Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth

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Transkript:

Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth Matthias Schmuderer Bayreuth, 10. Februar 2011

Hintergrund und Ziel der Studie Hintergrund der Studie Die Bioenergie-Region Bayreuth (Stadt und Landkreis Bayreuth, Teile des Landkreises Forchheim) will das Potenzial aus Abfallstoffen unter Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes, der Nachhaltigkeit und der Sozialverträglichkeit besser nutzen. Ziele der Studie Ermittlung des organischen Abfall- und Reststoffpotenzials für die Bioenergie-Region Bayreuth Analyse erster erfolgsentscheidender Faktoren Grundlage für Standortplanungen von Bioenergieanlagen (im Verantwortungsbereich landwirtschaftlicher / gewerblicher / kommunaler Investoren) Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 2

Untersuchungsgebiet Untersuchungsgebiet: Gesamte Bioenergie-Region Bayreuth Konkret setzt sich die Bioenergie-Region Bayreuth zusammen aus: Stadt Bayreuth Gesamter Landkreis Bayreuth Gemeinden aus dem Landkreis Forchheim Gößweinstein Egloffstein Obertrubach Hiltpoltstein Gräfenberg Weißenohe Igensdorf Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 3

Projektverlauf und Bearbeitungsmethodik Projektinitiierung Projektstart-Besprechung mit Vertretern der Bioenergie-Region, des Landkreises Bayreuth, der Stadt Bayreuth, des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth und des Maschinen- und Betriebshilfsring Pegnitz-Bayreuth Datenerhebung und Berechnung der Potenziale Gemeindescharfe Datenerhebung aus statistischen Datenquellen und Abgleich mit Literatur- und Erfahrungswerten; Berechnung der aus den erhobenen Daten schließbaren energetischen Potenziale Graphische Darstellung Gemeindescharfe Darstellung der ermittelten Potenziale in Kartenmaterial Analyse von technischen und gesetzlichen Einschränkungen bei der Verwendung von Reststoffen Zusammenführen und analysieren der ermittelten Daten und Ableiten der für die Bioenergie-Region relevanten Erkenntnisse und Schlussfolgerungen Gesetzliche und technische Einschränkungen Zusammenführen der Informationen Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 4

Einleitung - Biogas und dessen Nutzungsmöglichkeiten Substratversorgung Biogaserzeugung Biogasaufbereitung Bioerdgaseinspeisung & -verkauf Biogas- / Bioerdgasnutzung Gärreste-/ Kompostnutzung Biogas Wärme Industrie BHKW Haushalte Reststoffanlieferung Elektrische Energie Bio(erd)gas Stromnetz Gärsubstrat / Kompost Biogasanlage Biogasaufbereitung Erdgas Erdgasnetz BHKW Wärme Industrie Haushalte Verkauf von Bioerdgas an Industrie und Haushalte Biogaskraftstoffproduktion und -verkauf Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 5

Betrachtete biogene Reststoffe In dieser Studie berücksichtigt wurden aus Gründen der Relevanz (Mengen und Verfügbarkeit) folgende biogene Reststoffe: Biomüll aus Biotonne Grüngut aus privater Anlieferung Wegebegleitgrün (krautig und holzig) Speisereste Industrieller biogener Abfall (Treber) Viehhaltung (Gülle und Mist) Feldbau (Stroh) Des weiteren existieren natürlich noch weitere biogene Reststoffe, die zum einen wegen zu wenig Potenzial oder zum anderen schlechter Verfügbarkeit / Verwertbarkeit nicht genauer betrachtet wurden, dazu zählen z.b. Futterreste Weitere organische Gewerbeabfälle (Schlempen, Abputz, etc) Aufwuchs auf Naturschutzflächen Abfallholz aus der Forstwirtschaft Aufwuchs aus Windschutzhecken. Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 6

Klassifizierung der Potenziale Technisch und wirtschaftlich sinnvoll erschließbar (z.b. Transportwege von Gülle) Vergärbares Potenzial Theoretisches (Gesamt-) Potenzial Verbrennbares Potenzial Energetisch erschließbares Potenzial Nicht erschließbares Potenzial Bereits genutztes (gebundenes) Potenzial Energetisch erschließbares Potenzial Nicht erschließbares Potenzial Bereits genutztes (gebundenes) Potenzial freies energetisch erschließbares Potenzial z.b. Strohmengen zur Bodenverbesserung Technisch und wirtschaftlich sinnvoll erschließbar ( Problematische Verbrennbarkeit von Stroh ) In Biogasanlagen genutzte Mengen Nach Annahmen noch zur energetischen Nutzung freies Potenzial Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 7

Theoretisches (Gesamt-) Potenzial Das theoretische (Gesamt-) Potenzial errechnet sich aus den im Kick-Off festgelegten zu betrachtenden Reststoffgruppen: Grüngut, Biomüll, Wegebegleitgrün (krautig und holzig), Industrieller Abfall, Speisereste, Viehhaltung, Feldbau (Stroh) Im theoretischen (Gesamt-) Potenzial sind alle biogenen Reststoffmengen, unabhängig von den Verwertungs-möglichkeiten zusammengefasst. Theoretisches (Gesamt-) Potenzial 711 GWh/a ( dem Wärmebedarf von ca. 35.000 Einfamilienhäusern*) 18,5 % - Viehhaltung 18,5% 6,1% 0,4% 0,9% 1,3% 1,3% 0,4% 0,8% 6,1 % - Wegebegleitgrün (holzig) 0,4% - Wegebegleitgrün (krautig) 0,9% - Biomüll (Eigenkompost, anderw. Entsorgung) 1,3 % - Grüngut (gesammelt) 1,3% - Biomüll (aus Biotonne) 70,3% 0,4% - Speisereste 0,8% - Industrieller Abfall 70,3% - Feldbau (Stroh) *Wärmebedarf eines Einfamilienhauses ca. 20.000 kwh/a Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 8

Aufteilung in vergärbares und verbrennbares Potenzial In Abhängigkeit der energetischen Nutzungsmöglichkeiten der verschiedenen Stoffe sollte eine Aufteilung in ein vergärbares sowie ein verbrennbares Potenzial vorgenommen werden. Da Stroh aufgrund seines sehr hohem Trockensubstanzgehaltes nur mit extrem hohem Aufbereitungs- und Betriebsaufwand in größeren Mengen vergärbar ist, wird es in dieser Aufteilung ausschließlich den verbrennbaren Potenzialen zugerechnet. Vergärbares Gesamt-Potenzial 168 GWh/a ( dem Wärmebedarf von ca. 8.500 Einfamilienhäusern*) Verbrennbares Gesamt-Potenzial 543 GWh/a ( dem Wärmebedarf von ca. 27.000 Einfamilienhäusern*) 2% 4% 78 % - Viehhaltung 2% - Wegebegleitgrün (krautig) 4% - Biomüll (Eigenkompost, anderw. Entsorgung) 5% 6% 2% 78% 3% 5 % - Grüngut (gesammelt) 6% - Biomüll (aus Biotonne) 2% - Speisereste 92% 8% 92 % - Feldbau (Stroh) 8% - Wegebegleitgrün (holzig) 3% - Industrieller Abfall *Wärmebedarf eines Einfamilienhauses ca. 20.000 kwh/a Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 9

Grundlagen zur Potenzialberechnung Bayerisches Landesamt für Statistik Erfahrungswerte Potenzialberechnung Abfallbilanzen 2008 / 2009 Landratsämter BT und FO, Stadt Bayreuth Landesanstalt für Landwirtschaft Wasserwirtschaftsamt Hof Staatl. Bauamt Bayreuth Literaturzahlen Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 10

Kartenmaterial - Biogene Reststoffe in der Bioenergie-Region Bayreuth Theoretisches (Gesamt-) Potenzial 711 GWh/a ( dem Wärmebedarf von ca. 35.000 Einfamilienhäusern*) 18,5 % - Viehhaltung 18,5% 6,1% 0,4% 0,9% 1,3% 1,3% 0,4% 0,8% 6,1 % - Wegebegleitgrün (holzig) 0,4% - Wegebegleitgrün (krautig) 0,9% - Biomüll (Eigenkompost, anderw. Entsorgung) 1,3 % - Grüngut (gesammelt) 1,3% - Biomüll (aus Biotonne) 70,3% 0,4% - Speisereste 0,8% - Industrieller Abfall 70,3% - Feldbau (Stroh) Maßstab der Karten variiert *Wärmebedarf eines Einfamilienhauses ca. 20.000 kwh/a Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 11

Kartenmaterial - Biogene Reststoffe in der Bioenergie-Region Bayreuth Vergärbares Gesamt-Potenzial 168 GWh/a ( dem Wärmebedarf von ca. 8.500 Einfamilienhäusern*) 2% 4% 78 % - Viehhaltung 2% - Wegebegleitgrün (krautig) 4% - Biomüll (Eigenkompost, anderw. Entsorgung) 5% 6% 2% 78% 3% 5 % - Grüngut (gesammelt) 6% - Biomüll (aus Biotonne) 2% - Speisereste 3% - Industrieller Abfall Maßstab der Karten variiert *Wärmebedarf eines Einfamilienhauses ca. 20.000 kwh/a Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 12

Kartenmaterial - Biogene Reststoffe in der Bioenergie-Region Bayreuth Verbrennbares Gesamt-Potenzial 543 GWh/a ( dem Wärmebedarf von ca. 27.000 Einfamilienhäusern*) 92% 92 % - Feldbau (Stroh) 8% 8% - Wegebegleitgrün (holzig) Maßstab der Karten variiert *Wärmebedarf eines Einfamilienhauses ca. 20.000 kwh/a Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 13

Kartenmaterial - Biogene Reststoffe in der Bioenergie-Region Bayreuth Vergärbares Gesamt-Potenzial 168 GWh/a Aufteilung Biomüll aus Biotonne 9 GWh/a Biomüll aus Eigenkompostierung, anderweitige Entsorgung 7 GWh/a Maßstab der Karten variiert Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 14

Kartenmaterial - Biogene Reststoffe in der Bioenergie-Region Bayreuth Vergärbares Gesamt-Potenzial 168 GWh/a Wegebegleitgrün krautig 3 GWh/a Grüngut gesammelt 8 GWh/a Maßstab der Karten variiert Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 15

Kartenmaterial - Biogene Reststoffe in der Bioenergie-Region Bayreuth Vergärbares Gesamt-Potenzial 168 GWh/a Reststoffe der Viehhaltung 131 GWh/a Maßstab der Karten variiert Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 16

Kartenmaterial - Biogene Reststoffe in der Bioenergie-Region Bayreuth Verbrennbares Gesamt-Potenzial 543 GWh/a Stroh aus dem Feldbau 500 GWh/a Wegebegleitgrün holzig 43 GWh/a Maßstab der Karten variiert Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 17

0 0 0 0 0 1 2 2 4 2 4 5 14 7 7 100 100 Ermittlung des freien, energetisch erschließbaren Potenzials Vergärbar erschließbares Potenzial 50 % aus Viehhaltung (Gülle und Mist) 30 % des gesammelten Grüngutes 100 % des Biomülls aus Biotonne 20 % des Eigenkompostierungsanteils 30 % des krautigen Wegebegleitgrüns 20 % des industriellen Abfalls 0 % Speisereste Vergärbares Gesamt- Potenzial 168 GWh/a 2% 4% 5% 6% 2% 78% 3% 78 % - Viehhaltung 2% - Wegebegleitgrün (krautig) 4% - Biomüll (Eigenkompost, anderw. Entsorgung) 5 % - Grüngut (gesammelt) 6% - Biomüll (aus Biotonne) 2% - Speisereste 3% - Industrieller Abfall Verbrennbar 0 % Feldbau (Stroh) 0 % Wegebegleitgrün (holzig) 92% Verbrennbares Gesamt- Potenzial 543 GWh/a 8% 92 % - Feldbau (Stroh) 8% - Wegebegleitgrün (holzig) 9,0 GWh Gas - 100 % Biomüll 1,3 GWh Gas - 20% Eigenkompostierung 65,7 GWh Gas - 50% Viehhaltung 2,8 GWh Gas - 30% Grüngut 0,9 GWh Gas - 30% des Wegebegleitgrüns 1,2 GWh Gas - 20% des Industriellem Abfalls Vergärbar erschließbares Potenzial: 80,9 GWh In Biogasanlagen durch Abfallstoffe bereits gebunden: 47,2 GWh freies erschließbares Potenzial: 33,7 GWh Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 18

Kartenmaterial - Biogene Reststoffe in der Bioenergie-Region Bayreuth Freies energetisch erschließbares Potenzial 33,7 GWh/a ( dem Wärmebedarf von ca. 1.700 Einfamilienhäusern*) Zur Berechnung des freien energetisch erschließbaren Potenzials wurden die Energiemengen aus biogenen Reststoffen, die bereits in Biogasanlagen gebunden sind, vom erschließbaren Potenzial abgezogen. *Wärmebedarf eines Einfamilienhauses ca. 20.000 kwh/a Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 19

Einbindungsmöglichkeiten vorhandener Anlagen Bestehende Anlagen die biogene Reststoffe verarbeiten können sind: Biogasanlagen Biomasse-Heizwerke Kompostieranlagen Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 20

Einbindungsmöglichkeiten vorhandener Anlagen Vergärungsverfahren Es existieren verschiedene Vergärungstechniken die in den bestehenden Biogasanlagen realisiert sind. Dazu wird grundsätzlich zwischen kontinuierlichen und diskontinuierlichen Anlagen unterschieden. Grundsätzlich können die Substrate durch ihre Eigenschaft der Pumpbarkeit zu den jeweiligen Vergärungstechniken zugeordnet werden. Dies bedeutet flüssige Reststoffe wie z.b. Gülle sind gut in klassischen kontinuierlichen Anlagen einsetzbar, wohingegen Biomüll z.b. in Pfropfenstromfermentern (kontinuierlich) sowie Garagenfermenter (diskontinuierlich) einsetzbar ist. Der Großteil der im Untersuchungsgebiet existierenden Biogasanlagen sind Nassfermenter (klassische Rührkesselfermenter) -Anlagen. Vergärungsverfahren Kontinuierlich pumpbare Gärmasse TS-Gehalt im Fermenter <20% Diskontinuierlich Nicht pumpbare Gärmasse TS-Gehalt im Fermenter >20% Flüssiges Substrat (Gülle, Flotatfett, etc.) Zerkleinertes festes Substrat (Biomüll, Grüngut, etc) Festes teilweise zerkleinertes Substrat (Biomüll, Grüngut, verholzte Materialien, etc) Klassische Nassfermentation Pfropfenstromfermentation Boxen-/Garagenfermentation Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 21

Einbindungsmöglichkeiten vorhandener Anlagen Marktübliche Vergärungsverfahren Kontinuierlich Diskontinuierlich Flüssiges Substrat "Festes" Substrat Festes Substrat Biogas Biogas Perkolat Biogas Zulauf Ablauf Zulauf Feststoff Ablauf Rührkessel Pfropfenstrom Boxen (Perkolation) Quelle: in Anlehnung an ATZ-Entwicklungszentrum Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 22

Einbindungsmöglichkeiten vorhandener Anlagen Vergleich gängiger Verfahren Vergärungstechnik Betriebsart TS-Gehalt [%] Substrateigenschaften Stapelbar Flüssig / Pastös mit Feststoff Einsetzbare Reststoffe aus der Betrachtung Rührkessel kontinuierlich < 12-15 - + o Gülle, Treber Pfropfenstrom kontinuierlich 20-30 + o + Boxen (Perkolation) diskontinuierlich 30 45 + - + Biomüll, Speisereste, Treber, (Gülle) Biomüll, Grüngut, Wegebegleitgrün Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 23

Einbindungsmöglichkeiten vorhandener Anlagen Gesetzliche Einschränkungen Zur Einbindung der ermittelten Potenziale in bestehende Anlagen ergeben sich gesetzliche Einschränkungen vor allem aus dem erneuerbaren Energien Gesetz EEG, da dies die Vergütung des durch Biogas erzeugten Stromes regelt. Im EEG sind Auflagen zu den einsetzbaren und kombinierbaren Substraten enthalten. Die wichtigsten Einschränkungen im Bezug auf die Verwendung von biogenen Reststoffen in bestehende Biogasanlagen sind: Kombinierbarkeit mit NawaRo-Bonus Der NawaRo-Bonus (4-7 ct/kwh el ) 1) wird grundsätzlich nur für nachwachsende Rohstoffe (z.b. Mais, Sudangras etc.) gewährt. In der Positivliste (siehe Anhang) sind allerdings Stoffe festgelegt die mit solchen NawaRo co-vergärt werden dürfen, ohne dass der Anspruch auf den NawaRo Bonus entfällt. Die Negativliste hingegen definiert ausdrücklich Stoffarten die nicht co-vergärt werden dürfen. Dazu zählt unter anderem Biomüll und Landschaftspflegematerial. Anlagengröße Im aktuellen EEG ist die Grundvergütung sowie teilweise die Boni abhängig von der Anlagengröße. Methanemissionen Für Anlagen, die das Biogas aufbereiten und in das Erdgasnetz einspeisen, gibt das EEG einen Grenzwert der Methanemission von max. 0,5% vor. Wird dieser Wert überschritten entfällt der Anspruch auf den Technologie-Bonus (2 ct/kwh el ) 1) EEG Novelle 2008 Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 24

Fazit Zusammenführung der Informationen Potenzial und vorhandene Anlagen Die Karte zeigt unter anderem auf, in welchen Gemeinden möglicherweise ungenutzte Potenziale (dunkel Gemeinden) mit vorhandenen Anlagen kombiniert werden könnten. Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 25

Fazit Schlussfolgerungen aus der Studie In der Bioenergieregion Bayreuth ist ein großes energetisches Potenzial vorhanden. Dieses Potenzial wird teilweise bereits in vorhandenen Anlagen (Biogas-, Biomasseanlagen) genutzt. Das noch freie Potenzial beträgt 33,7 GWh entsprechend dem Wärmebedarf von ca. 1.700 Einfamilienhäusern. Stoffe, die im verbrennbaren, theoretischen Gesamt-Potenzial zusammengefasst sind, werden aktuell als Bodenverbesserungsmaterial einer sinnvollen Nutzung zugeführt; eine energetische Nutzung ist technisch schwierig. Die Studie soll interessierten Landwirte sowie gewerblichen und kommunalen Investoren als Anregung dienen, noch nicht genutzte Potenziale und Bestandsanlagen zusammenzuführen bzw. in Regionen mit freien Potenzialen neue Anlagen zu planen. Zum Beispiel prüfen Stadt und Landkreis Bayreuth als Mitglieder des ZMS derzeit die energetische Nutzung des Biomüll-Potenzials. Ermittlung des biogenen Reststoff-Potenzials in der Bioenergie-Region Bayreuth - Februar 2011 Seite 26