach Übernahme der seit 1865 bestehenden Firma Carl Gottlieb Walther, die später unter der Firma Aug. Walther & Söhne als GmbH wirkte. Herstellung und Vertrieb von Glas aller Art, ferner Betrieb von Dampfsäge- und Hobelwerken sowie von Kistenfabriken. Firma bis 1932: August Walther & Söhne, AG, danach Sächsische Glasfabrik August Walther & Söhne AG, ab 1940 Sachsenglas AG, nach 1946 VEB Sachsenglas. Nach der Privatisierung 1990 Saxonia-Glas GmbH Schwepnitz, 1992 Einstellung des Betriebes in Ottendorf-Okrilla. Los 1248 Schätzwert 25-100 Sachtleben AG für Bergbau und chemische Industrie Köln, Aktie 500 RM 10.11.1926. Gründeraktie (Auflage 24000, R 5) UNC-EF Faksimilesignatur des bedeutenden Industriellen Richard Merton als Vorsitzender des Aufsichtsrates. Merton, Sohn des Gründers der Metallgesellschaft, war u.a. Vorsitzender des Aufsichtsrates der Metallgesellschaft AG, Teilhaber des Bankhauses Gebrüder Schickler, Berlin, Mitinhaber des Bankhauses Delbrück, Schickler & Co. Gründung 1926 durch Zusammenschluss der Gewerkschaften Sachtleben und Sicilia unter Einschluss der Schwarzwälder Barytwerke Schulte & Co. in Wolfach. Betrieb von Bergwerken, chemischen Fabriken und Metall- und Eisenhütten. Die Firma besaß die größte Schwefelsäurefabrik des Kontinents und das größte deutsche Zinkbergwerk. Mehrheitsaktionär: Metallgesellschaft. 1927 Gemeinschaftsvertrag mit der AG für chem. Industrie, Gelsenkirchen. Nach Aufspaltung in die Bereiche Bergbau und Chemie bestehen heute zwei Nachfolgeunternehmen: Die Sachtleben Bergbau GmbH, Lennestadt und die Sachtleben Chemie GmbH, Duisburg, ein Unternehmen der Rockwood Specialities Group Inc. Los 1249 Schätzwert 450-600 Sächsische Bodencreditanstalt Dresden, Aktie 1.000 Mark 1.4.1923 (Auflage 15000, R 11), 1925 auf 50 RM umgestellt, 1928 dann in Aktien zu 100 bzw. 1.000 RM getauscht VF Gegründet 1895 unter maßgeblicher Beteiligung der Dresdner Bank und des angesehenen Privatbankhauses Gebr. Arnhold (bei denen 100

später auch immer die Aktienmehrheit lag). 1930 Fusion mit der Leipziger Hypothekenbank. 1949 Verlegung des juristischen Sitzes nach Berlin (als Berliner Altbank) und der Verwaltung nach Köln. 1960 Verlegung des Verwaltungssitzes nach Frankfurt/Main und Wiederaufnahme des Neugeschäfts. Zu dieser Zeit besaßen die Commerzbank und die Dresdner Bank je eine Schachtelbeteiligung. Nach Übernahme der Aktienmehrheit durch die Dresdner Bank 1972 Verschmelzung mit deren Realkredit-Tochter Deutsche Hypothekenbank Bremen. Schlußendlich, wie alle Hypothekenbanktöchter der drei Großbanken, in der heute zur Commerzbank gehörenden EuroHypo aufgegangen. Die älteste bekannte Aktie der Sachsenboden! Umgestellt auf 50 RM und an sich schon 1928 in 100-RM-Aktien getauscht worden, deshalb eine wirkliche Rarität. Nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 1252 Schätzwert 30-75 Sächsische Tüllfabrik AG Chemnitz-Kappel, Aktie 1.000 RM Mai 1942 (Auflage 750, R 4) UNC-EF Dekorativer G&D-Druck, Unterdruck wie eine geklöppelte Decke gestaltet. Gründung 1899. Die Gesellschaft ist hervorgegangen aus der von der AG Maschinen-Fabrik Kappel in Kappel errichteten Tüllfabrik. Erzeugnisse: Baumwollene, kunst- und reinseidene Tülle für die Spitzen- und Gardinenfabrikation. Börsennotiz Leipzig. Los 1255 Schätzwert 50-125 Saline Ludwigshalle AG Bad Wimpfen a.n., Aktie 100 RM Okt. 1941 (Auflage 3000, R 5) EF Gründung 1817 von einigen Bürgern unter Führung der Familie Merkle, bereits seit 1821 AG. Bis 1921 reine Saline, dann auch Gründung einer Abteilung Chemische Fabrik (Flußsäure, flußsaure Salze). Beteiligung an der Flußspatwerk Schwarzenfeld GmbH. Börsennotiz: Freiverkehr Stuttgart. Gehört heute zur Solvay Fluor und Derivate GmbH & Co. KG (früher Kali-Chemie). stadt gegenüber dem Staatsbahnhof (mit der 1889 erbauten Staatsbahnstrecke nach Oebisfelde). In Diesdorf bestand später Anschluß an normalspurige Strecken der Kleinbahn-AG Bismark-Gardelegen nach Beetzendorf (ab 1903) und nach Wittingen in der Provinz Hannover (ab 1909). Ferner bestand in Salzwedel ein Pferdebahn-Anschlußgleis zur Zuckerfabrik. 1921 Zusammenschluß mit der Salzwedeler Kleinbahn Südost GmbH, welche 1901 abzweigend vom Haltepunkt Salzwedel-Altpervertor eine 14 km lange Zweigbahn über Mahlsdorf nach Jeggeleben/Winterfeld erbaut hatte (am Zielbahnhof bestand wiederum Anschluß an die Strecke Kalbe-Beetzendorf der Kleinbahn-AG Bismark-Gardelegen). Zur weiteren Erhöhung der Wirtschaftlichkeit wurden beide Strecken 1926/27 auf Regelspur umgebaut. Nach dem 2. Weltkrieg zunächst der Sächsische Provinzbahnen GmbH zugeteilt, 1949 an die Deutsche Reichsbahn übergegangen. Der Güterverkehr wurde auf beiden Strecken 1994 eingestellt. Der Personenverkehr war auf der Südoststrecke bereits 1980 eingestellt worden, auf der Stammstrekke Salzwedel-Diesdorf fuhr 1995 nach zweitweiliger Unterbrechung 1995 der letzte Zug. Los 1250 Schätzwert 50-175 Sächsische Elektrizitätswerkund Straßenbahn-AG Plauen i.v., Aktie 1.000 Mark Dez. 1921 (Auflage 1000, R 4) EF Gründung 1895 zwecks Eintritt in den Vertrag vom 29.5.1893 zwischen der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin und der Stadtgemeinde Plauen i.v. über die Anlage einer elektrischen Straßenbahn und die Versorgung mit Elektrizität. In Betrieb war zu diesem Zeitpunkt bereits die knapp 5 km lange Linie vom Oberen zum Unteren Bahnhof mit Abzweig Syrabrücke-Grüner Kranz. Dazu kamen neue Linien nach dem Schillergarten, Vorstadt und Haselbrunn, außerdem wurde an der Wende zum 20. Jh. der Gütertransport aufgenommen. Bei Gründung wurden die Aktien zu 128 % zur Zeichnung aufgelegt und dann an der Börse Dresden notiert. 1921 umbenannt in Sächsische Elektrizitätswerk- und Straßenbahn-AG. Die 1893 auf 50 Jahre gewährte Konzession wurde 1935 verlängert bis 1964. Großaktionär war zuletzt die staatseigene AG Sächsische Werke. 1951 Umwandlung der AG in den VEB Verkehrsbetrieb der Stadt Plauen, seit der Wende die Plauener Straßenbahn GmbH. Los 1253 Schätzwert 25-100 Sächsische Union-Brauerei AG Zwickau (Sa.), Aktie 100 RM Febr. 1943 (Auflage 1000, R 3) EF Gründung 1868 als Aktienbierbrauerei Pölbitz. 1921 Fusion zur Aktienbrauerei Zwickau-Glauchau AG, 1935 Umfirmierung wie oben. 1919-29 Übernahme von 6 weiteren Brauereien. Neben den Gaststätten Palast-Betriebe in Zwikkau besaß die Brauerei 10 weitere Gaststätten (darunter das Flughafen-Restaurant) allein in Zwickau sowie 13 Gaststätten und Niederlagen im Vogtland und im Erzgebirge. Börsennotiz Zwickau/Leipzig, Mehrheitsaktionär war die Brauerei zum Felsenkeller bei Dresden. Los 1254 Schätzwert 50-100 Sächsische Versicherungs-AG Dresden, Namensaktie III. Ausg. 500 RM Febr. 1925 (Auflage 1334, R 4) EF Gründung 1863 als Sächsische Rückversicherungs-Gesellschaft durch die Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft für See-, Fluß- und Landtransport in Dresden. Zweck: Rück-Versicherung in allen Zweigen, Versicherung gegen die Gefahren des Transportes und Versicherung gegen die Gefahren des Aufruhrs und der Plünderung. Los 1256 Schätzwert 200-250 Salzburgische Bergwerksund Hütten-AG Salzburg, Aktie 1.000 RM März 1940. Gründeraktie (Auflage 500, R 12) VF- Förderung und Verhüttung von Erzen, insbesondere Schwefel und Kupferkies, auf den beiden Werken Schwarzenbach bei Lend und Rettenbach bei Mittersill. 90 % der Aktien hielt die deutsche SÜD-CHEMIE AG aus München, weshalb für die Ges. nach 1945 in Österreich ein öffentlicher Verwalter eingesetzt wurde. Die Werke lagen nach dem Krieg still. Bislang völlig unbekannt gewesen, ein UNIKAT aus dem Reichsbankschatz. Rostfleck mittig, bröseliger rechter Rand fachgerecht restauriert. Los 1257 Schätzwert 300-400 Salzwedeler Kleinbahn GmbH Salzwedel, 4,5 % Teilschuldv. 500 Mark Dez. 1902 (Auflage 100, R 8) VF Die Anleihe von 150.000 M vermittelte das Salzwedeler Privatbankhaus M. Nelke Wwe. Großformatiges, dekoratives Stück mit Originalunterschriften und Abb. einer Dampflok, außerdem ist im Unterdruck großflächig der Götterbote Hermes vor einem fahrenden Zug. Gegründet 1899 zum Bau der 30 km langen meterspurigen Schmalspurbahn Salzwedel- Diesdorf, die den ländlichen Raum der Altmark südlich von Salzwedel erschließen sollte. Ausgangspunkt war der Bahnhof Salzwedel-Neu- Los 1258 Schätzwert 600-800 Salzwedeler Kleinbahn GmbH Salzwedel, 6 % Teilschuldv. Lit. A. 1.000 Mark Dez. 1913 (Auflage nur 90 Stück, R 10) VF Die Anleihe von 100.000 M vermittelte das Salzwedeler Privatbankhaus M. Nelke Wwe. Großformatiges, dekoratives Stück mit Originalunterschriften, Abb. einer Dampflok und floraler Zierumrandung. Los 1259 Schätzwert 100-200 Salzwedeler Kleinbahn Südost GmbH Salzwedel, Geschäftsanteilschein o.n. 1.4.1903 (Blankette, R 5) UNC-EF Tolle Gestaltung, Eisenbahn und Götterbote Hermes im Unterdruck. Los 1251 Schätzwert 30-75 Sächsische Leinenindustrie-Ges. vorm. H. C. Müller & Hirt AG Freiberg i.sa., VZ-Aktie 200 RM Dez. 1933 (Auflage 1000, R 3) UNC-EF Gründung 1860, AG seit 1890. Produktion von Leinengarn (Flachs und Werg). Nr. 1255 Die Salzwedeler Kleinbahn, das Ferkeltaxi 1993 fährt der Fahrdienstleiter aus Diesdorf noch Trabant Los 1260 Schätzwert 450-600 Salzwedeler Kleinbahn Südost GmbH Salzwedel, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Dez. 1909 VF+ Die Anleihe von 150.000 M vermittelte das Salzwedeler Privatbankhaus M. Nelke Wwe. Großformatiges, dekoratives Stück mit Originalunterschriften und Abb. einer Dampflok, 101

außerdem ist im Unterdruck großflächig der Götterbote Hermes vor einem fahrenden Zug. Los 1265 Schätzwert 450-600 Salzwedeler Kleinbahnen GmbH Salzwedel, Geschäftsanteilschein 750 RM 20.3.1935, ausgestellt auf den Kaufmann Ernst Sanne, Salzwedel (R 12) UNC Mit diesem Nennwert ein UNIKAT im Reichsbankschatz. Nr. 1271 Nr. 1276 ren-rauschen-warnicken in Ostpreußen ist noch heute in Betrieb. Ab 1936 Lösung des Werklohnvertrages und Überführung der Schaumweinkellerei Breisach in die neuerrichtete Deutz & Geldermann Schaumweinkellereien AG. 1987 wurde das Unternehmen geteilt in die Kellereien Deutz in Ay und Geldermann in Breisach. 2003 wurde Geldermann von Rotkäppchen-Mumm übernommen. Los 1261 Schätzwert 150-500 Salzwedeler Kleinbahnen GmbH Salzwedel, Geschäftsanteilschein 250 RM 20.3.1935, ausgestellt auf den Hutmacher Fritz Weiland, Salzwedel (R 11) UNC-EF Nur 2 ausgestellte Stücke lagen im Reichsbank-Schatz. Los 1262 Schätzwert 200-250 Salzwedeler Kleinbahnen GmbH Salzwedel, Geschäftsanteilschein 300 RM 20.3.1935 (Teilblankette, R 10) UNC Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1263 Schätzwert 300-400 Salzwedeler Kleinbahnen GmbH Salzwedel, Geschäftsanteilschein 400 RM 20.3.1935 (Teilblankette, R 12) UNC Los 1264 Schätzwert 150-500 Salzwedeler Kleinbahnen GmbH Salzwedel, Geschäftsanteilschein 500 RM 20.3.1935, ausgestellt auf Zahnarzt Dr. Gustav Wulsch, Salzwedel und Dipl. Ing. Helmut Wulsch, Salzwedel (R 12) EF Nur dieses eine ausgestellte Stück lag im Reichsbankschatz. Nr. 1265 Los 1266 Schätzwert 100-300 Salzwedeler Kleinbahnen GmbH Salzwedel, Geschäftsanteilschein 1.000 RM 20.3.1935 (Teilblankette, R 12) VF Nur dieses eine Stück lag im Reichsbankschatz. Los 1267 Schätzwert 200-600 Salzwedeler Kleinbahnen GmbH Salzwedel, Geschäftsanteilschein 1.500 RM 20.3.1935, ausgestellt auf Bauer Albert Löttge, Buchwitz (R 12) EF+ Mit diesem Nennwert ein Unikat im Reichsbankschatz. Los 1268 Schätzwert 20-75 Salzwerk Heilbronn Heilbronn/Stuttgart, Aktie 1.000 Mark 17.1.1920 (Auflage 3000, R 2) EF-VF Großformatig. Florale Ranken im Unterdruck, Hammerschlegelabb. Gründung 1888 zwecks Übernahme eines Steinsalzbergwerks nebst Saline von der Stadt Heilbronn. Noch heute als Südwestdeutsche Salzwerke AG börsennotierte Gesellschaft, Mehrheitsaktionäre sind mit jeweils 45% die Stadt Heilbronn und das Land. Das Salzwerk gehört zu den größten Deutschlands und hat noch einen Salzvorrat für die nächsten zwei bis drei Generationen. Los 1269 Schätzwert 50-125 Samlandbahn-AG Königsberg i.pr., Aktie 1.000 Mark 1.10.1899. Gründeraktie (Auflage 1500, R 3) EF Gründung 1899 durch Lenz & Co. Die 45 km lange Strecke Königsberg-Marienhof-Neukuh- Eisenbahn der Samlandbahn-AG in Ostpreußen Los 1270 Schätzwert 40-80 Samson Apparatebau-AG Frankfurt a.m., Aktie 1.000 RM Sept. 1941 (Auflage 675, R 5) EF Gegründet 1907 in Düsseldorf als GmbH, 1916 Sitzverlegung nach Frankfurt, 1922 Umwandlung in eine AG. Die Fabrik in der Schielestr. 11-13 produzierte Ent- und Belüfter, Feuerungsregler, Temparatur- und Druckregler für Wasser, Luft und Gase, Mischapparate, Hochdruck-Metallschläuche etc. Los 1271 Schätzwert 50-150 Savoy Hotel AG Berlin, Actie 1.000 Mark 15.6.1899. Gründeraktie (Auflage 1500, R 2) EF-VF Sehr dekorativ, im Unterdruck die prächtige Hotelfassade. Betrieb des Savoy-Hotels nebst Weingroßhandlung. 1905 Erwerb des Aktienkapitals durch die AG Admiralsgartenbad. 1912 Abschluss eines Regie-Vertrages mit dem Kaiserhof-Hotel. 1925 Umfirmierung in Bürohaus Friedrichstr. 103 AG. Los 1272 Schätzwert 125-200 Schaumweinkellereien Breisach AG Breisach, Aktie 1.000 RM 13.2.1936 (Auflage 100, R 6) EF Gründung 1931. Lohnwerkbetrieb vorwiegend für die Firma Champagne Deutz & Geldermann. Los 1273 Schätzwert 10-50 Schering AG Berlin, Aktie 100 RM Juli 1938 (Auflage 40000, R 1) EF Hervorgegangen aus der 1851 von Ernst Schering eröffneten Grünen Apotheke in der Chausseestraße in Berlin. 1864 gliederte Schering eine Fabrik für reine Jod- und Bromverbindungen an. 1871 Umwandlung in die Chemische Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering). In den 20er Jahren expandierte Schering besonders in den Bereich Photopapiere und Photochemikalien und übernahm 1927 in diesem Zusammenhang mit der Voigtländer & Sohn AG in Braunschweig die älteste deutsche Kamerafabrik. Ebenfalls 1927 Fusion mit der C.A.F. Kahlbaum Chem. Fabrik GmbH in Berlin zur Schering-Kahlbaum AG. 1937 Fusion mit der (Oberschlesische) Kokswerke & Chemische Fabriken AG (gegr. 1890), die fast 100 % der Schering-Aktien hielt, zur neuen Schering AG. 1967 Errichtung eines zweiten Sitzes in Bergkamen (Westf.). Bis zur Verschmelzung mit der Bayer AG Ende 2006 wurde das Unternehmen im DAX notiert. Einer der bedeutendsten Hersteller von pharmazeutischen Spezialitäten und Substanzen (am bekanntesten wurde Die Pille ), Pflanzenschutzund Schädlingsbekämpfungsmitteln, Industriechemikalien uvm. Werke in Berlin-Wedding, Bergkamen und Wolfenbüttel. Los 1274 Schätzwert 25-100 Schermbecker Thon- & Falzziegelwerke AG Schermbeck (Rhld.), Aktie 1.000 Mark 5.9.1921 (Auflage 1200, R 3) EF Gründung 1902. Herstellung von Doppelpfalz-, Hohlpfalz- und Hohlziegeln. 1970 erwarb die Firma Nelskamp die am Waldweg in Schermbeck gelegenen Produktionsanlagen und verlegte ihre Produktion dorthin. Mit etwa 12 Mio. Tondachziegeln jährlich ist die Firma Nelskamp das einzige noch produzierende Ziegelwerk in Schermbeck. 102

Los 1279 Schätzwert 30-60 Schieferwerke Ausdauer AG Probstzella, 7 % Teilschuldv. 500 Goldmark Nov. 1926 (Auflage 570, R 7) EF Gläubigervertreter für die Goldanleihe war die Commerz- und Privat-Bank AG, Filiale Saalfeld. Hammer und Schlegel in der Umrahmung, mit Originalunterschriften. Wertpapiere dieser AG waren bislang vollkommen unbekannt! Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1275 Schätzwert 25-100 Schermbecker Thon- & Falzziegelwerke AG Schermbeck (Rhld.), Aktie 1.000 Mark 30.4.1923 (Auflage 3600, R 2) EF Tolle Umrandung im geometr. Jugendstil. Los 1276 Schätzwert 175-300 Schieferbau-AG Nuttlar Nuttlar a.d. Ruhr, Namens-Actie 200 Thaler 7.12.1867. Gründeraktie (Auflage 625, R 7) VF Schöne Zierumrandung mit Rocailles. Gegründet 1857 als Geßner & Co. KGaA, 1867 umbenannt in Schieferbau-AG Nuttlar. Ab 1885 Verlagerung der Schiefergewinnung im Tagebau zum bergmännischen Tiefbau. 1912 Erwerb der Schiefergrube Silbacher Bruch (1940 stillgelegt), weiter in Betrieb genommen 1919 die Grube Christine in Willingen und 1942 die Grube Eva bei Bestwig. Seit 1962 zusätzlich Betonstein-Fertigung, nach wie vor in Betrieb waren die Schiefergruben Ostwig bei Nuttlar und Christine in Willingen. 1971 Umwandlung in die Schieferbau Schmelzer & Co. KG. Los 1277 Schätzwert 75-125 Schieferwerke Ausdauer AG Probstzella, VZ-Aktie 500 RM Okt. 1926 (Auflage 380, R 7) UNC-EF Mit Originalunterschriften. Gründung 1911 in Saalfeld (Saale) zur Übernahme der vom Bankier Carl Schmidt in Saalfeld betriebenen Schieferwerke, 1920 Sitzverlegung nach Probstzella. Die Gesellschaft besaß 89 Schieferkonzessionen. 1926 wurde sie durch Erwerb von 20 sehr wertvollen Schieferberechtigungen von der Thüringischen Schieferbergbaugesellschaft in Reichenbach eines der bedeutendsten Unternehmen seiner Branche in Deutschland. Börsennotiert im Freiverkehr Düsseldorf-Essen. Nach dem 2. WK Sitzverlegung nach Siegen (wo die Großaktionärsfamilie Giebeler und die AR-Mitglieder schon immer ansässig gewesen waren), 1951 Umwandlung in eine GmbH, 1955 gem. DM-Bilanzergänzungsgesetz aufgelöst. Los 1278 Schätzwert 75-100 Schieferwerke Ausdauer AG Probstzella, 7 % Teilschuldv. 100 Goldmark Nov. 1926 (Auflage 200, R 8) EF+ Gläubigervertreter für die Goldanleihe war die Commerz- und Privat-Bank AG, Filiale Saalfeld. Hammer und Schlegel in der Umrahmung, mit Originalunterschriften. Stücke aus dieser Goldanleihe waren bislang völlig unbekannt! Los 1280 Schätzwert 50-100 Schieferwerke Ausdauer AG Probstzella, Aktie 100 RM April 1929 (Auflage 725, R 6) EF Los 1281 Schätzwert 50-100 Schieferwerke Ausdauer AG Probstzella, Aktie 1.000 RM April 1929 (Auflage 320, R 6) UNC Wie auch die beiden folgenden Lose bislang vollkommen unbekannt gewesen! Los 1282 Schätzwert 125-175 Schieferwerke Ausdauer AG Probstzella, Aktie 100 RM Dez. 1940 (Auflage nur 75 Stück zum Umtausch der 375 Stück alten 20-RM-Aktien, R 8) EF+ Los 1283 Schätzwert 225-300 Schieferwerke Ausdauer AG Probstzella, VZ-Aktie 1.000 RM Dez. 1940 (Auflage nur 5 Stück zum Umtausch der 250 Stück 20-RM-VZ-Aktien, aus Kostenersparnisgründen ausgegeben auf modifizierter Blankette der 1929er Stammaktie, mit handschriftlicher Nummerierung, R 10) EF+ Die gesamte Auflage von lediglich 5 Stück lag im Reichsbankschatz. Los 1284 Schätzwert 30-75 Schiffbau-Gesellschaft Unterweser AG Wesermünde-Lehe, Aktie 1.000 RM Mai 1929 (Auflage 900, R 5) UNC-EF Gründung 1903, AG seit 1921. Damals eine der bedeutendsten Werften Norddeutschlands, insbesondere als Fischdampferwerft. Notierte im Freiverkehr Bremen und Hamburg. 1972 Fusion mit der F. Schichau GmbH, 1984/85 in den Vulkan-Verbund eingegliedert. Los 1285 Schätzwert 75-125 Schlachthofs- Betriebsgenossenschaft zu Frankenberg Sa. egmbh Frankenberg, Sa., Namen- Grundstücksanteilschein 100 RM 1.10.1936 (Auflage 750, R 7) EF+ Mehrfach original signiert. Rückseitig die Bestimmungen. Los 1286 Schätzwert 200-250 Schladitz-Werke AG ) Dresden, Aktie 1.000 Mark 1.3.1923 (Auflage 14500, R 9) EF-VF Umgestellt auf RM 80.-; umgewandelt in Vorzugsaktie sowie heraufgesetzt auf RM 100 am 9.12.1930. Errichtet 1877, 1896 geändert in eine AG unter der Firma Fahrrad- und Maschinen-Fabriken, seit 1901 AG Panzerkassen-, Fahrradund Maschinen-Fabriken vorm. H.W. Schladitz, 1915 umbenannt in Schladitz-Werke AG. Fabrikation und Vetrieb von Fahrrädern, Drehbänken, Werkzeugmaschinen, Kassetten, Geldschränken und Kugellagern. 1925 wurden ca. 540 Angestellte und Arbeiter beschäftigt. 1932 Stilllegung der Fahrradabteilung. Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1287 Schätzwert 200-250 Schlee-Werk AG Birkwitz Bez. Dresden, Aktie 1.000 Mark Juli 1922 (Auflage 3000, nach Goldmark-Umstellung 1924 noch 1400, R 8). Aktie 1.000 Mark Juli 1922 (Auflage 3000, R 8) VF+ Großes Hochformat. Gründung 1919 als Hermes Erste Sächsische AG für Telephon- und Schwachstromindustrie in Dresden, 1921 umfirmiert wie oben. Hergestellt wurde zuletzt Automobil- und Motorradzubehör, außerdem Metallgießerei. 1925 in Liquidation gegangen. Los 1288 Schätzwert 200-250 Schlee-Werk AG Birkwitz Bez. Dresden, Aktienanteilschein 10 RM 25.6.1925 (R 11), ausgegeben für Aktienbruchteile nach der Goldmark- Umstellung 100:1 VF- Hektographierte Ausführung, Originalunterschrift Dr. Hans Richter als Liquidator. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Unten angeschmutzt. Los 1289 Schätzwert 30-75 Schleifmittel AG vormals Pike & Escher Sonneberg i. Thür., Aktie 100 RM Sept. 1937 (Auflage 388, R 5) EF Gründung 1923 in Hamburg zur Weiterführung der Geschäfte von Bösenberg, Trinks & Co. / Pike & Escher GmbH. Herstellung und Vertrieb von Schleifmitteln und Schleifmaterialien. 1933 Vergleichsverfahren. 1934 Sitzverlegung nach Sonneberg (Thür.), in Hamburg blieb eine Zweigniederlassung bestehen. 1963 wird die ehemalige Schleifmittel AG am Langen Weg in Sonneberg dem VEB Vereinigte Porzellanwerke angegliedert und kurze Zeit später an Ultramöbel abgegeben. Los 1290 Schätzwert 325-500 Schleizer Kleinbahn AG Weimar, Aktie 1.000 RM Juli 1931 (Auflage nur 20 Stück, R 9) EF+ Gründung 1927 zum Bau und Betrieb der 15 km langen normalspurigen elektrifizierten Kleinbahn Schleiz-Saalburg-Ebersdorf (eröffnet im Juni 1930). Großaktionäre waren die AG Thüringische Werke, die AG Obere Saale und das Deutsche Reich, ferner Kreis und Stadt Schleiz. Der Bau der Bleilochtalsperre ab 1927 benötigte für den Materialtransport eine Anschlußbahn. Die Anliegergemeinden nutzten diese einmalige Gelegenheit, nunmehr den schon lange geplanten Bahnanschluss zu realisieren. Auf der Strecke verkehrten mit bis zu 7 Zugpaaren täglich zwei elektrische Personentriebwagen mit vier Beiwagen und zwei Gepäcktriebwagen. Eine zunächst dem Materialtransport dienende 3 km lange Zweigbahn von Gräfenwarth zur Sperrmauer wurde von der AG Obere Saale als Bauherr der Bleilochtalsperre erbaut und an die Schleizer Kleinbahn verpachtet, die nach Fertigstellung der Talsperre ab Mai 1932 die Strecke im 20-Minuten-Takt für Touristenverkehr bediente. Nach dem 2. Weltkrieg blieb die AG ungewöhnlicher Weise selbständig und wurde erst im April 1949 der Deutschen Reichsbahn unterstellt. Die elektrische Zugförderung wurde 1969 eingestellt, doch Schienenbusse befuhren die Strecke noch bis 1996. 103

Ende 2008 erwarb die Stadt Schleiz die Kleinbahnstrecke von der Deutschen Bahn, baute die Bahnanlagen ab und eröffnete 2010 auf der alten Trasse einen Radweg. Aktien dieser Bahn waren bislang unbekannt gewesen. Nur 10 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 1291 Schätzwert 125-200 Schleizer Kleinbahn AG Weimar, Aktie 10 x 1.000 RM Juli 1931 (Auflage 148, R 5) UNC Nr. 1290 Nr. 1292 Erwerb und Neuerrichtung von Unternehmungen der Stein- und Erdenindustrie. Gründung 1923. Gewinnung von Marmor, Kalk und Kalksandsteinen und der Handel damit. Los 1298 Schätzwert 25-100 Schleswig-Holsteinische und Westbank Hamburg-Altona / Husum, Aktie 100 RM Juli 1943 (Auflage 12000, R 7) UNC-EF Gründung 1896 als Westholsteinische Bank mit Sitz in Heide (Holstein), Filialen in Elmshorn, Itzehoe und Husum, seit 1906 auch Hamburg- Altona. 1943 Fusion mit der Schleswig-Holsteinischen Bank (gegr. 1875) und der Schleibank (gegr. 1897) zur Schleswig-Holsteinische und Westbank mit Sitz in Husum. Die Bank hatte nun ca. 150 Niederlasssungen in den sieben Filialbezirken Elmshorn, Flensburg, Harburg, Husum, Itzehoe, Rendsburg und Schleswig. Umfirmierung 1953 in Schleswig-Holsteinische Westbank und 1968 in Westbank AG. 1974 Verschmelzung mit der Vereinsbank in Hamburg (gegr. 1856) zur Vereins- und Westbank AG. 2004 nach squeeze-out in der Bayerische HypoVereinsbank AG aufgegangen. Am 31.Mai 1969 kam das Ende des elektrischen Betriebes. T 16689. bespannt mit ET 188512 und den beiden Beiwagen EB 188513 und 514, war der allerletzte elektrische Zug. Los 1292 Schätzwert 175-300 Schlesische Akkumulatoren-Werke AG Breslau, Aktie 1.000 Mark 1.11.1907. Gründeraktie (Auflage 1070, R 7) EF- Großformatiges Papier, recht dekorativ gestaltet. Gründung 1907. Der Ing. Max Schneider zu Dresden-Radebeul brachte in die Ges. das deutsche Reichspatent Nr. 175213, das englische Patent Nr. 18565, das belgische Patent Nr. 194116 sowie das russische Patent Nr. 23345 für die Herstellung von Akkumulatoren. Der Übernahmepreis der Patente in Höhe von 750.000 Mark wurde dem einbringenden Max Schneider in 750 Aktien à 1.000 Mark gewährt. Los 1294 Schätzwert 125-150 Schlesische Industrie AG Kattowitz, Interimsschein 100.000 RM 15.2.1940 (R 10) EF-VF Maschinenschriftliche Ausführung, mit Originalunterschriften. Gründung am 13.12.1939 zwecks Erwerb, Schaffung und Betrieb sowie Förderung wirtschaftlicher Einrichtungen, die der Behebung des West-Ost-Gefälles in der Provinz Oberschlesien zu dienen geeignet sind. Die Ges. führte die kommissarische Verwaltung von 3 Energieversorgungsunternehmen und einem Bergbau-Unternehmen. Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1295 Schätzwert 25-100 Schlesische Marmorwerke AG Hirschberg i.schles., Aktie 5.000 Mark 3.10.1923 Gründeraktie (Auflage 40000, R 3) Anh. Kupons EF Sehr dekorative Zierumrandung mit floralen Motiven, farbenfroh. Los 1296 Schätzwert 125-200 Schlesische Motorwagen-AG Waldenburg i. Schles., Aktie 1.000 Goldmark 25.11.1924 (Auflage 75, R 7) EF+ Gründung 1923 zum An- und Verkauf von Kraftfahrzeugen aller Art, Reparaturen an Last- und Personenkraftwagen. Hauptsächlich Kundendienst für Mercedes-Benz. Firma 1949 verlagert nach Gundelsheim am Neckar, 1953 aufgelöst. Los 1297 Schätzwert 200-250 Schlesische Portland- Zement-Industrie AG Oppeln, Aktie 100 RM 31.5.1938 (R 12) EF Gründung 1872 als Schlesische AG für Portland-Cement-Fabrikation zu Groschowitz bei Oppeln. 1926 Umbenennung in Schlesische Portland-Zement-Industrie AG, ab 1941 wie oben. Die Gesellschaft war seinerzeit das größte Zementunternehmen Deutschlands. 1959 Übertragung des Vermögens unter Ausschluss der Liquidation auf die Hauptgesellschafterin Schaffgotsch Bergwerksgesellschaft mbh. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 1299 Schätzwert 250-400 Schloß-Brauerei Chemnitz AG Chemnitz, Sammelaktie 100 x 1.000 RM Febr. 1943 (R 8) EF Gründung bereits 1857 als Actien-Lagerbier- Brauerei zu Schloß-Chemnitz, 1939 Umfirmierung in Schloß-Brauerei Chemnitz AG. 1928 Übernahme der Bürgerliches Brauhaus Freiberg AG mit der Abt. Pillerbrauerei (1931 wieder in eine eigenständige AG ausgegliedert), 1934 Übernahme der Erzgebirgischen Brauerei AG in Annaberg. Zuletzt etwa 250 Mitarbeiter, Börsennotiz Dresden/Leipzig, Mehrheitsaktionär war die Dresdner Brauerei zum Felsenkeller. Los 1300 Schätzwert 30-75 Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert & Cie. AG Frankenthal (Pfalz), Aktie 100 RM 19.12.1933 (Auflage 10144, R 5) UNC-EF Gründung 1861, 1882 Konstruktion der ersten Illustrationsdruckmaschine, 1889 bedeutende Erweiterung des Fabrikationsprogramms und Umwandlung in eine AG. Großaktionär: König & Bauer, seit 1990 Alleinaktionär (dann verschmolzen). Los 1293 Schätzwert 30-75 Schlesische Basaltwerke AG Wiese bei Greiffenberg, Namensaktie 1.000 RM Juli 1932 (Auflage 700, R 4) UNC-EF Ausgestellt auf die Bergwerksgesellschaft Georg von Giesche s Erben. Gründung im Mai 1923 in Pilgramsdorf, Kreis Goldberg (Schles.), ab 1927 in Wiese. Betrieb, Nr. 1299 Nr. 1302 104

Los 1301 Schätzwert 50-125 Schönberger Cabinet AG Mainz, Aktie 1.000 RM Jan. 1939 (Auflage 1000, R 4) UNC-EF Gründung 1922. Betrieb einer Sektkellerei. Bis 1941:Schönberger Cabinet, dann Sektkellerei Alt-Mainz AG. Los 1302 Schätzwert 450-600 Schöneberg-Friedenauer Terrain-Gesellschaft Berlin, Actie 1.000 Mark 26.4.1889. Gründeraktie (Auflage 2000, R 9), durch Zuzahlung 1917 in VZ-Aktie umgewandelt VF Zunächst Erwerb und Parzellierung größerer Grundstücke in Schöneberg sowie am Rastatterplatz und an der Grunewaldstraße in Steglitz. Zur besseren Erschließung der Terrains beteiligte sich die Ges. auch an der Finanzierung der Schnellbahn Dahlem-Rastatterplatz-Berlin. 1910 noch Erwerb eines Grundstücks in Groß- Lichterfelde am Bahnhof Botanischer Garten vom Prinzen zu Stolberg-Wernigerode. Sehr ertragreiche, in Berlin börsennotierte Gesellschaft. Ab 1927 in Liquidation, die sich bis in die 1930er Jahre hinzog. Los 1303 Schätzwert 75-150 Schraplauer Kalkwerke AG Schraplau (Mansfelder Seekreis), Aktie 100 RM 1.3.1940 (Auflage 232, R 8) UNC Gegründet 1909, Firmensitz bis 1912 in Halle (Saale), danach in Schraplau. Den Aktionären war eine Dividende von 5 % garantiert. In dem Stollensystem der Kalkwerke (Deckname Apatit und Frosch) wurden während des 2. WK Flugzeugteile für die Junkers-Werke produziert (für JU 188 und FW 190). verkauft zu Gunsten eines Fabrikneubaus in der Nähe der Station Hennersdorf. In der Weltwirtschaftskrise 1929/30 wurde der Berliner Betrieb stillgelegt und das Görlitzer Werk an die Schraubenunion GmbH in Düsseldorf verkauft mit der Verpflichtung, bis 1941 keine Konkurrenzproduktion wieder aufzunehmen. 1935 deshalb Umfirmierung in AG für Rostschutz, Gesellschaftszweck war nunmehr Galvanik, Oberflächenveredelung und Rostschutz. Gleichzeitig Kapital 10:1 auf 100.600 RM herabgesetzt. In Berlin börsennotiert. 1951 Umstellung des Kapitals auf 10.000 DM und Umwandlung in eine GmbH. Los 1306 Schätzwert 100-125 Schrauben- und Mutternfabrik vorm. S. Riehm & Söhne AG Berlin, Aktie 100 RM 17.4.1925 (Auflage 6000, R 10) EF Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Rükkwärtig kleiner Rostfleck. Los 1307 Schätzwert 50-80 AG für Rostschutz, früher Schrauben- und Mutternfabrik vorm. S. Riehm & Söhne AG Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1929 (1933 überdruckt 100 RM, Auflage 100, zum Umtausch der 50-RM-Aktien von 1925, R 6) UNC Bislang ganz unbekannt gewesene Emission. Los 1308 Schätzwert 100-150 Schrauben- und Mutternfabrik vorm. S. Riehm & Söhne AG Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1929 (1933 überdruckt 100 RM, Auflage 100, zum Umtausch der 50-RM-Aktien von 1925, R 6) EF Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. triebe bestanden in Hamburg und Schneidemühl. 1964 Sitzverlegung nach Hamburg und Umwandlung in eine GmbH. Los 1310 Schätzwert 30-75 Schuhfabrik F. C. Böhnert AG Erfurt, Aktie Lit. A 200 RM Okt. 1924 (Auflage 2685, R 5) EF Gründung 1922 als Erka-Schuh AG. Los 1311 Schätzwert 50-100 Schuhfabriken Haug & Leonhardt AG Eppendorf, Sa., VZ-Aktie 1.000 RM März 1942 (Auflage 199, R 5) UNC-EF Gründung 1891, AG seit 1921. Herstellung und Fabrik von Schuhwaren unter dem Warenzeichen Kranich. Nach 1946 VEB Kranich-Schuhfabrik. Auf dem Werksgelände wurde im Jahr 2000 das Diakonie-Seniorenhaus Kranich eingeweiht. Los 1312 Schätzwert 600-750 Schultheiss-Brauerei-AG Berlin, Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM Nov. 1943 (keine direkte Kapitalmaßnahme, diente lediglich der Zusammenfassung von 1.000er-Blöcken quer durch alle vorherigen Emissionen; 12 Stück lagen im Reichsbankschatz, R 8) UNC-EF Die Brauerei wurde 1843 in Berlin vom Apotheker Prell gegründet und ging 1853 auf Jobst Schultheiss über. 1864 wurde die Brauerei von Ad. Roesicke erworben. AG seit 1871. Angegliedert wurden dann die Berliner Brauereigesellschaft Tivoli (1891), die Brauerei zum Waldschlösschen AG in Dessau (1896), die Brauerei Borussia in Niederschöneweise (1898), die Brauerei Pfeifferhof Carl Scholtz in Breslau (1910), die Berliner Unions-Brauerei (1914), die Spandauer Berg-Brauerei (1917) und die Brauerei Pfefferberg vorm. Schneider & Hillig AG in Berlin (1919). 1920 Fusion mit der Patzenhofer Brauerei AG zur Schultheiss-Patzenhofer Brauerei AG. 1926 Interessengemeinschaft mit den Ostwerken (wodurch man auch in den Besitz mehrerer schlesischer Zementwerke kam!) und der C. A. F. Kahlbaum AG. 1938 Umfirmierung in Schultheiss-Brauerei AG. 1972 Zusammenschluss mit der Dortmunder Union-Brauerei AG zur Dortmunder Union- Schultheiss-Brauerei AG. 1988 Umbenennung in Brau und Brunnen vorm. Dortmunder Union- Schultheiss Brauerei AG, seit 1994 Brau und Brunnen AG, Sitz in Dortmund. Mit 8 % Marktanteil lange die größte Brauerei-Gruppe in Deutschland, außerdem gehörte mit Apollinaris eine Premium-Marke im Alkoholfrei-Bereich zur Gruppe. Großaktionär war jahrzentelang die heutige HypoVereinsbank, 2004 ging deren Aktienpaket an den Oetker-Konzern (Radeberger- Gruppe). Los 1313 Schätzwert 600-750 Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-AG Berlin, 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark März 1922 (Auflage 50000, R 11) VF Mit Originalunterschriften. Bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden, dieses ist das letzte verfügbare. Los 1304 Schätzwert 175-300 Schraplauer Kalkwerke AG Schraplau (Mansfelder Seekreis), Aktie 1.000 RM 1.3.1940 (Auflage 100, R 10) EF+ Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1309 Schätzwert 50-100 Schüler-Motoren-AG Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 300, R 4) EF Gegründet 1923 zur Fortführung der gleichnamigen GmbH. Herstellung von Leichtmetallfabrikaten und Motorkolben, Betrieb von Zylinder- und Kurbelwellen-Schleifereien. Filialbe- Schultheiss-Brauerei in Kreuzberg Los 1305 Schätzwert 75-100 Schrauben- und Mutternfabrik vorm. S. Riehm & Söhne AG Berlin, Aktie 20 RM 17.4.1925 (Auflage 15000, R 9) UNC-EF Gründung 1905 zur Fortführung einer GmbH gleichen Namens. Ein Werk in Berlin Berlin SO 33 (Eisenbahnstr. 5), zwei Werke in Görlitz zur Produktion von Schrauben, Muttern und Maschinen. Die Berliner sowie eine der Görlitzer Fabriken (An der Obermühle) wurden 1922 Nr. 1312 Nr. 1314 105

1897 erbaut von Gebr. Bahrmann, 1910 Übergang an die Meißner Genossenschaftsbrauerei egmbh, bei deren Liquidation 1915 die neugegründete Schwerter-Brauerei die mit kaum 20 Mitarbeitern rührend kleine Braustätte in der Brauhausstr. 19 übernahm. Aber die kleine AG hatte ein zähes Leben: Nach jahrelanger Pause konnte 1942 erstmals wieder eine Dividende von 4 % erwirtschaftet werden. 1953 übernahm Wilhelm Wohlers, ein Kaufmann aus Dresden, den Betrieb und führte diesen Privatbetrieb bis zur Zwangsverstaatlichung im Jahr 1972 als Schwerter Brauerei Wohlers KG. 1972-1990 war die Brauerei Betriebsteil des Getränkekombinats Dresden, bzw. nach der Wende Teil der Sächsischen Brauunion, danach Schwerter Brauerei Wohlers KG. ren am 24.6.1927 eröffnet, mangels Masse im Febr. 1928 eingestellt, am 22.8.1929 erneut eröffnet und am 4.7.1930 wieder mangels Masse eingestellt. Los 1319 Schätzwert 10-35 Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-AG Berlin, VZ-Aktie 1.000 RM Dez. 1932 (Auflage 15000, R 1) EF+ Nr. 1313 Los 1314 Schätzwert 300-400 Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-AG Berlin, Aktie 20 RM April 1925 (Auflage 7500, R 9) EF- Lediglich ein einziges unentwertetes Stück war bislang bekannt, nur 5 Stück lagen jetzt noch im Reichsbankschatz, dieses ist das letzte verfügbare. Flaschenetikett der Schultheiss-Brauerei AG von 1961 Los 1320 Schätzwert 30-75 Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-AG Berlin, Aktie 100 RM Nov. 1937 (Auflage 2000, R 4) UNC- Ganz selten angebotene Emission. Los 1323 Schätzwert 30-75 SECURITAS Bremer Allgemeine Versicherungs-AG Bremen, Namensaktie (Interims-Schein) 1.000 RM 24.6.1929 (Auflage 3663, R 2), ausgestellt auf die J. F. Schröder Bank K.a.A., Bremen und 1937 übertragen auf die London Assurance UNC Gründung 1895 als Securitas Versicherungs- AG, 1920 umbenannt wie oben, 1931 Übernahme der Roland Versicherungs-AG in Bremen unter Ausschluss der Liquidation. 2003 verschmolzen auf die Basler Securitas Versicherungs-AG, Bad Homburg. Los 1326 Schätzwert 40-80 Siedlungsgesellschaft Breslau AG Breslau, Namens-VZ-Aktie Lit. B 2.000 RM März 1942 (R 5) EF Gegründet 1919 zwecks Bau und Betreuung von Kleinwohnungen im eigenen Namen. 1942 besaß die Ges. 9953 Wohnungen, ferner 239 gewerbliche Räume und 49 Altwohnungen. Am 1.4.1944 übernahm die Ges. die Verwaltung des gesamten Wohnhausbesitzes aus dem Grundvermögen der Hauptstadt Breslau mit rund 3200 Wohnungen und gewerblichen Räumen und den gesamten Besitz der Grundstükksverwaltung GmbH mit ca. 800 Wohnungen und gewerblichen Räumen. Los 1315 Schätzwert 300-400 Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-AG Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1930 (Auflage 30000, R 9) UNC- Bislang unbekannt gewesene Emission! Los 1316 Schätzwert 10-40 Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-AG Berlin, Aktie 100 RM Aug. 1932 (Auflage 52000, R 1) UNC- Los 1317 Schätzwert 10-35 Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-AG Berlin, Aktie 1.000 RM Aug. 1932 (Auflage 36000, R 1) UNC Los 1321 Schätzwert 50-125 Schwartauer Werke AG Bad Schwartau/Lübeck, Aktie 1.000 RM April 1928 (Auflage 1200, R 5) EF Gründung 1912, zurückgehend auf die 1899 gegründete Chemische Fabrik Bad Schwartau, die 1907 in eine Zuckerraffinerie umgewandelt wurde. Herstellung u.a. von Marmeladen, Marzipan- u. Backmassen und Preiselbeeren-Kompott. 1927 Vereinigung mit der Lübecker Marzipan- und Backmassenfabrik und der Lübecker Pralinen- und Konfitürenfabrik zur Schwartauer Werke AG. 1959 umgewandelt in eine GmbH & Co. Heute, auch dank des ausgeklügelten Marketing, einer der beim Konsumenten bekanntesten Anbieter von Marmelade und Honig. Los 1324 Schätzwert 75-150 SECURITAS Bremer Allgemeine Versicherungs-AG Bremen, Namensaktie 1.000 RM 24.6.1929 (Auflage 321, R 5), ausgestellt auf den Norddeutschen Lloyd, Bremen und 1936 übertragen auf die London Assurance UNC-EF Los 1327 Schätzwert 175-300 Siegener Aktien-Brauerei Siegen, VZ-Aktie 1.000 Mark 31.10.1922 (Auflage 100, R 7) EF+ 1939 in eine Stamm-Aktie umgewandelt. Gründung 1892. Die Brauerei in der Hagener Straße 12 mit Niederlage in Betzdorf hatte einen jährlichen Absatz von 15.000-20.000 hl und selten mehr als 20 Mitarbeiter. Außerdem gehörte der AG das Hotel Fürst Moritz sowie Klapperts Keller, der direkt an das Brauereigebäude anschloß. 1959 Übertragung des Vermögens auf die Brauerei Bernhard Schadeberg in Krombach, die inzwischen sämtliche Aktien besaß. Los 1318 Schätzwert 300-400 Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-AG Berlin, Genussschein 1.000 RM Aug. 1932 (Auflage 8000, allerdings von der Ges. rasch massiv zurückgekauft, R 11) VF Bisher ganz unbekannt gewesene Emission, nur 2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden, dieses ist das letzte verfügbare. Los 1322 Schätzwert 75-200 Schwerter-Brauerei AG Meissen, Aktie 1.000 Mark 1.5.1915 (Emission 1919, Auflage 150, R 5) EF Gedruckt bei C. E. Klinkicht & Sohn in Meißen. Eindrucksvoll gestaltete Umrahmung mit gekreuzten Schwertern, Originalunterschriften. Los 1325 Schätzwert 125-200 Siedlungs-AG Frohnau-West Berlin, Aktie 1.000 RM 7.2.1927. Gründeraktie (Auflage nur 50 Stück, R 7) EF Gründung 1927 zwecks Erwerb und Besiedlung eines an Frohnau grenzenden 300 ha großen Teiles des Rittergutes Stolpe. Der AR bestand aus lauter Staatssekretären i.r. und Bankdirektoren, aber trotzdem: Konkursverfah- Los 1328 Schätzwert 25-100 Signalapparatefabrik Julius Kräcker AG Berlin, Aktie 100 RM 20.6.1925 (Auflage 1200, R 3) UNC-EF Gründung 1921. Fabrikation von elektrischen und feinmechanischen Apparaten, insbes. Telefonapparaten. Nach einer wechselhaften Geschichte wurde die Kräcker AG im Jahre 1962 durch Konsul Dr. Mommert übernommen. 1999 umgewandelt in eine GmbH. Das Pro- 106

duktspektrum vergrößerte sich kontinuierlich von mechanischen über elektromechanischen und schließlich auch zu elektronischen Komponenten und Geräten. Heute befaßt sich Kräcke mit Projekten in Bereichen wie ISDN-Zubehör und Automobilrelais. Los 1329 Schätzwert 100-160 Signalapparatefabrik Julius Kräcker AG Berlin, Aktie 200 RM 20.6.1925 (Auflage 110, R 7) EF+ de Erweiterung, als in einer Zwangsversteigerung die Anlagen und Maschinen der Solnhofer Lithographiesteinbrüche GmbH erworben werden konnten. 1929/30 außerdem Übernahme der Firmen Fischer & Kluge in Pappenheim und L. M. Hiemer in Solnhofen. 1932 Sitzverlegung von München auf den Maxberg bei Solnhofen, wo mit dem Gut Lichtenberg neben dem Steinbruch auch eine bedeutende eigene Landwirtschaft betrieben wurde. Ab 1941 enge Zusammenarbeit mit der Mörnsheimer Lithographiestein-Genossenschaft egmbh. Grundlage des heute größten und leistungsfähigsten Unternehmens der Branche sind die einmaligen Vorkommen an Jurakalkschiefer (blau und gelb) im Altmühltal. Neben Lithographiesteinen für hochwertige Druckerzeugnisse werden aus Jura- und Buntmarmor Boden- und Wandplatten, Treppenstufen, Schriftplatten und Schalttafeln für elekrische Zwecke hergestellt. des Erzgebirges südöstlich von Chemnitz. Etliche Mühlen in den Flusstälern, holzverarbeitende Betriebe, eine Papiermühle, eine Verbandstofffabrik, Ziegeleien und vier 1832-1837 eröffnete Baumwollspinnerei, von denen die in Hohenfichte allein zeitweise 1.000 Menschen beschäftigte, prägten das Wirtschaftsleben. In Form der Spar- und Creditbank hatte die lokale Wirtschaft auch ihr Kreditinstitut, ursprünglich eine Genossenschaftsbank (und insoweit Vorläufer der heutigen Volksbank Mittleres Erzgebirge), seit 1889 AG. Filialen bestanden in Grünhainichen und Eppendorf. Nach der Hyper- Inflation 1923 nahm das Geschick der kleinen Bank eine interessante Wende: Die Commerzund Privatbank AG engagierte sich, der Firmensitz wurde nach Berlin verlegt, die Verwaltung nach Magdeburg in das Gebäude der Commerz- und Privatbank. Aus der Zusammensetzung des Aufsichtsrates läßt sich schließen, daß der zwischenzeitlich inaktive Bankmantel für Finanzgeschäfte des mächtigen Burbach- Kali-Konzerns verwendet werden sollte. 1935 erloschen. Los 1337 Schätzwert 75-150 Spindel- und Spinnflügelfabrik AG Neudorf im Erzgebirge, Aktie 1.000 RM 18.2.1936 (Auflage 100, R 6) EF+ Gründung 1922. Herstellung und Verkauf von Spinnereimaschinenteilen jeder Art, insbesondere Spindeln, Flügeln, Ringspindeln und Einzelteilen. 1924 in Konkurs, nach Abschluß eines Zwangsvergleiches Fortsetzung der Gesellschaft. 1951 VEB Spindel- und Spinnflügelfabrik, Neudorf. Los 1330 Schätzwert 20-60 Societätsbrauerei Waldschlösschen Dresden, Aktie 6.000 Mark Dez. 1923 (Auflage 5000, R 2) EF Gründung 1836, seit 1862 AG. Gebraut wurde Pilsner, Lagerbier, Bockbier und Weizenmalzbier nach Münchner und Kulmbacher Art. Niederlagen in Chemnitz, Leipzig und 20 weiteren Orten. Börsennotiz Dresden, ab 1934 Leipzig. Großaktionär war zuletzt mit über 75 % die Deutsche Bank. Los 1331 Schätzwert 375-500 Söhrebahn AG Wellerode, Aktie 1.000 Mark 22.8.1912 (Auflage nur 40 Stück, R 7) EF Gegründet 1910 in Oberkaufungen, später verlegt nach Wellerode. Betrieb der Strecke Bahnhof Kassel-Bettenhausen bis Wellerode Wald, wo vor allem Braunkohle verladen wurde. Bahnbetrieb ab 1912, Sitz der Verwaltung in Kassel-Bettenhausen. 1966 Einstellung des Personenverkehrs und eines Teils des Güterverkehrs. 1970 übernahm die Deutsche Bundesbahn den restlichen Güterverkehr. Die Firma Sörebahn GmbH erlosch 1970. Los 1332 Schätzwert 100-150 Solenhofer Aktien-Verein Altendorf bei Solnhofen, Aktie 100 RM 27.8.1932 (Auflage 7560, R 6) UNC-EF Das bereits 1857 mit Sitz in München gegründete Unternehmen erfuhr 1914 eine bedeuten- Los 1333 Schätzwert 20-60 Sondermann & Stier AG Chemnitz, 4 % Genussrechts-Urkunde 50 RM Juli 1926 (R 4) EF- Gründung am 11.11.1872 als Deutsche Werkzeugmaschinen-Fabrik vorm. Sondermann & Stier AG, am 26.10.1912 geändert in Sondermann & Stier AG, ab 9.3.1938 Marathon-Werke AG. Herstellung von Werkzeugmaschinen, insbesondere von Präzisions-Drehbänken. 1929 wurde die Abt. Werkzeugmaschinen den Deutschen Niles-Werken, Berlin-Weißensee, angegliedert. Im gleichen Jahr wurde die Abt. Textilmaschinen von der Schubert & Salzer Maschinenfabrik AG, Chemnitz, übernommen. Ab 1936/37 Wiederaufnahme der Produktion. Los 1334 Schätzwert 250-400 Spar- und Creditbank Leubsdorf Leubsdorf i/s., Actie 1.000 Mark 1.3.1894. Gründeraktie (Auflage nur 78 Stück, R 6) VF G&D-Druck. Die aus vier Ortsteilen bestehende Gemeinde Leubsdorf (ca. 4.000 Ew.) liegt am Nordrand Nr. 1331 Nr. 1334 Los 1335 Schätzwert 30-75 Spar- und Siedlungsgenossenschaft St. Joseph egmbh Berlin, 7 % Schuldv. 100 RM 11.2.1930 (Auflage 1000, R 4) UNC-EF Ausgestellt auf die Deutsche Volksbank AG Filiale Berlin. Los 1336 Schätzwert 25-100 Speditions-Verein AG Dessau, Aktie 1.000 RM Aug. 1939 (Auflage 1425, R 5) UNC-EF Als OHG bestand das Unternehmen schon seit 1859. Im Jahr 1938 Umfirmierung in Speditions-Verein AG Dessau. Betrieb von Hafen-, Speicher- und Bahnanlagen in Verbindung mit Schiffahrtsgeschäften jeder Art, außerdem Kohlen-Groß- und Einzelhandel. 1921 Übernahme der Hallesche Speditionsverein AG zu Halle (Saale). Los 1338 Schätzwert 50-150 Spinnerei Deutschland Gronau i.w., Actie 1.000 Mark 17.12.1921 (Auflage 2200, R 5) EF Gründung 1896 durch holländische Textilfabrikanten. Betrieb von Baumwoll-Spinnereien und Zwirnereien. Der Betrieb überstand den 2. Weltkrieg völlig unbeschadet, weshalb 1949 das Kapital 1:1 von RM auf DM umgestellt werden konnte. Großaktionär war lange Zeit die D. Jordaan F. J. Zoon in Monte Carlo (schon die Gründeraktie trägt die Originalunterschrift von Dr. Jordaan als Vorstand), in den 60er Jahren ging die Majorität auf die J. Bierbaum & Söhne in Borken über; die wenigen freien Aktien notierten im ungeregelten Freiverkehr Düsseldorf. 1971 in eine GmbH umgewandelt. Los 1339 Schätzwert 200-250 Spinnerei und Weberei Kottern Kottern, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 4340, R 9) UNC-EF Gründung 1847 in St. Mang (bei Kempten) durch Caspar Honegger aus Rüti (Kanton Zürich) als Spinnerei, Weberei, Kattundruckerei und Textilmaschinenfabrik. 1873 Umwandlung in eine AG als Spinnerei, Weberei und Maschinenfabrik Kottern. 1884 größere Erweiterungen der Spinnerei und Weberei und nach Auflösung der unrentabel gewordenen Maschinenfabrik umbenannt wie oben. 1909/11 wurde in einem neuen Shedbau die damals größte und modernste Automatenweberei Deutschlands in Betrieb genommen. Am 19.7.1944 kam die Produktion nach einem schweren Fliegerangriff zum Stillstand und konnte erst 1945 (Spinnerei) bzw. 1948 (Weberei) wieder in Gang gesetzt werden. Schon 1950 neue Rekordzahlen in der Produktion. 1966 Umfirmierung in Kottern-Textil AG. Großaktionär der in München börsennotierten AG war schon seit Jahrzehnten die früher schlesische, dann nach Augsburg verlagerte Christian Dierig AG, in die Kottern- Textil 1972 vollständig eingegliedert wurde. 107

Seit Betriebseinstellung um 1990 wird das Gelände als Gewerbepark Kottern von vielen kleinen Firmen genutzt, und auch die Medienfabrik Kempten ist hier jetzt ansässig. Bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 6 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 1340 Schätzwert 50-100 Spinnerei und Weberei Offenburg Offenburg, Aktie 100 RM 9.9.1941 (Auflage 2500, R 5) EF Gründung 1857. Ferner wurde 1931/33 die Mechanische Weberei Otto Schenz in Lörrach übernommen. Durch Luftangriffe und Artilleriebeschuß wurden die Werke in Offenburg und Lörrach 1943-45 beschädigt, 1946 gingen durch Demontage auch noch alle moderneren Maschinen verloren, doch schon Mitte der 50er Jahre produzierte der Betrieb nach umfassender Modernisierung wieder voll. 1961 Errichtung einer Kpnfektionsabteilung in Kandern. Früher im Freiverkehr Mannheim (später Frankfurt) notiert, 1972 Umwandlung in eine GmbH. Spinnerei und Weberei Pfersee Maschinen im Batteursaal, um 1900 Los 1341 Schätzwert 175-300 Spinnerei und Weberei Pfersee Augsburg, Aktie 1.000 Mark 28.3.1923 (Auflage 9000, R 7) VF Sehr dekorativ gestaltet. Gründung 1881 als Spinnerei und Buntweberei Pfersee, ab 1922 Spinnerei und Weberei Pfersee. Werke in Pfersee (Spinnerei und Weberei), Ay (2 Spinnereien, 1 Weberei), Gerlenhofen (Spinnerei), Zöschlingsweiler (Weberei) und Echenbrunn (Weberei). Gehörte zu den bedeutendsten Augsburger Textilbetrieben. 1987 fusionierte die Großaktionärin (Bayerische Vereinsbank) die Ertragsperle Pfersee mit der todkranken Muttergesellschaft Spinnerei Kolbermoor AG zur Pfersee-Kolbermoor AG (Zitat des damaligen Vorstands: Wenn man einen Kranken und einen Gesunden in ein Bett legt, gibt das nicht automatisch einen Gesunden). Nach Verkauf der Aktienmehrheit an den Frankfurter Wisser-Dienstleistungskonzern wurde 1993 die eigene Textilproduktion ganz eingestellt und die Pfersee-Kolbermoor AG zu einer Holding für Textil-, Dienstleistungs- und Immobilien-Aktivitäten. Los 1342 Schätzwert 75-150 Spinnerei und Weberei Pfersee Augsburg, Aktie 100 RM 28.10.1941 (Auflage 3000, R 6) EF Los 1343 Schätzwert 300-400 Spinnerei-AG vorm. Joh. Friedr. Klauser M. Gladbach, Aktie 1.000 RM 28.4.1928 (Auflage 1440, R 12) VF Gründung 1896 unter Übernahme der 1871 gegründeten Firma Joh. Friedr. Klauser. Haupterzeugnisse: Droussierte Kunstseiden- und Bastfaser-Abfälle. Infolge der Weltwirtschaftskrise 1929 Produktionseinstellung, 1932 Betriebsstilllegung und Veräußerung des Maschinenparks. 1935 Gründung der Tochtergesellschaft Spinnereitechnische GmbH und Wiederaufnahme des Betriebes, 1938 Rückholung des operativen Geschäfts durch die Muttergesellschaft. Kursnotiz: Freiverkehr Düsseldorf. Die 1941 nach 15jähriger Pause wieder aufgenommene Dividendenzahlung blieb eine Eintagsfliege: 1943 wurde die Spinnerei bei Luftangriffen zerstört, 1944 Liquidationsbeschluß, 1958 erloschen. Ein UNIKAT aus dem Reichsbankschatz, bislang war von dieser Ausgabe nur eine einzige Blankette aus der legendären Textilsammlung Greissinger bekannt. Nr. 1341 Nr. 1344 Los 1344 Schätzwert 600-800 Spitzen-Appretur Plauen AG Plauen, Aktie 1.000 Mark 17.6.1909. Gründeraktie (Auflage 650, R 11) VF Gründung 1909 zwecks Betrieb einer Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt speziell von Spitzen, Stickereien, Tüllen etc. Die Fabrik wurde auf einem vorher städtischen Grundstück an der Holbeinstrasse errichtet. Wenige Monate nach der Gründung, finanziert durch eine Kapitalerhöhung, außerdem Ankauf der Langwaren-Appretur Friedr. Aug. Pressler. 1916 Beteiligung an der Bleiche Rodewisch GmbH. 1920 Fusion mit der Industriewerke AG in Plauen (bis 1918: Deutsche Gardinenfabrik AG), aus diesem Anlaß Umfirmierung in Ausrüstung AG. Gleich anschließend wurde die Ausrüstung AG dann wieder von der bei der Fusion nicht untergegangenen Industriewerke AG Plauen übernommen. Beide Ausgaben (die ja bereits 1920 beim Verkauf an die Industriewerke Plauen außer Verkehr kamen) waren bislang völlig unbekannt. Nur jeweils 2 Stücke wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Los 1345 Schätzwert 600-800 Spitzen-Appretur Plauen AG (überstempelt: Ausrüstung AG) Plauen, Aktie 1.000 Mark 20.10.1909 (Auflage 600, R 11) VF Los 1346 Schätzwert 100-150 Sport-Club 04 Freital e.v. Freital, Na.-Anteilschein Ser. III 20 RM 4.7.1928 (R 9) VF+ Ausgegeben zur Errichtung einer Sportplatz- Anlage in Freital. Datum handschriftlich, vier Originalunterschriften. Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz. Nr. 1347 Los 1347 Schätzwert 30-75 Springer & Möller AG Leipzig, Aktie 1.000 RM 19.12.1941 (Auflage 3000, R 3) EF Gründung 1895 nach Übernahme der Firma Springer & Möller Lack- und Farbenwerke. Herstellung von chemischen Buntfarben, Öl-Lakken, Lackfarben, Druckfarben, Kunstharzlacken. Los 1348 Schätzwert 50-100 Stadlauer Malzfabrik AG Wien, Aktie 100 RM Aug. 1939 (Auflage 5000, R 4) UNC Gründung 1919 als Hauser & Sobotka AG nach Übernahme der seit 1884 bestehenden Ersten Wiener Export-Malzfabrik Hauser & Sobotka. Über 120.000 qm großes Fabrikareal in Wien- Stadlau, um 1900 die größte Malzfabrik in Europa. 1938 umfirmiert wie oben. Die Aktienmehrheit befand sich je zur Hälfte im Besitz der Brauerei Schwechat AG und der Vereinigten Mautner Markhof schen Preßhefe-Fabriken. In Wien börsennotiert. 1973 Erwerb der Aktienmehrheit durch den Konkurrenten IREKS aus Kulmbach. Los 1349 Schätzwert 400-500 Stadlauer Malzfabrik AG Wien, Sammelaktie 10 x 100 RM Aug. 1939 (Auflage 1500, R 12) EF-VF Bislang vollkommen unbekannt gewesen, EIN Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 1350 Schätzwert 75-100 Stadt Augsburg Augsburg, 7 % Teilschuldv. 1.000 Mark 14.12.1922 EF Bereits 15. v. Chr. bestand links der Wertach ein römisches Legionslager. Dort wurde unter Kaiser Claudius um 45 die Siedlung Augusta Vindelicum als Hauptstadt der römischen Provinz Rätien gegründet. Seit Kaiser Hadrian Nr. 1342 Nr. 1345 Nr. 1349 108

Wie auch das folgende Los bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Inwendig mit extrem seltener Urkunden-Steuermarke. Los 1367 Schätzwert 80-100 Stadt Frankfurt a.m. Frankfurt a.m., Ablösungsanleihe 500 RM 1.4.1928 (R 8) EF- (117-138) war sie Municipium. Seit 739 sind die Bischöfe von Augsburg mit Sicherheit nachgewiesen. Bischof Ulrich umgab die Siedlung um den Dom, der 807 geweiht wurde, mit einer Mauer und verteidigte sie 955 gegen Ungarn. Nun erhielt der Bischof die hohe Gerichtsbarkeit, das Markt- und Münzrecht. In der 1. Hälfte des 11. Jh. entwickelte sich eine Bürgersiedlung um den Stadtturm Perlach. Um 1200 wurden Domstadt, Bürgerstadt und die Klosterbezirke St. Moritz und St. Ulrich mit einer gemeinsamen Mauer umgeben. Die Stadtrechtsurkunde von 1156 schränkte erstmals die Rechte des Bischofs ein. Im Stadtrechtsbuch von 1276 schuf sich Augsburg ein eigenes Stadtrecht, das Rudolf von Habsburg bestätigte. 1316 sicherte Ludwig der Bayer die Reichsfreiheit in vollem Umfang zu. Los 1351 Schätzwert 100-125 Stadt Augsburg Augsburg, 7 % Teilschuldv. 2.000 Mark 14.12.1922 EF Los 1352 Schätzwert 50-80 Stadt Augsburg Augsburg, 7 % Teilschuldv. 500 RM 3.9.1926 (Auflage 1200, R 7) UNC Teil eines Goldanlehens von 5 Mio. RM. Los 1353 Schätzwert 30-60 Stadt Augsburg Augsburg, 7 % Teilschuldv. 1.000 RM 3.9.1926 (Auflage 2000, R 6) UNC-EF Dieser und der nachfolgende Nennwert waren bislang vollkommen unbekannt! Nr. 1355 Los 1356 Schätzwert 400-500 Stadt Bielefeld Bielefeld, Ablösungsanleihe 100 RM 17.9.1928 (R 12) VF Maschinenschriftliche Ausfertigung, mit Siegel der Stadt Bielefeld und Originalunterschriften des Magistrats. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz! Minimale Sengspuren. Los 1357 Schätzwert 400-500 Stadt Bielefeld Bielefeld, Ablösungsanleihe 500 RM 17.9.1928 (R 12) VF Maschinenschriftliche Ausfertigung, mit Siegel der Stadt Bielefeld und Originalunterschriften des Magistrats. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Minimale Sengspuren. Los 1359 Schätzwert 200-250 Stadt Bielefeld Bielefeld, 4 % Namens-Schuldschein 100.000 RM 26.2.1941 (Auflage nur 22 Stück, R 9), ausgestellt auf die Wiesbadener Bank egmbh, inwendig übertragen auf die Genossenschaftliche Zentralbank egmbh, Koblenz VF Ebenfalls Originalunterschrift von Bürgermeister Graeven und eines Stadtrates. Inwendig mehrere extrem seltene Urkunden- Steuermarken. Stadt Frankfurt, Blick auf den Dom Los 1360 Schätzwert 100-125 Stadt Frankfurt a.m. Frankfurt a.m., 8 % Schuldv. 10.000 Mark 15.3.1923 (R 10) VF Schöne Umrahmung, Putten halten einen Wappenschild mit Stadtwappen. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 1361 Schätzwert 300-400 Stadt Frankfurt a.m. Frankfurt a.m., 8-20 % Schuldv. 5 Milliarden Mark 1.11.1923 (R 12) VF Teil einer Anleihe von 200 Billionen (!) Mark. Frankfurter Stadtwappen in allen vier Ecken. Bislang vollkommen unbekannte Emission, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 1362 Schätzwert 100-125 Stadt Frankfurt a.m. Frankfurt a.m., Ablösungsanleihe 12,50 RM 1.4.1928 (R 10) VF Sämtliche Stücke der Ablösungsanleihe der Stadt Frankfurt am Main waren bislang vollkommen unbekannt! Aus den Kleinstmengen im Reichsbankschatz können wir Ihnen jetzt die Komplette Serie aller Nennwerte anbieten. Die Auflagen konnten wir nicht exakt ermitteln, aber insgesamt waren von allen 7 Nennwerten nur ca. 800 Stück ausgegeben, von den hohen Nennwerten ab 100 RM nur je ca. 50 Stück, von den kleineren Nennwerten je ca. 100-200 Stück. Los 1368 Schätzwert 200-250 Stadt Frankfurt a.m. Frankfurt a.m., Ablösungsanleihe 1.000 RM 1.4.1928 (R 11) VF Nur 2 Stück dieses höchsten Nennwertes lagen im Reichsbankschatz. Los 1369 Schätzwert 20-60 Stadt Gelsenkirchen-Buer Gelsenkirchen-Buer, 8 % Schuldv. 1.000 RM 1.11.1928 (R 5) EF Los 1354 Schätzwert 125-175 Stadt Augsburg Augsburg, 7 % Teilschuldv. 5.000 RM 3.9.1926 (Auflage 400, R 10) EF-VF Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1355 Schätzwert 150-200 Stadt Bielefeld Bielefeld, 10 % Schuldv. 20.000 Mark 1.4.1923 (R 10) VF-F Teil einer Anleihe von 500 Mio. M für Wohnungsbauten. Kleine Wappenvignette. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Leicht angeschmutzt, Randschäden. Los 1358 Schätzwert 400-500 Stadt Bielefeld Bielefeld, 4 % Namens-Schuldschein 50.000 RM 26.2.1941 (Auflage nur 6 Stück, R 11), ausgestellt auf die Thuringia Versicherungs AG, Erfurt EF- Teil einer Anleihe von 2,5 Mio. RM, davon 1 Mio. RM zur Erweiterung des Elektrizitätswerkes der Stadt Bielefeld und 1,5 Mio. RM zur Ablösung älterer Anleihen. Ausgegeben ausschließlich in Jumbo-Stücken (6 x 50.000 und 22 x 100.000 RM), die bei Kapitalsammelstellen wie Versicherungen, Banken und Pensionsvereinen platziert wurden. Originalunterschrift von Bürgermeister Graeven und eines Stadtrates. Los 1363 Schätzwert 100-150 Stadt Frankfurt a.m. Frankfurt a.m., Ablösungsanleihe 25 RM 1.4.1928 (R 11) EF-VF Nur 2 Stück dieses Nennwertes lagen im Reichsbankschatz. Los 1364 Schätzwert 100-150 Stadt Frankfurt a.m. Frankfurt a.m., Ablösungsanleihe 50 RM 1.4.1928 (R 10) UNC-EF Los 1365 Schätzwert 100-150 Stadt Frankfurt a.m. Frankfurt a.m., Ablösungsanleihe 100 RM 1.4.1928 (R 10) EF+ Los 1366 Schätzwert 100-125 Stadt Frankfurt a.m. Frankfurt a.m., Ablösungsanleihe 200 RM 1.4.1928 (R 9) VF Los 1370 Schätzwert 40-75 Stadt Görlitz Görlitz, 8 % Schuldv. 2.000 RM 10.5.1928 (R 6) EF Los 1371 Schätzwert 40-75 Stadt Grimma Grimma, Ablösungs-Schuldv. 12,50 RM 17.12.1931 (R 7) EF+ Auslosungsschein anhängend. Kreisstadt des Muldentalkreises in Sachsen. Bis auf die 50-RM-Stückelung waren die Grimmaischen Ablösungsschuldv. bislang vollkommen unbekannt. Los 1372 Schätzwert 40-75 Stadt Grimma Grimma, Ablösungs-Schuldv. 25 RM 17.12.1931 (R 7) UNC- Auslosungsschein anhängend. 109

Los 1378 Schätzwert 150-200 Stadt Hagen (Westf.) Hagen i.w., 6 % Schuldv. 5.000.000 Mark 1.5.1924 (R 10) VF Teil einer Anleihe von 238 Milliarden Mark. Zweisprachig deutsch/englisch. Kpl. Kuponbogen anhängend. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 1382 Schätzwert 120-150 Stadt Helmstedt Helmstedt, 14 % Schuldv. 20.000 Mark 21.6.1923 (R 10) VF Teil einer Anleihe von 200 Mio. M für den Bau von Wohnungen und 100 Mio. M für Kanalisationsanlagen. Die Genehmigung erteilte laut rückseitigem Text der damalige Braunschweigische Minister des Innern Otto Grotewohl (später Staatspräsident der DDR). Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Ein paar Randschäden. Sensationell: Lauter Nr.-1-Stücke! Los 1373 Schätzwert 75-125 Stadt Grimma Grimma, Ablösungs-Schuldv. 50 RM 17.12.1931 EF+ Auslosungsschein anhängend. Los 1374 Schätzwert 75-125 Stadt Grimma Grimma, Ablösungs-Schuldv. 100 RM 17.12.1931 (R 8) EF-VF Auslosungsschein anhängend. Los 1379 Schätzwert 20-50 Stadt Hagen (Westf.) Hagen i.w., 8 % Schuldv. 500 RM 25.8.1928 (Auflage 1000, R 4) UNC-EF Der Ursprung der Stadt Hagen liegt in einem alten kölnischen Oberhof, der 1392 an die Grafen von der Mark ging. Hagen erhielt 1746 Stadtrecht. Die 1929er Ablösungsanleihe der Stadt Kassel war bislang vollkommen unbekannt. Nur ganz wenige Stücke (von zwei Nennwerten sogar nur je ein einziges) wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden, und zwar fünf der ursprünglich sechs ausgegebenen Nennwerte. Die Sensation: Bei allen fünf Nennwerten war das Nr.-1-Stück dabei. Diese Serie kommt heute exclusiv wie folgt zur Versteigerung mit der Maßgabe, daß für den kompletten Satz aller fünf Nr.-1-Stücke ein Gesamtgebot von mindestens 800 abgegeben werden kann, das dann gegenüber Einzelgeboten Vorrang genießt. Los 1388 Schätzwert 75-150 Stadt Marburg (Lahn) Marburg (Lahn), Schuldv. 12,50 RM 1.3.1927 (R 7) EF-VF Mit anh. Auslosungsschein. Los 1389 Schätzwert 40-75 Stadt Nürnberg Nürnberg, 5 % Teilschuldv. 1.000 sfr 30.9.1926 (Auflage 1200, R 5) EF Nürnberger Burg und Wappen in den Ecken. Los 1380 Schätzwert 20-50 Stadt Hagen (Westf.) Hagen i.w., 8 % Schuldv. 2.000 RM 25.8.1928 (Auflage 800, R 4) UNC Fragen dazu? Rufen Sie uns gern an unter 05331-9755-11. Los 1375 Schätzwert 150-200 Stadt Hagen (Westf.) Hagen i.w., 4,5 % Schuldv. 500 Mark 25.7.1919 (Auflage 1000, R 11) VF+ Teil einer Anleihe von 25 Mio. M. Jugendstil- Umrahmung, Stadtwappen im Unterdruck. Der Ursprung der Stadt Hagen liegt in einem alten kölnischen Oberhof, der 1392 an die Grafen von der Mark ging. Hagen erhielt 1746 Stadtrecht. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1376 Schätzwert 150-200 Stadt Hagen (Westf.) Hagen i.w., 4,5 % Schuldv. 1.000 Mark 25.7.1919 (Auflage 5400, R 10) VF+ Teil einer Anleihe von 25 Mio. M. Jugendstil- Umrahmung, Stadtwappen im Unterdruck. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 1377 Schätzwert 150-200 Stadt Hagen (Westf.) Hagen i.w., 6 % Schuldv. 1.000.000 Mark 1.5.1924 (R 11) VF Teil einer Anleihe von 238 Milliarden Mark. Zweisprachig deutsch/englisch. Kpl. Kuponbogen anhängend. Sonst noch nie angeboten gewesen, nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1381 Schätzwert 75-250 Stadt Heidelberg (City of Heidelberg) Heidelberg, 7,5 % Gold Bond 1.000 $ 1.7.1925 (R 7) Anh. Kupons EF-VF Heidelberg wurde 1196 erstmals genannt und geht auf eine planmäßige Gründung des Pfalzgrafen Konrad, der mit der Stadt die Grundlage der pfälzischen Territorialmacht schuf, zurück. 1386 gründete Ruprecht I die Universität, nach Prag und Wien die Älteste in Mitteleuropa. Mit dem Dreißigjährigen Krieg endete die Blütezeit. 1622 eroberte Tilly die Stadt, 1633 nahmen die Schweden sie ein. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1689) wurde Heidelberg von den Franzosen gebrandschatzt und 1693 zerstört. Dadurch, dass Kurfürst Karl Philipp 1720 die Residenz mit der Verwaltung nach Mannheim verlegte, verlor sie ihre bisherige wirtschaftliche Grundlage. Erst der Übergang an Baden 1803 brachte Heidelberg neuen Auftrieb. Nr. 1382 Los 1383 Schätzwert 225-300 Stadt Kassel Kassel, Ablösunganleihe 12,50 RM 18.11.1929 (R 12) VF Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 1384 Schätzwert 150-200 Stadt Kassel Kassel, Ablösunganleihe 25 RM 18.11.1929 (R 10) VF Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1385 Schätzwert 225-300 Stadt Kassel Kassel, Ablösunganleihe 50 RM 18.11.1929 (R 12) VF Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Los 1386 Schätzwert 200-250 Stadt Kassel Kassel, Ablösunganleihe 100 RM 18.11.1929 (R 11) VF Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1387 Schätzwert 200-250 Stadt Kassel Kassel, Ablösunganleihe 500 RM 18.11.1929 (R 11) VF Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1390 Schätzwert 75-125 Stadt Nürnberg Nürnberg, 5 % Teilschuldv. 5.000 sfr 30.9.1926 (Auflage 1550, R 6) EF Mit Abb. Burgturm und Wappen in den Eckvignetten. Los 1391 Schätzwert 40-50 Stadt Plauen i.v. Plauen i.v., 14 % Schuldschein 10.000 Mark 27.4.1923 (Auflage 10000, R 7) EF-VF Hübsche Umrahmung mit Stadtwappen. Los 1392 Schätzwert 75-100 Stadt Plauen i.v. Plauen i.v., 14 % Schuldschein 20.000 Mark 27.4.1923 (Auflage 4000, R 9) VF+ Hübsche Umrahmung mit Stadtwappen. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1393 Schätzwert 100-125 Stadt Plauen i.v. Plauen i.v., 14 % Schuldschein 50.000 Mark 27.4.1923 (Auflage 3000, R 10) VF Hübsche Umrahmung mit Stadtwappen. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. 110

Los 1394 Schätzwert 100-125 Stadt Plauen i.v. Plauen i.v., 14 % Schuldschein 100.000 Mark 27.4.1923 (Auflage 1700, R 9) EF Hübsche Umrahmung mit Stadtwappen. Bislang unbekannt gewesener höchster Nennwert dieser Anleihe. selbst Unternehmer sein: 1908 gründete er mit zwei Brüdern die Stahlwerk Becker AG. Während des 1. Weltkrieges erlebte das Unternehmen eine Scheinblüte, das Becker-Imperium umfaßte eigene Erzgruben im Siegerland und in Jugoslawien, Steinkohlenzechen bei Bochum, eine Braunkohlegrube in der Kölner Bucht sowie im Erzgebirge eine Grube zur Gewinnung von überaus seltenem Wolfram-Erz. Später zum Michel- Konzern gehörend, Börsennotiz im Freiverkehr Berlin und Frankfurt. Das rapide Wachstum schuf ständige Liquiditätsprobleme: 1938 Auflösung der Gesellschaft und Verkauf der Betriebe an die Deutsche Edelstahlwerke AG, Krefeld (zuletzt Thyssen Edelstahlwerke). Los 1399 Schätzwert 30-60 Stadt Worms Worms, Ablösungsanleihe 100 RM 21.9.1929 (R 5) EF Mit anh. Auslosungsschein. sen.1929 Betriebsstilllegung, nach 1930 Liquidation. Los 1405 Schätzwert 400-500 Stahlwerk Becker AG Willich (Rhld.), Sammelaktie 5 x 20 RM 24.11.1924 (R 12) EF- Bislang vollkommen unbekannt gewesene Emission, auch im Reichsbankschatz ein Unikat. Los 1395 Schätzwert 200-250 Stadt Seesen Seesen, 15 % Teilschuldv. 50.000 Mark 11.7.1923 (Auflage 400, R 11) VF Bislang vollkomen unbekannt gewesen. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies ist das letzte verfügbare. Linker Rand etwas schadhaft. Los 1400 Schätzwert 50-80 Stadt Worms Worms, Schuldv. 200 RM 21.9.1929 (R 6) UNC-EF Im Unterdruck und als Eckvignetten Wormser Wappen mit Drachen und dem Schlüssel des Heiligen Petrus, dem Patron des Wormser Domes. Mit anh. Auslosungsschein. Los 1403 Schätzwert 75-150 Stadtbrauerei Wurzen AG Wurzen, Aktie 1.000 RM 2.9.1937 (Auflage 120, R 5) EF Gründung 1887. Die Firma lautete zunächst Stadtbrauerei Wurzeb vorm. F.A. Richter. Kleine Brauerei mit einem jährlichen Bierabsatz von kaum mehr als 10.000 hl. Zum Verlustausgleich beschloß die Generalversammlung 1894 die Umwandlung von 200 Aktien in 5 %ige Vorzugsaktien gegen eine Zuzahlung von 40 % des Nennwertes. Die Börsennotiz in Leipzig wurde 1922 eingestellt, nachdem die Riebeck- Brauerei als Großaktionär Ende 1921 einen Umtausch der Wurzen-Aktien in Riebeck-Aktien durchgebracht hatte. 1946 in Volkseigentum überführt, 1965 wurde der VEB Brauerei Wurzen geschlossen. Los 1406 Schätzwert 200-250 Stahlwerk Becker AG Willich, Kreis Krefeld, Aktie 20 RM 23.8.1927 (Auflage 18750, R 9) VF Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 1407 Schätzwert 50-125 Stahlwerke Röchling-Buderus AG Wetzlar, Aktie Lit. A 1.000 RM 25.11.1926 (Auflage 1000, R 4) EF Gründung 1920 als Stahlwerke Buderus-Röchling AG, 1924 umbenannt in Stahlwerke Röch- Los 1396 Schätzwert 50-80 Stadt Ulm an der Donau Ulm a.d., 8 % Schuldv. 1.000 RM 1.8.1928 (R 7) EF Wappen-Vignetten in der Umrandung, im Unterdruck abgebildet: Ulmer Münz und das Schiefe Haus. Los 1397 Schätzwert 60-100 Stadt Ulm an der Donau Ulm a.d., 8 % Schuldv. 2.000 RM 1.8.1928 (R 7) EF+ Im Unterdruck: Ulmer Münz und das Schiefe Haus. Los 1401 Schätzwert 150-200 Stadtbank Elze AG Elze (Hannover), Aktie 1.000 Mark 1.4.1923. Gründeraktie (Auflage 2000, R 10) EF Gründung 1923 durch 23 Bürger aus Elze, darunter Bürgermeister Dr. Hermann Lisch, die Senatoren Fritz Haasemann und Karl Ludewig, Stadtverordnetenvorsteher Albert Fredershausen und weitere Stadtverordnete, Handwerker etc. Bereits 1925 wieder in Liquidation gegangen. Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1402 Schätzwert 100-300 Stadtberger Hütte AG Marsberg/Westf., Aktie 200 Thaler 1.11.1872. Gründeraktie (Auflage 5000, R 4) VF Gründung 1838, AG seit 1872. Kupferbergbau. Seit 1838 wurden die Kupfergruben Friederike, Oskar und Mina ausgebeutet. 1920 langjähriger Lieferungsvertrag mit Fried. Krupp AG, Es- Los 1404 Schätzwert 100-150 Stahlwerk Becker AG Willich (Rhld.), Aktie 20 RM 24.11.1924 (Auflage 22500, R 9) EF- Den jungen Reinhold Becker lernte August Thyssen kennen und machte ihn zum Direktor seines Krefelder Stahlwerkes. Doch Becker wollte Stahlwerk Becker, Kesselhaus ling-buderus AG. Die Röchling sche Eisen- und Stahlwerke GmbH in Völklingen/Saar und die Buderus sche Eisenwerke AG in Wetzlar hielten je 50 % der Anteile dieser Firma, in die Röchling sein Stahlwerk in Dorsten und Buderus seine seit 1914 betriebene Stahlproduktion einbrachten. Dem heutigen Elektro-Stahlwerk sind ein Walzwerk, ein Hammer- und Preßwerk Los 1398 Schätzwert 10-40 Stadt Wiesbaden Wiesbaden, 8 % Schuldv. 1.000 RM 1.10.1928 (Auflage 2989, R 2) EF Teil der 8 % Goldanleihe von 1928 über 6 Mio. RM. Nr. 1405 Nr. 1427 111

Los 1410 Schätzwert 20-60 Steatit-Magnesia AG Berlin, Aktie 100 RM 5.8.1932 (Auflage 3250, R 3) UNC-EF Seinen Ursprung hat das Unternehmen im Jahr 1854, in dem die weltbekannten Specksteingruben in Göpfesgrün im Fichtelgebirge erworben wurden. In den Werken Berlin-Pankow, Lauf bei Nürnberg und Holenbrunn (Oberfranken) wurden zuletzt hergestellt: Preßartikel aus Steatit und Porzellan, Isolatoren, hochfeuerfeste Körper, elektrotechnische Bedarfsartikel, Erzeugnisse für die Hochfrequenz- und Radiotechnik, Schmalfilmprojektoren. Börsennotiz Berlin und Dresden/Leipzig. Los 1414 Schätzwert 150-250 Steingutfabrik Grünstadt AG Grünstadt (Pfalz), Aktie 1.000 Mark Dez. 1921 (Auflage 150, R 6) EF Ausstoß von ca. 60.000 hl Bier. 1930 wurde hinter der Oder in Mecklenburg die Friedländer Brauhaus- und Malzfabrik GmbH erworben (die Brauerei dort wurde stillgelegt, die Mälzerei aber weiterbetrieben). Börsennotiz Stettin/Berlin, Mehrheitsaktionär war die Ferd. Rückforth Nachflg. AG. Los 1419 Schätzwert 30-80 Stettiner Brauerei-AG Elysium Stettin, Aktie 1.000 RM 22.4.1942 (Auflage 974, R 4) UNC-EF sowie ein Kaltwalzwerk mit Zieherei angeschlossen. 1966 Umfirmierung in Edelstahlwerke Buderus AG, nachdem die damals zur Friedrich Flick KG gehörende Buderus sche Eisenwerke in Wetzlar alle 20 Aktien im Nennwert von je 1 Mio. DM besaß. 1978 übernahm die Feldmühle Nobel AG (die ihrerseits 97,9 % an Buderus besaß) via Kapitalerhöhung 38,5 % des nun in 65 Stücke zu 500.000 DM eingeteilten Kapitals, seit 1992 ist die Buderus AG wieder Alleinaktionär. Los 1415 Schätzwert 50-100 Stephan & Werner AG Litzmannstadt, Namensaktie 1.000 RM Mai 1942 (Auflage 1000, R 6) EF Gründung 1903, AG ab 1939. Haupterzeugnisse: Kammgarne und Trikotwäsche. 1941 wurde die Satzung dem deutschen Aktiengesetz angepaßt. Los 1408 Schätzwert 50-125 Stanz- und Emaillirwerke vormals Carl Thiel & Söhne AG Lübeck, Aktie 1.000 RM 20.12.1929 (R 6) UNC-EF Gründung 1887 als Carl Thiel & Söhne, seit 1899 AG. Erzeugnisse: Milchtransportkannen, Geräte für Milchwirtschaft, Schlachterei und Bäckereigewerbe, Haus- und Küchengeräte, Heizgeräte. 1959 in Carl Thiel & Söhne GmbH umgewandelt. Los 1409 Schätzwert 75-125 STANZE AG für Metallbearbeitung und Werkzeugbau Berlin, Aktie 1.000 Mark 9.4.1923 (Auflage 1000, R 7) VF Gründung im April 1923. Metallbearbeitung in jeder Art und Form, hauptsächlich Herstellung von Werkzeugen für die Stanz- und Prägeindustrie, Fabrikation von Stanz- und Prägestücken. Nr. 1410 Los 1411 Schätzwert 50-150 Steffens & Nölle AG Berlin, Aktie 1.000 Mark April 1907. Gründeraktie (Auflage 6000, R 3) EF Großformatig. Dekorativer G&D-Druck im Historismusstil. Produktion, Erwerb und Verwertung von technischen Erzeugnissen, vornehmlich von Eisen- u. Stahlkonstruktionen. Heutzutage Firmierung unter Turmbau Steffens & Nölle. Los 1412 Schätzwert 30-75 Steingutfabrik AG Sörnewitz-Meißen, Aktie 100 RM Juli 1940 (Auflage 1100, R 3, kpl. Aktienneudruck) EF Gründung 1897. Übernommen wurden ferner 1906 die Porzellanfabrik Sörnewitz und die Sörnewitzer Glashütten. Erzeugnisse: Steingutgebrauchsgeschirr, Keramik, technische Artikel. Börsennotiz Dresden, später Leipzig. Nach der Enteignung zunächst wieder Produktion von Gebrauchsgeschirr, dann umgestellt auf Gipsdekorplatten als VEB Baustoffwerke Sörnewitz. Später auch Fertigung von Raumzellen aus Stahl. 1991 durch die Firma Albert Holschbach (ALHO) übernommen, heute werden Container für Baustelleneinrichtungen hergestellt. Los 1413 Schätzwert 175-300 Steingutfabrik Grünstadt AG Grünstadt (Pfalz), VZ-Aktie 1.000 Mark 1.1.1907 (Auflage 100, R 8) EF Gründung 1801 als Steingutfabrik von Kuno Faist, AG seit 1900. Fabrikation von Steingut-, Majolika- und Tonwaren. Vor 1943 umgewandelt in eine GmbH. 1973/75 Schließung. Los 1416 Schätzwert 25-100 Stettiner Bergschloss-Brauerei AG Stettin, Aktie 100 RM 19.3.1925 (Auflage 3250, R 4) EF Kleine Vignette eines geflügelten Löwen mit Bierfass. Gründung 1871 als Kommanditgesellschaft auf Aktien von Rudolph Rückforth, seit 1920 eine normale AG. Die Brauerei in Stettin (Pommerensdorfer Str. 23/24) stieß jährlich etwa 75.000 hl Bier aus, außerdem eigene Mälzerei und Mineralwasserfabrik. Die Bergschloß- Brauerei hatte 23 eigene Niederlagen und Wirtschaften in Stettin und weiteren Orten Pommerns. Börsennotiz Dresden/Leipzig, zuletzt Hamburg. Mehrheitsaktionär war die Ferd. Rückforth Nachflg. AG in Stettin. Los 1417 Schätzwert 30-80 Stettiner Bergschloss-Brauerei AG Stettin, Aktie 1.000 RM Mai 1942 (Auflage 830, R 3) UNC-EF Kleine Vignette eines geflügelten Löwen mit Bierfass. Los 1418 Schätzwert 30-80 Stettiner Brauerei-AG Elysium Stettin, Aktie 100 RM 22.4.1942 (Auflage 1140, R 3) UNC-EF Gründung 1871. Die Brauerei in Stettin (Elysiumstr. 14) mit eigener Mälzerei und Trinkbranntweinfabrikation hatte einen jährlichen Los 1420 Schätzwert 30-75 Stettiner Oderwerke AG für Schiff- und Maschinenbau Stettin, Aktie 1.000 RM 5.12.1932 (R 3) UNC-EF Gründung 1903 unter Übernahme der Oderwerke Maschinenfabrik und Schiffsbauwerft AG, i. L.. Erzeugnisse: See-, Fluß-, Frachtschiffe, Eisbrecher, Schlepper, Bagger, Kessel, Tanks uvm. 1949 verlagert nach Lübeck, 1950 nach Köln. 1963 Vergleichsverfahren, ab 1961 GmbH und daraufhin verlagert nach Kiel. Los 1421 Schätzwert 30-80 Stettiner Papier- und Pappenfabrik vorm. Schrödter & Rabbow AG Stettin, Aktie 1.000 RM 1.9.1929 (Auflage 906, R 4) UNC-EF Gründung 1916 zur Weiterführung der 1898 gegründeten Stettiner Rohpappenfabrik Schrödter & Rabbow. Ursprünglich Produktion von Roh- und Wollfilzpappe, ab 1922 Packpapier aller Art, ab 1936 Isolierfaserstoffplatten. Hauptaktionärin Rütgerswerke AG. Los 1422 Schätzwert 20-60 Stettiner Portland-Cement-Fabrik Stettin, Aktie 1.000 RM 5.5.1927 (Auflage 1600, R 3) EF Gründung 1853. Zementwerk, Kalkwerk und Leichtbauplattenfabrik in Züllchow bei Stettin, eigene große Kreidebrüche auf Rügen. Börsennotiz Stettin/Berlin. 1965 Verlagerung nach Hamburg und 1968 Auflösung. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert 112

Los 1423 Schätzwert 150-200 Stettiner Speicher-Verein Stettin, Aktie 300 RM 15.7.1930 (Auflage 300, R 8) EF Gründung 1872. Betrieb der Lagerhäuser An den Speichern, Am Wall und Innerer Hof sowie Gewährung von Lombard- und Zollkredit. Übernommen wurden 1900 die Stettiner Speicher-Actien-Gesellschaft und 1930 die Neue Stettiner Zucker-Siederei. Los 1424 Schätzwert 50-150 Stickereiwerke Plauen AG Plauen i.v., Aktie 1.000 Mark Dez. 1910. Gründeraktie (Auflage 1250, R 4) EF- Gründung am 5.3.1910. Herstellung von Stikkereien, Spitzen und Kunstseidentrikot-Wäsche. 1933 Aufnahme der Fabrikation von Charmeuse- und Interlock-Wäsche mit modernen Wirk- und Wäsche-Spezialmaschinen. Die Firma wurde nach dem Krieg nicht verlagert. Los 1425 Schätzwert 30-75 Stock-Motorpflug AG Berlin, Aktie 20 RM Juli 1929 (Auflage 4500, R 3) UNC-EF Gründung 1916. Herstellung und Vertrieb von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten. Nach 1925 mehrfach in Zahlungsschwierigkeiten; 1929 Verlust von mehr als 50% des Aktienkapitals. Los 1426 Schätzwert 100-200 Stolberger Wasserwerks-Gesellschaft Stolberg (Rheinland), Actie 1.000 Mark 1.7.1890. Gründeraktie (Auflage 400, R 5) EF Mit Originalunterschriften. Gründung 1890. Lieferung von Trink- und Brauchwasser zunächst an die Stadt Stolberg, ab 1926 auch an die Stadt Eschweiler und ab 1929 an die Stadt Aachen. Großaktionäre: Stadt Stolberg und Wasserwerk des Kreises Aachen. Ende 2000 von der Wasserwerk des Kreises Aachen GmbH übernommen worden. Los 1427 Schätzwert 175-300 Stolberger Zink AG für Bergbau und Hüttenbetrieb Aachen, Sammelaktie 100 x 1.000 RM Nov. 1942 (R 7) EF+ Gründung 1835 durch Errichtung einer Zinkhütte von der Metallurgischen Gesellschaft in Aachen. Die Zinkhütte ging 1845 auf die KG Sassenay & Co. über, welche im selben Jahr in die AG für Bergbau und Zinkfabrikation zu Stolberg umgewandelt wurde. Mit betrügerischen Machenschaften hinterging der Generaldirektor de Sasseney die Aktionäre, 1855 tauchte er nach Zahlungsunfähigkeit der Stolberger Zink unter. Der Elberfelder Bankier von der Heydt führte das Unternehmen aus der schweren Krise wieder heraus. 1938 Umbenennung in Stolberger Zink AG für Bergbau- und Hüttenbetrieb in Aachen, 1971 in Stolberger Zink AG und Sitzverlegung nach Stolberg. 1974 Stilllegungen von Gruben, Verkauf von Beteiligungen und Grundstücken, die Liegenschaften der Metallverarbeitung Stolberg wurden verpachtet. Danach erwarb die aus dem Immobiliengeschäft kommende Minninger-Gruppe den Aktienmantel, 1998 wurden vier Telefongesellschaften gekauft (die Telefonverträge wollte man über die besten Innenstadtlagen der ebenfalls Minninger gehörenden Süßwarenkette Most vertreiben), 1999 Umfirmierung in Stolberger Telecom AG. Los 1428 Schätzwert 50-200 Strassenbahn Hannover Hannover, Aktie 1.000 Mark 1.3.1895 (Auflage 1500, R 9) EF Sehr schöner hochformatiger G&D-Druck mit Ornament-Umrahmung, Originalunterschriften. Umgeschrieben als Überlandwerke und Straßenbahnen Hannover AG. Die Straßenbahn in Hannover wurde 1872 als Pferdebahn eröffnet. Elektrischer Betrieb ab 1893. Träger war zunächst die 1871 gegründete Continental-Pferde-Eisenbahn-AG, die auch die Straßenbahn in Dresden betrieb. 1879 übernahm die in London gegründete The Tramways Company of Germany, Ltd. pachtweise den Betrieb. 1892 wurde die Straßenbahn Hannover rechtlich selbständig, die englische Vorgängerin erhielt dafür 2699 Aktien des neuen Unternehmens. Weitere Daten zur Unternehmensgeschichte: 1894 Kauf der vier in Hannover bestehenden Pferdeomnibusbetriebe. 1897 Kauf des in Hannover gelegenen Eigentums der Continental-Pferde-Eisenbahn- AG. 1901 wegen allzu beschleunigten Baues von Außenlinien (bis nach Hildesheim hatte man Schienen gelegt!) sanierungsbedürftig geworden. Das Streckennetz war inzwischen 166 km lang. 1921 Umfirmierung in Überlandwerke Nr. 1427 Nr. 1431 und Straßenbahnen Hannover AG (ÜSTRA). 1929 Verkauf der Überlandwerke an die von der PreußenElektra neu gegründete Hannover- Braunschweigische Stromversorgungs-AG (HASTRA). Noch heute börsennotiertes Nahverkehrsunternehmen. Los 1429 Schätzwert 30-75 Straßenbau-AG Niederlahnstein Niederlahnstein, Aktie 1.000 RM April 1927 (R 5) UNC-EF Gegründet 1923 nach Zusammenschluss mehrerer Gesellschaften, u.a. der 1895 gegründeten Straßenwalzbetrieb vormals H. Reifenrath GmbH. Beteiligungen (1943): Reifenrath GmbH, Niederlahnstein, Deutsche Teer- und Asphaltschotterwerke GmbH, Köln/Berlin, Vianova Straßenbauges. mbh, Breslau, Vianova Straßenbauges. mbh, Stuttgart, Vianova Straßenbau -AG, Wien. 1949 Firmenänderung in Strabag Bau- AG und Sitzverlegung nach Köln. 1993 dezentralisiert und in eine Holding fortentwickelt, Umfirmierung in Strabag AG. Die gesamte Bau Holding Strabag-Gruppe hat ihren Markenauftritt im Jahr 2000 unter dem Namen Strabag vereinheitlicht und gehört heute zu den zehn größten europäischen Baukonzerne. Los 1430 Schätzwert 75-125 Stuhlfabrik Gossentin AG Gossentin, Aktie 100 RM Okt. 1941 (R 6) EF Gründung 1899 in Danzig als AG für Stuhlfabrikation (Patent Terlinden). 1901 nach Gossentin verlegt, Name bis 1912: Ostdeutsche Holz-Industrie, danach Stuhlfabrik Gossentin AG. Herstellung von Stühlen, Parkett sowie Holzverarbeitung. 1941 wurde die Satzung neu gefaßt. Alte Straßenbahn aus Hannover um 1937 Nr. 1430 Los 1431 Schätzwert 550-750 Stuttgarter Strassenbahnen Stuttgart, Aktie 1.000 RM Aug. 1929 (Auflage 10500, R 8) EF- Faksimile-Unterschrift OB Lautenschlager als AR-Vorsitzender. Gründung 1889 durch Vereinigung der 1868 gegründeten Stuttgarter Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft mit der 1886 gegründeten Neuen Stuttgarter Straßenbahn-Gesellschaft Lipken & Cie. Die Gesellschaft verfügt heute über mehr als 190 Schienenfahrzeuge, 3 Schienenfahrzeug- Depots und ein Streckennetz von 112 km Betriebslänge. Es werden 11 Stadtbahn-Linien, 2 Straßenbahn-Linien, 1 Standseilbahn, 1 Zahnradbahn und im Kraftverkehrsbetrieb 56 Linien mit 241 Omnibussen auf 675 km Betriebslänge betrieben. Mit über 2500 Beschäftigten werden jährlich fast 170 Mio. Fahrgäste befördert. Los 1432 Schätzwert 300-400 Stuttgarter Strassenbahnen Stuttgart, Aktie 100 RM April 1942 (Auflage 8800, R 7) EF Los 1433 Schätzwert 50-125 Sudenburger Maschinenfabrik und Eisengiesserei AG Magdeburg, Aktie 1.000 Mark 15.9.1922 (Auflage 6000, R 5) EF Gründung 1872 zur Übernahme der seit 1849 bestehenden Maschinenfabrik Klusemann & Woltersdorf. Spezialität: Maschinen, Apparate 113

und ganze Einrichtungen für Rüben und Rohzuckerfabriken, Zuckerraffinerien und Stärkezuckerfabriken, aber auch für chemische Fabriken, insbesondere Sprengstofffabriken. Zweigniederlassungen in Hannover-Hainholz und Oschersleben a. Bode. 1925 Konkurseröffnung. Los 1434 Schätzwert 100-150 Sudeten-Kühlhaus GmbH Leitmeritz, 4,5 % Schuldv. 600 RM 1.1.1943 (Auflage nur 100 Stück, R 10) VF Originalunterschrift, mit Restkupons ab 1945. Ein interessantes Detail: Rückseitig ist in Ermangelung einer Börsenumsatzsteuermarke eine deutsche Wechselsteuermarke angebracht! Ursprung ist die 1858 gegründete Leitmeritzer Bierbrauereigesellschaft zum Elbschloss AG, die 1940 vom Konkurrenten Sudetenbräu AG in Aussig übernommen und stillgelegt wurde, eine deutsche Wechselsteuermarke angebracht! Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 1436 Schätzwert 225-300 Sudeten-Kühlhaus GmbH Leitmeritz, 4,5 % Schuldv. 5.000 RM 1.1.1943 (Auflage nur 20 Stück, R 12) VF Originalunterschrift, mit Restkupons ab 1945. Ein interessantes Detail: Rückseitig ist in Ermangelung einer Börsenumsatzsteuermarke eine deutsche Wechselsteuermarke angebracht! Dieser Nennwert war bislang ganz unbekannt, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Nr. 1432 Nr. 1437 Los 1438 Schätzwert 200-250 Süddeutsche Baumwolle-Industrie AG Kuchen (Württbg.), Aktie 1.000 RM Jan. 1932 (Auflage 2300, R 8) UNC-EF. Bei der Gründung 1882 wurden die Fabriken Staub & Cie. in Kuchen und Waibel & Cie. in Günzburg und Waltenhofen (Allgäu) übernommen. Alle drei Werke besaßen umfangreiche Wasserkraftanlagen, von denen die des Werkes Waltenhofen am bemerkenswertesten war: ihr Wasser entnahm sie dem 161 ha großen Niedersonthofener See, der vollständig im Eigentum der Ges. stand. Erzeugnisse: DOB-Stoffe, Bettwäsche, Hemdenstoffe, Dekostoffe. Bis zum Konkurs 1983 war die in Stuttgart börsennotierte ESBI eines der namhaftesten und bedeutendsten Textilunternehmen Süddeutschlands. Los 1439 Schätzwert 10-50 Süddeutsche Bodencreditbank München, Aktie 100 RM Okt. 1934 (Auflage 10200, R 2) EF Gründung 1871, fusionierte 1934 mit der Mitteldeutsche Bodenkredit-Anstalt in Greiz und 1937 mit der Bayerische Bodencredit-Anstalt in Würzburg. Großaktionär war die Hypo- Vereinsbank. 2001 mit der Bayerischen Handelsbank und der Nürnberger Hypothekenbank zur Hypo Real Estate Bank fusioniert; anschließend wurden die Aktien an die Aktionäre der HypoVereinsbank ausgekehrt, inzwischen hat sich der Kurs verdoppelt. Gründung 1926. Bau und Betreuung von Kleinwohnungen. Heute Gemeinnützige Wohnungsbau-AG Rhein-Main. Großaktionäre sind die Deutsche Post und Stadt Frankfurt. Los 1442 Schätzwert 25-100 Sulfit-Cellulose-Fabrik Tillgner & Co. AG Berlin-Wilmersdorf, Sammelaktie 10 x 100 RM 30.12.1924 (R 3) EF Mit Vignette eines Ziegenbocks. Gründung 1910. Herstellung und Vertrieb von Zellulose. 1938 Firma umbenannt in Ziegenhalser Zellstoffwerke AG, 1940 in AG für industrielle Anlagen. 1940 Sitzverlegung von Berlin nach Peterwitz, Kreis Neisse, Oberschlesien. Werbeplakat 1941 in Elbschloß-Verwaltungs-AG umbenannt. Die ebenfalls betriebene Mälzerei wurde für die Dauer des Krieges stillgelegt, und alle Gebäude (die in Leitmeritz noch heute wuchtig auf einem Bergrücken thronen) wurden 1941 an die neu gegründete 100 %ige Tochterfirma Sudeten-Kühlhaus GmbH verkauft. Dies war Bestandteil eines relativ komplizierten Entflechtungsprozesses, nachdem die Sudetenbräu ihre (wohl nur zum Zwecke der Stilllegung eines Konkurrenten eingegangene) Elbschloss-Beteiligung nur ein Jahr nach Erwerb bereits 1941 wieder abstieß. So ganz riß die Verbindung aber auch nicht ab, denn diese 1943 begebene Anleihe der Sudeten-Kühlhaus GmbH wurde zunächst von der Elbschloß-Verwaltungs-AG übernommen, sodann von dieser verbürgt und komplett an die Sudetenbräu AG weitergereicht, auch noch von dieser verbürgt und erst dann bei Privatinvestoren platziert. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1437 Schätzwert 225-300 Sudetenländische Bergbau AG Brüx, Aktie 1.000 RM Dez. 1940 (Auflage 30000, R 11) UNC-EF Faksimile-Unterschrift als AR-Vorsitzender Paul Pleiger (Vorstandsvors. der Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten Hermann Göring, ab 1943 Reichsbeauftragter für die gesamte Wirtschaft des Ostens ). Gründung 1939 durch das Deutsche Reich (Staatliche Bergdirektion Brüx), die Böhmische Handelsgesellschaft in Prag, die Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten Hermann Göring und die Dresdner Bank, wobei die ersteren beiden ihre im Sudetenland betriebenen Bergwerke einbrachten. Weiter übernommen wurden Ende 1939 die Nordböhmische Kohlenwerks-Gesellschaft und die Brüxer Kohlen- Bergbau-Gesellschaft sowie 1940 die AG Grube Poseidon und die AG Grube Minerva (beide in Brüx). Außerdem an einer Sprengstofffabrik beteiligt. Börsennotiz Berlin. Bislang ganz unbekannt gewesener Jahrgang, nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 1440 Schätzwert 30-75 Süddeutsche Bodencreditbank München, Aktie 1.000 RM Okt. 1934 (Auflage 4500, R 4) EF+ Los 1443 Schätzwert 50-150 Superphosphatfabrik Nordenham AG Nordenham, Aktie 1.000 Mark 20.11.1908 (Auflage 500, R 5) EF Gründung 1906 durch den Norddeutschen Lloyd, Bremen. Herstellung von Düngemitteln. Los 1435 Schätzwert 80-100 Sudeten-Kühlhaus GmbH Leitmeritz, 4,5 % Schuldv. 1.000 RM 1.1.1943 (Auflage nur 80 STÜCK,R 8) VF+ Originalunterschrift, mit Restkupons ab 1945. Ein interessantes Detail: Rückseitig ist in Ermangelung einer Börsenumsatzsteuermarke Nr. 1438 Los 1441 Schätzwert 125-200 Südwestdeutsche Gemeinnützige Wohnungsbau-AG Frankfurt am Main, Namensaktie Ser. C 100 RM Juni 1930 (Auflage 4900, R 6) EF Graphisch sehr ansprechende Gestaltung. Los 1444 Schätzwert 30-80 Tabbertwerke AG Mörtelwerke, Kies- und Sandgruben Berlin, Aktie 1.000 RM 4.6.1934. Gründeraktie (Auflage 400, R 5) UNC-EF Gründung 1924. Herstellung und Vertrieb von Baumaterialien aller Art. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, ab 1954 GmbH. 114

Los 1445 Schätzwert 30-75 Terra keramische Fabrik AG Turn-Teplitz, Aktie 1.000 RM Okt. 1940 (Auflage 150, R 5) EF Die Aktie stammt aus der Kapitalumstellung auf 100.000 RM und gleichzeitiger Erhöhung um 50.000 RM auf 150.000 RM. Faksimilesignatur Jakob Ekkenga aus Emden als Aufsichtsratspräsident. Das Unternehmen entstand 1925 durch Umwandlung einer gleichnamigen GmbH in eine AG. Erzeugt wurden Teller, Schüsseln, Kaffeeund Service sowie sonstige Gebrauchsgeschirr aus Steingut. Los 1446 Schätzwert 75-150 Terrain-AG Hohenzollernkanal Berlin, Aktie 1.000 Mark 20.12.1923 (Auflage 9000, R 5) EF Gründung 1905 als Terrain AG am Grossschiffahrtweg Berlin-Stettin, ab 1914 wie oben. Grundstückerwerb von über 130 Hektar entlang des Hohenzollernkanals im Raum Birkenwerder. Parzellen für industrielle Gewerbeflächen (bestens erschlossen durch den Kanal und Gleisanschlüsse) und als Wohnbebauungsflächen. Außerdem Besitz mehrerer Ziegeleien und Kiesgruben. am Ende sogar zu einer Überschuldung. 1923 trat die AG in Liquidation, ohne daß die Aktionäre je einen Pfennig wiedergesehen hätten. 1925 im Handelsregister gelöscht. Los 1448 Schätzwert 125-250 Terraingesellschaft Oberschöneweide an der Oberspree GmbH Berlin, Namens-Anteil 1.000 Mark 30.7.1906 (R 5) EF+ Großformatiges Papier. Die Gründung dieser Immobiliengesellschaft in Niederschöneweide, heute ein Ortsteil im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick, fällt in eine Zeit der vielfältiger Strukturmaßnahmen nach einem stürmisch verlaufenden Industrialisierungsprozeß in der Gründerzeit. Nr. 1450 Nr. 1451 Los 1449 Schätzwert 75-150 Teutoburger Wald-Eisenbahn-Ges. Tecklenburg, Actie A 1000 Mark 1.11.1900. Gründeraktie (Auflage 2500, R 5) UNC Schöner G&D-Druck mit Flügelrad in der Umrahmung. Gründung 1899. Strecke Ibbenbüren-Brochterbeck-Lengerich-Versmold-Gütersloh-Hövelhof (94 km) mit 7 km langem Abzweig zum Dortmund-Ems-Kanal. Sitz der Gesellschaft bis 1909 in Tecklenburg, bis 1925 in Gütersloh, danach in Berlin. 1916 übernahm die Allgemeine Deutsche Eisenbahn-Betriebsgesellschaft (ADEBG, später ADEG) die Betriebsführung. 1945 wechselte die Betriebsführung an die in Frankfurt ansässige Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft (DEG). 1997 Übernahme der DEG durch den französischen Mischkonzern Vivendi, seither wird die TWE als Tochtergesellschaft der Connex geführt. Eine der letzten noch heute börsennotierten Bahngesellschaften. Los 1450 Schätzwert 50-125 Teutoburger Wald-Eisenbahn-Ges. Tecklenburg, Actie B 1.000 Mark 1.11.1900. Gründeraktie (Auflage 2500, R 4) UNC Schöner G&D-Druck mit Flügelrad in der Umrahmung. Los 1451 Schätzwert 125-200 Teutoburger Wald-Eisenbahn-Ges. Tecklenburg, Actie A 1.000 Mark 10.4.1903 (Auflage 825, R 7) UNC-EF Schöner G&D-Druck mit Flügelrad in der Umrahmung. Die 1903er Ausgabe war bis dahin völlig unbekannt (Lit. A) bzw. nur ein einziges Stück war unentwertet bekannt (Lit. B). Los 1452 Schätzwert 75-150 Teutoburger Wald-Eisenbahn-Ges. Tecklenburg, Actie B 1.000 Mark 10.4.1903 (Auflage 825, R 5) UNC Schöner G&D-Druck mit Flügelrad in der Umrahmung. Mungogarnen. Konkursverfahren 1929, 1936 aufgehoben. Los 1454 Schätzwert 25-125 Th. Goldschmidt AG Essen, Aktie Reihe A 1.000 Mark Mai 1912 (Auflage 4000, R 2) EF-VF Gründung 1911. Die AG übernahm das schon seit 1847 unter gleichem Namen bestehende Einzelunternehmen, das ursprünglich in Berlin für die Herstellung von Zinnfabrikaten für die Kattundruckerei gegründet wurde. 1889-91 Verlegung nach Essen sowie Neubau einer Zinnhütte und einer chemischen Fabrik. 1912 Erwerb des Zweigwerkes in Mannheim. 1921 Erwerb der Chemischen Fabrik Buckau AG in Ammendorf/Saale (1937 verschmolzen), 1928 Übernahme der Fa. Neufeld & Kuhnke in Kiel (heute Hagenuk). Das Werk Ammendorf, die Hallack GmbH in Halle und die Sodafabrik Staßfurth GmbH wurden nach 1945 enteignet, so daß sich alles auf den Wiederaufbau des größtenteils zerstörten Werkes Essen konzentrierte. Bis zuletzt bleib die Familie des Firmengründers stark beteiligt. Am Ende lieferten sich die Rütgerswerke und die VIAG einen Übernahmekampf, den die VIAG 1999 für sich entschied. Los 1455 Schätzwert 50-150 Th. Goldschmidt AG Essen, Aktie Reihe E 1.000 Mark Mai 1912 (Auflage 1500, R 4) VF Teutoburger Wald-Eisenbahn im Jahr 1979 Los 1447 Schätzwert 75-125 Terraingesellschaft Berlin-Nordost Berlin, Aktie 1.000 Mark Mai 1922 (Auflage 1400, R 7) EF-VF Gründung 1895 zur Verwertung eines 256.000 qm großen Terrains zwischen der Landsberger Allee und der Kniprode-Straße in nächster Nähe des Ringbahnhofs Landsberger Allee. Nach der Berliner Bauordnung durfte das Terrain mit 5- stöckigen Wohnhäusern bebaut werden, darunter 41 Eckhäuser. Doch die Verhandlungen mit der Stadt Berlin über die Bebauung schleppten sich 15 Jahre dahin. Erst 1911/12 wurden die Terrains durch Grundstückstäusche im Norden mit der Stadtgemeinde Berlin und im Süden mit der St. Georgen-Kirchengemeinde zweckmäßig arrondiert. 1913/14 wurden Kanalisation sowie Gas- und Wasserleitungen auf fünf Baublocks der östlichen Hälfte gelegt und (finanziert durch eine Kapitalerhöhung) mit der Asphaltierung der neu anzulegenden Straßen begonnen. Bis 1922 waren die Parzellen restlos verkauft. Klugerweise legte man die eingenommenen Beträge (über 20 Mio. M, also fast das 5-fache des Aktienkapitals) in wertbeständigen Dollar-Schatzanweisungen an und überlistete damit die Inflation. Doch die Vorfreude der Aktionäre auf große Liquidationsausschüttungen, die sich auch in regelmäßig hohen Kursen der Aktie an der Berliner Börse ausdrückte, erfüllte sich dennoch nicht: Hohe Zahlungen für die Ruhr-Abgabe und irrwitzige Forderungen der Stadt Berlin aus dem Regulierungsvertrag von 1910 führten Los 1453 Schätzwert 40-80 Textil-Industrie Niederrhein AG Mönchengladbach, Aktie 6.000 Mark 7.4.1923 (R 4) EF Gegründet am 23.1.1922. Herstellung und Vertrieb von Baumwollgarnen, Imitat- und Nr. 1454 Nr. 1457 Los 1456 Schätzwert 50-100 Theodor Kirsch & Söhne AG München, Aktie 1.000 RM 3.7.1935 (Auflage 1250, R 5) UNC-EF Gründung 1869, AG seit 1922. Betrieb von Säge- und Hobelwerken. 115

Los 1466 Schätzwert 50-150 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Langensalza, Aktie 1.000 Mark 1.9.1910 (Auflage 780, R 4) UNC Los 1467 Schätzwert 50-125 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 5.5.1913 (Auflage 850, R 4) UNC-EF Nr. 1458 Nr. 1464 Los 1468 Schätzwert 20-60 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 23.2.1920 (Auflage 1750, R 3) EF Los 1457 Schätzwert 150-250 Thüringenwerk AG Weimar, Sammelaktie 100 x 1.000 RM Jan. 1942 (Auflage 147, R 6) UNC-EF Nach der Gründung des Freistaates Thüringen 1920 wurde 1923 das Thüringenwerk mit Sitz in Weimar gegründet. 1943 gab es 4 Kraftwerke, 13 eigene Umspannwerke, 15 fremde Umspannwerke, beliefert vom Thüringenwerk. Gesamtnetz: ca. 570 km. 1948 Enteignung des Werkes. Nach der Wiedervereinigung übernahmen die ENAG Energieversorgung Nordthüringen AG und die E.on Thüringer Energie die Modernisierung und Stabilisierung der Strom- und Erdgasversorgung in Thüringen. Los 1458 Schätzwert 300-400 Thüringer Gasgesellschaft Leipzig, Aktie 20 RM 23.12.1924 (Auflage 15000, R 10) EF- Gründung 1867 in Gotha. Eine Schwerpunktbildung der Geschäftsaktivitäten nach Erwerb einiger Gaswerke in den Vororten von Leipzig führte 1872 zur Sitzverlegung nach Leipzig. Um 1900 wurden auf Grund von Konzessionsverträgen mit den betreffenden Kommunen betrieben die Gaswerke in Aschersleben, Bitterfeld, Schönebeck a.e., Waltershausen, Schneidemühl, Oederan, Leipzig-Lindenau, Leipzig-Sellershausen, Leipzig-Gohlis, Bad Kissingen, Egeln, Malstadt-Burbach (Saar), Suhl, Torgau, Warnsdorf (Böhmen), Viersen, Küstrin, Bramsche, Neunkirchen (Bez. Trier), Stolberg (Rhld.), Netzschkau i.v., Neustadt a. Orla, Kitzingen, Grosszschocher-Windorf, Mügeln, Dirschau, Böhlitz-Ehrenberg, Pössneck und Pilsen. Damit war die ThüGa der größte Gasversorger im Deutschen Reich. 1902 erfolgte mit dem Bau eines kombinierten Gas- und Elektricitätswerkes in Niedersedlitz (bei Dresden) der Einstieg auch in die Elektrizitätswirtschaft. 1904 Einrichtung der ersten Gasfernversorgung, deren Zahl sich im Laufe der Jahre auf 50 erweiterte. 1930 erlangte die Preussische Elektrizitäts-AG (heute Teil von E.ON) die Aktienmehrheit. Nach der Enteignung in der Ostzone 1948 Sitzverlegung nach Köln. An Eigenwerken besaß die Thü- Ga nun nur noch die Gaswerke in Bad Kissingen, Petershagen/Weser (erst 1952 erworben) und die Gasversorgung Rastede (Oldbg.) sowie das Elektrizitätswerk Scharzfeld (Harz), ansonsten inzwischen eine Energieholding mit vielfältigen Beteiligungen u.a. an der AG für Licht- und Kraftversorgung in München, der Badische Gas- und Elektrizitätsversorgung AG in Lörrach, der Fränkisches Ueberlandwerk AG in Nürnberg, der Gasanstalt Kaiserslautern, dem Gaswerksverband Rheingau AG in Wiesbaden-Biebrich, der Hessen-Nassauische Gas-AG in Frankfurt-Höchst und der Landesgasversorgung Süd-Niedersachsen AG in Sarstedt (Hann.) 1979 Verschmelzung mit der AG für Licht- und Kraftversorgung und Sitzverlegung nach München. 1986 Umfirmierung in ThüGa AG. 2007 squeeze-out der Kleinaktionäre, 2009 verkaufte E.ON die Thüga auf Grund von Kartellauflagen an ein kommunales Erwerberkonsortium. Die mit der ThüGa assoziierten Unternehmen erwirtschaften heute einen Umsatz von über 16 Mrd. Euro, beschäftigen knapp 20.000 Mitarbeiter und versorgen 3,5 Mio. Gas- und 2,9 Mio. Stromkunden. Eine absolute Rarität, da an sich 1938 vollständig durch 1.000-RM-Aktien ersetzt. Bislang völlig unbekannt gewesen, nur 3 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 1459 Schätzwert 10-25 Thüringer Gasgesellschaft Leipzig, Aktie 100 RM 23.12.1924 (Auflage 110000, nach Kapitalherabsetzung 1932 noch 100000, R 1) EF- Los 1460 Schätzwert 10-30 Thüringer Gasgesellschaft Leipzig, Aktie 1.000 RM 23.12.1924 (Auflage 19500, nach Kapitalherabsetzung 1932 noch 17700, R 1) UNC-EF Los 1461 Schätzwert 30-75 Thüringer Gasgesellschaft Leipzig, Aktie 1.000 RM 1.8.1938 (Auflage nur 300 Stück, ausgegeben zum Umtausch der 20-RM-Aktien von 1924, R 4) UNC Los 1462 Schätzwert 10-40 Thüringer Gasgesellschaft Leipzig, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 12000, R 2) UNC Los 1463 Schätzwert 50-100 Thüringer Mode- und Ausstattungshaus Richard Reibstein AG Erfurt, Namensaktie 1.000 RM April 1936 (Auflage 600, R 4) EF Ganz ungewöhnliche Randgestaltung. Gründung 1929 zwecks Fortführung der Firma Thüringer Mode- und Ausstattungshaus Richard Reibstein in Erfurt. Das Stammhaus im Junkersand wurde bei den Bombenangriffen am 20.7.1944 zerstört. Los 1464 Schätzwert 50-175 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Langensalza, Actie 1.000 Mark 15.11.1897. Gründeraktie (Auflage 1500, R 3) EF Gründung 1897 in Langensalza unter Übernahme der Spinnerei Clad & Co. Erzeugnisse: Handund Maschinenstrickgarne, Webgarne, Haargarne. Übernommen wurden 1907 die Leipziger Strickgarnspinnerei und 1910 die Werdauer Strickgarnspinnerei, ferner Beteiligungen an der Gebr. Feistkorn AG in Gera und der Leipziger Wollkämmerei. 1913 Sitzverlegung nach Leipzig, dort auch börsennotiert. Die durch Fliegerangriffe erheblich beschädigten Fabriken in Langensalza und Leipzig wurden 1949 enteignet, deshalb 1950 Sitzverlegung nach München, wo zuvor bereits in der Tegernseer Landstr. 142/144 eine Zweigniederlassung bestand. 1963/64 Zusammenschluß mit der Kammgarnspinnerei Schongau Kunold & Co. KG und Sitzverlegung nach Schongau (Obb.). Letzter Mehrheitsaktionär war die Bayerische Hypotheken- und Wechsel- Bank; 1971 in eine GmbH umgewandelt. Los 1465 Schätzwert 50-150 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Langensalza, Aktie 1.000 Mark 1.7.1907 (Auflage 1120, R 3) EF Los 1469 Schätzwert 10-40 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 31.12.1920 (Auflage 6000, R 2) VF+ Los 1470 Schätzwert 200-250 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Leipzig, Na.-VZ-Aktie 1.000 Mark 3.1.1922 (Blankette, R 9) EF Bislang ganz unbekannt gewesene Emission! Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1471 Schätzwert 10-30 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Leipzig, Aktie 1.000 Mark 30.11.1922 (Auflage 12000, R 1) UNC-EF Los 1472 Schätzwert 400-500 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Leipzig, VZ-Aktie (Interimsschein) 105 x 100 RM 1.3.1938, ausgestellt auf die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig (R 10). Begeben waren überhaupt nur 240 VZ-Aktien, und zwar ausschließlich an die sechs Aufsichtsratsmitglieder bzw. die von ihnen vertretene Bank in Form von Sammelurkunden VF Maschinenschriftliche Ausführung auf Büttenpapier, Originalunterschriften. Rückseitig viele Dividendenzahlungsvermerke der ADCA. Lediglich drei Exemplare unterschiedlicher Stückelung lagen im Reichsbankschatz. Nr. 1470 Nr. 1482 Los 1473 Schätzwert 300-400 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Leipzig, VZ-Aktie (Interimsschein) 5 x 100 RM 1.3.1938, ausgestellt auf Herrn Dr. Ernst Schoen von Wildenegg in Leipzig (R 10). Begeben waren überhaupt nur 240 VZ-Aktien, und zwar ausschließlich an die sechs Aufsichtsratsmitglieder in Form von Sammelurkunden VF Maschinenschriftliche Ausführung auf Büttenpapier, Originalunterschriften. 116

Fabrikgebäude der Thüringer Wollgarnspinnerei AG in Bad Langensalza Los 1474 Schätzwert 225-300 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Leipzig, VZ-Aktie (Interimsschein) 20 x 100 RM 1.3.1938, ausgestellt auf Herrn Kommerzienrat Arno Lincke in Crimmitschau (R 10). Begeben waren überhaupt nur 240 VZ-Aktien, und zwar ausschließlich an die sechs Aufsichtsratsmitglieder in Form von Sammelurkunden VF-F Maschinenschriftliche Ausführung auf Büttenpapier, Originalunterschriften. Größere Fehlstelle links fachgerecht restauriert. Los 1480 Schätzwert 175-300 Thüringische Landeselektrizitätsversorgungs-AG Weimar, Aktie 100.000 RM 23.12.1932 (Auflage nur 70 Stück, R 6) EF+ Nach der Gründung des Freistaates Thüringen 1920 wurde 1923 das Thüringenwerk mit Sitz in Weimar gegründet. 1943 gab es 4 Kraftwerke, 13 eigene Umspannwerke, 15 fremde Umspannwerke, beliefert vom Thüringenwerk. Gesamtnetz: ca. 570 km. 1948 Enteignung des Werkes. Nach der Wiedervereinigung übernahmen die ENAG Energieversorgung Nordthüringen AG und die E.on Thüringer Energie die Modernisierung und Stabilisierung der Strom- und Erdgasversorgung in Thüringen. Los 1481 Schätzwert 125-200 Tierhaarverwertung Mucrena AG Beesenlaubingen, Aktie 1.000 Mark April 1923 (Auflage 13000, R 7) EF-VF Gründung 1922 zum Ein- und Verkauf von tierischen Rohprodukten, Verarbeitung und Veredlung derselben, ferner der freie oder auktionsmäßige Verkauf von Rauch- und Wildwaren sowie Fellen aller Art. Die Rauchwarenabteilung Leipzig wurde abgetrennt und in eine selbständige GmbH umgewandelt. Nach Zeitungsmitteilungen beschloss der AR Anfang Febr. 1928 den Antrag auf Konkurseröffnung zu stellen. 1931 ist die Firma erloschen. Los 1482 Schätzwert 150-250 Tilsiter Actien-Brauerei Tilsit, Aktie 100 RM 18.12.1924 (Auflage 340, R 6) EF+ Gründung 1871. Jährlicher Bierabsatz ca. 40.000 hl. Mit Dividenden bis zu 15 % hochrentabel. 1919 noch Angliederung der Brauerei Louis Geiger in Tilsit. Börsennotiz Königsberg, später Berlin. Großaktionär war der Stettiner Rückforth-Konzern. Los 1485 Schätzwert 75-100 Torfverwertungs-AG Polvitz Gardelegen, Aktie 1.000 Mark Sept. 1923. Gründeraktie (R 10) EF Kleinformatiges Stück mit schöner Rosette im Unterdruck. Bereits 1436 wird zwischen Polvitz und Letzlingen der 3 km lange Boizendorfer Teich angelegt. 1850 läßt man den Teich ab und beginnt mit der Torfgewinnung in den Polvitzer Niederungsmooren. 1923 Gründung dieser AG mit einem Kapital von 300 Mio. M durch den Rittergutsbesitzer Wilhelm von Alvensleben auf Polvitz (bei Gardelegen) und den Torfwerksbesitzer Alfred Neumann. Schon ein Jahr nach der Gründung trat die AG wieder in Liquidation, der Torfabbau wurde aber fortgesetzt. 1948 dann wegen des akuten Brennstoffmangels Gründung einer Brennstoff GmbH durch die örtlichen Behörden zum Abbau von Kohlevorkommen und Torf im nördlichen Kreisgebiet von Gardelegen. Kpl. Kuponbogen anhängend. Los 1475 Schätzwert 30-75 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Leipzig, Aktie 1.000 RM Juli 1942 (Auflage 1200, R 4) UNC Los 1476 Schätzwert 300-400 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Leipzig, VZ-Aktie (Interimschein) 5 x 100 RM 1.9.1942, ausgestellt auf Kommerzienrat Arno Lincke, Crimmitschau (R 10). Begeben wurden bei der 1942er Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln überhaupt nur 60 VZ- Aktien, und zwar ausschließlich an die sechs Aufsichtsratsmitglieder in Form von Sammelurkunden VF Maschinenschriftliche Ausführung auf Büttenpapier, Originalunterschriften. Los 1477 Schätzwert 300-400 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Leipzig, VZ-Aktie (Interimsschein) 2 x 100 RM 1.9.1942, ausgestellt auf Herrn Dr. Ernst Schoen von Wildenegg, Leipzig (R 10). Begeben wurden bei der 1942er Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln überhaupt nur 60 VZ-Aktien, und zwar ausschließlich an die sechs Aufsichtsratsmitglieder in Form von Sammelurkunden VF Maschinenschriftliche Ausführung auf Büttenpapier, Originalunterschriften. Los 1478 Schätzwert 400-500 Thüringer Wollgarnspinnerei AG Leipzig, VZ-Aktie (Interimsschein) 26 x 100 RM 1.9.1942, ausgestellt auf die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig (R 10). Begeben wurden bei der 1942er Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln überhaupt nur 60 VZ-Aktien, und zwar ausschließlich an die sechs Aufsichtsratsmitglieder bzw. die von ihnen vertretene Bank in Form von Sammelurkunden VF Maschinenschriftliche Ausführung auf Büttenpapier, Originalunterschriften. Los 1479 Schätzwert 60-75 Thüringer Wollgarnspinnerei AG München, Genuss-Schein 100 DM Dez. 1963 (Auflage 3210, R 6). HV-Beschluß vom 28.11.1963: Werte, welche die Ges. aus ihren in der Ostzone Deutschlands belegenen Vermögen zurückerhalten sollte... müssen... für eine Entschädigung der Altaktionäre... verwendet werden. Diese Aktionäre erhalten für den Entschädigungsanspruch auf den Inhaber lautende Genuß-Scheine. UNC Unentwertet. Los 1483 Schätzwert 250-400 Tilsiter Actien-Brauerei Tilsit, VZ-Aktie 1.000 RM Juni 1933 (Auflage nur 40 Stück, R 7) EF Los 1484 Schätzwert 75-150 Tonwarenfabrik Schwandorf Schwandorf (Bayern), Aktie 1.000 RM Juli 1929 (Auflage 2250, R 7) EF Gegründet 1891 unter Übernahme der seit 1865 bestehenden ohg gleichen Namens. Hergestellt wurden Porzellan-, Feuerton-, Steinzeug-, Chamotte- und Steingutwaren. Es wurden Werke in Schwandorf, Wiesau und Schwarzenfeld betrieben. Großaktionär (1943): Porzellanfabrik Kahla AG, Kahla (Thür.). 1954 wurde das Werk der Porzellanfabrik Kahla AG (Schönwald/Oberfranken) angeschlossen. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel schloss 1994 der letzte Keramikbetrieb auf dem Gelände der ehemaligen Tonwarenfabrik Schwandorf seine Tore. Nr. 1481 Die Tonwarenfabrik Schwandorf um 1940 Los 1486 Schätzwert 200-250 Torfverwertungs-AG Polvitz Gardelegen, Aktie 5.000 Mark Sept. 1923. Gründeraktie (R 12) EF- Kleinformatiges Stück mit schöner Rosette im Unterdruck. Bislang vollkommen unbekannt gewesener Nennwert, auch im Reichsbankschatz ein UNI- KAT. Kpl. Kuponbogen anhängend. Los 1487 Schätzwert 100-150 Torfverwertungs-AG Polvitz Gardelegen, Aktie 10.000 Mark Sept. 1923. Gründeraktie (R 10) EF+ Kleinformatiges Stück mit schöner Rosette im Unterdruck. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Kpl. Kuponbogen anhängend. Los 1488 Schätzwert 30-75 Transport-AG (vormals J. Hevecke) Hamburg, Aktie 5.000 Mark April 1923 (Auflage 3300, R 4) EF-VF Gründung 1827, AG seit 1889. Allgemeine Spedition und bahnamtliches Rollfuhrunternehmen. Zweigniederlassungen in Lübeck, Bremen und Stettin. Börsennotiz Hamburg, Großaktionär war die Schlesische Dampfer-Compagnie - Berliner Lloyd AG. Los 1489 Schätzwert 75-150 Trierer Bürgerverein 1864 AG Trier, Namens-VZ-Aktie 100 RM 30.11.1943 (Auflage 1500, R 6) EF-VF Gegründet 1864 als Katholischer Bürgerverein AG, 1936 umbenannt wie oben. Der Verein betrieb ein Versammlungs- und Gesellschaftshaus mit Restaurationsbetrieb und angeschlossenem Weingeschäft. In den Sälen fanden bis zu 1.500 Personen Platz. 1944 wurden fast al- 117

le Gebäude bei Bombenangriffen zerstört, 1945 beschlagnahmte die französische Besatzung alle Weinbestände (Lagerkeller für etwa 1,3 Mio. l Wein und 250.000 Flaschen). 1948/49 Neubau eines Saales für 500 Personen. 1952 Gründung der St. Petrus Weinkellerei GmbH. 1955 Bau einer Perlwein- und Sektanlage. 1959 Neubau eines Hotels mit zuletzt 140 Betten. Heute vor allem im Immobilien- Management tätige Gesellschaft. Los 1490 Schätzwert 175-300 Trierischer Winzerverein AG Weingroßhandlung - Weinkellereien Trier, Namensaktie 1.000 RM Dez. 1939 (Auflage 100, R 8) EF+ Gegründet 1897 nach Übernahme der Firma Trierischer Winzerverein Studert, Ehlen und & Fisch. Firma bis 1939: Trierischer Winzerverein AG, danach wie oben. Zweck: Förderung des Absatzes von Qualitätsweinen der Mosel, Saar und Ruwer von Winzern und Winzergenossenschaften. Los 1491 Schätzwert 25-100 Triptis AG Triptis, VZ-Aktie 1.000 Mark 30.9.1922 (Auflage 1000, R 3) EF Gründung 1896 unter Übernahme der Porzellanfabrik Unger & Gretschel, Triptis als Porzellanfabrik Triptis, ab 1912 Triptis AG. Fabrikation von Porzellan (weißes und dekoriertes Porzellangeschirr) und Glaswaren. In der DDR VEB Triptis Porzellan, nach der Privatisierung 1990 Triptis Porzellan GmbH & Co. KG. 1957 verkauft die Dresdner Bank die Aktienmehrheit an Max Grundig, im gleichen Jahr Einstellung der Zweiradproduktion. Für die weiter auf vollen Touren laufende Produktion von Schreib- und Buchungsmaschinen werden Zweigwerke in Furtmühle (1959), Nürnberg (1963) und Steinach (1964) errichtet. 1968 veräußert Grundig seine Anteile an den US- Konzern Litton Industries, 1979 übernimmt die Volkswagenwerk AG die Aktienmehrheit. Bald darauf Umfirmierung in TA TRIUMPH-ADLER AG, die Produktion der traditionsreichen, schon 1880 gegründeten Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG in Frankfurt/M. (an der Triumph schon lange die Aktienmehrheit hielt) wird integriert. Die Produktion elektronischer Baugruppen sowie von Büro-, Text- und Personal Computern wird aufgenommen. Für VW erweist sich das Engagement als Desaster, die Verluste bei TA steigen dramatisch: 1986 ist man froh, TA an den italienischen Erzkonkurrenten Ing. C. Olivetti & C. SpA abgeben zu können, der aber mit der Beteiligung ebensowenig glücklich wird. Nach Abgabe der Aktien an branchenfremde Investoren ist TA heute mit rd. 4.500 Mitarbeitern Deutschlands führender Anbieter von Druck-, Kopier- und Präsentationstechnik und in Frankfurt als SMAX-Wert börsennotiert. Zweites Standbein ist das Geschäftsfeld Spiel + Freizeit (u.a. am Puppenhersteller Zapf Creation AG beteiligt). Eine der bemerkenswertesten Geschichten über Aufstieg und zwischenzeitlichen Niedergang eines der einst glanzvollsten deutschen Industrieunternehmen. Los 1493 Schätzwert 75-150 Tschoepelner Werke AG Tschoepeln, Aktie 1.000 Mark Dez. 1908 (Auflage 250, R 5) EF Braunkohlenbergbau sowie Verarbeitung u. Verwertung aller durch Abbau gewonnenen Produkte, Erzeugung, Abgabe u. Verwertung elektr. Energie. Außerdem Herstellung von Ton sowie Betrieb von Land- u. Forstwirtschaft. 1928 wurden die Grubenfelder Huss und Hela in Quolsdorf erworben. Großaktionär war die Osram GmbH. Nach dem Krieg nicht verlagert, Tschoepeln gehört heute zu Polen. Nr. 1490 Nr. 1493 Plauen. Herstellung von Tüllen für Stickerei, Konfektion und Gardinenfabrikation. Nach 1946 aufgegangen im VEB Plauener Gardine, nach der Privatisierung 1990 Plauener Gardine GmbH & Co. Los 1496 Schätzwert 20-60 Tüllfabrik Flöha AG Plaue (Kr. Flöha), Aktie 1.000 RM 30.7.1941 (Auflage 1867, R 3) UNC-EF Gründung 1907 unter Übernahme der seit 1898 bestehenden KG Carl Siems & Co. in Plaue bei Flöha. Herstellung und Veredlung von Tüllen und anderen Textilerzeugnissen, insbes. Baumwolle, Seiden- und Kunstseidentülle für Spitzen, Gardinen, Korsetts, Tapisserie- und Glühlichtzwecke sowie Zwirnerei eigener und fremder Garne. 1933 Verkauf der Beteiligung an der Elektro-Schmelzwerk Kempten AG, Kempten und Ankauf des Waldbesitzes Ebnath im Fichtelgebirge. 1947 wurde die Gesellschaft nach München verlagert und in Forst Ebnath AG, München, umfirmiert. 1981 verlagert nach Ebnath (Münchener Rückversicherungs-Ges. 97%-ige Aktienmehrheit). Jetzt Betrieb von Forstwirtschaft und Vermietung von Geschäftsund Wohnimmobilien. mehr. Sie wurde von der Elektra AG, Dresden übernommen, die ihrerseits später in der AG Sächsische Werke, Dresden aufging. Los 1498 Schätzwert 50-125 Ueberlandwerk Oberfranken AG Bamberg, Namensaktie Lit. A 1.000 Mark 1.10.1921 (Auflage 8000, R 3), ausgestellt auf die Landwirtschaftliche Zentral-Darlehenskasse für Deutschland, Berlin UNC-EF Großes Hochformat, dekorativer Druck, Vignette mit Umspannhäuschen. Gründung 1920 durch die Kreisgemeinde Oberfranken, die Städte Bamberg und Forchheim sowie 51 Firmen aus Bamberg und Umgebung. Noch im Gründungsjahr Erwerb der Nordfränk. Überlandzentrale sowie der Zentralen Ebensfeld und Medlitz. Eigene Wasserkraftwerke in Hirschaid, Medlitz, Kaupersberg und Oberwallenstadt b. Lichtenfels, Dieselkraftwerk in Ebensfeld. 1923 Zusammenschluß mit dem Leitungsnetz der Bayernwerk AG. 1983 Fusion mit der Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft AG in Bayreuth zur Energieversorgung Oberfranken AG. Großaktionär war hier das Bayernwerk (2000 mit der PreußenElektra zur E.ON Energie AG verschmolzen), 2001 in der E.ON Bayern AG aufgegangen. Los 1492 Schätzwert 30-75 Triumph Werke Nürnberg AG Nürnberg, Aktie 1.000 RM Juli 1939 (Auflage 961, R 3) EF+ Gründung 1896 durch die englische Triumph Cycle Company in Coventry. Zunächst Herstellung von Fahhrrädern, ab 1903 auch von Motorrädern (Zweiradfertigung bis 1957!) Mit der Aufnahme der Schreibmaschinen-Produktion 1909 wird der Grundstein für den später jahrzehntelang bedeutenden Büromaschinen-Hersteller Triumpf-Adler gelegt. 1913 werden die Bindungen zur englischen Mutterfirma gelöst. 1928/30 Aufnahme der Produktion von Buchungsmaschinen. Ab 1954/55 Produktion des Contessa-Motorrollers und des Fips-Mopeds, wodurch Verkaufsrückgänge bei Fahrrädern und Motorrädern aufgefangen werden können. Los 1494 Schätzwert 40-80 Tuchfabrik Rheydt AG Rheydt, Aktie 1.000 RM 8.2.1938 (Auflage 1500, R 5) EF Übernommen wurde die seit 1872 bestehende Tuchfabrik Herz & Stern KG. Hergestellt wurden Damen- und Herren-Oberstoffe, Gabardine, Militär- und Behördentuche. Los 1495 Schätzwert 20-60 Tüll- und Gardinen-Weberei AG Plauen i.v., Aktie 1.000 RM Dez. 1928 (Auflage 900, R 3) EF Gründung 1906 unter Übernahme der seit 1895 bestehenden ohg Knabe & Sieler in Los 1497 Schätzwert 30-80 Überlandkraftwerke Pulsnitz AG Pulsnitz i.sa., Aktie Reihe B 100 RM 1.6.1940 (Auflage 500, R 4) EF Gegründet 1923. Zweck: Die Stadtgemeinde Pulsnitz, alleinige Inhaberin des städtischen Elektrizitätswerkes, brachte dieses in die Gesellschaft ein, unter Übernahme der Verbindlichkeiten. Sie erhielt dafür nahezu das gesamte AK. 1932 bestand die Gesellschaft nicht Los 1499 Schätzwert 275-350 Überlandwerk Oberfranken AG Bamberg, 5 % Schuldv. 2.000 Mark 30.4.1922 (Auflage 2500, R 12) VF Großes Hochformat, dekorativer Druck, Vignette mit Umspannhäuschen. Bislang unbekannt gewesener Nennwert, Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Fachgerecht restauriert. 118

Los 1500 Schätzwert 25-100 Ueberlandwerk Oberfranken AG Bamberg, Namensaktie Lit. A 1.000 Mark 1.11.1922 (Auflage 30000, R 3) EF Großes Hochformat, dekorativer Druck, Vignette mit Umspannhäuschen. Nr. 1504 Nr. 1513 Los 1501 Schätzwert 300-400 Überlandwerke und Straßenbahnen Hannover AG (Überdruck auf Strassenbahn Hannover, Datum überdruckt 31.1.1944) Hannover, Aktie 1.000 Mark 1.3.1896 (R 10) EF Die Straßenbahn in Hannover wurde 1872 als Pferdebahn eröffnet. Elektrischer Betrieb ab 1893. Träger war zunächst die 1871 gegründete Continental-Pferde-Eisenbahn-AG, die auch die Straßenbahn in Dresden betrieb. 1879 übernahm die in London gegründete The Tramways Company of Germany, Ltd. pachtweise den Betrieb. 1892 wurde die Straßenbahn Hannover rechtlich selbständig, die englische Vorgängerin erhielt dafür 2699 Aktien des neuen Unternehmens. Weitere Daten zur Unternehmensgeschichte: 1894 Kauf der vier in Hannover bestehenden Pferdeomnibusbetriebe. 1897 Kauf des in Hannover gelegenen Eigentums der Continental-Pferde-Eisenbahn- AG. 1901 wegen allzu beschleunigten Baues von Außenlinien (bis nach Hildesheim hatte man Schienen gelegt!) sanierungsbedürftig geworden. Das Streckennetz war inzwischen 166 km lang. 1921 Umfirmierung in Überlandwerke und Straßenbahnen Hannover AG (ÜSTRA). 1929 Verkauf der Überlandwerke an die von der PreußenElektra neu gegründete Hannover- Braunschweigische Stromversorgungs-AG (HASTRA). Noch heute börsennotiertes Nahverkehrsunternehmen. Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1502 Schätzwert 50-125 UNION AG für Seeund Fluß-Versicherungen Stettin, Namensaktie 200 RM 2.11.1927 (Auflage 800, R 5) EF Abschluß von Transport- und Rückversicherungen aller Art. Im März 1945 Sitzverlegung von Stettin nach Lübeck. (Der seit 1925 im Amt befindliche Vorstand wurde mitverlegt und nahm dieses Amt noch nahezu weitere 20 Jahre lang wahr!) 1961 Sitzverlegung nach Hamburg, 1966 Eingliederung in die Nordstern Allgemeine Versicherungs-AG, Köln/Berlin, die zu diesem Zeitpunkt sämtliche Aktien besaß. 1978 Umfirmierung in UNION AG für Versicherungen, 1999 Sitzverlegung nach Köln, 2001 Verkauf des AG- Mantels an einen branchenfremden Investor. Los 1503 Schätzwert 125-200 UNION AG für Seeund Fluß-Versicherungen Stettin, Namensaktie 200 RM 1.4.1935 (Auflage 500, R 7) EF+ Los 1504 Schätzwert 75-200 UNION Leipziger Presshefe-Fabriken u. Kornbranntweinbrennereien AG Mockau bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark 29.4.1914 (Auflage 500, R 4) EF Gründung 1900, eingebracht wurde die Presshefe- und Kornspiritus-Fabrik Saxonia Horn & Co. in Leipzig-Mockau sowie die Presshefefabrik und Kornbranntweinbrennerei C. Koelitz- Giani in Leipzig. Der Betrieb in Leipzig-Mocka (Mockauerstr. 76) wurde bei der AG-Gründung vollständig neu eingerichtet und wesentlich erweitert. 1913 zwecks Vergrößerung der Hefeproduktionsrechte mehrheitlicher Erwerb der Presshefefabrik Osterland AG in Gera. Los 1505 Schätzwert 50-100 Union und Rhein Versicherungs-AG Berlin, Namensaktie 1.000 RM 9.12.1926 (Auflage 2000, R 4) EF Gründung 1873 unter maßgeblicher Beteiligung der Deutschen Bank als Union Allgemeine Versicherungs-AG zu Berlin. Von 1919 bis 1925 Interessengemeinschaft mit dem Deutschen Lloyd. 1926 Übernahme der Rhein Versicherungs-AG in Köln und Umfirmierung in Union und Rhein Versicherungs-AG. Weiter übernommen wurden 1931 die in Schwierigkeiten geratene Rothenburger Feuerversicherungs-AG in Görlitz und 1932 die Hovad Allg. Versicherungs-AG in Berlin. Nach dem Krieg wurde der Verwaltungssitz zunächst nach Köln, 1958 dann nach München verlegt. 1982 auf die Alleinaktionärin Magdeburger Feuerversicherungs-AG in Hannover verschmolzen (damals zur Schweizer Rück gehörig, später an die Allianz verkauft). Los 1506 Schätzwert 50-100 Union und Rhein Versicherungs-AG Berlin, Namensaktie 1.000 RM Sept. 1942 (Auflage 1100, R 4) UNC-EF Los 1507 Schätzwert 75-150 Union-Giesserei Contienen b.königsbg., Aktie 1.000 Mark 29.12.1922 (Auflage 20000, R 6) EF Großformatiges Papier, schön verziert. Ursprünglich eine seit 1764 betriebene Silberschmelze, 1826 von dem englischen Gießereifachmann Charles Hughes als Eisengießerei eingerichtet, später auch Kessel- und Maschinenbau. 1877 Umwandlung in eine AG. Ausgeliefert wurde die erste Dampfmaschine 1850, die erste Königsberger Lokomotive Gilge 1855, der erste Dampfer Pregel 1859. Schon 1899 lieferte das Werk die 1000. Lokomotive ab. Neben Gießerei, Lokomotivbau und Schiffswerft produzierte die Union auch sonstigen Eisenbahnbedarf, Eisenkonstruktionen und eiserne Brücken (insbesondere hydraulische Klappbrücken), stationäre Dampfkessel und Dampfmaschinen sowie Schiffsmaschinen und Schiffskessel. 1907-14 Umsiedlung auf ein neues riesiges, 164 ha großes Werksgelände in Contienen mit 1,5 km Wasserfront am unteren Pregel und an der Beek. 1912 Erwerb der Schiffswerft Gustav Fecher in Königsberg. Börsennotiert in Berlin und Königsberg. In der Weltwirtschaftskrise brach die AG zusammen, 1936 dann endgültig in Konkurs gegangen. So ist es eine besondere Ironie des Schicksals, daß sie dennoch im heutigen Kaliningrad als eines der ganz wenigen verbliebenen Zeugnisse alter Zeit an das früher deutsche Königsberg erinnert: Oberirdisch war Königsberg zwar fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht, doch die Straßengrundrisse (man findet sich mit historischen Stadtplänen noch heute problemlos zurecht) blieben erhalten, wie auch die Kanalisation: So stößt man bei einem Stadtrundgang noch heute andauernd auf Gullideckel mit der Umschrift Union Giesserei - Contienen. Los 1508 Schätzwert 30-75 Union-Werke AG Kunstdruck- Metallwaren- und Plakatefabrik Radebeul bei Dresden, Aktie 200 RM Mai 1933 (Auflage 4600, R 3) UNC-EF Gründung 1907 als GmbH, AG seit 1917. Herstellung von Reklameplakaten und Schildern in Metalldruck, Emaille und Preßstoff, Blechdosen, Haushaltsartikeln. Börsennotiz Dresden/Leipzig. Nr. 1509 Los 1509 Schätzwert 1200-1500 Universum-Film AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 14.2.1918 (Blankette der GRÜNDERAKTIE, R 12) VF Sehr schöner G&D-Druck, UFA-Firmensignet links und rechts in der Umrahmung. Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß. Der große deutsche Bankier verwaltete als Vorstand der Deutschen Bank die Anatolische Eisenbahngesellschaft. Als Aufsichtsratsvorsitzender von Lufthansa und BMW initiierte Stauß den Neubeginn der deutschen Flugzeugindustrie nach dem Ersten Weltkrieg. Er war Motor des Zusammenschlußes der Daimler-Motoren-Gesellschaft und der Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik im Jahr 1926 zur Daimler-Benz AG. 1932 wechselte von Stauß vom Vorstand in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Die UFA wurde am 18.12.1917 gegründet. Lassen wir dazu ein altes AG-Handbuch sprechen: Die Universum-Film AG ist eine Weltkriegsgründung, geboren aus der Notwendigkeit der damaligen Zeit. Kurz vor dem Weltkriege bestand in Deutschland eine größere Zahl wenig bedeutender Filmgesellschaften. Ein großer Teil dieser Gesellschaften wurde durch den Krieg gezwungen, ihre Produktion fast ganz einzustellen oder überhaupt aufzugeben. Nicht viel anders erging es den Lichtspieltheatern.Hier kam noch hinzu, daß ein Teil der größeren prominenten Theater in Berlin und im Reich sich in ausländischen Händen befand. Es war somit nicht möglich, die deutsche Filmindustrie für Ideen des Reiches einzusetzen.nichts lag daher näher, als daß maßgebende Kreise der Regierung und der Obersten Heeresleitung die Gründung einer 119

Los 1513 Schätzwert 800-1000 Universum-Film AG Berlin, Sammel-Namens-Aktie Ser. A 1.000 x 1.000 RM Sept. 1942 (Auflage nur 4 Stück, R 10), ausgestellt auf die I. G. Farbenindustrie AG, Berlin VF- Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß. Der große deutsche Bankier verwaltete als Vorstand der Deutschen Bank die Anatolische Eisenbahngesellschaft. Als Aufsichtsratsvorsitzender von Lufthansa und BMW initiierte Stauß den Neubeginn der deutschen Flugzeugindustrie nach dem Ersten Weltkrieg. Er war Motor des Zusammenschlußes der Daimler-Motoren- Gesellschaft und der Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik im Jahr 1926 zur Daimler- Benz AG. 1932 wechselte von Stauß vom Vorstand in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Das Schicksal von Aktien, die oben auf dem Stapel lagen: Oberfläche verschmutzt, kleine Randschäden. Gesellschaft anstrebten, die für deutsche Verhältnisse das darstellte, was die gesamte nationale Filmindustrie des jeweiligen Feindlandes schon war und was in Deutschland die einzelnen kleinen Gesellschaften nicht sein konnten. Die beabsichtigte große deutsche Gesellschaft musste auf den Firmen der jungen deutschen Filmindustrie aufgebaut werden, und zwar so, daß nicht allein Produktions-, sondern auch Verleihgesellschaften, und als wichtigstes auch Gesellschaften mit vorhandenem Theaterpark zu einem großen Ganzen zusammengeschweißt wurden. Maßgebend beteiligt neben dem Deutschen Reich und der Deutschen Bank waren die deutsche Industrie und Schifffahrt. Den Vorsitz im Aufsichtsrat übernahm das Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Dir. E. G. von Stauss, dem besonders die Gründung zu verdanken ist. Männer wie Kommerzienrat Wassermann und Direktor Gutmann (Dresdner Bank), Kommerzienrat Mamroth (AEG), Oberregierungsrat Dr. Cuno (Hapag) und Oberregierungsrat Stimming (Norddt. Lloyd) u.a. traten ebenfalls in den Aufsichtsrat ein. Die Rolle als Propagandainstrument spielte die UFA auch im 2. Weltkrieg wieder. Im Zuge der Gleichschaltung veranlasste das Reichspropagandaministerium 1942 die Verschmelzung der UFA mit Tobis, Terra, Bavaria und Wien-Film zur Ufa-Film GmbH. Bei der Gelegenheit erfolgte bei der Universum-Film AG ein kompletter Aktien-Neudruck. Finanzhistorisch einmalig ist die Tatsache, daß sich Jahrzehnte später bis auf zwei Ausnahmen sämtliche UFA-Aktien noch im Reichsbankschatz befanden! Am 24.4.1945 besetzt die Rote Armee das Ufa-Gelände in Babelsberg. Am 17.5.1946 erteilt die Sowjetische Militäradministration der Deutsche Filmaktiengesellschaft (kurz DEFA) die erste Produktionslizenz, als erster Spielfilm wird noch im gleichen Jahr Wolfgang Staudtes Die Mörder sind unter uns mit Hildegard Knef realisiert. Im Westen kommt es 1956 zur Privatisierung von Ufa und Bavaria, wobei die Universum-Film AG und die Ufa-Theater AG von einem Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank übernommen werden. 1964 wird die UFA von der Bertelsmann-Gruppe erworben. 1991 erlebt die UFA die Wiedervereinigung mit der DEFA, seit 1997 ist sie Teil der RTL-Group, wo Bertelsmann Ende 2001 wieder die Mehrheit übernimmt. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Abheftlochungen, kleine Randschäden fachgerecht restauriert. Aufnahmegelände der UFA in Tempelhof 1920 Los 1511 Schätzwert 100-200 Universum-Film AG Berlin, Namens-Aktie Ser. A 600 RM Sept. 1942 (Auflage 218, weitere 19000 in Sammelurkunden verbrieft, R 5), ausgestellt auf die I. G. Farbenindustrie AG, Berlin UNC Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß. Der große deutsche Bankier verwaltete als Vorstand der Deutschen Bank die Anatolische Eisenbahngesellschaft. Als Aufsichtsratsvorsitzender von Lufthansa und BMW initiierte Stauß den Neubeginn der deutschen Flugzeugindustrie nach dem Ersten Weltkrieg. Er war Motor des Zusammenschlußes der Daimler-Motoren- Gesellschaft und der Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik im Jahr 1926 zur Daimler- Benz AG. 1932 wechselte von Stauß vom Vorstand in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Los 1512 Schätzwert 175-300 Universum-Film AG Berlin, Namens-Aktie Ser. A 1.000 RM Sept. 1942 (Auflage nur 69 Stück, weitere 22400 in Sammelurkunden verbrieft, R 6), ausgestellt auf die I. G. Farbenindustrie AG, Berlin UNC Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß. Der große deutsche Bankier verwaltete als Vorstand der Deutschen Bank die Anatolische Eisenbahngesellschaft. Als Aufsichtsratsvorsitzender von Lufthansa und BMW initiierte Stauß den Neubeginn der deutschen Flugzeugindustrie nach dem Ersten Weltkrieg. Er war Motor des Zusammenschlußes der Daimler-Motoren- Gesellschaft und der Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik im Jahr 1926 zur Daimler- Benz AG. 1932 wechselte von Stauß vom Vorstand in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank. So sah das Deutschlandhaus mit dem UFA-Palast an der Dammtorstraße im Jahr 1930 aus Los 1514 Schätzwert 1400-1750 Universum-Film AG Berlin, Sammel-Namens-Aktie Ser. A 7.500 x 100 RM Sept. 1942 (Auflage nur 1 Stück, R 12), ausgestellt auf die UFA- FILM GmbH, Berlin UNC-EF Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß. Der große deutsche Bankier verwaltete als Vorstand der Deutschen Bank die Anatolische Eisenbahngesellschaft. Als Aufsichtsratsvorsitzender von Lufthansa und BMW initiierte Stauß den Neubeginn der deutschen Flugzeugindustrie nach dem Ersten Weltkrieg. Er war Motor des Zusammenschlußes der Daimler-Motoren- Gesellschaft und der Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik im Jahr 1926 zur Daimler- Benz AG. 1932 wechselte von Stauß vom Vorstand in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Ein Unikat. UFA-Palast am Zoo in Berlin Los 1515 Schätzwert 20-60 Varziner Papierfabrik Hammermühle bei Varzin, Aktie 100 RM 16.11.1933 (Auflage 4600, R 3, kpl. Aktienneudruck nach Kapitalschnitt EF Gründung 1890 zwecks Anpachtung der bestehenden Papierfabrik des Kommerzienrats Moritz Behrend mit Hammermühle, Kampmühle und Fuchsmühle (Pachtgeber war der Bismarcksche Fideikommiß). 1900 Erwerb des gesamten Kapitals der Hammermill Paper Company, Erie/USA, 1912 Ankauf der Rathsdamnitzer Papierfabrik. Los 1516 Schätzwert 200-250 Vaterländischer Bauverein zu Berlin egmbh Berlin, 4 % Schuldv. 1.000 Mark 2.1.1909 (R 10) VF-F Gegründet 1902 von 69 Mitgliedern zwecks Imoobilienentwicklung und Vermietung. Von den 1945 vorhandenen 602 Wohnungen waren durch Kriegseinwirkungen 95 total zerstört und weiter 200 beschädigt. Heute verfügt die Genossenschaft über 2.077 Wohnungen und hat 3.252 Mitglieder. Es werden Wohnungen in den Berliner Bezirken Wedding, Reinickendorf und Steglitz angeboten. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1510 Schätzwert 100-150 Universum-Film AG Berlin, Aktie Ser. B 1.000 RM Juli 1929 (Blankette, R 8) UNC Nr. 1514 Nr. 1531 120

Los 1517 Schätzwert 75-150 Vera-Filmwerke AG Hamburg, Aktie 20 RM Febr. 1925 (Auflage 4500, R 7) EF+ Gründung 1920. Die Vera-Filmwerke an der Alsterkrugchaussee 192-202 bestanden bis 1930 und waren die einzige Produktionsstätte für Filme aller Art in Hamburg in den 1920er Jahren. In den 1930er Jahren ging die Ges. in Konkurs, da sie die Entwicklung zum Tonfilm nicht bewerkstelligen konnte. Los 1521 Schätzwert 30-75 Vereinigte Ascher Färbereien AG Asch (Westsudetenland), Aktie 1.000 RM 12.12.1940 (Auflage 3095, R 5) UNC-EF Gründung 1922. Färberei, Spinnerei und Textildruckerei, außerdem Mehrheitsaktionär der Tüll- und Spitzenfabrik AG Asch und der Alt-Erlaer Färberei und Appretur AG, Wien. Los 1524 Schätzwert 50-125 Vereinigte Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1928 (Auflage 1100, R 3) EF Gegründet 1883 unter Übernahme der seit 1849 bestehenden ohg Berliner Gummiwarenfabrik Elliot. Die Ursprungsfirma Elliot war die älteste Berliner und zweitälteste deutsche Gummiwarenfabrik. Hergestellt wurden technische Artikel u.a. Hart und Weichgummi, Konservenringe, Transportbänder sowie Gummikurzwaren und Stoffgummierungen. 1929 Änderung der Firma in VERITAS Gummiwerke AG. 1948 verlagert nach Gelnhausen, heute Veritas Gummiwerke AG, Gelnhausen. Los 1527 Schätzwert 25-100 Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG Elberfeld, Aktie 1.000 Mark Aug. 1913 (Auflage 2500, R 2) EF-VF Großformatig. Feine Zierumrandung. Gründung 1899. Aus einem Versuchsbetrieb in den Anlagen der Rheinischen Glühlampenfabrik bei Aachen wurde eine der größten Kunstseidenfabriken des Kontinents. Später als Enka-Glanzstoff firmierend. 1927 beteiligte sich die Gesellschaft an der Gründung der American Glanzstoff-Corp. (später North American Rayon Corp.). Nach mehreren Fusionen und Aktionärswechseln dann die Akzo Faser AG. Los 1518 Schätzwert 20-50 Verein Chemischer Fabriken AG Zeitz, Aktie 100 RM März 1925 (Auflage 130000, R 3) EF Gründung 1907. Fabrik in Rehmsdorf, am Bahnhof der Strecke Zeitz-Altenburg gelegen und durch eine Drahtseilbahn mit der benachbarten Kohlengrube Neuglück (Deutsche Erdöl- AG) verbunden. Hergestellt wurden Kunstdünger und Schwefelsäure. Firma später in der Sacharin-Fabrik vorm. Fahlberg, List & Co. in Magdeburg aufgegangen. Los 1519 Schätzwert 125-200 Verein deutscher Oelfabriken Mannheim, Aktie 1.000 Mark Apr. 1914 (Auflage 2000, davon aber 1943 über 90 % in neue 1.000-RM-AKtien getauscht, R 6) EF- Gründung 1887. Herstellung, Weiterverarbeitung und Vertrieb von Ölen und Fetten. Erzeugnisse: Speiseöle, technische Öle, Leinöl, Leinölfirnis, Lecithin, Sojaschrot usw. An den Bestrebungen zur Förderung des Walfanges hat sich die Gesellschaft durch Beitritt zum Ölmühlen- Walfang-Konsortium beteiligt. 1958 Cerol Deutschland GmbH, 2002 übernommen vom amerikanischen Bunge-Konzern. Los 1520 Schätzwert 100-175 Verein deutscher Oelfabriken Mannheim, Aktie 1.000 RM April 1943 (Auflage 8500, R 6) EF+ Los 1522 Schätzwert 175-500 Vereinigte Badische Städte (Consolidated Municipalities of Baden) 7 % Gold Bond 500 $ 1.1.1926 (R 8) EF-VF Olivgrün/schwarzer Stahlstich mit allegorischer, Industriefleiß und Landwirtschaft darstellender Vignette. Lochentwertet (RB. Gemeinsame Anleihe über 3,8 Mio. $ der pfälzischen Städte Ludwigshafen, Kaiserslautern, Speyer, Frankenthal, Neustadt-am-Haardt, Zweibrücken und Landau. Los 1523 Schätzwert 60-100 Vereinigte Bayerisch-Pfälzische Städte (Bavarian Palatinate Consolidated Cities) Ludwigshafen und Kaiserslautern, 7 % Gold Bond 1.000 $ 1.1.1926 (R 3) Anh. Kupons. EF Herrlicher orange/schwarzer Stahlstich, Vignette des Kaiserdoms zu Speyer und des BASF- Werkes in Ludwigshafen. Gemeinsame Anleihe über 3,8 Mio. $ der pfälzischen Städte Ludwigshafen, Kaiserslautern, Speyer, Frankenthal, Neustadt-am-Haardt, Zweibrücken und Landau. Los 1525 Schätzwert 50-125 Vereinigte Berlinische und Preußische Lebens-Versicherungs-AG Berlin, Namensaktie 3.000 Mark 15.10.1923 (Auflage 7000, R 5) EF- Gründung 1836. Im Jahr 1915 Angliederung der Deutsche Militärdienst- und Lebens-Versicherungs-Anstalt e.g. in Hannover, die als Zweigniederlassung unter dem Namen Deutsche Wehrdienstversicherung weitergeführt wurde. 1921 Übernahme des Lebensversicherungsbestandes der Thuringia in Erfurt im Austausch gegen das vorübergehend betriebene Unfall- und Haftpflicht-Versicherungsgeschäft. 1923 Fusion mit der seit 1865 bestehenden Preußische Lebensversicherungs-AG. 1949 Sitzverlegung nach Wiesbaden. 2006 wird die Berlinische Leben in Delta Lloyd Leben umbenannt. Los 1526 Schätzwert 30-80 Vereinigte Fränkische Schuhfabriken AG Nürnberg, Aktie 100 RM Sept. 1940 (Auflage 4000, R 3, kpl. Aktienneudruck nach Neustückelung) UNC-EF Die Gesellschaft wurde 1875 von Louis und Albert Berneis gegründet und 1892 in eine AG umgewandelt. Bis 1920 lautete der Name Vereinigte Fränkische Schuhfabriken vorm. Max Brust - vorm. B. Berneis - mit Sitz in Nürnberg. Niederlassungen in Nürnberg und Berlin. 1920 Angliederung der August Wessels Schuhfabrik AG im Wege der Fusion, danach Aufstieg zum weltgrößten Hersteller von Filzschuhen. 1933 Abstoßung aller Beteiligungen, Konzentration auf das Hauptwerk in Nürnberg. 1976 Konkurs. Das Stammwerk in Oberbruch der Vereinigten Glanzstoff-Fabriken AG um 1900 Los 1528 Schätzwert 20-60 Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG Elberfeld, Aktie 300 RM April 1928 (Auflage 50000, R 4) EF Los 1529 Schätzwert 40-80 Vereinigte Gothania-Werke AG Gotha, Aktie 100 RM Mai 1933 (Auflage 370, R 5) EF Gründung 1888 durch Fusion mehrerer Firmen in Gotha, Arnstadt und Dresden zur Vereinigte Hanfschlauch- & Gummiwarenfabriken AG. Hinzuerworden wurden 1895 die Magdeburger Gummiwaren- und Maschinenriemenfabrik und 1911 die in Konkurs geratene Frankfurter Gummiwarenfabrik AG in Niederrad. Los 1530 Schätzwert 150-200 Vereinigte Kohlen-AG Dresden, 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Dez. 1921 (Auflage 12000, R 8) VF Originalunterschriften. Gegründet 1895 als Deutsch-Oesterreichische Bergwerks-Gesellschaft mit Sitz in Dresden. 1919 umbenannt wie oben, 1922 Sitzverlegung nach Borna bei Leipzig. 1925 wurden be- 121

trieben die Beunaer Kohlenwerke, die Witznitzer Kohlenwerke, der Braunkohlentagebau Dora & Helene, die Breunsdorfer Kohlenwerke und das Rohkohlebergwerk Belohnung, außerdem besaß die Ges. das noch nicht aufgeschlossene Tagebaufeld Kayna. Die Betriebe mit knapp 3.000 Beschäftigten waren an die Deutsche Erdöl-AG in Berlin verpachtet, die 1920 die Aktienmehrheit erworben hatte. Börsennotiert in Berlin und Dresden. 1927 gleichzeitig mit der Rositzer Braunkohlenwerke AG zu Altenburg (Thür.), der AG Ramsdorfer Braunkohlenwerke, der Gew. des Steinkohlenbergwerks Graf Bismarck zu Gelsenkirchen und der Gew. Regiser Kohlenwerke verschmolzen auf die Deutsche Erdöl-AG in Berlin. Die Aktien wurden 7:5 in DEA-Aktien umgetauscht. Wie auf die folgende Aktie bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz. Unterer Rand etwas flauschig. Los 1531 Schätzwert 400-500 Vereinigte Kohlen-AG Borna, Aktie 20 RM Juli 1925 (Auflage 18000, R 11) VF Nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden! Linker Rand etwas fleckig. Los 1532 Schätzwert 150-250 Vereinigte Kraftfutterwerke und Chemische Fabriken GmbH Böhlitz-Ehrenberg-Leipzig, Anteilschein 1.000 Mark 16.8.1910. Gründeranteil (R 6), ausgestellt auf Edmund (hatte der arme Kerl nicht genug Kraftfutter gekriegt?) Schmalfuss, Dresden EF+ Großes Hochformat, schöner G&D-Druck mit Originalunterschriften. Durch Vereinigung der Ortschaften Böhlitz und Ehrenberg enstand 1839 die Gemeinde Böhlitz-Ehrenberg. Sie besaß bis zum Ende des 19. Jh. einen ländlichen Charakter, ein Sägewerk und eine Dampfziegelei waren bis dahin die einzigen Betriebe. Der Bau der Thüringer Eisenbahn brachte dann nach 1900 in rascher Folge größere Industriebetriebe in den Ort, so auch diese Firma mit ihrer ungewöhnlichen Kombination von Geschäftszweigen. linger AG in Schweinfurt. Großaktionär (1943): AB Svenska Kullagerfabriken, Göteborg. 1953 überführt in die SKF Kugellagerfabriken GmbH. Los 1534 Schätzwert 100-150 Vereinigte Kunstmühlen Landshut-Rosenheim AG Landshut, Namensaktie 100 RM 5.10.1929 (Auflage 2000, R 7), ausgestellt auf Vormundschaft Frl. Agnes Pütz, Köln-Sülz EF+ Gründung 1898 als Vereinigte Kunstmühlen vorm. Krämer-Moos zur Übernahme der J. Krämerschen Kunstmühle und der Kunstmühle F. Moos & Komp.. 1910 Umfirmierung in Vereinigte Kunstmühlen Landshut AG. 1929 Fusion mit der Kunstmühle Rosenheim zur Vereinigte Kunstmühlen Landshut-Rosenheim AG. 1977 Verlegung der Mühlenbetriebe von Landshut und Rosenheim nach Ergolding. 1983 Umbenennung in Vereinigte Kunstmühlen AG, 1990 in VK Mühlen AG und gleichzeitig Sitzverlegung nach Hamburg. Hinzu kamen die Kampffmeyer-Mühlen (Hamburg), Schüttmühle (Berlin), Aurora Mühlen (Weinheim), Müller s Mühle (Gelsenkirchen), Eidermühle (Friedrichstadt), Braunschweiger Mühlenwerke (Sickte), Diamant Mühle (Hamburg), Gloria Mühlenwerke (Bad Oldesloe), Fetzermühle (Sontheim a. d. Brenz), Nordland Mühlen (Jarmen), Holsteinische Mühlenwerke (Itzehoe), schließlich 1999 Übernahme der BM Bäckermühlen AG, Stuttgart. Diese Konsolidierung zum größten deutschen Mühlenkonzern führten als Großaktionäre die Landwirtschaftliche Rentenbank und die DZ Bank durch, nachdem die Aktienmehrheit zuvor jahrzehntelang bei der Bayerischen Vereinsbank gelegen hatte. 2004 erwarb die österreichische Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG (gehört zur Raiffeisen-Holding Niederösterreich) die Aktienmehrheit. Los 1535 Schätzwert 200-250 Vereinigte Kunstmühlen Landshut-Rosenheim AG Landshut, Namensaktie 1.000 RM 5.10.1929 (Auflage 1000, R 9), ausgestellt auf Vormundschaft Frl. Agnes Pütz, Köln-Sülz EF+ Los 1536 Schätzwert 150-200 Vereinigte Kunstmühlen Landshut-Rosenheim AG Landshut, Namensaktie 100 RM 24.11.1941 (Auflage 500, R 8), ausgestellt auf Frl. Julie und Frl. Marie Pfeiffer, Bonn a. Rh UNC- Los 1537 Schätzwert 400-500 Vereinigte Kunstmühlen Landshut-Rosenheim AG Landshut, Namensaktie 1.000 RM 24.11.1941 (Auflage 550, R 11), ausgestellt auf Frl. Julie und Frl. Marie Pfeiffer, Bonn a. Rh EF+ Nur 2 Stücke waren im Reichsbankschatz überhaupt gefunden worden, nur dieses eine ist noch verfügbar. Los 1538 Schätzwert 30-80 Vereinigte Maschinenfabriken AG Gumbinnen, Aktie 1.000 RM April 1937 (Auflage 400, R 4, kpl. Aktienneudruck) EF Gründung der Maschinenfabrik A. Dinger 1860, AG seit 1917. Hergestellt wurden Dieselund Schwerölmotoren, Dresch- und Häckselmaschinen, Schrotmühlen. 1944 kurzzeitige Betriebsverlagerung nach Bartenstein, kurz darauf Versuch eines Neuanfangs in Wilhelmshaven (Betrieb 1949 geschlossen). Los 1539 Schätzwert 125-200 Vereinigte Möbelwerke AG Andernach a. Rhein, Aktie 100 RM Sept. 1937 (kpl. Neudruck der Aktien, Auflage 1600, R 8) UNC Gründung 1922. Ansässig auf einem knapp 80.000 qm großen Areal in der Aktienstr. 88, laut Eigenwerbung größte Spezialfabrik Mittelund Westdeutschlands für eichenfournierte und polierte Schlafzimmer. Selbst in der Weltwirtschaftskrise verdiente die AG klotzig Geld und zahlte stets Dividenden von 10 % und mehr. 1941 konnte deshalb eine außergewöhnlich kräftige Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln erfolgen: Der Aktiennennwert wurde von 100 auf 350 RM bzw. von 1.000 auf 3.500 RM heraufgestempelt. Reine Familien-AG mit den Familien Weinstock (Linz a. Rh.) und Engers (Andernach) als Großaktionären. Die Ertragskraft der Vorkriegszeit wurde nie wieder auch nur annähernd erreicht. 1960 (zu der Zeit waren noch ca. 300 Mitarbeiter beschäftigt) in eine GmbH umgewandelt. Los 1540 Schätzwert 50-100 Vereinigte Möbelwerke AG Andernach a. Rhein, Sammelaktie 10 x 100 RM Sept. 1937 (kpl. Neudruck der Aktien, Auflage 160, R 6) UNC Gründung 1922. Ansässig auf einem knapp 80.000 qm großen Areal in der Aktienstr. 88, laut Eigenwerbung größte Spezialfabrik Mittelund Westdeutschlands für eichenfournierte und polierte Schlafzimmer. Selbst in der Weltwirtschaftskrise verdiente die AG klotzig Geld und zahlte stets Dividenden von 10 % und mehr. 1941 konnte deshalb eine außergewöhnlich kräftige Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln erfolgen: Der Aktiennennwert wurde von 100 auf 350 RM bzw. von 1.000 auf 3.500 RM heraufgestempelt. Reine Familien-AG mit den Familien Weinstock (Linz a. Rh.) und Engers (Andernach) als Großaktionären. Die Ertragskraft der Vorkriegszeit wurde nie wieder auch nur annähernd erreicht. 1960 (zu der Zeit waren noch ca. 300 Mitarbeiter beschäftigt) in eine GmbH umgewandelt. Los 1541 Schätzwert 80-100 Vereinigte Neumärkische Kohlenwerke AG Zielenzig, VZ-Aktie 1.000 Mark 28.9.1921 (Auflage 1250, R 7) EF Gründung 1921, bis 11.4.1921 lautete die Firma Plastische Kunst AG mit Sitz in Berlin. Pachtung von Braunkohlenfeldern, deren Abbau und Herstellung von Briketts. Bereits 1924 in Konkurs. Los 1542 Schätzwert 50-100 Vereinigte Pinsel-Fabriken Nürnberg, Aktie 100 RM Juni 1940 (Auflage 4500, R 5) UNC-EF Gründung 1889 durch Zusammenlegung von 15 Pinselfabriken in Nürnberg und Hummelstein. Börsennotiz: Freiverkehr München und Frankfurt/M. Los 1533 Schätzwert 50-100 Vereinigte Kugellagerfabriken AG Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1929 (Auflage 327500, R 5) EF Gegründet am 12.12.1925 unter der Firma SKF Norma AG, im Sept. 1929 umbenannt wie oben. 19232 Sitzverlegung von Berlin nach Schweinfurt. Mitte 1929 übernahm die Ges. die Wälzlagerabteilung der Fichtel & Sachs AG in Schweinfurt und durch Fusion die Fries & Höpf- Nr. 1537 Nr. 1543 122

Los 1543 Schätzwert 200-250 Vereinigte Portland-Zement- und Kalkwerke Schimischow, Silesia und Frauendorf AG Schimischow O.-S., VZ-Aktie 1.000 Mark 19.12.1921 (Auflage 21600, R 12) VF-F Gründung 1895 nach Übernahme der früheren Tillgner schen Grundstücke in Schimischow mit den darauf befindlichen industriellen Anlagen: Zementfabrik, Brettmühle, Kalkwerk und Ziegelei. Die Firma lautete bis 1918 Schimischower Portland-Cement-, Kalk- und Ziegelwerke, dann bis 1919 Portland-Cement- und Kalkwerke AG, dann bis 1920 Vereinigte Portlandcement- und Kalkwerke Schimischow, dann ab 1921 Vereinigte Portland-Zement- und Kalkwerke Schimischow, Silesia und Frauendorf AG. 1926 gingen die früheren Betriebe der Ges. an die Schlesische AG für Portland-Zement-Fabrikation zu Groschwitz bei Oppeln (spätere Firma: Schlesische Portland-Zement-Industrie AG, Oppeln) gegen Gewährung von Aktien dieser Ges. über. Danach diente die Schmischower Ges. nur noch als Holding. Der Sitz der Ges. war bis 1928 in Schimischow O.-S., danach in Berlin. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 1544 Schätzwert 30-80 Vereinigte Rumpuswerke AG M.-Gladbach, Aktie 1.000 RM Nov. 1941 (Auflage 1750, R 3, kpl. Aktienneudruck) EF Gründung 1923. Gliederung in 6 Betriebe: Dreizylinder-Baumwollspinnerei, Baumwoll-Weißweberei, Baumwoll-Stückausrüstung und Rauherei, Bleicherei und Färberei in Mönchengladbach, Leinen- und Halbleinenweberei in Waldniel und Zweizylinder- und Vigognespinnerei in Rheydt-Giesenkirchen. Bis 1976 Herstellung von Streichgarnen aus Chemiefaser, ab 1977 nach Übergabe der Werke und Betriebsanlagen an die 1976 gegründete Vereinigte Rumpuswerke AG & Co. KG nur noch Vermögensverwaltung und Geschäftsführung der Tochter. aber erst ab 1940 konnten Dividenden zwischen 10 und 15 % ausgeschüttet werden. 1945 wurde die Ges. mit den Firmen Schindler und Grünewald, Meißen und Kuhnert Turbowerke AG, Meißen zum Turbowerk Meißen vereinigt und 1948 als Turbowerke Meißen in Volkseigentum überführt. 1992 Übernahme durch Howden, Gründung der Turbowerke Meißen Howden GmbH. 2006 wurde das Unternehmen in Howden Turbowerke GmbH umbenannt. Los 1547 Schätzwert 30-80 Vereinigte Zwieseler & Pirnaer Farbenglaswerke AG Pirna, Aktie 1.000 RM Mai 1931 (Auflage 1100, R 4, kpl. Aktienneudruck nach Kapitalschnitt) EF Gründung 1898 unter Übernahme der Zwieseler Farbenglashütten Gebr. Tasche in München. 1899 Erwerb der Sächsischen Kathedral- und Farbenglaswerke Müller, Krug & Co. in Pirna und Umbenennung wie oben. Bis 1928 in München börsennotiert. Nach diversen Kapitalschnitten machte 1932 der Großaktionär (Jenaer Glaswerke Schott & Genossen) den freien Aktionären ein Übernahmeangebot zu 20 %. 1940 umbenannt in Vereinigte Farbenglaswerke AG, zugleich Sitzverlegung nach Pirna. des von dem 1870 gegründeten Vorschußvereins zu Kirchberg egmbh betriebenen Bankgeschäfts. Großaktionär (1943): Sächsische Staatsbank. Los 1549 Schätzwert 20-75 Vereinsbrauerei Oelsnitz i.v. AG Oelsnitz i.v., Aktie 1.000 Mark 22.5.1922 (Auflage 750, R 6) EF Hervorgegangen aus der früheren Kommunbrauerei, seit 1889 die Vereinsbrauerei Oelsnitz Rudolph Kuhn & Co., 1899 Umwandlung in eine AG. Die kleine Jahresproduktion von kaum mehr als 15.000 hl wurde überwiegend in 18 eigenen Gaststätten ausgeschenkt, außerdem besaß die Vereinsbrauerei das Hotel Münchner Hof in Bad Elster. Zu DDR-Zeiten nicht enteignet, sondern 1954 in eine KG mit staatlicher Beteiligung umgewandelt. 1978 stillgelegt. Los 1550 Schätzwert 10-50 Vereinsbrauerei Oelsnitz i.v. AG Oelsnitz i.v., Aktie 1.000 Mark 18.12.1922 (Auflage 1500, R 3) EF Großformatig. ter dem Namen Zwickauer Brauverein (Vereinsbrauerei) gegründet. 1889 Umwandlung in eine AG. 1923 Angliederung des Böhmischen Brauhauses W. Kuhn & Sohn in Bärenstein, zuvor bereits Übernahme der Stadtbrauerei Lößnitz, der Schloßbrauerei Hartenstein, der Stadtbrauerei Glauchau und der Dampfbrauerei Fischer in Zwickau. Bierniederlagen in Annaberg, Aue, Bärenstein, Glauchau, Hartenstein, Lößnitz, Schwarzenberg und Zwönitz. 59 % der Aktien hielt bei Kriegsende die Leipziger Riebeck-Brauerei. Nach 1946 VEB Vereinsbrauerei Zwickau, 1959 Teil des VEB (K) Brau-Kombinats Zwickau. Nach der Privatisierung 1990 übernommen durch die Stuttgarter Dinkelacker Brauerei AG. Die Brauerei wurde nach dem Stadtheiligen benannt: Mauritius Brauerei GmbH. Los 1552 Schätzwert 50-175 Vereinsbrauerei- Göltzschthalbrauerei AG Greiz, Aktie 1.000 Mark 1.10.1922 (Auflage 1000, R 3) EF-VF Gründung 1886 nach Übernahme der 1872 errichteten Vereinsbrauerei Merz & Co. zu Pohlitz. Bis 1922 firmierte die Gesellschaft als Vereinsbrauerei AG, nach Übernahme der Göltzschthalbrauerei Greiz umbenannt wie oben. Großaktionär: Riebeck-Brauerei AG, Leipzig (1943: 74%). Nach 1946 VEB, dann Mitglied der Vereinigung Ostthüringer Brauereien und 1972 dem neu geschaffenen Getränkekombinat Gera zugeschlagen. Nach der Privatisierung 1991 übernommen durch die Tücher Bräu AG Nürnberg, 1994 durch die Erste Kulmbacher Aktienbrauerei AG, seit 1997 Privatbrauerei (Familie Richard Wagner). Los 1553 Schätzwert 40-100 VERITAS Gummiwerke AG Berlin, Aktie 500 RM Nov. 1943 (Auflage 440, R 4, kpl. Aktienneudruck) EF Gegründet 1883 unter Übernahme der seit 1849 bestehenden ohg Berliner Gummiwarenfabrik Elliot. Die Ursprungsfirma Elliot war die älteste Berliner und zweitälteste deutsche Gummiwarenfabrik. Hergestellt wurden technische Artikel u.a. Hart und Weichgummi, Konservenringe, Transportbänder sowie Gummikurzwaren und Stoffgummierungen. 1929 Änderung der Firma in VERITAS Gummiwerke AG. 1948 verlagert nach Gelnhausen, heute Veritas Gummiwerke AG, Gelnhausen. Los 1545 Schätzwert 50-125 Vereinigte Schmirgelund Maschinen-Fabriken AG Hannover-Hainholz, Aktie 1.000 RM 15.8.1931 (Auflage 500, R 5) EF Gründung 1898 unter Übernahme der Firmen S. Oppenheim & Co. in Hannover (gegr. 1864) und Schlesinger & Co. in Harburg. Produktion von Schleifpapieren und Schleifgeweben jeder Art. Die zuvor außerdem betriebene Maschinenfabrik in Hannover-Hainholz wurde in Folge der Weltwirtschaftskrise 1930 stillgelegt, ebenso 1931 das ehemals Schlesinger sche Werk in Harburg (am Bahnhof der Unterelbischen Eisenbahn an der Blohmstraße). Großaktionäre der bis heute in Hannover börsennotierten AG sind die Dresdner Bank (über 25 %) und die Zündwarenfabrik Starcke in Melle (über 50 %). Los 1548 Schätzwert 50-100 Vereinsbank Kirchberg AG Kirchberg / Sa., Aktie Lit. C 100 RM 14.4.1937 (Auflage 200, R 5) EF Gründung als AG am 11.4.1924, eingetragen am 21.6.1924. Übernahme und Weiterbetrieb Los 1551 Schätzwert 50-150 Vereinsbrauerei zu Zwickau Zwickau, Aktie 500 RM 29.9.1926 (Auflage 800, R 4) EF+ Sehr dekorative grafische Gestaltung, Verzierungen, oben kreisrunde Vignette mit drei Schwänen. Ursprünglich 1859 von einigen brauberechtigten Hausbesitzern als Genossenschaftsbrauerei un- Werk der VERITAS Gummiwerke AG in Berlin Los 1546 Schätzwert 75-125 Vereinigte Windturbinen-Werke AG Meissen i.sa., Aktie 20 RM 15.9.1933 (Auflage nur 64 Stück, R 6) EF Originalsignaturen. Gründung 1923 zwecks Herstellung und Vertrieb von Windkraftanlagen und Ventilatoren. Firmensitz war bis 1930 in Dresden, danach in Meißen. Eine Sanierung war 1932 erfolgreich, Nr. 1552 Nr. 1555 123

der Bayerischen Vereinsbank und der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank. Bis 1994 stockt die NBS ihren Anteil auf fast 93 % auf. 1997 übernimmt die Südwolle AG aus Nürnberg die Mehrheit bei der Textilgruppe Hof. Die VBS wird danach verkauft, nachdem das operative Geschäft zuvor auf Schwestergesellschaften in der Gruppe übertragen worden war. Los 1563 Schätzwert 30-75 Vogtländische Spitzenweberei AG Plauen i.v., Aktie 1.000 RM Nov. 1938 (Auflage 500, R 4, kpl. Aktienneudruck) EF Schöner Druck in Form eines Spitzenmusters. Gründung 1907. Herstellung von baumwollenen, seidenen, kunstseidenen und wollenen Webspitzen, kunstseidenen Spitzenschals, seidenen Schleiertüllen. Betriebsanlagen: Spitzenweberei, Raschelwirkerei und Spulerei. Börsennotiz Leipzig. Los 1554 Schätzwert 20-75 Verkehrsbetriebe Oberschlesien AG Gleiwitz, Aktie 1.000 RM Okt. 1930 (Auflage 4100, R 3) UNC-EF Gegründet 1894 unter Übernahme der Oberschlesischen Dampstrassenbahn GmbH (später Oberschlesische Ueberlandbahnen GmbH) in Gleiwitz. AG seit 28.6.1929. Grossaktionäre (1943): AEG, Berlin (50 %), Allgemeine Lokalbahn- und Kraftwerke AG, Berlin (50 %). 1948 Sitzverlegung nach Berlin, 1951 umgewandelt in eine GmbH (Tochter der AEG). Los 1555 Schätzwert 75-150 VICTORIA Feuer-Versicherungs-AG Berlin, Namens-Actie Lit. A 3.000 Mark 23.6.1914 (Auflage 2000; zuerst mit 25 % = 750 Mark eingezahlt, 1923 dann vollgezahlt, R 4) EF Gründung 1904. Die Gesellschaft begann mit dem direkten Geschäft in der Feuer- und Einbruchdiebstahl-Versicherung. 1914 Aufnahme der Unfallversicherung, 1922 Aufruhrversicherung, 1924 Kraftfahrzeug- und Einheitsversicherung, 1927 Glasversicherung, 1933 Wasserleitungsschaden-, Sturmschaden und Maschinenversicherung. Schon seit den 20er Jahren auch umfangreiche Aktivitäten im europäischen Ausland. Die Victoria Feuer übernahm im Konzern die Sachversicherung, die Mehrheitsaktionärin Victoria Allgemeine die Personenversicherung. Als Victoria am Rhein waren Lebens- und Sachversicherungsgeschäft spiegelbildlich zu den Berliner Obergesellschaften auch in Düsseldorf mit eigenen Gesellschaften vertreten; 1956 erfolgte die Fusion der Berliner und Düsseldorfer Victorias. 1989 Neuordnung unter dem Dach der VICTORIA Holding, die 1998 auf Betreiben des gemeinsamen Großaktionärs (Münchener Rück) mit der Hamburg- Mannheimer zur ERGO-Versicherungsgruppe zusammengeht. Heute der zweitgrößte deutsche Erstversicherer. Los 1556 Schätzwert 150-250 Viktoria Sportplatz Gesellschaft mbh Magdeburg, Namens-Anteil 1.000 Mark 27.11.1920 (R 7) EF+ Sehr dekorative graphische Gestaltung. Originalsignaturen. In Magdeburg gibt es zwei Vereine, die als Emittenten in Frage kommen könnten: 1. FC Victoria Magdeburg, gegründet 1896, heute 1. FC Magdeburg; 2. Der FuCC Cricket-Viktoria 1897 Magdeburg, ein Fußballverein und Crikketclub, gegründet 1897. Beide Vereine wurden 1945 verboten und aufgelöst. Los 1557 Schätzwert 450-600 Vincentius-Verein in Baden-Baden AG Baden-Baden, Namens-Actie 200 Mark 24.10.1881. Gründeraktie (Auflage 500, R 10) VF- Hübsche Mäander-Umrandung, Originalunterschriften. Betrieb eines Fremden- und Altersheimes, einer Kuranstalt und ähnlicher Einrichtungen, ferner die Pflege kranker und gebrechlicher Personen ohne Unterschied der Religion, des Alters und des Standes. Später kam noch ein Mädchenheim und ein Kindergarten hinzu. Die Einrichtungen liegen auf den Grundstücken Stefanienstr. 9-11, Scheibenstr. 2/4/6/12 und Hardstr. 3. Die Aktiengesellschaft bestand bis Ende der 60er Jahre. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Leicht braunfleckig, Randschäden fachgerecht restauriert. Los 1558 Schätzwert 50-150 Vogtländisch-Erzgebirgische Treuhand-AG Plauen i.v., Aktie 1.000 Mark 8.10.1921. Gründeraktie (Auflage 500, R 4) EF Gegründet 1921 zum Zwecke der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Buchführung und Unternehmensberatung, außerdem Vermögensverwaltung und Übernahme von Treuhand-Geschäften. Die Ges. stand der Plauener Bank nahe. Mit 10 Mitarbeitern bestand sie bis nach 1945. Los 1559 Schätzwert 50-150 Vogtländisch-Erzgebirgische Treuhand-AG Plauen i.v., Aktie 5.000 Mark 5.3.1923 (Auflage 300, R 5) EF Los 1560 Schätzwert 600-750 Vogtländische Baumwoll-Spinnerei Hof i/b., Aktie 2.000 Mark 1.9.1885. Gründeraktie (Auflage 600, R 9) VF Gründung 1884. Die beiden Werke Schützenstraße 9 und Ascherstraße 72 gehörten mit zuletzt 140.000 Spindeln und 800 Webstühlen zu den großen der Branche. Außerdem beteiligt an der Weberei Zschweigert KG in Hof, der Textilwerk Lauterecken KG in Lauterecken (Pfalz), der Inovan-Ströbe KG in Birkenfeld bei Pforzheim und ab Ende der 1970er Jahre bei der Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt Uhingen. 1969 Bildung des Gleichordnungskonzerns Textilgruppe Hof mit der benachbarten, 1869 gegründeten Neue Baumwoll-Spinnerei und Weberei Hof (NBS), nachdem diese eine Schachtelbeteiligung von über 25 % erworben hatte. Zwei weitere Pakete von über 25 % lagen bei Los 1561 Schätzwert 225-350 Vogtländische Baumwoll-Spinnerei Hof i/b., Aktie 2.000 Mark 1.4.1907 (Auflage 1300, R 7) EF+ Los 1562 Schätzwert 200-250 Vogtländische Baumwollweberei Goßner & von Haller AG Reichenbach i.v., Aktie 10.000 Mark Aug. 1923. Gründeraktie (Auflage 30000, R 8) EF+ Gründung 1923 unter Übernahme des Reichenbacher Werkes der Mech. Baumwollweberei Gossner & von Haller GmbH, München. Bereits 1925 wieder in Liquidation gegangen. Die Werksanlagen übernahm dann die Ledertuchfabrik Bernhard Merker AG, Treuen i.sa. Bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz. Kpl. Kuponbogen anhängend. Nr. 1560 Los 1564 Schätzwert 25-100 Vogtländischer Milchhof AG Plauen i.v., Aktie Lit. A 100 RM 30.7.1928 (Auflage 4900, R 3) UNC-EF Gründung 1927. Ein- und Verkauf von Milch, den daraus gewonnen Erzeugnissen und anderen Lebensmitteln. Die Gesellschaft war seit 1934 der alleinige Träger der gesamten vogtländischen Milchwirtschaft. In der DDR Umwandlung zur Molkereigenossenschaft, 1972 als VEB geführt, 1990 GmbH i.a. Los 1565 Schätzwert 50-150 Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-Gesellschaft Eschershausen, Aktie B 1.000 Mark 8.9.1898. Gründeraktie (Auflage 455, R 5) EF-VF Gründung 1898 durch die Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft (Finanzierung), Vering & Waechter (Bahnbau und bis 1917 Betriebsführung), die Mitteldeutsche Creditbank und den Kreis Holzminden zum Bau der 31,8 km langen normalspurigen Nebenbahn Vorwohle-Bodenwerder-Emmerthal. 1908 erwarb die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft die Aktienmehrheit und wurde 1922 Alleinaktionär. Ihre Glanzzeit hatte die Bahn in den 50er Jahren, wo mit 8 Lokomotiven und bis zu 140 Mann Belegschaft 1/2 Mio. Fahrgäste im Jahr und über 300.000 t Güter befördert wurden. 1967 Auflösung der AG; Anliegerkommunen und Gleisanschließer gründeten die Vorwohle-Emmerthaler Verkehrsbetriebe GmbH als Auffanggesellschaft. Ab 1968 nahm man auf der Strecke Bodenwerder-Hameln den Reisezugverkehr wieder auf, doch die dafür eingesetzten gebrauchten Schienenbusse gaben in rascher Folge ihren Geist auf; seitdem dient die Strecke nur noch dem Güterverkehr. Los 1566 Schätzwert 125-250 Vorwohler Portland-Cement-Fabrik Planck & Co. KGaA Holzminden, Aktie 1.200 Mark 19.1.1889 (Auflage 1118, kpl. Neudruck nach leichter Umfirmierung, R 5) VF Sehr dekorativ gestaltet mit einem Fabelwesen in den Eckvignetten und als Unterdruckbild. Originalsignaturen. 124

gen für die Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft (Karlsruhe und Stuttgart), außerdem regelmäßig mit dem Bau von Reisezugwagen für die Reichsbahn und später die Deutsche Bundesbahn beschäftigt. Börsennotiert in Mannheim und Frankfurt. In den 1960er Jahren übernahm die Bauknecht Holding AG in Zürich die Aktienmehrheit, 1970 dann in eine GmbH umgewandelt. Der Waggonbau wurde anschließend eingestellt. Neben dem Waggonreparaturgeschäft wurde in der Folgezeit ein Metall- und ein Kunsttoffbereich entwickelt, der vor allem als Automobilzulieferer (z.b. für Mercedes und Volvo) arbeitet. 1985 kaufte der Waagenhersteller Bizerba die ehemalige Waggonfabrik. Heute die BWR Waggonreparatur GmbH. 1872 gegründet als Vorwohler Portland-Cement-Fabrik Prüssing, Planck & Co. (Kommenditgesellschaft), 1875 Umwandlung in eine KGaA. 1888 fiel der Name Prüssing aus der Firmierung fort. AG seit 1907. 1928 umbenannt in Vorwohler Portland-Cement-Fabrik AG. Hergestellt wurde Portland-Cement und die daraus hergestellten Baustoffe. Interessengemeinschaftsvertrag mit der Norddeutschen Portlandfabrik Misburg AG, Hannover. In Berlin, Braunschweig und Hannover börsennotiert. Los 1567 Schätzwert 50-125 Vorwohler Portland-Cement-Fabrik Planck & Co. AG Hannover, Aktie 1.200 Mark 22.11.1921 (Auflage 1696, R 5) EF-VF Jugendstil-Umrandung. Nr. 1565 Nr. 1566 1931 (7:1) Sanierungsversuche durch Kapitalschnitt mit anschließender Wiedererhöhung. Wegen der anhaltend schlechten Konjunktur wurden die Anlagen 1929 verpachtet an die Gebr. Niendorf Pianofortefabrik AG, Luckenwalde (später: Deutsche Pianowerke AG, Braunschweig, aus der die heutige Schimmel Pianofortefabrik GmbH in Braunschweig hervorging), danach nur noch Handel mit Ritmüller-Fabrikaten und Verwaltung der Liegenschaften. 1933 trat die AG in Liquidation. Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1571 Schätzwert 75-125 Waggon- und Maschinenfabrik AG vorm. Busch Bautzen, Aktie 1.000 RM Juli 1934 (Auflage 1750, R 5) EF Gründung bereits 1846, AG ab 1896 als Wagenbauanstalt und Waggonfabrik für elektrische Bahnen (vorm. W. C. F. Busch) AG mit Sitz in Hamburg. Neben der Fabrik in Hamburg- Eimsbüttel gehörte der AG auch die Waggonfabrik der vormaligen Maschinenfabrik Melzer & Co. KG in Bautzen. 1912 Sitzverlegung nach Bautzen. 1928 Fusion mit der Linke-Hofmann AG in Breslau (1934 wieder getrennt). Das in der DDR enteignete Werk in Bautzen gehörte nach der Wende zur DWA Deutsche Waggonbau AG, seit 1998 Teil des kanadischen Bombardier-Konzerns. Los 1572 Schätzwert 75-200 Waggonfabrik AG Rastatt, Aktie 1.000 Mark 1.2.1899. Gründeraktie (Auflage 1500, ab 1903 nach Zusammenlegung zur Sanierung nur noch 575, R 4) VF Schöne Umrahmung im Historismus-Stil. Gründung 1897 zur Herstellung von Eisenbahn- und Straßenbahnwagen in Serie. Auf dem 137.000 qm großen Fabrikareal (Werkstraße 2) waren bis zu 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Ges. baute die Straßenbahnwa- Los 1573 Schätzwert 75-200 Waggonfabrik AG Rastatt, Aktie 1.000 Mark 1.1.1907 (Auflage 625, R 4) VF Los 1574 Schätzwert 50-175 Waggonfabrik AG Rastatt, Aktie 1.000 Mark 1.6.1917 (Auflage 600, R 4) VF+ Los 1575 Schätzwert 50-150 Waggonfabrik AG Rastatt, Aktie 1.000 Mark 1.6.1918 (Auflage 700, R 4) VF Los 1576 Schätzwert 25-100 Waggonfabrik AG Rastatt, Aktie 1.000 Mark 1.4.1920 (Auflage 1000, R 3) VF+ Los 1577 Schätzwert 400-500 Waggonfabrik AG Rastatt, VZ-Aktie 1.000 Mark 1.2.1921 (Auflage 1000, R 10). Es handelt sich hierbei um eine der damals gebräuchlichen sog. Schutzaktien, die man zum Schutz gegen Überfremdung mit Mehrfachstimmrecht (in diesem Fall 10-faches Stimmrecht) an befreundete Aktionäre, insbesondere Banken, ausgab VF Los 1568 Schätzwert 30-80 VULKAN Gummiwarenfabrik Weiss & Baessler AG Leipzig-Lindenau, Aktie 500 RM 28.12.1926 (Auflage 1000, R 4) EF Gegründet 1896, AG seit 27.6.1921. Herstellung und Vertrieb von Weich- und Hartgummiwaren, speziell nahtlose und chirurgische Gummiwaren. Firmenmantel 1959 verlagert nach Köln, Betrieb ab 1949 volkseigen, produzierte Igelit (in Westdeutschland als PVC bekannt). Los 1570 Schätzwert 150-200 W. Ritmüller & Sohn AG Göttingen, Aktie 40 RM 25.4.1927 (R 9) VF+ Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Ansicht des Waggon-Werks in Rastatt Los 1569 Schätzwert 350-450 W. Ritmüller & Sohn AG Göttingen, Aktie 1.000 Mark 15.3.1922 (Auflage 3000, R 11) VF+ Ein besonders traditionsreiches Unternehmen aus der Stadt der Gebrüder Grimm: Gegründet wurde die zuletzt in der Alleestr. 8 a ansässige Pianoforte-Fabrik Ritmüller bereits 1795. Umgewandelt 1901 in eine GmbH und 1920 in eine AG. Nach Zahlungsschwierigkeiten Anfang 1925 Zwangsvergleich, danach 1926 (8:1) und Nr. 1572 Nr. 1577 125

Los 1578 Schätzwert 20-75 Waggonfabrik AG Rastatt, Aktie 1.000 Mark 15.2.1921 (Auflage 4000, R 2) EF Schöne Umrandung im Historismusstil. Los 1579 Schätzwert 20-75 Waggonfabrik AG Rastatt, Aktie 1.000 Mark 15.2.1923 (Auflage 3500, R 2) UNC-EF Mit schöner Umrandung im Historismusstil. Los 1583 Schätzwert 30-80 Walther & Cie. AG Köln-Dellbrück, Aktie 100 RM Juli 1942 (Auflage 2500, R 3) EF Gründung 1874. Bau von Kesselanlagen, Wanderrosten, Entstaubungsanlagen, Feuerlöschanlagen. In letzterer Branche als Total-Walther- Feuerschutz noch heute tätiges Unternehmen. Börsennotiz Düsseldorf. Los 1586 Schätzwert 40-80 Webwaren-AG Oppeln, Aktie 100 RM Mai 1938 (Auflage 995, R 5) EF Gründung 1923, Firma bis 1938 Oberschlesische Zentral-Bekleidungs-Webwaren-AG. Groß- und Kleinhandel in Tuchen, Stoffen, Futtersachen und sonstigem Bedarf für das Schneiderhandwerk, Anfertigung und Vertrieb von Uniformen für Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden. Los 1589 Schätzwert 30-80 Werger Brauerei AG Worms, Aktie 1.000 RM März 1925 (Auflage 2000, R 3) EF Das Stammhaus, die Brauerei zu den zwölf Aposteln in Worms, wurde Anfang des 18. Jh. gegründet, war dann die Carl Wergersche Brauerei und Mälzerei, 1886 in eine AG umgewandelt. Übernommen wurden die Binger Aktienbrauerei, die Elefantenbrauerei vorm. L. Rühl in Worms, die Schwetzinger Brauerei Zum Zähringer Löwen und die Brauerei Karl Fay GmbH in Darmstadt. 1929 Fusion mit der (bis auf das Jahr 1733 zurückgehenden) Eichbaum-Brauerei in Mannheim zur Eichbaum- Werger-Brauereien AG. 1967/68 Erwerb der Aktienmehrheit an der Frankenthaler Brauhaus AG und der Brauerei Schwatz-Storchen AG in Speyer. 1973 Umfirmierung in Eichbau-Brauereien AG, 1978 Sitzverlegung nach Mannheim. Großaktionär ist heute die Henninger-Bräu AG. Los 1580 Schätzwert 50-125 Waggonfabrik AG Rastatt, Aktie 5.000 Mark 15.2.1923 (Auflage 1000, R 4) UNC-EF Los 1581 Schätzwert 20-75 Waggonfabrik L. Steinfurt AG Königsberg (Pr.), Aktie 1.000 RM Juni 1942 (Auflage 2310, R 2) EF Bereits 1830 von Benjamin Leopold Steinfurt gegründete Maschinenfabrik, AG seit 1922. Von der Königlichen Ostbahn erhielt die Gesellschaft 1865 ihren ersten größeren Auftrag über 50 offene Güterwaggons, bereits 1873 lieferte sie den 1000. Waggon aus. Bis 1909 wurde die früher in der Innenstadt gelegene Fabrik auf ein neues Werksgelände unterhalb der Stadt am schiffbaren Pregel mit eigenem Bahnanschluß und Kaianlagen verlegt; schon 1907 war in unmittelbarer Nähe ein Sägewerk mit großem Holzlagerplatz erworben worden. Hergestellt wurden Güter-, Personen- und Spezialwagen aller Art, Straßenbahnwagen, Lastwagenanhänger, Karosserien sowie Schulmöbel. Börsennotiz: Berlin und Königsberg. 1955 wegen der sehr wertvollen 42,75 %igen Beteiligung an der Scharfenbergkupplung AG Sitzverlegung nach Hamburg. (Der Rest der Anteile lag bei Busch Waggon, später gingen die Anteile komplett an LHB in Salzgitter, heute Alsthom Transportation). 1968 wegen Vermögenslosigkeit im Handelsregister gelöscht. Los 1582 Schätzwert 40-80 Walter Hoene AG Berlin, Aktie 20 RM Dez. 1924 (Auflage 600, R 5) EF Gründung 1921. Handel mit Materialien für Feld-, Wald- und Industriebahnen. Nach der Weltwirtschaftskrise 1932 in Konkurs gegangen. Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert Los 1584 Schätzwert 125-200 Weber & Ott AG Fürth (Bayern), Aktie 1.000 Mark 4.12.1920 (Auflage 4000, R 8) EF- Übergroßes Hochformat, mit dekorativer Ornamentumrahmung. Gründung 1834 in Fürth als mechanische Buntweberei, Färberei und Bleicherei der Firma Weber & Ott, seit 1899 AG. 1934 Sitzverlegung nach Forchheim/Oberfr. Mechanische Buntwebereien wurden in Forchheim, Erlangen, Brand i. Oberfr., Wunsiedel und Marktredwitz betrieben, später an bis zu 7 weiteren oberfränkischen Standorten auch große Konfektionsbetriebe. Heute vor allem als Bekleidungshersteller (vor allem Damenoberbekleidung) tätig, mit den Marken EFF-ELL, Sayyes young fashion, TONI DRESS und WAPPEN. Immer eher eine Familien-AG gewesen, aber bis heute auch im Freiverkehr München börsennotiert. Los 1585 Schätzwert 30-75 Websky, Hartmann & Wiesen AG Wüstewaltersdorf, Aktie 20 RM März 1933 (Auflage 505, R 4) EF Gegründet 1853, seit 1883 unter der Firma Websky, Hartmann & Wiesen zunächst eine ohg, dann GmbH, AG seit 1923. Erzeugt wurden Tischdecken, Stoffe für Bettwäsche, Bucheinbandstoffe, Lederaustauschstoffe. Drei Fabrikationsstätten im Bezirk Breslau: Flachsgarnspinnerei und Flachsbleiche Tannhausen, Weberei und Veredelung in Wüstewaltersdorf sowie Leinenstückbleiche und Kalikofabrik Zedlitzheide. 1960 verlagert nach Hannover, 1966 nach Abwicklung gelöscht. Los 1587 Schätzwert 75-150 Weigelwerk AG Neiße-Neuland, Aktie 1.000 Mark 15.5.1922 (Auflage 700, R 7) EF Gründung bereits 1830, seit 1901 Maschinenfabrik F. Weigel Nachf. AG, 1919 Umfirmierung in Weigelwerk AG. Herstellung von Brauerei-, Mälzerei- und Zuckerfabriks-Einrichtungen. Früher notiert im Freiverkehr Breslau. Nach dem Krieg Sitzverlegung nach Essen, wo das Unternehmen neu aufgebaut wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre in Liquidation. Los 1588 Schätzwert 30-75 Weißthaler Spinnerei und Weberei AG Mittweida (Sa.), Aktie Lit. A 100 RM 22.8.1928 (Auflage 2000, R 3) EF Gründung 1875 als Weissthaler Aktien-Spinnerei, 1919 umbenannt wie oben. Die Fabrik mit 600 Webstühlen produzierte jährlich bis zu 2,5 Mio. Pfund engl. Garn und 7 Mio. Meter Stoffe. 1916 Sanierung der Gesellschaft. 1921 Interessengemeinschaft mit der Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur AG (diese war dann auch Großaktionär). Notierte im Freiverkehr der Börsen Leipzig, Dresden und Chemnitz. 1932 als eines der unzähligen Opfer der Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen Ab 1934 führte als Auffanggesellschaft die Weißthaler Spinnerei AG den Betrieb weiter. Die Weberei wurde zunächst verkauft, aber 1937 zurückerworben und 1942 dann stillgelegt. 1946 enteignet. Nr. 1589 Los 1590 Schätzwert 50-125 Wessel-Werk AG Bonn, Aktie 100 RM Juli 1942 (Auflage 200, R 6) EF Faksimilesignatur Dr. Josef Abs, Vater von Hermann Josef Abs. Josef Abs, Rechtsanwalt, war Aufsichtsratsmitglied u.a. bei Braunkohlenund Brikettwerke Roddergrube AG, Phönix AG für Braunkohlenverwertung, Selve Automobilwerke AG, Wessels Wandplatten-Fabrik AG, Gerling-Konzern Allg. Vers.-AG, Feuervers.-AG, Kronprinz Vers.-AG. Gründung 1896, AG seit 1922 als Wessels Wandplatten-Fabrik AG, 1942 umbenannt in Wessel-Werk AG. Herstellung von Wand- und Fußbodenplatten sowie sonstiger keramischer Erzeugnisse. Das Wessel-Werk ist heute in Reichshof-Wildbergerhütte und ist heute als kunststoffverarbeitender Betrieb der weltweit führende Hersteller von Staubsaugerdüsen und Staubsaugerzubehör. Los 1591 Schätzwert 100-150 Westdeutsche Bodenkreditanstalt Köln, Aktie 600 RM 9.6.1925 (Auflage 3000, R 2) EF Umrandung in aufgefrischtem Historismusstil. Gründung 1893. Seit 1921 Interessengemeinschaft mit der Preussische Boden-Credit-Actien Bank in Berlin, der Norddeutsche Grundcreditbank in Weimar und der Deutsche Hypothekenbank in Meiningen, wobei letztere den Aktionären der Westboden einen Umtausch 20:9 in Deutsche-Hyp-Aktien anbot. Das Bankgebäude Kaiser-Wilhelm-Ring 17/21 wurde 1944 bei einem Fliegerangriff zu 85 % zerstört, 1949/51 wiederaufgebaut und 1961/63 erweitert. Nachdem lange Zeit Deutsche und Dresdner Bank jeweils eine Schachtelbeteiligung besaßen, erwarb Anfang der 70er Jahre die Commerzbank die Aktienmehrheit und veranlaßte 1974 die Verschmelzung mit der ebenfalls von ihr kontrollierten Rheinische Hypothekenbank AG (die 2002 in der von den drei Großbanken geformten Eurohypo AG aufging). 126

Gronau verschmolzen, die das Werk Ahaus 1991 stillegte und 1999 insolvent wurde. Los 1599 Schätzwert 175-300 Westfälische Jute Spinnerei & Weberei Ahaus i. Westf., Aktie 2.500 Mark 1.1.1906 (Auflage 200, R 7) UNC-EF Originalunterschrift J. van Delden. Los 1600 Schätzwert 75-150 Westfälische Jute Spinnerei & Weberei Ahaus i. Westf., Actie 2.500 Mark 14.2.1922 (Auflage 640, R 6) UNC-EF Nr. 1592 Nr. 1609 Los 1592 Schätzwert 400-500 Westdeutsche Jute-Spinnerei und Weberei Beuel bei Bonn, Genuss-Schein 8.11.1887 (Auflage 880, R 11) VF Originalunterschriften. Gegründet 1887 unter Mitwirkung der Deutschen Jutespinnerei und Weberei in Meissen zur Übernahme der Fabrik der Rheinischen Jute-Spinnerei und Weberei, in der rd. 1.100 Menschen beschäftigt waren. Deren Hauptgläubiger, die Mitteldeutsche Creditbank in Frankfurt a.m., hatte die Fabrik zum öffentlichen Verkauf gebracht. Börsennotiert in Berlin, Frankfurt und Dresden. Bei der AG Rommel, Weiss & Cie. in Mülheim a. Rhein und der Textilit-Gesellschaft bestanden Beteiligungen. 1922 auf die Vereinigte Jute-Spinnereien und Webereien AG in Hamburg verschmolzen und seither als deren Zweigniederlassung weitergeführt. Wertpapiere dieser Firma waren bislang vollkommen unbekannt, nur 2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Fachgerecht restauriert. Los 1593 Schätzwert 75-150 Westdeutsche Kalkwerke AG Köln, Aktie 1.000 Mark 29.7.1921 (Auflage 1500, R 6) EF Gründung 1911 als Westdeutsche Kalkwerke AG. 1936 umbenannt in Westdeutsche Kalkund Portlandzement-Werke AG. Neugründung 1953. Großaktionär: Rheinisch-Westfälische Kalkwerke in Dornap. Die Gesellschaft bestand bis 1967. Los 1594 Schätzwert 20-60 Westdeutsche Kaufhof AG Köln, Aktie 100 RM 28.9.1937 (Auflage 10000, R 5) EF Wirtschaftshistorisch bedeutendes Stück, zeitweise einer der 30 großen DAX-Werte. Gründung der Einzelfirma Leonhard Tietz 1879 in Stralsund als Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft. Durch feste niedrige Preise gewann das Geschäft so viele Kunden, daß es innerhalb weniger Jahre dreimal vergrößert werden mußte. 1889 Gründung der ersten Filiale in Elberfeld, danach schlagartige Expansion vor allem im westdeutschen Raum, ab 1929/30 auch in Schlesien und dem Frankfurter Raum. Seit 1905 Leonhard Tietz AG, 1933/36 umbenannt in Westdeutsche Kaufhof AG. Der Kaufhof hatte jetzt über 13.000 Mitarbeiter, Großaktionäre waren zu dieser Zeit die Commerzbank, die Dresdner und die Deutsche Bank. 1945 waren lediglich 3 von 41 Filialen einigermaßen unzerstört, doch es folgte ein gewaltiger Wiederaufbau zum später zweitgrößten deutschen Kaufhauskonzern. 1988 Einstieg bei Jet-Reisen und der Media-Markt-Gruppe. 1996 auf Wunsch des späteren Großaktionärs Metro Verschmelzung mit der ASKO und den deutschen Metro-Aktivitäten zur heutigen METRO AG (Sitz Düsseldorf). Los 1595 Schätzwert 50-100 Westdeutsche Marmor- und Granitwerke AG Dortmund, Aktie 100 RM 22.5.1929 (Auflage 9900, R 5) EF Gründung 1905, hervorgegangen aus der Marmor-, Granit- und Sandstein-Werke Ochs & Co. GmbH. Los 1596 Schätzwert 30-75 Westfälische Drahtindustrie Hamm (Westf.), Aktie 600 RM Dez. 1924 (Auflage 1600, R 3) EF Gründung 1872 unter Übernahme der seit 1856 bestehenden Fa. Hobrecker, Witte & Herbers. Die Fa. lautete bis Ende 1890 Westfälischer Drahtindustrie-Verein in Hamm, anschließend Westfäl. Drahtindustrie. 1911 wurde ein Interessenvertrag mit der Friedr. Krupp AG abgeschlossen. 1967 Namensänderung in Klöckner Draht und 1987 in Westfälische Drahtindustrie GmbH. Nr. 1597 Los 1597 Schätzwert 50-100 Westfälische Ferngas AG Dortmund, Namensaktie 1.700 RM 30.6.1938 (Auflage 745, R 4) UNC-EF Gegründet 1928 durch die Provinz Westfalen sowie alle großen westfälischen Städte und Landkreise. Gehört heute zum RWE-Konzern. Los 1598 Schätzwert 250-400 Westfälische Jute Spinnerei & Weberei Ahaus i. Westf., Actie 2.500 Mark 1.7.1891 (Auflage 440, R 7) EF+ Originalunterschriften M. van Delden und J. van Delden. Gründung 1883. Betrieb einer Jutespinnerei und Weberei zur Herstellung von Juteleinen, Jutesäcken, Kabelgarnen, später vor allem auf Teppichgarne spezialisiert. Eine reine Familien- AG im Besitz der Familien ter Horst, van Heek und van Delden. Beteiligungen an der Jute- Spinnerei und Weberei Kassel-Rothenditmold (42 %), der Vereinigte Weberei Salzgitter-Stadtoldendorf (gegr. 1939, 25 %), der Baumwollspinnerei Gronau (gegr. 1890, 31,6 %) und der Ahaus-Enscheder Eisenbahn-Gesellschaft (gegr. 1898, 35 %). Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurden die beiden Werke in Ahaus, die zu der Zeit über 1000 Mitarbeiter beschäftigten, zu 90 % zerstört. Das Werk A war 1948, Werk B 1952 vollständig wieder aufgebaut, 1958 Inbetriebnahme des dritten Werkes Überwasser in Ahaus. 1962 Übernahme der Firma van Delden & Co. GmbH in Coesfeld (Buntweberei und Färberei). 1972 umbenannt in Textilwerke Ahaus AG. 1987 auf die Baumwollspinnerei Los 1601 Schätzwert 125-200 Westfälische Jute- Spinnerei & Weberei Ahaus i. Westf., Aktie 1.200 RM 27.3.1929 (Auflage 220, R 8) UNC Alle RM-Aktien dieser Ges. (dieses und die beiden folgenden Lose) waren bis zum Erscheinen im Reichsbankschatz völlig unbekannt! Los 1602 Schätzwert 50-150 Westfälische Jute- Spinnerei & Weberei Ahaus i. Westf., Aktie 1.200 RM 19.7.1941 (Auflage 1500, R 6) UNC Los 1603 Schätzwert 40-100 Westfälische Jute- Spinnerei & Weberei Ahaus i. Westf., Aktie 1.200 RM 24.11.1941 (Auflage 1500, R 5) UNC-EF Die beiden dicht aufeinanderfolgenden Ausgabedaten 1941 kommen daher, daß eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln erst als Verdoppelung geplant war (die Aktien waren auch schon gedruckt), kurzfristig entschied der Aufsichtsrat dann aber, daß das Kapital verdreifacht wird und der höhere Betrag mußte zusätzlich ausgedruckt werden. Nr. 1604 Werk und Mitarbeiter der Westfälischen Jute Spinnerei & Weberei um 1890 127

Los 1604 Schätzwert 75-150 Westfälische Vereinsdruckerei vorm. Coppenrathsche Buchdruckerei AG Münster/Westf., Namensaktie 100 RM 27.6.1938 (Auflage 1440, R 7) EF+ Gründung 1883. Betrieb eines Verlages und Druckereiunternehmens. Haupterzeugnisse: Zeitschriften und Bücher. Los 1605 Schätzwert 30-80 Wezel & Naumann AG Leipzig, Aktie 1.000 RM Sept. 1935 (Auflage 350, R 5) EF Gründung 1900 unter Umwandlung der im Jahr 1872 gegründeten Handelsgesellschaft Wezel & Naumann unter der Firma Kunstdrkck- und Verlagsanstalt Wezel & Naumann in Leipzig-Reudnitz, ab 1922 Wezel & Naumann AG. Herstellung von künstlerischen Kalendern, Geschenkbüchern, Postkarten, Plakat- und Reklameartikeln. Auch Fabrikation von Massenpackungen. Los 1606 Schätzwert 30-75 Wickrather Lederfabrik AG Wickrath (Rhld.), Aktie 100 RM 1.10.1941 (Auflage 2100, R 3) EF Gründung 1855 durch den Gerbermeister Z. Spier, AG seit 1889 als Niederrheinische AG für Lederfabrikation (vorm. Z. Spier). Um 1900 Neubau einer Lacklederfabrik. Haupterzeugnisse Schuhoberleder und Handschuhleder. Umfirmiert 1939 wie oben, 1974 in Wickrather Handels- und Beteiligungs-AG und zugleich Sitzverlegung nach Düsseldorf. 1977 Verschmelzung mit der Colditz Industrieholding AG (früher Steingutfabrik Colditz) und Sitzverlegung nach Duisburg, 1978 weiter nach Mönchengladbach und 1987 nach Köln. Die Lederfabrik war 1986 verkauft worden, neuer Schwerpunkt unter dem Londoner Großaktionär Bowater Industries war nunmehr die Herstellung von Bauelementen (vor allem Kunststofftüren und -fenstern). 1992 erneute Umfirmierung in Wickrather Bauelemente AG und Sitzverlegung nach Bergisch Gladbach. Bis zur Jahrtausendwende in Frankfurt amtlich notiert, danach kaufte der Großaktionär Bowater Industries Ltd. (99,6 %) die Kleinaktionäre heraus. Los 1607 Schätzwert 40-80 Wickrather Lederfabrik AG Wickrath (Rhld.), Aktie 1.000 RM 1.10.1941 (Auflage 3790, R 5) UNC-EF Los 1608 Schätzwert 50-100 Wiedemannsche Druckerei AG Saalfeld (Saale), Aktie 1.000 RM 12.7.1938 (R 6) EF Kapital 285.000 RM in Aktien zu 100 und 1.000 RM. Gegründet 1714, AG seit 1913. Firma bis 1914: Buchdruckerei und Kunstanstalt AG. Oh wie dumm, ausgerechnet der Druckerei passiert ein Druckfehler: Wiedemannche Druckerei im Titel der 1.000 RM-Aktie! Los 1609 Schätzwert 50-100 Wiener Allianz Versicherungs-AG Wien, Aktie 200 RM Nov. 1940 (Auflage 15750, R 4) UNC-EF Großes Allianz-Signet im Unterdruck. Gründung 1860 als Versicherungs-Ges. Oesterreichischer Phönix. Fusion 1925 mit der Wiener Versicherung und 1926 mit der Providentia Versicherung, seitdem größter Industrieversicherer in Österreich. 1939 in Wiener Allianz Versicherungs-AG umbenannt und in den deutschen Allianz-Konzern eingegliedert. 1997 Fusion mit der Anglo-Elementar-Versicherung zur Allianz Elementar Versicherungs-AG. Los 1610 Schätzwert 75-125 Wienerberger Ziegelfabriksund Baugesellschaft Wien, Aktie 1.000 RM Juni 1941 (Auflage 4500, R 8) EF Gegründet 1869 unter Übernahme der Werke des Frhr. von Drasche. Hergestellt wurden Ziegel aller Art, Mosaik- und Wandplatten, Ofenkacheln, Steinzeug für Kanalisationszwecke. Die Ges. war im ehemaligen Österreich-Ungarn das größte Unternehmen ihrer Art. Die Ges. ist heute der größte Ziegelproduzent weltweit und die Nr. 2 bei Dachsystemen in Europa. Los 1611 Schätzwert 30-75 Wilhelmsburger Wollkämmerei AG Harburg-Wilhelmsburg, Namensaktie 1.000 RM Nov. 1932. Gründeraktie (Auflage 2000, R 4) EF Gegründet 1932. In die Ges. wurde die Hamburger Wollkämmerei der zusammengebrochenen Bremer Nordwolle eingebracht. 1938 umbenannt in Hamburger Wollkämmerei AG. Los 1612 Schätzwert 75-125 Wirtschaftsprüfungs- u. Treuhand-AG Danzig, Aktie 1.000 Danziger Gulden 4.9.1937 (Auflage nur 100 Stück, R 6) EF+ Schlichte Ausführung (bei der kleinen Auflage aus Sparsamkeitsgründen kein Wunder), mit Originalunterschriften. Gegründet 1923 als Solidaris Grundstücks- Verwaltungs-AG, ihr gehörte die Immobilie Lutherstr. 6 in Berlin. 1932 umbenannt in Solidaris-Treuhand-AG. 1937 Ausgründung des operativen Geschäfts in die Solidaris Treuhand GmbH mit Niederlassungen in Berlin, Köln, München und Breslau, zugleich umbenannt in Wirtschaftsprüfungs- und Treuhand-AG. Los 1613 Schätzwert 200-250 Wohnhaus-Gesellschaft mbh Dresden, 3 % Teilschuldv. 100 Mark 22.9.1908 (Auflage 270, R 12) VF+ Anleihe von insges. 42.000 M, hypothekarisch abgesichert auf dem Grundstück Strehelener Str. 67. Treuhänder und Grundbuchvertreter war die Treuhand-Bank für Sachsen AG. Umrahmung mit Jugendstil-Elementen, Originalunterschriften. Älteste Emission dieser Ges. Bislang unbekannt gewesen, Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Abheft- und Entwertungslochungen. Los 1614 Schätzwert 100-150 Wohnstättengesellschaft mbh Berlin Berlin, Anteilschein 1.000 RM 1.1.1926 (Auflage nur 20 Stück, R 9) EF+ Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1616 Schätzwert 30-80 Wohnungsbau-AG Lipsia Leipzig, Aktie 100 RM Jan. 1941 (Auflage 500, R 4) EF+ Gegründet 1935 zur Bewirtschaftung eines 750 qm großen Wohngrundstücks. AR-Vorsitzender war der Holzhausener Bürgermeister Fritz Eckert. Los 1617 Schätzwert 20-50 Wohnungsbaugesellschaft Eintracht Gemeinnützige AG Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1930 (Auflage 4000, R 3) EF Gründung 1927 als Mieteraktienbauverein, 1929 umbenannt wie oben. Bau und Betreuung von Kleinwohnungen; bei Kriegsende besaß die Gesellschaft 529 Häuser mit 4212 Wohnungen und 47 Läden. Los 1618 Schätzwert 100-125 Wohnungsbaugesellschaft Eintracht Gemeinnützige AG Berlin, Aktie 1.000 RM Sept. 1930 (Auflage 600, R 8) EF-VF Umgewandelt in Namensaktie am 23.6.1931. Los 1619 Schätzwert 75-150 Wolf-Werke Chemische Fabriken AG Hannover, Aktie 20 RM 18.6.1925 (Auflage 16500, R 7) Mit kpl. anh. Kuponbogen EF+ Gründung Nov. 1921. Weiterführung, Ausdehnung und Nutzung des unter der Fa. Wolf-Werke Chem. Fabriken in Neuss a.rh. betriebenen Geschäfts. 1929 in Liquidation. Nr. 1608 Nr. 1612 Los 1615 Schätzwert 40-75 Wohnungs-Verein zu Duisburg egmbh Duisburg, 5 % Na.-Schuldv. 500 RM 16.12.1937 (R 6) Abheftlochung. EF Sehr schöne Umrahmung mit Jugendstil-Elementen. Los 1620 Schätzwert 30-75 Woll-Wäscherei und Kämmerei Hannover-Döhren, Aktie 1.000 RM 1.11.1941 (Auflage 8000, R 3) UNC-EF Gründung 1872 durch Übernahme der Wollwäscherei der Firma Stelling, Gräber und Breithaupt sowie des Mühlenetablissements des Rittergutes zu Döhren, das die Grundlage für 128

das bis zum Schluß betriebene eigene Wasserkraftwerk mit 4 Turbinen bildete. Betriebsteile: Wollwäscherei, Wollkämmerei, Karbonisier-Anstalt, Wollfett-Fabrik. Zum sonstigen Besitz gehörten 120 Wohnhäuser mit 250 Werkswohnungen. 1932 (gemeinsam mit der Bremer Woll-Kämmerei und der Leipziger Wollkämmerei) Übernahme der Hamburger Wollkämmerei in HH-Wilhelmsburg aus der Nordwolle-Konkursmasse. 1937 Abschluß eines Lizenzvertrages mit der I.G. Farbenindustrie als Grundlage der eigenen Chemischen Fabrik (welche nach dem Krieg Anfang 1946 als letzte der Betriebsabteilungen wieder in Gang kam). 1967 Umfirmierung in Kämmerei Döhren AG. Die in Hannover börsennotierte AG, die zeitweise 2.500 Beschäftigte gehabt hatte, stellte 1972 ihren Geschäftsbetrieb ein. Der gesamte Grundbesitz wurde an die Neue Heimat Bremen veräußert und gleichzeitig die Aktienmehrheit der Bielefelder Webereien AG erworben (später BIEWAG Investions-AG). 1973 Erwerb der Aktienmehrheit der später skandalumwitterten Wagner- Computer-Gruppe (die in den traditionsreichen Börsenmantel der Kamerun-Eisenbahn-Gesellschaft gekleidet war). Viel Liquidität floß in den Kauf von Computern der Wagner-Computer- Gruppe, die dann weiter verleast wurden. Diese Umstrukturierung bekam der alten Textilfirma aber nicht: 1979 Konkurs. ne AG umgewandelt. 1922 Werk zum großen Teil abgebrannt und wieder aufgebaut. Fabriziert wurden bedruckte und gefärbte Baumwoll-, Woll-, Kunstseide-, Zellwolle und Seidenstoffe. 1991 Umfirmierung in WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG mit Sitz in Hamburg, nachdem nach dem Ende der Textil-Ära der Hamburger Großinvestor Ehlerding die AG übernommen und aus ihr den Immobilien- und Beteiligungs-Giganten WCM geformt hatte. Als 2001 das Engagement in Commerzbank-Aktien in die falsche Richtung lief, brachte das den ganzen Konzern und den Großaktionär Ehlerding in s Wanken. Die Banken kündigten ihre mit IVG-Aktien besicherten Kredite, weil auch nach Monaten kein neuer Großinvestor präsentiert werden konnte. Das Tafelsilber, nämlich die IVG-Aktien, wurde dann verkauft, WCM ging in die Insolvenz. Los 1625 Schätzwert 75-150 Württembergische Hypothekenbank Stuttgart, Aktie 100 RM 15.6.1926 (Auflage 3000, R 5) EF Kleinformat, sehr dekorativ gestaltet. Gründung 1867 durch Stuttgarter Kaufleute und Bankiers. 1989 Einführung der Kurzbezeichnung Württemberger Hypo. Bis heute bestehendes Realkreditinstitut. Los 1628 Schätzwert 50-125 Württembergische und Badische Vereinigte Versicherungsgesellschaften AG Heilbronn a.n., Namensaktie 100 RM 15.7.1939 (Auflage 30000, R 5) UNC-EF Gründung 1837 als Württembergische Schiffahrtsassekuranz zu Heilbronn a.n., 1852 Umfirmierung in Württembergische Transport-Versicherungs-Gesellschaft. Die 1917 eingegangene Interessengemeinschaft mit der Badische Assecuranz-Gesellschaft AG in Mannheim (gegründet 1840 als Badische Schifffahrts-Assecuranz-Gesellschaft) mündete 1939 in der Fusion zur Württembergische und Badische Vereinigte Versicherungsgesellschaft. Später noch Übernahme des Versicherungsbestandes der ELEKTRA-Versicherung in Frankfurt/Main (1994) und der Nord-Deutsche Versicherungs- AG (1998). Los 1621 Schätzwert 175-275 Wollwerke und Filzfabrik am Hammerstein AG Lennep, Aktie 1.000 Mark 15.3.1905 (Auflage 600, R 7) VF+ Originalsignaturen. Gegründet 1904 unter der Firma Deutsche Torfwollwerke AG in Berlin. 1905 Erwerb der Filzfabrik am Hammerstein bei Lennep (errichtet bereits 1838), Erwerb des Torfwollwerks Mosleshöhe bei Oldenburg i.gr. unter Abänderung der Firma wie oben und Verlegung des Sitzes nach Lennep. Hergestellt wurden Torfwolle, Torfwatte und Filz. 1905 wurde in Krähwinklerbrücke bei Lennep ein Wollwerk für die Herstellung chemisch reiner Torffaser erreichtet. Los 1622 Schätzwert 25-100 Wotan Deutsche Film AG Breslau, Aktie 5.000 Mark Juni 1923 (Auflage 12000, R 4) VF Gründung 1923. Herstellung, Vertrieb und Verleih von Filmen sowie Betrieb von Filmtheatern. Im Aug. 1925 ist die Gesellschaft mangels Umstellung für nichtig erklärt worden. Los 1623 Schätzwert 75-150 Württembergische Cattunmanufaktur Heidenheim a. d. Brenz, Aktie 1.000 RM Dez. 1941 (Auflage 4292, R 7) EF 1766 Gründung der ersten Zitzfabrik in Heidenheim durch den Zitzfabrikanten J.H. Schüle in Künzelsau. Seit 1774 Betrieb einer Baumwoll- und Indienne-Manufactur durch die Firma Meebold, Hartenstein & Comp. 1856 in ei- Werk der WCM in Heidenheim um 1919/20 Los 1624 Schätzwert 75-150 Württembergische Elektrizitäts-AG Stuttgart, Aktie 100 RM 19.6.1942 (R 8) EF- Gründung 1906 in Mannheim-Rheinau als Neue Rheinau AG, 1920/21 Übernahme der 1917 gegründeten ohg Württembergische Elektrizitäts-Gesellschaft, Sitzverlegung nach Stuttgart und Umfirmierung wie oben. Seit 1921 war die Hauptaufgabe die Nutzbarmachung von Wasserkräften, vor allem alpiner Wasserkraftwerke in Bayern und Österreich (u.a. 1927-30 Projektierung des Tauernkraftwerks). Die WEAG übernahm auch den Vollausbau und seit 1922 die Betriebsführung der Städt. Elektrizitäts-Werke Salzburg. Wegen besonderer Erfahrung im alpinen Stollenbau zudem Mitarbeit bei der Erbauung der bayer. Zugspitzbahn in Garmisch. Beteiligungen bei Kriegsende: Überlandwerk Unterfranken AG, Würzburg (37 %), Traunkraftwerke AG, Traunstein (97 %, verkauft 1964/65), Ges. für elektrische Anlagen AG, Fellbach (57 %), Speicherkraftwerk Egg GmbH, Säckingen (50 %, liquidiert 1966) und Salzburger AG für Elektrizitätswirtschaft (25 %, von der Rep. Österreich 1947 entschädigungslos verstaatlicht). Großaktionär war seit 1928 die Allg. Lokalbahn- und Kraftwerke AG in Frankfurt/M. (die spätere AGIV). Nach dem Krieg bekam die AG für Licht- und Kraftversorgung, München (später in der ThüGa aufgegangen) als Aktionär immer größeres Gewicht, 1996 hielt die ThüGa schließlich 100 % der Aktien und wandelte die WEAG in eine GmbH & Co. KG um. Los 1626 Schätzwert 75-150 Württembergische Hypothekenbank Stuttgart, Aktie 100 RM März 1927 (Auflage 5000, R 5) EF Los 1627 Schätzwert 75-150 Württembergische Metallwarenfabrik Geislingen-Steige, Aktie 100 RM April 1942 (Auflage 3500, R 5) EF 1853 beginnt auf dem heutigen Werksgelände der WMF in Geislingen die Firma Starub & Schweizer mit der Herstellung von Metallwaren. 1880 unter maßgeblicher Mitwirkung der Württembergischen Vereinsbank Fusion mit der Fa. A. Ritter & Co. in Esslingen und Gründung der AG mit zunächst 580 Mitarbeitern. 1883 wird eine Glashütte errichtet, die ein Jahrhundert später zu den ältesten noch arbeitenden Mundglashütten zählt. 1888 Beginn der Herstellung versilberter Bestecke. Ab 1890, die WMF hat inzwischen etwa 2.000 Mitarbeiter, wird mit der Feierstunde eine der ältesten Werkszeitschriften Deutschlands herausgegeben. Ab 1897 Aufbau von Filialnetz und Zweigwerken im In- und Ausland. 1926 erstmals Fertigung von Kochgeschirren aus Edelstahl, Einführung der geschützten Bezeichnung Chromargan. Die Filialfabriken in Köln und Berlin werden in der Weltwirtschaftskrise 1930 aufgegeben, 1935 auch Verkauf der Göppinger Zweigfabrik und Konzentration der Fertigung in Geislingen/Steige. Nach dem 2. Weltkrieg Errichtung von Zweigwerken in Hayingen/Württ. (1955), Hausham/Obb. (1966) und Singapur (1975). Ab 1971 auch Serienproduktion von Leiterplatten und Verkaufsautomaten. 1977 Übernahme des Emaillierwerkes Langenfeld (Rhld.).Als Hersteller von Bestecken und edlen Accessoires für den Haushalt ist WMF mit einem bundesweiten Netz eigener Läden noch heute führend. Daneben werden seit Jahrzehnten die weltbekannten Groß-Kaffeemaschinen für die Gastronomie produziert. Los 1629 Schätzwert 40-100 Württembergisches Portland-Cement-Werk Lauffen am Neckar, Aktie 1.000 RM Febr. 1929 (R 5) EF Gründung 1888 auf Initiative des bekannten Berliner Zementforschers Dr. Michaelis. 1980 Umfirmierung in ZEAG Zementwerk Lauffen - Elektrizitätswerk Heilbronn AG. Neben dem Rohstoffvorkommen spielte bei der Standortwahl die Wasserkraft des Neckars bei Lauffen eine entscheidende Rolle. Ein herausragendes Ereignis war 1891 die erste Übertragung von Drehstrom aus dem Wasserkraftwerk des Zementwerks nach Frankfurt durch Oskar von Miller. Als Folge dieser Pioniertat wurde ab 1892 Heilbronn als erste Stadt der Welt mit elektrischem Drehstrom versorgt. Unter dem Namen ZEAG Zementwerk Lauffen Elektriziätswerk Heilbronn AG ist die Fa. noch heute börsennotiert. Los 1630 Schätzwert 75-150 Württembergisches Portland-Cement-Werk Lauffen am Neckar, Sammelaktie 10 x 1.000 RM Febr. 1929 (R 5) EF Los 1631 Schätzwert 50-125 Wurzener Bank Wurzen, Aktie 1.000 RM 14.3.1927 (Auflage 300, R 5) EF Gründung 1889. Betrieb von Bankgeschäften aller Art, insbesondere die Vermittlung des Kapital- und Kreditverkehrs im Gewerbe, Handel, 129

zugleich Sitzverlegung von Ludwigsburg nach Dettingen/Ems. Heute als Hersteller von Dichtungen, Kunststofferzeugnissen und Baugruppen hauptsächlich für die Automobilindustrie einer der TOP-Werte im M-DAX. Nr. 1632 Nr. 1633 in der Industrie und Landwirtschaft. Gesellschaftskassen in Wurzen, Grimma, Mügeln und Oschatz, Sächsische Bank Filiale Leipzig, Zweigniederlassungen bestanden in Grimma, Mügeln und Oschatz. Los 1632 Schätzwert 400-500 Wurzener Grundstücksund Baugesellschaft mbh Wurzen, Geschäfts-Antheilschein 1.000 Mark 15.10.1900 (R 12), ausgestellt auf Herrn Procurist Walther Wunsch, Wurzen VF Sehr hübsche Rankwerk-Umrahmung, Originalunterschriften. Gegründet am 30.10.1899. Mit Vermerk als RM 1.000,- gültig, die Ges. bestand also mehrere Jahrzehnte lang. Bislang vollkommen unbekannt gewesen, ein Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 1633 Schätzwert 125-200 Zehlendorf- Klein-Machnower Terrain-AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 18.7.1903. Gründeraktie (Auflage 100, R 7) EF+ Die am 18.7.1903 gegründete Gesellschaft erwarb das Rittergut Klein-Machnow und erschloß die Flächen für die Bebauung mit Villen und Einfamilienhäusern. 1914 wegen undurchsichtiger Finanzoperationen Zwangsversteigerung der Grundstücke und anschließende Liquidation. Los 1634 Schätzwert 150-250 Zehlendorf- Klein-Machnower Terrain-AG Berlin, Aktie 1.000 Mark 30.6.1904 (Auflage nur 43 Stück, R 7) EF Los 1635 Schätzwert 50-100 Zellstoff-Fabrik Küstrin AG Küstrin, Namensaktie 1.000 RM Dez. 1936. Gründeraktie (Auflage 2000, R 5) EF Gründung 1936 zum Betrieb einer Zellstofffabrik, nach Angliederung einer Zellwollefabrik 1939 umbenannt in Zellwolle und Zellulose AG Küstrin. Los 1636 Schätzwert 75-125 Zentrale für Wohnungsbaugesellschaften AG Leipzig, Aktie Lit. A 100 RM 20.11.1933 (Auflage 606, R 6, Aktienneudruck nach div. Kapitalzusammenlegungen) EF+ Gegründet 1925 zwecks Förderung des Wohnungsbaues in Deutschland durch Errichtung, Beratung, Revision und Finanzierung örtlicher Baugenossenschaften. Los 1637 Schätzwert 30-75 Zentropa Zentraleuropäische Versicherungsbank AG Berlin, Namensaktie 1.000 RM 20.1.1925 (Auflage 2000, R 3) EF Eingezahlt waren 250 RM. Gegründet 1924 als Zentropa Zentraleuropäische Versicherungsbank AG, ab 1929 Zentraleuopäische Versicherungsbank AG, ab 1937 Zentraleuropäische Versicherungs-AG. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung und Verlegung der Hauptverwaltung nach Stuttgart, wo ab 1967 ein zweiter Firmensitz und ab 1986 der Hauptsitz bestand, gleichzeitig Umfirmierung in Sparkassen-Versicherung Allgemeine Versicherung AG. Werk der Zellstoff-Fabrik Küstrin AG Nr. 1638 Los 1638 Schätzwert 150-250 Zerbster Räder- und Wagen-Fabrik AG Zerbst, Aktie 1.000 Mark 3.9.1922. Gründeraktie (Auflage 2000, R 7) VF Großformatiges Papier, unten Markenzeichen: Ein Schmid mit einem Speichenrad, darunter Schriftzug Eisenfest. Gründung 1922. Herstellung und Vertrieb von von Erzeugnissen der Räder- und Wagenindustrie. Über das Vermögen der Ges. wurde 1931 das Konkursverfahren eröffnet. Los 1639 Schätzwert 80-100 Ziederthal-Eisenbahn-Gesellschaft Landeshut i.schl., Aktie 1.000 Mark 1.3.1900. Gründeraktie (Auflage 1000, R 4) VF Sehr großformatig (40 x 31 cm), mit schöner breiter Laubwerkumrandung. Normalspurige Sekundärbahn in Niederschlesien von Landeshut nach Albendorf (21,6 km). Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Los 1640 Schätzwert 50-125 Ziegel- und Schamotte-Werke AG Könnern a.d.saale, Aktie 1.000 Mark Nov. 1922 (Auflage 1000, R 3) EF Gründung 1921 zur Fortführung der Freymuth & Co. GmbH Dampfziegelei und Schamottewerk. Bei Kriegsende war neben der Gründerfamilie der Hallesche Bankverein Großaktionär. Los 1641 Schätzwert 75-150 Ziegelwerke Ludwigsburg AG vorm. Ganzenmüller & Baumgärtner Ludwigsburg, Aktie 100 RM 24.4.1930 (Auflage 3000, nach tlw. Umtausch in 1.000-RM-Aktien zuletzt noch 1650, R 6) EF-VF Schon 1872 wurde die Ziegelei Ganzenmüller & Baumgärtner gegründet, ab 1899 AG. Ende 1973 Stilllegung der Ziegelei und Überbauung des Geländes mit einem großen Gewerbepark. 1980 Umfirmierung in ZWL Grundbesitz und Beteiligungen AG. 2000 Verschmelzung der wichtigsten Beteiligung ElringKlinger GmbH auf die ZWL und Umfirmierung in ElringKlinger AG, Los 1642 Schätzwert 600-750 Zigarettenfabrik Niwel AG Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Feb. 1918. Gründeraktie (Auflage 300) VF Gründung 1918 zur Fortführung der Zigarettenfabrik Niwel Moses Lewin. 1925 Liquidation, nachdem Forderungsausfälle und anschließende Beschlagnahme von Vorräten und Maschinen für Zollforderungen der Gesellschaft die Existenzgrundlage entzogen hatten. Als Gründeraktie bislang völlig unbekannt gewesen, ein UNIKAT aus dem Reichsbankschatz. Fachgerecht restauriert. Los 1643 Schätzwert 150-200 Zigarettenfabrik Niwel AG Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Okt. 1921 (Auflage 3600, R 10) VF Gründung 1918 zur Fortführung der Zigarettenfabrik Niwel Moses Lewin. 1925 Liquidation, nachdem Forderungsausfälle und anschließende Beschlagnahme von Vorräten und Maschinen für Zollforderungen der Gesellschaft die Existenzgrundlage entzogen hatten. Oben und unten Rostflecken. Los 1644 Schätzwert 200-250 Zigarettenfabrik Niwel AG Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922 (Auflage 9000, R 8) VF+ Gründung 1918 zur Fortführung der Zigarettenfabrik Niwel Moses Lewin. 1925 Liquidation, nachdem Forderungsausfälle und anschließende Beschlagnahme von Vorräten und Maschinen für Zollforderungen der Gesellschaft die Existenzgrundlage entzogen hatten. Bislang unbekannt gewesene Emission! Oben leicht rostiger Abdruck von Büroklammer. 130

Los 1645 Schätzwert 100-125 Zigarettenfabrik Niwel AG Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Aug. 1922 (Auflage 20000, R 8) EF- Gründung 1918 zur Fortführung der Zigarettenfabrik Niwel Moses Lewin. 1925 Liquidation, nachdem Forderungsausfälle und anschließende Beschlagnahme von Vorräten und Maschinen für Zollforderungen der Gesellschaft die Existenzgrundlage entzogen hatten. Fabrik vorm. Joh. Zimmermann, bis 8.4.1929: Zimmermann-Werke AG, danach: Industrie- Verwaltungs-AG. Sitz bis 26.5.1931 in Chemnitz, danach in Düsseldorf. Los 1657 Schätzwert 300-500 Zuckerfabrik Brühl Brühl, Namensactie 500 Mark 1.9.1884 (Auflage 1400, R 8) EF Gründung 1883. Der Grundbesitz umfasste 440 preußische Morgen. Für die Aktionäre bestand eine Rübenbauverpflichtung. 1989 Übernahme durch Pfeifer & Langen und Schließung. Auf einem Teil des ehemaligen Fabrikgeländes entstand ein neues Wohngebiet. Los 1646 Schätzwert 100-125 Zigarettenfabrik Niwel AG Düsseldorf, Sammelaktie 2 x 1.000 Mark Juni 1923 (Auflage 7000, R 8) EF- Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Los 1647 Schätzwert 150-200 Zigarettenfabrik Niwel AG Düsseldorf, Sammelaktie 4 x 1.000 Mark Juni 1923 (Auflage 3500, R 9) UNC-EF Bislang völlig unbekannt gewesenes Nominal, nur 6 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 1648 Schätzwert 225-300 Zigarettenfabrik Niwel AG Düsseldorf, Sammelaktie 10 x 1.000 Mark Juni 1923 (Auflage 2070, R 11) VF Bislang ebenfalls völlig unbekannt gewesenes Nominal, gerade einmal 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Los 1651 Schätzwert 40-80 Zinneinfuhr AG Berlin, Aktie 1000 RM Nov. 1933. Gründeraktie (Auflage 200, R 5) EF Einfuhr von und Handel mit Zinn und anderen Metallen. AR-Mitglieder waren Kaufleute aus Den Haag, 1935 in Behrens & Co. Metallaktiengesellschaft umbenannt. Los 1652 Schätzwert 60-100 Zuckerfabrik Alt-Jauer Alt-Jauer, Aktie 1.000 Mark Aug. 1920 (Auflage 1500, R 6) EF Gegründet 1872. Herstellung von gem. Raffinade und Lompen sowie Betrieb eigener Landwirtschaften. Fabrikgrundstücke in Alt-Jauer, Poischwitz, Peterwitz und Hermannsdorf. Diese schlesische Zuckerfabrik verarbeitete zuletzt im Durchschnitt 1 Mio. Zentner Rüben im Jahr. Börsennotiz: Freiverkehr Breslau. Los 1654 Schätzwert 75-150 Zuckerfabrik Bedburg Bedburg, Namensaktie Lit. A 100 RM 12.3.1930 (Auflage 3690, R 5) EF Gründung 1883 als Bauernzuckerfabrik. 1995 auf die Zuckerfabrik Jülich verschmolzen. Los 1655 Schätzwert 75-150 Zuckerfabrik Bedburg Bedburg, Namensaktie Reihe B 1.000 RM 12.3.1930 (Auflage 931, R 6) EF Los 1656 Schätzwert 75-125 Zuckerfabrik Brakel Kreis Höxter AG Brakel, Kreis Höxter, Aktie 1.000 Mark 2.8.1923 (Auflage 6688, R 5) EF Gründung 1880. Die Aktien waren in Braunschweig börsennotiert. Los 1658 Schätzwert 150-250 Zuckerfabrik Brühl Brühl, Namensactie 1.000 Mark 25.3.1921 (Auflage 2100, R 7) EF+ Los 1659 Schätzwert 75-150 Zuckerfabrik Brühl Brühl, Namensactie 1.000 Mark 31.12.1921 (Auflage 4200, R 5) EF-VF Los 1660 Schätzwert 275-350 Zuckerfabrik Maltsch-Dietzdorf GmbH Maltsch a. O., Namens-Anteilschein Lit. C 1.000 RM 22.7.1931 (R 12) VF- Datum handschriftlich, mit Originalunterschriften. Die 1896 gebaute Zuckerfabrik in Maltsch in Niederschlesien war der größte und modernste Betrieb dieser Branche im Osten des Deutschen Reiches. 1927 als Folge der Wirtschaftskrise reorganisiert und in eine GmbH eingebracht. Nach 1990 als reaktivierte Cukrownia Maloszyn AG Tochter der Südzucker Polska Sp. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Zuckerfabrik Markranstädt Los 1649 Schätzwert 75-150 Zigarren-Industrie AG Oederan Sa., Aktie 20 RM 15.12.1924 (Auflage 7500, R 7) EF Gründung 1922. Herstellung von Tabakfabrikaten aller Art, insbesondere Zigarren. 1927 in Konkurs. Die Aktionäre und die nicht bevorrechtigten Gläubiger gingen leer aus, die anderen bekamen, mit viel Glück, noch etwa 50 % ihrer Forderungen. Los 1653 Schätzwert 30-75 Zuckerfabrik Altfelde AG Altfelde, Aktie 500 RM Febr. 1934 (Auflage 1200, kpl. Aktienneudruck, R 3) EF Die 1881 im westpreußischen Altfelde (bei Marienburg) gegründete Fabrik ließ die Gebäude durch die Braunschweigische Maschinenfabrik errichten. Die Fusion mit der Zuckerfabrik Marienburg erfolgte 1928. In beiden Betrieben arbeiteten 1939 etwa 360 Beschäftigte. Nr. 1657 Los 1661 Schätzwert 250-400 Zuckerfabrik Markranstädt Markranstädt, Namens-Actie 3.000 Mark 15.1.1884. Gründeraktie (Auflage 120, R 7) EF-VF Originalunterschriften. Gegründet 1883 als sog. Bauernzuckerfabrik, weshalb mit den Aktien eine Rübenablieferungspflicht verbunden war. Die Rohzuckerfabrik verarbeitete pro Kampagne bis zu 500.000 Ztr. Rüben. Zu DDR-Zeiten als VEB Zuckerfabrik Markranstädt weitergeführt (AG 1955 im Handelsregister gelöscht). Besonders Los 1650 Schätzwert 30-80 Zimmermann-Werke AG Chemnitz, Aktie 20 RM 16.12.1926 (Auflage 1500, R 3) EF Gegründet 1844, AG seit 8.11.1871. Firma bis 4.11.1914: Chemnitzer Werkzeugmaschinen- Nr. 1660 Nr. 1661 131

beliebt bei Eisenbahn-Nostalgikern wegen der fabrikeigenen Rangierlokomotive LKM N4 des VEB Lokomotivbau Karl Marx (ehem. Fabrik von Orenstein & Koppel), die heute im Besitz der Eisenbahnfreunde Großheringen ist. der Zuckerraffinerie Tangermünde sowie von Rabbethge & Giesecke, Kleinwanzleben. 1962 verlagert nach Braunschweig und Umwandlung in eine GmbH. Großer Speicher der Zuckerfabrik Los 1662 Schätzwert 125-200 Zuckerfabrik Markranstädt Markranstädt, Namensaktie 750 Mark 13.6.1921 (Auflage 240, R 7) VF Originalunterschriften. Umgestellt auf 600 Goldmark. Los 1663 Schätzwert 50-100 Zuckerfabrik Nakel AG Nakel (Netze), Namensaktie 400 RM Mai 1942 (R 5) EF-VF Dekorativer G&D-Druck, Vignette mit Zuckerrübe, kleine Fabrik-Abbildung. Die 1881 gegründete Fabrik in Rudtke bei Nakel (30 km westlich von Bromberg) wurde von der Fürstl. Stolberg schen Maschinen-Fabrik erbaut und 1910 von Bromberger und Magdeburger Maschinenfabriken umgebaut. Die noch heute als Cukrownia Naklo S.A. bestehende Fabrik war an das 600-mm-Schmalspurnetz der Wirsitzer und Bromberger Kreisbahn angeschlossen, mit 150 km Streckenlänge das längste erhaltene seiner Art in ganz Europa. Weil aber die polnische Staatsbahn PKP keine 10-jährige Betriebsgarantie geben mochte, baute die Zuckerfabrik 1993 ihr Anschlußgleis ab und stellte auf Straßentransporte um. Los 1665 Schätzwert 75-150 Zuckerfabrik Nordharz AG Osterwieck am Harz, Namensaktie 500 RM 1.10.1929 (Auflage 263, R 8) EF Gründung 1877 als Actien-Zuckerfabrik Osterwieck. Mit einer Aktie war die Pflicht verbunden, vier Morgen Zuckerrüben anzubauen und an die Fabrik abzuliefern, ferner musste der Aktionär alle geernteten Überrüben abliefern. 1929 Fusion mit der Zuckerfabrik Vienenburg und Umfirmierung wie oben. Die Demarkationslinie nach 1945 trennte dann die Osterwiecker und die Vienenburger Zuckerrübenanbauer wieder auseinander. Los 1666 Schätzwert 30-75 Zuckerfabrik Pelplin AG Pelplin, Namensaktie Serie I 1.000 RM 29.11.1941 (Auflage 1500, R 4) EF Gegründet 1878. Beim Vormarsch der Roten Armee wurde die Fabrik gegen Ende des 2. Weltkrieges schwer beschädigt. Heute gehört die Cukrownia Pelplin S.A. zum Zuckerkonzern BSO Polska. Los 1668 Schätzwert 125-200 Zuckerfabrik Strassburg U. M. Strassburg i.uckerm., Namensaktie Littr. A 300 Mark 16.9.1891 (R 5) EF+ Gründung 1882. Kurz danach noch Erwerb der Zuckerfabrik Prenzlau. Firmenmantel 1964 nach Hamburg verlagert. 1974 aufgelöst, 1994 erloschen. Los 1669 Schätzwert 50-125 Zuckerfabrik Warburg AG Warburg i. Westf., Aktie 1.000 RM 30.4.1942 (Auflage 250, R 5) UNC-EF Die 1884 gegründete Fabrik produzierte zunächst nur Rohzucker (der in Raffinerien zum Endprodukt weiterverarbeitet wurde), seit etwa 1900 auch Weißzucker. Die Mehrheit der im Frankfurter Freiverkehr notierten Aktien kaufte seit den 50er Jahren die Zuckerfabrik Franken GmbH in Ochsenfurt auf (die u.a. 1970 eine bereits einmal bestehende Schachtel der Süddeutschen Zucker-AG übernahm). 1988 fusionierte dann die Zuckerfabrik Franken mit der Süddeutschen Zucker-AG, die bei dieser Gelegenheit den heutigen Firmennamen Südzucker AG annahm; dadurch kam auch die Zuckerfabrik Warburg endgültig zum Südzucker-Konzern. Los 1671 Schätzwert 50-100 Zuckerfabrik zu Nörten GmbH Nörten-Hardenberg, 5 % Teilschuldv. 1.000 RM Febr. 1937 (Auflage 520, R 7) UNC-EF Originalunterschrift Carl Graf von Hardenberg. Gründung 1873, errichtet durch die Braunschweigische Maschinenbauanstalt, 1894 umgebaut durch die Fürstl. Stolberg. Faktorei und Zickerickwerk. Los 1672 Schätzwert 50-80 Zuckerfabrik zu Nörten GmbH Nörten-Hardenberg, 5 % Teilschuldv. Lit. A 1.000 RM Juli 1939 (Auflage 280, R 7) UNC-EF Originalsignaturen, Doppelblatt, inwendig Anleihenbedingungen. Los 1673 Schätzwert 50-125 Zuckerkreditbank-AG Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1926 (Auflage 2000, R 5) EF- Gründung 1923 durch die mitteldeutschen Raffinerien (Halle, Rositz und Holland) und Rohzuckerfabriken für Bankgeschäfte im Interesse der rübenbauenden Landwirtschaft und der deutschen Zuckerindustrie. Filialen in Halle a.s., Cöthen und Bernburg. Ab 1926 Interessengemeinschaft mit der Ersten ländlichen Spar- und Darlehns-Kasse Cöthen egmbh. Los 1664 Schätzwert 20-60 Zuckerfabrik Nauen Nauen, Aktie 1.000 Mark Sept. 1922 (Auflage 8000, R 3) EF Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet. Gründung am 28.12.1888. Neben der Zuckerfabrik besaß die Gesellschaft auch das Rittergut Bredow. Zuletzt unter stärkerem Einfluss Strukturbestimmend für die Region, die 1889 gegründete Zuckerfabrik Los 1667 Schätzwert 125-200 Zuckerfabrik Stavenhagen Stavenhagen, Namensaktie Lit. B II. Em. 1.500 Mark 10.1.1901 (Auflage 461, R 6) EF Gründung 1881, eingerichtet wurde die Fabrik von der Halleschen Maschinenfabrik. 1965 fand die letzte Kampagne statt. Los 1670 Schätzwert 50-125 Zuckerfabrik Weferlingen GmbH Weferlingen, Namens-Anteil 500 RM 6.8.1924 (R 4) EF Rohzuckerfabrik, eingerichtet 1877 von der Braunschweigische Maschinen-Bauanstalt, umgebaut 1910 von F. Dippe, Schladen. Los 1674 Schätzwert 75-150 Zuckerraffinerie Genthin AG Genthin, Aktie 200 RM Febr. 1926 (Auflage 7332, R 5) EF-VF Gründung 1901 durch 24 Schokolade-Fabrikanten als AG für Verwertung landwirtschaftl. Produkte, 1903 Umfirmierung wie oben. Seit 1922 auch Eigenanbau von Zuckerrüben auf den 5.000 Morgen großen Besitzungen Schönaich und Eichenkranz des Fürsten von Carolath-Beuthen. 1935 Übernahme der Zuckerfabriken Calbe und Frankenstein. In der Kampagne beschäftigten die Werke 800 (Genthin), 350 (Calbe) bzw. 350 (Frankenstein) Leute. Börsennotiz Magdeburg, ab 1934 Freiverkehr Berlin. 132

Die AG fungierte als Verkaufsorgan der mitteldeutschen Rohzuckerfabriken. Los 1675 Schätzwert 50-100 Zuckerraffinerie Genthin AG Genthin, Aktie 100 RM Aug. 1938 (Auflage 1016, R 5) EF Los 1676 Schätzwert 40-80 Zuckerraffinerie Genthin AG Genthin, Aktie 100 RM April 1943 (Auflage 544, R 5) UNC-EF Los 1677 Schätzwert 20-60 Zuckerraffinerie Halle Halle a.d.s., Aktie 1.000 RM 1.4.1928 (Auflage 4300, R 2) EF Farbenfrohe Gestaltung mit Wappen im Unterdruck. Gründung 1881. Fabrikation von Brot-, Würfel-, gemahlenem und granulierten Zucker. Seit 1922/23 lag die Aktienmehrheit bei Mitgliedern der Vereinigung mitteldeutscher Rohzuckerfabriken. Börsennotiz Halle/Leipzig. Zu DDR-Zeiten wurde der Betrieb unter dem Namen VEB Zukkerraffinerie Vorwärts Halle neu gegründet. Die Produktion wurde 1990 eingestellt, die Treuhand übernahm die Verwaltung der Liegenschaft. Postkarte der Zuckerraffinerie Tangermünde brik, 1930 Übernahme der Lobeck & Co. Schokoladenfabrik AG in Dresden. Zu Beginn des 2. Weltkriegs hatte die Zuckerraffinerie 3.000, die Schokoladenfabrik 900 und die Marmeladenfabrik rd. 500 Beschäftigte. 1945 in der SBZ enteignet (die Raffinerie wurde demontiert), 1950 Sitzverlegung nach Hamburg, 1950/51 Wiederaufnahme der Erzeugung von Feodora- Schokolade, 1953 Übernahme der Bremer Chocolade-Fabrik Hachez & Co. 1961 Umwandlung in eine GmbH (heute die Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn Holding GmbH). Die nach der Wende reprivatisierten Nachfolgebetriebe auf dem Gelände in Tangermünde gingen 1992 in Konkurs. Die unter Denkmalschutz stehende Fabrik und die Arbeiterkolonien auf dem riesigen, ehemals fast 900.000 qm großen Fabrikareal wurden unter der Regie der Wohnungsbau- und Verwaltungsges. Tangermünde mbh saniert und sind heute bei Mietern überaus gefragt. Los 1679 Schätzwert 125-200 Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn AG Tangermünde, Sammelaktie 100 x 500 RM Apr. 1943 (R 6) EF+ Los 1681 Schätzwert 50-175 Zwickauer Kammgarn-Spinnerei Zwickau i/s., Aktie 1.000 Mark 31.12.1919 (Auflage 1200, R 5) EF Gründung am 5.3.1889, eingetragen am 3.4.1889. Betrieb einer Kammgarnspinnerei. Beteiligung an der Baumwoll-Spinnerei Zwikkau (gegr. 1896). Entschädigungslos enteignet. Betrieb nach 1946 als VEB Zwickauer Kammgarnspinnerei Wilkau-Haßlau, Werk Silberstraße weitergeführt, heute Zwickauer Kammgarn GmbH, ein Unternehmen der Peppermint Holding. Die AG: 1958 Sitzverlegung nach Stuttgart, nur noch Vermögensverwaltung. 1968 nach Abwicklung gelöscht. Los 1682 Schätzwert 30-80 Zwickauer Maschinenfabrik Zwickau i.sa., Aktie 100 RM April 1941 (Auflage 500, davon aber 200 schon 1942 eingezogen und in 1.000-RM- Aktien getauscht, R 5) UNC-EF Ursprung ist eine schon 1842 in der Reichenbacher Straße durch William Henry Jonas aus Markkleeberg und Zivilingenieur William Dorning aus Manchester gegründete Maschinenfabrik. Zunächst war die Entwicklung kümmerlich, die Besitzer wechselten mehrfach bis zur Übernahme durch Brod & Stiehler im Jahr 1865. 1872 Umwandlung in eine AG. 1910 Erwerb der Fabrik für Blechbearbeitungsmaschinen Gustav Toelle in Niederschlema (1928 verkauft an die Hiltmann & Lorenz AG in Aue). Hergestellt wurden Kompressoren aller Art, Dampfmaschinen, Bergwerksmaschinen und Preßluftpumpen. Börsennotiz in Leipzig (bis 1927 auch Berlin, Dresden, Chemnitz und Zwickau). Nach 1945 enteignet. 1990 von der Treuhand in die Auffanggesellschaft Sachsenring Maschinenbau GmbH überführt, 2001 als Zwickauer Maschinen- und Anlagenbau GmbH ausgegliedert, baut heute Anlagen für die Chemieindustrie sowie zur Erdgasförderung, -speicherung und -verteilung. Los 1683 Schätzwert 125-200 Zwirnerei Ackermann AG Sontheim am Neckar, Namensaktie 1.000 Mark Okt. 1920 (Auflage 2250, R 6) VF- Schöne Umrandung im Historismus-Stil. Gegründet 1882 als Mechanische Zwirnerei Heilbronn vorm. C. Ackermann & Cie., 1919 umbenannt wie oben. Betrieb einer Baumwollzwirnerei, außerdem Herstellung von Näh-, Häkel- und Stopfgarnen. 1957 Fusion mit der Zwirnerei & Nähfadenfabrik Göggingen zur Ackermann-Göggingen AG mit Sitz in Augsburg. 1994 nach Übernahme der Aktienmehrheit durch die Wisser-Dienstleistungsgruppe (die sich vor allem für den Immobilienbesitz interessierte) Verkauf des operativen Geschäfts an den Wettbewerber Amann & Söhne GmbH & Co. KG in Bönnigheim. Die AG selbst wurde in Anterra AG umbenannt und besteht noch heute als börsennotierte Vermögensverwaltungsgesellschaft. Los 1684 Schätzwert 50-125 Zwirnerei Ackermann AG Sontheim am Neckar, Namensaktie 500 RM 2.1.1931 (Auflage 3000, R 6) EF Los 1678 Schätzwert 50-125 Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn AG Tangermünde, Aktie 500 RM April 1943 (Auflage 6960, R 5) UNC-EF Gegründet 1826 durch Theodor Meyer mit 6 Arbeitern an der Mündung der Tanger in die Elbe, die älteste deutsche Zuckerraffinerie und bis 1945 eine der größten in ganz Europa. Die Fabrik war ursprünglich in der Kirchstr. 69, ab 1836 dann Kirchstr. 32, 1839 völlig abgebrannt und 4-stöckig neu errichtet, 1876 Umzug auf das Gelände einer ehemaligen Stärkefabrik an der Elbe, 1881 erneut völlig niedergebrannt und wiederaufgebaut. An der Wende zum 20. Jh., schon vor der 1906 erfolgten Umwandlung in eine AG, besaß die Raffinerie einen eigenen Industriehafen, ausgedehnte Arbeiterkolonien, ein Kinderheim und ein Krankenhaus sowie ein Kraftwerk, das auch die Stadt Tangermünde mit Strom versorgte. Ab 1910 wurden hochwertige Schokoladen und Pralinen unter der Marke FEODORA erzeugt (Namensgeberin war Prinzessin Feodora von Schleswig-Holstein, jüngste Schwester von Kaiserin Auguste Victoria, der Frau von Kaiser Wilhelm II.) 1924/25 Bau einer Würfelzuckerfa- Los 1680 Schätzwert 100-175 Zuckervertriebsgesellschaft Halle AG Halle (Saale), Aktie 1.000 RM 27.4.1939 (Auflage 100, R 6) UNC-EF Gegründet 1923 als Zuckervertriebsges. Halle- Rositz-Holland AG, 1932 umbenannt wie oben. Ansicht des Werksgeländes der Zwickauer Kammgarnspinnerei Nr. 1679 Nr. 1681 133

Apotheken, Drogerien - pharmacy, chemist s shop: 121, 340, 349, 656, 1043-1044 Apparate- und Armaturenbau - appliance and fittings construction: 76, 218, 323, 334, 356, 437, 452, 494, 601-603, 689, 727, 736, 791, 1006, 1137, 1270, 1287-1288, 1305-1308 Ausstellungen, Weltausstellungen - exhibitions, World Fair: 38, 662, 699, 1227 Automobile, Motoren - automobile, engine: 15, 53, 102-105, 204-207, 464-471, 502, 516, 544-548, 680, 726, 731, 778, 1010-1018, 1050-1051, 1075-1078, 1181, 1236-1237, 1239, 1296, 1538 Bäckereien, Backwaren, Kekse - baker s shop, bread, cakes and pastries: 422-423, 925, 1113 Banken (nur Aktien!) - banking (just shares): 120, 122-123, 151-152, 160-175, 198-199, 252-255, 263, 279, 346, 352, 358, 363, 368, 388, 392, 398-400, 415, 505, 541, 556, 617-621, 623-628, 657, 709, 844, 878-880, 902, 911, 915-916, 940, 942, 961, 1042, 1056, 1080, 1089, 1096, 1105-1106, 1109, 1121-1122, 1135-1136, 1165, 1175, 1249, 1298, 1334, 1401, 1439-1440, 1548, 1591, 1625-1626, 1631, 1673, Banken (Pfandbriefe, Schuldv. etc.) - banking (bonds, debentures etc.): 308, 419-420, 889, 1074, 1228 Bau (Hoch-, Tief- und Straßenbau) - construction (structural-, civil engeneering, road construction): 106, 111, 177-179, 245, 280-281, 407, 592, 607, 710-713, 716, 765, 785-790, 801, 803, 820-825, 964-966, 1068, 1081, 1111, 1429, 1616 Baustoffe - building materials: 57-59, 61, 124, 139-140, 176-179, 208, 257, 369, 375, 638, 663, 841, 851, 959-960, 1159, 1205-1206, 1274-1283, 1289, 1293, 1295, 1303-1304, 1332, 1422, 1444, 1484, 1493, 1543, 1566, 1590, 1593, 1595, 1610, 1630, 1640 Bergbau (ohne Gold, Silber, Kali, Salz) - general mining: 31, 57-59, 125, 128, 136-139, 147-150, 220, 224-229, 275, 302-306, 324, 327, 341, 355, 393, 401, 407, 449, 496-498, 616, 629, 633-634, 636-643, 645, 648-649, 660-661, 663, 739-741, 839, 917-924, 995, 1088, 1132, 1167-1168, 1197, 1230, 1248, 1255-1256, 1276-1283, 1402, 1427, 1437, 1485-1487, 1493, 1530-1531, 1541 Börse - stock exchange: 252 Brauereien, Mälzereien - breweries, malthouses: 5-8, 17, 22, 32, 64, 75, 80-86, 89, 91-95, 194, 231-232, 248, 272, 274, 285-301, 317-318, 321, 325, 328-330, 338, 379-380, 422-423, 434, 481, 489-493, 542, 588-590, 610-611, 637, 655, 665, 729-730, 742, 753, 766-770, 776, 842, 967-971, 974-975, 983, 988, 991-994, 1104, 1108, 1134, 1149-1150, 1210, 1224-1225, 1253, 1299, 1312-1317, 1319-1320, 1322, 1327, 1330, 1348-1349, 1403, 1416-1419, 1434-1436, 1482-1483, 1549-1552, 1589 Büro-, Schreib-, Rechen-, und Nähmaschinen - office machines, typewriters, calculators, sewing machines: 15, 357, 746-748, 757-758, 847, 1071-1073, 1492 Chemie, Kunststoff, Gummi - chemical, plastics, rubber: 1, 25, 33, 41, 340, 349-351, 382, 390, 421-423, 520-521, 679, 771-772, 802, 929, 975, 986, 1079, 1094, 1112, 1162, 1230, 1248, 1255, 1273, 1347, 1443, 1454-1455, 1518, 1524, 1528-1529, 1532, 1553, 1568, 1590, 1619 Computer, Elektronik - computer, electronics: 1328-1329 DEKO-Papiere - decorative papers: 7, 9, 52, 151-152, 188-189, 268-269, 481, 490-493, 614-615, 943, 987, 990, 1010, 1271, 1338 Drahtund Kabelwerke - wire and cable works: 18, 409, 691-692, 831-833, 913, 963, 1079, 1087, 1099-1100, 1596 Druckerei, Verlage, Werbung - printing, publishing, advertising: 39, 267, 432, 444, 500, 508-511, 517, 580, 650-651, 735, 1138, 1146, 1238, 1246, 1508, 1604-1605, 1608 Eisenbahnen - railroads: 26-30, 43-51, 56, 63, 68-74, 230, 315-316, 429, 472, 532, 570, 613, 663, 696-698, 704, 749, 773, 807, 859-863, 900, 905- Index nach Sammelgebieten 910, 935-939, 1000, 1041, 1063-1066, 1085-1086, 1128, 1156, 1174, 1182, 1204, 1257-1267, 1269, 1290-1291, 1331, 1449-1452, 1554, 1565, 1639 Elektroindustrie, Elektromaschinenbau - electrical industry, electrical engeneering: 19, 108, 323, 336, 544-548, 736, 744, 831-832, 1239, 1292, 1328-1329, 1410 Fahrräder - bicycles: 15, 464-469, 737, 1048, 1139, 1286, 1492 Feinmechanik - precision mechanics: 523, 527-531, 689, 791, 1328-1329 Fernsehen, Rundfunk - television, broadcasting: 1177 Feuerwehr - fire brigade: 1583 Film, Kinos, Fotografie, Filmapparate - film, cinema, photography, film instruments: 3, 160, 360, 395, 537, 559, 670, 818, 836, 1509-1514, 1517, 1622 Finanzunternehmen, sonstige - finance companies (other): 268-270, 457, 505, 664, 708, 895, 1294 Fischerei, Fischverarbeitung - fishing, fish-processing industry: 756, 882, 1030, 1098 Fremdwährungsanleihen - foreign currency loans: 108, 234-236, 303, 345, 383-384, 419-421, 429, 496, 553-555, 613, 795-796, 889, 1381, 1389-1390, 1522-1523 Gaswirtschaft - gasworks: 153, 283, 429, 494, 503, 572-579, 671-677, 802, 881, 1069, 1458-1462, 1480, 1597 Getränke (sonstige) - beverages (others): 8, 81, 249-251, 272, 344, 792-793, 1097, 1549-1550 Glas - glass: 112-113, 428, 512-513, 598-599, 652-655, 663, 774, 1115-1120, 1176, 1183, 1247, 1491, 1547, 1627, 2040 Gründeraktie - founder shares: 1-2, 4, 26, 43-46, 52, 68, 75, 101, 107, 132, 151, 160, 194, 224-227, 244, 253, 268, 271, 277-278, 315, 321, 355, 428, 457, 482, 532, 534, 557, 595, 598, 683, 769, 814, 830, 859, 861, 905-906, 925, 929, 935, 943, 987, 990, 1010, 1060, 1070, 1115, 1156, 1199, 1205, 1248, 1269, 1271, 1276, 1292, 1302, 1344, 1402, 1411, 1424, 1426, 1449-1450, 1464, 1509, 1557, 1565, 1572, 1622, 1633, 1639, 1642, 1661 Gummiindustrie und -verarbeitung - rubber industry and processing: 276, 339, 362, 456, 678-679, 706, 716-724, 876, 996, 1524, 1529, 1553, 1568 Handel allgemein (sonst nicht zuzuordnen) - general merchandise: 146, 217, 282, 387, 592, 707, 886-887, 1130 Heizung, Sanitär - heating system, sanitary facilities: 237-243, 327, 334, 700, 781, 817 Historismus-Stil - historism style: 604, 1411, 1572-1580 Holz, Möbel, Forstwirtschaft - woods, furniture, forestry: 282, 331, 389, 438, 443, 456, 495, 525, 570, 584, 608, 757-758, 777-778, 808, 814, 828-829, 1144, 1211, 1226, 1247, 1289, 1430, 1456, 1496, 1539-1540, 1542, 1581 Hotel- und Gaststättengewerbe - hotels, catering trade: 26-30, 52, 160, 424, 499, 570, 705, 779, 811-814, 835-836, 976-980, 1271, 1489, 1549-1550, 1557 Jugendstil - art nouveau: 385, 595, 641, 645, 859, 1000, 1056, 1063, 1275, 1567, 1615 Kaffee, Tee, Kakao - coffee, tea, cocoa: 387, 456, 738, 1027, 1148 Kaufhaus - department stores: 728, 856, 962, 1143, 1240, 1594 Kirchen - churches: 54, 345, 383-384, 499, 609, 853, 857-858, 1059 Kolonie - colonies: 387, 456, 1131-1132, 1207-1208 Krankenhäuser, Gesundheitswesen - hospital, Public Health Service: 21, 38, 115, 126-127, 273, 336, 383-384, 424, 533, 1043-1044, 1557 Kunststoffindustrie und -verarbeitung - rubber industry and processing: 1, 362, 591, 1030 Lacke und Farben - varnish paint and color paint: 121, 322, 351, 520-521, 914, 1178, 1347 Landwirtschaft - agriculture: 40, 120, 387, 456, 617-622, 626, 752, 780, 1131, 1425, 1443, 1532, 1538, 1664 Leder, Schuhe, Lederwaren - leather, shoes, leather goods: 448, 582, 658, 706, 815, 930-932, 1130, 1310-1311, 1481, 1526, 1606-1607 Luft- und Standseilbahnen - cable railway: 221-223 Luftfahrt, Luftfahrzeugbau, Flugplätze - aviation, airplanes, airfield: 26-30, 204-207, 701-702, 745, 943-944 Maschinenbau (ohne Elektromaschinen) - mechanical engineering (without electrical engineering): 76, 99-100, 130, 154-155, 218-219, 237-243, 256, 280-281, 307, 312-313, 356-357, 359, 402, 410, 430, 437, 446, 450, 452, 479, 501, 508-511, 538, 549, 595-596, 601-603, 667, 727, 737, 739-741, 817, 877, 929, 981-982, 1005-1026, 1048, 1050-1051, 1082-1083, 1090, 1137, 1153-1154, 1157, 1174, 1179, 1215-1216, 1218-1219, 1236-1237, 1239, 1286, 1300, 1309, 1333, 1425, 1433, 1533, 1538, 1545-1546, 1571, 1583, 1587, 1638, 1650, 1682 Metallbau und -verarbeitung - metalworking, metal processing: 77, 88, 131, 145, 219, 322, 334, 394, 408, 445, 447, 453-454, 503, 526, 745, 751, 781, 913, 1005, 1045, 1048-1049, 1087, 1151, 1163, 1184-1196, 1219, 1337, 1408-1409, 1508, 1627 Milch und Käse - milk and cheese: 997, 1053, 1564 Mineralwasser - mineral water: 8, 22, 326, 1054, 1318 Motorräder - motorcycles: 237-243, 464-469, 516, 1139, 1492 Mühlen - flour mills: 246-247, 439-442, 534-536, 622, 666, 732, 761-763, 782, 816, 843, 926-928, 985, 1050-1051, 1062, 1149, 1221-1223, 1534-1537 Musik (Instrumente, Studios, Schallplatten) - music (musical instruments, studio, records): 14, 16, 514, 558, 586, 683-688, 945-957, 1152, 1214, 1569-1570 Nahrungsmittel (ohne Genußmittel) - foodstoff (without semiluxury food): 65-66, 273, 337, 371-374, 377-378, 404, 422-423, 435, 455, 597, 622, 690, 732, 752, 771-772, 792-793, 809-810, 819, 886-887, 891-893, 925, 975, 1053, 1093, 1095, 1097, 1112, 1321, 1519-1520, 1532, 1564 Nichteisenmetalle (ohne Bergbau) - nonironmetals (without mining): 200-203, 691-692, 783-784, 1047, 1427, 1454-1455 Öl und Benzin - oil and petrol: 136-138, 309-310, 393, 407, 477-478, 608, 634, 894 Omnibus, Autobus, Taxi - bus, taxi: 896-897, 1962 optische Industrie, Fotografie - optical industry, photography: 550, 794, 1124-1127 Papier, Papierverarbeitung - paper, paper mill: 24, 39, 41, 116-119, 332, 353, 367, 403, 506-507, 522, 524, 527-531, 591, 778, 852, 875, 1047, 1140-1142, 1144, 1213, 1421, 1442, 1515, 1605, 1635 Pharmazeutika - pharmaceutics: 121, 340, 656, 1112, 1273 Porzellan, Keramik, Ton - porcelain, ceramics, clay: 20, 61, 67, 124, 451, 512-513, 539, 984, 1129, 1161, 1206, 1231, 1274-1275, 1289, 1412-1414, 1445, 1484, 1491, 1640-1641 Salz- und Kalibergbau, Salinen - salt and potash mining, saltworks: 136-138, 233, 333, 393, 421, 630-632, 635, 644, 646-647, 725, 837-838, 840, 1268 Schiffahrt, Schiffbau, Fähren - shipping, shipbuilding, ferries: 26-30, 60, 68-74, 110, 312-313, 370, 376, 391, 413-414, 596, 612, 695, 701-702, 1084, 1098, 1164, 1199-1203, 1284, 1420, 1507 Schmuck, Uhren - jewels, clocks, watches: 386, 746-748, 884 Schokolade, Süßigkeiten - chocolate, sweets: 135, 422-423, 733-734, 738, 809-810, 925, 1027, 1148, 1321, 1679 Schulen, Universitäten, Ausbildung - school, university, training: 38, 383-384, 476, 853, 857-858 Seife, Kosmetika - soap, cosmetic: 771-772, 1054, 1112 sonstige Vereine - other clubs: 614-615, 1489 Spielzeug, Spielwaren, Spielkarten - toys, playing cards: 24 Spirituosen - spirits: 249-251, 344, 390, 412, 792-793, 874, 1093, 1097, 1113, 1149, 1504 Sportvereine, -artikel, Sportstätten - sports club, sports article, sports ground: 319-320, 424, 699, 1346, 1556 Staatsanleihen (inkl. Länder/Bundesstaaten) - government loans (federal states, counties included): 551-555, 1169-1173, 1220 Stadtanleihen - municipal loans: 234-236, 1350-1400, 1522-1523 Stahl, Eisen, Hütten, Gießereien - steel, iron, metallurgical plants, foundry: 53, 100, 130-131, 147-150, 155, 220, 224, 237-243, 256, 327, 335, 453-454, 496-498, 501, 560-561, 600, 604, 680, 700, 737, 739-741, 754-755, 795-800, 877, 913, 1007, 1090, 1137, 1157, 1179, 1217, 1229-30, 1248, 1404-07, 1411, 1433, 1507, 1651 Straßenbahnen - street railways: 426, 429, 480, 613, 704, 749, 764, 897, 900, 935-939, 1250, 1428, 1431-1432, 1501, 1554 Stromwirtschaft - power supply: 62, 101-105, 114, 134, 153, 188-189, 195-197, 283, 302-304, 323, 429, 458-463, 473-75, 496-98, 668, 671-677, 708, 883, 888, 890, 897-900, 917-924, 1110, 1133, 1198, 1215-16, 1250, 1428, 1457-62, 1480, 1493, 1497-1501, 1624, 1630 Tabak, Zigaretten, Zigarren - tabac, cigarettes, cigars: 156-158, 311, 522, 738, 775, 1642-1649 Telekommunikation - telecommunications: 409, 1287-88, 1328-29, 1427 Terraingesellschaften, Immobilien - land companies, real estate: 4, 16, 34-37, 42, 78, 106-107, 111, 160, 180-182, 188-189, 209-217, 244, 262, 264, 271, 277-278, 285, 381, 388, 396-397, 415, 427, 451, 499-500, 562-569, 582, 591, 606-607, 662, 669-670, 705, 710-714, 743, 751, 811-814, 834, 836, 864-873, 883, 959-960, 1046, 1052, 1067-1068, 1110-11, 1152, 1227, 1245, 1302, 1325-26, 1335, 1441, 1446-1448, 1496, 1516, 1612-15, 1617-18, 1632-34, 1636, 1683 Textil, Bekleidung (ohne Leder) - textile, clothes (without leather): 42, 87, 101-105, 129, 132-133, 143-144, 159, 183-193, 261, 264, 266, 268-270, 276, 284, 314, 331, 342-343, 361, 364-366, 411, 425, 431, 436, 482-488, 504, 515, 518-519, 527-31, 533, 540, 571, 581, 583, 585, 587, 593-94, 662, 664, 681-82, 693-94, 715, 750, 759, 805, 826-27, 830, 845-46, 854-55, 876, 883, 885, 901, 903-04, 933, 941, 958, 987, 1001-04, 1028-40, 1057-58, 1060-61, 1070, 1072-73, 1147, 1155, 1158, 1180, 1209, 1212, 1240, 1251-52, 1337-45, 1415, 1424, 1438, 1453, 1463-79, 1481, 1494-96, 1521, 1527-1528, 1544, 1560-63, 1584-86, 1588, 1592, 1598-1603, 1611, 1620-21, 1623, 1681, 1683-84 Theater und Oper - theatres and opera houses: 836 Touristik, Reisen - tourism, journey: 976-980 Transport, Spedition, Lagerei - transportation, forwarding, storekeeping: 110, 455, 457, 695, 959-960, 1084, 1336, 1423, 1434-1436, 1488 Treuhand, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Buchführung - trust, audit, tax consultancy, accountancy: 258, 1558-1559, 1612 Versicherungen - insurances: 2, 79, 96-98, 109, 141-142, 259-260, 265, 405-406, 416-418, 433, 543, 623-625, 659, 703, 705, 760, 806, 848-850, 912, 989-990, 998-999, 1055, 1091-1092, 1102-1103, 1107, 1114, 1145, 1166, 1243-1244, 1254, 1323-1324, 1502-1503, 1505-06, 1525, 1555, 1609, 1628, 1637 Vieh- und Fleischwirtschaft - livestock farming: 1285 Waffen, Rüstungswirtschaft - weapons, defence industry: 410, 1047, 1218-1219 Waggons, Lokomotiven, Eisenbahn-Zubehör, Signalanlagen - railway carriage, goods waggon, engine, railway fittings, signal facilities: 256, 385, 394, 410, 438, 726, 972-973, 1020, 1174, 1507, 1571-1582 Wasserwirtschaft - water supply, water power: 62, 280-281, 283, 347-348, 429, 888, 890, 898, 1110, 1426, 1624 Wein, Sekt, Champagner - wine, sparkling wine, champagne: 54, 344, 354, 412, 656, 792-793, 809-813, 874, 1162, 1272, 1301, 1489-1490 Zementfabriken - cement factory: 55, 176-179, 456, 1101, 1123, 1159-1160, 1297, 1422, 1543, 1566-1567, 1593, 1629 Zirkus, Vergnügungsparks - circus, amusement park: 818 Zoo - zoo: 9, 23 Zucker - sugar: 10-13, 90, 307, 389, 557, 780, 934, 1232-1235, 1241-1242, 1321, 1652-1672, 1674-80 134

[Ostpreußen/Memelland]: 22, 41, 86, 231, 286-287, 328-330, 344, 524, 532, 792-793, 878-880, 1046, 1105, 1269, 1482-1483, 1507, 1538, 1581, 1653, 1932 [Schlesien]: 18, 23, 75, 115, 161, 185, 220, 232, 280-281, 284, 286-287, 295, 306, 317-321, 338, 361, 363, 445, 525, 637, 643, 656, 666, 682, 764, 780, 785-791, 801, 807, 816, 852, 854, 881, 888, 901, 933, 972-973, 1010-1018, 1057, 1062, 1082-1083, 1123, 1159, 1167, 1292-1297, 1326, 1442, 1543, 1554, 1571, 1585-1587, 1622, 1639, 1652, 1660 [Danzig/Westpreußen]: 286-287, 305, 376, 653, 841, 914, 1415, 1430, 1612, 1663, 1666 [Pommern]: 25, 106, 524, 1166, 1416-1423, 1502-1503, 1515, 1635 [Böhmen und Mähren (1939-45)]: 2015, 2033, 2039, 2069 [Sudetenland (1938-45)]: 449, 1104, 1434-1437, 1445, 1521 [Posen (1815-1919)]: 463, 494, 805, 1162 [Elsaß und Lothringen]: 983 Region 010 [Dresden]: 7, 38-39, 52, 160, 182, 332, 357, 386, 431-435, 457, 475, 481, 490-493, 516, 556, 576, 584-585, 601-603, 617-621, 655, 667, 700, 738, 778, 782, 794, 802, 829, 835, 844, 851, 877, 896, 945-948, 951-957, 1045, 1071, 1084, 1106, 1148, 1175-1176, 1226, 1247, 1249, 1254, 1286-1288, 1322, 1330, 1346, 1412, 1508, 1530-1531, 1546-1547, 1613 Region 020 [Bautzen, Görlitz, Zittau, Hoyerswerda]: 279, 522, 826, 1136, 1151, 1305-1308, 1370, 1493, 1571 Region 030 [Cottbus]: 693-694, 1168 Region 040 [Leipzig]: 24, 35-37, 112-114, 130, 140, 267, 294, 324, 395, 426, 430, 447, 504, 514, 520, 577-578, 582, 594, 606, 614-615, 640, 650-651, 662, 683-688, 757-758, 809-810, 917-924, 929, 935-961, 1054-1055, 1141, 1151-1154, 1181, 1183, 1197, 1224-1225, 1227, 1330, 1347, 1371-1374, 1403, 1458-1462, 1464-1479, 1497, 1504, 1530-1532, 1568, 1605, 1616, 1631-1632, 1636, 1661-1662 Region 060 [Halle (Saale)]: 34, 55, 81, 88-89, 116-119, 122-125, 134, 136-138, 173, 210-216, 274, 340, 367, 371-375, 377-378, 385, 443, 452-454, 459-462, 551-552, 579-580, 596, 644, 695, 698, 710-712, 745, 752, 763, 836, 857-858, 860-862, 864-873, 886-887, 916, 988, 1025, 1079, 1090, 1146, 1199-1203, 1232, 1241-1242, 1303-1304, 1336, 1454-1455, 1481, 1518, 1640, 1677, 1680 Region 070 [Jena, Gera, Saalfeld]: 20, 392, 540, 558, 597, 607, 627, 631, 827, 900, 1072-1073, 1147, 1197-1198, 1250, 1277-1283, 1484, 1491, 1552, 1608 Region 080 [Zwkckau, Plauen]: 8, 190, 266, 365-366, 518-519, 539, 544-548, 571, 628, 657, 827, 846, 851, 1028, 1059, 1155, 1184-1196, 1250, 1253, 1344-1345, 1391-1394, 1424, 1495, 1548-1551, 1558-1559, 1562-1564, 1681-1682 Region 090 [Chemnitz, Freiberg, Mittweida, Flöha, Annaberg]: 19, 132, 165-169, 187, 193, 342-343, 352-353, 402, 412, 425, 464-469, 495, 506-507, 516, 527-531, 533, 560-561, 587, 639, 855, 987, 1021-1023, 1075-1078, 1144, 1180, 1251-1252, 1285, 1299, 1311, 1330, 1333-1334, 1337, 1496, 1588, 1649-1650 Region 100 [Berlin]: 3-4, 9, 14, 16, 21, 32, 40, 43- Index nach Regionen 51, 63, 77, 79, 107-108, 125, 129, 146, 176-179, 209, 217, 234-265, 278-283, 305, 326, 334, 339, 341, 346-348, 350, 360-361, 368, 381-384, 388-390, 393-397, 399-400, 402, 405, 408-411, 415, 419-420, 427, 444, 446, 450, 456, 458, 470-471, 478, 482-486, 500, 502, 505, 517, 537, 540, 543, 553-554, 562-569, 583, 592, 608, 612-613, 622, 626, 632, 638, 645, 650-651, 669, 708, 727, 737, 744, 750, 760, 783-784, 802, 804, 811-815, 817-818, 820-825, 828, 830, 834, 837, 840, 855, 894-895, 912-913, 915, 964-966, 972-974, 976-980, 991, 995, 1000, 1052, 1069, 1075-1078, 1080, 1085-1086, 1095, 1097, 1099-1100, 1102-1103, 1112, 1126-1127, 1130-1132, 1142, 1153-1154, 1156, 1165, 1167, 1174, 1177, 1206, 1218-1219, 1238, 1240, 1245, 1271, 1273, 1302, 1305-1309, 1312-1320, 1325, 1328-1329, 1335, 1409-1411, 1425, 1442, 1444, 1446-1448, 1505-1506, 1509-1514, 1524-1525, 1533, 1541, 1553-1555, 1614, 1617-1618, 1633-1634, 1637, 1651, 1673 Region 140 [Potsdam, Brandenburg]: 63, 248, 334, 482-486, 550, 586, 808, 1664 Region 150 [Frankfurt/Oder]: 581, 1134 Region 160 [Eberswalde]: 526, 1135 Region 170 [Neubrandenburg, Greifswald, Usedom]: 273, 379-380, 557, 700, 1041, 1667-1668 Region 180 [Rostock, Stralsund, Rügen]: 60, 830, 962, 1157, 1233-1237, 1594 Region 190 [Schwerin]: 65-66, 538, 1042 Region 200 [Hamburg]: 43-51, 96-98, 100, 141-142, 180-181, 230, 309-310, 336, 341, 344, 350, 356, 362, 387, 405-406, 413-414, 416-418, 592, 612, 670, 689, 700-705, 732, 735, 760, 772, 776, 819, 932, 988, 995, 1001-1004, 1042, 1084, 1091-1092, 1094-1095, 1137, 1148, 1240, 1298, 1309, 1488, 1517, 1545, 1571, 1611, 1678-1679 Region 210 [Lüneburg]: 176-179, 776, 808, 986 Region 230 [Lübeck, Wismar]: 410, 472, 709, 859, 1042, 1240, 1321, 1408, 1420 Region 240 [Kiel, Flensburg]: 524, 534-536, 859, 1420 Region 250 [Elmshorn, Itzehoe, Husum]: 472, 524, 931, 1030, 1298 Region 260 [Oldenburg, Wilhelmshaven, Emden]: 26-30, 68-74, 756, 1113-1122, 1443 Region 270 [Bremerhaven]: 882, 1098, 1284 Region 280 [Bremen]: 61, 174, 280-281, 309-316, 370, 391, 398, 455, 579, 598-599, 648, 731, 733-734, 1043-1044, 1126-1127, 1323-1324 Region 290 [Celle, Soltau, Uelzen, Salzwedel, Dannenberg]: 233, 407, 641, 646-647, 1228 Region 294 [Salzwedel]: 1257-1267 Region 300 [Hannover]: 407, 458, 477, 631, 634-635, 646-647, 690-692, 717-726, 785-790, 795-800, 838-839, 967-971, 989, 1032-1040, 1101, 1123, 1169-1173, 1230, 1401, 1428, 1501, 1545, 1566-1567, 1585, 1619-1620, 1947 Region 310 [Hildesheim]: 33, 598-599, 631, 754, 795-800, 902, 1089, 1093, 1565 Region 320 [Herford, Detmold, Minden]: 82-85, 411, 588-590, 771-772 Region 330 [Bielefeld, Paderborn, Gütersloh]: 80, 268-271, 499, 524, 642, 829, 855, 901, 1355-1359, 1656 Region 340 [Kassel]: 57-59, 333, 349, 636, 1006-1008, 1124-1125, 1331, 1383-1387, 1402, 1669 Region 350 [Marburg, Gießen, Wetzlar]: 327, 1214, 1388, 1407 Region 360 [Fulda, Bad Hersfeld]: 218, 630, 833, 989 Region 370 [Göttingen]: 22, 86, 411, 476, 640, 642, 655, 738, 759, 1089, 1138, 1221-1223, 1565-1567, 1569-1570, 1671-1672 Region 380 [Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg]: 90, 288, 291-292, 307-308, 326, 333, 408, 501, 586, 696-697, 739-742, 768, 776, 874, 891, 913, 972-973, 1027, 1050-1051, 1075-1078, 1128, 1139, 1214, 1273, 1382, 1395, 1664 Region 390 [Magdeburg]: 10-13, 126-127, 162-164, 237-243, 288, 333, 444, 549, 575, 611, 623-625, 632, 696-697, 699, 729-730, 777, 863, 893, 916, 989-990, 1000, 1005, 1048, 1090, 1128, 1178, 1433, 1485-1487, 1556, 1638, 1665, 1670, 1674-1676, 1678-1679 Region 400 [Düsseldorf]: 125, 437-438, 581, 592, 622, 929, 962, 981-982, 1047, 1177, 1179, 1213, 1218-1220, 1555, 1594, 1642-1648, 1650 Region 410 [Mönchengladbach, Neuss]: 302, 519, 831-832, 929, 1158, 1343, 1453, 1494, 1544, 1606-1607, 1619 Region 420 [Wuppertal, Solingen, Remscheid]: 87, 99, 195-197, 285, 335, 581, 681, 751, 1047, 1212, 1527-1528 Region 440 [Dortmund, Herne, Bochum]: 15, 272, 429, 503, 755, 783-784, 856, 1312-1320, 1595, 1597 Region 450 [Essen, Mülheim, Gelsenkirchen, Recklinghausen]: 5-6, 33, 231, 403, 630, 765, 785-790, 984, 1240, 1369, 1454-1455, 1587 Region 460 [Oberhausen, Bottrop]: 53, 428, 437, 775, 1274-1275, 1407 Region 470 [Duisburg, Krefeld, Moers]: 41, 110, 147-150, 364, 439-442, 581, 853, 903-904, 1088, 1209, 1217, 1404-1406, 1615 Region 480 [Münster]: 120, 186, 581, 610, 664, 1338, 1598-1604 Region 490 [Osnabrück]: 1, 610, 691-692, 1129, 1144, 1449-1452 Region 500 [Köln]: 5-6, 17, 33, 79, 96-98, 219, 302, 355, 404, 433, 521, 802, 842, 856, 876, 962, 1057, 1145, 1164, 1206-1208, 1243-1244, 1248, 1420, 1429, 1458-1462, 1583, 1591, 1593-1594, 1654-1655, 1657-1659 Region 510 [Leverkusen]: 1060-1061 Region 520 [Aachen]: 2, 31, 128, 302-303, 361, 496-498, 629, 654, 781, 1205-1206, 1426-1427, 1527 Region 530 [Bonn]: 633, 1204, 1206, 1211, 1590, 1592 Region 540 [Trier]: 1489-1490 Region 550 [Mainz]: 354, 622, 1301 Region 560 [Koblenz]: 131, 175, 225-229, 358, 512-513, 609, 616, 897, 984, 1214, 1429, 1539-1540 Region 570 [Siegen]: 275, 604, 635, 1327 Region 580 [Hagen, Witten, Iserlohn]: 99, 111, 145, 648, 680, 773, 890, 905-910, 1058, 1087, 1375-1380 Region 590 [Hamm]: 224, 649, 1057, 1160, 1273, 1276, 1596 Region 600 [Frankfurt/M.]: 42-51, 108, 121, 293, 304, 315-316, 388, 392, 398, 542-543, 591, 644, 658, 696-697, 728, 736, 753, 765, 775, 779, 803, 930, 988, 1081, 1270, 1360-1368, 1441 Region 610 [Bad Homburg]: 304, 512-513, 1109 Region 630 [Offenbach am Main]: 41, 359, 508-511, 591, 656, 706, 767, 1153-1154, 1524, 1553 Region 640 [Darmstadt]: 595, 671-677, 889 Region 650 [Wiesbaden, Limburg, Rüsselsheim]: 15, 135, 267, 351, 447, 820-825, 1074, 1398 Region 660 [Saarbrücken]: 600, 847, 1009, 1143, 1206, 1229, 1246, 1523 Region 670 [Ludwigshafen, Kaiserslautern]: 15, 78, 191-192, 194, 541, 572-574, 638, 714, 845, 875, 892, 985, 1149-1150, 1210, 1399-1400, 1413-1414, 1523, 1589 Region 680 [Mannheim]: 42, 151-152, 267, 323, 389, 543, 772, 912, 996-999, 1215-1216, 1300, 1454-1455, 1519-1520, 1522, 1589 Region 690 [Heidelberg]: 389, 436, 746-749, 761-762, 1381 Region 700 [Stuttgart]: 109, 296-297, 473-474, 555, 559, 1029, 1049, 1268, 1431-1432, 1624-1626, 1637 Region 710 [Böblingen, Waiblingen, Ludwigsburg]: 1641 Region 730 [Göppingen, Schwäbisch Gmünd, Aalen]: 854, 988, 1020, 1438, 1627 Region 740 [Heilbronn]: 289-290, 337, 975, 1255, 1268, 1628-1630, 1683-1684 Region 750 [Pforzheim]: 884, 1522 Region 760 [Karlsruhe]: 151-152, 154-155, 410, 515, 744, 848-850, 988, 1019, 1522, 1557, 1572-1580 Region 770 [Offenburg]: 156-158, 715, 1340, 1522 Region 780 [Villingen- Schwenningen, Konstanz]: 431, 581, 1522 Region 790 [Freiburg im Breisgau]: 54, 153, 383-384, 401, 487-488, 593, 874, 885, 899, 911, 1029, 1063-1066, 1111, 1272, 1522 Region 800 [München]: 64, 188-189, 198-199, 204-208, 265, 422-423, 458, 543, 559, 592, 650-651, 660-661, 806, 883, 1067-1068, 1133, 1142, 1439-1440, 1456, 1458-1462, 1479, 1496, 1547, 1582 Region 820 [Garmisch Partenkirchen, Weilheim, Fürstenfeldbruck, Starnberg]: 1582 Region 830 [Rosenheim, Traunreut]: 188-189, 883, 1534-1537 Region 840 [Landshut]: 200-203, 369, 925-928, 1133, 1534-1537 Region 850 [Ingolstadt]: 200-203 Region 860 [Augsburg]: 94-95, 143-144, 184-185, 422-423, 508-511, 518-519, 1070, 1341-1342, 1350-1354, 1683 Region 870 [Kempten, Memmingen]: 91-92, 101-105, 185, 1031, 1339 Region 880 [Friedrichshafen, Ravensburg, Wangen, Biberach]: 261, 1140 Region 890 [Ulm, Heidenheim]: 679, 1396-1397, 1623 Region 900 [Nürnberg, Fürth]: 76, 144, 208, 300, 322, 668, 963, 1056, 1107, 1163, 1389-1390, 1410, 1492, 1526, 1542, 1584 Region 910 [Erlangen]: 183, 331, 791, 1332, 1584 Region 920 [Amberg, Neumarkt, Weiden]: 67, 298-299, 1484 Region 930 [Regensburg]: 56, 301, 1110, 1182 Region 940 [Passau, Straubing]: 660-661, 898, 1182 Region 950 [Hof/Saale, Bayreuth]: 67, 75, 87, 195-197, 458, 481, 490-493, 769-770, 1231, 1496, 1560-1561 Region 960 [Bamberg]: 159, 378, 652, 678, 766, 1026, 1177, 1289, 1498-1500 Region 970 [Würzburg, Schweinfurt]: 208, 992-993, 1533 Region 980 [Suhl, Meiningen]: 93, 398, 523, 646-647, 665, 774, 1161 Region 990 [Erfurt, Weimar, Gotha, Mühlhausen, Nordhausen]: 62, 133, 233, 276, 398, 407, 448, 451, 479-480, 638, 659, 713, 837, 840, 843, 994, 1096, 1239, 1290-1291, 1310, 1457, 1463-1480, 1529 135

Terms and Conditions 1. The voluntarily auction held by Deutsche Wertpapierauktionen GmbH is made in public on behalf of third parties and on their account, on the strength of written contracts. 2. The auction takes place in EUR and payment is due immediately in cash or by Euro cheque, or by payment transfer within a 10 day period (21 days outside of Europe). Bids will be accepted in increments of 5% to 10%. 3. Auctioning begins at the lower estimate stated in the auction catalogue. Making a bid signifies a binding purchase offer. The bidder is bound to his bid until it is either overbid or rejected by the auctioneer. 4. The object is awarded to the highest bidder after no higher bids are made following three calls. In the event of two equal bids, lots will be drawn. The awarding of the object binds the purchaser to both collection and payment. In the event of differing opinions as to the award, the object is to be auctioned anew. 5. The bidder is personally liable for his/her bid, even if he/she is bidding on behalf of a third party and has declared their name. The auctioneer reserves the right to change the planned sequence, to separate, combine, or withdraw lot numbers, to award objects under reservation or to refuse bids which are considered too low. 6. A commission fee of 18% is payable by the purchaser against the lot awarded. VAT (at present 19%) is payable on both the commission fee and any delivery costs incurred. 7. Ownership of the property passes to the purchaser only following payment in full of the invoice. However, transfer of all liability for damage to the lot is made with the awarding of the lot. Payment of the invoice to be made in cash or by bank transfer into the bank account of Deutsche Wertpapierauktionen GmbH within a ten day period (21 days outside of Europe). 8. The bidder is liable for all resulting damage in the event of delayed payment or refusal to collect, in particular for losses incurred through exchange rates and interest. In the event of delayed payment the auctioneer can demand compliance with the contract or compensation for reason of non-compliance. In addition, the auctioneer reserves the right to annul the awarding of an object and to auction the object once more at the expense of the bidder. Should the auctioneer decide on this course of action, the bidder is then liable or any loss incurred, but has no claim on any additional revenue. 9. Objects to be auctioned can be viewed and examined before the auction. The descriptions in the catalogue are made with great care. However, no warranty can be given as to the characteristics detailed in the catalogue in accordance with 459 BGB (Civil Code). Research into the objects is carried out with great care, however no guarantee can be given as to the accuracy or otherwise of the details given. The objects entered for auctioning are used objects and, in so far as nothing to the contrary is noted, are in good condition taking their age into consideration. 10. Legitimate defects are to be enforced three days following receipt of the auctioned objects, at the latest, but can only be acknowledged up to two weeks following the ending of the auction. Notices of defect cannot be made in the case of convolution. 11. Shipment of auctioned objects is made at the risk and expense of the purchaser. Transport insurance is only arranged for following previous written notice. By handing over to the post office or a courier service the sender has done all in his power to ensure delivery of the object. 12. For shipping and handling we will charge 15,- EUR in Europe, for overseas we will charge only a flat rate of 25,- EUR even if higher costs occur. 13. Orders placed by telephone to be confirmed in writing. 14. Images of all items offered are stored in our imaging database archive. Images given in this catalog may come from the archive and may therefore bear a serial number different from the piece actually offered. The exact serial number may however appear in the description of the lot and the buyer therefore is entitled to the item bearing the serial number as in the actual lot, which must not necessarely match the serial number in the image. 15. With the placing of an order or the making of a bid, the bidder formally accepts and agrees to these conditions. 16. In ecercising the purchase contract the place of performance and legal venue for both parties is Wolfenbüttel, German law applies. 17. In the event of one or more of the terms of this auction contract becoming or being ineffective the effectiveness of other contract terms remain unaffected. The auctioneer Auctioneer: Michael Weingarten, Anna-Seghers-Str. 17, 25524 Itzehoe, Germany Versteigerungsbedingungen 1. Die Versteigerung erfolgt freiwillig in fremdem Namen und für fremde Rechnung aufgrund von Einlieferungsverträgen. Veranstalter ist die Deutsche Wertpapierauktionen GmbH. Als Auktion unterliegen die Verkäufe ausdrücklich nicht den Regelungen des Fernabsatzgesetzes (FAG), insbesondere nicht hinsichtlich des Rückgaberechts. 2. Die Bezahlung erfolgt in Euro und gegen sofortige Barzahlung. Gesteigert wird jeweils um 5 bis 10 %. 3. Der Ausruf erfolgt zum im Auktionskatalog angegebenen unteren Schätzpreis. Die Abgabe eines Gebotes bedeutet eine verbindliche Kaufofferte. Der Bieter bleibt an sein Gebot gebunden, bis es entweder ausdrücklich überboten oder vom Versteigerer abgelehnt wird. 4. Der Zuschlag erfolgt, wenn nach dreimaligem Aufruf kein Übergebot abgegeben wird. Bei gleichhohen Geboten entscheidet das Los. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme und Zahlung. Bei Meinungsverschiedenheiten über den Zuschlag wird der Gegenstand erneut angeboten. Der Bieter haftet für sein Gebot persönlich, auch wenn er für Dritte steigert und deren Namen aufgibt. 5. Der Versteigerer hat das Recht, die festgesetzte Reihenfolge zu ändern, Nummern zu trennen, zusammenzufassen oder zurückzuziehen, den Zuschlag unter Vorbehalt zu erteilen oder Gebote, die als zu niedrig anzusehen sind, zurückzuweisen. 6. Auf den Zuschlagpreis ist ein Aufgeld von 18 % zu entrichten. Auf das Aufgeld und die Versandkosten (Inland 8,50 bzw. Europa 15,00 ) wird die gesetzliche Mehrwertsteuer (z.zt. 19 %) berechnet. 7. Das Eigentum geht erst nach vollständiger Zahlung des Kaufpreises auf den Erwerber über, die Gefahr hinsichtlich jeglichen Schadens jedoch bereits mit dem Zuschlag. Die Zahlung des Kaufpreises hat bar, per Scheck oder Überweisung an den Versteigerer binnen 10 Tagen nach Zugang der Rechnung zu erfolgen. 8. Bei verspätetem Zahlungseingang oder Annahmeverzug haftet der Ersteigerer für alle entstehenden Schäden, insbesondere für Währungs- und Zinsverluste. Bei Verzug kann der Versteigerer wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Versteigerer kann auch den Zuschlag annullieren und den Gegenstand auf Kosten des Erwerbers noch einmal zur Versteigerung bringen. Macht der Versteigerer von diesem Recht Gebrauch, so haftet der Ersteigerer für einen Ausfall, hat aber keinen Anspruch auf einen Mehrerlös. 9. Die zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Versteigerung zu den angegebenen Zeiten besichtigt und geprüft werden. Die Katalogbeschreibungen werden sorgfältig vorgenommen, doch sind die Katalogangaben keine zugesicherten Eigenschaften gemäß 459 BGB. Die zur Versteigerung kommenden Gegenstände sind gebraucht und in entsprechendem Zustand. 10. Berechtigte Mängelrügen müssen spätestens drei Tage nach Erhalt der ersteigerten Gegenstände, längstens aber zwei Wochen nach Beendigung der Versteigerung geltend gemacht werden. 11. Die Versendung der ersteigerten Gegenstände erfolgt auf Kosten und Gefahr des Erwerbers. Eine Versicherung der Sendung erfolgt nur auf schriftliche Anweisung. Mit Aufgabe bei der Post hat der Absender alles zur Zusendung Erforderliche getan. 12. Telefonisch erteilte Aufträge müssen schriftlich bestätigt werden. 13. Durch Erteilung eines Auftrags oder die Abgabe eines Gebotes erkennt der Ersteigerer diese Bedingungen ausdrücklich an. 14. Auf schriftliches Verlangen unter Angabe eines berechtigten Grundes kann unmittelbar nach der Versteigerung gegen Kostenerstattung dem Ersteigerer Name und Anschrift des Einlieferers, dem Einlieferer Name und Anschrift des Ersteigerers mitgeteilt werden. 15. Die Wertpapiere sind beim Versteigerer in einer Bilddatenbank vorhanden. Abbildungen im Katalog greifen auf das Bildarchiv zurück, gezeigt ist i.d.r. also ein Wertpapier mit einer abweichenden Stückenummer. Der Käufer hat keinen Anspruch auf das abgebildete Wertpapier, sondern der Anspruch des Käufers bezieht sich auf das im Katalogtext beschriebene Stück. 16. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist, soweit gesetzlich zulässig, für beide Teile Wolfenbüttel. 17. Sollten Teile dieser Versteigerungsbedingungen unwirksam sein, so bleiben die übrigen gleichwohl wirksam. Der Versteigerer. Versteigerer: Michael Weingarten, Anna-Seghers-Strasse 17, 25524 Itzehoe International gebräuchliche Kürzel für die Erhaltungsgrade: UNC = Druckfrisch EF = Tadellos, leichte Knickspuren VF = Altersgemäß normaler Erhaltungszustand mit Umlaufspuren, ggf. kleinen Einrissen und minimalen Fehlstellen am Rand F = Stark beschädigt, aber noch sammelwürdig 136

Schnell die Restauflage sichern: Nur noch 27 Katalog-Sätze lieferbar! Die Reichsbank-Bestandskataloge von Dr. Busso Peus Bestandskatalog Nr. 1 Bestandskatalog Nr. 2 1,0 cm dick 2.147 Wertpapiere meist mit Farbfotos vorgestellt, einschließlich ausführlicher Firmengeschichten einzeln nicht mehr erhältlich! 1,3 cm dick 2.534 Wertpapiere meist mit Farbfotos vorgestellt, einschließlich ausführlicher Firmengeschichten Best.-Nr. RBK 2 25,00 Bestandskatalog Nr. 3 Bestandskatalog Nr. 4/5 1,5 cm dick 2.387 Wertpapiere meist mit Farbfotos vorgestellt, einschließlich ausführlicher Firmengeschichten Best.-Nr. RBK 3 20,00 4,0 cm dick 10.414 Wertpapiere meist mit Farbfotos vorgestellt, einschließlich ausführlicher Firmengeschichten Best.-Nr. RBK 4/5 35,00 Kompletter Satz einschließlich des einzeln nicht mehr erhältlichen Kataloges Nr. 1 Best.-Nr. RBK 10 95,00 Nachschlagewerke für die Ewigkeit Erhältlich bei: Benecke & Rehse Wertpapierantiquariat, 38302 Wolfenbüttel, Salzbergstraße 2 Bestellmöglichkeit auch mit dem Bietauftrag für diese Spezialauktion!

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