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Transkript:

Sonntag, 6.3.2016, FCG-München - 1 - Ein langer Weg: Mein Wille, Dein Wille Text: Mt 26:36-46 36 Dann kamen sie zu einem [Grundstück] namens Getsemani. Dort sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Setzt euch hier her und wartet, bis ich gebetet habe!" 37 Petrus und die beiden Zebedäussöhne jedoch nahm er mit. Auf einmal wurde er von schrecklicher Angst und von Grauen gepackt 38 und sagte zu ihnen: "Die Qualen meiner Seele bringen mich fast um. Bleibt hier und wacht!" 39 Er ging noch ein paar Schritte weiter, warf sich nieder, mit dem Gesicht zur Erde, und betete: "Mein Vater, wenn es möglich ist, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst." 40 Als er zurückkam, fand er die Jünger schlafend und sagte zu Petrus: "Konntet ihr nicht eine einzige Stunde mit mir wachen? 41 Seid wachsam und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, aber der Körper ist schwach." 42 Danach ging er ein zweites Mal weg und betete: "Mein Vater, wenn es nicht anders sein kann und ich diesen Kelch trinken muss, dann geschehe dein Wille!" 43 Als er zurückkam, fand er sie wieder eingeschlafen. Sie konnten ihre Augen vor Müdigkeit nicht offen halten. 44 Er ließ sie schlafen, ging wieder weg und betete zum dritten Mal dasselbe. 45 Dann kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte zu ihnen: "Schlaft ihr denn immer noch? Ruht ihr euch immer noch aus? Genug damit, es ist so weit! Die Stunde ist gekommen. Jetzt wird der Menschensohn den Sündern in die Hände gegeben. 46 Steht auf, lasst uns gehen! Der Verräter ist schon da." - 1 -

Einleitung Mensch ändern sich nicht gerne. Denn Gewohnheiten machen unsere Identität aus. Sie gehören zu dem, was wir sind. Ich zum Beispiel denke gerne nach am liebsten bei einen Stück Kuchen oder etwas Süßem einem Kaffee. Jemand guckt abends gerne Fernsehen, Fußball, Rosemunde Pilcher oder etwas anderes das alles gehört zu unserer Identität. Macht aus, wer wir sind. Vielleicht komme ich regelmäßig zu spät das ist meine Identität. Und nun soll ich etwas daran ändern? Dann muss ich ja an meiner Gewohnheiten etwas ändern! Ich las von einem Sportmuffel, der seine Fitness verbessern wollte. Nach etlichen vergeblichen Versuchen. Änderte er seine Strategie. Er nahm sich vor, täglich wenigstens eine Liegestütze zu machen. Also: Im Leben etwas zu verändern ist nicht einfach. Oft gelingt es uns nur, wenn es einen Anstoß von außen gibt. Da lernt man jemanden kennen, will ein Ziel erreichen oder es geschieht etwas dramatisches: Unfall, Erkrankung, Todesfall, Vielleicht braucht man sogar Hilfe von außen. Veränderung hat etwa mit einer Entscheidung zu tun. In Gethsemane musste Jesus sich auch entscheiden. Unsere Gethsemane-Momente: Wir lernen etwas anzunehmen, was wir nicht begreifen und verstehen. Vier Erfahrungen machen wir in solchen Momenten Willensänderung a la Jesus 1 Seelenqualen: Jesus hatte Angst 37 Auf einmal wurde er von schrecklicher Angst und von Grauen gepackt 38 und sagte zu ihnen: "Die Qualen meiner Seele bringen mich fast um. [ ] - 2 -

Jesus wusste seit langem, was auf ihn zukommt. Doch das Wissen schützt nicht vor Angst. Jesus hat schreckliche Angst. Grauen überfällt ihn. Der Tod und die Trennung vom Vater stehen ihm bevor. Die Angst bei Jesus ist schon sehr ungewöhnlich. Doch jeder von uns kennt Angst. Sie ist nichts unmenschliches. Sogar der Menschensohn hatte Angst. Die Angst treibt ihn ins Gebet. Wir haben Angst vor einer Veränderung? Du musst einen Entschluss fassen, hast aber Angst vor der neuen Situation? Es ist unklar, wie es werden wird? Ob es gut ausgehen wird? Jesus hatte das auch. Ich kenne das auch. 2 Verlassenheit Jesus erlebt Einsamkeit. Ebenso wie Jesus erleben auch wir Verlassenheit. Weil die Freunde schweigen, nicht mitgehen, sondern schlafen - es interessiert sie nicht, sie verstehen Dein Dilemma nicht, Weil Du merkst: Im Grunde will ich diesen Weg nicht einschlagen. : V39 "Mein Vater, wenn es möglich ist, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! [ ] Im Mk finden wir noch einen deutlichere Formulierung: Abba, Vater", sagte er, "dir ist alles möglich. Lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! (Mk 14:36) das klingt nicht nur wie ein Befehl, das ist ein Befehl. Eine Entscheidung steht an? Sei ehrlich! Willst Du überhaupt? Du müsstest etwas ändern, weil Du immer zu spät kommst? Willst Du überhaupt pünktlich sein? Ehrlichkeit kann einsam machen. Verlassen, weil Gott zu schweigen scheint. Lukas berichtet von einem Engel, der Jesus stärkt aber der Vater schweigt. Nun ging es bei Jesus nicht um Unpünktlichkeit, sondern um die Frage Gibt es einen anderen Weg? - 3 -

An diesem Punkt spüren wir alle Einsamkeit der Welt. Es geht darum zu sagen: Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst. (V39) Denn Du weißt genau: Der einzige, der entscheidet, wie es weiter geht, bin ich selbst. Das ist kein Wohlfühlmoment. Es schmerzvoll an diesen Punkt zu kommen. Die Einsamkeit selbst tut weh. Das ist kein sehr frommer Moment. Aber: 3 Prüfkriterium: Vater Abba Gethsemane-Momente bringen es ans Tageslicht: Kann ich zu Gott Vater sagen? Jesus gebrauchte ein ungeheuerliches Wort als er zu Gott Papa! sagte. Jesus spricht seinen Vater direkt an und fragt nach einem anderen Weg! Das zeigt ein großes Vertrauen. Ist unser Verhältnis zu Gott so vertrauensvoll? Vielleicht denken bis zu solchen Momenten: Glauben bedeutet Ohne zu fragen einfach losgehen. Doch in Gethsemane-Momenten lernen wir: Gott bleibt mein Vater! Auch, wenn ich noch nicht mit seinem Weg einverstanden bin und wenn ich nach einer Alternative suche. In Gethsamane-Momenten lernen wir Gott zu vertrauen: Er ist immer noch Vater. Ich darf weiterhin Papa zu ihm sagen!!! Vielleicht geht es vor der eigentlichen Entscheidung für dich zunächst darum, genau das zu lernen! Am Tiefpunkt, wenn alles einsam wird, lerne ich zu Gott Vater zu sagen. 4 Mut Gethsemane-Momente führen uns dahin wieder Mut zu fassen. V46 Steht auf, lasst uns gehen! Der Satz zeigt: Jesus geht wieder entschlossen seinen Weg. Der Weg hat sich nicht geändert Der Verräter ist schon da. - 4 -

Nach der Einsamkeit und dem Lernen, wieder oder weiterhin Vater zu sagen, kommt der Mut: Hebr 12:3 Schaut euch an, wie er die Anfeindung sündiger Menschen ertragen hat. Dann werdet auch ihr nicht müde und verliert nicht den Mut. Im Vater-unser lehrt Jesus uns Deine Herrschaft komme! / Dein Wille geschehe / auf der Erde wie im Himmel! (Mt 6:10) Gethsemane lehrt uns den langen Weg von meinem zu deinem Willen, Vater. Gethsamene ist kein Lustgarten. Zuletzt: Der unsichtbare Helfer Da gibt es eine Person, die nicht erwähnt wird, die aber eine wichtige Rolle spielt: Der Besitzer des Garten Gethsemane. Er hatte Jesus gestattet, den Garten zu betreten. Das bedeutet nicht unbedingt, dass es in diesem Moment vor Ort ist. Aber er hatte Jesus den Zugang gewährt. Es gab Menschen, die ihm in dieser schwierigen Zeit vor der Kreuzigung Raum gaben, so wie der Mann, der Jesus das Obergemach zur Verfügung stellte. Für uns bedeutet das: In schwierigen Momenten, wenn wir in unserem Leben etwas ändern müssen, steht Jesus uns auch bei. Er gibt uns Zeit- und Frei- Räume: Des Gebets und des Abendmahls. Schluss Du willst in Deinem Leben etwas ändern. Du spürst es ist dringend. Merke Dir, dass die Beziehung zum Vater nicht abreißt, auch, wenn Du mit seinem Weg noch nicht einverstanden bist. Es ist ein weiter Weg, um zu sagen: Nicht mein Wille, sondern Dein Wille! Nimm die Räume, die Jesus dir gibt. Im Gebet, im Abendmahl. - 5 -