Skiclub Remscheid Festschrift

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Transkript:

1931 2006

Festschrift anlässlich des 75 jährigen Bestehens des SKICLUB REMSCHEID WEISS BLAU 1931 E.V. - 3 -

Ski Heil! Der Skiclub ist 75 Jahre jung! Wir gratulieren herzlich und wünschen jede Menge weißen Pulverschnee und blaues Himmelszelt! Martin Rubensdörffer Gerald Neumann Gunnar Mengel Ludwigstraße 8, 42853 Remscheid am Dienstleistungszentrum/Friedrich-Ebert-Platz Telefon 0 21 91/2 90 91 + 2 90 92, Telefax 0 21 91/2 22 43 E-Mail: info@rubensrecht.de Übrigens startete unsere Kanzlei noch kurz vor der Gründung des Skiclubs in 1931; unser Gründervater nahm am 02.01.1929 bei Schnee und Eis das Rennen auf

Grußwort Liebe Leserinnen und Leser, seit über 100 Jahren übt der weiße Sport eine große Faszination auf die Menschen aus. Und seit 75 Jahren setzt der Skiclub Remscheid Weiß-Blau alles daran, dass die Remscheiderinnen und Remscheider diese Faszination erleben können. Heute feiern Sie Ihr Jubiläum und dazu möchte ich Ihnen ganz herzlich gratulieren. Als die ersten Skifans aus Remscheid in die Berge fuhren, waren sie begeistert davon, dass sich die Welt auf Skiern ganz neu erschloss. Deshalb stand für sie fest: Ein Skiclub musste gegründet werden. Gute Skipisten liegen nicht gerade vor unserer Haustür, da muss man einfach etwas für die Skisportbegeisterten organisieren. Und für die Tage im Jahr an denen die Schneedecke für den Skisport ausreicht, geht es auf zum Hohenhagen und zum Skilift. Sich in der großartigen Kulisse der Berge ob nun auf dem Hohenhagen oder im Sauerland zu bewegen, das begeistert die Menschen, und sie sind froh, sich auch im Winter im Freien sportlich betätigen zu können. Beim Skilauf verbinden sich Sport und Spaß, Erholung und Leistung aufs Beste. Sport hält fit und schafft Ausgleich - das gilt für den Skisport allemal. Allein schon die Bergluft ist gesund, und dass Langläufer länger leben, ist ja bereits zum geflügelten Wort geworden. Skifahren trainiert Muskeln und Kreislauf und verbessert die Kondition. Und wer auf seinen Brettern die Berge hinunterfährt, der lässt nicht nur viel Schnee hinter sich, - 5 -

sondern auch die Sorgen und die Hektik des Alltags. Wer das Panorama der verschneiten Bergwelt auf sich wirken lässt, der gewinnt mit den neuen Eindrücken auch neue Kraft. Diesen Sport in Eis und Schnee zu fördern, das ist Ihr Ziel, meine Damen und Herren. Mit Gymnastik und Nordic Walking stimmen Sie auf die Skisaison ein; Fitnessübungen lassen auch im Sommer die Muskeln nicht ruhen. Und selbstverständlich stehen Sicherheitstipps auf Ihrem Programm. Doch was wäre der Sport ohne Geselligkeit? Hüttenabende und gemeinsame Ausflüge, das Sommerfest und der Skibasar, sie fördern nicht nur den Zusammenhalt, sie sind auch nur machbar, weil es diesen Zusammenhalt gibt. Sie alle schätzen den Wintersport und das verbindet über Alters- und Berufsunterschiede hinaus. Sie alle schätzen den Skiclub und sind deshalb bereit, sich für den Wintersport zu engagieren. Liebe Mitglieder des Skiclubs Remscheid Weiß-Blau, Sie haben in den vergangenen 75 Jahren viel für die Förderung des Wintersports in Remscheid getan. Dafür möchte ich Ihnen danken. Aktive Vereine sind eine Bereicherung für unsere Stadt; gute Angebote für Sport und Freizeit können wir gar nicht genug haben. Und so wünsche ich Ihnen, dass Sie auch zukünftig noch viele Remscheiderinnen und Remscheider für den Skisport begeistern können. In diesem Sinne begleiten Sie meine besten Wünschen für die Zukunft! Ihre Beate Wilding - 6 -

Grußwort Der Skiclub Remscheid Weiss-Blau 1931 e.v. kann in diesem Jahr auf sein 75-jähriges Bestehen zurückblicken. Im Namen des westdeutschen Skiverbandes übermittle ich meine herzlichsten Glückwünsche. Nur wer die zurückliegenden Jahrzehnte miterlebt hat kann ermessen, wie viel Arbeit und Idealismus ehrenamtlich tätiger Frauen und Männer dazu gehörten, den Verein über all die Höhen und Tiefen des Zeitgeschehens zu erhalten. 75 Jahre sind eine lange Zeit, in der sich gerade in sportlicher Hinsicht ein gewaltiger Umschwung auf dem gesamten Gebiet des Skisports vollzogen hat. Die guten Verkehrsbedingungen ermöglichen es auch den alpenfernen Skisportlern heute schneller in die bekannten Skizentren zu gelangen, und durch die Intensivierung des Skisports gewinnen auch die nahe liegenden Mittelgebirge, insbesondere durch die neuen verfügbaren Beschneiungsanlagen sowie die Skihallen in Neuss und Bottrop, immer mehr an Bedeutung. Dem Skiclub Remscheid gebührt unser Respekt und die Anerkennung. Ich wünsche dem Verein auch für die kommenden Jahre immer tatkräftige Mitstreiter. Ihre Aufgabe wird es sein, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen und vielen Menschen die Freude am Skilauf zu vermitteln. Matthias Birkenholz Präsident des westdeutschen skiverbandes e.v. - 7 -

Der Sportbund Remscheid gratuliert ganz herzlich zum 75.Geburtstag des Skiclub Remscheid Weiß-Blau Liebe 502 Skiclubmitglieder! 1991 habe ich Ihnen viel Erfolg für das nächste Jahrzehnt gewünscht. Diesen haben Sie nun schon weitere 15 Jahre und können nicht nur stolz auf Ihre traumhaften Stiftungsfeste sein, sondern auch auf ihre sportlichen Angebote in der Remscheider alpinfreien Zone. Im Namen des SBR wünsche ich Ihnen für die nächsten Jahre eine bruchfreie Zeit in Remscheid und den Skigebieten dieser Erde. Ihr Vorsitzender SBR - 9 -

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Liebe Mitglieder und Freunde des Skiclubs 75 Jahre Skiclub Remscheid Weiss-Blau 1931 e.v. Ein Dreivierteljahrhundert, in welchem unser Verein den Skilauf in Remscheid bekannt gemacht und gefördert hat. Als im Jahre 1931 begeisterte Skiläufer den Skiclub gründeten, ahnte noch niemand, welche Entwicklung dieser nehmen würde. Die Faszination verschneiter Berge und rauschender Abfahrten im Pulverschnee konnten allein nicht für steigende Mitgliederzahlen sorgen. Schon bald wurde deutlich, dass ein Skiclub, zumal in einer schneearmen Region zu Hause, nicht dauerhaft würde bestehen können. Weitere Sportarten kamen hinzu; zuerst Prellball, später Volleyball, Tennis, Badminton, Skigymnastik, Hallenfußball und Nordic-Walking. All dies ist zu einem festen Bestandteil unseres Vereinslebens geworden. Nicht zu vergessen die weiteren Aktivitäten: Hüttenfeste, traditionelle Sonnenwendfeiern und das jährliche Stiftungsfest setzen gesellschaftliche Akzente. Die Kameradschaft, die Begeisterung und der Idealismus der Gründungsmitglieder ist in unserem Skiclub auch heute noch erhalten geblieben. Nur so konnte der Verein zu dem werden, was er heute ist. Wenn es uns gelingt, diese Tugenden zu bewahren und auf die nächste Generation zu übertragen, habe ich keine Sorge, dass unser Club auch sein 100- jähriges Bestehen wird feiern können. Volker Debus 1. Vorsitzender des Skiclub Remscheid Weiss-Blau e.v. - 11 -

Rückblick auf 75 Jahre Clubgeschehen 1931 1981 Bericht über die ersten 50 Jahre Clubgeschehen Von Martin Rubensdörffer Dieser Bericht wurde übernommen aus der Festschrift zum 50. Stiftungsjahr des Skiclubs. 1982 1991 Bericht über die nachfolgenden 10 Jahre Clubgeschehen Von Gerhard Günther Dieser Bericht wurde übernommen aus der Festschrift zum 60. Stiftungsjahr des Skiclubs. 1991 2006 Bericht über die letzten 15 Jahre Clubgeschehen Von Klaus Pressentin Erinnerungen Von Günter Schmitz Das Stiftungsfest der Höhepunkt im Vereinsjahr Von Klaus Mielke - 13 -

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1931-1981 Bericht über die ersten 50 Jahre Clubgeschehen von Martin Rubensdörffer Wenn drei Deutsche zusammenkommen, gründen sie einen Verein. Dieses alte Sprichwort gilt auch für den Ski-Club,,Weiß-Blau". Rudolf Günther, ein,,hergelaufener" aus dem Riesengebirge, und Eugen Rodemeister, ein Eingeborener" des Bergischen Landes, hatten sich zusammengetan, um ihre gemeinsame Begeisterung für das Skiwandern anderen Verrückten" mitzuteilen. Ja, ein bisschen verrückt war die Idee schon, denn die Zahl der Anhänger des Skisports war in unseren Breiten noch sehr klein. Die Remscheider nahmen den Winter, insbesondere wenn Schnee fiel, mehr als notwendiges Übel zwischen zwei normalen Regenzeiten, Herbst und Frühjahr, hin denn als Anlass, sich an dieser Jahreszeit zu freuen oder sich gar Skier anzuschnallen. Eine Schlittenfahrt am Hohenhagen, in Tyrol (für Auswärtige: Tyrol liegt in Remscheid!) oder durch den Stadtpark war schon das Äußerste der Gefühle. Ganz anders die beiden. Sie hatten die verwegene Idee und setzten diese auch in die Tat um, eine Skiwegekarte des Bergischen Landes zu entwerfen und drucken zu lassen. Sonntag für Sonntag zogen sie jetzt los, bewaffnet mit Pinsel und Farbtopf, und kennzeichneten die in ihrer Karte aufgeführten Skiwege, wobei sie das Skigebiet rund um Remscheid" in aller Bescheidenheit vom Tölleturm in Wuppertal bis Hückeswagen, von Wermelskirchen bis Schloß Burg ausdehnten. Es konnte bei solchem Tun gar nicht ausbleiben, dass sich alsbald ein Dritter hinzugesellte, den sie gar nicht lang zum Skilaufen überreden mussten, weil er ohnehin schon alle Voraussetzungen mitbrachte, diesem Sport mit Haut und Haar zu verfallen. Fritz Rubensdörffer, gebürtiger Berliner, verschaffte den Hergelaufenen" eine Mehrheit im Trio, sah sich wenig später jedoch in die Minderheit gedrängt, als die anderen zwei ihm den Vorsitz in einem zu gründenden Skiverein ans Herz legten. Die drei Gründungsväter" waren sich einig: Der Club muss her. Skiläufer aus Cronenberg, Wuppertal, Krähwinklerbrücke und Marienheide hatten bereits einen Bergischen Ski-Verband ins Leben gerufen, da der Skiclub Sauerland, der in Ortsgruppen eine gewisse Ausbreitung auch zum Flachland" hin erfahren hatte, sich nur für das Hochsauerland interessierte. So erschien denn am 26.10.1931 folgende Anzeige im Remscheider General-Anzeiger: Bergischer Ski-Verband. Zusammenkunft in Remscheid am 27. Oktober, 20.00 Uhr, Gasthof Zur Börse". Alle Wintersportfreunde sind willkommen." Immerhin kamen etwa 25 Personen zusammen. Der Ski-Club Weiß-Blau" wurde aus der Taufe gehoben, Fritz Rubensdörffer wurde zu seinem Vorsitzenden gewählt. Zweck des Vereins waren Förderung und Pflege des Skilaufs im Bergischen Land, dazu die - 15 -

kameradschaftliche Zusammenfassung der Clubmitglieder. Gemeinsame Wanderungen mangels eigenen Wagens noch eine attraktive Freizeitbeschäftigung, Sport- und Clubabende banden die kleine Mitgliederschar schnell aneinander. Schon zwei Monate nach Vereinsgründung beging man erstmals die Sonnwendfeier, die fortan jedes Jahr bis heute zweimal jährlich festlich wiederholt wird, jeweils in zeitlicher Nähe zum längsten bzw. kürzesten Tag im Jahr. Im Winter 1931/32 wurden die ersten Skiwettkämpfe des Bergischen Skiverbandes in dem bis dahin weitgehend unbekannten Skigebiet von Marienheide- Müllenbach ausgetragen. Bei dieser Gelegenheit wurden die Kontakte zu den übrigen Verbandsvereinen noch enger geknüpft; vor allem zum benachbarten Ski-Club Cronenberg bildete sich ein herzliches Freundschaftsverhältnis, das sich bis heute erhalten hat. Nach 1933 wurde der Bergische Skiverband vom Deutschen Skiverband übernommen. Als einzige,,überlebende" des alten Bergischen Skiverbandes sind der Ski-Club Cronenberg und der Ski-Club,,Weiß-Blau" Remscheid im Bezirk Ruhr-Niederrhein des nach 1945 gebildeten Westdeutschen Skiverbandes wieder vereint. Die drei Skischwünge der Dreißiger Jahre: Christiana, Quersprung und am elegantesten der legendäre Telemark Ein wesentlicher Grund für den fast familiären Zusammenhalt der Mitgliederschaft der ersten Clubjahre liegt im Bau der Skihütte 1933/34 in Platzweg, einem landschaftlich besonders reizvollen Gebiet an der Schwelle vom Bergischen Land zum Sauerland. Ein weiteres wichtiges Datum liefert das Jahr 1936. Wenn der Ski-Club auch von Anfang an neben dem Skilauf Gymnastik und Ballspiele betrieb, so genügte dies alles doch nicht, um ein umfassendes Angebot insbesondere an die Jugend, das ganze Jahr über Sport zu treiben, zu unterbreiten. Als ideale Ergänzung zum Skilauf im Winter sah man zu Recht das Tennisspiel als Sommersport an. Es wurde nicht lange gefackelt: Der Werksportverein Edelstahl, dem Rudolf Günther und Fritz Rubensdörffer als aktive Mitglieder angehörten, baute eine neue Tennisanlage in Hasten; die bisher benutzte Anlage mit zwei Plätzen an der Parkstraße wurde frei. Eine außerordentliche Jahreshauptversammlung am 1. 9. 1936 beschloss die Gründung einer Tennisabteilung, - 16 -

nachdem zuvor die Verhandlungen mit der Stadt Remscheid wegen einer Übernahme der beiden Plätze erfolgreich unter Dach und Fach gebracht worden waren. Ein kleines Clubhaus wurde errichtet, das zur Saisoneröffnung 1937 in den Vereinsfarben Weiß und Blau schmuck angestrichen wurde. Zunächst wurde der neue Ableger" nicht recht ernst genommen, doch das änderte sich schlagartig, als mit Helmut Steinmann im Herreneinzel und mit Fräulein Hasselbach/Steinmann im gemischten Doppel die Stadtmeister 1937 von,,weiß-blau" gestellt wurden. Aufs schmerzlichste setzte der 2. Weltkrieg dem weiteren Ausbau des Clubs zunächst einmal ein Ende. In diesem Zusammenhang seien folgende Mitgliederzahlen aus einem Jahresbericht von 1942 festgehalten: 33 männliche, davon 25 zur Wehrmacht eingezogen, 33 weibliche, davon 2 bei der Wehrmacht. Große Lücken riss der Krieg auch in die Reihen der Weiß-Blauen. 1943 verstarb der bis zuletzt unermüdliche Rudolf Günther. Nach der Auflösung sämtlicher Sportvereine durch die Militärregierung wagte das Häuflein der Überlebenden einen Club-Neubeginn am 13. 9. 1945. Die Wintersonnenwende 1945 konnte zwar wieder an der Skihütte gefeiert werden, auch gelang es den Einfallsreichsten, eine Hamsterfahrt nach Bayern mit einem Skiurlaub in den Bergen zu verbinden. Aber erst 1947 kam das Sportleben wieder in Gang. Ein Jahr später gab's die ersten Skiwettkämpfe in Meinerzhagen, 1948 erwachte der Tennis-Spielbetrieb zu neuem Leben. Um den beiden im Club betriebenen Sportarten gerecht zu werden, änderte der Club seinen Namen 1950 um in Ski- und Tennisclub,,Weiß-Blau" Remscheid. Beide Abteilungen wurden finanziell selbständig. Ein Hauptvorstand wurde gebildet, bestehend aus dem Hauptvorsitzenden, den beiden Abteilungsvorsitzenden und je einem Beisitzer aus beiden Abteilungen. Den Hauptvorsitz übernahm der bisherige Vorsitzende Fritz Rubensdörffer, Abteilungschef Ski wurde Fritz Rakoski, sein Pendant Tennis Dr. Werner Brauns; hinzu kamen die Beisitzer Paul Reinshagen (Ski) und Fritz Rösler (Tennis). Am 20.7.1951 nahm Justitia endlich Weiß-Blau unter ihre Fittiche: der Ski- und Tennisclub,,Weiß-Blau" wurde ins Vereinsregister beim Amtsgericht Remscheid eingetragen. Woher kommt eigentlich der Name unseres 50-jährigen Jubilars? Nun, schon in seinen Kinderschuhen erwies sich der Club als äußerst reisefreudig, eine Vorliebe, die er sich bis zum heutigen Tag bewahrt hat. Die Mitgliederzahl ist kaum auf Gruppenermäßigungs-Größe angewachsen, da gehen sie schon auf Tour ins Hochgebirge, erstmals 1934 ins Kleinwalsertal. Als 1938 die Österreicher ins Reich heimgeholt werden, gerät die fröhliche Reisemannschaft plötzlich ins politische Blitzlicht: In dem ersten Zug, der nach der Grenzaufhebung von Kiefersfelden nach Kufstein rollt, fährt auch die Remscheider Skitruppe, ganz und gar zivil, mit. Dass die Kufsteiner nicht vor Schreck ganz einfach türmen, sondern die Ankömmlinge begeistert begrüßen, ist verbürgt und darf aus gegebenem Anlass auch dem Charme unserer Skiläufer gutgeschrieben werden. - 17 -

Als die berühmten,,brettl" noch solche waren: Fritz Rubensdörffer versieht sie gerade mit Steigfellen. Nachdem diese nun überwältigt nicht nur von so unerwartet enthusiastischem Empfang, sondern vor allem von ihren Erlebnissen im Hochgebirge braungebrannt heimkamen, erinnerten sie sich der bestimmenden Urlaubsfarben weiß = Schnee und blau = Himmel und münzten praktischerweise beide um zu dem Namen, den der Club fortan trägt, und der in idealer Weise Heimweh nach der herrlichen, aber fernen Bergwelt und zugleich Bindung an die eigene Heimat symbolisiert; denn die Farben der Geburtsstadt Remscheid sind ebenfalls weiß und blau. 1957 wagte sich der Verein gar auch die Ausrichtung der alpinen Skiwettkämpfe auf der Ebene des Bezirks Ruhr-Niederrhein im Westdeutschen Skiverband heran. Gottfried Zillibiller vom Skiclub Düsseldorf, amtierender Westdeutscher Meister, fegte nicht nur als schnellster durch Abfahrt- (!) und Slalomparcours, sondern auch im Ziel das versammelte Zeitnehmerkollegium um. Dieses erwies sich als absolut unbestechlich, indem es, noch sich aus dem abseitigen Schnee aufrappelnd, die exakt gestoppte Siegerzeit bekannt gab. Als Stadtmeister in der Alpinen Kombination der Männer Allgemeinen Klasse trug sich erneut, wie zwei Jahre zuvor, Georg Kreuzahler in die Siegerliste ein, der damalige Spitzenläufer des Ski-Clubs. Rosemarie Motte als Slalom-Doppelsiegerin auf Bezirks- und Stadtebene sowie Herbert Bergmann, der nach einem Sturz auf allen Vieren, dennoch als bester der Altersklasse in beiden alpinen Disziplinen das Ziel erreichte, sorgten für weiteres Aufsehen. Schlagzeilen waren auch dem Clubdichter Heinz Braunschweig sicher, als er seine speziellen Cup-Erlebnisse wie folgt formulierte:,,skiläufers Resignation" Ich find' mein Schicksal gar nicht nett, denn ich liege fest im Bett, und ich habe große Wut, denn mein Hax'n ist kaputt. Wie es geschah? Verdammt noch mal, der Sturz war nicht nach meiner Wahl. War' ich, von Schnelligkeit gewürzt, - 18 -

rasant und heldenhaft gestürzt, erschiene mir der Hax'nbruch wahrscheinlich ehrenhaft genug, mich vergnügt ins Bett zu legen, um ihn voller Stolz zu pflegen. Und dann zog' ich durch die Lande und zeigte mich im Gipsverbande. Seht alle her!" rief ich dann aus ich bin der Held vom Neuenhaus!" Doch es wird mir leider klar, dass mein Sturz ein Stürzchen war. Und als solchen Sturzes Lohn bleibt mir nur Resignation. RGA vom 19. 1. 1959 Mit guten ski-sportlichen Erfolgen und einer Hochgebirgsfahrt nach Gries im Sellraintal wurde das neue Jahrzehnt angemessen begrüßt. Als Höhepunkt der Tour beschreibt Clubchef Fritz Rubensdörffer eine Besteigung des knapp 3000 m hohen Finstertaler Scharten-Kogel:,,Trotzdem wagten wir den Aufstieg. Immer tiefer und näher kamen die Wolken, leichter Schneefall setzte ein. Schon wollten wir umdrehen, aber dann sahen wir über uns den blauen Himmel leuchten, und als wir am Gipfel angelangt waren, brach die Sonne durch. Dieses Bild wird allen unvergessen bleiben. Alle Gipfel standen im strahlenden Sonnenschein, aber in den Tälern brodelte es. Die Wolken kämpften einen vergeblichen Kampf gegen die Sonne. Doch es hieß Abschied nehmen, denn eine lange Abfahrt stand uns bevor. Aber so etwas Herrliches haben wir Alten selten erlebt. Wie in Skifilmen, so staubte der Schnee, und so machten wir unsere Bögen. Der weiße Rausch war über uns gekommen." Weitere Gipfelbesteigungen anlässlich der Hochgebirgstouren des Ski-Clubs sind wie folgt festzuhalten: Marmolata (Dolomiten), Piz Buin (Silvretta), Zwieselbacher Roßkogel (Stubaier), Monte Cristallo (Ortler) und Wildspitze (Ötztal), mit 3.774 m der höchste von weiß-blauen Gipfelstürmern erklommene Punkt. 1961 gab es gleich ein doppeltes Fest auf Schloss Burg zu feiern: 30 Jahre Ski-Club und 25 Jahre Tennisabteilung. Im Sommer war die Tennisanlage am Stadtpark Schauplatz eines spannenden Finales um den von Günter Schumacher gestifteten Pokal der Remscheider Tennis Jugend. Erst im entscheidenden 9. Spiel unterlag,,weiß-blau" dem Konkurrenten,,Rot-Weiß" mit 4:5. In einem Jubiläumsturnier an gleicher Stelle gegen die einige Klassen höher spielenden,,cracks" von,,blau-schwarz" Düsseldorf zeigten die Aktiven um,,fidda" Berdrow hervorragendes Tennis. Sie empfahlen sich bereits für 1962, als die 1. Herrenmannschaft den Aufstieg in die A-Klasse schaffte, in der Besetzung Berdrow, Killing, Putsch, Kunzig, Schwenteck und Alvermann.,,Weiß-Blaue Tennisspieler an der Mauer", so rückte die Presse den bedrückendsten Eindruck eines ansonsten sportlich ganz tollen Besuchs in Berlin zu Pfingsten 1962 in den - 19 -

Vordergrund. Eine enge Sportfreundschaft zum gastgebenden Verein TC Weiß-Rot Neukölln wurde geschlossen, die Berliner erwiderten die Visite im darauf folgenden Jahr und wurden nicht nur auf der Tennisanlage am Stadtpark, sondern auch anlässlich eines Empfangs des damaligen Sportdezernenten und heutigen Oberstadtdirektors der Stadt Remscheid, Dr. Krug, herzlich willkommen geheißen. Eine ähnliche Verbindung knüpften die Tennissportler von,,weiß-blau" zu dem Tennisclub St. Ingbert im Saarland an. Bei soviel Unternehmungslust ihrer Sommer-Mitstreiter konnten die Skiläufer nicht nachstehen. Für das herausragende Resultat bei den Westdeutschen Skimeisterschaften sorgte Eberhard Beck vom Ski-Club mit dem Sieg in der Alpinen Kombination und dem Vizemeister im Slalom. Für den Ausnahmesportler Beck fand Oberbürgermeister Heinrichs wenig später, als er ihn als,,bestes Pferd im Rennstall von,,weiß-blau" auszeichnete, lobende Worte: Es ist schön, in Remscheid wieder einmal einen Sportler zu haben, der über den üblichen Rahmen hinausgekommen ist." Spitzenleistungen stecken an. So machte sich der Renn-Nachwuchs unter Leitung von Sportwart Rudi Dillinger in den Herbstferien auf den Weg zu einem Intensiv-Training auf dem Zugspitzplatt, wo sie von dem inzwischen fest ins Kleinwalsertal übergesiedelten,,,weiß-blau" trotzdem treu gebliebenen Franz Kohl fit gemacht wurden für die kommende Saison. Wegen ihres sportlichen Erfolgs wurde die Zugspitzfahrt in den kommenden Jahren wiederholt. Gerd Rubensdörffer berichtet vom täglichen Abheben in eine Traumwelt: Alle, die mit der Gondel hinauffuhren, begeistert dieser unerwartete Augenblick, und die eben noch mürrischen Gesichter strahlen wie die Sonne, die sich nun aus einem wolkenlosen blauen Himmel auf das Wolkenmeer unter uns ergießt, in dem sich hier und da Wolkenberge wie gischtgekrönte Wellen auftürmen. Nur einige Berggipfel überragen dieses Gewoge von sonnenbeschienenen Wolken. Jeder beneidet den Piloten, der solches fast täglich erlebt." Dem ist nichts hinzuzufügen. Glücklicherweise ließ Petrus auch am Hohenhagen genügend Schnee fallen, so dass wieder Stadtmeisterschaften ausgetragen werden konnten, die als neuen Kombinationssieger Gerd Altenpohl hervorbrachten, gefolgt von Werner Motte und Gerd Rubensdörffer. Speziell für die Jugend führte 1963 der Ski-Club erstmals eine Fahrt ins Kleinwalsertal durch; weitere folgten in den nächsten Jahren, u. a. nach Galtür. Bereits im zweiten Jahr auch gab es Übungskurse des Clubs in Reblin an der Nordhelle. Der so genannte Dreieckshang von Bauer Grüber war gepachtet worden, und an schneesicheren Wochenenden traf man sich dort, um,,bögelchen zu üben". Später wurde der Auslauf durch Ausholzung und Brückenschlag über den Bach erweitert, eine hölzerne Anlaufbahn verlängerte die Liftstrecke. Aber all das war den Weiß-Blauen noch nicht genug. Aus tropischen Breiten eingeschleppt, vermehrte sich ein wenig bekannter Virus mit Namen Volleyball sehr rasch und befiel die Mitglieder des Ski-Clubs reihenweise. Skilauf und Tennis waren im Club noch in gelungener Synthese vereint, Volleyball im Anmarsch, Faustball und Prellball auf dem Weg in die Historie, Fußball, insbesondere bei der Jugend, ein Dauerbrenner, ständig geschürt von,,pommi" (Gerd Pommerenke) und Günter Schmitz. Der Vorstand konnte zufrieden sein. Nach 19-jähriger erfolgreicher - 20 -

Tätigkeit als Vorsitzender der Ski-Abteilung gab Fritz Rakoski 1964 das Amt an Rudi Dillinger weiter. 1965 riss ein Verkehrsunfall den gerade erst 18 Jahre alt gewordenen Rolf Altenpohl, einen hochtalentierten Skiläufer und prächtigen Clubkameraden, aus dem Leben. Die Bezirksmeisterschaften in Willingen brachten Siege von Monika von der Höh in Kombination und Abfahrt, dazu noch einen zweiten Platz im Slalom, Eberhard Beck holte sich einen weiteren Titel in der Abfahrt. Gar nicht dem 35. Clubjubiläum angepasste, dafür umso treffendere Worte fand Rudi Dillinger, als er auf der Jahreshauptversammlung das Desinteresse vieler Vereinsmitglieder beklagte und resignierend den Vorsitz niederlegte. Als Nachfolger wurde Günter Schmitz zum neuen Vorsitzenden der Skiabteilung gewählt. Willi Oberberg, so weist das Protokoll von damals aus, äußert zu der Unzufriedenheit, dass der Club eine lose Sache ist, wo jeder Sport treiben will, nichts tun will und auch den Vorstand in keiner Weise unterstützt." Gerade Jubiläumsjahre sind gut geeignet, um Zeitloses festzuhalten. Sportliche Erfolge sind auch im Jahr darauf für beide Abteilungen zu vermerken. Wie schon 1965 und 1966, stellt Weiß-Blau mit Werner Freres den Tennis-Stadtmeister im Herreneinzel. Bei den Bezirksmeisterschaften Ski alpin holt sich Hanne Mausfeld den 1. Platz, Dagmar Schmitz wird Drille. Werner Motte wird Zweiter der Altersklasse beim 12 km-langlauf. Sportwart Walter Rubensdörffer wird bei seinem Bericht persönlich und spricht von dem Paradestück" der Saison:,,Bei den Westdeutschen Meisterschaften in Winterberg erreichte Jochen Moog in der Abfahrt den 38. Platz, ich leider nur einen Gipsverband in den Remscheider Krankenanstalten." Das Beispiel erwies sich als abschreckend. In der nächsten Saison wurde kein Gips gerührt, dafür rührten sich umso mehr die weiß-blauen Asse und stachen neunmal: Bei den Bezirksmeisterschaften alpin neun erste Plätze; Monika von der Höh empfiehlt sich mit Sieg im Slalom und 2. Platz in der Kombination. Das Gesamtergebnis des Winters 1967/1968 ist als das beste aller Zeilen im Ski-Club festgehalten, nicht zuletzt als Zeichen hervorragender Trainingsarbeit insbesondere in Reblin, wo ab 1969 übrigens ein vereinseigener Lift am Dreieckshang den Aktiven treue Dienste leistete. Ein Jahr später feiert,,weiß-blau" mit Roman Schöllenbauer als Erstem, Jochen Moog als Zweitem im Slalom, den beiden in umgekehrter Reihenfolge bei der Abfahrt und schließlich mit erneut getauschten Plätzen in der alpinen Kombination drei Doppelsiege bei den Bezirksmeisterschaften. Eine Sommerwanderung in mehreren Etappen entlang dem Ufer der Wupper, von der Quelle bis zur Mündung lockte eine ansehnliche Schar von zwei- und vierbeinigen Teilnehmern an, die die immer noch vorhandenen Schönheiten des Bergischen Landes unter der besonders abwechslungsreichen Perspektive dieser,,lebensader" der Heimat in Augenschein nahmen. - 21 -

Am 14. 12. 1972 ging eine 35-jährige erfolgreiche Liaison von Ski und Tennis unter Weiß und Blau zu Ende. Auf Wunsch der Tennisabteilung schied diese aus dem Gesamtverein aus und gründete einen selbständigen Verein unter dem Namen,,Blau-Weiß". War die Aufnahme des Tennissports 1936 Ausdruck einer,,liebesheirat" gewesen, so nahm man 1972 eine,,scheidung" nach erst viel später geltendem Recht vorweg: Die Partner hatten sich auseinander gelebt, keine Fragen nach der Schuld und dem Schuldigen: Die Ehe war zerrüttet. Da fand die Frage einer Minderheit, in wie vielen Sportvereinen wohl unterschiedliche Interessen in diversen Abteilungen dennoch formal unter einem einigen Dach bleiben, bei der Mehrheit keine Anteilnahme. Die Wahlen zum Vorstand im (alten und) neuen Ski-Club,,Weiß-Blau" Remscheid ergaben unter anderem: 1. Vorsitzender Fritz Rubensdörffer, Kassenwart und stellvertretender Vorsitzender Franz Bergner, Schriftwart Fritz Rakoski. Im Februar 1973 zählte der Club 173 Mitglieder. Seit dem 14. Mai 1973 wird der Club wieder beim Amtsgericht Remscheid vereinsregisterlich geführt. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, gab man sich wieder ans Gewinnen. Engelke Schenck bei der Jugend in Abfahrt und Slalom und Dagmar Schmitz bei Damen Allgemeine Klasse ließen die Konkurrenz verblassen und hinter sich. Hanne Mausfeld hielt mit Plätzen 2 und 3 im Slalom bzw. Abfahrt Anschluss an,,daggi" so geschehen bei den Bezirksmeisterschaften in Züschen. Werner Motte festigte seinen Ruf als Abonnementssieger mit dem Sieg im Langlauf der Westdeutschen Meisterschaften Altersklasse; Rudi Bittner blieb ihm mit einem 3. Platz auf den Fersen und kann insgesamt ebenfalls eine starke Bilanz herzeigen. Diese beiden haben sich auch noch in den Jahren danach mit derartiger Regelmäßigkeit vom übrigen Feld abgesetzt bei Gelände- und Skilangläufen, dass aus praktischen Erwägungen der Hinweis genügen soll, dass kein Jahr verging bis heute, ohne dass einer von ihnen oder gar beide auf dem Treppchen standen. Die Übungsabende während der Woche, Ausgleich zum Beruf, Vorbereitung auf sportlichen Wettkampf, insbesondere in Form von Skigymnastik, und gesellige Clubabende zugleich, waren zunächst im,,ema"-gymnasium, später in Mannesmann- und Sieper Schule durchgeführt worden; für letztere kam jetzt die große Halle Hölterfeld hinzu. Jugendwart Friedrich Küpper nahm eine Gruppe von 9 Jugendlichen mit zu einer Osterskitour in die Nähe von Madonna di Campiglio. Die Fahrt fand ihre Fortsetzung Ostern 1975 mit der Clubreise nach Chiesa, von der Fritz Rubensdörffer mit den Worten zurückkam, die Rückfahrt habe sich wegen des Schneeüberschusses verzögert, eines - 22 -

Umstandes, den er sich früher, als er noch in der BSI gearbeitet habe, immer gewünscht habe, über den er sich jetzt als Rentner jedoch nicht mehr so recht freuen könne. Das umfangreiche Reiseprogramm umfasste weiterhin die Teilnahme von 6 Jugendlichen unter der Leitung des Jugendwartes Kurt Graupner an einem Lehrgang des WSV in Klosters, eine Tour in kleiner Besetzung nach Grächen bei Saas-Fee, und schließlich taucht erstmals der Name Campitello im Fassatal auf, wo eine Gruppe von 9 weiß-blauen Skiläufern sich bekannt machte. Ein Novum feierte damals Premiere an der Skihütte, um sodann alljährlich in geeigneten Remscheider Räumen wiederholt zu werden: Die so genannte Skibörse verschaffte nicht nur Clubmitgliedern die Möglichkeit, preiswert gebrauchte Skiausrüstung zu erwerben oder zu veräußern. 1976 zeichnete sich clubhistorisch durch eine totale Schneepleite in unseren Breiten aus. Deshalb Fehlanzeige bei wintersportlichen Erfolgsmeldungen. Die Weiß-Blauen sannen pfiffig auf Ersatz, passten sich den Zeichen der Zeit an und starteten die 1. Clubrallye am 1. Mai mit Start von 30 Fahrzeugen an der Mebusmühle und Ziel an der Hütte. Die Gewinner hießen Walter Rubensdörffer und Veronika Borchers. Eine eigens dafür eingesetzte Kommission, bestehend aus Karl-Heinz Humpert, Dieter Petzold, Georg Raab und Fritz Rakoski, arbeitete eine neue Vereinssatzung aus, die auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 18.1.1977 verabschiedet wurde. Kernstück der neuen Clubverfassung sind ein differenzierter Vorstandswahlmodus, wonach die Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes in verschiedenen Jahren gewählt werden, womit Kontinuität seiner Arbeit sichergestellt werden soll, sowie damit im Zusammenhang die Einführung von zwei Hauptversammlungen pro Jahr. Die Neuregelung hat sich im Großen und Ganzen bisher bewährt. Fritz Rubensdörffer erklärte nach 45-jähriger Tätigkeit als Vorsitzender, dass er nun,,in Pension gehen" wolle. Damit trat eine beispielhafte, weil engagierte und ungewöhnliche Persönlichkeit von der Vereinsbühne ab. Die Versammlung ernannte Fritz Rubensdörffer zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit. Als neuer geschäftsführender Vorstand wurden Martin Rubensdörffer zum 1., Günter Schmitz zum 2. Vorsitzenden, Renate Pressentin zum Kassenwart und Renate Raab zum Schriftwart gewählt. Sportwart Werner Kohn hatte sich bereits als Organisator der Weihnachtsfahrt nach Campitello einen Namen gemacht, als er die Osterfahrt 1977 nach Toblach durchführte. Beide Fahrten wurden ein großer Erfolg und erlebten in den kommenden Jahren entsprechende Neuauflagen. In den Herbstferien 1977 wurde an die Fahrten früherer Jahre zur Zugspitze angeknüpft mit einem Jugendlehrgang in Kaprun. Unter Leitung von Klaus und Renate Pressentin tummelte sich der weiß-blaue Nachwuchs auf dem Gletscher unterhalb des Kitzsteinhorns. Wie attraktiv solche Reisen ins Hochgebirge nach wie vor sind, beweist der Umstand, dass 70 Kinder und Jugendliche dem Club in 1977 beitraten und die Gesamtzahl der Mitglieder auf 257 anhoben. Pünktlich zum Maifeiertag senkte sich die Startflagge zur 2. Rallye. Glücklicherweise verlernten die Weiß-Blauen vor lauter Autofahren das Skifahren nicht und belegten unter anderem bei den alpinen Bezirksmeisterschaften 1. Plätze im Slalom der Altersklasse I - 23 -

durch Walter Rubensdörffer und im Riesenslalom der Schülerinnen I mit Ulrike Schöllenbauer. Bei den Nordischen in der Altersklasse III gab's wieder mal einen Remscheider Doppelsieg. Durch wen? Siehe oben. In der Oktoberversammlung übergab Günter Schmitz das Amt des 2. Vorsitzenden an Dieter Petzold. Auf dem Stiftungsfest im Ratskeller gab es viel Bergisches in Schrift und Ton. Die von der bekannten Heimatdichterin Else Schmidt ins Remscheider Platt übersetzte Einladung machte darauf aufmerksam, dass,,jätt Kaaten alt vöheer geilen können, bi den Vörstangksmetgliedern, damit jätt uoch en Platz kriegen " Damit knüpften die ideenreichen Mitglieder des Stiftungsfestausschusses an ein Novum an, das bereits im Jahr zuvor erfolgreich eingeführt worden war: Die jährliche Geburtstagsfeier erhielt ein besonderes Motto, darauf abgestimmt erlebten die Gäste ein Programm, zumeist von Talenten aus den eigenen Reihen vorgeführt. So hatte 1976 die Zauberei das Thema gebildet, nun die bergische Mundart, ein Jahr später hieß es,,trimm Dich - tanz mal wieder", 1979 gab's,,swinging-ski", 1980 gastierte der,,zirkus Ski-Club Weiß-Blau", und in diesem Jahr gibt der 50. Vereinsgeburtstag reichlich Stoff für bunte Darbietungen. Der Winter 1977/78 brachte wieder einmal sehr gute Bedingungen zum Skilaufen im Sauerland. Bei den Bezirksmeisterschaften der Schüler in Winterberg glänzte Jörg Picard als Bester seiner Klasse Schüler II, und mit Armin Sause auf dem 3. Platz war ein weiterer,,weiß-blauer" ganz vorn. Das gute Resultat spornte die Älteren mächtig an, denn Roman Schöllenbauer huschte wie ein Derwisch durch die Tore und wurde Slalomsieger der Bezirksmeisterschaften in Willingen; im Riesenslalom langte er nochmals zu und wurde Zweiter, Walter Rubensdörffer fuhr sich auf den 3. Platz. Anlässlich der Club-Rallye Nr. III, an der eine Karawane von 43 Fahrzeugen in den sonnigen Mai fuhr, stellte der Ski-Club zum ersten Mal in größerem Rahmen Grasskilauf vor. Über die Abschlussaufgabe der mit manch exotischer Sportart gespickten Erkundungstour von Mebusmühle bis Platzweg berichtete die Presse wie folgt:,,die Jahreszeiten schienen durcheinander geraten zu sein, als jetzt 40 Aktive des Ski-Clubs,,Weiß- Blau" Remscheid mit Skischuhen über saftige grüne Wiesen stapften. Eine stark abschüssige, nahe der Skihütte in Platzweg reizvoll gelegene Weide bot ideale äußere Bedingungen, nachdem der befreundete Bauer vorsichtshalber seine Kühe abgezogen hatte. Dann schnallten die Skiläufer Grasskier, etwa 40 Zentimeter lange und sechs Zentimeter schmale Rollgebilde, die ähnlich wie richtige Skier anmontiert werden, unter und wedelten mehr oder weniger sicher durch einen Riesenslalom-Parcours zu Tale." - 24 -

Gesamtsieger der Rallye wurden wie im Jahr zuvor Klaus, Renate und Thomas Pressentin. Offenbar gewitzt durch die Erfahrung der Club-Rallye fuhren Rosemarie Motte und Christel Leyens wenig später als Zweitbeste der Damen-Rallye des Westdeutschen Skiverbandes über die Ziellinie. Von einer Clubfahrt besonderer Art gilt es weiter zu berichten. In der Frühe des 16. September machte sich eine Truppe abenteuerlich aussehender Gestalten mit einem LKW, den die Spedition Wasserfuhr in Remscheid großzügig zur Verfügung gestellt hatte, auf den Weg in die Eifel. Am Fuße der malerischen Burg Nideggen zerlegte die,,hoch- und Tiefbau- Compagnie Weiß-Blau" eine von Kurt Graupner ausfindig gemachte Wochenendhütte und nahm die Einzelteile mit nach Platzweg. Dort angelangt, zelebrierte man erst einmal ein Freudenfeuer aus überflüssigen Eifelhölzern, bevor der brauchbare Rest von besagter,,firma" unter sachkundiger Leitung von Roman Schöllenbauer zu einem praktischen Lagerschuppen zusammengefügt wurde. Hoch- und Tiefbau-Compagnie Weiß-Blau" im Einsatz An einem Herbsttag am Hohenhagen trug der Vorschlag an die Stadt Remscheid, auf dem vom Ski-Club benutzen Übungshang, einer breiten und nicht zu steil abfallenden Weide des Bauern Rasche, einen größeren Lift zu bauen, erste Früchte. Denn der bei guter Schneelage nun an dieser Stelle tuckernde Übungslift des Vereins zeigte sich dem Massenansturm der Remscheider Skiläufer nicht mehr gewachsen, zumal da der Club allen, also auch Nichtmitgliedern, die Übungsmöglichkeit an Remscheids höchstem Punkt eröffnet hatte. Die Ortsbesichtigung im Beisein eines bayerischen Liftunternehmers ergab ein günstiges Nivellement; von der Technik her gab's also grünes Licht für den städtischen Skilift, der jedoch infolge einiger Löcher im Stadtsäckel erst zwei Jahre später an der vorgesehenen Stelle seinen Betrieb aufnahm. 1978 übernahm Hartmut Brzoska das Amt des Kassenwartes; als weitere Veränderung meldete der geschäftsführende Vorstand 1979 die Aufnahme von Jürgen Wiedenhoff als Schriftwart. - 25 -

Das herausragende Ergebnis der Wintersaison 1978/79 waren sicherlich die Remscheider Stadtmeisterschaften im Skilauf am 20. und 21. Januar 1979, Austragungsort Hohenhagen. Nachdem der Wettbewerb im Jahr zuvor in letzter Minute den Wetterlaunen des Bergischen Landes zum Opfer gefallen war, spielte Petrus jetzt mit und bescherte gute Bedingungen für Slalom am Steilhang und Langlauf rund um den Brodtberg. Unter Leitung von Günter Schmitz führte,,weiß-blau" den alpinen Teil durch, während die,,naturfreunde" mit Gerd Boecker die Nordischen in die Loipe schickten. Aus der Fülle der Resultate seien erwähnt die ersten Plätze in ihren jeweiligen Klassen von Dagmar Schmitz, Sabine Weber, Jana Ruzieka, Katja Sander, Sabine Günther, Thomas Wünsche, Kai Stoschek und Walter Rubensdörffer im Slalom, Werner Motte und Sabine Weber im Langlauf. Kombinationssieger aus Slalom und Langlauf stellte der Club mit Sabine Weber und Thomas Wünsche. Der Lifthang am Hohenhagen Als schnellster Slalomläufer von,,weiß-blau" erhielt Walter Rubensdörffer den Rudi- Dillinger-Gedächtnispokal. Diesen Pokal hatte der Verein spontan eingeführt, nachdem sein langjähriges, in verschiedenen Vorstandsfunktionen, dazu als sportlich Aktiver und Betreuer überaus erfolgreiches Clubmitglied Rudi Dillinger kurz nach Weihnachten 1978 bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Sehr gute Ergebnisse konnten erneut bei den Bezirksmeisterschaften erzielt werden, als sich Jana Ruzieka, Sabine Weber und Roman Schöllenbauer im Slalom sowie Bernd Boecker und Werner Motte im Langlauf Titel holten. Die Clubrallye 1979 gestaltete sich zu einer Abenteuerreise mit Wildwasserfahrten, die an das berüchtigte Kanu im Grand Canyon erinnerte. Von discogepeitschten Geisterstimmen angetrieben, die per Kassette die Rallyeteilnehmer mit Aufgaben versorgten, landeten diesmal Walter und Martin Rubensdörffer auf Platz l. Auf die Gewinner wartete als Sonderpreis ein Edscha-Hubschrauberflug über Remscheid und seine herrliche Umgebung, den sein Spender, Herr Richard Bremicker, großzügig auf ihre Begleiter ausdehnte. - 26 -

Die Leichtathletikmeisterschaften des WSV in Düsseldorf meldeten mit Werner Motte im Dreikampf und Jörg Klumbis im 1000 m-lauf wieder einmal zwei Weiß-Blaue" als Klassenbeste. Im Sommer veranstaltete der Ski-Club unter Regie von Sommersportwart Gunnar Müller ein Tennisturnier. Damit griff,,weiß-blau" zur Freude vieler Mitglieder seinen,,alten" Sommersport wieder auf. Tennis wird zwar Volleyball im Verein auf absehbare Zeit nicht von dessen Bedeutung für den Clubsport verdrängen, hat aber nach wie vor seine Anhänger im Verein, was durch die erfolgreiche Wiederholung des Turniers in 1980 und 1981 unterstrichen wurde. Da wurde sogar laut über eine eigene Platzanlage nachgedacht, ein mit Hinblick auf die mit einer solchen Anlage verbundenen Kosten derzeit nicht realisierbarer Wunschtraum. Die ersten Turniersieger hießen Martina Müller (Endspiel gegen Mareike Brzoska) und Manfred Weber (Finale gegen Olaf Huth). Ausgerechnet an einem strahlenden Spätsommertag, einem großen Tag zugleich für den Ski- Club, der die Tennisendspiele mit viel Resonanz durchführte, verließ uns der Ehrenvorsitzende Fritz Rubensdörffer für immer (30. September 1979). Seine letzten Erlebnisse waren noch von weiß-blauem Vereinsleben angefüllt worden, einer Erkundungsfahrt zum Haus des alten Remscheider Skiclubs ins Oberbergische und anschließendem fröhlichen Beisammensein an der Skihütte in Platzweg. Der Ski-Club, der Fritz Rubensdörffer und seinem treuen Freund Fritz Rakoski für ihre besonderen Verdienste um das Wohl des Vereins Anfang des Jahres die Ehrenmitgliedschaft verliehen hatte, verlor nun mit ihm einen bis zuletzt unermüdlichen Motor und vorbildlichen Kameraden. Der Wechsel der Generationen, wenn er sich ohne Bruch zwischen Altem und Neuem vollzieht, hält den Verein am Leben. So starteten einige Wochen später 45 Kinder und Jugendliche, eine Rekordbeteiligung, nebst Skilehrern und Betreuern unter Leitung von Wintersportwart Herbert Hartmann Richtung Kaprun. Die Mitgliederzahl hat sich inzwischen wie folgt verändert (Stand jeweils per 1. 1.): 1978: 313, 1979: 409, 1980: 448. Das Verhältnis von Erwachsenen zur Jugend pendelt sich bei durchschnittlich 60: 40 v. H. ein. Mit so rasantem Mitgliederzuwachs ging der Ski-Club in die 80er Jahre. Die Bezirksmeisterschaften brachten sogleich Erfreuliches; denn mit Sabine Ehrich, Katja Sander und Jörg Rechermann holte sich der von Monika Günther trainierte Nachwuchs jeweils dritte Plätze, mit Bernd Boecker gar einen zweiten Platz, Roman Schöllenbauer ebenfalls 3. in seiner Klasse, und Peter Sauermann und Walter Rubensdörffer kehrten als Bezirksmeister ihrer Kategorien zurück. Nachdem die Hochgebirgsfahrten nach Meransen zu Ostern und Campitello zu Weihnachten inzwischen zum festen Veranstaltungsangebot des Ski-Clubs zählen, hat sich Werner Kohn etwas Neues ausgedacht. Bei einem von ihm organisierten Segeltörn im Ijsselmeer/Holland begeistert sich die weiß-blaue Bootsmannschaft an Wind und Wasser. Bei strahlendem Frühlingswetter schaut der Vorsitzende aus luftiger Höhe von der Mastspitze in die Zukunft, mittschiffs" grüßen die Ski-Segler von Bord, wo sie vom Skipper auch in Spezielles wie den Geschleppten Palstek" eingewiesen werden. - 27 -

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Die Rallyefüchse gingen diesmal auf Jagd nach einem laut Pressebericht entflogenen Papagei namens,,icke", der in ländlicher Umgebung zwischen Dahlerau und Radevormwald aufzuspüren war. Als die Findigsten wurden an der Hütte Jochen Hennlich und Karsten Frings gefeiert. Ein paar Wochen später reisten einige ganz mutige Skiläufer zum Kitzsteinhorn und putzten den Gletscher für die Jugendlichen glatt, die im Herbst an gleicher Stelle trainierten. Die Tennissieger 1980 lauten Lutz Schmidt, der in einem hart umkämpften, phantastischen Endspiel Dirk Petermann besiegte, und Margit Faßbender, die sich gegen Ina Schneider erfolgreich durchsetzte. Beim WSV-Leichtathletiksportfest gab's so viel Edelmetall für,,weiß-blau", wie man es sich für unsere bundesdeutschen Sportler anlässlich einer Olympiade nur wünschen kann: 7- mal Gold, 9-mal Silber und 4-mal Bronze! Dabei sahnten wieder einmal die Jugendlichen des Clubs kräftig ab, so zum Beispiel Jörg Klumbis, Jan Motte und Jörg Rechermann. Anlässlich des Stiftungsfestes in dem zur Zirkusarena farbenprächtig ausgeschmückten Saal des Schützenhauses konnte das 500ste Mitglied des Ski-Clubs vorgestellt werden. Das Jahr, in dem der Ski-Club 50. Geburtstag feiern sollte, bescherte uns solche Massen an Schnee, dass am 25.1.1981 alpine Stadtmeisterschaften, zugleich wieder Clubmeisterschaften von,,weiß-blau", durchgeführt werden konnten. Sie brachten einen eindrucksvollen Erfolg für den Verein: Er stellte alle Stadtmeister, nämlich Carsten Schmitz und Dagmar Wiedenhoff bei den Erwachsenen, Bernd Boecker und (zeitgleich) Axel Prontnicki sowie Bettina Müller bei der Jugend. Daneben rekrutierten sich bis auf vier Ausnahmen sämtliche Klassensieger aus Aktiven der Gastgeber (obwohl ernstzunehmende Konkurrenz allenthalben vertreten war): Monika Günther, Daniel Maus, Armin Sause, Gernot Schulz, Walter Rubensdörffer und Max Paas. Die übrigen Clubmeister waren Ulrike Schöllenbauer und Henrik Müller. Den Rudi-Dillinger-Pokal holte sich diesmal Carsten Schmitz mit zwei eleganten und zugleich superschnellen Slalomläufen. Die Wettkämpfe fanden wieder große Resonanz bei vielen Zuschauern, die sich Pausenzeiten in Bauer Rasches gut bestückter Heu-Bar verkürzten. Leider mussten die Nordischen ihre Bretter wieder einpacken, da die Brodtberg-Loipe knallhart gefroren war und somit Langlauf ein zu riskantes Unternehmen gewesen wäre. Herausragende Ergebnisse der alpinen Bezirksmeisterschaften lieferten Ulrike Schöllenbauer mit ersten Plätzen im Riesenslalom und Slalom, dort gefolgt von Sabine Günther, ebenso Bernd Günther im Slalom und Daniel Maus im Riesenslalom, sowie Sabine Ehrich mit einem 2. Platz im Riesenslalom vor Bettina Müller. Die Langläufer schlugen sich mit Siegen von Jan Motte auf der 8 km-strecke und Rainer Wönkhaus auf 15 km, dazu Werner Motte als Zweitem, ebenfalls auf der 15 km-distanz, prächtig. Die Osterfahrt des Ski-Clubs mit über 70 Teilnehmern hatte ein neues Ziel: Alba di Canazei, im Fassatal unweit der Marmolata, der,,königin der Dolomiten". Leider konnte das herrliche Skigebiet zwischen Langkofel, Sella und Marmolata nicht voll ausgeschöpft werden, da eine allzu wohlmeinende Frühlingssonne die ohnehin dünn gewordene Schneedecke wegschmolz. Waren die Skiläufer dadurch manchmal zu längerem Nichtstun verurteilt, als ihnen lieb war, - 29 -

freuten sich die einheimischen Gipsmischer umso mehr über Arbeit, u. a. leider auch an Remscheider verbogenen oder gebrochenen Gliedmaßen. Etwa zur gleichen Zeit tummelte sich eine zweite Gruppe weiß-blauer Skiläufer auf weißen,,autobahnen", aber auch zwischen Buckeln und im Tiefschnee der Trois Vallees/Frankreich. Die Skier waren kaum ausgepackt und für die Sommerpause präpariert, als die Club-Rallye die motorisierten Fährtenleser an den Start brachte. Regine Berger und Volker Mühlen machten sich den besten Reim aus den vielfältigen Aufgaben (,,Bei allem Hin- und Hergeflitze: Die Rallye war ganz einfach Spitze!") und eroberten sich den Sieg, der an der Hütte gebührend gefeiert wurde. Phantasialand war kein Traum, sondern ein Erlebnis". So lautet das Resümee einer Fahrt, die Jugendwart Wilfried Maus für die Kinder des Vereins durchführte. Mit 28 Teilnehmern stellte der Ski-Club ein starkes Kontingent bei den WSV- Leichtathletikmeisterschaften in Uerdingen. Die Konkurrenz war allerdings ebenfalls zur Stelle und ließ nur einen 3. Platz für,,weiß-blau" zu, errungen von Kiyo Kuhlbach im Dreikampf. Vor der Urlaubsfahrt in die Sommerferien maßen die Tennisspieler noch ihre Kräfte beim Clubturnier. Auf einem schön gelegenen privaten Tennisplatz in der Morsbach erspielten sich Frau Dr. Haide Cuntze gegen Lucie Grande und Lutz Schmidt gegen Dirk Petermann in mitreißenden Endspielen Pokalehren. Anschließend gab's im Garten des Sommersportwartes gegrillte Würstchen sowie alkoholfreie und auch unsportliche Getränke. Für höhere Aufgaben empfahl sich die aus dem allerdings beständigen Kreis der Hobbykicker des Clubs zusammen gewürfelte Fußballmannschaft in der Besetzung Stephan Bohne, Gerd Brüne, Andreas Dach, Klaus Deimel, Frithjof Grande, Udo Löser und Jürgen Wiedenhoff beim Fußballturnier des Westdeutschen Skiverbandes in Troisdorf-Sieglar am 13. September. Aus dem Pulk von 24 Mannschaften erspielten sich die Weiß-Blauen mit herrlichen Toren und ihrem,,keeper" Jürgen Wiedenhoff, der die gegnerischen Stürmer zu schierer Verzweiflung brachte, auf Anhieb einen exzellenten 3. Platz. Gleich zwei 30 m-boote mussten gechartert werden, um alle Segelfreunde aufnehmen zu können, die Werner Kohn Anfang Oktober für einen Törn rund um Enkhuizen/Ijssel- Meer zusammengetrommelt hatte. Während die Heimat im Dauerregen versank, erlebten die Segler pittoreskes Wolkenspiel und strahlenden Sonnenschein, aber auch stürmischen Südwestwind, der zumal bei mit vereinten Kräften erarbeiteten Wenden kein Auge und kein Ölzeug trocken ließ. Der Chronist muss den Rückblick auf 50 Jahre Clubgeschehen hier beenden, was die aktuelle Berichterstattung anbelangt. Schließlich soll diese Festschrift ihren Lesern termingerecht vorliegen. Viele Namen wurden genannt, aber beileibe nicht alle, die aus den Aufzeichnungen hervorgehen und in den Erzählungen genannt werden. Niemand möge mit den Chronisten hadern, wenn sein Name nicht erwähnt ist, sein persönlicher Einsatz nicht gebührend oder gar nicht Erwähnung fand. Er mag sich trösten mit dem Hinweis, dass diese Festschrift kein Vereinslexikon werden sollte, wichtiger noch: Clubgeschichte wird von allen Mitgliedern geschrieben, insofern können und sollen die Berichte nur Beispiele geben. - 30 -

Wohin gehst Du, Ski-Club,,Weiß-Blau? Diese Frage sei dem Jubilar abschließend gestellt. 50 Jahre alt konnte er werden und trotzdem jung dabei bleiben, weil sich bis heute immer wieder,,verrückte" zusammentaten, so wie damals seine drei Gründungsväter, die bereit waren, anderen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu vermitteln und die Liebe zum Skilauf zu übertragen. Die Zeiten haben sich geändert; angesichts allgemeinen Wohlstands ist Idealismus nicht mehr gefragt, Anspruchsdenken (,,Was bringt mir der Verein?") stellt sich der Einsatzbereitschaft (,,Was kann ich für den Verein tun?") entgegen, bisweilen in den Weg. Insofern ist der Ski-Club alter Prägung ein Anachronismus. Aber die nur beispielhaft zusammengetragenen Ereignisse berechtigen zu der Hoffnung, dass,,weiß-blau" weiterleben wird, wenn auch mit heute fast 600 Mitgliedern, einem breiteren Sport- und Veranstaltungsangebot, mehr Organisation und Verwaltung auf Kosten der liebenswerten Intimität des kleineren Kreises von früher unter geänderten Rahmenbedingungen. Wenn dabei aber wie früher der Funke der Kameradschaft und Schaffensfreude immer wieder überspringt, wird es auch zum nächsten runden" Clubjubiläum wieder vieles zu berichten geben. Anzeige Loose - Durach halbe Seite - 31 -

1982-1991 Bericht über die letzten 10 Jahre Clubgeschehen von Gerhard Günter "Wohin gehst Du, Skiclub Weiß-Blau?" So beendet Martin Rubensdörffer seinen Rückblick über 50 Jahre Clubgeschehen. Diese Frage wird sich bei jedem runden Jubiläum von neuem stellen. Für die zurückliegenden 10 Jahre möchte ich mit diesem Bericht den Versuch unternehmen, eine Antwort zu finden. Im letzten Jahrzehnt wurden wir vom Schnee wahrlich nicht verwöhnt. Gerade mal in zwei Jahren, 1984 und 1985, konnten die Stadtmeisterschaften im Slalom und Langlauf am Hohenhagen ausgetragen werden. Altersklassen Disziplin Stadtmeister 1984 Stadtmeister 1985 Weibl. Jugend Slalom Sabine Günther -------- Männl. Jugend Slalom Gernot Schulz -------- Damen Slalom Sabine Ehrich Bettina Müller Herren Slalom R. Schöllenbauer R. Schöllenbauer Damen Langlauf Ellen Quaas Sabine Ehrich Herren Langlauf Jan Motte Jan Motte Herren Kombination Jörg Klumbis Jörg Klumbis Um in der Rennpraxis am Ball zu bleiben, mussten sowohl unsere alpinen als auch nordischen Rennläufer, bedingt durch die schlechte Schneelage in unseren Breitengraden, häufig weite Strecken bis in die Alpen zu ihren Meisterschaften zurücklegen. Von Remscheid aus aufgebrochen wurde meist freitags nachmittags und die Heimreise zog sich bis in den späten Sonntagabend hin. Der Aufwand hat sich, wie die Ereignisse zeigen, gelohnt: 18 Bezirksmeister(innen) im alpinen und 8 Bezirksmeister im nordischen Bereich - gesehen auf 10 Jahre - stellen eine hervorragende Leistung dar. - 32 -

Hier die Namen der so erfolgreichen Weiß-blauen: alpin: Sandra Berghaus, Julia Fehling, Inga Fink, Sabine Günther, Martin Harlfinger, Wolf Harlfinger, Daniel Maus und Ulrike Schöllenbauer. nordisch: Bernd Günther, Jan Motte, Thorsten Röhrig und Rainer Wönkhaus. Nicht unerheblichen Anteil an den Erfolgen unserer Rennläufer hat sicherlich die jährliche Herbstfahrt in die Gletschergebiete Kaprun und Hintertux, die als Vorbereitung auf die Wintersaison ein intensives Training dargestellt. Was im Jugendbereich die Herbstfahrt ist, sind im Erwachsenen- und Familienbereich die Osterfahrt und die seit zwei bzw. einem Jahr durchgeführte November- und Februarfahrt, wobei hier die Geselligkeit und die Freude am freien Skilauf im Vordergrund stehen. Die Aktivitäten unseres Skiclubs erstrecken sich seit Anbeginn nicht nur auf den Skilauf. Eine sportliche Ergänzung stellte auch im vergangenen Jahrzehnt Volleyball dar. Vor allem unsere Damenmannschaft mit Ute Brenscheidt, Cornelia Deller, Margit Faßbender, Heike Habermann, Renate Pressentin, Martina Rick, Ina Schneider, lsabel Spielker, Dagmar Wiedenhoff, Ulrike Wigger und Eveline Wolf sorgte 1981 mit dem Aufstieg in die Bezirksliga für Furore. Aufgrund des beruflich bedingten Ausscheidens einiger Leistungsträger kam es 1985 zu dem Entschluss, anstelle der Damenmannschaft eine Hobby-Mixed-Mannschaft aufzustellen. Sie errang in der Saison 1989/90 die Kreismeisterschaft. Neu hinzugekommen und mit Begeisterung aufgenommen ist seit 1988 Badminton. Jung und alt trainieren mit diesem schnellen und abwechslungsreichen Spiel ihre Kondition. Sportlich am härtesten im Skiclub geht es beim Fußball zu. Nicht das der Gegner mit harten Bandagen bekämpft würde, sondern unsere eingeschworene Truppe liebt das schnelle Spiel und schickt Ball und Gegner mit einem so hohen Tempo über das Parkett, dass am Ende keiner mehr einen trockenen Faden am Leib hat. Weiter im Programm stehen Waldläufe, Krafttraining, Gymnastik, Mutter- und Kindturnen, clubinterne Wettkämpfe im Triathlon und Tennis sowie ein Segeltörn auf dem Ijsselmeer. Die Auto-Rallye, die über viele Jahre mit Enthusiasmus aufgenommen worden war, fand Ende der 80er Jahre keinen großen Zuspruch mehr. Sie wird ersetzt durch eine Fahrrad- Rallye, die 1991 leider dem Regen zum Opfer fiel. Dafür wurden wir in diesem Jahr auf unserer Himmelsfahrts-Wanderung rund um die Skihütte am Platzweg durch strahlenden Sonnenschein entschädigt. Große Beliebtheit erfreut sich bei unseren Kleinen die Nikolausfeier an der Skihütte. Der Besuch des Nikolaus wird von den Jüngsten immer wieder mit großer Spannung erwartet. Beliebter Treffpunkt ist unsere Skihütte auch für viele private Feiern sowie die der Sommerund Wintersonnenwende. Am längsten und kürzesten Tag im Jahr treffen sich alle Generationen unseres Skiclubs zu einem gemütlichen Beisammensein. Das Sonnenwendfeuer - 33 -

und der Gesang mit Akkordionbegleitung besitzen auf der Wintersonnenwende eine Tradition bis zurück in den Winter 1933/34, den Baujahren der Hütte am Platzweg. Der jährliche, absolute Höhepunkt unseres gesellschaftlichen Clublebens sind die Stiftungsfeste, von den Remscheider Medien als "Fest der Feste" gepriesen. Großen Anteil an diesem Ruf hatten zum einen die hervorragenden schauspielerischen Darstellungen der Akteure, die ausschließlich aus clubeigenen Reihen kommen, und zum anderen die perfekte Organisation und Regie von Bernd Honsberg. Stellvertretend für die professionellen Darbietungen sei hier nun ein Kommentar aus dem Publikum aus dem Jahr 1982 wiedergegeben: "Also, die Doubles bisher, die waren wirklich gut, aber mal ehrlich, der Heino ist doch echt, oder?" Nicht vergessen sei bei allen Stiftungsfesten die tolle Dekoration des sonst so nüchternen Schützenhaus-Saales, die dem Ganzen einen glanzvollen Rahmen gab. Des Chronisten Pflicht ist es. an dieser Stelle zu erwähnen, dass der Skiclub sich durch die vielfach in der Presse falsch wiedergegebene Vereinsbezeichnung veranlasst sah, am 28.4.1985 auf Beschluss einer außerordentlichen Mitgliederversammlung seinen Namen in zu ändern. Skiclub Remscheid Weiß-blau 1931 e. V. Das Fazit aus diesem Bericht zeigt, dass auch nach 60 Jahren noch viel von der Schaffenskraft und Kameradschaft der Gründer im heutigen Skiclub vorhanden ist, wenn auch unter anderen Rahmenbedingungen. Trotzdem kann bei einem Skiclub mit über 600 Mitgliedern schon mal etwas Sand ins Getriebe kommen. Unterschiedliche Interessen sind hin und wieder unvermeidbar. Wichtig dabei bleibt der Zusammenhalt und das offene Gespräch innerhalb der Mitglieder. Ich wünsche unserem Skiclub, dass die Frage: "Wohin gehst Du, Skiclub Remscheid?" in 10 Jahren, zum nächsten runden Jubiläum, ebenfalls positiv beantwortet werden kann. Im Namen des Vorstandes möchte ich den treuen Mitgliedern und allen, die den Skiclub durch ihre aktive Mitarbeit tatkräftig unterstützt haben, herzlich danken. - 34 -

1991 bis 2006 Bericht über die letzten 15 Jahre Clubgeschehen Von Klaus Pressentin Seit der letzten Jubiläumsfeier 1991 sind weitere 15 Jahre verstrichen, in denen sich der Skiclub überwiegend munter und aktiv zeigte. Wer von den 3 Gründungsvätern, Rudolf Günther, Eugen Rodemeister und Fritz Rubensdörffer hätte wohl gedacht, dass dieser Club so lange bestehen würde und heute zu den größeren Vereinen Remscheids zählt? Das ist schon erstaunlich angesichts der Gründungsabsicht und der alpenfernen Lage. Offensichtlich hat dieser Verein etwas, das nicht nur Skiläufer anzieht. Dabei deutete sich schon in den 90er Jahren in Deutschland ein sozialer Trend an, der sich weiter verstärkend bis heute fortgesetzt hat. Es handelt sich um die Abkehr vieler Menschen von Clubs und Vereinen und der Hinwendung zu Sportstudios. Von dieser Entwicklung blieb auch unser Club nicht verschont. Die Mitgliederzahlen hielten sich gegen den Trend bis 1998 auf über 600 und sanken danach auf leicht über 500 in den letzten Jahren. Das ist gemessen am Aderlaß anderer Vereine vergleichsweise wenig, aber während jene zum Teil versuchten, ihre Mitglieder durch verstärkte Kursangebote zu locken oder zu halten und sich dabei immer weiter von der Grundidee eines Club- oder Vereinslebens entfernten, setzten unsere Vorstände der letzten Jahre mehr auf sportliche Tradition sowie die Förderung des Familiencharakters des Skiclubs. An erster Stelle sollte natürlich nach wie vor im Sinne des Gründungsgedankens Sport getrieben werden. Daneben musste es auch Angebote geben zur Vorbereitung und Erhaltung von Kondition, die wir beim Skilaufen benötigen. Und schließlich ganz wichtig galt es Anlässe zu finden und Situationen zu schaffen, die die Mitglieder einander näher bringen und Freude auslösen sollten. Davon soll in diesem Rückblick berichtet werden. Skilaufen Natürlich hatte das Skilaufen seit jeher im Vordergrund gestanden und zwar überwiegend zweckfrei, zur persönlichen Freude des Einzelnen. Vergnügen wird verstärkt, wenn man es mit Freunden teilen kann. Deshalb wurden immer schon Clubfahrten in die Berge organisiert. Daneben gehörte aber ebenso selbstverständlich der Wettkampf mit dazu. Über Jahrzehnte hinweg brachte der Skiclub im alpinen wie im nordischen Skilauf immer wieder Talente hervor, die zumindest auf Bezirksebene sehr erfolgreich agierten. 1991 starteten immerhin noch neun Rennläufer für den SC bei Wettkämpfen und das immer noch sehr erfolgreich. Von ihnen holten Julia Fehling, Sandra Berghaus und Sabine - 35 -

Günther für sich und den Club drei Bezirksmeistertitel alpin und Monika Günther wurde Vizemeisterin im Riesenslalom. Ein paar Jahre später, 1996, zählten wir nur noch drei bis vier Aktive und nach mehreren schneearmen Wintern ohne Rennen im Sauerland kam mit dem Frust der Rennläufer das Aus, denn selbst simple Bezirksmeisterschaften fanden fast ausschließlich in den fernen Alpen statt. Das war für uns Nordlichter natürlich wenig attraktiv und zu aufwendig. Man beschloss, in Zukunft alle Anstrengungen auf den Breitensport Skilauf zu richten, wobei nach Möglichkeit alle Altersgruppen vom Angebot des Clubs angesprochen werden sollten. Als attraktivste Fahrt erwies sich in den vergangenen 15 Jahren die Oster-Familienfahrt, die von 1991 bis 2000 ins Kaunertal führte, um danach bis heute im Ötztal ein neues Ziel anzusteuern. Seit 13 Jahren werden diese Fahrten, die ebenso beliebt sind wie die legendären Meransen-Fahrten der 70er und 80er Jahre, von Michael Wisniewski betreut. Die Herbstfahrten für die Neun- bis Vierzehnjährigen waren auch zu Beginn des Berichtszeitraumes, bis etwa 1998, noch sehr gefragt und hatten mit Monika Stursberg eine engagierte und dynamische Chefin. Zunächst wurde für die jungen Rennläufer noch Stangentraining angeboten und gern in Anspruch genommen. Doch leider ließ plötzlich das Interesse an Trainingscamps und der Fahrt allgemein nach, so dass trotz preisgünstiger Angebote die Fahrt seit 1999 nicht mehr stattfand. Es ist zu vermuten, dass die Verlängerung der Herbstferien ab 1998 ursächlich damit zusammenhängt. Seitdem liegen jedenfalls die Pläne, die Fahrt zu reaktivieren, in der Schublade und warten auf Umsetzung in die Tat. Besonderen Zuspruch fand das Angebot des SC für sportliche Erwachsene, im November den Stubaier Gletscher für einen Kurztrip heimzusuchen. Diese Fahrten, oft von Fred Engels organisiert, fanden zwischen 1992 und 2000 ununterbrochen statt und verzeichneten vor allem am Anfang hohe Teilnehmerzahlen. Beliebt war bei vielen die Dresdener Hütte im Skigebiet, die durch ihre Lage den totalen Skilauf von morgens bis abends ermöglichte. Von 2000 bis 2005 gelang es Sandra Berghaus und Klaus Pressentin, auch für die 16 bis 25- jährigen endlich eine Fahrt zu organisieren. Als Termin boten sich die Weihnachtsferien an, als Ziel das Zillertal. Die Teilnehmer strotzten jedes Jahr vor Energie bis in den späten Abend bzw. frühen Morgen hinein und hatten ihren Spaß. Doch allein mit Skiclub Mitgliedern konnte die Fahrt von Anfang an nicht besetzt werden und da die Mehrzahl der teilnehmenden Gäste nur preiswert zum Skilaufen gelangen, sich aber weder integrieren lassen, noch Mitglieder werden wollten, wurde das eigentliche Ziel, ein Angebot für die eigenen jungen Erwachsenen zu schaffen, im Prinzip verfehlt. Außerdem gab es zuletzt niemanden mehr, der diese Fahrt organisieren wollte. Deshalb wird sie im Jubiläumsjahr nicht angeboten. Eine kleine, aber feine Fahrt nach Zell am Ziller, jeweils Ende Januar, rundet das Fahrtangebot des SC seit 2003 ab. Zielgruppe waren und sind Mitglieder ab 25 Jahren, die eine Woche von morgens bis abends die Ski laufen lassen wollen. Auch diese Fahrt hat es schwer, jeweils genügend Teilnehmer zu finden, damit sie stattfinden kann. Woran die zunehmende Zurückhaltung unserer Mitglieder, vor allem der jungen, liegt, mag man nur vermuten. Geld spielt sicher eine große Rolle in einer Zeit, in der junge Leute, - 36 -

wenn überhaupt, nur über ein geringes Budget verfügen und zwischen Sommer- und Winterurlaub entscheiden müssen. Daneben steigt zwar die Attraktivität vieler Skigebiete, die Kosten für Liften und Unterbringung explodieren jedoch ebenfalls. Das sollte zukünftige Organisatoren aber nicht davon abhalten, auch für die nächsten Jahre nach Angeboten zu suchen, die vor allem für junge Menschen im Club attraktiv und bezahlbar sind. Skilaufen in Remscheid Skilaufen in Remscheid fand in den letzten 15 Jahren wie zuvor nur sporadisch statt, Stadtmeisterschaften gab es schon gar nicht mehr. Grund dafür war die mangelhafte Schneelage in den meisten Wintern. Immer wieder einmal gab es jedoch ein paar Tage, an denen es sich lohnte, den Skilift in Betrieb zu nehmen. Der alte, transportable Lift wurde Anfang der 90er eingemottet. Zur gleichen Zeit baute die Stadt den uns allen bekannten stationären Lift und betrieb diesen zunächst mit eigenem Personal. Aber schon bald kam man wohl dahinter, wie kostentreibend der Betrieb des Liftes war. Deshalb bot man uns ein Geschäft an: Die Stadt verpflichtete sich, die Liftanlage technisch in einwandfreiem Zustand zu halten und dafür sollten wir als Skiclub für den Betrieb an Schneetagen sorgen und durften sogar die Einnahmen behalten. Das klang nicht schlecht. 1995 erfolgte die erste Inbetriebnahme mit Skiclubpersonal. Und wie in vielen Jahren zuvor waren sie zur Stelle, die immer bereiten, in Skiclubangelegenheiten ansprechbaren Franz Bergner, Kurt Graupner, Werner Motte, Gerhard Rieck und Günter Schmitz, um nur einige zu nennen. Als deren Nachfolger kümmerte sich in den letzten Jahren zunehmend Udo Löser engagiert um die Organisation des Liftbetriebes, der dem Skiclub wiederholt eine gute Presse einbrachte. Durch die positive Darstellung in Fernsehberichten, auf lokaler (WDR) und überregionaler Ebene (RTL/Sat 1), wurde unser Verein selbst über die Grenzen Remscheids hinaus bekannt. Sommersport Selbst nach schneereichen Wintern bleiben noch viele Monate, in denen aktive Skiläufer einzurosten drohen. Um dies zu verhindern erwarten sie und andere sportliche Mitglieder weitere Aktivitäten. Dem wurde immer schon Rechnung getragen. Von den vielen Angeboten, die seit jeher gemacht wurden, haben sich einige bewährt bis hin zum Evergreen Montagvolleyball. Manches fand weniger Anklang und verschwand wieder aus dem Angebot. Aber dennoch gab es im Bereich des regelmäßigen Angebotes in den letzten 15 Jahren immerhin drei, die über den gesamten Zeitraum ununterbrochen stattfinden konnten. Zunächst ist da der Montag-Volleyball-Spielabend in der Turnhalle der GS Mannesmann, der seit den 50er Jahren immer genügend Interessenten anlockt und nicht aus dem sportlichen Skiclubleben wegzudenken ist. Nicht zuletzt sind direkt oder indirekt auch die Volleyball Wettkampfmannschaften des SC aus dieser Veranstaltung hervorgegangen. In den letzten zehn Jahren hat sich Guido Buse als ehrenamtlicher Organisator des Abends verdient gemacht. Ähnlich stabil war der Zulauf donnerstags in der Sporthalle Hölterfeld, wo hauptsächlich Skigymnastik und Badminton betrieben wurden. - 37 -

Als dritte Attraktion gilt der Bereich Kinderturnen, der offiziell 1992 von Petra Axmacher ins Leben gerufen wurde und mit ihr, Kirsten Stangenberg und später Kirsten Volke- Schweingruber die im wahrsten Sinne des Wortes lebhafteste Abteilung des Clubs geworden ist, auch wenn die meisten Teilnehmer selbst noch nicht Ski laufen. Die Staffelung in Mutter-und-Kind-Turnen (2-4 Jahre), Kinderturnen (4-9 J.) und Jugendsport (ab 10 J.) sowie eine äußerst engagierte Betreuung bewirkte einen regelrechten Boom und hohen Anteil an Kindern an der Gesamtmitgliederzahl. Da die Mütter sich beim Kinderturnen oft langweilten kam Ute Debus im März 2003 auf die Idee, diese Mütter zeitlich parallel zum Turnen ihrer Kinder in die Geheimnisse des Nordic Walking einzuweihen, das damals gerade in Mode kam. Diese Maßnahme erwies sich als Volltreffer, denn schon bald wartete eine große Zahl von Interessentinnen darauf, in diese Sportart eingewiesen zu werden. Inzwischen ist die Zahl der aktiven Walker beträchtlich gewachsen und umfasst auch Männer. Sie organisieren sich in diversen Gruppen und einige Athletinnen und Athleten absolvieren sogar einmal im Jahr eine Art Halbmarathon (siehe: Hütte). Neben diesen Aktivposten gab es in den letzten Jahren immer wieder Angebote wie z.b. Wirbelsäulengymnastik, Fitnesstraining, Lauftreffs, Sport für ältere Mitglieder, die aber leider, oft mangels nachhaltigen Interesses, bald wieder aufgegeben werden mussten. Ein Rückblick auf den Sommersport ohne unsere Volleyball-Wettkampfmannschaften zu erwähnen, wäre unvollkommen. Leider war die hohe Zeit der Erfolge im Volleyball, vor allem mit unserer Damenmannschaft, bedingt aber auch mit den Herren, irgendwann ohne qualifizierten Nachwuchs vorbei. Ein Aufbäumen erfolgte durch die Zusammenlegung der noch vorhandenen aktiven Damen und Herren und der daraus entstehenden Mixedmannschaft, die mit Klaus Pressentin und später Guido Buse als Spielertrainer eine zeitlang sehr erfolgreich spielte. 2003 löste sich jedoch auch diese Mannschaft auf. Alle Versuche, für eigenen Nachwuchs zu sorgen, sind bis heute gescheitert wie auch die Aktion Volleyball für Kids in den Jahren 1997-1999 unter der Leitung von Klaus Pressentin und 2004 mit Thomas Schneider. Auch der vorerst letzte Versuch, junge Leute für diesen Sport und den Skiclub zu gewinnen blieb erfolglos, als Timm Dennis Pressentin im Jahr 2004 mit Gleichaltrigen eine SC Volleyball Herrenmannschaft ins Leben rief, die sich jedoch schon nach einer Spielzeit wieder verabschiedete. Highlights Neben den regelmäßigen Veranstaltungen im Jahresverlauf können wir als Verein auf die zahlreichen Einzelveranstaltungen stolz zurückblicken, die auch in den letzten 15 Jahren viele Mitglieder begeisterten. Wer sich sportlich betätigen und gleichzeitig Gleichgesinnte treffen wollte, konnte das z.b. bei den jährlich stattfindenden Tennisturnieren, beim Triathlon, Segeln und zuletzt auch einer Nordic Walking Wanderung tun. Im Berichtszeitraum lag die Organisation der Tennisturniere in den Jahren 1992 bis 1996 in den Händen von Volker Debus und Gerhard Günther gemeinsam und danach bei Gerhard Günther allein. Die Spiele wurden zu Beginn der 90er Jahre auf den unterschiedlichsten Clubanlagen ausgetragen. Später bot uns der Tennisclub Blau-Weiß seine Anlage zur - 38 -

Austragung an, was den Ablauf wesentlich vereinfachte. Neben den sportlichen Zielsetzungen boten die Turniere auch Gelegenheit, alte Kontakte aufzufrischen oder zu pflegen, vor allem, wenn man sich nach der Siegerehrung zur gemeinsamen Feier traf. Seit 1988 wird im Skiclub jährlich einmal ein Wettkampf für harte Frauen und Männer veranstaltet, ein verkürzter Triathlon. Dieses Ereignis wurde zwischen 1991 und heute von Volker Debus, Monika Stursberg, Dirk Pruss mit Stefan Dürholt und Petra Axmacher organisiert. Nicht selten ergänzten das Teilnehmerfeld auch Clubfremde, die wie viele der eigenen Mitglieder die Konkurrenz besiegen oder nur ankommen wollten. Beiden Zielsetzungen wurden die Triathlons immer gerecht. Zeitgleich mit dem Triathlon organisierte Ute Debus in den letzten Jahren für ihre Nordic Walking Abteilung eine sportliche Wanderung, bei dem es auf das Durchhalten ankam, nicht auf den Sieg. Vom Start- und Zielpunkt Hütte führte die Strecke um die gesamte Neye Talsperre herum. Die Walker wie die Triathleten hatten jedoch nicht nur sportliche Ziele. Alle gemeinsam freuten sich immer wieder auf den eigentlichen Höhepunkt des Vormittages nach der Anstrengung: das Frühstück in der Hütte. Während sich die Sportlerinnen und Sportler noch auf der Strecke befanden wurde es meist von Renate Schwenteck und einigen fleißigen Händen so köstlich zubereitet, dass der Duft einem das Wasser im Munde zusammenfließen ließ. So diente unsere Hütte an solchen Tagen ihrem Zweck als kommunikativer Treffpunkt der Mitglieder in idealer Weise. Bereits ein Jahr vor dem allerersten Triathlon, 1987, organisierten Marion und Dieter Rensmeyer erstmalig eine weitere Attraktion für den Club. Jeweils nach den Sommerferien sammelten sie an einem Wochenende begeisterte Hobbysegler um sich, um sich mit ihnen auf einem oder mehreren Plattbooten auf dem Ijsselmeer bei einem Segeltörn zu entspannen. So segelten in den vergangenen 15 Jahren die unterschiedlichsten Besatzungen im Zusammenspiel von Sport und Gemütlichkeit. Weitere Höhepunkte sommer- und herbstlicher Aktivitäten im Club waren diverse Hüttenfeste (Sonnenwende, Nikolausfeier, Kinderfest, Hüttenabend usw.) sowie die Stiftungsfeste. Darüber wird in den entsprechenden Kapiteln zu lesen sein. Treffpunkt Rudolf-Günther-Hütte Für unsere Gründungsväter war die Hütte der absolute Mittelpunkt des geselligen Lebens im Skiclub. Im Sommer wie im Winter nutzten sie die Hütte an Wochenenden und für spezielle Ereignisse. In den 70er und 80er Jahren stellte die Hütte das Mekka für Fêten dar. Rauschende Sonnenwend- und viele private Feiern entzückten vor allem die nachrückende Generation. Aber auch die etablierten Mitglieder hatten ihren Spaß am Treiben der Jüngeren und waren mit Freude dabei. Dann wurde es immer stiller um unser wunderbares Schmuckstück, sowohl im Hinblick auf offizielle Veranstaltungen als auch auf die privaten Vermietungen, die über die Mieteinnahmen ja auch für den Unterhalt der Hütte sorgten. Zugleich ergaben sich Notwendigkeiten, bauliche Maßnahmen durchführen zu müssen, denn das Haus mit der Veranda war in die Jahre gekommen und die Wald-Capelle entsprach nicht mehr den - 39 -

baurechtlichen und hygienischen Anforderungen. So plagten sich die Hüttenwarte Carsten Leyens (1992 bis 1997) und Udo Löser (1997 bis heute) mit vielen kleinen und großen Projekten ab, deren Resultate heute jeder sehen kann. Vor allem die Toilette mit Wasserspülung überrascht jeden Neuling an der Hütte und trägt erheblich zum Wohlbefinden bei. Andere Neuerungen wie Elektrik, neue Terrasse, neuer Geräteschuppen, Vorrichtungen für Regenplanen über der Terrasse usw. fallen dem Besucher weniger auf, sind aber ebenso wichtig. Auffällig ist dagegen, dass man nach Jahrzehnten des Zwielichtes seit einiger Zeit wieder Himmel und Sonne über der Hütte sehen kann. Auch wenn die Hütte viel weniger als früher frequentiert wird, steht sie nicht immer leer. Von 1991 bis 1997 gab es, jeweils im Februar, interessante Vorträge von exponierten Mitgliedern, die über ihre privaten und berufliche Erfahrungen referierten. Udo und Ute Löser boten Wanderungen an, 1992 1994 an Himmelfahrt und 2003/2004 im Herbst. Während die Wintersonnenwende in all den Jahren immer mit einem großen Feuer und anschließendem Hüttenbrumm mit Glühwein gefeiert werden konnte in den letzten Jahren wieder mit steigenden Teilnehmerzahlen sank die Beteiligung an den Sommersonnenwenden in den 90er Jahren deutlich. Wenn die Erwachsenen keine Lust mehr haben, laden wir eben die Kinder ein, dachte der Vorstand und nachdem die Hüttenkirmes 1993 zum 60. Geburtstag der Hütte vor allem bei den Kleinen ein Riesenerfolg war, organisierte Kirsten Volke-Schweingruber seitdem mit den Eltern ihrer Kinderturngruppen jedes Jahr Kinderfeste mit immer neuen ansprechenden Mottos. Um den 6. Dezember herum treffen sich schon seit Jahren unsere Kleinsten mit ihren Eltern und Geschwistern zur Nikolausfeier an der Hütte. Auch hier hat Kirsten Volke- Schweingruber ihre Hände im Spiel. Trotz des großen Andrangs schaffte sie es immer wieder, die Hütte weihnachtlich stimmungsvoll herzurichten und die Kinder während der Wartezeit in ihren Bann zu ziehen, bis dann endlich der Nikolaus direkt aus dem Wald eintraf und die Bescherung beginnen konnte. Fazit Der Skiclub Remscheid Weiß-Blau 1931 e.v. ist etwas schlanker geworden, aber er lebt wie wir nicht nur an den beschriebenen Aktivitäten erkennen. Er ist ein Club, der in Traditionen ruht, sich aber auch verändert und den Erfordernissen der Zeit anpasst. Auf diese Weise sollte es gelingen, auch zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Dazu wird es weiterhin engagierter Mitglieder bedürfen, die sich im Bereich der Vorstandsarbeit, als Übungsleiter und als Helfer zum Wohle des gesamten Vereins einsetzen. Mit ihrer Hilfe wird es dann auch in Zukunft genügend zufriedene Mitglieder geben, die sich an den Angeboten erfreuen und ihrem Club, dem Skiclub Remscheid Weiß-Blau 1931 e.v. die Treue halten. Klaus Pressentin - 40 -

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Erinnerungen von Günter Schmitz Ich will noch ein paar Erinnerungen aufschreiben, denn so langsam kommt die Zeit, dass ich mich an meine Erinnerungen nicht mehr erinnern kann. Dabei war es eine wunderschöne Zeit im Clubleben. Es war die Zeit, als Rako den Club regierte, als zu Weihnachten unser Nikolaus Heinz Braunschweig in die Hütte stapfte und mit seinen Gedichten unsere Untaten bestrafte. Und etwa 1960-1970 wurde das Jahrzehnt an der Nordhelle. Reisen in die Alpen gab es damals noch nicht, aber wir entdeckten das Ebbegebirge, 660m hoch die Nordhelle, wie viel Schnee dort regelmäßig fiel, wie herrlich diese Abfahrt runter nach Reblin war. An jedem Schneesonntag ging es los. Die Skibügel auf dem Autodach blieben in diesen Tagen sowieso immer oben. Also Bretter drauf, Skiwachs dabei, Marschverpflegung eingepackt und ab über Lennep nach Rade, hinter Halver hoch durch Lüdenscheid, wieder runter über die Versetalsperre bis Reblin. Dann fuhren wir den Feldweg weiter zum Bauernhof am unteren Ende der großen Wiese. Es waren fast immer 10 12 Autos vom Club, die dort eintrafen. Und wir waren beim Bauern früher gut aufgehoben. Frau Gruber machte aus ihren zwei Wohnzimmern eine Kaffee Stube. Und wenn wir uns am Hang ausgetobt hatten und total erschöpft zurück kamen, empfing sie uns mit selbstgekochter Suppe und selbstgebackenen Waffeln. Wenn sich die Kinder aufwärmen wollten, gingen sie in den Stall und streichelten die Kühe. Gleich hinter dem Hof rechts hoch entdeckten wir einen schönen einsamen Skihang, von Wald umgeben, richtig steil und nach unten weit auslaufend. Das war unser Dreieckshang. Nur leider hatte der Hang einen argen Nachteil. Genau im Knick, wo das Steilstück ins Flache überging, floss ein kleiner Bach quer über den Hang. Wir mussten also über den Bach Brücken bauen. Dazu betonierten wir im Sommer drei Meter lange Stahlbetonplatten und transportierten sie per LKW möglichst nahe an den Bach, die Reststrecke musste geschleppt werden. Das hat unser Nikolaus Heinz Braunschweig beobachtet und dann wieder Weihnachten vorgetragen: In Reblin am steilen Hang da buddelt einer stundenlang in der aufgeweichten Erde, auf dass sie hart und trocken werde. Und alle, die den Detlev fragen, hören ihn voll Inbrunst sagen, - 42 -

dass die Bewegung von dem Brei die künftige Drainage sei. Und er wühlt wie selten einer. Der Dreck wird groß, der Detlev kleiner. Und als die Arbeit fertig war, da wurde es dem Carsten klar, er spricht in seines Bruders Ohr: Der Dreck ist größer als zuvor. Zweifellos bist du versiert, doch das, was du so schön drainiert, das müsste neben andern Gaben am besten `ne Drainage haben! Wir bauten zwei Brücken, die erste für eine lange Abfahrt, die zweite Brücke für unseren Skilift. Diesen Lift schleppten Rudel Dillinger und Franz Kohl immer in den Herbstferien mit hoch auf die Zugspitze. Dort wurden unsere Skiasse knochenhart zu alpinen Rennläufern trainiert. Und weil der Lift dort nicht mehr aufgebaut werden durfte, war denn idealerweise der nächste Standort unser Dreieckshang. Die Benutzung ging ohne Geld, denn der ganze Hang wurde sowieso nur von uns aufgesucht. Es war immer Betrieb, auch Clubmeisterschaften wurden ausgetragen. Und einige Unermüdliche kletterten zum Abschluss noch mal hoch auf 660m an die Hütte oben. Dann kam die lange Abfahrt, herrlich, besonders im Frühjahr. Schwingend über schneeweiße Strecken. Und gegenüber das weite Land schon im frischen Grün. Wunderbar.

Das Stiftungsfest der Höhepunkt im Vereinsjahr von Klaus Mielke Wenn man aus Anlass des 75. Vereinsjubiläums behauptet, das Stiftungsfest sei der Höhepunkt des Vereinsjahres und dazu in alten Berichten und Vorstandsprotokollen blättert, so stimmt das vermutlich im wesentlichen für die letzten dreißig Jahre. Das nullte Stiftungsfest am 27. Oktober 1931 die Zusammenkunft zur Vereinsgründung wurde immerhin von 25 Personen besucht. In den folgenden Jahren waren das Skilaufen im Sauerland und auch schon in den Alpen, die Clubabende sowie vor allem nach dem Bau der Hütte die Sonnenwendfeiern wahrscheinlich häufig größere Events als der Vereinsgeburtstag. Immerhin wurde der 25. Jahrestag im Jahre 1956 stilvoll in Schloß Burg begangen; die Skiabteilung hatte damals 88 Mitglieder, darunter 14 Jugendliche von 14 bis 18 Jahren, 6 Mitglieder von 18 bis 25 Jahren und 68 Vollmitglieder (!) ab 25 Jahren. So wurde es am 23.11. 1956 vom Kassenwart Rudl Dillinger an den Westdeutschen Skiverband gemeldet. Vom 30. Jubiläum 1961 ist bekannt, dass an gleicher Stelle gefeiert wurde, zusammen mit dem 25-jährigen Bestehen der Tennisabteilung. Dem Verein gehörten damals etwa 130 Mitglieder an. Der geringere Stellenwert des Vereinsjubiläums im Vergleich zu heute mag auch daran erkannt werden, dass das 35. Stiftungsfest versehentlich nicht 1966, sondern erst 1967 auf Schloß Burg gefeiert wurde In der zweiten Hälfte der sechziger und am Anfang der siebziger Jahre dümpelte das Stiftungsfest so vor sich hin; es fand mit manchmal nur 20 bis 30 Gästen im Schützenhaus oder im Ratskeller statt, der damals noch nicht durch die Holzeinbauten von Wein-Krüger verziert war. So wurde zum 42. Stiftungsfest am 16.11.1973 zum Ball in den Saal des Schützenhauses eingeladen dunkler Anzug erwünscht; es spielte die Band The Sylvanos und der Eintritt kostete 6,00 DM. Vermutlich war der Saal überdimensioniert, denn das 44. Jubiläum wurde am 7.11.1975 wieder im Ratskeller mit der Band New Dimension (sic!) gefeiert. In dieser Nachwuchs-Tanzkapelle spielten u. a. unsere Vereinsmitglieder Horst Walter de Groote und Jürgen Ickler. Die Band war aus der kirchlichen Jugendmusik hervorgegangen und hatte ein paar Jahre zuvor schon ein großes Konzert mit Gospel-Songs und anderen Liedern in der Leibniz-Aula gegeben (RGA-Artikel: Rotlicht und ein Halleluja ). Sie muss auch sehr preiswert gewesen sein, denn der Eintritt kostete nur 5,00 DM und als Kleidungsempfehlung genügte damals: Sportliche Eleganz. - 45 -

Um dem Stiftungsfest (noch) mehr Attraktivität für die etwa 200 Mitglieder zu verleihen, entwickelte im Jahre 1976 Bernd Honsberg die Idee, dem Fest jeweils ein Motto voran zu stellen und daraus ein Programm zu entwickeln, das überwiegend von Akteuren aus den eigenen Reihen dargeboten werden sollte. So wurde in jenem Jahr gezaubert und 1977 waren dann bergische Mundart und bergische Sitten Thema im Ratskeller, hier ein Auszug aus der speziell angefertigten Speisekarte: Beim 47. Stiftungsfest 1978 gab es dann wohl weniger Programm, denn das Motto hieß Trimm-Aktion: Tanz mal wieder!. Aus Anlass des 48. Jubiläums, ein Jahr später, wurden die Mitglieder zum ersten und nicht zum letzten Mal mit einer aufwändig gestalteten Einladungskarte überrascht; auseinandergefaltet war diese Einladung 56 cm lang! Der Skiclub hatte inzwischen über 400 Mitglieder, und auf der Mitgliederversammlung am 24.10.1979 regte Bernd Honsberg an, für das nächste Jahr frühzeitig einen größeren Raum zu reservieren, da der diesjährige Andrang den Ratskeller schon fast sprengen würde. Aus der MV kamen die Vorschläge: Schützenhaus, Rittersaal zu Schloß Burg, Cronenberger Ratskeller und Solinger Theatersaal. Der Vorstand entschied sich für das Schützenhaus, das bis heute ununterbrochen Veranstaltungsort geblieben ist. Am 27. September 1980 gastierte dann dort zur Feier des 49. Stiftungsfestes der Zirkus Skiclub Weiß-Blau, um dem hochverehrten Publikum Spitzenleistungen der Artistik durch Mitglieder darzubieten. Zum runden Jubiläum 1981 wurde als Einladung eine vierseitige Zeitung im Format A4 verschickt, deren Seite 1 einer Ausgabe des RGA vom 26. Oktober 1931 nachempfunden war, in der bekanntlich eine Kleinanzeige zum Gründungstreffen des Skiclubs einlud (s. oben). Auf den beiden Innenseiten gab es verschiedene Artikel zu historischen und aktuellen Skiclub-Themen; die letzte Seite enthielt die Namen aller Skiclub-Mitglieder von Thomas Abel und Gerd Altenpohl bis zu Winfried und Renate Zingler. Das Fest hatte außer der 50 kein Motto, obwohl es natürlich unter der Leitung von Dieter Petzold ein Programm gab (u. - 46 -

a. A Walk in the Park ), das zum ersten Mal auch auf Video festgehalten wurde. Es spielten wieder die New Dimension. Ein Jahr später, zum 51., wurde unter dem Motto Die zauberhafte Starparade eine bis heute immer wieder gern gepflegte Tradition begründet, nämlich die Darbietung von aktuellen Hits oder historischen Liedern als Playback-Show. In späteren Jahren wurde manchmal auch live gesungen, was heutzutage besser als Karaoke bekannt ist (japanische Kampfsportart, die vorwiegend auf die Ohren zielt ). Nach den mehr oder weniger bescheidenen Übungen der Vorjahre präsentierte Bernd Honsberg und sein Team 1983 zum 52. Stiftungsfest ein erstes Highlight in der langen Reihe seiner Produktionen. Das Programm Varieté, Varieté glänzte durch Aufwand und Perfektion, was auch in den Berichten der Tageszeitungen zum Ausdruck kam. So schreibt Alfred Freisewinkel für die BM: Ein spritziges Feuerwerk aus Lichterglanz, tausendfach gespiegelt in der mit 500 Meter Silberfolie dekorierten Saaldecke. Auch Werner Schmitz lobt im RGA: Die stimmungsvolle Atmosphäre, ein gehobenes gesellschaftliches Niveau, die malerische Ausgestaltung des Festsaales und die Tatsache, dass die Vereinsmitglieder mit zündenden Ideen und einer profihaften Interpretation ein höchsten Ansprüchen genügendes Programm sozusagen aus dem Ärmel schüttelten, machte auch das 52. Stiftungsfest des Skiclubs Weiß-Blau Remscheid zu einem nachhaltigen Erlebnis. Der erwähnte Lichterglanz war vor allem dem von Jürgen Axmacher gebauten und mit einer perfekten Steuerung versehenen Bühnenportal zu verdanken, dessen beinahe hundert Glühlampen in den verschiedensten Effekten strahlen konnten. Die profihaften Auftritte stammten u. a. von Thomas Rick (Cabaret), Ute Debus (Liza Minelli), Änne Gomman (Zarah Leander), Günter Schmitz (Johannes Heesters), Ute Löser (Katja Ebstein) und nicht zuletzt Volker Debus als Jonny Walker. Im Jahre 1984 gab es die Olympischen Spiele in Los Angeles, an denen zwar der Ostblock nicht teilnahm (weiß jemand noch warum?), die aber durch Ulrike Meyfahrts zweite Goldmedaille im Hochsprung, zwölf Jahre nach München, vielen noch im Gedächtnis sind. Vom 53. Stiftungsfest ist vor allem die schön gestaltete Einladungskarte in Erinnerung geblieben, das Programm war im langjährigen Vergleich gesehen eher Standard. Es scheint, als seien die Kräfte gesammelt worden für das 54. Stiftungsfest des Jahres 1985 mit dem Titel Wir lassen die Puppen tanzen. Hier wurden wieder wunderbare neue Ideen umgesetzt, die man bis dahin auf unserem Fest noch nicht gesehen hatte. Zum Beispiel wurden die Auftritte durch live auf einer großen Flip-Chart erstellte Skizzen von Brigitte Behrens angekündigt, genau so perfekt wie es seinerzeit Oskar bei Hans Rosenthal machte. Unter den Auftritten selbst ist Bernd Honsbergs Kriminaltango mit Puppe, Puppet on a String von Ute und Volker Debus, das Hühner-Trio sowie die das Uhren-Ballett zu erwähnen. Und Veronika Borchers übte schon mal ihr Memory - 47 -

Im folgenden Jahr wurde die Einladung offensichtlich von einem Designer erdacht, der wohl auch einen Beratervertrag mit einem örtlichen Augenoptiker abgeschlossen hatte. Auf einer normalen weißen Doppelkarte befand sich nämlich nichts anderes als ein sonderbriefmarkengroßer Text (25 x 42 mm) in hellblau. Eingeladen wurde ins Panoptikum. Was das wohl sein sollte? Es wurde ein Programm der Sonderklasse. Faszinierende Lichteffekte, eine hervorragende künstlerische und choreografische Gestaltung, bewundernswerte Ideen,, waren zum wiederholten Male ausschlaggebend dafür, dass den Jahresfesten des Skiclub Weiß-Blau das Flair des Besonderen anhaftet lobte die Presse wieder im Anschluss. Aber was war nun das Panoptikum? Nun, es war ein Museum mit zwei Sälen nach Art von Madame Tussauds, nur dass die Figuren nicht aus Wachs, sondern aus echten Skiclub-Mitgliedern bestanden! Diese mussten abgesehen von ihrem Auftritt ca. 30 Minuten in ihrer Pose verharren. Aber wieso Auftritt? Schließlich hatte das Museum einen Nachtwächter (Uli Brinkmann), der allerdings nach kurzen Rundgängen immer wieder einnickte. Und dann wurden die Figuren munter! Zum Beispiel Stephan Böhne alias Scheikowski, der seine Freundin Lisa zu verschiedenen Musikinstrumenten umbaute, u. a. zum Schlagzeug, zum Kontrabass und am Ende sogar zum Dudelsack. Oder Horst Kläuser als Elvis Presley. Und nicht zuletzt die Goldmenschen, die artistische Figuren im Stroboskoplicht bauten. Nun schrieb man das Jahr 1987. Die Musicals von Andrew Lloyd Webber waren seit Jahren Welterfolge und wurden auch in Österreich und Deutschland aufgeführt. Hier nur die bekannteren Titel: Jesus Christ Superstar (1970), Evita (1976), Cats (1981), Starlight Express (1984), The Phantom of the Opera (1986). Eins der schönsten Musicals unter den genannten ist sicherlich Cats, basierend auf T. S. Eliot's Old Possum's Book Of Practical Cats von 1939. Cats wurde am 11. Mai 1981 in Londons Westend im New London Theatre uraufgeführt und dort 21 Jahre lang gespielt (9000 Vorstellungen). Die erste deutschsprachige Aufführung fand am 24. September 1983 unter dem Intendanten Peter Weck in Wien statt, und am 18. April 1986 war die Deutschland- Premiere im Hamburger Operettenhaus an der Reeperbahn und lief dort fast fünfzehn Jahre. Und am 17. Oktober 1987 war es dann so weit: Die Jellicle-Katzen des Skiclub Remscheid Weiß-Blau 1931 e. V. beehren sich Sie einzuladen zum 56. Stiftungsfest im Parkrestaurant Schützenhaus, so stand es auf der Einladung. Cats in Remscheid! Nach vielen Jahren der Vorarbeit bei den Skiclub-Festen hatte sich Bernd Honsberg diese Idee in den Kopf gesetzt und war auch in der Lage, ein großes Ensemble von Mitwirkenden zu einer Höchstleistung zu motivieren. - 48 -

Nach dreimonatigen Proben, Kostümvorbereitungen, Experimentieren mit der Lichttechnik und Schneiden des Tons, nach dem Bau einer Vorbühnen-Showtreppe aus zwanzig Spanplatten-Quadern erlebten 250 Gäste eine unglaubliche Show, die keiner der dabei gewesenen jemals vergessen wird. J. Feld schrieb anschließend im RGA: Sie schlichen und sprangen wie Katzen, sie agierten einzeln und in Gruppen mit unglaublicher Präzision, sie ahmten endlich die Mundbewegungen so überzeugend nach, dass sich die Zuschauer von Nummer zu Nummer immer mehr in den Bann dieses Spiels ziehen ließen Entfalten konnte sich dieser mitreißende Bühnenzauber aber nur, weil auch die anderen Zutaten stimmten: Profis waren offenbar am Werk bei den Kostümen, sowie beim Make up und den Frisuren (hierfür wurde besonders Bärbel Dörr geehrt), Profis aber auch bei der milieugerechten Kulisse, einem geschmackvoll kurmeligen Müllplatz vor romantischem Mond- ENSEMBLE und Sternenhimmel, Profis bei der ALONZO...Miriam Petzold Musikeinspielung, an den Spots und am Lichtpult. ALT-DEUTERONIMUS...Günter Schmitz ASPARAGUS...Volker Debus Fazit nach gut einer Stunde: Der Skiclub ist nicht BOMBALURINA...Birgit Böcker nur auf den schmalen, sondern auch auf den BUSTOPHER MÜRR...Bernd Honsberg Brettern, die die Welt bedeuten, zu Hause. CASSANDRA...Cornelia Deller Auch in den skiclubeigenen Mitteilungen 2/1988 wird erstmalig kurz von Martin Rubensdörffer in seinem Jahresrückblick über das Ereignis berichtet: Cats auf dem Stiftungsfest: Hoch lebe das Theaterdreieck Hamburg/Wien/Remscheid! Dort, wo eigentlich keine Steigerung mehr möglich war, stellte eine farbenprächtige Supershow einen nochmaligen Superlativ auf. Der Begeisterungssturm über den phantastischen Höhepunkt des Clubjahres weht noch durch eine allseits dankbare Erinnerung, bläst zugleich aber den Nachfolgern ins Gesicht: Wer wagt es, diesem Fest ein weiteres folgen zu lassen!? Was immer folgen wird - die quirligen, tanzenden, lachenden, toll kostümierten Cats haben Clubgeschichte gemacht. CORICOPAT...Ina Becker DEMETER...Rita Schumacher GRIZABELLA...Veronika Borchers JELLILORUM...Petra Axmacher JEMIMA...Anja Deimel JENNY...Eveline Kratz MACAVITY...Thomas Schneider MISTER MISTOFFELEES..Dieter Petzold MUNGOJERRIE...Jörg Volke MUNKUSTRAP...Dirk Eisenach PLATO...Bettina Müller POUNCIVAL...Jürgen Axmacher QUAXO...Heike Zimmermann RUMPLETEAZER...Sabine Ehrich RUM-TUM-TUGGER...Manfred Könen SKIMBLE...Jörg Klumbis TANTOMILE...Kirsten Siewert VICTORIA...Martina Rick CHOREOGRAFIE...Petra Axmacher Martina Rick MASKE UND FRISUREN...Bärbel Dörr BÜHNENBILD...Ute Löser Udo Löser Brigitte Behrens Wolfgang Behrens BELEUCHTUNG...Jürgen Axmacher Klaus Mielke Marc Wedemeyer TON...Fabian Küthe REGIE U. PRODUKTION..Bernd Honsberg - 49 -

Und so war es dann auch; das 57. Stiftungsfest fand am 5. November 1988 unter dem Motto Kunterbunt geht s rund überwiegend als Tanzfest statt, immerhin mit kleinem Programm: zwei Tanznummern, nämlich Steptanz und Mambo sowie mit den eingekauften Artistic Jumpers des RTV, die die Kronleuchter des Festsaales in erhebliche Gefahr brachten. Im nächsten Jahr hatte der Apotheker wieder Kraft und Ideen geschöpft. Das Musical war stärker denn je Thema in der Unterhaltungsbranche, und deshalb sollte das 58. Stiftungsfest Musical Highlights darbieten. So wurden die Skiclubmitglieder für den 28. Oktober 1989 mit einer von Stephan Kohn aufwändig fotografierten und von Bernd Honsberg im Innenteil als regelrechtes Programmheft gestalteten Einladung auf Großes vorbereitet. Mit der in vielen Jahren gesammelten Erfahrung und Routine wurde dann eine Show präsentiert, die es an Aufwand und Perfektion durchaus mit Cats aufnehmen konnte, und die doch ganz anders war. Es begann mit dem Phantom der Oper. Dieses Musical war auf deutsch erstmals am 20.12.1988 in Wien aufgeführt worden; Bernd und seine Frau Monika hatten sich das Stück im Sommer 1989 anlässlich einer Kurzreise nach Wien angeschaut (natürlich nicht auf Kosten des Skiclubs ). Für den 29.06.1990 war die Premiere des Phantoms in Hamburg angekündigt, aber die Gäste des Skiclubs konnten bereits acht Monate vorher erleben, wie der Auktionator (Horst - 50 -

Kläuser) und sein Gehilfe (Lutz Steffens) Requisiten der Pariser Oper versteigerten und so den alten Raoul (Dieter Schwenteck) an seine damalige Geliebte Christine (Regine Steudel) und deren Entführung durch das Phantom (Hans Werner Steudel) erinnerten. Danach wurden Erinnerungen an Hippie-Zeiten und Flower-Power geweckt. The Age of Aquarius aus dem 1967 uraufgeführten Musical Hair wurde von einer 15-köpfigen Hippie-Truppe unter der Leitung und Mitwirkung von Ina Becker bewegungsreich und psychedelisch beleuchtet beschworen, darunter die Spät-Hippies Martina Alexius, Andrea Bangert, Anke Bäcker, Thomas Ehrich, Dirk Eisenach, Angela Horbas, Jeanette Iserhardt, Melanie Konings, Jörg Langenohl, Dirk Pruß, Frauke Schmidt, Kirsten Siewert, Birgit Sonnborn und Werner Sonnborn. Nun folgte ein Solo-Auftritt; der Milchmann Tevje alias Jürgen Wiedenhoff beklagte sich auf einem Strohballen sitzend bitterlich über sein schweres Leben, und was er alternativ machen würde: Wenn ich einmal reich wär Fünf junge Damen fegten anschließend über die Bühne, um einen Ausschnitt aus einem Klassiker vorzutanzen: America aus Leonard Bernsteins West Side Story von 1957. Petra Axmacher, Sabine Ehrich, Eveline Kratz, Miriam Petzold und Martina Rick versprühten Lebensfreude pur und begeisterten das Publikum sowohl mit ihren Kostümen als auch mit ihrer Choreografie. Die Chorus Line ist die Linie auf der Bühne, die einer Balletttruppe (auch 1989 schon mit drei T!) Orientierung für ihre Aufstellung bietet. In der bekannten Gruppentanzszene aus dem gleichnamigen Musical von 1975 brillierten dann die Skiclub- Balleteusen und -Balleteure Veronika Borchers, Anja Deimel, Heike Lahme, Ute Löser, Udo Löser, Hendrik Müller, Manfred Odendahl, Klaus Pressentin, Carmen Rose und Johannes Schindler unter der Leitung von Agathe Fink mit gekonnten Schrittkombinationen, Armbewegungen und Hutschwenkungen oder waren es Schwankungen? Ein Musical mit realem politischen Hintergrund und trotzdem weltberühmt und erfolgreich das ist Andrew Lloyd Webbers Evita von 1978. Es handelt von der Barsängerin Eva Duarte, die 1945 den späteren argentinischen Präsidenten Juan Perón heiratete. Wie sie die Volksmassen begeisterte, stellt Webber in dem Titel Don t cry for me Argentina dar. Nun war es Ulla Wortmann, die in weißem Kleid, mit Collier und strenger Frisur geschmückt das gleiche mit den Gästen des Stiftungsfestes machte. In einer stummen Rolle also mehr zur Dekoration war auch Juan - 51 -

Perón alias Fred Engels mit von der Partie, und zwar zwei Schritte im Hintergrund. Die begeisterten Rufe des Publikums lockten ihn allerdings in der Schlussszene ein wenig nach vorn, gerade in dem Moment, als Evita zum Tusch der Musik die Arme hochreißt und dadurch Freds Brille von der gebrauchsgemäßen Position expediert. Nicht real dagegen ist die Geschichte des Musicals, aus dem anschließend ein Ausschnitt geboten wurde, nämlich ein Märchen von Lokomotiven und Waggons und dazu das ganze noch aufgeführt auf Rollschuhen! Starlight Express, 1984 uraufgeführt in London und seit 1988 ununterbrochen in Bochum gespielt, verlangte von den Akteuren nicht nur schauspielerische, sondern durch das Rollschuhlaufen auch sportliche Höchstleistungen. Diese brachten im Stück The Race Tordis Löser, Miriam Petzold, Marion Knopp, Marion Marxen, Andrea Neumann und Christiane Schubert, danach in Only He gewissermaßen im Paarlauf Petra und Jürgen Axmacher. Völlig irreal nun die als Finale gebotene Story oder doch nicht??? Hat man nicht schon oft gehört von wilden Festen, gar Orgien in alten Schlössern oder Herrenhäusern? Nun gut, vielleicht hat sich etwas doch einmal so zugetragen, wie es in Richard O Briens 1973 uraufgeführter Rocky Horror Show beschrieben wird. Dass sich das junge Brautpaar Brad (Dieter Petzold) und Janet (Judith Mennenöh) nach einer Panne in ein Haus flüchtet, in dem eigenartige Dinge passieren Zunächst empfangen vom schmuddeligen Hauspersonal Riff-Raff (Stephan Böhne) und Columbia (Lisa Danzebrink) lernen die Gäste dann eine bunte Schar verwegenster Gestalten kennen, angeführt vom Hausherrn Frank n Furter (Volker Debus), der auch durch sein besonders interessantes Outfit hervorsticht. Dieser Auftritt, unterstützt durch die Gestalten Conny Deller, Ute Debus, Sabine Ehrich, Eveline Kratz, Dagmar Petzold, Katja Schürmann und Jörg Volke riss das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin und war der Höhepunkt eines wirklichen Musicalund Stiftungsfest-Highlights. Allen Verantwortlichen des Skiclubs war klar, dass hiernach genau wie im Jahr nach Cats eine schöpferische Pause eingelegt werden musste. Deshalb wurde das 59. Stiftungsfest unter das Motto Tanz im Schneegestöber gestellt und in Bezug auf Dekoration und Programm auf kleiner Flamme gekocht. Drei ganz unterschiedliche Teile wurden dargeboten; zunächst gab es eine Multivisions-Diashow zur Musik Männer und Weibsbilder, natürlich mit Skiclub-Protagonisten. Danach führten jugendliche Mitglieder die Sportarten des Clubs in Form einer Modenschau vor und schließlich zeigte eine Pantomimegruppe aus Bonn Ausschnitte aus ihrem Programm. - 52 -

Im Jahre 1991 war dann allerdings ein runder Geburtstag zu feiern, zum dem es doch wieder ein größeres Programm geben sollte. Bernd Honsberg, der Initiator und Motor der großen Produktionen des vorangegangenen Jahrzehnts, war leider nicht mehr im Skiclub, aber seine Lehrlinge Petra Axmacher, Jürgen Axmacher, Agathe Fink, Klaus Mielke und viele andere wollten versuchen, die gewachsene Tradition fortzuführen. Das Showbusiness war immer Thema auf den Skiclubfesten, und man muss nur einen Buchstaben dieses Wortes verändern, um auf unsere sportliche Profession zu kommen: Snowbusiness. So wurde das Motto des 60. Stiftungsfest vom 2. November 1991 gefunden. Es korrigiert den bekannten Song There s No Business Like Showbusiness aus dem Musical Annie Get Your Gun nur geringfügig. Als Moderator wurde Horst Kläuser gewonnen, der aus jedem Jahrzehnt Skiclub- Geschichte(n) erzählte und nebenbei Evergreens und Stars aus der jeweiligen Zeit präsentierte, darunter die Comendian Harmonists, Lili Marleen, Heinz Rühmann, Elvis Preley, The Beatles, Drafi Deutscher, die Bläck Föös und Kraftwerk. Who is Who? hieß es im Jahre 1992 auf der Einladungskarte, die mit den Zeichen für männlich Ξ und weiblich Χ verziert war. Das sollte bedeuten: alle Rollen wurden vertauscht. Zum Beispiel traten Roy Black (Sabine Ehrich) und Anita (Jörg Volke) auf. Besonders lustig wirkte es, als sich die kleine Anita auf den Schoß von Roy setzen musste. Oder das Schwanensee-Ballett, das ja immer gerne mit Männern aufgeführt wird. Hier durfte ausnahmsweise auch die Choreografin Brigitte Behrens mitmachen, um ihre Tänzer ( innen: Fred Engels, Volker Debus und Werner Kalinowski) auch auf der Bühne dirigieren zu können, was auch dringend nötig war, denn nach einer Tonpanne zu Beginn verlor Fred sowohl den Takt als auch die Fassung. Wegen des gewagten Kostüms hätte der Auftritt von Henrik Müller alias Marlene Dietrich eigentlich im Spätprogramm stattfinden müssen. Mehr einer Probe glich der Auftritt von Placido Domingo (Petra Axmacher), der in seinem Gesang von der Putzfrau Rabiata (Jürgen Axmacher) begleitet, besser: übertönt wurde. Wer führte eigentlich an diesem Abend durch das Programm? Keiner bzw. Keine. Die Moderation wurde eingespart. Vielmehr übernahm die Ankündigung der Nummern das Tutti-Frutti-Ballett, bestehend aus (auf-)reizenden jungen Damen aus der gleichnamigen RTL-Fernsehsendung, die nie jemand gesehen hatte und die doch alle kannten. Die Damen von links nach rechts: Jörg Langenohl, Dirk Eisenach, Werner Sonnborn, Dieter Rensmeyer, und Uli Dickert. Chin chin! Life is live war der nächste knackige Kurztitel für das 62. Stiftungsfest 1993 (ein Jahr später sollte dann auch noch Black is black kommen, doch davon wurde schließlich abgesehen). Der Plot: Ein Ehepaar (Frauke und Dirk Eisenach) sieht fern. Die Frau bügelnd und der Mann Bier trinkend auf dem Sofa, also wie im richtigen Leben. Und auf dem Riesenfernseher Schützenhausbühne passiert so allerhand. Der Mann will lieber Sport sehen, aber die Frau setzt sich durch mit der Herzblatt- - 53 -

Show (mit Gaby Strauch, Volker Debus, Bernhard Geißler, Karl-Heinz Fink und Henrik Müller). Zwischendurch kommt Werbung und auch der Anti-Aids-Spot mit dem Ausruf Hella, wat kosten die Kondome?, der einen gewissen Henrik M. aus R. an der Kasse in Verlegenheit bringt. Danach folgt der der Auto-Test des legendären R-S-C-62 mit Johannes Schindler und Manfred Odendahl. Dann wird gezappt und man landet leider schon am Schluss des Films Casablanca, wo Rick (Dirk Pruss) Elsa (Kathrin Storbeck) über die Trennung trösten muss: Ich schau dir in die Augen, Kleines. Kurz vor Sendeschluss gibt es noch die Gong-Show, in der Nachwuchskünstler (Gaby Strauch, Ulla Mielke, Reinhard Havekost, und Manfred Odendahl) live singen und bei Nichtgefallen vom Publikum ausgegongt werden. Nächste Runde: Zum 63. Stiftungsfest am 5. November 1994 starteten die SKICLUB AIRLINES unter der Flugnummer SCR 63 zur Themenreise In 80 Minuten um die Welt. Nicht nur die mit den Zwischenstopps in den einzelnen Destinationen verbundenen Auftritte, sonder auch das Rahmenprogramm dieser Show sollte in Erinnerung gerufen werden. So fand am Eingang eine Handgepäckkontrolle mit einem Durchleuchtungsgerät statt, dessen Schirm natürlich vorher aufgenommene Utensilien wie eine Pistole oder ein Playboy-Heft zeigte. Dank unseres vereinseigenen Lufthansakapitäns Friedhelm Klüting waren wir bestens ausgestattet mit allerlei Zubehör bis hin zum Sicherheitshandbuch ( Im unwahrscheinlichen Falle eines Druckverlustes ), sodass auch die Armgymnastik in den Gängen zwischen den Tischen von zwei reizenden Stewardessen (Sabine Ehrich und Simone Schwenteck) durchgeführt werden konnte, damit alle (Flug-)Gäste über die Lage der Ausgänge des Schützenhauses Bescheid wussten. Flugkapitän Müller steuerte dann den Festsaal rund um die Welt, und bei jeder Landung gab es etwas zu singen und zu spielen Was macht man in der Vorplanung eines Stiftungsfestes, wenn einem kein griffiges Motto einfällt? Man, bzw. Frau (Petra Axmacher und Ulla Wortmann-Mielke) öffnet die Klamottenkiste und zaubert daraus die verschiedensten Dinge hervor. So begrüßte am 28. Oktober 1995 eine gewisse Frau Jaschke (Gaby Strauch) die Blues Brothers (Petra Axmacher und Ulla Mielke), Otto (Dirk Pruss), die Erste Allgemeine Verunsicherung (Werner Sonnborn, Uli Dickert, Stefan Dürholt, Richard Jüdith, Marion und Dieter Rensmeyer), die Missfits (Ute Debus und Jutta Ciecior), Dick und Doof (Karl-Heinz Fink und Bernhard Laerz), die Doofen (Henrik Müller und Jörg Velten) und Mr. Bean (Werner Sonnborn). Außerdem präsentierte Klaus Pressentin den Babysitter-Blues" mit den Babies Jürgen Axmacher, Heike und Christoph Michel. Lilly Reichold begeisterte mit gekonnt vorgetragenen Gedichten und Günther Schmilz mit It's cool man". Die Mischung aus jungen und alten Akteuren war wie schon so oft wieder typisch Skiclub. Lilly war immerhin schon 88 und Günther zählte 75 Lenze. Nach dem Finale nach der Vorlage aus Sister Act" unter Vorsängerin Kathrin Storbeck freuten sich alle über den Applaus des Publikums. Es hatte sich schon im Vorjahr angedeutet den üblichen Verdächtigen fiel nichts mehr ein. Nun gab es mit dem 65. Stiftungsfest ein kleines Jubiläum zu feiern oder war es das Ende dieser Aktivitäten und der Eintritt ins Rentenalter? Agathe und Karl-Heinz Fink, Klaus Pressentin und Klaus Mielke saßen in der Emilienstraße zusammen und versuchten etwas - 54 -

auszubrüten. Aus der Tatsache, dass man damals schon auf einige Highlights der letzten 15 Jahre zurück blicken konnte, wurde dann die Idee geboren: Wir machen ein Best Of! Kurzerhand wurde das schöne Lied Das gibt s nur einmal, das kommt nicht wieder umgedichtet in Das gibt s nur zweimal, das kommt jetzt wieder! Netterweise stammt das Lied aus dem Ufa-Film von 1931 (!) Der Kongress tanzt. Daraus wurde für die Einladungskarte eine Abbildung der Original-Noten natürlich Der Skiclub tanzt. Um die Sache perfekt zu machen, wurde das Lied mit komplett neuem Text unter der Regie von Stefan Klaus in einem Wuppertaler Tonstudio durch Katharina Klaus und ein Dutzend Skiclub-Mitglieder eingesungen. Es lief dann als Finale der Show mit der Vorsängerin Marion Odendahl. Vorher wurden wiederauffgeführt: Zarah und Heesters (Änne Gommann und Günter Schmitz), Scheikowski (Lisa und Stephan Böhne), Phantom ( Bart und Regine Steudel), Cats als Film und live Günther Schmitz, Rita Schumacher und Margrit Conradt-Laerz, die Auto-Tester (Johannes Schindler und Manfred Odendahl), Heinz Rühmann (Henrik Müller), die Bläck Föös (Rensmeyer & Co.), Placido und Rabiata (Petra und Jürgen Axmacher) und zuletzt die Neuauflage der Rocky Horror Show von 1989, bei der im Stamm-Quartett nur Volker Debus von Jens-Uwe Krause ersetzt wurde. Nicht zu vergessen: Durch das Programm führten Dick und Doof, Rapper, Pantomimen, Tänzer des Bolchoi-Balletts, Stierkämpfer, Nummerngirls und die California-Dream-Boys, allesamt dargestellt von dem schwäbelnden" Herrn Karl-Heinz Fink und Herrn Bernhard Laerz. Nach zwei Jahren Pause hatte Petra Axmacher mal wieder ein Motto im Sinn: Zum 66. Stiftungsfest sollte in Das verrückte Klassenzimmer eingeladen werden. Obwohl selbst keine Lehrerin, konnte sie auf die Erfahrung und die Ideen vieler langjähriger Aktiver mit besagter Profession zurückgreifen. So entstand ein Einblick in die Welt der Schule, der nur unbedeutend von der Wirklichkeit abwich: Ein Englischlehrer (Karl-Heinz Fink), der sich nicht durchsetzen kann, dem aber eine Schülerin (Kathrin Storbeck) ihre Liebe gesteht ( you bring me through another Er gehört zu mir ); ein Musiklehrer (Bernhard Laerz), der am liebsten selber singt; ein Hausmeister namens Kacmarek (Jürgen Axmacher), der alles fess em Griff hat; Notenverhandlungen als Boxkampf (Andrea Buse und Bernhard Laerz); eine Direktorin mit adäquater Brille (Petra Axmacher) und eine Lehrerkonferenz auch mit den noch nicht genannten Kolleginnen Ulla Mielke und Margrit Conradt-Laerz, die wie böse Zungen behaupteten genau so in einer Schule stattgefunden hat und deren größere Probleme waren, ob ein Fenster geöffnet werden könnte oder wann es eine Raucherpause gäbe. Fazit: Es war auch nach fast 20 Jahren Stiftungsfest-Programm immer noch möglich etwas Neues zu bieten! Aber gab es 1997 die letzten neuen Ideen? Im nächsten Jahr schien es so. Denn für das 67. Stiftungsfest wurde unter dem Titel Grand Prix de Ski in Anlehnung an den Grand Prix Eurovision wieder eine Nummern-Revue - 55 -

zusammengestellt, deren Hauptzusammenhang ein aufgekratzter Moderator (Bernhard Laerz) und einige schöne Hits waren, die von den üblichen Verdächtigen routiniert dargeboten wurden. Highlights in diesem Programm waren Petra Axmachers Parodie auf Männer sind Schweine unter dem (selbst gesungenen) Titel Frauen sind Klasse und die Guildo Horn-Imitation von Dirk Pruß. Im Jahr darauf gab es zum 68. Stiftungsfest eine Idee mindestens aber ein gelungenes Wortspiel: Skiclub inteam sollte bedeuten, dass in jenem Jahr kein verantwortlicher Organisator gefunden werden konnte und so ein Team unter Federführung des Präsidenten Klaus Pressentin die Organisation übernehmen musste. Es wurde ein vielfältiges Programm, das nicht nur auf Playback-Nummern, sondern auf Live-Gesang ( Eternal Flame von Laura Rick sowie die Endorphine der Radfahrer Bernhard Laerz, Christoph Michel und Udo Löser) sowie diverse Sketche setzte. Darunter stach besonders Möllmanns Doppelleben hervor, wobei der RGA zu diesem Bild schrieb: Bei der Jahresfeier des Skiclubs Weiß- Blau wurde das Thema Teamarbeit durch Sketche variiert. Dabei zeigten die Vereinsmitglieder auch eine ganz ski-unübliche Aufmachung Das 69. Stiftungsfest war für den 11.11.2000 vorgesehen. Bei dem Termin lag es förmlich auf der Hand: Wir machen eine Karnelvalssitzung! So entstand in Anlehnung an die legendäre Kölner Stunksitzung die 1. Remscheider Drietsitzung. Das Eröffnungslied ( Wenn et Trömmelsche jeht ) war von etwa zwanzig Aktiven vorher mit eigenem Text eingesungen worden; es gab eine Büttenrede (Werner Sonnborn), die aber wegen Überlänge von den Sitzungspräsidenten (Jürgen Axmacher und Bernhard Laerz: das machst du wirklich gut ) abgebrochen werden musste; natürlich wurden die Hände zum Himmel gehoben, und zwar von der vielköpfigen, bunt kostümierten Donnerstagtruppe. Ein Inder (Dennis Pressentin) machte Shadow on the Wall, und der Tanzoffizier (Hannes Hoffmann) offenbarte seinem Mariechen (Conny Deller) Du bis vill ze schwer!, worüber diese gar nicht amused war. Ruth und Ruth aus Klausen (Ulla Mielke und Petra Axmacher) trugen eigene, ganz selbst gemachte Lieder vor, deren Melodien komischerweise aber alle erkannten. Stimmungshöhepunkt war dann der Anton aus Tirol (Udo Löser) mit seiner Spielgefährtin (Ute Löser). Sieben dieser Oscars schmückten die Einladungskarte zum 70. Stiftungsfest im Jahre 2001, und jeder sollte für ein Jahrzehnt Filmgeschichte stehen. Von den 30er Jahren mit der feschen Lola (Ulla Mielke), Charlie Chaplin (Hannes Hoffmann) und Judy Garland (Ute Debus) über Szenen aus Casablanca (Ute und Michael Arndt, Werner Sonnborn) ging es in die 50er mit Marylin Monroe (Laura Rick) und dann in die 60er mit dem Dschungelbuch. Der große Tanzfilm der 70er Jahre war Saturday Night Fever, aus dem eine Szene von Laura Rick, Janna Pressentin, Janina Axmacher, Pia Laerz, Jule Laerz, Romy Schwenteck, Nadine Raupach, Dennis Pressentin und Bastian Funke vorgeführt wurde. Die 80er wurden durch einen Ausschnitt aus der Fernsehserie Dallas repräsentiert. Der Titel My Heart will go on aus dem Millionenerfolg Titanic von - 56 -

1999 wurde von Petra Axmacher und Thomas Rick so genial persifliert, dass das Publikum vor Begeisterung raste. Thomas hatte alle Mühe, seine Gallionsfigur nicht über Bord gehen zu lassen. Skiclub- und andere Geschichten erzählten zwischendurch mit bewährter Routine die Moderatoren Jürgen Axmacher und Bernhard Laerz. Letzterer brachte dann mit einer Leopardenfellmütze geschmückt auch den Schluss-Song in Anlehnung an Tom Jones Sex Bomb : Skiclub, Skiclub, der Skiclub muss es sein Trotz des Anscheins und der Befürchtungen früherer Jahre schienen den Verantwortlichen des Skiclubs die Ideen nicht auszugehen. Im Jahre 2002 war das Motto des 71. Stiftungsfestes: Remscheider Stadtrundfahrt, organisiert von den Skiclub Citytours. Eine internationale Besuchergruppe war zu Gast in Remscheid und wurde von zwei Hostessen (Petra Axmacher und Agathe Fink) zu den Sehenswürdigkeiten begleitet - beginnend am Bahnhof! Dann aber schnell nach Lennep, in die Funbox, zur Klosterkirche ( Die Glocken von Lennep ) und ins Röntgenmuseum, wo Jürgen und Nick Axmacher eine wunderbare Schwarzlicht-Nummer aufführten. Dann zurück nach Remscheid ins Teo Otto Theater und schließlich ins Rathaus, wo die Besucher einer Ratssitzung beiwohnen durften. Die Redebeiträge der dort tagenden Ratsmitglieder hatten eine ähnlich hohe Unsinns-Qualität wie seinerzeit Loriots legendäre Bundestagsrede. Der anwesende OB Fred Schulz hielt die Parodie auf Remscheid insgesamt für gelungen und gerechtfertigt. Den Abschluss machte Bernhard Laerz mit seiner nicht ganz ernst gemeinten und selbst getexteten Liebeserklärung an Remscheid, meine Stadt Die Namen Nadine Arndt, Jennifer Arps, Nick Axmacher, Lisa Debus, Sarah Debus, Dennis Pressentin, Janna Pressentin, Nadine Raupach, Laura Rick, Julia Schneider und Michel Schneider hatte man auf früheren Skiclub-Festen zum Teil schon einmal gehört. Aber beim 72. Stiftungsfest wurde das komplette Programm von diesen jungen Leuten im Alter von 15 bis 20 Jahren unter dem bezeichnenden Motto Young Generation bestritten! Besondere Highlights waren dabei die Sketche Herzschmerz und Miss Fits, die erstaunliche schauspielerische Qualitäten offenbarten. Bei diesen Nachwuchstalenten scheint die Zukunft des Stiftungsfestes gesichert. Damit der Altersdurchschnitt der Veranstaltung nicht unter die Jugendschutz-Grenze sank, wurde die launige Moderation von Lieselotte und Manfred Bielinsky erledigt. Immer wieder waren in der Vergangenheit aktuelle Trends zum Thema eines Stiftungsfestes gemacht worden. Zum 73. im Jahre 2004 war es die Wellness-Welle. So wurde die Wellness-Oase Weiß-Blau vorgestellt. Besonders wohl fühlten sich dabei Heike Dickert in der - 57 -

Badewanne umgeben von eleganten Männern ebenso wie Ute und Lisa Debus in der gleichen Wanne beim legendären Loriot-Sketch. Den Rentnerinnen, die statt Sitzgymnastik Party haben wollten, ging es offenbar fast zu gut. So viele Auftritte hatten in den letzten 25 Jahren stattgefunden, so viele Nachwuchskünstler, aber auch Routiniers hatten auf der Bühne des Schützenhauses brilliert. Da konnte man schon auf die Idee kommen, den großen Schatz an Erfahrungen professionell auszuschlachten. So wurde im Jahre 2005 die Event Agentur Weiß Blau gegründet. Der Geschäftsführer, Bernhard Laerz, konnte die Beispiele ihrer Geschäftstätigkeit dann am 5. November 2005 aus Anlass des 74. Stiftungsfestes einem größeren Publikum vorstellen. Vom Hütchenspieler, der sogar bei Bedarf neue Vereinspräsidenten hervorzaubern kann, über eine Feier- Brigade für jede Art Jubiläum, bis hin zur neuen Hoffnung der Musikbranche Stella Aguilera waren vielfältige Beispiele aus dem Angebot der Agentur zu sehen. Nun wird das Jahr 2006 geschrieben und der Skiclub feiert sein 75. Jubiläum. Nach all dem, was schon zum Stiftungsfest aufgeführt und thematisch verarbeitet worden ist, war das Finden eines neuen und auch besonderen Mottos diesmal fast unmöglich. Deshalb hieß das diesjährige Stiftungsfest Mission:impossible:75. Ein paar Überraschungen (Michael Tom Schwerdtfeger), bewährte Wiederaufführungen und einige neue Stücke bildeten in perfekt gestaltetem Rahmen eine runde Show, die das Publikum und das ist das wichtigste auch alle Mitwirkenden begeisterte. Quellen: Bericht über die ersten 50 Jahre Clubgeschehen, Martin Rubensdörffer, Festschrift zum 50. Jubiläum des SC Remscheid 1981 Mitteilungen ( Vertällscher ) des SC Remscheid Protokolle von Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen des SC Remscheid Sammelordner Stiftungsfest von Günter Schmitz www.wikipedia.de - 58 -